Titel des Films: |
Rogue One: A Star Wars Story |
Regie: |
Gareth Edwards |
Musik: |
Michael Giacchino |
Drehbuch: |
Chris Weitz,
Tony Gilroy
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Geschichte: |
John Knoll,
Gary Whitta
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Kinostart USA: |
16. Dezember 2016 |
Kinostart Deutschland: |
15. Dezember 2016 |
Es ist dunkel geworden in der Welt, und das imperiale Banner weht über der Galaxis. Als die Rebellenallianz Wind vom Bau eines imperialen Planetenkillers bekommt, sendet sie den Spion Cassian Andor und die Kriminelle Jyn Erso aus, um Jyns Vater Galen zu finden, der an der Entwicklung der Waffe beteiligt ist. Bald aber wird klar: Die Waffe ist Wirklichkeit, und die Rebellion braucht ihre Baupläne, um dem Imperium weiter Widerstand leisten zu können.
Die Umbauten in der Endphase der Arbeiten an Rogue One sorgten 2016 für große Neugier, wie der Film wohl ursprünglich hätte aussehen sollen. Drehbuchautor Chris Weitz hat zu diesem Thema unlängst in einem Interview mit Cult Popture einige faszinierende Andeutungen fallengelassen (via):
Gibt es einen bestimmten Handlungsaspekt, den Sie beeinflusst haben?
Oh ja, es gibt einige. Das offensichtlichste Beispiel ist, dass alle sterben. In der Drehbuchfassung davor starben nicht alle, sondern alles endete mit einer Hochzeit. Sie wurde meines Erachtens aufgrund der Annahme geschrieben, dass Disney es nicht erlauben würde, so viele Figuren umzubringen. Ich fand aber, dieses Ende war notwendig, weil zum einen in der chronologischen Abfolge der Reihe niemand diese Figuren mehr erwähnt und sie auch nicht mehr auftauchen und zum anderen die ganze Geschichte um dieses Motiv der Aufopferung aufgebaut ist. Es schien mir deshalb nur angemessen, dass alle Hauptfiguren sterben.
Ich glaube außerdem, dass die Idee, den Film tatsächlich in Episode IV münden zu lassen, von mir stammte. Ansonsten gibt es noch weitere Punkte, z.B. Bor Gullet, dieses Wesen, das im Film als eine Art Ungeheuer der Woche auftaucht und für Saw Gerrera als Lügendetektor agiert. Ursprünglich hatte Bor Gullet eine größere Rolle, und zwar sogar eine Sprechrolle, und ich hatte mich richtig gefreut, mit ihm eines der großen Star-Wars-Monster zu kreieren. Aber das wurde alles geschnitten, und seine Karriere endete so ziemlich vorzeitig.
Rogue One ist ganz allgemein dafür bekannt, in der Endphase stark verändert worden zu sein. Es gab Neudrehs, es gab Schnitte. Als einer seiner Autoren, können Sie etwas dazu sagen, was geschnitten oder geändert wurde und wie Sie dazu stehen?
Zunächst einmal liebe ich die fertige Fassung. Ich mochte den Film wirklich sehr, und das habe ich als große Erleichterung empfunden, denn wenn man mit der Schreibarbeit an so einem Film fertig ist, baut sich diese hohe Abwehrwand darum auf, und als ich zur Premiere ging, hatte ich keine Ahnung, wie der fertige Film aussehen würde. Für mich war es also dieses seltsame Erlebnis, einerseits am Film mitgeschrieben zu haben und andererseits trotzdem einen brandneuen Film zu erleben, weil ich bereits wusste, dass allerlei neues Material gedreht worden war.
Nun ist es für jeden Drehbuchautor sowohl Vorrecht als auch Genuss, sich darüber zu beklagen, was andere Leute aus seiner Arbeit gemacht haben, aber leider konnte ich genau das nicht genießen, weil ich den Film wirklich mochte. Ich weiß noch, ich saß neben Gary Whitta, dem ersten Drehbuchautor des Films, und an verschiedenen Punkten haben wir High Fives ausgetauscht, wenn coole Dinge passierten, vor allem wenn etwas geschah, das auch uns überraschte. Ich kann mich da also wirklich nicht beklagen.
Was nun spezifische Änderungen angeht, sind viele Infos, die im Web herumschwirren, absolut korrekt. Also wenn wir z.B. annnehmen würden, dass der Anfang und das Ende des 2. Akts die Plätze getauscht haben, wäre das bezüglich der strukturellen Änderungen, die es gegeben hat, keine falsche Darstellung. Darth Vaders großer Auftritt am Ende des Films kam nicht von mir, also das war etwas, das später dazukam. Die Schlacht blieb im Großen und Ganzen unverändert, einige andere Dinge änderten sich, aber ich kann nicht genau sagen, wieso. Z.B. starben die Figuren an anderen Orten als im ursprünglichen Drehbuch, und ich weiß nicht wirklich, wieso. K2 starb beispielsweise anderswo... Meine Erinnerungen sind etwas vage, denn ich weiß noch, dass ich irgendwann einmal einen ganzen Planeten herausgeschrieben habe, also noch zu meiner Zeit, denn da kam die Ansage: Okay, wir müssen 20 Millionen sparen, also muss einer dieser Planeten weg. Und ich dachte nur: Oh Mist, das wird schwierig.
Eine Sache, die ziemlich anders war, war, dass in meiner letzten Version am Anfang des Films nicht klar war, dass der Todesstern der Todesstern sein würde. Die Rebellion hatte nur eine vage Ahnung, dass etwas schlimmes drauf und dran war zu geschehen und wollte mehr darüber erfahren, und dieses Gefühl einer wachsenden Bedrohung zog sich durch die Geschichte, während wir im Film natürlich sehr früh hören, da draußen ist ein Planetenkiller. Und ich kann verstehen, dass jemand irgenwann sagte: Hey, wieso machen wir so ein Geheimnis aus etwas, das die Zuschauer sowieso schon wissen? Und dieses Argument ist absolut nachvollziehbar, aber mir ging es eher um ein Gefühl dramatischer Ironie, dass wir etwas wissen, das die Figuren nicht wissen. Aber letztlich ist es gehupft wie gesprungen, und ich finde, der Film funktioniert wirklich gut.
