Im Zuge seiner Werbung für seine erste Regiearbeit an American Pastoral gab Ewan McGregor dem Hollywood Reporter ein ausführliches Interview. Und im Laufe des Gesprächs kam man auch auf die Prequel-Trilogie zu sprechen.
Zu seiner ersten Begegnung mit George Lucas äußerte sich McGregor wie folgt:
Ich erinnere mich nicht mehr. Ich weiß noch, als ich den Job in der Tasche hatte, dass ich nach Watford im Norden Londons fuhr, wo sämtliche Harry Potter-Filme entstanden. Jetzt ist es sowas wie eine Attraktion, glaube ich. Nun kann man dort hingehen, um in die Harry Potter-Welt einzutauchen, aber als wir dort drehten, war es eine alte Fabrik. Es war nicht wirklich ein Filmstudio. Aber sie übernahmen das Gelände, denn Star Wars war so eine enorm große Sache. Ich erinnere mich, dass ich George Lucas traf und das Drehbuch lesen durfte. Also musste ich es lesen, und sie schlossen mich wortwörtlich im Büro des Produzenten ein, damit nicht nach außen dringen konnte. Dann konnten wir zusammen mit George die Sets besichtigen. Da stand dieses große U-Boot-Ding, in dem ich dann später mit Liam Neeson und Jar Jar Binks saß. Ich erinnere mich, wie die Jungs vom Art Department an diesem Styropording herumschnitzten und ein U-Boot daraus formten, und da gab es auch ein Cockpit. Ich schaute es an und fragte, ob wir damit runter gehen. Er sah mich an und meinte "Was?" Ich fragte, ob wir damit wirklich unter Wasser tauchen würden. Und er sah mich an als wäre ich irre. (Gelächter) Er sagte: "Nichts davon ist real, weißt du?" Und ich meinte nur "Oh, ja."
Über die Masse an Blue Screen merkte McGregor an:
Nun, es wurde mehr und mehr Blue Screen, je weiter die Filme voranschritten. Im ersten Film gab es noch mehr Sets. Mehr echte Umgebung, in der man arbeiten konnte, als in Episode II und III. Wir zogen für diese Filme nach Australien und drehten dort in den Studios in Sidney. Von diesem Punkt an gab es stetig mehr Blue Screen und Green Screen. Ich dachte das sei eine Schande. Weißt du, im ersten arbeitete ich noch mit Yoda am Set. Frank Oz und sein Team steuerten ihn. Und die Szenen, die ich mit Yoda hatte, waren fantastisch. Es war wie die Arbeit mit einem Star, den du schon dein ganzes Leben kennst. (Gelächter) Ich drehte heute mit Yoda, und die Arbeit mit ihm war einfach. Er war wie ein guter Schauspieler. (Gelächter) Und als "Schnitt" gerufen wurde, bist du so sehr in diesem Moment mit Yoda, und auf einmal stellen alle Puppenspieler ihre Arbeit ein. Also sieht es so aus, als ob Yoda plötzlich stirbt. Und ich ging hin und sagte: "Bist du okay, bist du okay?" (Gelächter) Und dann, in Episode II und III war er wie R2-D2, er wurde am Computer animiert. Es war eine Schande, nicht mehr die Art von Arbeit mit dem echten Ding.
Das alles gibt es auch nochmal in bewegten Bildern.
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@McSpain
" Lukas hätte jemals konkrete Überlegungen oder Ideen für 12, 9 oder 6 Filme gehabt. "
Dass Lucas Konzepte für mehr als einen Star Wars-Film von Anfang an hatte, kann man daraus ableiten, dass der erste Film Episode IV ist. Das impliziert, dass es auch die Episoden I-III gegeben haben müsste.
MaYo
@MaYo:
Oh Gott. Nein. Neinneinneinneinnein.
Der erste Kinorelease hatte kein Kapitel oder Episoden Angabe. Der Ursprung von "Episode 4" kam daher, dass er sich an die Flash-Gordon und Serials der 40er orientieren wollte. Daher kommt ja überhaupt erst das Konzept der Laufschrift. Die Filme sind Teil einer Reihe und meist steigt man irgendwo mitten in die Geschichte ein. Der Lauftext verrät dann "Was bisher geschah".
"Episode 4" war also bis zu den konkreten Prequelplänen erstmal ein Stilmittel und nicht mehr. Es sollte suggerieren, dass wir uns schon tief in einer Saga befinden die schon existiert (obwohl sie es vor 1977 eben nicht tat).
Ähnlich wie der Film Fargo mit "Diese Geschichte basiert auf wahren Begebenheiten" beginnt obwohl er auf keiner wahren Begebenheit basiert.
Ohne jetzt wieder die unzähligen Interviews von Lucas zu wälzen ist diese "Ich habe die Mitteltrilogie aus meinem 9 Episoden Epos genommen, weil es die spannenste Geschichte war"-Aussage etwas später aufgekommen und auch nur eine nachträgliche Interpretation und Verklärung der tatsächlichen Entstehungsgeschichte.
