Update vom 17.01.2022
:Wir haben uns über die vielen Einsendungen zur Hohen Republik sehr gefreut! Über 40 Star Wars Fans haben sich die Mühe gemacht, uns zu schreiben.
Mit diesem Update möchten wir zum Einen das Gewinnspiel auflösen und zum Anderen viele eurer Meinungen präsentieren. Anschließend laden wir euch gerne dazu ein, die Ära in der Kommentarspalte weiter zu diskutieren.
Wir halten den Spannungsbogen aufrecht und beginnen zunächst mit euren Meinungen zu Ära:
Stefan D.:
Ich lese gerade erst "Das Licht der Jedi" (auf deutsch, da meine Buchsammlung nunmal aus deutschen Büchern besteht, wobei ich schon überlege auf englische zu wechseln, da mich die Veröffentlichungsreihenfolge etwas nervt und die deutschen Taschenbüchern teilweise doppelt so teuer wie die englischen Paperbacks sind). Die Hauptcomicreihe bei Panini habe ich allerdings bereits gelesen (blöde Veröffentlichungsreihenfolge) und ich habe natürlich eure Berichterstattung (ohne mich groß zu spoilern) verfolgt. Bisher finde ich die "neue Ära" sehr interessant, wobei ich bisher von den Nihil etwas enttäuscht bin (sie wurden als "große Bedrohung" dargestellt und bis zu meinem aktuellen Lesestand sind sie nicht mehr als ein paar Weltraumpiraten mit einem coolen neuen Antrieb). Aber ich bin gespannt wie sich die Geschichte entwickelt und werde versuchen möglichst schnell auch die Teile 2 und 3 der ersten Phase nachzuholen (sobald sie auf deutsch erschienen sind *grml* btw. ich warte immer noch auf die deutsche Übersetzung der zweiten Thrawn-Trilogie ;-) ). Noch kann ich nicht sagen, ob die Hohe Republik mich ähnlich fesseln wird, wie damals z.B. "Das Erbe der Jedi-Ritter", aber ich finde zumindest, dass sie Potential hat.
Stefan R.:
Ich werde mit dieser Geschichte nicht so ganz warm. Als Kind der 80ziger ist es schwer...
Melanie B.:
Ich finde es gut, dass es so viel neues Literaturmaterial gibt. Vor allem gefällt es mir, dass nicht alle Bücher auf eine Altersklasse beschränkt sind, sondern, dass es neben Erwachsenenbücher auch Jugendbücher gibt. Ich kann mir vorstellen, dass sich verschiedene Generationen über das Star-Wars-Universum finden können, weil sie sich über ein gemeinsames Interesse austauschen können. Ausserdem lernt das Gehirn so spielerisch eine komplexe Welt mit vielen Facetten kennen- das erleichtert das Verstehen der realen, komplexen Welt.
Stefan T.:
Positiv überrascht. Die Ankündigung einer neuen Ära hat mich damals alles andere, als vom Hocker gerissen (Schande über mein Haupt, aber ich konnte schon mit dem Großteil der Veröffentlichungen rund um KotOR und The Old Republic wenig anfangen). Doch wie so ist: es ist Star Wars und gibt dem Ganzen doch eine Chance. Und im Gegensatz zu manchen eher langweiligen Romanen aus dem Disney-EU entwickelte sich "Light of the Jedi" zu einem echten Pageturner. Klar, die Titel haben Schwächen: zu wenig Tiefe, zu viele verschiedene Charaktere, deren Entwicklung zwangsweise etwas auf der Strecke bleibt. Antagonisten, die, nunja, zwar böse sind, aber nicht wirklich ein Gefühl der absoluten Bedrohung für die Galaxie und die Jedi hervorrufen. Übertriebe Glorifizierung der Jedi und der Hohen Republik (irgendwann nervt es, wenn es einem auf jeder zweiten Seite vor Augen geführt wird, wie groß, wie toll, wie glänzend alles ist). Trotzdem: die Bücher sind gut geschrieben, machen Spaß beim Lesen und das Erzähltempo stimmt. Was will man mehr.
Meine anfängliche Skepsis, dass man jeden Jugendroman (und Jugendcomic - muss das wirklich alles sein?) lesen muss, um mitzukommen, erwies sich ebenfalls als unbegründet. Die Erwachsenenbücher lesen sich bisher ziemlich gut als Reihe für sich. Positiv hervorzuheben ist auch, das langfristige Konzept, das hinter der Reihe steckt – wo man doch sonst eher das Gefühl hat, dass Disney sich stark von tagesakutellen Trends und Verkaufszahlen leiten lässt. High Fantasy im Star Wars-Universum: passt eigentlich gar nicht so schlecht.
Marlies B.:
Star Wars hat mich als jugendliche sehr interessiert. Habe alle Filme gesehen. Jetzt lese ich lieber die Bücher über Star Wars. Auf die neue Literaturära habe ich mich riesig gefreut. Endlich mal was von der Vorgeschichte von Star Wars erfahren...cool.
Sören K.:
Ich finde es insgesamt sehr spannend, dass endlich wieder eine Zeit behandelt wird, die noch gar nicht erforscht wurde und nicht vorhersehbar ist, ob Charaktere einen Roman/Comic überleben, da der weitere Verlauf dieser Charaktere bisher nicht bekannt ist, wie z. B. bei den Filmcharakteren. Bisher habe ich "Licht der Jedi", "In die Dunkelheit" und "Es gibt keine Angst" gelesen. Der Comic hat mich nicht so gefesselt, die Romane dagegen gefielen mir echt gut. Die Nihil als Gegenspieler finde ich aktuell noch nicht so interessant, lasse mich aber gerne noch eines Besseren belehren. Bei den Jedi wird versucht, diese sehr unterschiedlich zu gestalten und so ist mir der eine oder andere tatsächlich schon ans Herz gewachsen. Bisher fühle ich mich jedoch noch etwas verloren, ob der ganzen unterschiedlichen Charaktere, da es in den drei genannten Veröffentlichungen bisher kaum zu Überschneidungen kam. Dies wird mit Voranschreiten der Ära jedoch sicherlich besser werden, da ja zu erwarten ist, dass Charaktere wenn möglich in verschiedenen Büchern/Comics auftreten werden. Ich freue mich schon auf weitere Veröffentlichungen und bin gespannt, wie die Geschichte fortgeführt wird.
Jonathan M.:
Interessant zu sehen, wie unterschiedlich die Meinungen auch hier in der Redaktion sind. Ich selbst bin ein großer Fan des Projekts, hauptsächlich ganz grundsätzlich, weil mir Setting und Weltendesign sehr gefallen und für mich auch prima in die Lore passen. Ich lese zwar nicht alles – hauptsächlich die Romane, die Marvel-Comics und die Kurzgeschichten – aber das reicht ja auch für den Gesamtüberblick (wobei ich auch nichts gegen eine ganze, ausführliche Romanreihe à la NJO, FotJ oder LotF hätte). Interessant wird es dann auch mit der gerade angekündigten zweiten Phase, die als Prequel zur ersten dienen wird, anstatt sie direkt fortzuführen. Einerseits schade, weil ich gerne noch so viel mehr zu den Charakteren der ersten Phase gelesen hätte, andererseits bin ich ein großer Fan vom Konzept Prequel (weil es da oft weniger ums Übertrumpfen der vorangegangenen Werke geht und mehr um eine konsistente und kohärente Backstory) und freue mich da sehr drauf.
Ein Wermutstropfen: Die wirklich grottenschlechte Veröffentlichungspolitik von blanvalet. Ja, Star Wars ist für diesen gigantischen Verlagskonzern per se nur eine Nische, aber dann verstehe ich nicht, warum Disney da nicht mehr Druck macht bei den Lizenzbestimmungen. Es kann doch nicht sein, dass bei fetten Literaturprojekten andere Sprachen teilweise ein Jahr zurückhängen. Mein Englisch ist echt nicht übel, aber es macht mir einfach nicht so viel Freude, wenn ich nicht auf Deutsch lesen kann – in der Wissenschaft mag das in Ordnung sein, aber bei Prosa hätte ich schon gerne etwas in meiner Muttersprache. Aber gut, daran kann ich eh nichts ändern und sollte mich The Rising Storm auf Deutsch so sehr faszinieren, dass ich – trotz der mittelmäßigen Kritiken – nicht ein ganzes Jahr auf The Fallen Star warten kann, dann werde ich wohl switchen müssen.