Zur Frage der umgebauten Todesszenen erklärte Regisseur Gareth Edwards übrigens schon 2017:
Der Sendeturm für die Pläne war, und man sieht genau das im ersten Trailer, nicht an der gleichen Stelle wie die Hauptbasis auf Scarif. Um die Pläne zu übermitteln, müssen die Rebellen also fliehen, am Strand entlanglaufen und erst dann zur Turmspitze gelangen. Beim Filmschnitt merkten wir, dass es sich zu lang anfühlte. Wir mussten einen Weg finden, den dritten Akt zusammenzudampfen, der auch so noch recht lang war. Und eine funktionale, schnelle, brutale Lösung bestand darin, den Turm in die Basis einzufügen, damit sie nicht am Strand entlanglaufen und noch allerlei Dinge tun müssen. Diese Entscheidung hat viele der Einstellungen, die man im Trailer sieht, beseitigt, darunter Jyn, Cassian und die AT-ATs. Wir haben also umgebaut, um Zeit zu sparen.
Und so cool viele dieser Sachen auch sind, und das sind sie wirklich: Man darf nicht überziehen. Wir haben das doch alle schon erlebt: Man sitzt in einem Film und mag ihn vielleicht sogar sehr, aber irgendwann schaut man auf die Uhr und sagt sich, okay, ich hoffe, es ist bald vorbei. Und das darf das Publikum einfach nie denken, also nimmt man Sachen heraus, die den Film künstlich in die Länge ziehen.
Auch Riz Ahmeds Beschreibung der ursprünglichen Todesszene von Bodhi Rook von 2017 passt entsprechend ins Bild:
Bodhi starb ursprünglich etwas anders in dieser Sequenz, in der er mit diesem Kabel und Stecker herumläuft. Es gab eine Einstellung, die etwa eine Minute lang war, in der Bodhi sich immer wieder vor Sturmtruppen wegduckt und hinwirft, um den Stecker einzustöpseln, während Chirrut und Baze ihn rechts und links decken.
Immer wenn ihn ein Sturmtruppler fast erwischt, taucht Donnie [Yen] auf, und bäng, der Typ ist erledigt, und dann krabbelt Bodhi über ihn oder springt über ihn, und dann kommt der nächste, und Chirrut taucht auf... Es war eine Art längere Slapstick-Sequenz.
Dann rennt er ins Schiff, und dabei wird er angeschossen und schwer verletzt, er kriecht ins Schiff zurück, und das war eine längere Szene. [Und dann endet alles wie gehabt mit diesem triumphalen Moment und einer Explosion.]
Es ist gut, dass das abgekürzt wurde, denn so ist sein Tod unerwarteter. Außerdem spart es Zeit, die nun auf die emotionale Geschichte verwendet werden kann: Was mit Jyn passiert, K2s Opfer. Sie haben sich statt all dieses Schnickschnacks eben für den emotionaleren Film entschieden.
Womit alles wieder zum Fazit von Tony Gilroy aus dem vergangenen Jahr führt:
Letztlich waren alle Probleme tatsächlich sehr, sehr einfach zu lösen. Denn man kommt zu dem Punkt, wo man erkennt: Leute, schaut es euch genau an, in diesem Film sterben einfach alle. Der ganze Film dreht sich um das Motiv der Aufopferung.
Industrial Light & Magic liebt es seit jeher nicht nur, uns ins Staunen zu versetzen, sondern auch, sich ein wenig in die Karten schauen zu lassen. In einem aktuellen Beitrag zu einem der zahllosen Wow-Momente von Rogue One erzählt ILM-Mitarbeiter Todd Vaziri vom Kaltstart der Tantive IV:
Ich war richtig begeistert, dass ich mit meinem Freund und langjährigen Mitarbeiter, ILM-Beleuchter Tom Martinek, an dieser Einstellung arbeiten durfte. Diesen Moment, [in dem Leias Blockadebrecher entkommt, womit Rogue One direkt mit dem Anfang von Krieg der Sterne verknüpft wird] zum Leben zu erwecken, war wundervoll. Unsere Aufgabe bestand dabei darin, dieses klassische Schiff, das wir seit 1977 nicht mehr auf der Leinwand gesehen hatten, in aktualisierter Form nachzuschöpfen. Und es war sehr witzig, dabei immer wieder festzustellen, dass sich niemand einig ist, wie man „Tantive IV” nun eigentlich aussprechen soll.
Punkt 1 auf der Tagesordnung war es, uns die ersten sehr kurzen Blick auf die Tantive IV aus dem ersten Film genau anzusehen. Es war dabei sofort klar, dass es für unseren Film nicht funktionieren würde, die Triebwerke des Schiffes exakt nachzubilden. Dies war ein generelles Thema beim Design von Rogue One.
Stattdessen habe ich die Triebwerke des Blockadebrechers so nachgestaltet, wie man glaubt, ihn aus Krieg der Sterne zu kennen und nicht so, wie er dort wirklich ist. Es ging mir also darum, den Geist dieses Originaldesigns zu würdigen, dieses aber gleichzeitig an moderne Sehgewohnheiten und die stilistische Handschrift unseres neuen Films anzupassen.
Zuerst habe ich den Farbton der Triebwerke aus dem Originalfilm übernommen. Auf dieser Grundlage aus wollte ich dem Inneren jedes Triebwerks eine wirklichkeitsgetreue „Triebwerks”-Textur beimischen. Dafür habe ich Aufnahmen eines Bell-209-Hubschraubertriebwerks, das sich durch viel dynamische Energie auszeichnet, rotoskopisch erfasst und stabilisiert.
Die so gewonnenen Texturen habe ich in die 11 Triebwerke des Schiffes eingefügt, damit wir sie teilweise sehen können, wenn wir in die Triebwerksschächte hineinsehen. Bei jedem der 11 Triebwerke habe ich die Textur dabei versetzt und gedreht, sodass jedes Einzeltriebwerk eine einzigartige Energiesignatur erhielt.
Tom hat dann einen flackernden Lochmaskeneffekt erstellt, um das interaktive Licht der Triebwerke innen auf den Triebwerksschacht zu projizieren. Diesen Effekt habe ich dann in 11 Varitionen zur individuellen Animation aufgeteilt. Danach musste ich mir überlegen, wie es aussehen würde, wenn die Triebwerke bei einem Kaltstart zünden.
