Erst vor zwei Tagen hieß es in dieser Meldung, dass man mit Carrie Fishers Nachlassverwaltern über eine digitale "Wiederauferstehung" Leias in Episode IX verhandeln würde. Diesbezüglich meldet sich nun die offizielle Seite zu Wort, und räumt in einer Stellungnahme mit den Gerüchten auf.
Üblicherweise antworten wir nicht auf Spekulationen der Fans oder der Presse, doch nun geht ein Gerücht um, auf das wir gerne reagieren möchten. Wir wollen unseren Fans versichern, dass Lucasfilm keinerlei Pläne verfolgt, Carrie Fishers Darbietung als Prinzessin oder General Leia Organa digital neu zu erschaffen.
Carrie Fisher war, ist, und wird immer ein Teil der Lucasfilm-Familie sein. Sie war unsere Prinzessin, unser General, und noch wichtiger, unsere Freundin. Ihr Verlust schmerzt uns noch immer. Wir halten die Erinnerung an sie und an ihr Vermächtnis hoch, und wir werden danach streben, alles was sie Star Wars gab zu ehren.
Die Sache scheint recht klar, ist es aber nicht zweifelsfrei. Erstens könnte bisher nicht verwendetes Material auch in Episode IX einen Platz finden - zweitens könnte die Rolle theoretisch neu besetzt werden, auch wenn das ziemlich unwahrscheinlich ist. Aber das ist pure Spekulation. Sicher ist allerdings, dass dieser Redakteur hier im Dezember mit einem gewaltigen Kloß im Hals im Kino sitzen wird.
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OvO
Am Ende hat doch jede Star Wars-Trilogie ihren ganz eigenen Kontext und damit ihren eigenen Charakter. In den 70ern hat Lucas Star Wars so gemacht wie wir es kennen, weil er nach American Graffiti gemerkt hat, dass er mit Nostalgie ein breites Publikum erreicht, und er zu dem Zeitpunkt seiner Karriere genau das brauchte. Die politischen Filme hat er aufgeschoben und nie wirklich realisiert. Als Star Wars einmal etabliert war und er genug Abstand gewonnen hatte, nahm er sich der Vorgeschichte an, die schon von Grund auf politischer, breiter angelegt war. Ganz egal ob ihm das gelungen ist oder nicht, der Ansatz ist spannend, nachvollziehbar, und richtig. Lucas hat versucht, sein Werk zu erweitern, stilistisch und inhaltlich auszuschmücken und Neues auszuprobieren. Wären die Prequels zu einem ähnlich positiv rezipierten Werk geworden wie die OT, würden wir ihn heute einstimmig dafür feiern, dass er aus einem naiven Fantasy-Space-Opera-Märchen eine operngleiche, epische, politische wie persönliche Geschichte gemacht hat. Wie gesagt, zwei Trilogien mit unterschiedlichen Kontexten, Motivationen, Schwerpunkten. Nur so kann eine reiche, interessante Saga entstehen.
Was die Sequels ausmachen wird, bleibt abzuwarten. TFA ist als Nostalgietrip jetzt schon ein Ergebnis des Zeitgeistes. Wie die gesamte ST am Ende verstanden wird, ist noch nicht klar. Sicherlich auch als Produkt eines Konzerns, aber ich denke nicht nur. Wenn sich dazu noch Referenzen an Zeitgeschehen gesellen oder diese in der Nachbetrachtung zumindest möglich gemacht werden, macht das die Filme in meinen Augen nur interessanter.
@ Rieekan78:
- "Auf keinen Fall sollten aktuelle gesellschaftliche Themen parallel behandelt werden, wie gesagt, dafür gibt es Star Trek."
Ich empfinde das zunehmend nicht mehr als Grundsatzfrage, sondern als Frage der Ausführung. "Auf keinen Fall" würde ich auf keinen Fall so unterschreiben. Ich möchte ein vielfältiges SW-Universum, auch thematisch, mit verschiedenen Schwerpunkten. Weltraumschnecken und Gnome dürfen dabei sehr, sehr gerne auftauchen.
Wir müssen uns wirklich nicht auf eine "Entweder-Oder"-Position beschränken. Ich erwische mich auch ständig dabei, dass ich zwischen Filmen und Konzepten vergleiche und abwäge. Tatsache ist aber, dass wir eine Filmreihe haben, die uns sowohl TESB als auch RO bietet. Zwei Filme, unterschiedliche Ansätze, andere Perspektiven. Dort das Märchen, hier der Kriegsfilm. Ist das nicht wunderbar?
(zuletzt geändert am 16.01.2017 um 18:19 Uhr)
George Lucas
@Snakeshit:
"Aber das stimmt doch wirklich nicht. Ich hab es weiter oben schon geschrieben: 20 Jahre Frieden. Eine ganze Generation konnte in einer Galaxis ohne Krieg und Unterdrückung aufwachsen. Ich finde das ist ein großer Lohn für die "Arbeit" der Großen Drei.
Okay, ich lasse es natürlich gelten, dass man in TFA nichts davon mitbekommt, weil zu dem Zeitpunkt schon alles wieder im Arsch ist. Das ist eine konzeptionelle Entscheidung, "mitten drin" zu starten. "
Wenn vor dem Imperium 1000 Jahre Frieden war, sind 20 Jahre nicht viel, es ist Star Wars, du musst da größer denken...
Nein, im Ernst. Es kommt in TFA so nicht rüber, wenn sogar nebenbei mehrer Regierungsplaneten der NR zerstört werden, ist es ja sogar alles noch schlimmer denn je...