Marco B.:
Bisher gefällt mir das High Republic Setting insgesamt gut. Alle Comics und Romane die ich bisher gelesen habe waren mindestens solide, einige sogar wirklich gut, wie etwa Light of the Jedi. Bei den Star Wars Comics glänzten die Marvelveröffentlichungen der letzten Jahre leider ja häufig mit... sagen wir streitbarem Artwork. Da liefert the High Republic bislang deutlich besser ab. Das spannende an der High Republic finde ich, dass es sich vom Grundtenor von vielen anderen Star Wars Veröffentlichungen unterscheidet. Zwar stehen der Republik mit der Bedrohung durch die Drengir und Nihil große Feinde gegenüber, aber der oft eher leicht dystopische Grundton von Star Wars tritt im THR-Setting zugunsten einer angenehmen Aufbruchstimmung etwas in den Hintergrund. Das gefiel mir ganz besonders in Light of the Jedi sehr gut. Loben möchte ich auch die Qualität der Jugendromane.
Daniel M.:
Die High Republic fing schon mit dem fantastischen und fesselnden Roman "Light of the Jedi" und schaffte es bisher (2 Phase 2 Welle) die Messlatte weiterhin hoch zu halten. Wenn ich aucht der größte Fan der Nihil als Gegenspieler bin, muss ich sagen, dass gerade der rätselhafte Marchion dem Ganzen einen tollen unbekannten Aspekt gibt, welcher immer für Überaschungen zu haben war.
Was mir allerdings am meisten an der Ära gefällt, ist wie alle Bücher ineinander greifen, so lernt man durch verschiedene Situationen andere Fassetten der Charakäte kennen und wächst mit Ihnen. So etwas kannte ich bisher nur aus Serienform und ich bin sehr gespannt was aus dem einem oder anderem noch wird!
Natürlich ist die Ära alleine schon sehr interessant, da diese komplett unerzählt war und ich freue mich auf alles was es noch zu erzählen gibt.
Nach euren Meinungen kommen wir nun zur Auflösung des Gewinnspiels:
Euer Gewinn wird nun verpackt und macht sich bald zu euch auf den Weg!
Originalmeldung vom 05.01.2022
:Die noch junge Star Wars Ära der Hohen Republik feiert ihr erstes Jubiläum! Herzlichen Glückwunsch zu einem Jahr Star Wars The High Republic wünscht das Team von Star Wars Union nicht nur den Storyarchitekt*innen und dem Publishingteams, sondern auch euch, den Leserinnen und Lesern!
Um diesen Tag gebührend zu feiern, haben wir uns ein kleines Special überlegt und garnieren dies mit einem kleinen Gewinnspiel.
Wir blicken zurück auf das erste Jahr der Hohen Republik und präsentieren euch unsere, teilweise kontroversen, Meinungen zur Ära und fragen gezielt nach eurem Feedback und belohnen jede Einsendung mit einem Los im Topf für die zu gewinnenden Preise!
Den offiziellen Start der Ära markiert die Veröffentlichung von Charles Soules Buch Light of the Jedi. Das Buch wurde gleichlautend zur ersten von insgesamt drei Phasen benannt. In den kommenden Jahren folgen noch die Phasen Quest of the Jedi und Trails of the Jedi. Das Licht der Jedi, wie es im Deutschen heißt, erschien am 05. Januar 2021 und eroberte die Bestsellerlisten im Sturm. Doch es verkaufte sich nicht nur gut, sondern es kam auch in den Kritiken gut weg. Damit war ein guter Grundstein für die weiteren Veröffentlichungen gelegt.
Innerhalb des letzten Jahres erschienen insgesamt sieben Bücher (drei Erwachsenenromane, zwei Jugendromane, zwei Romane für junge Lesende) und zwei weitere (ein Jugendroman und ein Buch für junge Lesende) erscheinen in Kürze. Dazu gibt es noch zwei Bilderbücher (und ein weiteres erscheint bald), ein Hörbuch, ein Manga (ein weiteres kommt noch) und schier unzählige Comics. Wenn die erste Phase Anfang des Jahres offiziell ihr Ende findet, werden insgesamt acht Comicserien (The High Republic, The High Republic Adventures), Comicminiserien (The Monster of Temple Peak, Trial of Shadows, Eye of the Storm) und Einzelausgaben (The High Republic Adventures Annual 2021, The High Republic Adventures Galactic Bake-Off Spectacular, Star Wars Adventures #6) erschienen sein. Außerdem läuft im Star Wars Insider noch eine Reihe von Kurzgeschichten. Es gibt also allerhand zu lesen, zu entdecken und zu erfahren in dieser ersten Phase. Zeit, das Einjährige zu feiern!
Als kleines Special für den heutigen Feiertag haben wir uns überlegt, euch ausgewählte Meinungen aus dem Team zur Ära der Hohen Republik zu präsentieren. Wir sind als Team in unseren Meinungen zu so einigen Star Wars Themen nicht immer beieinander, schätzen jedoch andere Perspektiven auf unsere gemeinsame Leidenschaft. Insofern denken wir, dass dieser Einblick in unsere Meinungsvielfalt bezüglich der Hohen Republik auf für euch eine interessante Perspektive ist!
Wir beginnen mit dem wohl größten High Republic Fan aus dem Team: Anagro:
Die High Republic ist für mich die aktuell spannendste Star Wars Ära von allen. Hier habe ich wirklich das Gefühl, dass so ziemlich alles möglich ist und das Wohl und Wege der Protagonist*innen in ständiger Bewegung ist. Die Hohe Republik bietet mir spannende neue Charaktere, die interessante Beziehungen zur der Macht (die Macht als Lied, als tosendes Meer, als Flamme oder als Sternenkarte) als solches haben und auch mit sehr weltlichen Dingen, wie Liebe, körperliche Zuneigung oder Rache kämpfen müssen. Die Literaturinitiative ist für mich das erste derartige Star Wars Projekt, da ich erste seit circa 2015 Star Wars Fan bin. Somit habe ich auch keine Vergleichsparameter aus dem EU und kann mich ohne "Ballast" auf diese Ära einlassen.
Ich finde die Auswahl der Autor*innen sehr gelungen, da alle deutlich unterschiedliche Stile haben und somit keine Eintönigkeit trotz der vielen Veröffentlichung aufkommt. Vorerfahrungen hier hatte ich nur mit Claudia Gray, die mein bis dato Lieblingsbuch "Lost Start" geschrieben hatte und mit Justina Ireland, deren Buch "Funke des Widerstands" mir nicht gefallen hatte. Trotzdem begab mich mich begierig in alle Werke und hatte doch ob der Nihil so meine Bauschmerzen. Können Space-Wikinger in Star Wars funktionieren? Nach Welle 1 war ich mir sicher: ja, können sie. Aber können sie auch wahrlich bedrohlich sein für so mächtige Gegner, die Jedi? Hier fiel der Groschen nach Welle 2: Sie können es absolut. Und somit finde ich zwar die Nihil als Gegnergruppe nicht sonderlich spannend als solche, aber der Hauptantagonist - Marchion Ro - funktioniert für mich wunderbar, da er sowohl mythisch, als auch gefährlich, klug und durchtrieben ist. Auch Lourna Dee hat durch die vielen Handlungen über die Bücher und Comics hinweg und insbesondere durch ihr Hörbuch viel an Tiefe gewonnen.
Doch was wäre Star Wars ohne Protagonist*innen, mit denen man mitfiebern kann? Während die Hauptcharaktere Avar Kriss und Stellan Gios noch nicht so richtig zündeten, freundete ich mich vor allem mit Reath Silas und Vernestra Rwoh an. Sie sind nach wie vor meine Lieblinge und seit The Rising Storm ist nun Elzar Mann für mich die Identifikationsfigur schlecht hin. Sicherlich nicht, weil er ein Abbild von mir und meines Inneren selbst ist, aber ich finde ihn, seine Handlungen und inneren Kämpfe derart glaubwürdig, dass ich fest mit ihm mitfiebern kann. Einzig in den Reihen der nicht machtsensitiven Personen fehlt mir eine Ankerfigur. Da ich vor allem Bale Organa sehr schätze, lebt für mich eine glaubwürdige Star Wars Welt auch von Helden ohne mächtige Unterstützung.
