Ende November zeigte CBS einen kurzen Ausschnitt aus einem längeren Interview von George Lucas mit Charlie Rose, in dem es einzig und allein um Das Erwachen der Macht ging. Nun wurde kurz vor dem Jahreswechsel das komplette Gespräch veröffentlicht, in dem sich Lucas vor allem über sein (bisheriges) Lebenswerk äußert, über seine mythologischen Aspirationen beim Krieg der Sterne und über die Filme, die er künftig drehen will:
Über seine Anfänge
Als wir damals mit American Zoetrope anfingen, war [Francis Ford Coppola] ein großer Hollywood-Regisseur und ich dieser verrückte Bengel, der Kunstfilme drehte. Ich war damals fest davon überzeugt, dass ich nie Kinofilme drehen würde, sondern künstlerische Filme und Dokumentationen. Damals war das Cinéma vérité gerade angelaufen, und ich war davon begeistert. Im Grunde wollte ich also eines Tages so etwas wie Michael Moore sein und Unruhe stiften. Ich bin ein Kind der 60er, und das hat sich nie geändert. Noch dazu bin ich in San Francisco aufgewachsen, und das wirkt bis heute nach. Damals jedenfalls wollte ich auf keinen Fall Kinofilme machen. An der Filmakademie machte ich dann erste dialoglose Filme und gewann Preise dafür.
Francis und ich zogen dann nach San Francisco, weil wir beide Hollywood nicht mochten, gründeten ein Unternehmen, und ich erhielt die Chance, einen meiner Studienfilme zu einem Kinofilm auszubauen, aber im engeren Sinne war es kein Kinofilm, sondern Tondichtung, ein rein visueller Film. Figuren und Handlung waren bei weitem nicht so wichtig wie die dahinterstehende Metapher, der Symbolcharakter und die emotionale Verknüpfung zwischen Film, Bild und Publikum.
Unser Unternehmen ging darüber natürlich pleite, aber das hatte auch etwas Positives: Francis war gezwungen, einen Job anzunehmen, um die Schulden abzuarbeiten und machte den Paten, und mir sagte er: Hör auf, diesen Kunstscheiß zu machen und mach eine Komödie. Ich wette, das schaffst Du nicht! Und ich sagte ihm: Das ist doch kein Problem. Ich kann alles schaffen. Ich meine, ich war 23, ich kann alles. Wenn man erstmal 30 ist, ist einem das ausgetrieben worden, aber mit 23 glaubt man, alles zu können. Und als der Film dann ein Erfolg wurde, hat mich das in eine völlig andere Richtung verschlagen. Aber als ich dann Krieg der Sterne machte, glaubte ich wieder nicht, dass der Film ein großer Erfolg werden würde. Bei American Graffiti hatte ich es eigentlich auch nicht geglaubt. Ich meine, das Studio hat Graffiti dermaßen gehasst, sie wollten ihn gar nicht rausbringen. Vielleicht als Fernsehfilm, aber für die Kinos taugt er nicht.
Bei Krieg der Sterne ging es dann vor allem darum, einen Job zu haben, sich irgendwie über Wasser zu halten. Was mir vorschwebte, war ein Experimentalfilm über Mythologie, in den ich Filme, die ich als Kind geliebt hatte - Republic-Kinoserien vor allem -, einbauen wollte, um meinen Experimentalfilm als Populärfilm zu verkleiden. Dieser Gedanke hat sowohl Indiana Jones, als auch den Krieg der Sterne beeinflusst. Aber ganz ehrlich: Ich dachte, das würde mein letzter Kinofilm sein, und danach wollte ich machen, was ich ursprünglich eigentlich hatte machen wollen. Nur wollte ich eben erst aus dem Kinogeschäft raus, wenn ich mindestens einen altmodischen Kinofilm gemacht hatte, ganz klassisch in einem Studio mit Maskenbildnern und Kulissen.
Dass American Graffiti ein Erfolg war, hielt ich für einen einmaligen Ausrutscher.Über die Freiheit, unpopulär zu sein
Ich mag Filme. Ich liebe Filme. Ich weiß, dass viele Filme nicht besonders populär sind, und schon wenn man daran arbeitet, merkt man das häufig. Das ist einer der Gründe, wieso ich im Ruhestand bin: Ich will Filme machen, die unpopulär sind. Die Branche, in der wir arbeiten, erlaubt es einem nicht, Geld zu verlieren, also ist man gezwungen, eine bestimmte Art von Film zu machen. Ich weiß noch, als es die Sowjetunion noch gab, da wurde ich häufig gefragt, ob ich nicht froh wäre, Amerikaner zu sein, und ich war schon damals der Auffassung, dass einige russische Filmemacher deutlich mehr Freiheiten hatten als ich. Sie mussten sich nur hüten, bloß nicht ihr Regime zu kritisieren, aber ansonsten konnten sie machen, was sie wollten. Ich musste mich an die weit engeren Vorgaben des Kommerzes halten.Über Filmpreise
Preise bedeuten mir nicht viel, denn ich habe das schon häufiger erlebt: Es heißt einfach nur, dass ein paar Leute zusammengekommen sind und entschieden haben, na schön, der oder der kriegt diesen Preis. Sehr oft geht es dabei nur darum, durch bestimmte Preisträger Aufmerksamkeit auf eine Veranstaltung zu lenken.Über seine Freundschaft zu Steven Spielberg
Der Wettkampf zwischen uns dreht sich um die Frage: Wer leistet die bessere Arbeit? Letztlich geht es dabei um den "Oh, wow"-Faktor: Wenn Steven sich etwas von mir ansieht und "oh, wow" sagt, gewinne ich. Nun macht er zehnmal so viele Filme wie ich, also sage ich auch deutlich häufiger "oh, wow" als er, aber das stört mich gar nicht. Ich genieße es einfach nur, wenn ich mir einen Film ansehen kann, bei dem er etwas gemacht hat, wo ich sage: "Wow, das ist unglaublich."Über sich selbst
Ich bin eine seltene Mischung aus Pragmatiker und Tagträumer.Über die großen Grundfragen
Insbesondere beim Krieg der Sterne ging es um Fragen, die alle Gesellschaften über die gesamte Geschichte hinweg bewegen und an die alle glaubten: Die Beziehung des Menschen zu seinem Vater, zu seiner Gesellschaft, zu seiner Geschichte, zu seinen Göttern. All diese Aspekte spiegeln psychologische Motive wider, die durch Erzählungen die Grundüberzeugungen der Kulturen aufzeigen, und was ich tun wollte, war, den roten Faden dieser psychologischen Motive zu finden, der sich durch all diese Kulturen hindurchzieht. Dabei geht es um weit verbreitete Grundbeziehungen z.B. von Jungen zu ihren Vätern, die man in der gesamten Geschichte findet. Im Mythos sagt eine Gesellschaft nun: Wir kennen Dein dunkelstes Geheimnis, und das macht Dich zum Teil von uns, denn wir denken alle das Gleiche. Wir wissen, was Du wirklich, tief drinnen, über Deine Mutter denkst, oder über Deinen Bruder oder Deinen Vater. Und daraus erwächst dann der Grundglaube und Grundzusammenhalt einer Gesellschaft.Über die Schaffung einer neuen nationalen Mythologie
Wenn man Krieg der Sterne beschreibt, nennt man ihn eine Weltraumoper. Es ist kein Science-Fiction-Film. Ich meine, große Hunde steuern Raumschiffe. Wenn man jemandem das erzählt, denkt der sich doch weiß Gott was. Aber damals steckte ich tiefer in der künstlerischen Szene drin als meine Filmfreunde, und nach American Graffiti habe ich das alles weggeschmissen. Dann rechnete nach THX-1138 keiner damit, dass ich eine Komödie drehen könnte, weil ich privat nicht wirklich witzig bin. Und ich sagte mir: Euch zeig ich's aber! Und dann kam Krieg der Sterne, und meine Freunde fragten sich, wieso ich nun ausgerechnet einen Kinderfilm drehen wollte. Ich sagte ihnen: Ich glaube, so mehr Einfluss auf mein Publikum zu haben und tatsächlich etwas sagen, das Kinder, Jugendliche, 12jährige beeinflusst. Die versuchen gerade, es irgendwie in die Welt der Erwachsenen hinüberzuschaffen, und dafür gab es früher die Mythologie, die klarmachte, an was wir glauben, welche Regeln wir uns setzen und wer wir als Gesellschaft sind. Damals in den 70ern machten wir das aber nicht mehr.