Letztlich ist ANH nur ein Bruchstück der Handlung, die im ersten SW-Drehbuch-Entwurf vorgekommen ist. Aber dieses vollende Bruchstück passt kaum zu den anderen Teilen des alten Entwurfs (wo auch Vader nicht der Vater von Luke oder Starkiller war). Letztlich blieb die Vorgeschichte in der OT auch nur ein Stilmittel oder Plotelement. Wie er auch hinter den Kulissen die Vorgeschichte der Figuren den Darstellern vermittelt hat und auch wie er ihnen das Universum erklärt weicht oft fundamental ab von dem was wir in der PT zu sehen bekommen. Ergo gab es keine fertigen, fixen oder konkreten Ideen oder Konzepte. Kein dickes Buch voller Historie und Hintergrundwissen (so wie es Tolkien für seine Geschichten getan hatte). Es gab nur einen Autoren, der einen coolen SciFi-Fantasy-Film machen wollte und dann immer wieder gezwungen war mehr davon zu machen und sich dabei leider sehr oft auf sein Improtalent verlassen hat.
Manchmal finde ich es leichter den Leuten die Differenz zwischen dem religösen und historischen Jesus zu erklären, als die zwischen dem echten Lucas und dem Selbstporträt-Lucas.
(zuletzt geändert am 25.10.2016 um 09:07 Uhr)
McSpain
MaYo
@MaYo
Ich empfehle wärmstens die Lektüre von The Star Wars von Dark Horse, eine Comicserie, in der sie den ersten kompletten Drehbuchentwurf von 1974 adaptiert haben.
Wenn man sieht, wie vollständig sich Orte, Protagonisten und Plot innerhalb von drei Jahren verändert haben, verliert man jegliche Illusion darüber, dass hinter dem ganzen jemals ein Master Plan steckte
Unabhängig davon ein Grossartiges Comic, sowohl optisch, als auch von der Story.
Nitewolf
@MaYo:
"Ich traue Lucas durchaus zu, dass er vor 1977 ein 9 Episoden Konzept hatte."
Dass Lucas bereits vor 1977 ein 9-Episoden-Konzept hatte, ist nicht belegt und dürfte aller Wahrscheinlichkeit tatsächlich ein von ihm selbst oder von den Fans kreierter Mythos sein. Allerdings hatte er zumindest im Jahre 1981 sehr konkrete Vorstellungen von der PT, die zumindest in ihren Grundzügen der späteren Umsetzung erstaunlich nahe kamen:
http://www.starwars-union.de/nachrichten/13043/Lucas-Prequel-Vorstellungen-von-1981/
Bemerkenswerterweise berücksichtigt dieses Ideenkonzept das Erinnerungsvermögen von Leia an ihre Mutter und verzichtet auch auf den lückenhaften Schnickschnack, den wir später aus der PT kannten.
(zuletzt geändert am 25.10.2016 um 11:28 Uhr)
DerAlteBen
@ÐerAlteBen & Mayo;
Viel interessanter find ich eig was da über Yoda steht. Genau das, was wir vor ein paar Tagen erst besprochen haben. Yoda als weiser Guru, der über alle Geschehnisse erhaben ist und nicht darin eingreift. Schon garnicht in gewaltsamer Form. Lucas wurde von der dunklen Seite der Macht verführt... Und an Yoda wird dies am Ehesten deutlich.
(zuletzt geändert am 25.10.2016 um 11:37 Uhr)
OvO
@Nitewolf
Danke für den Tipp! Ich erinnere mich, dass ich das mal online gesehen hatte. Han Solo als Alien?
Am Anfang wird es noch ein schwimmendes Konzept gewesen sein, das nach und nach Formen angenommen hatte.
@DerAlteBen
Evtl. ging da bei Lucas selbst in seiner Erinnerung einiges durcheinander.
Danke für den Link! Habe ich jetzt durch. Im Grunde ist das Episode 3. Bis auf die Padmesache. Lucas hat das abgeändert (?), um eine bessere Dramaturgie für das Ende von Ep 3 zu bekommen, mEn. Eine doppelte Geburt (Zwillinge und Vader) und den Tod der Mutter. Der Preis ist nicht zu hoch gewesen. Leia's verschwommene Erinnerungen an die Mutter, sie war noch seeehr klein.
Vielleicht war meine Idee eines Masterplan-Lucas auch zu romantisch.
Den Grundgedanken, die Saga nach vorne zu erweitern, wird es allerdings schon sehr früh gegeben haben. 1981 also.
@OvO
Mit Yoda hat Lucas so einigen Schindluder betrieben. Wir hatten ja letztens die Diskussion zum Battle-Mönch Yoda aus EP 2.
(zuletzt geändert am 25.10.2016 um 12:15 Uhr)
MaYo
Wie gesagt, sage ich nicht, dass Lucas völlig ohne Ideen war. Aber es war eben kein Plan und keine Struktur. Und erst recht kein Evangelium, dass er im Traum empfangen und verkünden wollte oder konnte.
Und danke für den Link. Es beruhigt und schmerzt zugleich immer wieder, dass 1981 zumindest noch ein sehr schlüssiges Konzept für die PT in Lucas Kopf umher driftete.