Republik zerstört, der letzte Jedi abgehauen, Han ist tot, tut mir leid, für mich alles zu dick aufgetragen.
"Aber wir sind uns doch einig darüber, dass dies nur ein Teil der Komponente eines Star Wars Films ist. Auch der militärische und geerdete Teil gehört dazu. Und das meine ich auch weiter oben mit den vielen verschiedenen Schwerpunkten die jeder Fan setzen kann, nach 40 Jahren Franchise."
Ja, darüber sind wir uns einig. Ich schrieb ja auch "mehr" und nicht "nur".
Ich "brauche" auch Sternzerstörer, Sturmtruppen und X-Wings in Star Wars.
@George Lucas:
Nein, kein Entweder-Oder, aber es gibt Dinge, die ich ausschließen kann.
Was kannst du denn sicher ausschließen, was möchtest du nicht in den zukünftigen Filmen sehen, bzw was war ein Fehler in den vergangenen?
"Zwei Filme, unterschiedliche Ansätze, andere Perspektiven. Dort das Märchen, hier der Kriegsfilm. Ist das nicht wunderbar?"
Ich sag mal ja.
(zuletzt geändert am 16.01.2017 um 18:38 Uhr)
Rieekan78
@Lucas:
"TFA ist als Nostalgietrip jetzt schon ein Ergebnis des Zeitgeistes."
In der Tat. Retro, Nostalgie, Back to the roots ist der Zeitgeist, der unsere Unterhaltungsindustrie seit geraumer Zeit prägt. Besonders merke ich das in der Musik. Aber auch in anderen Lebensbereichen. Menschen interessieren sich beispielsweise zunehmend für einen autarken Lebensstil, wie ihn unsere Urgrgoßeltern damals führten. Mit eigenen Garten, eigener Lebensmittelzüchtung, usw. Hängt zum Teil sicherlich auch mit der politischen und ökonomischen Situation zusammen.
"Ich möchte ein vielfältiges SW-Universum, auch thematisch, mit verschiedenen Schwerpunkten. "
Kann ich so unterschreiben. Wichtig ist mir nur, dass der Bezug nicht mehr Alltagsrealität als Star Wars Franchise ist. Dann fängt es an, seltsam zu werden.
OvO
@ OvO:
Kurz angemerkt: dieser aktuelle Retro-Geist wird ja gerne auch kritisch gesehen. Dabei zieht er sich durch fast die gesamte Kunst- und Kulturgeschichte. Die Romantiker waren genau so retro, Verklärung der mittelalterlichen Vergangenheit usw. Dass sich die jüngere Generation in etwas schmückt, was sie für die tatsächliche Vergangenheit hält, ist wirklich kein Phänomen unserer Zeit. Mir wurde er kürzlich bei "Stranger Things" klar, wie alt ich bin, denn die Zeit, an deren Ausläufer ich mich noch verschwommen erinnere, wird bereits zum Quell nostalgischer Verklärung
Zu Politik in Star Wars: sehe das ähnlich wie du. Die Filme waren immer und sollten auch weiterhin offen sein für derartige Lesarten. Ich habe auch nichts gegen konkrete Anspielungen in Inhalt oder Bildsprache. Die entscheidende Frage ist wirklich nicht "darf das sein", sondern "wie haben sie es gemacht".
@ Rieekan78:
Schwierig zu beantworten, was ich nicht möchte. Kann ich gerade nicht genau zusammenbringen. Es ist auch nicht leicht, immer zwischen persönlichem Geschmack und objektiver Feststellung zu unterscheiden. Ich versuchs mal an nem ganz einfachen Beispiel, auch wenn das nicht alles abdeckt: ich brauche keine Kanzlerwahlen und Debatten über Sondervollmachten in Star Wars. Besteuerungen von Handelsrouten etc. auch nicht. Den Fall einer Republik, mit Militarisierung, Aufstellung von Armeen usw. sehe ich aber gerne, und auch das ist ja politisch. Ich denke Politik mit großer Geste ist gut geeignet für Star Wars, also - wie ich irgendwann schon einmal schrieb - z.B. Sklavenfrage statt Steuerfrage. So lassen sich Politik und Abenteuer verbinden. In den Prequels hat Lucas mir stellenweise zu klein und detailliert gedacht. Der Konflikt in Episode I z.B. dient einzig und allein dazu, Palpatine zum Kanzler zu machen. Da wird zu viel Zeit verschwendet. In RO dagegen ist die Nahost-Terrorismus-Anspielung insofern akzeptabel, weil der Film 1.) bewusst realistisch sein will und daher das richtige Mittel gewählt hat und weil er 2.) das politische Element über das kriegerische vermittelt, was ja gut zu Star Wars passt. Die extremestische Fraktion der Rebellen wird hier genau richtig dargestellt, nicht über Debatten in einem Plenarsaal sondern über ihre Aktionen. Dazu kommt noch dieses schummrige Lager von Saw und seinen Kumpanen, was ein bisschen was von Che Guevara-Guerilla-Romantik mit sich bringt. So wird Politik in Star Wars aufregend, abenteuerlich, spannend - und bleibt trotzdem politisch. Für RO sprengen vermummte Kämpfer einen Panzer in die Luft: die politische Aussage ist sofort klar, wird aber mit einer Actionsszene verbunden. Mehrere Sachen passieren hier in kurzer Zeit gleichzeitig. In den Prequels sitzen Leute apathisch in Büros und Apartments und erzählen mir die Handlung. DAS ist der Unterschied, und wieder wird mir deutlich, worauf es mir eigentlich ankommt: nicht das Was, sondern das Wie.