Ich meine, das letzte Mal, als wir uns daran versucht hatten, war mit dem Western gewesen, und der war in den 50ern am Absterben gewesen. Eine nationale Mythologie gab es damit nicht mehr, also dachte ich mir, okay, ich versuche mich mal daran. Außerdem wollte ich Spaß haben, und ich mochte Raumschiffe, Abenteuer und Spaß, also wieso nicht. Aber wie gesagt: Ich dachte, mit dem Film hätte sich die Sache erledigt. Aber dann kamen Drehbuchprobleme dazu, das Ding war zu lang, ich hatte drei Drehbücher statt einem, und bevor ich mich versah, steckte ich im Treibsand fest und kam nicht mehr heraus. Ich habe lange gebraucht, um einzusehen, dass ich aus dieser Grube nie wieder herauskommen würde, dass ich immer "George Krieg der Sterne Lucas" sein werde, egal, wie sehr ich auch versuche, etwas anderes zu sein.Über seine Sicht auf seine Filme
Ich halte generell nicht viel von meinen Filmen. Ich habe ja schon immer gesagt, dass mir die [Krieg-der-Sterne]-Filme nicht so gelungen sind, wie ich mir das eigentlich gewünscht hätte. Ich sehe die Schwächen und all diesem Kram. American Graffiti ist der unterhaltsamste Film, den ich gedreht habe, was die filmische Umsetzung angeht. Den meisten Spaß bei der Arbeit hatte ich mit Indiana Jones, weil ich nicht Regie führen musste. Ich hatte den besten Regisseur der Welt dafür, insofern ist das der Film, bei dem absolut alles perfekt gelaufen ist. Das passiert nicht besonders oft, aber das war so ein Fall, wo alles immer besser wurde, und man am Ende kaum glaubt, wie toll es geworden ist. Bei den anderen Filmen ist es ein langer Leidensweg, und am Ende wird einem gesagt, wie toll sie doch sind, aber darüber vergisst man nicht, wie schrecklich es war, sie zu machen, vor allem, weil ich ja nach wie vor das Klebeband sehe und die Gummibänder, die alles irgendwie zusammenhalten.
Das gilt ganz besonders für den ersten Krieg der Sterne, der nur mit Mühe überhaupt irgendwie gedreht werden konnte. Ich war damals dermaßen davon enttäuscht, wie groß meine Vorstellungen und wie klein die Umsetzung war, und das sagte ich direkt nach der Premiere auch. Wenn man sich die Interviews von damals ansieht, sage ich da immer wieder, dass der Film etwa 35 Prozent von dem ist, was er sein sollte. Meine Vorstellungen waren technisch einfach nicht umsetzbar. Aber nachdem mir die Leute jahrelang gesagt haben, dass es der tollste Film überhaupt ist, etc., halte ich ihn inzwischen für recht annehmbar.Über den Einfluss von Krieg der Sterne auf die Filmbranche
Die Branche hat sich dadurch zum Besseren und zum Schlechteren gewandelt. Das ist immer so, wenn man etwas erfindet... Nein, das ist das falsche Wort: Wenn man etwas Neues in eine Gesellschaft trägt. Das ist wie beim Gleichgewicht der Macht: Man kann das Neue zum Guten oder zum Bösen einsetzen. Bei neuen Dingen neigen wir Menschen dazu, es damit zu übertreiben. Sie zu missbrauchen. Zwei Sachen wurden und werden seit Krieg der Sterne missbraucht:
1. Als Krieg der Sterne erschien, sagten alle, oh, schaut mal, ein dämlicher Film mit Raumschlachten. Da ist nichts dahinter. Ich sagte schon damals, Moment, doch, da ist mehr dahinter, es geht nicht nur um Raumschlachten. Das wollte aber keiner hören, also sagten sie: Oh, toll, Raumschiffe, Schlachten, super. Und diese Raumschiffe und all diese Science-Fantasy-Elemente wurden fürchterlich missbraucht. Alle Welt machte plötzlich Raumschifffilme, und sie waren furchtbar und spielten auch kein Geld ein. Kein Wunder, denn es steckt mehr dahinter, und mit Raumschiffen zu spielen reicht nicht.
2. Die Technologie. Es gab viele Leute, die sagten, oh, toll, neue technische Mittel - das wurde besonders schlimm bei der digitalen Technik, mit der man dann wirklich etwas anfangen konnte -, und die das überall missbrauchten wie sonstwas. Genau das gleiche war ja schon bei der Einführung des Ton- und des Farbfilms passiert. Wann immer es ein neues Werkzeug gibt, werden alle größenwahnsinnig und vergessen, dass es letztlich um eine Handlung gehen muss. Man erzählt mit Hilfe von Werkzeugen Geschichten, man verwendet Werkzeuge nicht, um eine Geschichte zu schaffen.
Und dann kommt noch etwas dazu, was in einer kapitalistischen Gesellschaft, vor allem in der amerikanischen, natürlich niemanden überrascht, nämlich, dass die Studios plötzlich merkten, dass sie ja viel Geld verdienen konnten, solange sie bloß kein Risiko eingingen. Mach immer nur das, was bewiesenermaßen funktioniert. Man darf ja nicht vergessen: Krieg der Sterne und American Graffiti kamen aus dem Nirgendwo. Heute macht doch niemand mehr etwas, dass nicht entweder ein Sequel ist oder eine Fernsehserie, bzw. aussieht wie eine.
