Krieg der Sterne ist der Grund, wieso ich Regisseur geworden bin. Ich sehe dies als größte Chance meines Lebens.
-Gareth Edwards
Gareth Edwards wurde 1975 in der Stadt Nuneaton in Zentralengland geboren. Schon als Kind träumte er davon, Filmemacher zu werden. 1996 schloss er sein Filmstudium in Surrey ab und wurde zunächst Effektexperte. Für die BBC arbeitete er an den visuellen Effekten der Infotainment-Reihe Warriors - Die größten Krieger der Geschichte. 2008 nahm er an einem Filmwettbewerb teil und erhielt die Gelegenheit, seinen ersten abendfüllenden Spielfilm zu schreiben und umzusetzen, Monsters, für den er wiederum selbst die Spezialeffekte erzeugte. Insgesamt arbeiteten, vor und hinter den Kameras, gerade einmal sieben Menschen an dem 94minütigen Debütfilm.
Der Erfolg von Monsters verhalf Edwards zu seiner ersten Hollywoodproduktion. 2011 unterschrieb er bei Warner Bros. einen Vertrag über die Regie des Godzilla-Reboots. Zwei weitere Godzilla-Filme sind in Arbeit.
Am 23. Mai 2014, nur wenige Wochen nach dem Kinostart von Godzilla, wurde Edwards von Lucasfilm als Regisseur des ersten Krieg-der-Sterne-Ablegerfilms bekanntgegeben.
Ich weiß nicht mehr, wann ich Neue Hoffnung zum ersten Mal gesehen habe: Der Film war für mich immer einfach nur da. Anders als bei jedem anderen Film, kann ich mich nicht daran erinnern, wann und wie ich mich hingesetzt und ihn zum ersten Mal angeschaut habe.
Als ich etwa sechs war, begann ich, mir den Film jeden Tag anzusehen. Das ging einige Jahre so. Ich muss ihn insgesamt mehrere hundert Mal gesehen haben. Meine Mutter weiß noch, dass ich auf langen Autofahrten dazu neigte, den Film zumindest in Auszügen aus dem Gedächtnis zu zitieren. Einmal habe ich wohl das gesamte Drehbuch vorgetragen. Meine Eltern waren sich damals nicht sicher, ob ich einfach nur ein großer Filmfan war oder eine autistische Störung hatte.
An meinem 30. Geburtstag fuhr ich mit meiner Freundin nach Tunesien. Wir übernachteten am Originaldrehort, im Troglodyte-Hotel in einem Ort namens Matmata. Bei den Dreharbeiten war dies Luke Skywalkers Zuhause. Danach fuhren wir durch die Wüste zu dem Ort, den sie "das Iglu" nennen. Ich konnte einfach nicht glauben, dass diese Plätze wirklich existierten.Krieg der Sterne ist der Grund, wieso ich Filmemacher werden wollte. Na ja, eigentlich wollte ich den Todesstern zerstören und der Rebellenallianz beitreten, aber nach und nach wurde mir klar, dass das nicht ging, dass alles nur eine Lüge namens "Film" war, und so dachte ich mir: Wenn ich diese Dinge schon nicht tun kann, dann sollte ich wohl zumindest auch Lügner werden und Filme drehen und Kindern Lügen erzählen, damit ich sie genauso hassen kann, wie ich George Lucas hasste. Also habe ich das getan.
Für so viele Leute meines Alters war dieser Film der ultimative Klassiker. Er hat uns wirklich angesprochen. Das ist genau die Geschichte, die man als kleiner Junge hören will: Man kann irgendwie eine Waffe erringen und von seinen Lehrern und Vorbildern lernen; man ist für etwas Größeres bestimmt; und eines Tages wird man die Hand seiner Liebsten erringen, den Schurken töten und das Universum retten.
Jetzt sehe ich mir den Film nur an, um mich daran zu erinnern, was ich in meiner Karriere erreichen will: Immer mal wieder, nur ein wenig. Wenn man älter wird, wird die Welt zunehmend kleiner. Alles ist schon einmal dagwesen. Neue Hoffnung wirkt auf mich aber noch immer magisch, als wäre die Welt ein riesiger Ort, der so gewaltig ist, dass man ihn gar nicht ganz begreifen kann: Es gibt so vieles, das man tun kann, und es ist einfach überwältigend. Was immer uns dabei helfen kann, dieses Gefühl für das Wunderbare zu erzeugen, das mich als Kind eingenommen hat, will ich nie vollends und auf einmal einsetzen, denn für meinen Teil möchte ich nicht, dass diese Magie jemals endet.