Ich wusste, dass wir bis dahin in keinem der Filme gesehen hatten, wie ein Blockadebrecher seine Triebwerke zündet. Ich habe aber sicherheitshalber bei Pablo Hidalgo (Lucasfilm) und seinen Kollegen angefragt, ob es in einer der Trickserien eine mögliche Vorlage geben könnte. Das war allerdings nicht der Fall. Also dachte ich mir, dass es cool aussehen würde, wenn die vier Eck-Triebwerke aus Stabilitätsgründen zuerst zünden. Danach würden die sieben anderen folgen. Ich wollte nicht, dass die Einstellung zur großen Lensflare-Show ausartet, also habe ich nur einige wenige knackige Blendeffekte eingesetzt, wobei ich mich am Triebwerksleuchten der X-Flügler der klassischen Trilogie orientiert habe.
Dieses Aussehen der Triebwerke wurde dann zur Vorlage für die anderen Blockadebrecher, die man im Film sieht. Der letzte Schritt bei dieser Einstellung bestand dann darin, der Kamera beim Start der Motoren einen hoffentlich subtilen Wackler zu verpassen.
Witzig war bei unserer Arbeit, über die rotierende Radarantenne der Tantive IV zu diskutieren. Wenn man sich den klassischen Film von 1977 genau ausieht, fehlt diese in der ersten Einstellung des Schiffes völlig, in der zweiten rotiert sie gegen den Uhrzeigersinn und in der dritten und letzten im Uhrzeigersinn. Für Rogue One haben wir uns entschieden, sie gegen den Uhrzeigersinn zu drehen.
Rogue One und die Nachdrehs - sie bleiben nach wie vor ein Thema. Bislang weiß man noch immer nicht viel darüber, in welchem Umfang was genau am Film verändert wurde. Das Ende wurde neu gedreht, so viel ist klar, dennoch bleiben handfeste offizielle Infos Mangelware.
Nun hat sich in einem Podcast erstmals Tony Gilroy zur Sache geäußert, der Drehbuchautor, der von Lucasfilm an Bord geholt wurde, um den Film zu überarbeiten (via The Hollywood Reporter):
Sie [Lucasfilm] steckten in einem so unglaublich tiefen Schlamassel, dass man ihre Position einfach nur verbessern konnte.
[...] Wenn man sich Rogue ansieht, all die Schwierigkeiten mit Rogue, all die Verwirrung und das Chaos... letztlich waren die Probleme dann aber eigentlich sehr, sehr einfach zu lösen. Tatsächlich ist es eigentlich einfach ein Film, in dem jeder stirbt. Es geht also darum, Opfer zu bringen. [...] Ich kam dazu, als der Director's Cut stand. Ich habe eine Erwähnung in den Credits für das Drehbuch bekommen, die ich mir auch verdient habe.
Zu seinen "Superkräften", die ihm bei diesem Projekt geholfen haben, zählt Gilroy selbst die Tatsache, dass ihn Star Wars nie interessiert habe:
Ich habe mich noch nie für Star Wars interessiert, also hatte ich davor auch keine Ehrfurcht. Ich ging ohne Ängste an die Sache ran.
Erneut eine Gelegenheit, den Making-of-Büchern hinterherzutrauern, die nach ihrer Ankündigung wieder gecancelt wurden...
Gute Nachrichten für Sky-Nutzer: Am 28. August führt der Pay-TV-Sender wieder einen Star-Wars-Sender ein, um zwei Wochen lang die Saga zu feiern und die Deutschlandpremiere von Rogue One – A Star Wars Story am 3. September angemessen zu begleiten. Aus Sky Cinema Hits wird in diesen beiden Wochen Sky Cinema Star Wars HD.
Auf dem Programm stehen dabei neben den 8 Kinofilmen auch 40 Making-of-Beiträge, Dokumentationen und Eigenproduktionen. Und das gibt es im Einzelnen zu sehen:
Um den Sender zu empfangen, benötigt ihr das Cinema-Paket und als Grundlage das Sky-Starter- oder -Entertain-Paket. Nähere Infos zu den Bestellmodalitäten findet ihr auf Sky.de.
Nach dem Chaos um die Verschiebung und Absage des Buchs The Making of Star Wars: The Force Awakens, hatten wir uns im Februar gefreut, als öffentlich wurde, dass auch Rogue One ein Making-Of-Buch bekommen würde. Unter dem Titel Making Rogue One: A Star Wars Story: A Behind-the-scenes Oral History wurde das Buch von Josh Kushins für den 3. Oktober 2017 angekündigt.
Mit der Freude dürfte es jetzt aber vorbei sein, denn wie die Jedi-Bibliothek herausgefunden hat, wurde der Katalogeintrag von ABRAMS Books gelöscht. Dass es sich nicht um eine Verschiebung handelt, zeigt der Eintrag von Edelweiss, der das Making Of als "GELÖSCHT" listet.
Ein kleines Detail hat die Jedi-Bibliothek außerdem zum geplanten und jetzt wohl gestrichenen Inhalt zu bieten. So sollte Making Rogue One wohl eher ein Bildband mit kurzen Interview-Ausschnitten, als ein tiefgründiges und umfassendes Making Of im Stil der Bücher von J.W. Rinzler werden.
Beim zweiten von zwei Making Ofs, das jetzt gestrichen wurde, stellt sich natürlich unweigerlich die Frage, ob die kommenden Filme, bzw. insbesondere die Spin-Offs überhaupt noch Making Ofs spendiert bekommen werden, oder ob der Produktionsprozess der Star-Wars-Filme unter Disney weiter unter Verschluss bleibt.
Update:
Die Gewinner stehen fest!
Zu Begin des Films Rogue One stöbert Krennic den Wissenschaftler Galen Erso auf dem Planet Lah'mu auf.
Über ein Exemplar der Rogue One DVD incl. Handyhülle darf sich freuen:
Über ein Exemplar der Rogue One Blu-ray incl. Handyhülle darf sich freuen:
Die Gewinner werden zusätzlich per E-Mail von uns benachrichtigt.
Allen Gewinnern viel Spaß mit den Preisen und Danke an alle, die mitgemacht haben.