Das ist die Kehrseite von Krieg der Sterne, die den beklagenswerten Mangel an Vorstellungskraft und die Angst vor Kreativität demonstriert, die in dieser Branche vorherrschen. Ich meine, von Silicon Valley einmal abgesehen, sind unsere alteingesessenen Unternehmen doch dafür bekannt, Risiken um jeden Preis aus dem Weg zu gehen. Bei Filmen funktioniert das allerdings nicht, denn jeder Film ist ein Risiko.Über die Entscheidung, Lucasfilm zu verkaufen
Ein Grund, wieso ich verkauft habe, war der, dass ich begonnen hatte, Filme zu machen, die mich persönlich zwar interessierten, aber offensichtlich deutliche Verluste schrieben. Mir war klar, dass ich das auf längere Sicht nicht tun konnte, weil das die Firma mit nach unten zog, und ich hatte 2000 Angestellte, an die ich denken musste. Ich sagte mir also, dass die beste Lösung ein Verkauf wäre, und dann nehme ich das Geld, lege es auf ein Konto - ich nenne es meine Yacht; viele meiner Freunde haben sich Yachten gekauft, und ich werde das bestimmt nicht tun, aber so nehme ich das Geld, das ich in eine Yacht investieren könnte und lege es auf ein Konto, und dann mache ich damit Filme, die erwiesenermaßen experimenteller Natur sind und komplett danebengehen könnten, aber die ich machen will, um zu sehen, was funktioniert. Und die muss ich dann auch niemandem zeigen.
Ich meine, ich weiß, dass sie kein Geld bringen werden, und - siehe Red Tails - ich finde auch keinen, der sie vertreiben oder dafür Werbung machen wird. Also wieso sich den Stress antun und sich schlechte Kritiken anhören und den zusätzlich Spaß haben, dass Verrückte einen anschreien, wenn man den Film auch einfach nur für sich selbst und seine Freunde machen kann? Ich hoffe, auf diesem Wege Dinge zu lernen, die ich an meine Freunde oder andere Regisseure weitergeben kann, damit die dann sagen können: Oh, wow, ich wusste nicht, dass man das überhaupt so machen kann. Denn so funktioniert die Weitergabe von Wissen: Man schaut sich an, was die Kollegen machen, wie sie mit dem Medium Film umgehen und wie sie Dinge ausprobieren, die noch nie jemand versucht hat.
Ich kann das machen, die Branche kann es nicht. Sie erlaubt es einem nicht zu scheitern oder Dinge zu machen, die nicht funktionieren. Zweite Chancen gibt es nicht. Experimente gibt es nicht. Jeden Tag muss man beim Dreh alles richtig machen.Über seine Sicht auf Das Erwachen der Macht
Ich habe die Entscheidung gefällt, das Unternehmen und Krieg der Sterne zu verkaufen, weil ich mir die Zukunft angesehen habe und die Tatsache, dass ich heiraten und ein Kind haben, dass ich ein Museum bauen und dass ich experimentelle Filme machen würde. Mein Leben lief in eine andere Richtung. Die letzten paar Filme, die ich gemacht hatte, hatten das Unternehmen eine Menge Geld gekostet, und ich fand, das war weder gegenüber der Firma, noch gegenüber den Angestellten besonders fair. Also beschloss ich, eine weitere Krieg-der-Sterne-Reihe zu beginnen, und wir arbeiteten mit einem Autor zusammen, was nicht so wirklich funktionierte, und ich hatte begonnen, mich so langsam aus dem Unternehmen herauszulösen und an Kathy Kennedy zu übergeben.
Disney, bzw. Bob Iger hatten schon vorher gesagt, hey, wenn Du wirklich verkaufen willst, wären wir sehr daran interessiert, und das hat die Sache in Bewegung gebracht. Ich hatte meine Konzepte für die Filme, und wir arbeiteten an den Drehbüchern, und zu dem Zeitpunkt habe ich dann verkauft. Ich wusste allerdings damals schon, was passiert, wenn ich versuche, mich nicht direkt an Filmen zu beteiligen: Bei Das Imperium schlägt zurück und Die Rückkehr der Jedi-Ritter war es so gewesen, und in beiden Fällen war ich nach ein paar Wochen doch wieder dabei und habe den Regisseuren über die Schulter geschaut, ihnen Dinge eingeflüstert, ihnen geholfen und einfach Präsenz gezeigt. Das war unterm Strich jeweils noch schwieriger, als gleich selbst Regie zu führen.
Disney war nun etwas nervös. Sie sahen sich die ersten drei Filme an, mit denen sie alle möglichen Probleme hatten, und sagten: Wir wollen etwas für die Fans machen. Und ich sagte: Na ja, eigentlich wollte ich nur eine Geschichte erzählen über das, was da passiert ist, was hier angefangen hat und dort weitergegangen ist. Es geht um Generationen, um die Probleme von Vätern und Söhnen und Großvätern. Es ist eine Familien-Seifenoper, und es geht um Familienprobleme, nicht um Raumschiffe.
Sie haben jedenfalls die Entscheidung getroffen, diese Geschichten nicht zu verwenden, sondern ihr eigenes Ding durchzuziehen, also habe ich entschieden: In Ordnung, dann werde ich nicht versuchen... Ich meine, sie wollten mich im Grunde eh nicht dabeihaben, und ich dachte mir, wenn ich dabei bin, sorgt das doch nur für Probleme, weil sie nicht machen, was ich will und ich nicht mehr die Kontrolle habe, sie dazu zu bringen, also sorge ich nur für Unruhe.
Und so habe ich dann gesagt: Gut, ich gehe meinen Weg und lasse sie ihren Weg gehen. Unterm Strich ist es doch wie im wahren Leben: Wenn man mit jemandem Schluss macht, ruft man nicht an, man kommt nicht mal eben vorbei oder fährt die Straße lang, um zu schauen, was die andere Hälfte gerade tut, und man geht auch nicht ins Lieblingscafé oder andere Lieblingsorte des anderen, sondern man bleibt weit weg und sagt: Das ist die Vergangenheit, ich schaue in die Zukunft.
Denn andernfalls reißt man nur alte Wunden wieder auf und macht es allen Beteiligten noch schwerer. Man muss es hinter sich lassen, und das ist sehr, sehr, sehr schwierig. Aber ein Schlussstrich tut Not: Das Spiel ist aus, ich ziehe weiter.
Auch wenn jede Zelle des Körpers sagt: Nein, tu es nicht. Ich meine, das sind meine Kinder, alle Krieg-der-Sterne-Filme. Ich liebe sie, ich habe sie geschaffen, ich bin eng mit ihnen vertraut, und nun habe ich sie an die Mädchenhändler verkauft, die sie nehmen und...
Aber ich wusste, dass es drei weitere Geschichten gibt und dass mich das, wenn man es richtig macht, zehn Jahre kosten würde. Ich war damals 70. Ich habe keine Ahnung, ob ich mit 80 überhaupt noch da bin. Mit jedem Jahrzehnt verringern sich die Chancen, das nächste noch zu erleben. Und ich wollte all diese anderen Sachen auch noch machen. Für mich und auf mich gestellt musste ich die Entscheidung treffen, damit abzuschließen.