Somit bietet diese Literaturepoche bereits jetzt unheimlich viel mich. Interessante Geschichten, neue Orte und neue, tolle Charaktere. Trotzdem möchte ich, dass alles am Ende einen wohl durchdachten guten, roten Faden hat. Und das muss das Team erst noch beweisen. Der erste Schritt wäre nun mit einem schönen Zwischenhoch um Abschluss der ersten Phase zu gehen, doch am Ende möchte ich natürlich einen würdigen Übergang zu den Prequels und ja, ich gebe es zu, für mich muss unbedingt noch irgendwie ein Sith im Hintergrund für das Chaos eigentlich verantwortlich sein. Nicht als öffentlich handelnde Person, aber subtil lenkend.
Ich nehme alle physischen Releases, die es gibt, mit und habe eine richtige High Republic Sammlung angefangen. Ich bin total begeistert von der Ära und mein Lieblingsbuch ist aktuell The Rising Storm - und zwar nicht nur aus der Hohen Republik heraus, sondern sogar von allen Star Wars Büchern, die ich je gelesen habe.
Unser Teammitglied Anagro ist seit der Ankündigung absolut interessiert und seit der Veröffentlichung Feuer und Flamme für diese Ära. Seine Leidenschaft lebt er im Übrigen auch gerne in Podcasts zur High Republic aus, wie bei Radio Tatooine, Blue Milk Blues und im Hyperraum Podcast zu hören war. Wenn er nicht gerade liest (er liebt im Übrigen auch Thrawn), beschäftigt er sich vor allem mit Videospielen.
Nicht ganz so euphorisch sieht die High Republic unser anderes Gaming begeistertes Teammitglied Tyularik. Er hat weitreichende Vergleichsmöglichkeiten aus dem alten erweiterten Universum, näherte sich der neuen Ära trotzdem gleich interessiert an. Sein bisheriges Fazit lautet wie folgt:
Als der geschätzte Kollege Anagro um ein Statement für sein High Republic-Special bat, wusste ich zunächst nicht genau, was ich zu diesem Projekt schreiben sollte. Dass ich die Werke der High Republic lesen würde, stand für mich nie in Frage, dennoch war mir bewusst, wie sehr Anagro in dieser Ära aufgeht und wie wenig ich seine Faszination für die Bücher der 1. Welle gänzlich begreifen kann, ihn aber für seinen Enthusiasmus beneide.
Ich möchte zunächst festhalten, dass ich die Ära der Hohen Republik als Spielwiese für Geschichten sehr interessant finde, ich jedoch die Begeisterung über die uns präsentierten Werke nicht teilen kann. Es würde jedoch den Rahmen dieses Specials sprengen, wenn ich die Kritikpunkte die ich mit der Handlung der einzelnen Werke habe im Detail ausführen würde. Zumal sich diese hauptsächlich auf Immersions-brechende Detailfragen und unverständliche Handlungsweisen von Charakteren beziehen, die nur unnötig spoilern würden. Ich werde mich deshalb auf den für mich wichtigsten Makel an der 1. Welle konzentrieren:
Es fällt mir extrem schwer mit den uns präsentierten Figuren mitzufiebern. Die Figuren und besonders die eingeführten Jedi bleiben für mich insgesamt extrem blass. Dies liegt zum einen daran, dass schlicht zu viele Figuren auf einmal eingeführt werden und dann zusätzlich oftmals gar nicht erst beschrieben werden. Und andererseits agieren sie zum Teil vollkommen unverständlich. So geraten viele Figuren schlichtweg zur Staffage. Zumal einige schon recht schnell ein tödliches Schicksal ereilt, noch bevor ich überhaupt weiß, wie besagte Person aussah oder was sie antrieb. Man könnte jetzt entgegnen, dass einige der Figuren ja auch in den verschiedenen Comics vorkommen und dort an Tiefe gewinnen oder zumindest illustriert werden (Ich habe bisher noch nicht alle Comics gelesen). Ich finde jedoch, dass es nicht zu viel verlangt ist, dass ein Buch auch für sich alleine stehen kann und es auch ohne die Lektüre sämtlicher Comics und zusätzlicher Geschichten funktionieren müsste. So war mir das Schicksal der Figuren bedauerlicherweise oftmals vollkommen egal. Mag sein, dass sich das in der 2. Welle nun ändern wird, da nun die meisten Figuren etabliert sind, jedoch ändert dies nichts an dem für mich sehr holprigen Start in diese neue Ära.
Auch kann ich eine gewisse Ernüchterung über den an den Tag gelegten Dilettantismus vonseiten der Produzenten nicht verhehlen. So haben sie es erfolgreich geschafft, das als nächstes großes Star Wars Projekt angekündigte Medienprojekt so zu veröffentlichen, dass es am Mainstream-Publikum komplett vorbei ging. Ich habe sehr viele Freunde, die Star Wars sehr positiv zugewandt sind, aber niemals von der High Republic gehört haben bzw. hätten, wenn ich nicht mit ihnen befreundet wäre.
Ich führe dies zum einen auf die katastrophale Veröffentlichungspolitik der Werke in Deutschland zurück, aber auch auf einen absoluten Mangel an Werbung und Zusatzprodukten weltweit. Die älteren Fans werden sich vermutlich noch an die Kampagne rund um die Veröffentlichung von Shadows of the Empire erinnern. Damals hatten wir vom Fleck weg das Buch, einen eigenen Soundtrack, Action-Figuren, Comics, Sammelkarten und ein Videospiel. Zusätzlich wurde Werbung im Kino gemacht. Bei der High Republic hatten wir einige Youtube-Videos, die außerhalb der sowieso schon interessierten Star Wars-Fan-Bubble niemand gesehen hat. Zusätzlich haben wir seit kurzem einen zwar durchaus ansehnlichen Trailer für Star Wars Eclipse, der die High Republic aber mit keinem Wort erwähnt. Und die inzwischen bei Panini erschienen Comics sind auch aus dem Kontext gerissen.
Interesse wecken und das Mainstream-Publikum überzeugen, sieht für mich deutlich anders aus.
Nicht mal die Bücher wurden z.B. mit einem Pappaufsteller in den Buchhandlungen beworben, sondern still und heimlich (viel zu spät) veröffentlicht. Aber auch wenn sich das ganze jetzt übermäßig kritisch liest, freue ich mich dennoch auf die kommenden Bücher. Denn mehr Star Wars ist immer gut und sei es auch nur um mit meinen werten Kollegen darüber diskutieren zu können.
Mein bisheriges Lieblingswerk war Into the Dark.
Unser teaminterner Analyse- und Triviakönig STARKILLER 1138 konnte sich bisher noch nicht mit der Literaturära auseinandersetzen. Warum das so ist, obwohl er doch eigentlich auch ein großer Comicfan ist, erklärt er wie folgt:
Wie bereits vom arbeitswütigen, ehrwürdigen Kollegen Anagro angeteast, habe ich mich noch nicht intensiv mit The High Republic auseinandergesetzt - trotz vorhandenen Interesses.
Das hat seinen Ursprung in mehreren Gründen ...
Zuallererst muss fairerweise erwähnt werden, dass Romane schlicht nicht mein liebstes Star-Wars-Medium sind - was ich aus Legends und Kanon direkt gelesen habe, kann man an zwei Händen abzählen. Natürlich finde ich diese mitunter trotzdem echt toll, wie z. B. Lucenos Darth Plagueis.
Ein Grund der da mit reinspielt: Die Veröffentlichungspolitik. Ich bin nun mal einfach nicht der große Englisch-Leser; nicht weil ich nicht könnte (ich gebe mir ja auch Comics und Serienfolgen auf Englisch), sondern weil mir zig englische Textblöcke hintereinander zu mühsam sind, um mich dann lange weiter am Lesen zu halten. Also war für mich ohnehin erstmal Warten angesagt.
Dennoch habe ich noch nicht mit der Lektüre begonnen - ausgenommen einige der ersten Comic-Hefte dazu, die mir auch durchaus schon gefallen haben, mir allerdings auch klarmachten, dass hier ein Fortschreiten ohne genauere Kenntnis der Romane wenig Sinn macht.
