Manchmal gibt es Jubiläen, die nicht durchweg von allen Leuten gleichermaßen gefeiert werden. So dürfte es auch heute sein, denn exakt vor 20 Jahren, am 31. Januar 1997, flimmerte zum ersten Mal die Star Wars Special Edition über die nordamerikanischen Leinwände. So wurde die Trilogie u.a. damals damit beworben, dass sie neue Szenen, aufpolierte Special Effects und digitalen THX-Sound beinhalten würde.
Über Sinn und Unsinn so mancher Änderung gegenüber der Originalfassung wurde im Fandom heftigst diskutiert, zu einem Konsenz kam man dabei eher selten. Sicher läßt sich behaupten, dass einige neue oder erweiterte Szenen durchaus ihre Berechtigung hatten und auch heute noch haben, jedoch kann man gleichermaßen festhalten, dass z.B. die geänderte "Han shot first"-Sequenz deutlich offenlegt, dass weniger manchmal mehr ist. Manche Dinge sollten einfach unangetastet bleiben.
Immer wieder tauchte der Vorwurf auf, George Lucas würde sein eigenes Meisterwerk systematisch zerstören. Zu einem gewissen Teil ist man geneigt, sich diesem Urteil anzuschließen, doch hat der Schöpfer eines Werkes nicht auch das Recht, sich seiner ursprünglichen Vision anzunähern, wenn ihm die dafür geeigneten Mittel zur Verfügung stehen? Wie genau hätte Star Wars ausgesehen, wenn man schon Mitte der 70er Jahre die Technik der 90er hätte nutzen können? Wir wissen es nicht, werden es auch nie erfahren, aber es wäre mit Sicherheit ein anderer Film geworden.
Doch auch die Fassung von 1997 sollte nicht die definitiv letzte Version bleiben, im Laufe der nächsten Jahre wurden weitere Änderungen vorgenommen. So sorgte 2004 die DVD-Edition bei vielen Fans für blankes Entsetzen, als plötzlich Darth Vaders Lichtschwert nicht mehr rot leuchtete, sondern in einem recht unangenehmen Pink, welches selbst Barbie zur Ehre gereicht hätte. Im Jahr 2011 hatte man dann ein Einsehen, als dieser Fauxpas durch die Blu-ray-Fassung wieder revidiert wurde. Gleichwohl wurden bei dieser Gelegenheit weitere, wenn auch kleine, Änderungen vorgenommen.
Dass auch heute noch ein großes Interesse an der Ur-Fassung der Trilogie besteht, zeigt unter anderem die liebevoll zusammengetragene und restaurierte Despecialized Edition, die von vielen Fans wertgeschätzt und als einzig gültige Version der OT angesehen wird. Diese Tatsache sollte Disney als Wink mit dem Zaunpfahl verstehen, eine große Schar von potenziellen Käufern einer unveränderten OT-Blu-ray stünde Gewehr bei Fuß, mit gezückter Geldbörse.
Mit einem Abstand von 20 Jahren: Wie blickt ihr heute auf die Special Edition? Beurteilt ihr sie inzwischen milder, hattet ihr generell nie ein Problem mit den Änderungen, oder seid ihr weiterhin ein leidenschaftlicher Verfechter der Originale?
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Am besten wäre es, wenn es immer zwei Fassungen geben würde: die ursprüngliche und eine, die meinetwegen alle paar Jahre adaptiert wird, um dem Stand der Technik gerecht zu werden. Jedenfalls würde es mir reichen, wenn bei der OV-OT lediglich die Farben aufgefrischt werden würden. Ansonsten sollte sie bleiben, wie sie 1977, 80 und 83 als 35mm-Version veröffentlicht worden ist. Auch der Ton sollte 4-kanalig bleiben - auf Deutsch und Englisch - wie er ursprünglich war. Vielen (mich eingeschlossen) geht es doch darum, das ursprüngliche Kinoerlebnis von damals immer wieder neu erleben zu können.
(zuletzt geändert am 01.02.2017 um 15:49 Uhr)
Skytalker
@ Skytalker:
Das Problem ist wohl eher, dass jeder seine ganz persönliche Sichtweise auf das Thema hat. Du selbst möchtest zum Beispiel schon "aufgefrischte Farben", was manchem Puristen sauer aufstoßen wird. Ein anderer wünscht zumindest noch besseren Ton, ein dritter ist für das Ausmerzen von Filmfehlern, ein vierter will den Scrolltext mit "Krieg der Sterne"-Schriftzug ohne "Episode", und das sind nur Beispiele für jene, die die Originalfassung wollen!
Also was bitte ist denn nun die "richtige" Fassung? Bzw. wie viele Special Editions müsste es eigentlich geben, damit jeder zufrieden ist?