Ich meine, mir wurde ja nichts weggenommen. Aber sie wollten einen Retrofilm machen, und mir gefällt sowas nicht. Ich arbeite sehr hart daran, jeden meiner Film komplett anders zu machen mit anderen Planeten, anderen Raumschiffen... Einfach neu.
Aber ich bin damit im Reinen. Ich bin nur dankbar, alt genug zu sein, um das alles schon einmal mitgemacht zu haben, denn faktisch ist es so, als müsste man ständig über seine Scheidung sprechen, und das ist für alle Beteiligten eher unangenehm als schmerzvoll.Über seine künftigen Filme
Mich fasziniert das Medium Film, die wahre Natur dieses Mediums. Man hat den Film häufig nur als Aufnahmemedium verwendet, nicht als Kunstform. Ich habe letzteres bei einigen meiner Filme versucht. Am Anfang gab es in Russland eine eigene Bewegung, die Geschichten visuell und ohne Dialoge erzählen wollte, eine recht esoterische Bewegung, und seit 100 Jahren hat sich an dem Punkt nicht mehr viel bewegt. Das will ich aufgreifen und emotional wirkmächtiger machen, in kleinen, experimentellen Filmen, die sich nicht an die gleiche Struktur halten wie normale Filme. Ich will zu Filmen wie American Graffiti und vor allem THX zurück, wo ich versucht habe, neue Erzählstrukturen zu schaffen. Einige Filme dieser Art habe ich über die Jahre produziert, aber sie waren nicht so wie das, was ich jetzt vorhabe. Auch sie haben allerdings schon verstärkt auf das Visuelle gesetzt und nicht so sehr auf Drehbücher.Über die Entscheidung, keine populären Filme mehr zu drehen
Warum sollte ich es tun? Geld brauche ich nicht mehr, die Kinderschiene bin ich sechs Filme lang gefahren, meine Interessen sind jetzt andere, reifere... Die Filme, die ich jetzt machen werde, werden anspruchsvoller sein, und das Publikum wird mehrheitlich nicht daran interessiert sein, weder an ihrer Machtart, noch an ihren Themen.
Danke an alles Hinweisgeber und ein frohes neues Jahr.
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@Grossmoff Nase
Finde ich ebenfalls traurig! Und wie!
George hat tolle Arbeit geleistet auch in der PT.
Ich verstehe nicht dieses rumhacken auf Lucas.
Natürlich war nicht alles gelungen in der PT, aber war es das in SWTFA?!
Nein, und auch nicht in der OT.
Wünsche ihm alles, alles Gute für die Zukunft.
Auch wenn mainstreammässig die PT gehatet wird, wird sie immer Bestandteil meiner Kindheit und Jugend sein.
Revan97
@George Lucas (Avatar):
So ist es. Was die Diskussion um TFA anbelangt, dürfte es sich auch als hilfreich erweisen, zwischen Plot-Holes und noch offenen Fragen zu unterscheiden. Ich gebe dir absolut recht, dass die Konstellation zwischen der Neuen Republik, First Order und Resistance sowie die Bedeutung und Tragweite der Zerstörung von Hosnian Prime in der Tat mehr Ausführlichkeit als Auftakt zu einer neuen Trilogie verdient hätte. Dies ist eine ganz klare Schwäche im Handlungsverlauf von TFA.
Dies sollte man allerdings nicht mit den noch offenen Fragen verwechseln, die in den Folgefilmen noch geklärt werden und eignen sich daher nicht als Kritik an der Handlung des Films. Leider herrscht diesbezüglich noch bei vielen Fans eine Gleichsetzung dieser beiden Sachverhalte vor.
DerAlteBen
@George Lucas
Nur erklär mir mal, warum man das jetzt auch noch ein weiteres Mal gemacht hat? Ich fand den zweiten Todesstern in RotJ schon nicht originell, was das angeht. ^^
Darum ist der Vergleich irgendwo berechtigt, weil George ja auch die älteren Fans mit EP1 ins Boot holen wollte, dabei aber stilistisch andere Wege ging.
Nur toppt das Abrams hier bei weitem und diesen Schuh wird er sich wohl anziehen müssen.
Erinnert mich ein bisserl an James Bond. Sag niemals nie war ja auch ein Remake von Thunderball. Eine Zeit lang, sah es aber sogar so aus, als wollten die Rechteinhaber, die Story für die offizielle Reihe, was Sag niemals nie ja nicht war, nochmals recyceln.
So rückblickend betrachtet, haben mir dann die Elemente am besten zugesagt, die sich davon zumindest abgehoben haben oder eine Variation erfuhren, wie etwa der Tod Hans. Den würd ich keinesfalls mit Obi Wans Entscheidung gleichsetzen.
Wookiehunter
@ Grossmoff Nase:
Bei der Diskussion werden Innovation und Variation verwechselt. Lucas PT-Projekt würde ich eher als Variationen bezeichnen, denn die eigentlichen Innovationen beschränken sich auf die Kostüm- und Raumschiffdesigns, und die sind ja - wie du und Lucas richtigerweise sagen - erstmal nebensächlich.
Thematische Variationen gibt es auch in TFA, auch wenn diese offensichtlich näher am varrierten Material sind. Diese Nähe wird durch die OT-Optik verstärkt, aber, darauf haben wir uns ja geeinigt: Inhalt vor Verpackung.
Ich möchte auch noch einmal betonen, dass ich bei diesen Vergleichen an Episode I denke, nicht die komplette PT.
George Lucas
@Wookiehunter:
Ich erinnere mich an eine Filmkritik von AOTC, wo zurecht angemahnt wurde, dass sich Lucas ausgiebig mit visuellen Wiederholungen selbstbedient hätte (Cantina-Bar mit abgeschlagenem Arm, Verfolgungsjagd durch das Asteroidenfeld). Die OT-Fans fanden damals Gefallen daran, heute kritisiert man selbiges bei Abrams.
(zuletzt geändert am 01.01.2016 um 19:47 Uhr)
DerAlteBen
@ Wookieehunter:
- "Nur erklär mir mal, warum man das jetzt auch noch ein weiteres Mal gemacht hat? Ich fand den zweiten Todesstern in RotJ schon nicht originell, was das angeht."
Das kann ich dir nicht erklären, und meine Spekulationen dazu lassen Abrams und Kasdan eher schlecht dastehen. Wie ich schon geschrieben habe, ist das mein größter Vorwurf an TFA.
- "weil George ja auch die älteren Fans mit EP1 ins Boot holen wollte, dabei aber stilistisch andere Wege ging."
Ich denke, die neue Lesart lautet "Lucas sind Fans egal"? Mir scheint, sie sind vor allem dann egal, wenn sie sich sehr kritisch äußern.
George Lucas
Zitat Pepe Nietnagel:
"Was mich am meisten an Episode VII stört: Das Ende der OT wird komplett entwertet. Luke endet wie Obi Wan. Han Solo ist auf einmal wieder ein Schmuggler, also auf dem Niveau zu Beginn von Episode IV. Leia macht mit 60 Jahren noch das gleiche wie mit Anfang Zwanzig. Imperium bekämpfen..."