Original (01. Mai 2017, 11:38 Uhr)
Am Donnerstag ist es auch endlich in Deutschland so weit und Rogue One - A Star Wars Story erscheint auf DVD und Blu-ray in drei verschiedenen Fassungen:
Neben der normalen DVD- und Blu-ray-Edition wird es auch ein limitiertes Steelbook geben, welches die 2D- und 3D- Version enthalten und somit mit einer Disk mehr ausgeliefert wird. Das Bonusmaterial wird nur auf den beiden Blu-ray-Auswertungen enthalten sein und nicht auf der DVD.
Lauflänge: 128 Minuten
Bildformat: 2,39:1 / 16:9
Sprachversionen / Tonformat:
Deutsch: Dolby Digital 5.1
Englisch: Dolby Digital 5.1
Türkisch: Dolby Digital 5.1
Untertitel:
Deutsch, Türkisch, Englisch für Hörgeschädigte
Lauflänge: 134 Minuten
Bildformat: 2,39:1 / 16:9
Sprachversionen / Tonformat:
Deutsch: DTS-HD MA 5.1
Englisch: DTS-HD HR 7.1
Polnisch: Dolby Digital 5.1
Untertitel:
Deutsch, Englisch für Hörgeschädigte
Wer noch nicht zugegriffen hat, kann alle drei Varianten bei Amazon.de vorbestellen:
In freundlicher Zusammenarbeit mit Disney haben wir für euch ein kleines Gewinnspiel organisiert, bei dem ihr folgende Preise bei uns abstauben könnt:
Beantwortet uns dazu einfach nur folgende Frage:
Wenn ihr die Antwort kennt, schreibt uns bis zum 07. Mai, 24 Uhr, eine Mail an gewinnspiel@starwars-union.de mit dem Betreff: Rogue One. Schickt uns am besten auch gleich eure Adresse mit, damit wir die Preise im Falle eines Gewinns schneller verschicken können.
Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.
Viel Glück und möge die Macht mit euch sein!
Heute erscheint für alle Fans in Deutschland und Österreich endlich Rogue One - A Star Wars Story auf DVD, Blu-ray und 3D-Blu-ray. Aktuell gibt es bei die DVD bei Amazon.de für 12,99 €, die Blu-ray (2-Disk-Set) für 16,99 € und das Blu-ray - Limited Edition Steelbook (3-Disk-Set inkl. 3D) für 25,99 €.
In freundlicher Zusammenarbeit mit Disney, durften wir uns die Blu-ray vor ihrer Veröffentlichung genauer ansehen.
Die DVD-Version enthält nur den Film, d.h. keinerlei Bonusfeatures. Die gibt es dafür auf beiden Blu-ray-Varianten, die inhaltlich identisch sind und das komplette Bonusmaterial mit einer Gesamtlaufzeit von über 73 Minuten enthalten. Die normale Blu-ray kommt im HD-Keep-Case daher, die limitierte Version in einem Steelbook, welches zusätzlich noch die 3D-Version des Films auf einer Extra-Disk enthält.
Zum Inhalt des Films ist eigentlich alles gesagt: Rogue One - A Star Wars Story spielt kurz vor Episode IV - Eine neue Hoffnung und erzählt davon, wie es den Rebellen gelingt, die Todessternpläne zu erbeuten.
Der erste Stand-Alone-Film im Star-Wars-Universum wird von vielen als Kriegsfilm beschrieben und nimmt tatsächlich Anleihen bei vielen berühmten Kriegsfilmen, doch im Kern bleibt er eine Geschichte über Helden und ihren verzweifelten Weg, sich gegen eine Übermacht zu behaupten. Mit Gareth Edwards, dem visuell beeindruckenden Regisseur von Monsters und Godzilla, hat sich Lucasfilm dafür einen absoluten Star-Wars-Fan gesucht, der zu seinem 30. Geburtstag nach Tunesien fuhr und auf Lukes Farm blaue Milch trank. Diese Fanleidenschaft sieht man auch dem Endprodukt an, lässt sich Rogue One doch glatt als "Fanboy-Film" bezeichnen. Zahlreiche Eastereggs und Huldigungen sind in dem Film zu finden, der einen perfekten Mittelweg zwischen neuen Designelementen und Anlehnungen an die klassische Trilogie einschlägt.
Zudem schreibt der Film das Planetenhopping groß, bevor er nach Scarif überleitet, wo zum Abschluss ein bemerkenswertes Effektfeuerwerk wartet. Die vielen Planeten laden dabei wärmstens ein, Neues zu entdecken und das Star-Wars-Universum in seiner ganzen Vielfalt zu erleben.
Der erste Stand-Alone-Film ist auch der erste Star-Wars-Film, dessen Musik nicht Altmeister John Williams schrieb. Stattdessen saß hier Michael Giacchino am Flügel, der den Auftrag in letzter Minute von Alexandre Desplat übernahm, welcher aufgrund des durch die Nachdrehs veränderten Terminplans keine Zeit mehr für Rogue One hatte. Trotz dieses Zeitdrucks gelang es Giacchino, Elemente der klassischen Star-Wars-Musik zu übernehmen, ohne diese komplett zu kopieren. Highlights dieses an Bässen reichen Soundtracks sind die Schlacht von Scarif und das Jedha-Thema, welches einen komplett neuen Grundton anschlägt, den wir so in einem Star-Wars-Film so noch nicht hören durften.
Leider muss man zur Musik allerdings auch sagen, dass zunächst wenig davon hängenbleibt. Erst beim zweiten und dritten Mal dringen die Themen tatsächlich durch. Ich schiebe diese Schwächen auf den engen Zeitplan und hoffe auf eine Verbesserung im nächsten Stand Alone.
Manche werden es wohl auf die Kamera schieben, doch die Bildschärfe der Rogue-One-Blu-ray wirkt deutlich schärfer als bei der von Das Erwachen der Macht. Die Heimkinoauswertung weist Referenzniveau auf, der satte Schwarzwert kann besonders in den Weltraumszenen überzeugen. Die erste Szene des Todesstern ist fast schon zu perfekt und auch der digitale Tarkin sieht nochmal besser aus, als im Kino. Die tollen Kontraste runden das perfekte Bilderlebnis ab und sind gerade in den reinen CGI-Szenen bemerkenswert. Das Bild liegt im Format 2.40:1 (16:9) vor.
Positiv ist hier hervorzuheben, dass die Untertitel diesmal nicht in den Bildinformationen eingebettet sind, sondern in jeder Sprache gesondert ausgegeben werden.