(zuletzt geändert am 16.01.2017 um 18:44 Uhr)
George Lucas
@OvO
Ein letzter Offtopic Ausflug. Watchmen ist aber auch nur ein guter Film, weil man sich fast Bild für Bild an den Comic gehalten hat, der einer der besten Comics/Bücher des letzten Jahrhunderts war. Der Film war genau da Mist wo er von der Vorlage abwich was zum Glück selten passierte. Zählt aber als Beispiel nur Bedingt, da Adaption auch wenn sie Schlecht gemacht sind noch auf solide Geschichten bauen können. Panem, Potter, Hobbit. Da hinkt der Vergleich zu den eher freien Comicfilmen oder ganz freien SW-Filmen natürlich etwas.
McSpain
@Lucas:
Sicherlich war Retro und co. immer ein Teil des Ganzen. Aber zurzeit bricht er immer wieder sehr in den Vordergrund hervor. Das ist sicherlich nicht das erste Mal und wird auch nicht das letzte Mal sein. Aber nach meinem Gefühl erleben wir grad so eine Phase in der die Menschen sich sozusagen "nach den guten alten Zeiten" zurücksehnen und etwas dafür tun, um sich diese Zeiten zurückzuholen. Und die Künstler.. nun ein Teil von ihnen ergeht es genauso und ein anderer Teil springt wie immer auf diesen Zug mit auf.
Ich selbst gehöre übrigens auch zu dieser Gattung, die sich in die Vergangenheit begibt, weil das aktuelle Tagesgeschehen oder auch die Moderne generell zurzeit einfach wenig bietet, was sich lohnt erlebt zu werden. Da wäre zum Einen halt das ganze Geldnot- Kriegs- Tod- und Terrorismus-Thema und zum Anderen der Qualitätsverfall der Medien und Unterhaltungssendungen. Womit soll man sich in seiner Freizeit also anders beschäftigen, als der Vergangenheit, um sich vor Pessimismus und Depression zu schützen? Aber darin sehe ich längerfristig auch wieder den Weg der Besserung und Rückbesinnung.
(zuletzt geändert am 16.01.2017 um 18:55 Uhr)
OvO
@George Lucas:
" DAS ist der Unterschied, und wieder wird mir deutlich, worauf es mir eigentlich ankommt: nicht das Was, sondern das Wie."
und das Wieviel, die Dosierung.
Politik sollte in SW nur ein kleiner Nebenschauplatz sein.
Zentral sollte das eskapistische Abenteuer, die Reise des Helden sein, Freundschaft, Mystik, Fabelwesen, die Macht, Schwellenwächter, Katharsis, etc
Der Sternenkrieg mit seinen Schlachten ist direkt danach angesiedelt.
Dann können noch weitere Themen, wie Politik oder Wirtschaft vorkommen.
" Den Fall einer Republik, mit Militarisierung, Aufstellung von Armeen usw. sehe ich aber gerne, und auch das ist ja politisch."
Na ja, es sind eher militärische Szenen, natürlich politisch ausgelöst.
Rieekan78
@Rieekan:
"Zentral sollte das eskapistische Abenteuer, die Reise des Helden sein, Freundschaft, Mystik, Fabelwesen, die Macht, Schwellenwächter, Katharsis, etc
Der Sternenkrieg mit seinen Schlachten ist direkt danach angesiedelt.
Dann können noch weitere Themen, wie Politik oder Wirtschaft vorkommen."
Das würde ich höchstens für die Saga gelten lassen. Am alten EU schätzte ich besonders, dass man dort die Freiheiten besaß, die Konventionen der Saga gänzlich zu verlassen. Wenngleich dies des Öfteren auch mit starken Qualitätsschwankungen einher ging. Aber da hab ich immer drüber hinwegsehen können und auch wollen. Und ich hoffe, dass das Star Wars auch wieder den Weg dorthin zurückfindet, zu diesen Freiheiten und dieser Vielfalt. Sie vllt sogar noch übertrifft. Qualitativ wie quantitaitv.
(zuletzt geändert am 16.01.2017 um 19:00 Uhr)
OvO
Rieekan78
Wie gesagt, wenns um die Saga geht, plädiere ich auch dafür, dass Abenteuer und Mystik die Hauptrolle spielen und der Rest so am Rande. Aber die Spin Offs dürfen sich gern noch weiter ausm Fenster lehnen. Wobei ich davon ausgehe, dass man langfristig mehrere Mehrteiler kreieren wird und jede dann ihren eigenen Stil, Zielgruppe und ihr eigenes Feeling bekommt und sich daher garnichtmal unbedingt mit anderen Star Wars Filmen messen lassen müssen. Abgesehen von der generellen Geschmacksfrage natürlich.
(zuletzt geändert am 16.01.2017 um 19:09 Uhr)
OvO
@ Rieekan78:
- "Zentral sollte das eskapistische Abenteuer, die Reise des Helden sein, Freundschaft, Mystik, Fabelwesen, die Macht, Schwellenwächter, Katharsis, etc Der Sternenkrieg mit seinen Schlachten ist direkt danach angesiedelt. Dann können noch weitere Themen, wie Politik oder Wirtschaft vorkommen."