McSpain
Nitewolf
@ Nitewolf
Tatsächlich frag ich mich auch, was eigentlich der Fixpunkt war, um den Lucas seinen Krieg der Sterne erschaffen hat. Mal ist sogar von 12 Teilen die Rede. Dann haben wir eine Hauptfigur Mace Windu und diverse andere Namen tauchen auch in anderen Zusammenhängen auf. Ich glaube, diese Unentschlossenheit und dieses Hin und Her zeigt sich auch im Umgang Lucas' mit den fertigen Filmen. Immer wieder wird nachgebastelt und auch die Produktion der Prequels bestand ja zu einem großen Teil aus digitaler Retusche. Da frage ich mich, wer Lucas dann irgendwann mal auf die Finger geklopft hat "So machen wir das jetzt und Schluss...!" Ich glaube, George Lucas ist unter psychologischen Aspekten ein spannendes Studienobjekt. Jemand, der sich vermutlich nie so richtig entscheiden kann. Wo wir hier schon bei göttlicher Eingebung sind: Wäre George Lucas Gott, würde ich mir die Ansage der 10 Gebote an Moses so vorstellen:
"Also Moses, Hammer und Meißel raus, es geht los. Gebot 1: 'Du sollst nicht töten'... Ach nein warte, das machen wir später... ähm 'Du sollst nicht falsch Zeugnis reden'... nein auch nicht, fangen wir an mit 'Ich bin der Herr, dein Gott. Du sollst nur wenige Götter haben neben mir.' Ja, das klingt gut... oder nein, Moment, schreib lieber 'keine Götter'. Und, wie geht's voran?"
Xmode
Das würde ich gern mal in ner Exodusverfilmung sehn, bis Moses schliesslich frustriert sein Werkzeug hinschmeist, vom Berg stapft und seinen Frust an seinen Gefolgsleuten auslässt weil, die grad ne Party feiern, während er sich den Mist antun musste.
Aber ja, ich denke auch, dass Lucas ein sehr assotiativ arbeitender Mensch ist, der einfach sehr im Augenblick lebt, weshalb seine Geschichten ständig im Fluß sind. Ich bin mir relativ sicher, dass er schon früh eine ganze Fülle von Ideen hatte, was seine Geschichte und das ganze drum herum angeht, aber das waren eben nur Ideen, die sich erst im Prozess des Filmeschaffens konkretisiert haben.
Letztenendes zählt für mich aber auch vor allem das Ergebnis, weniger die Entstehungsgeschichte.
Nitewolf
McSpain
@MaYo
Zitat:
"Möglicherweise hat Lucas Guinness eine versteckte Regieanweisung gegeben, dass er diesen Eindruck vermitteln sollte."
Da - wie gesagt - ziemlich gesichert ist, dass Lucas den Vater/Vader-Twist noch nicht im Kopf hatte, ist dies wohl auszuschließen.
Zitat:
"Es ging doch auch darum, dass Luke auf Vader angesetzt wurde."
Der Punkt ist natürlich richtig. Insofern kann es sehr wohl intendiert gewesen sein, dass das Innehalten auch Bens Vorbereitung dafür war, nun einen harten Fakt (die Ermordung von Lukes Vater) an den Mann zu bringen, um Luke zu emotionalisieren. Doch das wäre zu diesem Zeitpunkt keine Lüge gewesen, sondern eher düsterste Rhetorik - nach dem Motto: Hey, die haben deinen Vater gekillt. Da wirst du uns doch jetzt wohl im Kampf gegen das Imperium beistehen.
Zitat:
"Dass Lucas Konzepte für mehr als einen Star Wars-Film von Anfang an hatte, kann man daraus ableiten, dass der erste Film Episode IV ist. Das impliziert, dass es auch die Episoden I-III gegeben haben müsste."
Zum einen verweise ich auf McSpains Ausführungen hierzu - und zum anderen sei erwähnt, dass "Star Wars" 1977 noch gar kein "Episode IV" im Titel hatte. Diese Bezeichnung kam erst beim Re-Release dazu, als Lucas sich für das 9er-Konzept entschieden hatte. Tatsächlich sollte auch der Original-Film ursprünglich eine fortgeschrittene Episoden-Nummer tragen (aus den von McSpain genannten Gründen), allerdings war es wohl nicht die IV. Ausgehend von dem Zettel, auf dem Lucas die 12er-Saga konzipierte, die nicht wirklich mit Inhalt gefüllt war, darf man eher davon ausgehen, dass der Ursprungs-StarWars wohl die Bezeichnung "Episode VI" tragen sollte, aber auch das ist nicht gesichert, da auch dieser Zettel wohl erst nach dem ersten Film entstand.
Als mit der Veröffentlichung von "Empire" das 9er-Konzept etabliert wurde, war dies dann wirklich die Agenda, die Lucas verfolgen wollte. Für die Prequels gab es aufgrund der SW-Frühentwürfe und aufgrund des Verlaufs der bisherigen Kinofilme einen gewissen Fahrplan und für die Sequels zumindest einige wenige Ideen, die aber mit dem Verlauf von "Jedi" zum großen Teil wieder hinfällig wurden, da eigentlich geplant war, dass Lukes Schwester nicht Leia, sondern eine andere Figur ist und dass der Imperator überlebt.
Zitat:
"Den Grundgedanken, die Saga nach vorne zu erweitern, wird es allerdings schon sehr früh gegeben haben. 1981 also."
Ja, wie gerade beschrieben und somit sicher schon Ende '79 bzw. Anfang '80.