Ich selbst zum Beispiel hätte gerne die Originalfassung - aber mit Dolby Digital Sound und verbesserten Effekten! Wäre mir lieber als das Kino-Original, das gerne als Nostalgiebonus auf zweiter Disc liegen dürfte.
Das Darth
@ Das Darth:
Ich bin schon Purist. Mit "aufgefrischte Farben" meine ich nicht, den Farbton oder die Helligkeit zu verändern, sondern bei einer Restaurierung möglichst nah an die Originalfarben heranzukommen, die ja durch die Lagerung mit der Zeit verblasst sind. Davon dürfte nach meiner Einschätzung - abgesehen von durch die Lagerung entstandenen Farbstichen - an ehesten die Farbsättigung betroffen sein. Mich hat es bei der SE schon gestört, dass man teilweise Farbton und Helligkeit - z.B. bei der Binary Sunset Szene - massiv verändert hat; von den Farbveränderungen bei den Lichtschwerter-Klingen ganz zu schweigen!
PS: Und der "Krieg der Sterne" Schriftzug ohne "Episode" sollte sich mittels Seamless Branching als optional auswählbarer Beginn der deutschen Fassung doch technisch umsetzten lassen.
PPS: Aber es stimmt schon: allen wird man es nie recht machen können
(zuletzt geändert am 01.02.2017 um 17:15 Uhr)
Skytalker
@ Das Darth
Zitat von Ihnen: "Vor allem Sackgesicht Hayden in die OT einzubauen ist ein Frevel und zerstört mir regelmäßig den Genuss der gesamten Trilogie!"
Sackgesicht? Es gibt bestimmt Menschen denen ich das ohne weiteres ins Gesicht sagen würde wenn sie mir blöd kämen, aber Hayden gehört da für mich sicherlich nicht dazu im Gegenteil ich würd ihn nicht von der Bettkante stoßen, ein Sackgesicht käme nicht mal in meine Nähe. Sackgesichter sind Menschen wo ich mir sage zieh leine, fass mich nicht an oder komm mir nicht zu nahe. Ein Sackgesicht hat für mich beispielsweise der mit der schiefen Nase in der Cantina der Luke bedroht. Ja der Dr. Evazan hat für mich ein richtiges Sackgesicht, aber er zuerstört mir trotzdem nicht den Filmgenuss Nur begegnen wöllte ich ihm nicht unbedingt, steh nicht so auf Sackgesicher. (grins)
Hayden als Anakin am Ende von Episode VI ist nur logisch und stimmig für mich. Bis zu diesem Zeitpunkt war er ein Jedi und Jedis können zu Machtgeistern werden. Obi-Wan Kennobi und Yoda waren stets Jedi, daher sieht man sie auch so wie sie gestorben sind, aber Anakin war nur Jedi bis er zum Sith wurde. Daher passend und richtig in meinen Augen. Auch wenn Anakin erlöst wurde war er kein Jedi mehr, schlußendlich konnte er nur als Machtgeist dargestellt werden als er noch ein Jedi war. Das das Gute in ihm gesiegt hatte gab den Ausschlag das er überhaupt zum Machtgeist werden konnte. Und er brauchte dafür nicht mal die Anleitung von Qui Gon-Jinn sondern als Auserwählter der sowohl die Helle auch auch die dunkle Seite der Macht kannte, konnte er zu einem Machtgeist werden. Er brauchte dazu kein Training wie Yoda und Obi-Wan es von Qui Gon-Jinn erhalten hatten, er war dazu einfach im Stande ohne Anleitung!
Ich habe auch die Version mit dem Herrn Sebastian Shaw gesehen und die hat mich wenig begeistert, ein alter Mann mit dem ich gar nichts anfangen kann steht plötzlich bei Yoda und Obi-Wan. Das war total falsch in meinen Augen, denn Anakin war da kein Jedi mehr. Er hat sich nicht zu den Jedi wieder bekannt nur zu seinem Sohn. Mit den Jedis die ihn verraten hatten ihn benutzten als Spion wollte er nachwievor nichts zu tun haben. Er mag seinem zweiten Meister Obi-Wan vergeben haben, die Beiden hatten ja gewissermaßen Einstand und Yoda zu dem er schon immer ein recht gutes Verhältnis hatte auch akzeptiert haben, aber ich denke am meisten wird er sich auf Qui Gon-Jinn gefreut haben, seinen ersten Meister wieder zu sehen, der erste Machtgeist, der der den Weg zuerst beschritten hatte. Anakin lächelte, zum einen weil sein Sohn dem Todesstern II entkommen war, zum anderen weil er seine Tochter Leia sehen konnte mit seinen eigenen Augen, zum dritten weil er Qui Gon-Jinn wieder sehen konnte und zum anderen weil er Padmé vielleicht wieder treffen würde, seine große Liebe.