@Pepe: In der Realität wiederholt sich Geschichte aber tatsächlich oft genug, deswegen wir das Ende der OT nicht entwertet. Außerdem macht die Ausgangslage in meinen Augen Sinn - zumindest soweit wir die Infos haben.
- Die Beziehung zwischen Han und Leia zerbricht an einer familiären Tragödie
- Han flüchtet vor der Verantwortung und seiner Ehefrau in sein altes Schmugglerleben
- Leia widmet sich ganz und gar ihrer Rolle im Widerstand
Das entspricht 100%ig den bekannten Verhaltensmustern unserer klassischen Charaktere! Sie tuen das, was ich in so einer Lage von ihnen erwarten würde...
Was Luke angeht, so wissen wir doch noch gar nichts! Ich glaube nicht, dass Luke wirklich ein Obi Wan 2.0 ist, dafür fehlt ihm diese kühle und berechnende Art. Das konnte ich an seinem leidenden Blick in der letzten Szene erkennen.
(zuletzt geändert am 01.01.2016 um 19:25 Uhr)
Yavin4
@DerAlteBen
Das auch aus einem einfachen Grund, Abrams ist nicht Lucas. Wozu einen neuen, sprich frischen Regisseur nehmen, wenn der dann hauptsächlich eine Huldigung fabriziert?
Aus meiner Sicht eher unverständlich. Als Fan, da hatte ich nicht den Anspruch oder die Erwartung, dass Abrams seine Interpretation von ANH zum besten gibt. Ich war als SW Fan eh schon im Boot und musste nicht überzeugt werden. Und so seh ich das ganze eben eher als ein Zugeständnis an eine gewisse Klientel an und bis zu einem gewissen Grad auch an die Mutlosigkeit seitens des Studios.
Wie sagte George Lucas (unser) vorhin, am Ende interessiert nicht was war und wie die Überlegungen dabei waren, sondern schlicht das Resultat. Und das war in der Hinsicht mehr als unbefriedigend.
Wookiehunter
@DerAlteBen:
Guter Punkt. Ich sehe in der PT wirklich mehr deplazierten "Fanservice" als in TFA. Aber da lässt sich drüber streiten.
Aber ein Sache möchte ich an dieser Stelle mal betonen: Durch die Wiederholung von Elementen der gesamten OT in Episode 7 haben wir aber vorallem schon alles an Retro abgefeuert und ab jetzt ist die Bühne bereitet für was Neues.
Letztlich finde ich es auch einfach gut, dass Abrams sich auf das Beschränkt hat was er gut kann, nämlich die Essenz und das Gefühl und die Stimmung zu kristallisieren und zu replizieren. Die nächsten Leute am Ruder haben jetzt die Aufgabe mit Episode 8 die Tiefe und mit Episode 9 das packende Finale zu machen. Evtl. wurde hierzu auch direkt die entsprechenden Leute eingestellt.
@Wookiehunter:
Einen Fehler den viele aktuell machen ist zwischen "Fans" und "Mainstream" nicht richtig zu unterscheiden. TFA hat kaum bis keinen Fanservice. Der Film ist "Mainstreamservice" er soll den Popkulturellen Mainstream wieder für Star Wars begeistern. Die Fans waren da und bleiben da. Fanservice in TFA wäre die Verfilmung von Zahns Büchern gewesen. Jacen Solo und Cameos von Mara Jade und Thrawn. Das wäre Fanservice. TFA hat Mainstreamservice der alle Leute ansprechen soll die evtl. seit Jahren nicht mehr Star Wars gesehen haben und nach 1999 mit dem Kapitel abgeschlossen haben.
Und wie man sieht funktioniert das super.
(zuletzt geändert am 01.01.2016 um 19:29 Uhr)
McSpain
Kanan Kenobi
@ Wookieehunter:
"Das auch aus einem einfachen Grund, Abrams ist nicht Lucas. Wozu einen neuen, sprich frischen Regisseur nehmen, wenn der dann hauptsächlich eine Huldigung fabriziert?"
Zunächst mal hat man einen neuen Regisseur an Bord geholt, damit er "eine Huldigung fabriziert". Sonst hätte Lucas das nämlich gemacht, und dann hätten wir einen anderen Film.
Desweiteren hat die Dikussion hier diese Richtung eingeschlagen, weil Lucas-Befürworter Episode VII zum Anlass nehmen, George Lucas und seine Prequels als kreative und innovative Werke zu diskutieren. Hinweise auf Referenzen, thematische Wiederholungen und Variationen, ja sogar Fanservice, in den Prequels dienen dazu, diese Kontrastierung zu relativieren und kritisch zu betrachten.
(zuletzt geändert am 01.01.2016 um 19:36 Uhr)
George Lucas
George Lucas hat, abgesehen von seiner eventuell vorherrschenden persönlichen Gekränktheit, sicherlich Recht mit dem, was er über die heutige Schaffenskunst bezüglich Kinofilme sagt. Immer nur Nummer sicher, exzessives breittreten vorhandener Formate, und wirklich mutig, wie einst er selber, ist doch heute kaum noch jemand.
Das ein Film in Lucas´ Machart auch nach 40 Jahren immer noch, oder wieder(?), so gut ankommt zeichnet sein Gesamtwerk doch noch mehr aus.
Andererseits ist das doch auch fast schon bedenklich und traurig, mit welchen Belanglosigkeiten(Jurassic World, Avatar etc.reines Effektekino) man heute die Kinorekorde bricht und man mit einem 40 Jahre alten Konzept daher kommt, um diese wieder in ihre Schranken zu verweisen
Wie hießen bei Titanic die Protagoisten? Oder Avatar, wer waren da die Gegenspieler? Jurassic World vielleicht,, irgendjemand?... Alle kennen, Luke, Han, Vader, die Droiden. Bei Jurassic World wollen alle nur die Dinos sehen, Avatar war toll bunt und in 3D. Ansonsten sind sie völlig für die Tonne. Da ging es nur um Effekte.
Mit TFA verneigt man sich so tief vor Lucas, tiefer geht es nicht mehr. Wie einst Lucas hat man es in TFA geschafft, einen Film zu machen, in dem die Personen im Mittelpunkt stehen. Garniert mit einer tollen Optik, Optik zum anfassen, wie damals halt. Den Leuten gefällt es, inklusive meiner Wenigkeit.
Ich finde es allerdings nachvollziehbar, wenn George Lucas aus seiner Sicht, mit seinem Pioniergeist, die Mutlosigkeit und den Mangel an Ideen anprangert.
Er ist stets seinen eigenen Weg gegangen und hat sechs der erfolgreichsten Filme aller Zeiten geschaffen.. JarJar Binks hin oder her. Eigentlich sind es ja sogar sieben Filme.
In TFA gibt es zudem nichts, was George Lucas nicht längst in der Vergangenheit auch schon so gemacht hätte.