@Rieekan78
Zitat:
"Hmm, wenn Lucas zu ANH Zeiten Anakin Skywalker und Vader noch nicht als eine Person konzipiert hatte, würden die Treatments zu Episode 1-3 zu dem Zeitpunkt aber noch recht mau gewesen sein."
Es gab sie zu diesem Zeitpunkt gar nicht. Die ersten Entwürfe zu "Empire" hatten ja noch Titel wie "Star Wars II" oder "Star Wars - Episode 2". Das "Episode V" kam erst sehr spät ins Spiel und erst mit der Veröffentlichung von "Empire" wurde das Konzept der drei Trilogien präsentiert. Nach dem Ursprungs-"Star Wars" sprach Lucas ja noch von 12 Episoden. Zu diesem Zeitpunkt erwähnte er zwar auch, dass es interessant wäre, in einem Film die Vergangenheit von Obi-Wan zu beleuchten (und ja, er hatte hierfür wohl wirklich Kenobi und nicht Anakin als Hauptperson im Blick), aber von einer Trilogie war in diesem Zusammenhang und zu diesem Zeitpunkt noch nicht die Rede. Der bereits weiter oben erwähnte Zettel führt dann eine Saga an, die wie folgt strukturiert war:
Ep.1 Prolog; Ep.2-4 Klonkriege-Trilogie; Ep.5 Übergangsfilm; Ep.6 der uns bekannte Star Wars, der mit Ep.7+8 eine Trilogie bilden sollte; Ep.9-11 eine weitere unbetitelte Trilogie und Ep.12 "Abschluss".
Ideen, die für Geschichten vor der Bürgerkriegszeit nutzbar waren, finden sich jedoch schon in den frühen Entwürfen zum Originalfilm und einige davon konnte man dann ja wirklich in den Prequels wiederentdecken.
Zitat:
"Er hat dann vielleicht Guinness bei den Dreharbeiten zwar dieses Detail nicht verraten, er hat ihm möglicherweise gesagt, Schauspiel so, als ob du lügst. Es wirkt auf mich sehr stark so, als ob er lügt und nicht als ob er unangenehme Erinnerungen heraufbeschwört."
Siehe meine Antworten an MaYo.
Zitat:
"Dass Lucas erst später zu der Auffassung gelangte, dass die Saga (1-6) sich um Anakin/Vader dreht, ist ja bekannt, aber dass auch das Konzept Vater Sohn, Offenbarung, Bekehrung, Erlösung, etc in der OT, erst so spät entwickelt wurde, ist mir neu."
Vater-Sohn bzw. Vater-und-Söhne Plots gab es schon in den frühen Entwürfen. Aber nie stellte sich der Bösewicht als der vermeintlich verstorbene Vater heraus.
@McSpain
Zitat:
"Der Mann der schon am ANH Set von Ford wegen seiner platten Anweisungen (Faster more intense) belächelt wurde und über den Guinness verzweifelte Briefe an Freunde schrieb..."
. . . und damit immerhin einen Meilenstein der Filmgeschichte schuf. Diesbezüglich haben Ford und Guinness den Mann wahrlich unterschätzt.
Zitat:
"Ohne jetzt wieder die unzähligen Interviews von Lucas zu wälzen ist diese "Ich habe die Mitteltrilogie aus meinem 9 Episoden Epos genommen, weil es die spannenste Geschichte war"-Aussage etwas später aufgekommen und auch nur eine nachträgliche Interpretation und Verklärung der tatsächlichen Entstehungsgeschichte."
Nur wenn man es wörtlich nimmt, denn gewisse Elemente der Prequels finden sich ja durchaus in den diversen Frühentwürfen. Insofern würde ich diese Aussagen von Lucas mal nicht als Legendenbildung sehen - sondern ganz ernsthaft als Wahrheit von einem gewissen Standpunkt aus. Aber ich weiß natürlich was du meinst, und im Zusammenhang der Diskussion stimme ich deiner Aussage auch zu.
@Xmode
Wenn man sich die "Evolution" von "Star Wars" mal historisch vornimmt, sind Lucas's Entscheidungen und der stete Wandel gut nachvollziehbar. Man muss sie nicht gut finden, aber sie entstanden nicht aus einer Unschlüssigkeit.
Darth Jorge
Ich denke dass man eigentlich nichtmal wirklich von Konzepten sprechen kann.
Lucas hat ANH gemacht als eigentlich einmaligen Film. Durch den Erfolg, und wahrscheinlich auch schon während seiner Arbeit daran, hat er immer mehr Ideen bekommen und sie bis zu einem gewissen Grad auchweiter ausgearbeitet. Daraus wurden dann mal mehr Filme, mal weniger Filme. Aber das alles scheint mir weit entfernt von einer realen Umsetzung, geschweige denn einem einigermaßen stabilen Konzept gewesen zu sein. Was dann in der Realumsetzung geschah und nicht geschah war weitestgehend eine Improvisation aus allen Ideen und Ansätzen die Lucas zu jenem Zeitpunkt dann gehabt hatte.
Das würde für mich zumindest erklären, warum wir immer soviel von seinen Ideen lesen, die dann als vermeintliche Konzepte aufbereitet werden und gleichzeitig damit konfrontiert werden, dass die konkrete Ausarbeitung und Umsetzung eines Star Wars Films immer erst nach dem Letzten geschah und nicht schon von vorne rein ausgearbeitet wurde.