Nunmal zu der Special Edition:
Ich fand besonders die Szene lustig wo Han Jabba auf den Schwanz tritt (kann man doch schwanz zu sagen oder? ), die ist kultig, einfach superb. Das Han nun nicht mehr nur als einziger schießt fand ich auch nicht so prall mittlerweile ziehen sie ja fast gleichzeitig, wurde also wieder etwas verbessert. Mir gefällt es da auch besser, wenn Han Gredo einfach so kaltmacht, hat was dunkles an sich.
Cloud City ist wirklich eine Bereicherung in meinen Augen und auch das Wampa. Mos Eisley ist nicht mehr so öde und kommt belebter daher. Finde da die neue Szene schöner.
Die Szenen in Jabbas Palast beim Tanz war früher nicht ganz so abgefahren wie sie jetzt ist, jetzt ist sie halt belebter. Mir gefällt die alte Szene da besser.
Der Imperator in Episode 5 ist gewöhnungsbedürftig, da finde ich die Version die es zuerst davon mal gab am grusligsten und schaurigsten (da war es eine Frau ). In der neuen Version wurden ja auch Dialoge verändert glaube ich, so dass die ziemlich anders mittlerweile ist, daran sieht man aber wie problemlos man Szenen doch austauschen kann.
Wünschen würde ich mir die Szene noch wo Luke sein Lichtschwert baut (die gibts ja)
Han der Schwerenöter mit den Tonnika-Schwestern in der Cantina, Luke und die Toshi-Station mit Biggs und Camie und in Episode 6 die verlängerte Fahrstuhlszene zum Imperator.
Das Ende von Episode VI ist in Beiden Versionen schön, welche ich da nun bevorzuge ist schwer zu sagen, spielt für mich jetzt auch nicht so die Rolle.
Ich glaube die Version die sich so mancher wünscht wird es nie geben, da jeder was anderes reinhaben will, da bleibt dann eigentlich nur noch eine interaktive Disk, wo man sich selbst Szenen im Film zusammensetzen kann. Wird es bestimmt auch in Zukunft geben, wäre wieder ein Kaufgrund alte Filme an den man zu bringen im generellen.
Ist zwar nicht in der Special Edition, aber
das nein am Ende was später eingefügt wurde als Anakin schreit, zeigt sehr schön wie viel Angst er um seinen Jungen hat, es erinnert ihn daran wie er seine Frau verloren hat, daher sehr passend für mich. Der Schmerz spricht da aus Anakin heraus.
Fazit:
Bis auf Kleinigkeiten sind die 6 Filme Episoden 1-6 also gut so wie sie sind, hätte halt nur gern viele geschnitte Szene von allen Episoden mit in den Filmen, besonders die in Episode II als Anakin Padmés Familie kennenlernt.
Lightsabersword
RANRW
20 Jahre ... A long time ago ...
Ich bin mit der OT aufgewachsen und hatte der SE nach 14 Jahren SW-ABSTINENZ auf der großen Leinwand sehr entgegen gefiebert. Das Ergebnis hinterließ auch bei mir einen zwiespältige Eindruck wie bei vielen der User hier.
Toll fand ich die sinnvollen Ergänzungen bzw. Änderungen vieler Effektszenen wie bei der Raumschlacht in ANH oder die belebtere Absicht der Wolkenstadt in TESB - auch die Wampaszene war für mich okay, wobei ich die ursprüngliche Variante, die dem Kopfkino mehr Spielraum lässt, bevorzuge - und die Sarlaq-Sequenz und Erweiterung der Schlusssequenz in ROTJ mit der neuen Musik, die ich für den Abschluss der Trilogie für angemessener halte - wobei ich die Ewokmusik auch sehr gerne mag.
Aber dann leider diese Verschlimmbesserungen (bezogen nur auf die 97er-SE):
ANH: Ankunft in Mos Eisley mit den entsprechenden Animationsfilmeinlagen, Han-Creedo-Szene
TESB: Vaders Flug und Ankunft auf der Executor - diese Sequenz ist für sich genommen nicht schlecht. Mich stört deren grobe Einfügung in den Film ohne Rücksicht auf die bis dahin aufgebaute filmische und musikalische Dramaturgie. Sie fühlt sich nach wie vor für mich an dieser Stelle nicht stimmig an und eben eingefügt ohne stimmige Verbindung zu dem, was davor und danach passiert.
ROTJ: Jabbas Band. Wie fehlt mir das Laptinek, welches, wenn ich mich noch recht entsinne, von John Williams' Sohn geschrieben worden ist.