TFA ist ein GL- Remixed Album, da steuern halt andere die remixten Songs bei, und nicht GL selber.
-Mp
Mindphlux
George Lucas
@ George Lucas:
Mutig war z.B., dass Anakin von einem 10jähriger gespielt wird.
Ich fand die Prequels selbst garnicht so kreativ. Aber so ein direktes Remake von Disney fand ich jetzt schon frech.
Mir hätte es gerreicht, wenn Han und Finn einfach Rey befreit hätten aus einer Imperialen Basis. Das drum herum mit dem Todesstern hat doch garnichts gebracht. Außer, dass Disney jetzt ein paar X-Wings als Spielzeug verkaufen kann ...
Pepe Nietnagel
@George Lucas:
Diese Frage habe ich schon gefüllt 20x mal hier laut gedacht.
@Pepe Nietnagel:
Da isser wieder mein Lieblingswiderspruch der Kritiker.
Disney hat also X-Wings eingebaut nur um damit Spielzeug zu verkaufen. Besser wäre es natürlich gewesen hätte Lucas in seiner Episode 7 eine Schlacht mit unzähligen C-, E-, D-, Q-, und R-Wings inszeniert. Da hätte sicher jeder seinen kreativen Mut gelobt und niemand daran gedacht, dass es nur um Spielzeuge geht.
Ein Kind in einem Film mitspielen lassen ist also mutig. Hätte ja jetzt eher noch einen CGI-Goofy zu verwenden durchgehen lassen. Wollen wir auch noch schlechte Dialoge und keine Charakterentwicklung als Mut definierten? Weil sowas als Film in die Kinos bringen ist auf eine Art auch mutig.
Vielleicht würde ich es noch mutig finden, dass er von Shakesspear über Noir bis Kitschroman versucht hat alle seine Lieblingsfilme zu kopieren... aber dafür hätte es irgendwie konsequenter und sympatischer passieren können.
(zuletzt geändert am 01.01.2016 um 20:02 Uhr)
McSpain
@Mc Spain
Zitat: TFA hat kaum bis keinen Fanservice¨¨
Du unterscheidest da und qualifizierst Nichthardcorefans, als keine Fans. Bei einem Popkulturphänomen wie Star Wars besteht die Klientel aber nicht aus einer Zweiklassen Fan Gesellschaft.
Und für Fans, die sich beispw. nicht mit dem EU auseinandergesetzt haben, lediglich die Filme kennen, z.B., für die war der Film ein einziger Fanservice.
Das Publikum hätte sonst kaum dauernd applaudiert, das bestätigt das ja. Sogar beim Auftauchen des Millenium Falcon war das der Fall.
Ich kreide dem Film an, dass er sich zusehr darauf verlässt und das ist sein eigentliches Problem. Darum wird für mich als Fan der nächste Film in jedem Fall sehr viel interessanter sein, weil er hoffentlich nicht The First Order strikes back, sein wird.
Ich verstehe schon was du meinst, wenn du von Fanservice redest. Du meinst dann die Dinger, die nur absolute Insider wissen. Davon gabs wenig bis gar nichts, da stimm ich dir zu.
Aber so breit wie die Fans sind, so ist es auch der Fanservice.
@George Lucas
Ich sprach wie gesagt von meiner Erwartung an den Film und nicht von der Intention, die Disney dabei hatte, als sie Abrams verpflichtet haben. Aber im Vorfeld hatte man ja doch nicht damit gerechnet, zumindest nicht zu dem Zeitpunkt, als ich mir eine Auszeit von SWU nahm.
Die PT mit der ST zu vergleichen ist sowieso nicht wirklich relevant, was den Punkt der Innovation betrifft, denn hier gings ja "nur" darum, die bereits bekannte Entwicklung von Anakin zur dunklen Seite hin auszuarbeiten.
Die ST ist eigentlich relativ frei gewesen, von daher hätte ich mir da logischerweise mehr Frische erwartet. Ich denke, das ist nicht allzu schwer zu verstehen, oder?
Dass es innerhalb der Geschichte dann auch gewisse Kreise gegeben hätte, die sich schliessen, hätte mich dann nicht weiter gestört.
Glaube der Film hat nun mal den Nimbus des Auftakts. Und da packt er def. zuviele bekannte Elemente mit hinein. Die hätte man auch verteilen können, wie etwa den Palpatine und Yoda-Ersatz, ohne die jetzt aufs gleiche Level stellen zu wollen.
Aber eins muss man sagen, die PT wird mir aktuell echt zu häufig zitiert als Totschlagargument.
Wookiehunter
Ach Gott, WARSLER gibts ja auch noch. Immer noch amüsant diese fast schon religiös eifernden Lucas-Jünger.
Natürlich ist TFA ein reinerRetro-Film, sowohl was die Produktion als auch das filmische Endergebnis anbelangt. Das ist per se aber nicht schlecht, da mir, obwohl erst Mitte der 80er geboren, ältere Filme vom Aufbau und der Handlung oftmals eher zusagen als so vieles, was unter der Last des "Heute machen Effekte alles möglich"-Kinos so größtenteils an Blockbuster. geboten wird.
Dennoch verstehe und teile ich die Kritik, dass TFA an vielen Stellen doch zu wörtlich und zu oft Elemente und Dialoge der OT 1:1 zitiert hat. Vor allem die Starkiller-Base fand ich zumindest an dem Punkt etwas zu viel des Guten, als sie so schnell zerstört wurde bzw. als man den Todessterngraben nochmals aufwärmte.
Ich denke auch, dass die wenigsten Leute das nicht kritisch sehen und verstehe daher nicht so ganz, warum man das so offensichtlich gemacht hat.
Dennoch hat mir der Film von Anfang bis Ende Spaß gemacht, weil es Star Wars in seinem ursprünglichen Sinne ist: nämlich eine Space Opera im Sinne von Flash Gordon. Leicht trashig, nicht zu ernst, verspielt und die ein großer Spaß, ohne dabei kindisch oder völlig lächerlich zu sein. So war ANH, nicht mehr, nicht weniger.
Was die Debatte angeht, so erlebe zumindest ich es so, dass vor allem jene, die die PT für gelunges Autorenkino halten, jetzt mit überzogener Kritik an TFA heran treten.
TFA hat den wesentlichsten Aspekt richtig gemacht, der für ANH neben der Spezialeffekte für seine zeitlose Beliebtheit gesorgt hat: greifbare, glaubhafte und sympathische Charaktere, die nicht wie emotionslose Statisten von A nach B laufen. Und das ist die wichtigste Voraussetzung für eine Episode VIII, die hoffentlich ähnlich wie Episode V von den Charakteren und ihren Konflikten leben wird.