Für alle 3D-Liebhaber gibt es die 3D-Version direkt mit dem Steelbook (wie bei den Marvel-Heimkinoauswertungen). Ich persönlich bin 3D-Fan, wenn die Story es hergibt und der Transfer gut gelungen ist. Im Gegensatz zu vielen anderen mache ich mir nichts aus extra modellierten Pop-Out-Elementen, sondern das Wichtigste ist die räumliche Wahrnehmung und Tiefe des 3D-Effekts (auch in ruhigen Szenen). Die 3D-Konventierung erfolgte bei der Produktion nachträglich, was mittlerweile nicht mehr unbedingt schlecht ist, aber leider bei Rogue One nicht ganz so gelungen ist. Die Tiefenwirkung auch in Nicht-Action-Szenen ist gut transferiert, verliert aber durch den leichten Detailverlust in dunklen Bereichen an Stärke. Schön anzusehen ist, dass die Ghosting-Artefakte im Gegensatz zur Kinoversion bei der Heimkinoauswertung auf wenige einzelne Szenen reduziert werden konnten. Richtig überzeugen kann die 3D-Version bei der Schlacht von Scarif. Insgesamt würde ich aber die 2D-Auswertung vorziehen.
Da brummt und kracht es und der Subwoofer läuft auf Hochtouren.
Disney bleibt sich bei der deutschen Tonabmischung treu und liefert ihn, wie schon bei der Blu-ray von Episode VII - Das Erwachen der Macht, in einem verlustfreien DTS-HD Master Audio 5.1-Format. Zusätzlich muss man die Heimkinoauswertung dafür loben, dass sie es schafft, im Gegensatz zu manch anderem Sci-Fi-Film ein tolles Klangverhältnis zwischen Soundtrack, Dialogen und Effekten wiederzugeben.
Die englische Tonspur liegt in DTS-HD High Resolution vor und ist mit 7.1 auf zwei Lautsprecher mehr optimiert. Ich konnte allerdings keinen Unterschied im Ausgleich der Boxen wahrnehmen. Wer eine gut abgestimmte Soundanlage besitzt, dürfte wohl die deutsche Tonspur bevorzugen, aber generell ist man mit beiden Tonspuren gleichermaßen gut bedient.
Auf der zweiten Blu-ray befindet sich das komplette Bonusmaterial zum Film. Die über 73 Minuten liegen komplett im HD-Format vor und sind durch und durch solide. Unter dem Punkt Die Geschichten gibt es eine Option, alle Unterpunkte zusammen abzuspielen. Für eine gezielte Auswahl der Specials kann zwischen den Unterkapiteln gewählt werden.
Da die knapp 69 Minuten als ein gesamtes Making-Of angesehen werden können, das von Glen Milner erstellt wurde, versuche ich eine kurze Betrachtung des Gesamtwerks. Wie man den Überschriften der einzelnen Kapitel bereits entnehmen kann, geht es hauptsächlich um die Figuren des Films. Nach einer sehr vielversprechende Einleitung von Kathleen Kennedy (Lucasfilm-Präsidentin), John Knoll (ILM & Story) und Kiri Hart (Storygroup Lucasfilm) geht es direkt in die Figurenentwicklung des Films. Dabei kommt Felicity Jones als sehr wissbegierige und sympathische Schauspielerin herüber, die ihre Figur auf den Punkt getroffen hat. Die anderen Schauspieler werden nach dem üblichen Making-Of-Schema abgearbeitet und von Pablo Hidalgo kommentiert. Genau zu dem Zeitpunkt, wo es wirklich interessant wird, wechselt man bereits zum nächsten Part. Der witzigste Abschnitt des Making-Of bestreitet Alan Tudyk, der nicht nur im Film den zynischen Droiden K-2SO spielte, sondern merklich auch hinter der Kamera für Spaß in der Gruppe sorgte.
Das wirkliche Making-Of wird erst in den letzten 15 Minuten beleuchtet, in denen es darum geht, einen passenden Mittelweg zwischen einer Vorgeschichte von Episode IV - Eine neue Hoffnung und einer eigenständigen Geschichte zu finden. Der Look von Rogue One zeigt erst das gigantische Ausmaß der Produktion und die Nachbauten der Sets. So schnell wie die Bilder über den Bildschirm laufen, so schnell ist der interessanteste Teil auch schon wieder abgehandelt. Die letzten Minuten zeigen noch Teile der Premiere aus L.A. und beenden das Making-Of.
Als Zuschauer bleibt man mit gemischten Gefühlen zurück: Man hat zwar ein Stück des Kuchens gesehen, aber die wirklich interessanten Teile schlummern wahrscheinlich irgendwo in den Archiven von Lucasfilm und warten auf eine weitere Veröffentlichung. Zudem vermisse ich hier zumindest ein paar Minuten zur Musik, nachdem John Williams auf der Blu-ray von Das Erwachen der Macht immerhin fast 7 Minuten lang zu Wort kam. Bei Rogue One scheint die Musik ein Geist geschrieben zu haben. Wer dennoch mehr über Michael Giacchinos Arbeit erfahren will, kann aber natürlich auf dieses Interview mit ihm vom 23. November 2016 zurückgreifen.
Das einzige Extra, welches nicht in das große Making-Of integriert wurde, ist den Eastereggs in Rogue One gewidmet. Innerhalb von 4 Minuten werden hier im Schnelldurchlauf ein paar nette, aber nicht gerade bewegende Gastauftritte präsentiert. Hier hätte man zusätzlich die tollen Godzilla-Verweise nennen können, den Auftritt von Warwick Davis oder Chopper und die Ghost. So enttäuscht dieses Extra auf ganzer Linie und würdigt den tollen Fanboy-Star-Wars-Film in keinster Weise.
Neben der oben erwähnten DVD ohne Bonusdisk erscheint die normale Blu-ray in einer Amaray-Version. Der einzig negative Punkt ist der Verzicht auf ein Wendecover, sodass man das FSK-Zeichen mal wieder leider nicht loswird.
Die Steelbook-Variante steckt in einem abgeschnittenen Pappschuber, auf dem sich das FSK-Zeichen sowie Angaben zur Ausstattung finden. Entfernt man diesen Schuber, werden uns auf der Vorderseite die Todestruppler und auf der Rückseite das bekannte Promobild der normalen Sturmtruppen präsentiert. Auf der Innenseite der limitierten Edition sind die sechs Helden des Films zu sehen.