Vielleicht wäre das die beste Lösung, wenn es, wie User Skytalker schrieb, auf Blu ray künftig zwei Angebotsformen gäbe.
Die Originalversion der OT (von mir aus gerne mit der Behebung von Filmfehlern wie Vaders weißes Schwert in ANH)
Und eine SE, von der es fortlaufend immer ein Update mit verschiedenen Änderungen geben kann und der geneigte Fan sich dann seine liebste Variante davon herauspicken oder die Finger davon lassen kann.
Aber das bleibt wohl Wunschdenken.
(zuletzt geändert am 01.02.2017 um 19:12 Uhr)
johnny w
Lightsabersword
Cmdr Perkins
Ich kann mir in Sachen unveränderte OT z.B. den Pseudo-Imperator in Episode V- dargeboten als Frau mit Schimpansenaugen und der Synchronstimme von Balu (dem aber großartigen Edgar Ott) -nur noch mit einem gewissen nostalgischen Grusel und dem Wissen der BD-Version als Kanon ansehen.......Selbstverständlich habe ich das weiland 1981 noch ganz anders beurteilt
RANRW
Mich hat bei der Special Edition (V) angekotzt, ursprünglich heißt
es (gesprochen von Petruo) "Bringt meine Raumfähre!" -
ind der SE nun: "Bereitet meinen Sternenzerstörer für meine Ankunft vor!"
Es war für Lucas also unbeding wichtig das erst bei VI eingeführte
Lambda-Shuttle schon in Empire zu zeigen.
Aber wie kommt Captain Needa auf die Excutor?
Da blieb nach wie vor (Originalfassung wie Special Edition) dieses
"Klötzchen" was von einem Sternenzerstörer zum anderen fliegt ...
PieroSolo
Anakin 68
Ja, in der Tat: es ruiniert das Pacing/den Schnitt der Szene. Der Fokus/ die Energie der Szene zielte ursprünglich darauf, dass der Falke dem Imperium entkommen muss (Hyperdrive defekt, unsere Helden am Boden, etc.) ... und was macht Lucas in der Special Edition:
"Ich muss dringend inmitten der Falken Fluchtszene in allen Einzelheiten zeigen, wie Darth Vader seinen Sternenzerstörer erreicht mit Shuttle Flug, Shuttle Landung, Spalier-stehenden Stormtroopern usw., denn sonst verstehen die Zuschauer nicht wie Darth Vader so schnell an Bord des Sternenzerstörers kommt."
(zuletzt geändert am 02.02.2017 um 09:16 Uhr)
Haarspalter
Kyle07
@snakeshit
Eben das meinte ich weiter oben, dass diese Szene ohne Rücksicht auf die zuvor aufgebaute Handlungs- und Musikdramaturgie reingepresst worden ist.
Gerade bei dieser Sequenz verstärkt sich der Einduck, dass es Lucas nur darum ging etwas reinzupacken um des neuen Schauwertes willen ohne zu berücksichtigen, ob es an dieser Stelle überhaupt zu leisten ist, ohne das bereists Vorhande zu beschädigen. Gerade die Vorgehensweise bei dieser Sequenz ist exemplarisch für viele "Operation-gelungen,- Patient-tot-Stellen" in der SE.
Davon abgesehen leistet diese Sequenz null erzählerischen Mehrwert, der dieses Opfer des zestörten dramaturgischen Aufbaus noch rechtfertigen könnte. Es war durch Vaders Befehl: "Bringt meine Raumfähre" doch klar, dass er die Wolkenstadt verlassen und zur Executor zurück kehren würde. Da hat im Verständnis der Handlung vorher nichts gefehlt.
johnny w
Insgesamt gab es so viele Ecken und Enden die schon zeigten wie sehr Lucas das Gespür für Pacing, Dramatogie und Feeling verliert und sich in Technik und Oberflächlichkeiten verliert und dabei auch völlig unverständlich unsauber und inkonsequent abliefert. Vielleicht liegt es auch daran, dass die PT danach diesen Trend fortsetzte, dass ich inzwischen die SE nur schwer ertrage, weil sie wirklich wirkt als versuchte jemand die OT auf das Niveau der PT zu drücken um ein einheitliches Bild zu erzeugen.
@johnny w:
"Bringt mir meine Raumfähre" war schon überflüssig. Aber heute sind die Leute ja schon etwas darauf dressiert sofort "Plot-Hole!" zu schreien wenn man Dinge nicht explizit zeigt. Ich habe mich Jahre nie gefragt wieso Vader wieder auf seinem Schiff ist. Er war halt wieder auf seinem Schiff. Wo hätte er denn auch sonst hin gesollt nachdem Luke gefallen war. Das er auf dem Schiff war sehen wir. 23 mal schaue ich den Film und fiebere Lukes Rettung, der Flucht des Falken und dem kaputten Hyperantrieb nach. Immer wieder schweißgebadet und mit schnellem Herzschlag. Wer schert sich um Vaders Logistik?