Das mag daran liegen, dass ich zur Zeit, aus persönlichen Gründen, schlicht und ergreifend keinen freien Kopf habe, eigentlich nicht mal für Star Wars allgemein, egal ob alt oder neu. Es reicht gerade so aus, sich mit den wichtigsten Neuerungen aktiv zu befassen (wie der jüngste Eclipse-Trailer oder die aktuelle Serie Book of Boba Fett).
Aber ich denke/hoffe, das hält nicht ewig an und ich werde mir in näherer Zukunft vielleicht doch ans Herz fassen und in diese Ära richtig durchstarten. Denn der Gedanke an eine an den Filmen naheliegende, aber für sich alleinstehende bunte Ära, die in ihren eigenen Friedenszeiten beginnt und dann eine umfangreiche langanhaltende, eigenständige Geschichte voller neuer Figuren, Dramen und Abenteuer auf die Bahn bringt und vielleicht ganz am Ende noch in größeren Dingen münden mag, klingt sicher nicht ohne Reiz für mich...
Übrigens ist STARKILLER 1138, bei Radio Tatooine mit dem Undercovername "Patrick" unterwegs, ein absolut begeisterter Fan der Star Wars Animationsserien und kennt sich auch vor allem im The Clone Wars Universum sehr gut aus. Bei Radio Tatooine ist er auch oft ein gern gesehener Gast. Zuletzt spekulierte er ausgiebig über The Book of Boba Fett, The Mandalorian und Eclipse.
Genau, wie STARKILLER 1138 hat auch unser neustes Teammitglied Johannes, aka Achherje, sich noch nicht mit Hohen Republik auseinandergesetzt. Seine Gründe sind wie folgt:
Ein Jahr The High Republic und ich habe tatsächlich noch keinen der Romane gelesen. Ich komme aktuell leider nicht zum Lesen allgemein und Star Wars war und ist für mich vor allem ein visuelles Medium. Es liegt also nicht an mangelndem Interesse an der Epoche. Im Gegenteil! Ich finde die Idee und die Herangehensweise äußerst spannend. Während viele der aktuellen Comics kaum große epische Geschichten erzählen, bietet die Zeit der hohen Republik die Möglichkeit neue Wege zu beschreiten. Auch deswegen Blicke ich gespannt auf The Acolyte und Eclipse. Vielleicht kann mich Philipps Begeisterung für The High Republic ja 2022 überzeugen, mich seit langer Zeit wieder an einen Roman zu setzen.
Johannes ist übrigens begeisterter Brettspieler und spielt vor allem gerne "Solo". Wenn er sich also nicht mit Star Wars beschäftigt, ist er auch brettspiel-news.de tätigt und nimmt zum Thema auch gerne Podcasts auf!
loener ist bei uns im Team der Experte für englische Literatur. Das rührt vor allem daher, dass er seit langer Zeit jedes Star Wars Buch und Comic liest, welches ihm unter die Nägel kommt. Eigentlich müsste er Mitth'Ioener'nuruodo heißen, denn er ist großer Thrawn-Fan und verehrt den Imperator. Eine Menge Expertise also und er schätzt die Hohe Republic wie folgt ein:
Als der geschätzte Kollege Anagro um ein Statement für sein High Republic-Special bat, wusste ich noch nicht, ob ich eine positive, neutrale oder negative Haltung einnehmen sollte, denn denkbar wären alle drei Varianten gewesen.
Doch der Reihe nach: Als die Hohe Republik noch in Kinderschuhen steckte und man großen Wirbel um Project Luminous machte, war das für mich ja noch halbwegs interessant. Als man dann aber mit der Wahrheit ans Licht kam, war es dann eben doch nicht ganz so luminös wie erhofft.
Die Selbstbeweihräucherung im Vorfeld des Projekts erschließt sich mir bis heute nicht so ganz, genauso wenig wie die positive Resonanz auf Light of the Jedi (Schulnote: mangelhaft!)
Jedenfalls: Ich liebe Star Wars, primär wegen der Geschichte, weswegen ich durchaus auf Schauwerte verzichten kann und seit jeher meine Freude im literarischen Expanded Universe fand. Was dann ursächlich ja auch zu dem führte, was ich hier bei SWU mache.
Nun also kommen ein paar der für mich nicht unbedingt besten Star Wars AutorInnen zusammen (Nein, ich halte Lost Stars nicht für ein Meisterwerk) und ersinnen sich eine neue Geschichte, bzw sogar einen übergreifenden Story-Arc, ja geradezu eine "neue" Ära.
So weit, so gut. Aber was sollen sie auch sonst tun? Genau das ist in meinen Augen der sithverdammte Job, den das Publishing nun mal zu tun hat, schlimm genug dass es so lange gedauert hat, bis man sich seit der Kanon-Umstellung zu diesem Schritt bequemt hat. Wieso sollte das besondere Beachtung finden? All die anderen Star Wars SchriftstellerInnen machen dasselbe in Grün.
Vorschusslorbeeren gab es also von mir schonmal gar keine, zumal man mit dem Konzept nun wahrlich nicht das Rad neu erfunden hat.
Seien wir ehrlich: 200 Jahre vor TPM ist man eher eingeschränkt, was genau man erzählen kann, als komplett frei. 2000 Jahre oder noch früher hätten für mich den Reiz schon erhöht, oder aber wenn man auf der Zeitachse erst deutlich nach Episode IX gestartet wäre. Aber es ist wie es ist, die Hoffnung blieb, dass man ja möglicherweise derart an die Prequels anknöpfen möchte, dass die Nähe zwingend erforderlich ist. Darth Plagueis käme mir da spontan in den Sinn.
Dass ich die Werke aus der Hohen Republik lesen würde, stand allerdings nie in Frage, denn ich habe vermutlich 95% allen (veröffentlichten) Star-Wars-Materials gelesen, das es überhaupt zu lesen gibt. Mein aktueller Stand bei THR ist allerdings noch nicht vollkommen komplett, ich nage noch am Manga und die Kurzgeschichten aus dem Insider habe ich auch noch auf der Liste, abseits dessen aber habe ich alles zum Thema konsumiert. Mal mit mehr (The Rising Storm), mal mit weniger Freude (Light of the Jedi) und mit derzeit einem relativ geringen Maß an Vorfreude, denn zwischendrin kamen Star-Wars-Romane, die mich absolut begeistert haben, wie die Ascendancy-Trilogie oder auch Ronin. Es ist also nicht meine Begeisterungsfähigkeit für Star Wars (-Literatur) verloren gegangen, nur die THR-Werke schafften es eben nicht mich zu begeistern. Ich wage zu behaupten, dass sie mich maximal auf ein Level des unterhalten-Werdens katapultiert haben, was bös gesagt beinahe an Zweitverschwendung grenzt, denn das Gefühl bekomme ich bei nicht-Star-Wars-Medien ebenfalls. Von Star Wars erwarte ich einfach mehr als durchschnittliche Kost.
Zu den Kritikpunkten an den Werken selbst möchte ich nicht allzu viel verraten, denn sie beziehen sich auf immersionsbrechende Detailfragen an der Handlung und der Handlungsweise von Charakteren, die hier nur unnötig spoilern würden. Ich halte jedenfalls weder die Nihil für Gegner, die eine ganze Ära tragen können, noch die dargestellten Jedi als Protagonisten, die mich über den unweigerlichen Untergang dieser Ära auch nur im Keim Tränen vergießen lassen könnten. Hier und da sind nette und gut ausgebaute Charaktere vorhanden (Elzar Mann, Vernestra Rwoh; selbst den Felsen Geode finde ich irgendwie liebenswürdig), deren weitere Karriere ich mit annähernder Spannung verfolgen werde, aber mehrheitlich lassen mich die auftretenden Haupt- und Nebencharaktere auf beiden Seiten des Konflikts vollkommen kalt.
Mit daran Schuld ist das Storytelling selbst, denn diverse an sich spannende und mysteriöse Aspekte werden allzuoft im Folgekapitel direkt abgehandelt, statt dass man die Leser länger im Dunkeln lässt.