Dieser Hierarchie würde ich sogar zustimmen. Mit einem Grundmaß an Offenheit gegenüber neuen Ansätzen, ganz besonders bei Filmen, bei denen man von Anfang an angekündigt hat, ein bestimmtes Genre und seine Möglichkeiten auszuloten.
- "Na ja, es sind eher militärische Szenen, natürlich politisch ausgelöst."
Die Grenzen, die man hier zieht, sind oft sehr künstlich und willkürlich. Das ist für eine Diskussion nicht wirklich gut; andererseits ist diese Unbestimmtheit von Vorteil für die Filme.
@ OvO:
- "Aber nach meinem Gefühl erleben wir grad so eine Phase in der die Menschen sich sozusagen "nach den guten alten Zeiten" zurücksehnen und etwas dafür tun, um sich diese Zeiten zurückzuholen."
Gar nicht so unähnlich der Zeit, in der ANH erschienen ist. Politische Instabilität und die Infragestellung der eigenen Werte und Identität (nach einer relativ langen Zeit der Selbstsicherheit) erleben wir heute wieder. Das spiegelt sich auch im Mainstreamkino wieder. Batman, Superman, Ironman: gebrochene und ambivalente, bzw. Anti-Helden. Wir hatten hier ja mal die Frage, was SW heute tun müsste, um ähnlich einzuschlagen wie 1977. Ich glaube nicht, dass das noch möglich ist, aber es müsste mindestens eine Gegenthese zum Mainstream formulieren. Schwierig zu sagen, wie diese aussehen sollte. Aktuell bedient das Franchise mehr, als das es anregt. Ich kann mir aber auch beim besten Willen nicht vorstellen, dass SW die Scheuklappen aufsetzt und konsequent eine reine, pure, unschuldige Heldengeschichte erzählt. Irgendwie fühlt sich das nicht richtig an. Es war ja schon 1977 nicht nur so, als Lucas bestimmte Werte vermitteln wollte, indem er sie in kindliche Unterhaltung verpackt hat. Er misstraute jeglichem Regime und hat in der OT den mutigen Widerstand dagegen thematisiert (in seinem Verständnis betraf das die USA). Ich glaube, dass es, daran anschließend, nicht verkehrt ist, in der ST das Regime durch fanatischen Terror zu ersetzen, dem sich eine buntgemischte Gruppe junger Menschen entgegenstellt. Ohne pathetisch werden zu wollen, aber ich glaube dass das angesichts der aktuellen Lage nicht die schlechteste Botschaft ist, wenn man eine in SW sehen möchte.
(zuletzt geändert am 16.01.2017 um 19:29 Uhr)
George Lucas
@OvO:
"Wobei ich davon ausgehe, dass man langfristig mehrere Mehrteiler kreieren wird und jede dann ihren eigenen Stil, Zielgruppe und ihr eigenes Feeling bekommt und sich daher garnichtmal unbedingt mit anderen Star Wars Filmen messen lassen müssen. Abgesehen von der generellen Geschmacksfrage natürlich."
Ja gut, das wäre bzw ist ja eine neue Richtung, weg von der "Fantasy-Tragödie" hin zu realistischen Kriegsfilmen, Comedy Abenteuer mit Han Solo und Spätwestern mit Boba Fett.
Diese Spielwiese ist sicherlich interessant und nicht "schädlich".
Das dann für jeden was dabei ist, ist mit Sicherheit auch im Interesse von Disney
@George Lucas:
"Die Grenzen, die man hier zieht, sind oft sehr künstlich und willkürlich. Das ist für eine Diskussion nicht wirklich gut; andererseits ist diese Unbestimmtheit von Vorteil für die Filme."
Gut, das ist jetzt nicht mein "Fachgebiet", aber wenn eine Diktatur herrscht und ein Krieg ausgerufen wird, spricht man dann noch von Politik?
(zuletzt geändert am 16.01.2017 um 19:21 Uhr)
Rieekan78
@die aktuelle Diskussion um Star Wars und Politik
Was für mich das Besondere an Star Wars ist/war, ist die Kombination aus persönlichen, politischen und militärischen Konflikten. Im Fokus steht der persönliche Konflikt und die politischen und militärischen Konflikte spiegeln diese persönlichen Konflikte und verstärken diese. Dabei ist die Politik im Normalfall nicht vordergründig und noch wichtiger, sie bleibt allgemein gehalten ohne offensichtlichen Bezug zu unserer historisch politischen Wirklichkeit. Das zieht sich mehr oder weniger durch die beiden Trilogien und ich erwarte das auch von den zukünftigen Trilogien bzw. Filmen zur Saga. Bei den Ablegerfilmen darf man meiner Meinung nach gerne davon abweichen.
Grossmoff Nase
Ich denke, dass wenn in Fantasyfilmen "Botschaften" übermittelt werden, dann sind die sehr universell und nicht plakativ an das aktuelle Zeitgeschehen gebunden.
Eine Botschaft aus der OT ist z.B. dass man seinen Freunden hilft und mutig ist. Die Botschaft aus HdR ist ähnlich.
Einen direkten aktuellen Bezug (Terrorismus), finde ich weiterhin problematisch.
Wenn Lucas in RotS plakativ die Bush Regierung kritisiert, was soll Rian Johnson jetzt machen? Gegen Trump wettern?
Rieekan78
@ Rieekan78:
- "aber wenn eine Diktatur herrscht und ein Krieg ausgerufen wird, spricht man dann noch von Politik?"