(zuletzt geändert am 02.02.2017 um 09:41 Uhr)
McSpain
Also mich stört diese Änderung bei bestem Willen nicht. Im Gegenteil. Ich finde es interessant Vader's UND Luke's Weg nach dem Kampf gleichzeitig zu verfolgen. In der Kinofassung liegt der Fokus mehr bei Luke. Ist das schlimm? Finde ich nicht.
Und ich weiß jetzt nicht was ihr mit Pacing und Musik genau sagen wollt, aber diese Szenen empfand ich wirklich nicht als Fremdkörper. Ist doch ganz normal dass mal bei einem Szenenwechsel, auch sich gleich die Atmosphäre ändert, oder etwa nicht?
Ich hab schonmal ein Vergleichsvideo der besagten Szene gesehen. Aber das Problem darin wollte sich mir nicht erschließen.
Kyle07
Es gibt doch so viele Filme, bei denen bestimmt jeder das eine oder andere Detail findet, das man anders oder besser hätte machen können. Und trotzdem lässt man die Filme so. Man muss ja auch nicht ständig dran rumdoktoren. Bei einigen Filmen hat man ja dazu geneigt, inflationäre Director's Cut Versionen auf den Markt zu bringen. Das ist auch schon grenzwärtig. Man muss wirklich nicht jedes Detail bis ins Extreme ausquetschen. Der einigermaßen vernunftbegabte Zuschauer kann sich auch seinen Teil denken. Da ist es schon konsequenter, die Geschichte neu aufzurollen.
Aber schon die beiden Szenen mit der Fähre und Boba Fetts Verfolgung zeigen, dass George Lucas wohl in seinem Ohrensessel saß und ihn plötzlich der Schock in die Glieder gefahren ist: Oh mein Gott, die Leute könnten sich fragen: Woher wusste Boba Fett, und mit ihm das Imperium, wo der Falke hinfliegt? Und wie kommt Vader plötzlich auf den Sternzerstörer?
Da kann man nur sagen: Irgendwie wird das schon geklappt haben. Vielleicht hat Boba Fett Verkehrsfunk gehört "Ein YT 1300 Frachter wurde auf dem Weg zur Wolkenstadt Bespin mit überhöhter Geschwindigkeit gesichtet" oder der Falke verliert Öl, und Boba Fett ist der Spur gefolt. Und vielleicht hat sich Vader an Bord der Executor beamen lassen... ups, falscher Film... aber was ich damit sagen will: Es ist egal! Es wird schon irgendwie funktioniert haben. Und wenn sich Vader mit einem Pappschild "Executor" an den Straßenrand gestellt hat. Aber man muss wirklich nicht im Nachhinein alles umkrempeln und damit unnötig Dynamik aus dem Film nehmen. Und ich bin sehr enttäuscht, dass George Lucas dieses Gefühl für Timing so völlig abgeht. Würde er einen Film über den Anschlag auf das WTC drehen, würde er in dem Moment, wo die letzten gerade noch panisch raus rennen und der erste Turm einstürzt, zeigen, wie ein Feuerwehrmann noch schnell in einen Burger beißt, weil sich ja sonst die Leute fragen könnten: Wie kann dieser Feuerwehrmann so lange durchhalten, hat der überhaupt was gegessen?
Xmode
@Spain:
"Insgesamt gab es so viele Ecken und Enden die schon zeigten wie sehr Lucas das Gespür für Pacing, Dramatogie und Feeling verliert und sich in Technik und Oberflächlichkeiten verliert und dabei auch völlig unverständlich unsauber und inkonsequent abliefert. Vielleicht liegt es auch daran, dass die PT danach diesen Trend fortsetzte, dass ich inzwischen die SE nur schwer ertrage, weil sie wirklich wirkt als versuchte jemand die OT auf das Niveau der PT zu drücken um ein einheitliches Bild zu erzeugen."
So lässt es sich wohl am Besten beschreiben. Optisch, aber auch erzählerisch. Also alles was noch unter Graubereich fällt, wurde versucht in Schwarz/weiß zu drücken. Sprich Han shot first oder Vaders No zb.
Aber wenn man das in einen größeren Kontext betrachtet, dann sieht man, dass das nicht unbedingt ein spezielles Lucas Problem ist. Denn das was du beschreibst (Verlust von Gespür) finden wir ja in der gesamten Filmwelt wieder, wo Effekte eine große Rolle spielen. Die neuen technischen Möglichkeiten in diesem Bereich, werden die Filmemacher wahrscheinlich überfordert haben und der Fokus verlagerte sich vom "tell" zum "show".