Also die Grenzen zwischen Idee, Konzept und Umsetzung sind hier sehr dünn... daran sollte man vllt denken, wenn man diese Begriffe benutzt. Unter einem Konzept verstehe ich zb. etwas anderes als das was uns DerAlteBen zb. verlinkt hat. So etwas würde ich auch innerhalb weniger Stunden im Kopf zusammenkriegen und müsste es nichtmal aufschreiben. Aber mehr als eine Idee wäre es dann halt auch nicht.
OvO
@OvO
Da kann man natürlich sehr wortklauberisch drangehen, aber ich finde es absolut legitim diesbezüglich schon von sich wandelnden Konzepten zu sprechen.
Und das mit dem einmaligen Film stimmt so ja auch nicht. Wichtig war ihm natürlich, diesen einen Film erstmal zu realisieren und danach sollten eigentlich andere Projekte folgen. Lucas träumte allerdings ganz eindeutig von einer SW-Filmreihe, weshalb er ja auch den Coup unternahm durch Geldverzicht die Fortsetzungsrechte zu behalten (nie hat die Fox einen größeren Fehler - aus ihrer Sicht - begangen). Zudem waren die bei Alan Dean Foster in Auftrag gegebenen Romane wirklich als potentielles Material für weitere Filme gedacht. Der Erdrutscherfolg des ersten Films ließ das dann natürlich in andere Dimensionen aufsteigen. Aber weitere Abenteuer von Luke Skywalker hatte Lucas von Anfang an im Sinn.
Darth Jorge
@Jorge:
"Aber weitere Abenteuer von Luke Skywalker hatte Lucas von Anfang an im Sinn."
Sicher, warum auch nicht. Sinnieren und entsprechende Vorkehrunen zu treffen schadet nicht. Ist nach meiner Definition aber noch weit von einem Konzept entfernt. "Ein sich wandelndes Konzept" ist ein schöner Zwischenbegriff. Mir kommt es aber eher so vor, als gäbe es viele angefangene Konzepte von denen keines es bis zur schriftlichen Vollendung schaffte weil Lucas sich vllt durch äußere Einflüsse, neue Ideen und Launen immer wieder davon abbringen ließ. Ungefähr so, als würde man einen Roman schreiben wollen und inmitten der Geschichte wieder von vorne anfangen weil man bereits im Kopf nie zu Ende sondern immer weiter gedacht hat. Das spiegelt sich schlussendlich auch in den ständigen Rereleases wieder. Wo stets Veränderungen stattfanden, die nicht zu einer Vollendung eines Konzeptes zählen sondern das ursprüngliche Konzept (wenn wir mal davon ausgehen dass es eins gab) stark veränderten. Vaders No oder Hans Shot first sind solche Beispiele. DIese Änderungen führte man ja nich aus, weil einem der technologische Fortschritt plötzlich die Möglichkeit gab. Sondern weil Lucas zu den Zeitpunkten eine andere Vorstellung von Charakterzeichnung in Star Wars hatte als zuvor.
(zuletzt geändert am 25.10.2016 um 17:20 Uhr)
OvO
@Darth Jorge
Vielen Dank für Deine präzisen Ausführungen zu den Episodenzahlen und dem anderen.
Kannst Du bitte ein Buch empfehlen, wo man die Entstehungsprozesse von SW mal nachlesen kann? Ich hatte dazu, glaube ich, im Buchladen schonmal was gefunden, aber nicht genug Zeit , mir das näher anzusehen. War ein recht dicker Doku-Wälzer. Mit einem o in Doku.
"Der Punkt ist natürlich richtig. Insofern kann es sehr wohl intendiert gewesen sein, dass das Innehalten auch Bens Vorbereitung dafür war, nun einen harten Fakt (die Ermordung von Lukes Vater) an den Mann zu bringen, um Luke zu emotionalisieren. Doch das wäre zu diesem Zeitpunkt keine Lüge gewesen, sondern eher düsterste Rhetorik - nach dem Motto: Hey, die haben deinen Vater gekillt. Da wirst du uns doch jetzt wohl im Kampf gegen das Imperium beistehen."
Ja, das habe ich mir auch schon gedacht. Dieses Hospitalisieren, das mir gestern zum ersten Mal so richtig aufgefallen ist. Kenobi holt vor seiner Antwort Luft, aber so, dass er sie quasi runterschluckt. Er schluckt bzw. wirkt, als müsste er sich fast übergeben. Großartig gespielt. Dann dieser Blick von der Seite auf Luke - in drei Stufen: Rechts, Mitte, auf Luke. Als sei er in Gedanken in der Vergangenheit, nimmt Kontakt zum Raum auf und übergibt dann die Vergangenheit an Luke. Sein Blick wirkt da verstohlen, wenn man das so lesen möchte. Dann das eindringliche Sprechen und suggestive Beeinflussen. Es ist schwer für mich, da noch an einen Zufall oder RetCon zu denken.
(zuletzt geändert am 25.10.2016 um 17:36 Uhr)
MaYo
@ MaYo:
https://www.amazon.de/Making-Star-Wars-Definitive-published/dp/B00XWR66PG/ref=sr_1_3?s=books&ie=UTF8&qid=1477410250&sr=1-3&keywords=rinzler+making+of+star+wars
Etwas Besseres findest du nicht. Kann gut sein, dass du sogar dieses Buch meinst.