Ja
Ich ahne, worauf du hinauswillst. Wahrscheinlich auf die Wurzeln von Star Wars. Und ja, auch in Flash Gordon stemmt sich der Held gegen einen Diktator. In HdR im Grunde auch. Trotzdem: Star Wars wurde von Flash Gordon inspiriert, aber es ist nicht Flash Gordon. Spätestens mit den Prequels - aber auch schon in der OT in Form des Imperiums und seiner deutlichen Ästhetik - wurde klar, dass Star Wars in Space-Fantasy gepackte, irdische Geschichte, und damit Politik, ist. Imperium, Republik, Rebellion, Relativierung von Rebellion über Terrorismus. Ich sehe mir gerne die Evolution von Star Wars über die Jahrzehnte an, und da stelle ich fest, dass jeder These eine Gegenthese folgt, und zwar im Großen wie im Kleinen. Siegreicher Held (ANH) vs. gebrochener Zweifler (TESB). Naives, klassisches Heldenmärchen (OT) vs. politische, moralisch ambivalente Tragödie (PT). Klare Fronten (OT) vs. Verwischen von Fronten durch fragwürdige Methoden (RO). Das macht große Filme und die Vielfalt von SW aus. Es ist nie immer nur eine Sache, sondern die selbe Sache von mehreren Seiten betrachtet und durch neue Facetten erweitert. Die Politik kommt dadurch automatisch ins Spiel, und man muss sich dem auch nicht verschließen, nur weil man Star Wars in einer bestimmten Form kennen- und lieben gelernt hat.
- "Wenn Lucas in RotS plakativ die Bush Regierung kritisiert, was soll Rian Johnson jetzt machen? Gegen Trump wettern?"
Eigentlich ist das mit der FO ja schon passiert. Make the Empire great again
(zuletzt geändert am 16.01.2017 um 19:50 Uhr)
George Lucas
@George Lucas:
"...wurde klar, dass Star Wars in Space-Fantasy gepackte, irdische Geschichte, und damit Politik, ist. Imperium, Republik, Rebellion, Relativierung von Rebellion über Terrorismus.
Ja, aber nur hintergründig, nach der Reise des Helden, Weltraumschlachten, etc
Ich denke auch, dass Lucas nicht unbedingt gesellschaftliche Themen spiegeln wollte, sondern sich einfach nur daran bedient hat, um Hintergrundhandlungen aufzubauen, zumindest bei der OT.
"Make the Empire great again "
Oh nein. Kommt der Satz so im Original wirklich vor?
(zuletzt geändert am 16.01.2017 um 20:00 Uhr)
Rieekan78
George Lucas
Ja. George Lucas war ja noch nie ein politischer Mensch der sich im privatem oder seinen Werken oder seiner Branche politisch geäußert, gehandelt oder verwirklicht hat.
@Lucas:
Ich glaube George würde es definitiv in Episode 8 einbauen.
Johnson vielleicht. Passt aber auch sehr gut.
(zuletzt geändert am 16.01.2017 um 20:26 Uhr)
McSpain
@Lucas:
"in der ST das Regime durch fanatischen Terror zu ersetzen"
Ich denke, das kann man auch so sehen. Die FO ist ja kein Regime sondern eine Organisation aus Überresten eines vergangenen Regimes, welche sich durch Gewalt und Angst wieder als Regime aufschwingen will. Zumindest entnehme ich das den Filmen ohne das neue EU zu kennen.
Unter diesem Aspekt sollte man die FO und Hux aber vllt garnicht als Nazi-Parodie sehen, auch wenn wir Deutsche es naturgemäß damit verbinden. Aber man kann es auch als Parodie von Organisationen betrachten, die einfach von radikalen Wahnsinnigen geführt werden. Ohne in der Diskussion einen direkten historischen Bezug aufzubauen und dadurch dann Dinge hineinzuinterpretieren, die einzelnd gesehen, garkeine Grundlage für einen Bezug haben. Dazu gehört bestimmt die NSDAP aber ebenso auch der islamische Staat und sicher würden noch mehr in dieses Profil fallen, wenn man sich mit Geschichte weltweit befasst. Die Strukturen und Muster sind ja am Ende immer dieselben. Deswegen weigere ich mich halt auch in allem was das Imperium oder die FO betrifft eine Nazi-Analogie zu sehen. Es sei denn natürlich, es wurde von offizieller Seite so benannt.
Die interessante Frage an Episode 8 wird für mich auch sein, wie es diesbezüglich nun weitergeht. Die Republik ist ja nun erledigt. Herrscht jetzt Chaos in der Galaxie oder hat die FO die Macht nun an sich gerissen? Werden sich vllt auch andere Gruppen formieren, die sich weder mit der FO noch mit dem Widerstand verbünden wollen?
Was Star Wars bräuchte um den Geist von ANH mitzutragen wäre sicherlich, dass man kein Regime, kein Staat oder größere Organisation braucht, um sich gegen Gewalt und Terrorismus siegreich zu wehren. Wie du schon sagtest... wäre die einzig richtige Message. Wobei ich an dieser Stelle dann halt auch sagen muss, dass man dadurch mal wieder die Chance verpasst, einen Bösewicht von Anfang bis Ende konstant und glaubhaft aufzubauen und ihn niedergehen zu sehen. Und letzteres möchte ich doch lieber sehen. Mit anderen Worten: Ich hoffe eher, dass wir eine Dark Times 2.0 Ära in Star Wars erleben und man mit Kylo nun nachholt, was man mit Vader leider nie zeigen konnte. Nämlich das volle Machtpotential eines dunklen Skywalkers. Das Vader letztlich durch seinen Anzug und seinen Verletzungen so stark eingeschränkt war, habe ich spätestens seit Episode 2 immer bedauert. Vor allem weil ich das Gefühl hatte, das Hayden eher in sich aufging, wenn er böse spielen durfte.