Lucas ist dann aus mehreren Gründen nochmal speziell zu betrachten aber er fällt halt auch in diese Kategorie rein. Und ähnliches lässt sich auch in der Konsolenwelt betrachten. Mit der Etablierung von HD Grafiken und komplexeren Technologien ist die Qualität der Spiele deutlich gesunken weil sich die Art und Weise Spiele zu entwickeln und zu erzählen stark mitverändert hat. Die einzelnen Teams müssen/mussten erstmal Erfahrungen sammeln bis man wieder zum gewohnten Level kommt.
Einen aufwertenden, bewussten, dosierten Umgang mit diesen Technologien kann ich erst seit wenigen Jahren feststellen. Und auch nur in Einzelfällen.
(zuletzt geändert am 02.02.2017 um 10:02 Uhr)
OvO
@Mc Spain: "Wer schert sich um Vaders Logistik?"
Keiner hat das wahrscheinlich vorher als Plothole empfunden. Vielleicht noch nicht mal Lucas. Ich vermute, dass eher die Intention dahinter stand, neue Schauwerte einzufügen, weil darüber auch im Wesentlichen die SE vermarktet worden ist und er mit dem Blick rangegangen ist, wo diesbezüglich in dem Film noch was unterzubringen ist.
Und du hast recht, die SE ist die Vorwegnahme des Prequel-Stils. Die OT wurde quasi, noch bevor es die Prequels gab durch die SE bereits prequelisiert. Und weitere nachfolgende Änderungen nach 97 verfolgen ebenfalls die Intention, die OT an die PT-Trilogie stilistisch anzupassen. Schade, dass Lucas nicht den umgekehrten Weg gegangen ist.
(zuletzt geändert am 02.02.2017 um 10:04 Uhr)
johnny w
@Kyle07:
Mit Verlaub: Der Weg von Vader ist scheißegal. Er ist scheißegal, weil die Filme damals einen Protagonisten bzw. eine Gruppe davon hatten. Deren Weg war wichtig, deren Weg hat man verfolgt. Ihre Geschichte war es die am Ende dazu führte, dass das Böse besiegt wurde und als Bonus Vader seinen Teil (und seine Erlösung) dazu beitrug.
Du bist eher in der Generation aufgewachsen für die Star Wars die Geschichte von Anakin Skywalker ist und damit auch in allen Filmen irgendwie der Weg von Vader Relevanz hat. Wäre ja auch alles schön und gut wenn die Episoden in dieser Reihenfolge entstanden wären und wirklich immer als Geschichte von Anakin/Vader gedacht gewesen wäre. Diese zwei Perspektiven gab es aber im ursprünglichen Film nicht und daher sind sie gerade in Empire sehr unsauber reingedrückt. Diese ganze Vaderperspektive in die OT zu bringen überlädt die OT wie die PT mit viel zu vielen "Protagonisten" und Figuren deren Pfade man scheinbar minutiös verfolgen muss, weil man sonst etwas "verpasst". Es schaudert mich ehrlich schon beim Gedanken.
Ja, der Kaktus mit der Stickmütze sieht ganz niedlich und fast wie ein Mensch aus und die Strickmütze ist ganz nett. Aber vorher hatten wir halt einen Kaktus und der hätte auch ohne Strickmütze gern ein Kaktus bleiben können.
@OvO:
Hm. Bleibt die Frage ob Lucas hier Mitläufer oder Vorreiter war. Ich habe das Gefühl dass die SE und die PT eher Vorreiter dieses Stils waren. Ein Jurassic Park hat kurz vorher noch Effekte mit Atmosphäre und Story verbunden. Ein Matrix 1 hat es auch im selben Jahr geschafft. Eigentlich fing es doch erst nach 1999 damit an richtig in diese Kerbe zu schlagen.
Auch ein Herr der Ringe hat es Jahre nach Episode 1 noch hinbekommen um dann beim Hobbit in dieses Loch zu fallen.
(zuletzt geändert am 02.02.2017 um 10:09 Uhr)
McSpain
@ Lightsabersword: Du beschreibst das „Sackgesicht“ aber doch exakt so, wie ich es auch gemeint habe! Denn exakt DAS löst Christensen in mir aus. Er ist ein Unsympath erster Güte, ein Typ, dem ich keine Sekunde über den Weg traue. Ein rein auf Äußerlichkeiten getrimmter, selbstverliebter Vollhonk. Wenn Du solche Typen nicht von der Bettkante stoßen würdest ist das Deine Sache, ändert aber nichts daran, dass er mir die PT maßgeblich mitverdorben hat. Dieses arrogante, nervige, unsympathische Etwas soll der Auserwählte sein…? Nein, ganz sicher nicht! Ich akzeptiere nicht, dass dessen glattgebügeltes substanzloses Gesicht unter der ikonischen Maske des Darth Vader stecken soll!