Gibt es auch zu den beiden anderen OT-Episoden.
George Lucas
@ DerAlteBen:
Danke für den Link! Ich habe das mit Freuden noch einmal gelesen, nachdem es in den Jahren schon wieder in den Hintergrund geraten ist. Ich stelle fest, dass sich vieles von dem, was Lucas da sagt, mit meinen Ideen für eine alternative PT deckt.
Vor allem macht mich eines nachdenklich:
Lucas 1981: "Es stimmt auch nicht, dass Yoda Jedi lehrt, aber er ist eine Art Guru. Er geht nicht einfach irgendwohin und kämpft gegen jemanden."
Lucas ca. 2002: "Die Technologie ist jetzt weit genug fortgeschritten, dass ich Yoda kämpfen lassen kann."
Ich respektiere Lucas, für vieles verehre ich ihn sogar. Aber ich stoße hin und wieder auf Dinge, die mich daran zweifeln lassen, ob der Mann in der Spätphase seines Schaffens seinen eigenen Stoff noch völlig klar überblicken und geistig durchdringen konnte (und zwar nicht nur in der Frage).
(zuletzt geändert am 25.10.2016 um 18:10 Uhr)
George Lucas
@George Lucas
"Lucas 1981: "Es stimmt auch nicht, dass Yoda Jedi lehrt, aber er ist eine Art Guru. Er geht nicht einfach irgendwohin und kämpft gegen jemanden."
Lucas ca. 2002: "Die Technologie ist jetzt weit genug fortgeschritten, dass ich Yoda kämpfen lassen kann.""
Also natürlich ist es in gewisser immer wieder unfair, wenn einem Menschen die Aussagen vorgehalten werden, zwischen denen 20 Jahre liegen.
Der Lucas 1981 sah die Yoda-Puppe und dachte sich eine passende Geschichte drum herum aus, in dem Rahmen der Möglichkeiten die er damit nunmal hatte.
20 Jahre später stellt er fest, dass diese Figur mehr sein kann, als nur der alte Zottel, der lebensweise Ratschläge zum Besten gibt.
Ich habe mich in vieler Hinsicht oft zu Lucas kritisch geäußert. Das er allerdings innerhalb der Jahrzehnte immer wieder Dinge überdachte finde ich dagegen völlig normal.
Diese romantische Vorstellung von dem festen Plan, den es am Anfang eines Projektes (sei es die Konzeptionierung einer TV-Serie, Kinofilms oder Filmreihe) geben soll und der dann völlig konsequent bis zum Ende durchgezogen wird, ist im Grunde nur so fest in den Köpfen der Fans. Dabei fällt mir wirklich kein größeres Projekt ein, in dem es je so durchgezogen wurde. Und wenn man sich überlegt wieviele Menschen am Ende an diesen Projekten in irgendeiner Art und Weise beteiligt sind, wieviel Geld auf dem Spiel steht und alle anderen äußeren Einflüsse (Rezeption, Medienlandschaft etc.) die man nicht völlig ausblenden kann, dann kriegt man vielleicht eine kleine Vorstellung davon, wie unrealistisch ein solcher Gedanke doch eigentlich ist.
Und bei Lucas und Star Wars sprechen wir hier ja nun von einem jahrzehntelangen Zeitraum. Vielleicht kann man ihm vorwerfen, dass er selbst dieses Bild vom ewig feststehenden Konzept bestärkt hat und natürlich dann später die Umsetzung vieler dieser neuen Ideen. Das er aber grundsätzlich viele Dinge überdacht hat oder nicht von Anfang an parat hatte, dass würde ich ihm nicht vorwerfen wollen.
(zuletzt geändert am 25.10.2016 um 19:04 Uhr)
Darth Jorge
@Snakeshit:
"20 Jahre später stellt er fest, dass diese Figur mehr sein kann, als nur der alte Zottel, der lebensweise Ratschläge zum Besten gibt."
In diesem Fall wäre weniger wohl mehr gewesen.
Und Lucas sagte doch, er nutzte Yoda weil er irgendein Highlight für Episode 2 brauchte nachdem Epi1 mit Maul son Anklang fand. Also ging es ihm dabei wohl weniger um Yoda als viel mehr um eine vermeintliche Erwartung der Zuschauer. Und da war dann das Eis für Epi3 eh schon gebrochen. Mag sein, dass ich mir das auch ein wenig zurecht deute aber ich finde es nicht richtig zu sagen, dass Lucas daraus mehr gemacht hat oder mehr machen wollte. Zumindest nicht im Sinne der Figur.
OvO
@ Snakeshit:
Grundsätzlich gebe ich dir recht, dass man bestimmte Dinge in einem Zeitraum von Jahrzehnten überdenken kann. In diesem speziellen Fall sehe ich das jedoch kritisch. Lucas hat 1981 die Figur Yoda charakterisiert, so wie sie in der OT auftritt. Eine nachgereichte Vorgeschichte sollte sich an den Vorgaben des bestehenden Materials orientieren; für eine einheitliche, künstlerisch integre Erzählung ist das unerlässlich. Ich hätte mir gewünscht, dass Lucas sich an das zurückerinnert, was er damals gesagt und gedacht hat und dieses beherzigt. So wäre nicht dieser tiefe Bruch zwischen PT- und OT-Yoda entstanden, der dann mit dem schwachen Argument "Yoda hat nun mal dazu gelernt" in einem verzweifelten Akt der Schadensbegrenzung gerechtfertigt wird. Yoda ist kein Schüler, der dazu lernt; er ist ein Meister, der spirituell führt und überblickt.