@McSpain:
"Johnson vielleicht. Passt aber auch sehr gut. *großes Grinsen*"
Der Satz könnte direkt von Hux kommen.
(zuletzt geändert am 16.01.2017 um 20:31 Uhr)
OvO
@Rieekan78
"Eine Botschaft aus der OT ist z.B. dass man seinen Freunden hilft und mutig ist. Die Botschaft aus HdR ist ähnlich.
Einen direkten aktuellen Bezug (Terrorismus), finde ich weiterhin problematisch.
Wenn Lucas in RotS plakativ die Bush Regierung kritisiert, was soll Rian Johnson jetzt machen? Gegen Trump wettern?"
Da gab es schon noch mehr Botschaften in der OT und auch in der PT als nur Freundschaft und Mut.
Auch die OT war politisch und hat den Imperialismus der USA der 60er und 70er Jahre aufgegriffen. Die PT hatte den Abbau der Demokratie unter dem Eindruck einer instrumentalisierten Bedrohung thematisiert. Das hatte schon Ähnlichkeit zu den damals aktuellen politischen Ereignissen in den USA. Dabei sind diese Themen nicht auf die USA oder Bush allein begrenzt sondern allgemeingültig. Die Zerstörung der alten Republik hätte man auch als Anekdote zur Weimarer Republik verstehen können. Da gibt es so viele mögliche parallelen in der Geschichte, dass einem schwindlig wird.
Das Bush Zitat "wer nicht für uns ist ist gegen uns" hat Bush ja nicht erfunden. Nur wenn sich Politiker so platt äußern, dann kann die Kunst die Ähnlichkeiten auch nicht mehr kaschieren.
Was den Terror angeht, so war dieser im Grunde auch immer Thema von Star Wars. Die Rebellen sind ja auch Terroristen. Zumindest hätte das Imperium sie so bezeichnet.
Um dazu etwas handfestes zu liefern schauen wir uns mal Rogue one an. Nachdem Krennik zu Darth Vader reist erzählt dieser ihm, dass der Todesstern verheimlicht werden soll und die Zerstörung auf Jedha wird mit einem Minenunglück (einem Unfall) erklärt. Ich könnte mir gut vorstellen, dass George Lucas hier andere Worte benutzt hätte. Vielleicht hätte er an dieser Stelle Darth Vader sagen lassen, dass die Zerstörung auf Jedha den Terroristen Saw Gerra in die Schuhe geschoben wird. Soetwas traut sich Disney leider nicht. Damit verliert Star Wars leider etwas Potential. Auch TFA lässt derartige Parallelen vollständig vermissen und bringt statt dessen eine konzeptionell völlig sinnlose und von jedem Realitätsbezug und Kontext befreite First Order. Spätestens da fange ich an George Lucas zu vermissen.
(zuletzt geändert am 16.01.2017 um 22:36 Uhr)
Grossmoff Nase
@ OvO:
- "Deswegen weigere ich mich halt auch in allem was das Imperium oder die FO betrifft eine Nazi-Analogie zu sehen. Es sei denn natürlich, es wurde von offizieller Seite so benannt."
Ich kann mich nicht an Aussagen der OT-Macher erinnern, aber die Filme sprechen eine deutliche Sprache und die Inspirationen beim Produktions- und Kostümdesign sind ja auch offensichtlich. Nazi-Regime und deutsches Kaiserreich beim Imperium, das geht schon klar in eine Richtung. Und zur FO haben Abrams und Kasdan ja gesagt, dass sie sich vorstellten, was wohl die geflohenen Nazis in Südamerika für Pläne schmieden würden, um zurückzukehren. Die Nazi-Analogie ist also nicht verkehrt, aber da auch die Nazis in Organisation und Verhalten historischen Gesetzmäßigkeiten folgen, ist das Thema in Star Wars ebenso universell auslegbar. Der IS ist ja auch totalitaristisch, nur eben auf einer religiösen statt rassischen Ideologie basierend.
- "Die interessante Frage an Episode 8 wird für mich auch sein, wie es diesbezüglich nun weitergeht. Die Republik ist ja nun erledigt. Herrscht jetzt Chaos in der Galaxie oder hat die FO die Macht nun an sich gerissen? Werden sich vllt auch andere Gruppen formieren, die sich weder mit der FO noch mit dem Widerstand verbünden wollen?"
Die NR ist weg, zumindest ihre Führung. Die FO beherrscht noch nicht die Galaxis, dürfte aber Gebiete unter Kontrolle haben. Da Episode VIII ja direkt an TFA anschließt, wird sich an dieser Situation erstmal nichts geändert haben. Die Galaxis ist damit ohne Staat, zum ersten Mal in der Saga. Ich sage mal ein Vakuum vorraus, das verschiedene Fraktionen zu füllen versuchen werden. Wenn es so kommt, dann haben die Sequels eine Situation geschaffen, wie sie eigentlich direkt nach Endor herrschte, und die Geschichte kann theoretisch das liefern, was man nach RotJ erwartet hätte: Kampf gegen das Rest-Imperium, Aufbau der Republik, Aufbau des Jedi-Ordens.
- "Wobei ich an dieser Stelle dann halt auch sagen muss, dass man dadurch mal wieder die Chance verpasst, einen Bösewicht von Anfang bis Ende konstant und glaubhaft aufzubauen und ihn niedergehen zu sehen."