Da passte Sebastian Shaw definitiv um Welten besser. Und für MICH ist es eine Sauerei, dass man Hayden in ROTJ gepresst hat, weil er mir in den letzten Sekunden des Films alleine mit seinem Miniauftritt den Abschluss der Saga ramponiert!
Zudem hätte sich die PT nach der OT richten müssen, und nicht anders herum! Die PT rechtfertigt keinerlei Änderungen an der OT und hat außen vor zu bleiben! Sonst könnte man ja gleich alle Sturmtruppler durch Clonetrooper ersetzen oder Gungans auf Endor mitkämpfen lassen… -.-
Dass Dir ausgerechnet die unerträgliche Fremdschämsequenz so gut gefällt, in der Han Jabba auf den Schwanz tritt, spricht eher dafür, dass Du die PT eben für jene Dinge liebst, weswegen sie bei breiter Mehrheit auf Kritik stößt. Gefällt Dir etwa auch Jar Jar?
Aber Du hast ja auch erwähnt, wie wunderschön zuckersüß und leidenschaftlich die „Romanze“ zwischen Anakin und Padme gewesen ist. Ausgerechnet das übelste Leinwandpaar seit Dick und Doof! Szenen, in denen zwei Gesichtsgelähmte vor Rosamunde-Pilcher-Kulissen dümmlich-theatralisch Texte aufsagen, die an Unvermögen kaum zu übertreffen sind. Ein weiterer Grund, warum ich einen großen Bogen um die PT mache.
Also scheinen wir uns darin einig zu sein, dass ich OT-Verfechter bin und Du eben der PT-Fraktion angehörst. Soll jeder nach seinem Gusto leben, wenn Du diese Filme liebst dann sei es Dir vergönnt, ich will Dir das gar nicht in Abrede stellen. Was ich allerdings schrecklich finde ist, dass man die PT mit Gewalt in die OT hinein quetschen muss, um eine Verbindung herzustellen, die ich als Purist einfach nur hassen kann! Ich als OT-Fan verlange ja auch nicht, dass man Tarkin, Han oder klassische X-Wings in die PT einfügt! Wieso sollen also umgekehrt PT-Elemente in der OT eine Berechtigung haben? Noch dazu, wenn dies die Gesamtqualität der Trilogie nachhaltig stört? [wird fortgesetzt]
Das Darth
Und Deine „Erklärung“, warum Hayden am Ende von ROTJ Sinn macht, die hättest Du nicht so ausschweifend erläutern brauchen, das weiß jeder SW-Kenner. Nur ist das eine PT-Erklärung, die mich nicht interessiert! Was in diesen Mumpitzfilmen passiert, soll innerhalb derer bleiben, ich als PT-Verweigerer will mich aber nicht dazu vergewaltigen lassen, Christensen ausgerechnet in einer der emotionalsten und finalen Szene der Trilogie blöd grinsend aufs Auge gedrückt zu bekommen! Er hat da nix verloren, Punkt und Ende. OT ist OT, PT ist PT. Und so soll es bleiben!
@ RANRW: „Wir werden Hayden Christensen als Machtgeist auch noch mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit in einem der folgenden Filme sehen.“
Na wunderbar, dann kann ich die ST auch nicht mehr sehen ohne Würgereiz… -.- Dabei hat mir TFA sehr gut gefallen, und ich hoffte auf weitere gute Filme. Aber falls der Pfosten wirklich darin auftaucht, darf ich spätestens ab EPVIII wieder abschalten…
„Wäre aber schon der Hammer für mich Hayden als Anakin wiederzusehn, träum... “
Wie alt bist Du eigentlich? 12? O_o
Du scheinst nur bei Star Wars gelandet zu sein, weil Du ein Christensen-Fangirl bist… Wirkt auf mich wie ein kleines Mädchen, das Bravo-Poster an die Wand pappt und kreischend im Regen darauf wartet, dass die Limousine des „Stars“ in 500m Entfernung vorbei fährt…
@ snakeshit: „Gerade bei dieser Sequenz verstärkt sich der Einduck, dass es Lucas nur darum ging etwas reinzupacken um des neuen Schauwertes willen ohne zu berücksichtigen, ob es an dieser Stelle überhaupt zu leisten ist, ohne das bereists Vorhande zu beschädigen. Gerade die Vorgehensweise bei dieser Sequenz ist exemplarisch für viele "Operation-gelungen,- Patient-tot-Stellen" in der SE.“
Volle Zustimmung, und der Patient ist für mich spätestens in der BD-Version endgültig hops gegangen. Schönere Effekte und besserer Ton hin oder her, die Verschlimmbesserungen machen das unansehbar! Alleine Vaders „Noooooo“ ist an Dummheit kaum zu übertreffen, egal wie sehr die PT-Verfechter das auch „gerade erklären“ wollen.