Und insbesondere wenn der Bösewicht nicht zieht, ist das für mich persönlich eben ein Ausschlusskriterium, denn mMn steht und fällt der Held mit dem Antagonisten, an dem er bzw sie sich messen muss.
Weshalb ich aber dennoch die Hoffnung noch nicht aufgegeben habe, ist mehrgründiger Natur.
Einerseits verspürte ich eine deutliche, wenn auch nicht durchgehende, Besserung von der ersten Welle zur zweiten, was mich dementsprechend etwas optimistischer auf die dritte Welle blicken lässt, die uns Anfang 2022 erwartet.
Ferner ist es bei mir ganz generell so, dass mir das Ende von Geschichten besonders wichtig ist und ich einen holprigen Anfang dann auch viel eher verzeihen kann.
Bei allen drei Star Wars Filmtrilogien ist mir der dritte Teil der liebste, bei den Prequels und den Sequels sogar mit überdeutlichem Abstand zu den jeweiligen beiden Vorgängern.
Die Ära der Hohen Republik ist noch in ihren Anfängen, wir erreichen gerade erst den Schlussspurt des ersten Drittels, es folgen noch zwei weitere komplette Phasen und unzählige mögliche Verstrebungen, die erst noch offensichtlich werden. Es wird mit Acolyte und Eclipse weitere Medien geben, die in diese Zeit bzw zumindest in das Ende dieser Zeitspanne eintauchen und von dem Nährboden dieser drei Phasen zehren werden. Ich bin nach wie vor gespannt, wohin die Reise geht. Der Anfang hat mich nicht überzeugt, aber ich fälle das endgültige Urteil erst nach dem Schlusspfiff und wenn das Siegtor erst kurz vor Schluss geschossen wird, wird es dennoch als Sieg verbucht. Und zumindest theoretisch kann da noch viel kommen, was mir persönlich das Erlebnis noch versüßt. Denn wie eben erwähnt, wurden bislang ja auch alle anderen Geschichten, trotz meiner anfänglichen Schwierigkeiten, zu einem für mich mehr als versöhnlichen Ende geführt, warum also nicht auch hier?
Nur, so fair und ehrlich muss ich eben sein, zum aktuellen Zeitpunkt würde ich auf den Eintritt eines solchen Falls wahrlich noch kein Geld verwetten und bis zur Einführung starwars'scher Prothesentechnologie ganz gewiss auch nicht die rechte Hand ins Feuer legen.
Gleichzeitig bin ich aber dennoch jemand, der "The Fallen Star" in vier (!) unterschiedlichen Versionen vorbestellt hat. Ich mag es hier und da vielleicht schlechtreden und gerade weil ich Star Wars so liebe über die Maßen kritisch damit ins Gericht gehen, aber ich unterstütze es (zumindest aktuell) dennoch mit der Sprache, die Disney am besten versteht: Mäuse. Mein Lieblingsbuch bislang war: The Rising Storm.
Ein Gewisser Charme und noch Luft nach oben. Das dürfte eine solide Grundlage sein, um sich in den nächsten Phasen zu entwickeln. Es liegt an den Autorinnen und Autoren, ob der Ioener noch restlos überzeugt werden kann!
Ähnlich geht es dem Darth Jorge, unserem Dino im Team. Seit der ersten (wohlgemerkt) Star Wars Stunde selbst ist er Fan und hat dadurch auch den reichhaltigsten Erfahrungsschatz. Er sieht die High Republic wie folgt:
Während des Literaturpanels der Star Wars Celebration 2019 wurde es angekündigt: Das mysteriöse "Project Luminous"!
Sogleich wurde die Phantasie gepeitscht, und wohlige Erinnerungen an weit zurückliegende Ereignisse stiegen in mir auf. Würden wir einen elaborierten Romanzyklus wie The New Jedi Order erwarten können oder gar ein Multimediaprojekt wie Shadows Of The Empire? Die Macht würde wohl eine wesentliche Rolle einnehmen, was ja schon mal vielversprechend schien. Viel zu lange mussten wir auf die Enthüllung warten, aber dann war es soweit. Eine ganz neue Ära sollte uns präsentiert werden. Zwar immer noch in einer gewissen Sichtweite zur Saga, aber doch gerade weit genug entfernt, um freier agieren zu können, als es den Werken der Einheitskontinuität bislang erlaubt war. Gute Sache! Und auch der Name schien auf der eingespielten Titel-Klaviatur komponiert worden zu sein: Die Hohe Republik.
Als großen Freund der (ganz) Alten Republik war ich zunächst skeptisch. Wurde hier der Versuch unternommen, die Idee der historischen Erzählungen zu relaunchen - ohne die Fans der älteren Ära vor den Kopf stoßen zu müssen? Sollte mir recht sein. So blieb meine geschätzte Epoche (die eh nur noch als "true to canon" firmiert) unberührt, und eine neue Spielwiese lockte mit unverbrauchten Attraktionen. Zudem begrüßte ich die Prämisse, Abenteuer in einer Welt zu präsentieren, in der integre Jedi zeigen dürfen, dass ihr prinzipielles Konzept nicht vom Grunde her toxisch ist. Ich war bereit! Doch es dauerte wieder eine ganze Weile, und die zwischenzeitlich veröffentlichten Visuals holten mich nicht wirklich ab. Als dann Light Of The Jedi erschien, schwächelte mein innerlicher Hype schon etwas, aber ich wollte das Buch mögen. Wirklich!
Doch es zündete nicht. Der Einstieg war großartig und die daraus resultierende Prämisse eigentlich spannend. Eigentlich. Denn trotzdem konnte mich die Erzählung nicht einfangen. Immer häufiger unterbrach ich die Lektüre und legte dann eine sehr lange Pause ein, um die unglückliche Erfahrung aus dem System zu bekommen. Mit der deutschen Fassung startete ich dann erneut durch. Obwohl ich seit Jahrzehnten Bücher im Original lese, konnte ich bei der englischen Lektüre nicht den Finger drauf legen, was mich störte. Nun erkannte ich es: Die Geschichte wird einfach unausgewogen erzählt. Viele Charakterisierungen sind toll, aber häufig erfolgen diese bei Nebenfiguren, die wir später aus den Augen verlieren. Die großen Figuren werden eher oberflächlich abgehandelt und bleiben entsprechend blass. Immer wieder versinken wir in die Gedankenwelt der Protagonisten - fast schon als Masche. Da setzt sich eine Person in einen Jäger und schwelgt erstmal in Erinnerungen, wie toll es war, als sie zum ersten Mal dieses Modell im Formationsflug sah. Das ist zwar wunderschön geschrieben, aber da die Person eigentlich gerade eine dringende Mission zu erledigen hat, wirkt es unpassend. An anderer Stelle, wenn sich z.B. ein Hacker gedanklich in seiner Vorliebe für Systeme und Regeln ergeht, wird es wahrlich öde. Und das auch noch, obwohl man lieber die Lektüre einer dafür unterbrochenen Parallelhandlung, in der eine Familie in höchster Gefahr schwebt, möglichst schnell fortsetzen möchte.
Als ich dieses Muster erstmal erkannt hatte, konnte ich die Emotionalität meiner Rezeption auf das Wesentliche fokussieren und stieß zum letzten Drittel des Buches vor, das dann den Payoff lieferte. Am Ende schafft es der Autor, das Ruder rumzureißen. Er lässt uns unmittelbar an der Handlung teilhaben und findet einen elektrifizierenden Abschluss, der spätestens dann die Lust auf die "neue" Ära entfacht. So positiv beseelt schaut man dann auch milde auf das Gesamtwerk und die Qualitäten der ersten beiden Drittel treten deutlicher hervor - und ja, davon gibt es einige. Die Präsenz der Jedi bei der Bevölkerung und auch bei ihren Gegnern wird eindringlich illustriert und insbesondere die individuellen Wahrnehmungen der Macht (als Lied, Meer etc.) bereichern die Bildsprache von Star Wars in willkommener Weise. Es hat ein Jahr gedauert, bis mich das Licht der Jedi erleuchten konnte - aber nun bin ich an Bord!
Ach, eine Sache noch...