Das Menü aller drei Disks ist zwar gleich gestaltet, aber immerhin sehr schön. Mit einer Blaupause des Todesstern beginnt es, bevor Bilder der einzelnen Charakteren zu sehen sind, die wiederum mit bewegten Blaupausen überlegt sind.
Rogue One - A Star Wars Story bietet endlich einen neuen Ansatz im Star-Wars-Universum und beweist, dass eine Story auch fernab bekannter Figuren, seien es die Skywalkers und Solos oder die Jedi insgesamt, funktionieren kann. Für mich ist dieser Film das mutigste Projekt (Romane, Serien und Comics eingeschlossen), welches Lucasfilm nach der Übernahme durch Disney hervorgebracht hat. Es spricht für Gareth Edwards, dass es ihm gelungen ist, einen Film zu drehen, der auf dem Lauftext eines anderen basiert und damit an sich durch und durch aus Spoiler besteht, aber dennoch spannend und mitreißend inszeniert ist.
Bild- und Tonqualität sind mal wieder referenzwürdig, und vor allem die 2D-Version des Films lässt keine Wünsche offen. Die einzige Enttäuschung ist leider das Bonusmaterial, welches zum einen vom Umfang keine Extra-Blu-ray gebraucht hätte und zum anderen zwar die Figuren des Films beleuchtet, aber über die Produktion nur wenige Worte fallen lässt. Mich lässt das Gefühl nicht los, dass wir trotz der 3D-Auswertung spätestens vor dem nächsten Spin-Off-Film eine Collectors-Edition mit mehr Bonusmaterial präsentiert bekommen.
Die Steelbook-Variante bekommt von mir natürlich eine uneingeschränkte Kaufempfehlung, aber auch bei der normale Blu-ray kann man bedenkenlos zugreifen.
Wer den Film nicht kaufen, sondern lieber gewinnen möchte, kann noch bis zum Sonntag bei unserem Gewinnspiel mitmachen!
Lange genug hat es gedauert, jetzt beginnt die Veröffentlichung von Rogue One: A Star Wars Story auch endlich für deutschsprachige Heimkinos.
Rund zwei Wochen müssen wir noch auf eine DVD- bzw. Blu-ray-Veröffentlichung warten, heute erscheint der Film immerhin schon mal als digitaler Download auf so ziemlich jeder erdenklichen Videoplattform.
Wir haben hier eine kleine Übersicht über die möglicherweise gängigsten Anbieter, ihr werdet schon fündig werden.
Die Preise variieren dabei zwischen 13,99 und 16,99 €. Das Bonusmaterial ist mit Ausnahme von Google Play offenbar immer mit dabei.
Auf DVD und Blu-ray erscheint der Film dann wie gesagt in gut zwei Wochen, nämlich am Donnerstag, den 04. Mai. Vorbestellen könnt ihr ihn euch selbstverständlich bei Amazon.de als DVD, Blu-ray oder in der Blu-ray-3D-Steelbook
Unsere Schweizer Freunde dürfen sich übrigens bereits seit gestern über die DVD- und Blu-ray-Ausgaben freuen! Österreich wartet wie wir noch geduldig auf den 4. Mai...
Nach wie vor zum Blu-ray-Start von Rogue One in den USA hat sich The Verge mit John Knoll und Gareth Edwards über den Einsatz von Virtual-Reality-Technik und On-Set-Effekten unterhalten:
Virtual Reality beim Set-Design
Wie haben Sie Virtual Reality eingesetzt, um Kulissen für Rogue One zu planen?
John Knoll: Wir hatten zuvor bereits mit virtuellen Umgebungen experimentiert und damit, in diesen mit virtuellen Kameras und einem VR-Sichtgerät zu arbeiten. Was daran besonders interessant ist, ist, dass man so ein instinktives Raumgefühl entwickelt. Ich habe schon an vielen Filmen gearbeitet, wo wir lange mit der Planung von Kulissen beschäftigt waren - wie viel davon brauchen wir überhaupt, wie groß soll es sein, etc. - und dafür Schaumstoffkernmodelle genutzt haben.
Wenn man sich so ein Modell ansieht, ist es ein ziemlicher Sprung hin zu dem, was man am Ende im Bild sehen wird. Es geht darum, Größenverhältnisse und Sichtachsen zu begreifen, und dabei muss man das, was man da auf dem Tisch stehen hat, unweigerlich interpretieren. Es ist dann immer etwas überraschend, wenn man das Ganze später in voller Größe vor sich sieht. Ich dachte mir, mit einem VR-Headset bekommt man ein viel besseres Gefühl dafür, wie es ist, in dieser Kulisse zu stehen. Man sieht, wie weit eine Wand entfernt ist, man sieht, wie hoch die Decke ist. Man kann herumlaufen und experimentieren, genau wie man es bei einem Gang durch die Kulissen tun würde. Man findet die guten Kameraperspektiven und stellt fest, dass man eine noch bessere Perspektive haben könnte, wenn eine Mauer nur 30 cm weiter rechts wäre. Man kann also all das tun, was man sonst bei der Kulissenbegehung mit dem Regisseur besprechen würde, nur mit VR ist es viel kostengünstiger.
Wir haben deshalb Gareth diesen Vorschlag unterbreitet, eine schnelle, niedrig auflösende Version der Kulissen in VR zu bauen und ihm vorzulegen. Er hat sich dann dort umgesehen und uns dann z.B. gesagt, dass er gerne eine Wand verrücken würde oder einen Raum etwas größer haben wollte, und wir konnten diese Anpassungen schnell vornehmen und Konsens herstellen. Es ist also einfach eine andere Art des Kulissenbaus und unterm Strich aussagekräftiger, als es die Modelle früher waren.
Gab es eine Kulisse, wo sich diese Technik besonders ausgezahlt hat?
Bei Jyns Zuhause hatten wir verschiedene Versionen, also bei dem Innenraum, wo wir sie packen sehen, weil die Schurken auftauchen. Ich weiß noch, dass Gareth einige bestimmte Einstellungen vorschwebten: Wir sollten vor der Tür sein, dann geht sie auf, und wir sehen die Mutter dort und den Vater hier, und dann kamen die ersten Konzeptzeichnungen herein, die nicht zu diesen Einstellungen passten. Der Raum war einfach nur recht rund und hatte diese Nischen an der Seite. Von Designseite ging es dabei einfach nur um ästhetische Fragen.