Das Darth
johnny w
Das Darth
@ McSpain: Ich bin grade so noch in der PT-Generation reingekommen. Aber auch ich kenne die Kinofassungen wo Luke die Hauptperson war.
Dennoch finds ich nicht schlimm Vater und Sohn in diesem wichtigen Moment gleichzeitig zu zeigen. Ist wohl Ansichts- und Geschmackssache. Natürlich sind die Kinofassungen gut und wahrscheinlich wirklich besser geschnitten.
Weiß auch nicht, habe damals halt bei der 97er SE halt jede neue Szene gefeiert. Auch die Shuttle Szene.
Kyle07
Also ob nun jemand Star Wars Fan ist, weil er Raumschlachten mag oder Lichtschwertduelle oder die Augen von Mark Hamill oder eben Hayden Christensen, sollte doch jedem selbst überlassen sein. Es soll ja auch Leute geben, die Jar Jar Binks total genial finden.
Aber so Begriffe wie Sackgesicht halte ich doch für äußerst deplatziert. Man kann sicher unterschiedlicher Meinung über Christensens schauspielerisches Talent sein. Und es gibt sicher unterschiedliche Motive, ihn zu mögen, oder nicht, und das kann auch seine Austrahlung sein. Trotzdem finde ich solche Ausdrücke nicht okay!
Xmode
@Das Darth: "Was in diesen Mumpitzfilmen passiert, soll innerhalb derer bleiben, ich als PT-Verweigerer will mich aber nicht dazu vergewaltigen lassen, Christensen ausgerechnet in einer der emotionalsten und finalen Szene der Trilogie blöd grinsend aufs Auge gedrückt zu bekommen! Er hat da nix verloren, Punkt und Ende. OT ist OT, PT ist PT. Und so soll es bleiben!"
Ich kann die Intention hinter der Vorgehensweise von Lucas PT-Elemente in die OT einzufügen, um beide Trilogien stärker zu verbinden, zwar aus seiner Sichtweise nachvollziehen, aber empfinde das ebenfalls als nicht wünschenswert. Die OT ohne diese Elemente erlaubt einem immer noch, sich seine eigene PT als Hintergrund vorzustellen. Zumindest in der SE ist dies nun nicht mehr möglich mit Hayden als Machtgeist.
Daher wäre die Veröffentlichung der OT auf Blu ray in zwei Varianten für mich am wünschenswertesten:
Die OT in der Ursprungsversion (wobei ich da nicht so Purist bin und die Ausbesserung von offensichtlichen Filmfehlern wie Vaders weißes Schwert in ANH gerne mitnehmen würde)
Und eine fortlaufenden Änderungen freigegebene SE verbunden mit der Hoffnung, dass dann doch irgendwann ein zufriedenstellendes Resultat dabei herauskommt, weil ein Update ja auch die Rücknahme von vorher vorgenommenen Änderungen bedeuten kann.
Eine SE, an die Gareth Edwards seine Hand angelegt hat, würde ich sehr gerne sehen
(zuletzt geändert am 02.02.2017 um 11:14 Uhr)
johnny w
@McSpain
"Ein Jurassic Park hat kurz vorher noch Effekte mit Atmosphäre und Story verbunden. Ein Matrix 1 hat es auch im selben Jahr geschafft. Eigentlich fing es doch erst nach 1999 damit an richtig in diese Kerbe zu schlagen."
Natürlich gab es in den letzten 20 Jahren genug Filme die ihre Effekte in den Dienst der Geschichte und Figuren gestellt haben und trotzdem erstaunen konnten. Hier würde ich gar nicht so großartig eine Trendwende erkennen. Wo ich einen Trend der letzten Jahre sehe, der zugleich negativ wie positiv ist, ist das es eine Figurenfokussierung im Blockbustergenre zu geben scheint. Die Macher haben erkannt wie wichtig es für das Publikum ist, dass ein Film interessante Figuren aufbringen kann. TFA ist da ja auch so ein Paradebeispiel, eben weil diese starke Figurenfokussierung auch für Star Wars relativ neu war.
Darunter scheinen aber die Stories zu leiden, zumindestens habe ich das Gefühl. Ich kann relativ schnell Blockbuster der letzten Jahre mit tollen Figuren aufzählen, als welche in denen eine großartige Geschichte erzählt wurde.
(zuletzt geändert am 02.02.2017 um 11:05 Uhr)
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