Ich sehe nicht, warum das nicht weiterhin möglich sein sollte. Ich befürchte es ein bisschen, aber ich hoffe auch dass man Kylo nicht schrittweise zum Quasi-Cyborg macht. Das Thema Vader-Fanboy war in TFA ein charmanter Twist, um einen weiteren maskierten Antagonisten zu rechtfertigen, aber ich finde dass man diese Idee nicht zu weit treiben sollte und Kylo am Ende in einer Maske mit Helm Umhang und Atemgerät steckt. Mehr Eigenständigkeit wäre wünschenswert, und dazu würde z.B. gehören, dass er weiterhin als Mensch in Erscheinung tritt. "Gefallener Prinz" fiel hier ja auch schon und wäre mal eine nette Abwechslung.
@ Grosmoff Nase:
- "Auch TFA lässt derartige Parallelen vollständig vermissen und bringt statt dessen eine konzeptionell völlig sinnlose und von jedem Realitätsbezug und Kontext befreite First Order."
Wie kommst du zu diesem Urteil?
(zuletzt geändert am 16.01.2017 um 22:17 Uhr)
George Lucas
@Darth Ranck
"Wie gut das es hier um Prinzessin Leia geht *lächelt* *zwinker*"
Das eigentliche Thema ist schon lange durch. Hier hat sich jetzt ein harter Kern gehalten, der seine eigene Diskussion führt, da sich kein anderes Thema dazu anbietet.
@George Lucas
"- "Auch TFA lässt derartige Parallelen vollständig vermissen und bringt statt dessen eine konzeptionell völlig sinnlose und von jedem Realitätsbezug und Kontext befreite First Order."
Wie kommst du zu diesem Urteil?"
Durch sehen des Films. Also schon während ich im Kino sass und als ich ihn dann nochmal gesehen habe hat sich mein Ersteindruck leider bestätigt
Hatten wir vor einen Jahr schonmal diskutiert und ich weiss, dass nicht alle meiner Meinung sind. Soll ichs wirklich nochmal durchmonologisieren?
Vielleicht anders angegangen.
Womit könnte man denn die FO in der realen Welt vergleichen? Mir fällt dazu nichts ein.
Wofür steht die FO inhaltlich und wie spiegelt sie die persönlichen Konflikte der Protagonisten wieder? Auch dazu fällt mir nichts ein.
Inwiefern repräsentiert die FO eine politische Entwicklung nach dem Ende des Imperiums und wie lässt sich diese Entwicklung plausiebel erklären. Auch da konn ich nichts entdecken.
Was bleibt ist eine böse politische Macht, die aussehen muss wie das Imperium, Waffen besitzen muss wie das Imperium, eine Führungsstruktur hat wie das Imperium nur kein Imperium ist und auch nicht so heissen darf. Die FO ist daher in meinen Augen retro pur ohne eigenen Geist und ohne eigene Existenzgrundlage. Ich vermute, würde sie nicht wie das Imperium aussehen würden sie fast alle Fans scheisse finden.
(zuletzt geändert am 16.01.2017 um 22:49 Uhr)
Grossmoff Nase
@Großmoff Nase:
Mit der FO habe ich auch so meine Probleme, allerdings nicht wegen eines fehlenden Realitätsbezuges, bei Leibe nicht, sondern weil sie wie eine Parodie auf das Imperium wirkt.
Der überzeichnete Hux und die "Sitcom-Humor" Stormtropper, die lächerliche "Spaceballs" Starkiller-Waffe, der Möchtegern "Lord Helmchen" Vader Verschnitt Kylo, der überlebensgroße Snoke, etc, das alles wirkt so gar nicht bedrohlich.
Ich schrieb das schon, Han betritt den Falken und man denkt Ford ist das und erinnert sich an seine Rolle, die Witzeleien zwischen Leia und Han, "Sag jetzt nicht Todesstern.", einige Sprüche von Finn, "wir brechen da ein und nutzen einfach die Macht", etc,
da wird zuviel veralbert.
Rieekan78
@Grossmoff Nase
Die Erste Ordnung lässt sich mit keiner realen Institution so recht vergleichen, weil es im Grunde kein wirklich reales Vorbild gegeben hat. Laut Abrams und/oder Kasdan sollte sie daherkommen wie ein "Viertes Reich"; also das was die Nazis, die nach Südamerika geflohen sind, aufgebaut hätten wenn sie wieder an Macht gewonnen hätten.
Davon abgesehen - der Darth Ranck hat schon einen Wink in die richtige Richtung gegeben ...
STARKILLER 1138
Redakteur
@George Lucas
"Ich kann mich nicht an Aussagen der OT-Macher erinnern, aber die Filme sprechen eine deutliche Sprache und die Inspirationen beim Produktions- und Kostümdesign sind ja auch offensichtlich. Nazi-Regime und deutsches Kaiserreich beim Imperium, das geht schon klar in eine Richtung. Und zur FO haben Abrams und Kasdan ja gesagt, dass sie sich vorstellten, was wohl die geflohenen Nazis in Südamerika für Pläne schmieden würden, um zurückzukehren. Die Nazi-Analogie ist also nicht verkehrt, aber da auch die Nazis in Organisation und Verhalten historischen Gesetzmäßigkeiten folgen, ist das Thema in Star Wars ebenso universell auslegbar. Der IS ist ja auch totalitaristisch, nur eben auf einer religiösen statt rassischen Ideologie basierend."