Wir haben das Ganze genommen, in 3D umgesetzt und sind mit VR hineingegangen, und da merkte Gareth, dass wir von außen die Treppen herunterkommen würden und die Deckenkonstruktion der Kamera genau im Weg stehen würde. Wir haben deshalb angefangen, Set-Elemente zu bewegen, um bessere Einstellungen zu ermöglichen. All das können wir inzwischen auf halb-interaktive Weise tun, ohne dass irgendetwas tatsächlich gebaut werden muss.Eine Raumschlacht mit Handkameras
Welche technischen Mittel standen Ihnen bei Rogue One erstmals zur Verfügung?
Gareth Edwards: Auf diesem Level kann man mit sehr vielen Spielzeugen spielen. Manche davon machen zwar Spaß und sind ziemlich cool, aber sie bringen nicht viel. Bei anderen dachte ich mir: 'Wow, wie haben wir jemals anders gearbeitet?' Eines der letzteren war die virtuelle Kamera.
Die Raumschlacht am Ende des Films hat sich im Laufe der Produktionszeit unglaublich stark verändert. Sobald man etwas änderte oder ein bestimmtes Ereignis an einen anderen Punkt bewegte, musste sich die Animation ihrerseits verändern. ILM hat sich sehr gut auf diese Änderungen eingestellt und die Raumschlacht in Abschnitte unterteilt. Ich weiß nicht mehr, wie viele es waren, aber sie haben jeden Abschnitt einzeln animiert und uns dann gezeigt. Sie konnten Ein- und Ausstiegsmomente auswählen und in Endlosschleife abspielen.
Ich hatte dann eine Kamera, praktisch genau wie bei einem klassischen Dreh, nur hier als Virtual-Reality-Kamera, die im Grunde aus einem iPad mit Bewegungssensor bestand, und man konnte in die Welt hinein- und herauszoomen, sich bewegen oder sich an ein Raumschiff hängen und im Cockpit sitzen, um zu filmen. Ich konnte also sagen, 'hey, ich will jetzt an der Oberfläche dieses Sternzerstörers hängen. Ich will jetzt mit dem dritten X-Flügler verbunden werden.'
Das war sehr praktisch, denn normalerweise dreht man am Set sein Take und muss danach alles auf Anfang setzen. Das dauert so zwischen 5 und 10 Minuten. Hier hatten wir das Ganze als Endlosschleife. Wenn man die Kamera in der Hand hat und eine Einstellung ausprobiert, die nicht funktioniert, wartet man einfach zwei Sekunden und kann den nächsten Versuch starten. Man gewöhnt sich schnell an den Rhythmus und verwendet danach ein paar Stunden nur mit dem Dreh der Raumschlacht.
Normalerweise gibt es Storyboards für genau solche Fälle, d.h. man orientiert sich unterbewusst an Filmen, die man gesehen hat. Hier hingegen arbeitet man intuitiv und findet die genau passende Einstellung. Aus meiner Sicht gelingen einem so bessere, einzigartige Einstellungen, weil man in einer echten Umgebung arbeitet und versucht, etwas einzufangen, das sich genau vor einem abspielt. Das Licht, die Formen, alles inspiriert einen. Es war einfach viel mehr wie in der wirklichen Welt, und wir konnten so filmen wie beim Rest des Films.
Wenn ich jemals wieder einen so großen Film drehe und es einen großen digitalen Teil gibt, wie auch immer der aussehen mag, würde ich das definitiv wieder im Vorfeld animieren und dann mit der Kamera arbeiten wollen.
Gerade bei Ihnen ist das sicher ein wichtiger Faktor, weil Sie ja auch beim Dreh selbst mit der Kamera hantieren, nicht wahr?
Ich konnte das bei Rogue One relativ häufig tun, ja. Greig [Fraser], unser Kameramann, macht seine Arbeit brillant und phantastisch. Er hat zwei der besten Augen auf der Welt. Aber bei Handheld-Einstellungen habe ich nie das Gefühl, Regie zu führen, wenn ich die Kamera nicht selbst halte. Denn die Schauspieler machen ihr Ding und improvisieren ein wenig, aber man kann dem Kameramann dabei keine neuen Anweisungen geben. Wenn die Schauspieler sich plötzlich umdrehen und irgendwohin gehen, hat man keinen Einfluss mehr, sofern man dem Kameramann nicht schreiend oder flüsternd Anweisungen gibt. Dann ist das Ganze plötzlich eine Doku und nicht mehr mein Film.Virtuelle Echtzeit-Kulissen
Haben Sie Ihre virtuelle Kameratechnik auch während der Hauptdreharbeiten einsetzen können?
John Knoll: Wir haben bei Szenen, wo es viel Bluescreen gab und nur ein winziges Stückchen Kulisse ein On-Set-Visualisierungssystem namens SolidTrack verwendet, da für Schauspieler und Kameraleute, aber auch für den Regisseur, dieses Meer aus Blau recht unbefriedigend sein kann. Gareth hatte die Erfahrung bei Godzilla gemacht, wo er nur ein winziges Set und tonnenweise Greenscreen um sich hatte, und wenn man nicht genau weiß, was dieser Hintergrund einmal werden wird, kann man keine perfekten Einstellungen drehen. Könnte man hingegen das Endergebnis sehen, würde man die Kamera vielleicht etwas nach rechts bewegen oder etwas senken, und schon wäre das Bild viel besser.
Wir haben deshalb ein System eingesetzt, mit dem man in Echtzeit den Bluescreen ersetzen und geometrische Grafiken des späteren Materials mit dem Bild der Kamera mischen kann. Man bekommt also direkt im Bild eine Vorstellung der späteren digitalen Erweiterungen und kann sich darauf einstellen. Wir haben das für die Plattform an der Spitze des Turms benutzt, wo im Film die Sendeantenne ist.
Das heißt, das fertige Bild ist auf dem Monitor zu sehen oder tatsächlich im Bildsucher der Kamera?
Beides, weil man ja möchte, dass der Kameramann Bildelemente einfangen kann, um eine stimmige Einstellung zu filmen, in der Jyn im Vordergrund ist und ein Schiff irgendwo im Hintergrund. Man kann Einstellungen so strukturiert einfangen, z.B. um über Jyns Schulter nach unten zu schauen und dort Bildelemente im Fokus zu haben.