Abgesehen davon ist es keine (!) Erweiterung einer Figur, sie schlicht kämpfen zu lassen. Das ist eye candy, Fan Service, ein launiges Herumspielen mit der Technologie, und zeugt von einem unterentwickelten Verständnis von Figurenentwicklung. Für mich ist es sehr bedauerlich, was Lucas mit Yoda gemacht hat, und natürlich umso bedauerlicher, wenn ich lese, wie er diese Figur ursprünglich gesehen hat. Lucas ist ein Kind, das etwas ausprobieren wollte, und das leider auf Kosten einer tollen, starken, weisen, mystisch angehauchten Figur gemacht hat. Das als künstlerische Entscheidung eines ernsthaft um seine Figuren und ihrer Charakterisierung besorgten Geschichtenerzählers zu verkaufen, scheint mir sehr weit her geholt und naiv.
- "20 Jahre später stellt er fest, dass diese Figur mehr sein kann, als nur der alte Zottel, der lebensweise Ratschläge zum Besten gibt."
Eine vom Stand der Technologie motivierte Feststellung, die nichts mit einer Weiterentwicklung der Figur im Sinne der Erzählung zutun hat.. CGI kann Yoda kämpfen lassen? Lassen wir in kämpfen! Fällt mir schwer, dafür Anerkennung zu finden.
Mit Masterplänen hat das übrigens nichts zutun. Es geht um eine ernsthafte Auseinandersetzung damit, was bereits gesagt und gezeigt wurde, bevor man sich daran macht, die Vorgeschichte dessen zu erzählen. Das betrifft ja nicht nur Yoda, sondern auch andere Figuren. Ich kann doch z.B. nicht einen Obi-Wan in der OT haben, der verträumt-verklärt von Anakin als seinem "guten Freund" erzählt, und dann zwei Filme lang zeigen, wie Anakin sich ständig mit seinem Meister streitet, ihm widerspricht, ihm nicht einmal in der Not helfen will. Lucas hat den Überblick über seine Figuren verloren, bei den beiden genau wie bei Yoda. Das ist, als würde jemand mit extremem Kurzzeitgedächtnis alle paar Minuten eine neue Idee haben, und wir beobachten das von Aussen und nennen es "Erweiterung alter Ideen"...
(zuletzt geändert am 25.10.2016 um 19:18 Uhr)
George Lucas
@(User) George Lucas
Zitat:
"Ich hätte mir gewünscht, dass Lucas sich an das zurückerinnert, was er damals gesagt und gedacht hat und dieses beherzigt. So wäre nicht dieser tiefe Bruch zwischen PT- und OT-Yoda entstanden,"
Wieso? Die OT-Version schließt so eine Vorgeschichte dieser Figur nirgendwo aus.
Zitat:
"Abgesehen davon ist es keine (!) Erweiterung einer Figur, sie schlicht kämpfen zu lassen."
Darüber könnte man schon streiten, aber ich würde auch sagen, dass man es dabei nicht belassen sollte. Hat er auch nicht - denn...
Zitat:
"Yoda ist kein Schüler, der dazu lernt; er ist ein Meister, der spirituell führt und überblickt."
Der Jedi-Meister Yoda der PT hat - ohne dass es ihm zunächst klar ist - absolut noch etwas zu lernen. Das ist für mich schon eine bedeutende Erweiterung der Figur. Aber ich kann verstehen, wenn man dies persönlich gerne anders gehabt hätte.
P.S.
Langsam müssen wir echt zum Topic zurückkommen...
Darth Jorge
@ Darth Jorge:
- "Wieso? Die OT-Version schließt so eine Vorgeschichte dieser Figur nirgendwo aus."
Es gibt sehr viele Vorgeschichten, die die OT nicht ausschließt. Nicht jede davon ist jedoch richtig und wird dem Stoff gerecht. Die Motivationen und Überlegungen, die den Autor in der Wahl der Geschichte leiten, müssen besprochen und bei Bedarf kritisiert werden. Da geht es nicht nur darum, dass etwas schlicht nicht ausgeschlossen war. Die OT schließt auch nicht aus, dass Yoda in der Unterwelt Coruscants eine Sportsbar betrieben und dann dazu gelernt hat...
Dass Yoda sich in spirituellen Dingen und in Fragen der Jedi-Lehre irrt und entsprechend dazu lernt, wäre eine Lösung, die sowohl die Entwicklung der Figur thematisiert als auch ihre ursprüngliche Vorstellung in der OT respektiert. Die Entscheidung, ihn auf diese Art und Weise kämpfen zu lassen, war eine "Wir können es machen also machen wir es"-Entscheidung. Aber nicht nur das: die Handlungen Yodas in der PT sind stellenweise nicht nachvollziehbar, sodass wir es am Ende nicht mit einer Entwicklung von Weisheit zutun haben, sondern von einer plötzlichen Entdeckung derselben im Exil auf Dagobah, und wir reden hier von Erkenntnis auf der Stufe "Meine Handlungen haben Folgen"... die Jedi in den Prequels sind nicht nur elitär und traditionalistisch, sie sind schlicht dumm, und das empfinde ich als Fan der OT und als ernsthaft an ihrer Vorgeschichte Interessierter als Zumutung. Und das ist nur die inhaltliche Dimension. Die Inszenierung des Kampfes in AotC ist bescheiden. So wie Yoda da unter seinen Mantel und zur Waffe greift, als wäre er ein Action-Held in einem Michael-Bay-Film... unterste Schublade.