Das erhoffte Erleben "funktionierender" Jedi habe ich erhalten. Etwas ähnliches hätte ich mir auch für das politische Setting gewünscht. Oberflächlich wird das zwar auch eingelöst, aber dass die scheinbar grund-weisen Entscheidungen einer einzelnen Person unwidersprochen umgesetzt werden, ist dann schon die arg simple Nummer. Ein wenig mehr Diskussion, Alternativen, Kompromiss und vielleicht auch mal Dilemma dürften es schon sein. Bisher sehe ich da eine kaum zur Kritik fähige Bevölkerung, bei der sich die vermeintlichen Individuen mit verklärtem Blick anschauen, um sich zu versichern: "Wir alle sind die Republik!" Bisher könnte ich da noch nicht einstimmen, weshalb ich hoffe, dass bald der Gewürzrausch-Handlungsbogen einsetzt, der dann der Ära der High Republic den titelgebenden Sinn verleiht... ;)
Der gute Jorge ist seit längerem schon festes Mitglied der Radio Tatooine Crew und somit auch in fast jeder Episode zu hören, zuletzt in einer über siebenstündigen Besprechung zu The Book of Boba Fett. Außerdem diskutiert er leidenschaftlich gerne gehaltvoll über seine große Liebe und ärgert sich nicht selten über die Zeichenbegrenzung.
SWU-Gründungsmitglied und Teamleitung Sawru In hat eine sehr distanzierte Meinung zum Projekt, die aber vielleicht gerade für jüngere (nicht altersmäßig sondern bezogen auf die Zeit des Interesses an Star Wars) Fans ein interessanter Blickwinkel sein kann:
Ich habe zu diesem Projekt nichts zu sagen jenseits von „Es holt mich nicht ab“.
Teilweise liegt das nach wie vor daran, dass ich schon eine Star-Wars-Welt hatte, die umfangreich vernetzt und über Jahrtausende entwickelt worden war, bevor sie mit einem Federstrich in die Tonne gekloppt wurde, um etwas Platz zu machen, das mich bis dato nur selten als besserer Ersatz überzeugt. Ich hatte schon eine alte Republik. Sie war nicht immer toll, aber sie war die Republik, und das war genug. Teilweise liegt es daran, dass mich Cover und Co, also das, was auch für einen Nichtleser erkennbar ist und ja offenbar das Aushängeschild dieses Projekts sein soll, stilistisch unglaublich abstoßen. Das Wort „pseudoepisch“ drängt sich mir auf. Dieser Ersteindruck fand sich in dem einen Comicsammelband, den ich mir vor ein paar Monaten dann doch mal reingezogen habe, in der Hoffnung, hier etwas zu finden, das mich begeistern kann, auch bestätigt. Für mich macht es den Eindruck, als wolle man hier einfach Fantasy in Star Wars kippen, und ja, Star Wars ist Sci Fantasy, aber die Dosis muss stimmen. Es gab vor langen Jahren einen Comic namens Jedi vs. Sith, der versprach, erstmals zu enthüllen, wie der letzte Krieg der beiden 1000 Jahre vor Die dunkle Bedrohung zuendegegangen war. Dieser Comic war damals vor seiner Veröffentlichung eine Riesennummer, und dann erschien er, und er war für meinen Geschmack ähnlich grauenvoll unpassend wie das, was mir von der hohen Republik begegnet ist, hier verkörpert von einem Segelschiff mit Einhorn-Gallionsfigur und Repulsorantrieb. Ähnlich im Ton vergriffen hat sich sonst, meine ich, nur Der Kristallstern, in dem ein Zentaurenmädchen auftauchte, was nicht der, aber doch ein Grund ist, wieso dieser Roman unangefochten der schlechteste Star-Wars-Roman aller Zeiten ist (und nein, ich glaube nicht, dass er selbst von den Enttäuschungen des Kanons in näherer Zeit unterboten werden wird).
Insofern bleibe ich auf absehbare Zeit in meiner Star-Wars-Welt, der New Jedi Order, und erlebe dort noch einmal den epischen Todeskampf einer ganzen Galaxis. Und das nicht mit irgendwelchen Jedi, die die Geschichte vergessen hat, sondern mit Luke Skywalker persönlich. Was will man mehr? Und wenn ich dann doch etwas Fantasy will, was zu Weihnachten gerade tatsächlich der Fall ist, lese ich eben welche. Momentan genieße ich mich durch Das letzte Einhorn, einen Roman, den ich jedem Freund der phantastischen Literatur unabhängig vom Film ans Herz legen möchte, denn das hat er: Jede Menge Herz und Magie, eingefangen in einer überraschend wundervoll leuchtenden Sprache, und das in einer Welt, die George Lucas‘ Vorstellungen einer abgenutzten Wirklichkeit erstaunlich nahekommt. Was ein Fest zum Fest!
Ach so, und was die hohe Republik angeht: Ich warte erwartungslos auf The Acolyte und das Spiel. Und sollten die mich umhauen, sehe ich weiter.
Aber was wäre ein Special ohne positiven Abschluss? Den liefert unser fleißiger Mann für Alles Kexikus. Angefangen mit seiner Berichterstattung über Star Wars Spiele, ist er inzwischen Teil der Teamleitung und sehr fleißig mit einem sehr, sehr geheimen Projekt beschäftigt. Er hat die Hohe Republik bislang so wahrgenommen:
Für mich ist The High Republic endlich wieder das, was ich mir von Star-Wars-Literatur wünsche: Eine groß angelegte Geschichte mit Relevanz für die Galaxis. Während das alte Erweiterte Universum solche Geschichten noch sehr häufig geboten hat, lag der Fokus des neuen Kanons im Literaturbereich meistens auf kleineren Geschichten, die sich um einzelne Charaktere drehen und sich dadurch das große Ganze nicht so relevant waren. Der Grund dafür ist natürlich, dass man den großen Medien wie Filmen und Serien nicht im Weg stehen wollte und umso mehr freut es mich, dass man sich mit The High Republic jetzt endlich doch wieder traut ein solches Projekt auch rein in der Literatur anzugehen. Und bisher geht das Konzept für mich voll auf. Ich bin unglaublich gespannt, wie sich die Galaxis im Lauf der High Republic noch verändern wird.
Dazu kommt, dass ich schon immer auch ein Fan von miteinander vernetzten Geschichten und Werken war, genau wie Star Wars das im Großen ja schon länger tut. Und The High Republic macht dasselbe jetzt eben in einem kleineren Rahmen. Zwar kann man die einzelnen Werke auch für sich genießen, aber mir macht es umso mehr Spaß die Verbindungen zu entdecken und damit erneut das Gefühl zu bekommen, dass hier alles relevant für das große Ganze ist. Das heißt aber auch nicht, dass mir alles bisher gelesene ohne Einschränkungen gefallen hat. Die Comic-Reihe beispielsweise ist mir (wie die meisten Marvel-Comic-Reihen, die ich gelesen habe) zu gehetzt. Da wird ein Feind eingeführt und nach gefühlt nur zwei Ausgaben ist er schon wieder besiegt, sodass zumindest für mich keinerlei Spannung aufkommt. Oder Into the Dark, das zwar letztlich ein sehr lesenswerter Roman ist, für mich aber auch wieder eine zu kleine Geschichte erzählt, bei der mir streckenweise die Relevanz fehlte. Der Fairness halber muss man aber sagen, dass die Relevanz einiger Elemente auch erst mit späteren Werken klar wurde - was mir dann wiederum sehr gut gefallen hat. Und so oder so gibt es aber in beiden Fällen tolle Charaktere, die die Schwächen der Werke für mich größtenteils wieder wett gemacht haben.
Als Fan von Epic Fantasy mit ihren vielen Charakteren und parallelen Handlungssträngen sind aber natürlich die "Hauptromane" mein Highlight der Ära, d.h. Light of the Jedi und insbesondere The Rising Storm. Hier wird die Ära vorangebracht und hier geht es wie in den Filmen um die großen Momente in der Geschichte der Galaxis, mit epischen Schlachten, heroischen Jedi, etc. Entsprechend groß ist auch meine Vorfreude auf The Fallen Star.