Dieses System wurde hier nicht zum ersten Mal eingesetzt, aber es löst das Problem, das entsteht, wenn man Kulissen aus logistischen oder budgetären Gründen nicht bauen kann. Wie ermöglicht man einem Regisseur in dieser Situation frei zu arbeiten, ohne sich zwanghaft an Storyboards binden zu müssen? Wie gibt man ihm die Möglichkeit, durch den Sucher zu schauen und Elemente zu arrangieren? Wie ermöglicht man es ihm, seine Stärken auszuspielen, obwohl es keine Kulissen gibt?LED-Explosionen
Gab es über die Raumschlachten hinaus Techniken, die Ihnen die Arbeit beim Hauptdreh einfacher gemacht haben?
Gareth Edwards: Es gab diverse kleine Tricks. Eine Technik, der aus meiner Sicht die Zukunft gehört, waren LED-Bildschirme. Wir hatten diese riesigen Bildschirme, wie man sie am Piccadilly Circus in London oder am Times Square verwenden würde. Diese Bildschirme waren an den Studiowänden aufgestellt und zeigten z.B. den Landeanflug eines Schiffes. Man sieht sie sogar in einigen Einstellungen im Film, wenn man im Innern des Schiffs ist und nach draußen blickt. Die LED-Bildschirme leuchten in diesem Fall die Schauspieler an.
Wir haben einige Tests damit gefahren, und in einigen Fällen ist das Ganze so überzeugend, als wäre man wirklich vor Ort. Vor allem aber bekommt man eine glaubhafte Umgebungsbeleuchtung für die Darsteller hin und hat wirklich das Gefühl, vor Ort gedreht zu haben. Es ist echt überzeugend, und ich denke, eines Tages wird es Studios geben, deren Wände komplett aus LEDs bestehen werden.
John Knoll: Ein gutes Beispiel dafür war auch die Raumschlacht. Schiffe fliegen in das Dock, um das Dock herum und in seinem Schatten herum, dann wieder neben einer hell beleuchteten Oberfläche und dann im Weltraum oder im Umfeld des leuchtenden Planeten. Neben ihnen explodiert etwas, sodass sie orange angestrahlt werden müssten, aber dann ist die Explosion hinter ihnen, weil sie vorbeigeflogen sind, oder sie werden mit Laserfeuer beschossen.
Man kann all das auf traditionelle Weise regeln, aber es nervt unglaublich. Man setzt Scheinwerfer ein und arbeitet damit, man hat Flaggen im Einsatz, um das Licht zu beeinflussen, man hat ein Kontrollsystem, das die Beleuchtung ändert, und so weiter. Es gut aussehen zu lassen, ist richtig schwierig. Wir haben stattdessen diese riesigen LED-Bildschirme aufgestellt, die selbst als Lichtquelle dienen und dann auf Animatic-Niveau die Raumschlacht gerendert und angezeigt. Die Beleuchtung haben wir hingegen so realistisch wie möglich vorbereitet, und so konnten wir die Kulissen und die Schauspieler ausleuchten.
Das Ergebnis war eine realistisch beleuchtete Umgebung, und wir hatten einen zweiten Vorteil: Die Schauspieler mussten sich nicht einfach nur vorstellen, wo sie waren und was passiert, sondern konnten es sehen. Sie konnten darauf reagieren, und man musste ihnen nicht sagen, 'Achtung, TIE-Jäger auf 6 Uhr, der fliegt an Dir vorbei und über Dich drüber', sondern sie konnten es mit eigenen Augen sehen.
Im Grunde genommen geht es bei all diesen Techniken also darum, realistische Umgebungen bei den Dreharbeiten zu erzeugen. Aus der früheren Nachbearbeitungstechnik wird nun also Drehtechnik.
John Knoll: Als ich in dieser Branche anfing, also bevor es Computergrafik und digitale Werkzeuge gab, gab es sehr starre, technisch begründete Regeln für das, was man drehen konnte und wie man es drehen konnte. Wenn man sich nicht daran hielt, funktionierte die Einstellung später nicht. Es war zum Beispiel fast unmöglich, visuelle Effekte in Handheld-Material einzufügen. Und viel Arbeit wurde auf die Planung verwendet, also auf die Frage, wie ein Effekt überhaupt umgesetzt werden könnte. Viele Effekteinstellungen passten deshalb stilistisch nie so recht zum restlichen Film. In meiner Zeit bei ILM ging es uns deshalb immer um die Frage, wie es uns gelingen kann, diese stilistischen Unterschiede auszuhebeln und die Regeln loszuwerden, die es für den ganzen Effektprozess gibt.
Idealerweise sollten Regisseure und Kameraleute in der Lage sein, visuelle Effekte komplett zu ignorieren. Stilistisch sollte es keine Unterschiede geben. Visuelle Effekteinstellungen sollten nahtlos mit den realen Elementen zusammengehen, und man sollte gar keine Grenzlinien mehr erkennen können. Darauf arbeite ich hin. Du willst mit der Handkamera arbeiten? Dann mach es. Und deshalb sind all diese Techniken, über die wir gesprochen haben, Wege, um dem Regisseur keine Stilmittel mehr aufzudrängen, die er nicht will und um ihn nicht mehr zu zwingen, auf eine Weise zu arbeiten, die nicht zu ihm passt. Gareth' Arbeitsweise ist eher ungeplant und improvisiert. Und ich will ihn nicht zwingen, an eine Raumschlacht anders heranzugehen. Wie können wir seine Stärken voll zum Tragen bringen, das ist die Frage. Wie lassen wir ihn mit diesen anderen Werkzeugen genau so arbeiten, wie er es will, damit er sein Genie ausspielen kann? Letztlich geht es wirklich darum, einen Arbeitsprozess zu schaffen, der perfekt auf Filmemacher zugeschnitten ist.
Nachdem Rogue One gestern in den USA auf Blu-ray und DVD veröffentlicht wurde, finden nach und nach immer mehr Hinter-den-Kulissen-Clips ihren Weg auf den offiziellen Star Wars Kanal auf YouTube. Im folgenden Video aus dem Bonusmaterial der Heimkino-Veröffentlichung dreht sich alles um den U-Wing der Rebellen, der in der Schlacht von Scarif eine nicht unwesentliche Rolle spielt.