- "Langsam müssen wir echt zum Topic zurückkommen..."
Yoda - CGI-Yoda - Puppen-Yoda - McGregors Schilderung der Dreharbeiten
(zuletzt geändert am 25.10.2016 um 19:36 Uhr)
George Lucas
@OvO
"In diesem Fall wäre weniger wohl mehr gewesen."
Ein Urteil welches im Nachhinein leicht ausgesprochen ist. Ob der schwertschwingende Yoda wirklich eines der Kernprobleme der PT ist, ist meiner Meinung nach Ansichtssache.
Ich finde es auch zu einfach gedacht, die Probleme wären gelöst, wenn man den Status Quo der OT einfach nur aufrecht erhalten hätte. Eine bessere, andere Umsetzung eines kämpfenden Yoda wäre für die Figur vielleicht sogar lohnenswerter gewesen.
@George Lucas
"Das als künstlerische Entscheidung eines ernsthaft um seine Figuren und ihrer Charakterisierung besorgten Geschichtenerzählers zu verkaufen, scheint mir sehr weit her geholt und naiv."
Mir gings wirklich nicht darum, dass man diese Entscheidung positiv anerkennt. Ich kann sie menschlich aber nachempfinden und ich finde es normal, dass man im Laufe der Jahre zu anderen Schlüssen kommt. Auch wenn es, wie wir jetzt im Nachhinein feststellen müssen, die Falschen waren.
@George Lucas
In den Prequels kommt Yoda nicht als unüberlegter Kämpfer vor. Vielmehr verhält es sich so,
dass er in Episode 2 zur Hilfe eilt und in Episode 3 letztlich das Böse in Form von Palpatine,
an dessen Aufstieg er und der Rat auch nicht unschuldig gewesen sind, verhindern will.
Er kam stets passiv daher, siehe gegen die Klone.
An der Niederlage gegen Palpatine zeichnet sich seine Charakterentwicklung zum OT Yoda ab.
Und es ist ja nicht so, dass er als weise alter Jedimeister in der OT zu Gewaltverzicht (Luke vs Darth Vader) aufruft.
Darth Orko
@(User) George Lucas
Zitat:
"Yoda - CGI-Yoda - Puppen-Yoda - McGregors Schilderung der Dreharbeiten"
Du Füchslein!
Trotzdem meine letzten Worte hierzu...
Zitat:
"Dass Yoda sich in spirituellen Dingen und in Fragen der Jedi-Lehre irrt und entsprechend dazu lernt, wäre eine Lösung, die sowohl die Entwicklung der Figur thematisiert als auch ihre ursprüngliche Vorstellung in der OT respektiert."
Auch der OT-Yoda hat die Weisheit noch nicht mit Löffeln gefressen. Der will schließlich, dass Luke seinen Vater killt, weil er keine andere Lösung sieht. Am Ende von RotJ haben ihm Luke und sogar Anakin eine Lektion gelehrt.
Zitat:
"Die Entscheidung, ihn auf diese Art und Weise kämpfen zu lassen, war eine "Wir können es machen also machen wir es"-Entscheidung."
Das ist eine legitime Bewertung - und doch sehe ich dies anders. Einen kämpfenden Yoda habe ich mir schon nach der OT für die Vorgeschichte gewünscht, denn den sich aufs Lehren beschränkende Yoda habe ich stets als Konsequenz seines Exils empfunden. Das ist natürlich eine persönliche Empfindung, da die Filme hierzu keine Aussage machen. Aber deshalb würde ich auch deinen Wunsch als ein Resultat deiner persönlichen Empfindung werten. Denn auch in diese Richtung macht die OT keine spezielle Aussage. Und dies zählt schließlich mehr als die Meinung, die (der echte) Lucas damals dazu hatte.
Zitat:
"die Handlungen Yodas in der PT sind stellenweise nicht nachvollziehbar, sodass wir es am Ende nicht mit einer Entwicklung von Weisheit zutun haben, sondern von einer plötzlichen Entdeckung derselben im Exil auf Dagobah"
Da gebe ich dir recht. In der PT erkennt Yoda erst ganz zum Schluss sein Scheitern, und der Weisheitsschub setzte erst im Exil ein. Aber das ist doch ein klassisches Motiv: Viele spirituelle Figuren gingen ins Exil, um weise(r) daraus hervorzugehen.
Zitat:
"Die OT schließt auch nicht aus, dass Yoda in der Unterwelt Coruscants eine Sportsbar betrieben und dann dazu gelernt hat..."
Mal abgesehen davon, dass das nun wirklich weit hergeholt ist, wäre das allein deshalb nicht gegangen, weil die schon von Maz Kanata - der alten Hippe - betrieben wurde.
Darth Jorge
McSpain
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