Insgesamt wurde mit The High Republic eine Ära erschaffen, die auf wundervolle Art Möglichkeiten für viele Geschichten bietet ohne dabei von vornherein eingeschränkt zu sein. Natürlich ist klar wo die Reise einmal enden wird, aber wie es dort hingeht bleibt spannend. Hervorheben möchte ich an dieser Stelle auch noch die in meinen Augen tolle Ästhetik dieses goldenen Zeitalters der Republik, von dem ich noch viel mehr sehen möchte. Trotzdem hoffe ich, dass uns die drei aktuell angekündigten Phasen des Projekts am Ende einen stimmigen Übergang in die Prequel-Ära bringen. Stimmig heißt hier natürlich auch, dass ein roter Faden erhalten bleiben muss, das keine Handlungsbögen im Sande verlaufen oder umgekehrt plötzlich auftauchen und natürlich auch, dass die Reihe am Ende einen krönenden Abschluss bekommt. Einen ersten Vorgeschmack darauf, ob das Autorenteam das kann wird uns The Fallen Star liefern, ich bin aber guter Hoffnung. Entsprechend gehe ich davon aus auch weiterhin (fast) alle Werke der High Republic mit Freude konsumieren zu können.
Das bisherige Lieblingswerk ist The Rising Storm.
Wir hoffen euch mit diesem Einblick in unsere Meinungsvielfalt ein paar Denkanstöße gegeben zu haben und sind nun neugierig auf eure Meinung zum ersten Jahr der Hohen Republik! Um euch einen Anreiz zu geben, eure Meinungen auch tatsächlich Kund zu tun, haben wir ein Gewinnspiel vorbereitet.
Jede Meinungseinsendung kommt in einen Lostopf für die folgenden Preise:
Um in den Lostopf zu kommen, müsst ihr lediglich eine E-Mail an gewinnspiel@starwars-union.de mit dem Betreff "1 Jahr The High Republic", eurer eigenen Meinung zur dieser Literaturära und eueren Wunschgewinn senden. Einsendeschluss ist der 11. Januar 2022. Bitte schickt gleich eure Adresse mit, damit wir die Preise im Falle eines Gewinns schneller verschicken können. Unter allen Einsendungen werden die Gewinne verlost.
Hinweis: Mit der Teilnahme am Gewinnspiel erklärt ihr euch mit unserer Datenschutzerklärung einverstanden. Außerdem erklärt ihr euch damit einverstanden, dass eure Meinung zur High Republic unter Nennung eures Vornamens auf unserer Seite veröffentlicht wird.
Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.
Wie ihr anhand des Gewinnspiels erkennen könnt, wollen wir, dass der Diskurs weiter geht. Wir werden das Gewinnspiel mit einer Sammlung eurer Meinungen auswerten und laden alle herzlich dazu, daran teilzunehmen.
In diesem Sinne wünschen wir allen einen schönen Jahrestag der Hohen Republik! Für Licht und Leben! Wir alle sind die Republik!
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Ich hab die news noch nicht durch, aber schon mal: sehr nett die Idee, eine Tour de Redaktion zu einem Thema wie THR zu machen! Ich hab selber bis jetzt nur wenig gelesen, bin von Light of the Jedi teilweise angetan (langatmige erste Hälfte, spannendes Ende) und von dem jeweils ersten Band der THR und THR-Adventures comics positiv überrascht. So oder so ist es aber erfrischend, Material abseits der Saga-Ära zu haben.
Darth Revan Lord der Sith
Wow, toller Artikel. Nach einem Jahr kann man ein umfassendes Resümee ziehen. Mir hat THR die Freude am EU zurück gebracht und es geschafft, eine eigene Saga neben der existierenden Film-Saga zu etablieren. Noch ausbaufähig, aber wenn man bedenkt, dass erst ein Drittel des geplanten Contents bekannt ist, sehe ich sehr positiv in die Zukunft. An dieser Stelle kann ich dann auch mal mein bisheriges Ranking der Romane mitteilen (die großartigen Comics lasse ich mal außen vor).
1. Light of the Jedi
2. Into the Dark
3. The Rising Storm
4. A Test of Courage
5. Out of the Shadows
6. Race to Crashpoint Tower (einziger Roman, den ich nicht empfehlen kann)
Wave 1 kommt hierbei sichtlich gut weg. MMn liegt das vor allem daran, dass die drei Autoren insgesamt ein stärkeres Team abgaben, genau die für sie richtige Sparte bedienten und der Auftakt generell dankbarer zu schreiben war. The Fallen Star lese ich gerade und mein Eindruck bisher ist, dass es sich vermutlich hinter The Rising Storm platzieren könnte. Meine Skepsis bzgl. Daniel Jose Older und seinem kommenden YA-Roman lässt mich annehmen, dass Wave 3 nochmal hinter Wave 2 zurückbleiben wird. Jammern auf sehr sehr hohem Niveau, aber diese Tendenz ist ein gaaanz klein wenig besorgniserregend. Nun noch viele neue Autoren für Phase II die noch dazu 150 Jahre in der Vergangenheit spielt. THR fordert mich heraus, hat mich aber als treuen Fan längst gewonnen. Da müsste es schon mit dem Teufel zugehen, dass ich nicht an Bord bleibe. Außerdem sind die "schlechtesten" THR-Romane für mich persönlich immer noch um einiges besser als die herausragenden EU-Werke abseits von THR. Würde ich mein Ranking oben also generell für das EU aufstellen, würde es erst ab Platz 5 oder 6 mit diversen anderen Romanen weiter gehen, zumindest was das neue EU angeht. Ist also alles eine Frage der Perspektive. Meine Wünsche für die Zukunft des Projekts sind: Die Sith sinnvoll in die Geschichte einbauen, ein oder zwei Jedi auf die dunkle Seite turnen lassen und in Phase II etwas erzählt zu bekommen, was sich auf Phase III auswirkt und diese Prequel-Idee damit wirklich zu einem Gewinn für das große ganze macht. Vielleicht auch noch mehr Verbindungen zwischen Romanen und Comics/mehr Komplexität, die irgendwann einen kompletten zweiten Run durch den gesamten Content lohnend machen.
(zuletzt geändert am 05.01.2022 um 12:55 Uhr)
Jacob Sunrider
Wirklich eine tolle Idee und es war sehr spannend, die einzelnen Meinungen zu lesen. Als bei Ankündigung von einem großen und eigenständigem Literatur-Projekt die Rede war, machte ich innerlich Freudensprünge. Nachdem der Zeitraum der Handlung bekannt war, ließ die Begeisterung etwas nach, aber ich blieb dennoch optimistisch. Dann kamen auch die von Tyularik und Sawru In angesprochenen Punkte: Marketing und Cover. Das teile ich im Wesentlichen beides, aber wollte mir davon nicht den Spaß verderben lassen, weil letztlich der Inhalt der Bücher zählt.
Light of the Jedi fand ich dann schon sehr gut. So ein großes Projekt kann man aus meiner Sicht auf verschiedene Arten starten: Mit einem großen emotionalen Moment, der die Bedeutung der Bedrohung verdeutlicht, zum Beispiel in dem eine beliebte starke Hauptfigur stirbt, oder auch in dem man bspw. das Bedrohungsszenario als Solches in den Mittelpunkt stellt. Charles Soule tat Letzteres und pfiff erstmal komplett auf die Auserzählung der Figuren und jedwede emotionale Bindung zu ihnen. Dafür gab es viel Kritik, die ich auch vestehen kann, aber mir hat es als Auftaktroman gefallen. Die Emotionalität bezüglich der Figuren müsste dann aber mit den weiteren Werken reinkommen, und da hat es bei mir immer noch nicht ganz gefunkt. "Into the Dark" und "A test of Courage" habe ich als "für Kinder wahrscheinlich schön" abgehakt. Gerade die Drengir erschienen mir eher wie die Antagonisten für junge Lesende, während die Nihil eher für Erwachsene gedacht sind. Konzeptionell sind die Drengir gar nicht schlecht gedacht, aber dann fangen sie an zu reden und ich sage es mal so: Sprechende Bäume habe ich an anderer Stelle schon mal deutlich schlauer gesehen.