Das Kostümdesign des Imperiums in der OT war dem japansichen Kaiserreich und dem japanischen und zentraleuropäischen Mittelalter angelehnt. Vaders Helm und die Sturmtruppen haben offensichtliche Anleihen der Samuraihelme und Masken und den gotischen Schallern. Die Offiziersuniformen sind deutlich von den japanischen Uniformen des 2. Weltkrieges inspiriert. Die Waffen bestehen aus britischen und deutschen Waffen des zweiten Weltkriegs.
Da gibt es kaum Nazi Anleihen. Man hatte damals extra vermieden, solch deutliche Zeichen zu setztn um der Geschichte die politische Last zu nehmen. Jedenfalls legen die Designentscheidungen diese Vorgehensweise nahe.
Das Imperium ist immer eine allmächtige Militärmacht. Deutschland war weder zur Kaiserzeit noch im zweiten Weltkrieg eine solche Macht. Die deutsche Übersetzung von Emperor zu Kaiser ist hier irreführend. Die letzten zwei Imperien waren England und die USA. Die USA sind es noch heute.
Nazies, die nach Südamerika gefohen sind haben sich dort versteckt und mehr oder weniger ein normales Leben gelebt. Da gab es keinen Plan zur Welteroberung und es wurden auch keine Superwaffen bzw. Atombomben von den Nazies in Südamerika entwickelt. Einzig Kurt Tank hatte für Argentinien seine Ta183 Pläne für den neuen argentischen Jet weiterentwickelt aber ganz offiziel und legal. Ich bin mir auch nicht sicher ob Kurt Tank ein Nazi war. Mit dem was Kasdan und Abrams da gesagt haben beweisen sie ihre fehlende Geschichtskentnis und die mangelnde Intellektualität um diese Dinge so elegant angzugehen wie das George Lucas vor ihnen tat.
George Lucas hat sich bei allen historichen Vorlagen bedient und bewusst keine einfachen Antworten gegeben. Er vermied eine Position in der Schlacht um die Geschichtsdeutung. Sein Held Luke hat sich an die Lehre Ghandis gehalten und so den Imperator und das Imperium stellvertretent für alle Imperien und Imperatoren der Weltgeschichte besiegt. Ich fürchte soetwas gutes werden wir von Disney nicht bekommen.
Grossmoff Nase
@STARKILLER 1138
"Davon abgesehen - der Darth Ranck hat schon einen Wink in die richtige Richtung gegeben ... *zwinker*"
...
@Rieekan78
"Der überzeichnete Hux und die "Sitcom-Humor" Stormtropper, die lächerliche "Spaceballs" Starkiller-Waffe, der Möchtegern "Lord Helmchen" Vader Verschnitt "
Dann greife ich das mal auf und mache den Vorschlag, dass Daphne Zuniga für die Neubesetzung von Leia genommen wird.
Grossmoff Nase
@Lucas:
Ich sagte ja nicht, dass die Nazi-Analogie falsch ist, wenn sie denn benutzen möchte. Mein Problem damit ist eigentlich nur, dass ich zu einem SW Thema halt lieber explizit über Star Wars als über Nazis diskutiere. Ich habe das Thema Nazis einfach über weil man damit immer und überall penetriert wird. Das fängt in der Schule an, wo der Nationalsozialismus nur äußerst oberflächlich behandelt wird und interessante Fragen abgewürgt werden (war zumindest bei mir oft so), geht dann in den Medien weiter, wo jeder Andersdenker gleich einer mit der Nazikeule einen über bekommt, und iwo findet dann noch eine Gewalttat mit angeblichen rechtsradikalem Hintergrund statt und in den Unterhaltunsmedien werden die Nazis dann immer noch als Sinnbild des Bösen missbraucht.
Ich habe für das Regime natürlich auch absolut keine Sympathien übrig. Aber ich habe oft das Gefühl, dass die Menschen auch nicht wirklich wissen oder wissen wollen, worüber sie eigentlich reden und eine ernsthafte, sachlich-korrekte Auseinandersetzung mit diesem Thema ist in Deutschland einfach nicht möglich. Weil da zum Einen viel Halbwissen im Umlauf ist und weil dieses Thema immer extrem emotional aufgefasst wird. Diskussionen über den Nationalsozialismus gehen leider einfach immer nur straigt in eine Richtung, wenn man nicht sozial geächtet werden will und so haben Diskussionen für mich keinen Reiz. Und das ist für mich in Kombination mit Star Wars einfach ein Problem.
"Ich sehe nicht, warum das nicht weiterhin möglich sein sollte. "
Naja, wenn es darum gehen soll, die FO mit einer kleinen Widerstandsgruppe zu besiegen, bevor aus ihr ein neues Imperium erwachsen kann, dann verbinde ich das damit, dass Kylo auch besiegt wird, bevor er zum dunklen Lord erwachsen kann. Denn er ist ja nicht nur der Hauptantagonist sondern auch der Hauptterrorist. Denke ich mal.
"Aufbau der Republik, Aufbau des Jedi-Ordens."
Schon wieder Republik und Jedi-Orden? Wäre ja jetzt schon das dritte Mal. Ich wäre ja dafür, mal was anderes zu probieren sonst haben wir in Episode X schon wieder eine Vernichtung der Republik und des Jedi-Ordens durch eine Superwaffe und eines geisteskranken Skywalkers. Iwann denke ich mir auch "Okay, ich habs langsam verstanden."
OvO
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