Da Episode VIII und IX noch nicht vorliegen, finde ich es auch äußerst amüsant, wie hier so manche abseits der berechtigten Kritik an zu vielen 1:1-Zitaten kritisieren, dass bspw. Rey zu mächtig ist oder Kylo zu schwach. Wir wissen noch gar nicht viel über deren Hintergründe. Sollten wir nach dem Abspann von Episode IX keine Erklärung dafür bekommen, dann kann man das befechtigt kritisieren. Ich hingegen war aber so fair abzuwarten, bis ich Episode III gesehen hatte um leider abschließend mit etwas zeitlichem Abstand feststellen zu müssen, dass auch dieser Film die losen Enden, zentralen Ungereimtheiten bei Charakteren und Handlungsweisen, etc. nicht retten konnte sondern im Gegenteil teilweise noch verschlimmert hat.
mcquarrie
@Wookiehunter:
Puh. Das ist alle Definitionssache. Ich für meine Teil sehe "Mainstream" nicht als ungewaschene dumme Masse. Ich sehe Star Wars seit 1980 als Teil des Mainstreams und der kollektiven Popkultur. Daher sind Dinge wie X-Wings, Darth Vader, Todesstern und der Falke für mich Mainstream und daher ihre Wiederverwendung eben Mainstream-Service.
Mir wird viel zu häufig "Remake" und ANH-Kopie als Totschlagarugment verwendet.
@mcquarrie
Sehr schön geschrieben. Schließe ich mich an.
McSpain
@George Lucas
"Bei der Diskussion werden Innovation und Variation verwechselt. Lucas PT-Projekt würde ich eher als Variationen bezeichnen..."
Da tanzen wir aber um den heißen Brei. Natürlich kann keiner von uns die Definitionshoheit über Begriffe wie "Innovation" oder "Variation" für sich beanspruchen. Den Begriff "Innovation" kann man nun hochstilisieren und zur Bedeutungslosigkeit relativieren. Für mich heißt es, dass eine wesentliche Änderung vorgenommen wird. Dabei rede ich nicht nur von neuen Raumschiffen aber ich erwarte auch nicht den Wechsel von einem Kinder-Abenteurfilm zu einem Erwachsenen-Thriller.
Unter Lucas hat Star Wars Weiterentwicklung und Veränderung erlebt. Das fing an mit TESB, indem dort nicht einfach ANH wiederholt, sondern die Geschichte weiterentwickelt und erweitert wurde. Die PT hat die Geschichte der OT dann komplett umgekrämpelt. Das war nicht nur einfach eine Variation. Die grundsätzliche Erzählstruktur und die Ausgangssituation der Geschichte wurde um 180° gedreht. Das sind wesentliche Veränderungen, die eine ganz andere Wirkung beim Publikum entfalten. Ein Teil der Enttäuschungen einiger Star Wars Fans führe ich darauf zurück. George Lucas war mit der PT wesentlich Innovativer, als viele Fans ihn gelassen hätten.
Grossmoff Nase
@ McSpain:
Mutig war, Anakin als Kind zu zeigen. Das hätte man einem abhängigen Regisseur nie durchgehen lassen.
Zu den X-Wings: Die dürfen ja gerne vorkommen.Egal ob X-Wing oder ABCDF-Wing. Nur was hat jetzt der Todesstern für der Handlung des Filmes zu tun? Es ging die ganze Zeit um Luke und die Karte. Dann wollten sie Rey retten.
Das hätte doch gereicht. Dazu noch eine Luftschlacht mit Zerstrenenzerstöreren. Wäre cool gewesen im mordenen CGI. Aber die Starkiller-Basis? For what?
Pepe Nietnagel
@Wookiehunter:
Ich glaube, der Hauptgrund, weshalb sich TFA in puncto Innovationsfreudigkeit zurückhält, liegt wohl darin begründet, dass man seitens Disney und Abrams durchaus erkannt hat, dass die PT zu einer enormen Kontroverse geführt hatte und man keinesfalls eine zweite dieser Art riskieren wollte. Die PT mag an manchen Stellen zwar durchaus innovativ gewesen sein, entzweite allerdings genau damit das Publikum.
Genau das wollte man bei der ST verhindern. Und wenn man sich Lucas' Vorstellungen von der ST als "Familien-Seifenoper" ansieht, dann wird erst recht klar, weshalb man einen anderen Weg einschlug. Das mag zwar so manchem "Lucasianer" nicht gefallen haben, war aber mit Sicherheit die bessere Wahl, insbesondere wenn man sich den überragenden Erfolg von TFA ansieht.
@Großmoff Nase:
Bezüglich "Innovation" sollte man vielleicht noch erwähnen, dass zumindest der durchschnittliche SW-Fan eher einen Hang zum Konservativismus hat und dem Vertrauten den Vorzug gegenüber dem gänzlich Neuen gibt. Dies war deutlich an den Fan-Reaktionen der TFA-Trailer zu erkennen: Den ersten Zwischenapplaus gab's beim abgestürzten Sternenzerstörer im Wüstensand. Der SW-Fan schätzt eben das Vertraute in variierter Form.
(zuletzt geändert am 01.01.2016 um 20:52 Uhr)
DerAlteBen
@Pepe Nietnagel:
Du hast doch die X-Wings als Verkaufsargument für Disney selbst eingebracht.
Zu Starkiller: Ich finde es ja auch überflüssig. Aber ich denke Abrams wollte eben eine Superwaffe. Letztlich hätte es in Jedi auch keinen Todesstern gebraucht und in ANH nicht den Angriff auf diese Superwaffe.
Mich stört die Verwendung und Umsetzung von Starkiller halt auch. Aber wenn Abrams halt auch eine Superwaffe will, dann darf er sie wegen mir gerne Einbauen solang der Rest des Films toll ist und auch die Handlung auf Starkiller einfach toll ist.
Zudem gilt auch hier: Er hat das Thema für die First Order damit abgehakt und Episode 8 und 9 dürften frei davon sein.
Außer Trevorrow baut dann einen Indominus Starkiller ein der sich unsichtbar machen kann und schon während Episode 7 neben der Starkiller in Stellung war.
McSpain
"Zudem gilt auch hier: Er hat das Thema für die First Order damit abgehakt und Episode 8 und 9 dürften frei davon sein."
Das ist wohl meine größte Erleichterung - als ob unnötiger Ballast abfallen würde.
Da müssen und können sie sich jetzt endlich mal was Neues einfallen lassen mit der Zerstörung der Starkiller-Basis...
(zuletzt geändert am 01.01.2016 um 20:45 Uhr)
Dafür das Disney genug Zeit hatte mit Lucasfilm zusammen und die ganze Authorenteams (6 Monate mehr), ist es armselig mit wieviel Wiederholungen hier angekommen wurden ist. Ich mein soviele Leute und denen fällt nichts Besseres ein als eine Geschichte nochmal aufzuwärmen die man so in der Art schon verfilmt hat. Ich frage mich was die die ganze Zeit gemacht haben mit ihren Plänen, aber ist ja nichts neues das viele Köche den Brei auch verderben können.