Da habe ich noch in Betracht gezogen, mir mal einen Comic-Sammelband zu kaufen, um noch einen anderen Blickwinkel zu bekommen. Dann kam aber The rising storm. Direkt nach dem ersten Lesen fand ich das Buch gar nicht so schlecht, meine ich mich zu erinnern. Inzwischen glaube ich aber zunehmend, dass ich das Buch einfach mögen wollte. Ein paar gute Punkte bleiben mir auch in Erinnerung: Die "Mietklinge", deren Name mir gerade entfallen ist und auch ein recht spannendes Ende, wo auch etwas Emotionalität aufkommt. Aber auch das ist nicht der große Wurf eines Mondes auf einen Wookie und reicht mir letztlich nicht, um die große Bedrohung zu etablieren, die angekündigt war. Die Republic Fair, von vielen THR Fans gelobt, ist letztlich unterwältigend. Zynisch könnte man sagen, es ist ein besserer Jahrmarkt. Klar, immer noch besser als der Kölner Karneval, aber das ist nun wahrlich nicht schwer. Bis hierhin ist das aber alles akzeptabel und positive Elemente, wie der Charakter der "Mietklinge", deren Name mir gerade entfallen ist, können das teilweise wieder ausgleichen.
(Fortsetzung folgt)
(zuletzt geändert am 05.01.2022 um 23:37 Uhr)
chaavla
Was mich aber an The rising storm richtig stört und warum bei mir nicht mehr viel mit rising ist, sind die fehlenden inneren Konflikte der Republik. Der einzige Politiker, der etwas oppositionell agiert, ist gegen die Finanzierung des Starlight Beacon und will das Geld lieber für Verteidigung ausgeben, aber sonst findet er Lina Soh auch ganz toll. Ernsthaft, das wars? Gibt es keinen machtgeilen Bothaner, der um jeden Preis Lina Sohs Platz einnehmen will und dem dafür jedes Mittel recht ist? Oder einen Wookie der meint, Lina Soh solle mit ihren Visionen zum Arzt gehen? Oder einen kowakianischen Echsenaffen, der in das Starlight Beacon einsteigen und in 10 Minuten bis... Naja. Bei so viel Einklang wirkt Bullerbü wie eine Weequayanische Favela und man muss sich schon fragen, wie mehrdeutig The "high" Republic gemeint ist und was im Regierungsviertel von Coruscant zum Frühstück gereicht wird.
Da ist wohl gerade etwas der Zynismus mit mir durchgegangen, Entschuldigung dafür. Aber so wirkt die Republik und letztlich auch der Jedi Orden etwas wie die Kilji Illumine aus der Ascendency Reihe und Lina Soh wie Generalirius Nakirre.
Bisher war ich trotzdem optimistisch geblieben, dass Claudia Gray das Ruder nochmal rum reißt und es jetzt schlicht und einfach dreckig wird. Allerdings warte ich bei diesem Buch nun einfach auf die Printausgabe und hole mir nicht die digitale Version um gleich zu starten, im Gegensatz zu den 2 Vorgängern. Nachdem ich las, das einige THR Fans das Buch nicht so gut fanden, habe ich ernsthaft in Betracht gezogen, das als gutes Zeichen zu werten. Allerdings habe ich inzwischen etwas mehr in die Rezensionen rein gelesen und ahne nichts Gutes.
Dennoch werde ich noch etwas dran bleiben und mir mein eigenes Bild machen aber ich fürchte, dass ich mich perspektivisch Sawru In's Bezeichnung "pseudoepisch" anschließen werde. Denn zuletzt ging der Trend in diese Richtung. Aber erstmal abwarten, was die Zukunft bringt.
PS: bezüglich Kexikus sehr geheimen Projekts: Gibt es denn bald endlich die SWU App?
(zuletzt geändert am 06.01.2022 um 00:35 Uhr)
chaavla
Darth Jorge
@Darth Jorge:
Zwischen lesen und schreiben verging bei mir etwas Zeit, u.a. lag eine Boba-Folge dazwischen mit meinem zugehörigen Geschreibsel (Edit: so muss ich den Teil vergessen haben.)
Du bringst das Problem an der Sache gut auf den Punkt und deutlich sachlicher, als mir das gelungen ist.
(zuletzt geändert am 06.01.2022 um 20:36 Uhr)
chaavla
Ich hatte große Lust auf die Hohe Republik und bin bereits mega genervt.
Ich hab jetzt erst das "Licht der Jedi" durch hab schon wieder komplett den Überblick verloren.
In welcher Reihenfolge gehören die jetzt schon vielen Bücher und Comics? Wieso gibts keine vernünftige Auflistung in den Werken, die einem das erleichtern!!!
(zuletzt geändert am 07.01.2022 um 22:56 Uhr)
LePiffre
@LePiffre
Diese Reihenfolge würde ich empfehlen:
Das Licht der Jedi
In die Dunkelheit
(Die Mutprobe) - optional
Comic: Es gibt keine Angst
(Comic: Die Hohe Republik - Abenteuer Bd.1)
Im Zechen des Sturms (März 2022)
(Kampf um Valo)
Aus den Schatten (erhältlich)
usw.
(zuletzt geändert am 07.01.2022 um 23:36 Uhr)
Jacob Sunrider
LePiffre
Sicher, so eine Timeline wäre nett. Wenn dann aber ganz präzise, so dass man auch die einzelnen Comic-Ausgaben, Kurzgeschichten usw. chronologisch richtig anordnet.
Suchbegriff: „ the high republic reading order“
Da findet man auch nochmal teils leicht andere und genauere Listen als meine. Man muss aber nicht alles von THR mitnehmen. Manche beschränken sich sogar auf die Hauptromane:
Light of the Jedi, The Rising Storm, The Fallen Star
und da gibt es tatsächlich ja erst einen auf deutsch.
Jacob Sunrider
CC 09002
Interessant zu sehen, wie unterschiedlich die Meinungen auch hier in der Redaktion sind. Ich selbst bin ein grpßer Fan des Projekts, hauptsächlich ganz grundsätzlich, weil mir Setting und Weltendesign sehr gefällt und für mich auch prima in die Lore passt. Ich lese zwar nicht alles – hauptsächlich die Romane, die Marvel-Comics und die Kurzgeschichten – aber das reicht ja auch für den Gesamtüberblick (wobei ich auch nichts gegen eine ganze, ausführliche Romanreihe à la NJO, FotJ oder LotF hätte). Interessant wird es dann auch mit der gerade angekündigten zweiten Phase, die als Prequel zur ersten dienen wird, anstatt sie direkt fortzuführen. Einerseits schade, weil ich gerne noch so viel mehr zu den Charakteren der ersten Phase gelesen hätte, andererseits bin ich ein großer Fan vom Konzept Prequel (weil es da oft weniger ums Übertrumpfen der vorangegangenen Werke geht und mehr um eine konsistente und kohärente Backstory) und freue mich da sehr drauf.
EIn Wermutstropfen: Die wirklich grottenschlechte Veröffentlichungspolitik von blanvalet. Ja, Star Wars ist für diesen gigantischen Verlagskonzern per se nur eine Nische, aber dann verstehe ich nicht, warum Disney da nicht mehr Druck macht bei den Lizenzbestimmungen. Es kann doch nicht sein, dass bei fetten Literaturprojekten andere Sprache teilweise ein Jahr zurückhängen. Mein Englisch ist echt nicht übel, aber es macht mir einfach nicht so viel Freude, wenn ich nicht auf Deutsch lesen kann – in der Wissenschaft mag das in Ordnung sein, aber bei Prosa hätte ich schon gerne etwas in meiner Muttersprache. Aber gut, daran kann ich eh nichts ändern und sollte mich The Rising Storm auf Deutsch so sehr faszinieren, dass ich – trotz der mittelmäßigen Kritiken – nicht ein ganzes Jahr auf The Fallen Star warten kann, dann werde ich wohl switchen müssen.
CC 09002
@CC Ich kanns verstehen, dass lieber die deutsche Sprachausgabe gleich lesen würdest! Das hat mich auch bei Filme und Serien so geärgert. So hab ich mir das angewöhnt alles in der Originalfassung zu kaufen! Aus diesem Grund bin ich letztes Jahr im Frühjahr oder Sommer in einem Books-A-Million Store oder meinem Lieblingscomicbookladen Hero Trader in Amerika gegangen und hab mir alles frisch geholt, lange bevor es auf deutsch erschien. Teilweise hab ich mit dem Dollarkurs und feilschen bares Geld gespart.
alexmaran
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