Wieso hat da nicht mal einer gesagt im Brainstorming als das Script von Abrams und Kasdan im Raum stand, moment Leute Starkillerbase das riecht verdächtig nach Todesstern den gab es schon zweimal und den Grabenflug hatten wir schon, Kommt der nächste an ja aber das macht doch nichts laßt uns gleich noch ein paar Planeten wegräuchern damit, dann haben wir noch mehr freie Hand in den nächsten Filmen dann hat er seinen Zweck erfüllt und die Resistance (der Widerstand) vernichtet ihn. Gute Idee wir nehmen wieder die X-Flügler, aber vergeßt bloß nicht der Falke muss immer primär sein damit die Leute bei uns bleiben. Dann kommt einer daher und meint: Laßt uns was anderes machen, das wird uns um die Ohren fliegen, fast jeder kennt die alten Episoden. Wieder ein Anderer: Nein entspann Dich wenn wir schonmal dabei sind machen wir es doch gleich richtig retro laßt uns doch gleich nochmehr kopieren von den anderen Episoden und wir erhöhen das Tempo im Film einfach da bleibt denen kaum Zeit sich Gedanken zu machen und wir verpacken es dementsprechend das die Gemeinsamkeiten nicht gar so sehr auffallen sonst schaffen wir den Zeitplan wieder nicht Du weist wir müssen liefern. Ja aber was ist mit der Musik wird das nicht ein Problem mit dem Tempo ansich, nein Wiliams schaffst das schon er muß sie halt anpassen,wird nicht auffallen und J.J. kann gut Tempo inszinieren. Mach Dir keinen Kopf wir haben doch noch 2 Filme im Peto danach, da kann uns doch keiner was immerhin haben wir eine Trilogie angekündigt, falls jemand was sagt sagen wir einfach wir sind ja noch lange nicht fertig mit der Trilogie. Marketingabteilung wir sagen gleich mal wir gehen auf Retro da können die sich schonmal darauf einstellen. Und wißt ihr dann haben wir schon leichteres Spiel, macht Euch keinen Kopf die werden das schon schlucken wir müssen sie nur langsam schonmal darauf vorbereiten denn wir bekommen das nicht so hin, wir dachten wir packen das in der Zeit, doch laßt uns das besser dann in den Folgefilmen machen wir setzen uns alle nochmal zusammen und überlegen weiter. Im übrigen wir brauchen einen neuen Regisseur der dieser Aufgabe gewachsen ist und vielleicht bringt der auch gleich die passenden Ideen mit. Wenn ich es mir so recht überlege vielleicht sollten wir ihn dann bei Gelegenheit mal fragen ob er neue Ideen für uns hat. Los leute es gibt viel zu tun Geld verdient sich nicht von allein wir müssen Meter machen.... usw.
(zuletzt geändert am 01.01.2016 um 23:34 Uhr)
Lightsabersword
So in der Art stelle ich mir das da bald vor was da abgegangen ist mal überspitzt ausgedrückt, Vielleicht gab es sogar Abstimmungen wer ist dafür wer ist dagegen. Vielleicht kommen die gar bei Lucas wieder angekrochen wenn sie ihr Pulver verschossen haben und keiner mehr Ideen hat, das wird man sehen. Wäre zwar ein Amutszeugnis aber manchmal ist Einsicht der erste Weg der Besserung.
Doch die haben einen Bonus genug Geld also kaufen die sich wahrscheinlich dann die Besten der Besten, zumal wenn der Film bei der breiten Masse funktioniert, hat ja bei Episode IV auch gefunzt, können die sich das locker leisten.. Der Anfang war zumindest mehr als holprig da muß dringend was passieren, denn ich glaube nicht das die damit wieder durchkommen werden, die müssen eigene Wege gehen, wenn sie sich von Lucas und seinen Treatments abgewendet haben, doch aber nicht die alten Lucassischen Ideen kopieren, das geht auf Dauer in die Hose sage ich.
Ich bin gespannt wie sie Rogue One aufziehen werden, ich hoffe da auf maximale neue Ideen und keinen so großen Abklatsch wieder wie bei diesem Film.
(zuletzt geändert am 01.01.2016 um 21:35 Uhr)
Lightsabersword
Wie sich alle an diesem Trenchrun aufziehen. Der dauert im Film keine 20 Sekunden und hätte man hier kopieren wollen fehlt eindeutig die ikonische POV-Einflugsequenz. Nochmal: Der FILM ist keine ANH Kopie sondern nimmt in den Elementen den Anfang von ANH, den Mittelteil von TESB und das Ende ist ROTJ. Poe fliegt in den Starkiller zerschießt den Reaktor und fliegt mit der Druckwelle raus. Nebenbei haben Han und Chewie den Schild deaktiviert und Sprengladungen angebracht, während ein Lichstschwertkampf tobt. Wenn ihr schon Kopien kritisiert erkennt doch wenigstens wo und wie die Kopien aufgebaut sind.
@Rouge One:
Ich denke mal das wir X-Wings, den Todesstern, Sturmtruppen, Darth Vader, Yavin 4 und vielleicht sogar den Blockadenbrecher und die junge Leia sehen werden. Vielleicht auch Tarkin und Biggs. Oh oh. Die Kopien hören nicht auf.
(zuletzt geändert am 01.01.2016 um 20:57 Uhr)
McSpain
Tedsolo
@ Grossmoff Nase:
- "Natürlich kann keiner von uns die Definitionshoheit über Begriffe wie "Innovation" oder "Variation" für sich beanspruchen."
Das tue ich auch nicht. Die Definitionshochheit über diese Begriffe hat das Wörterbuch.
- "Unter Lucas hat Star Wars Weiterentwicklung und Veränderung erlebt. Das fing an mit TESB, indem dort nicht einfach ANH wiederholt, sondern die Geschichte weiterentwickelt und erweitert wurde."
Stimmt. Nur hatte Lucas dabei tatkräftige Unterstützung seiner Autoren und seines Regisseurs, die die Handlung gestrafft, geschmeidig gemacht und mit unvergesslichen Dialogen versehen haben. Das sollte man nicht unerwähnt lassen. TESB war kein Autorenfilm mehr.
- "Die PT hat die Geschichte der OT dann komplett umgekrämpelt. Das war nicht nur einfach eine Variation. Die grundsätzliche Erzählstruktur und die Ausgangssituation der Geschichte wurde um 180° gedreht."
Bei der PT als Gesamtwerk kann ich da noch zustimmen, bei Episode I nicht. Siehe die Ausführungen von DerAlteBen.
- "George Lucas war mit der PT wesentlich Innovativer, als viele Fans ihn gelassen hätten."
Wie gesagt: die Zeit wird zeigen, wie innovativ die neue Trilogie ist. Was Episode I angeht, habe ich eine etwas andere Sichtweise.
(zuletzt geändert am 01.01.2016 um 21:31 Uhr)
George Lucas
@McSpain:
"Der FILM ist keine ANH Kopie sondern nimmt in den Elementen den Anfang von ANH, den Mittelteil von TESB und das Ende ist ROTJ."
Schön, dass das jemandem aufgefallen ist. Ich für meinen Teil habe das auch so empfunden und hatte dennoch den Eindruck in einem neuen Film zu sitzen. Genau das ist ja gerade das Geniale an TFA, würde ich meinen.
DerAlteBen
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