23. Mai 2001
Church wuchs von künstlerischen Einflüssen umgeben auf, weil sein Vater Industriedesigner ist. Mit solcher Inspiration, wie Syd Mead und die ursprüngliche Star Wars Kunst als Grundlage, fing Church an, den Weg der kommerziellen Kunst zu beschreiten, mit der Absicht, ein Autodesigner zu werden. "Ich habe mich ziemlich auf das Autodesign konzentriert, bis zum fünften Semester, als ich anfing, wirkliches Autodesign zu machen, im Gegensatz zum lustigen, spritzigen Autoentwurfsdesign. Ich bemerkte, dass die Unterhaltungskunstindustrie eine Menge mehr Spaß anbot, an dem man arbeiten konnte, anstatt den ganzen Tag funktionielle Produkte, wie Türgriffe zu entwerfen."
Der Freiheit, die Filmentwurfsarbeit versprach folgend, fand sich Church in der Digitalen Attraktionsabteilung von Industrial Light & Magic wieder. Von dort wurde er von Iain McCaig von der Episode II Kunst Abteilung angesprochen. "Iain sagte, sie würden nach Zeichnern, Illustratoren und Designern suchen, und er benutzte die Wendung "Ralph McQuarrie Typen". Er sagte, ich sollte mein Zeug rüberschicken. Also machte ich das, und bekam etwas später einen Anruf, dass ich rüberkommen und dem Team beitreten sollte. Das ist ganz offensichtlich die Erfüllung eines lebenslangen Traums, seitdem ich Joe Johnstons Skizzenbücher bestaunt hatte.", erinnert sich Church. "Das ist das Zeug, das ich als Kind kopiert habe."
Tiemens, der in seiner Jugend auch von Star Wars und klassischen Spielfilmen inspiriert worden war, studierte traditionelles Zeichnen und Malerei am Art Center College of Design in Pasadena, Kalifornien, wo er 1990 mit Auszeichnung abschloss. "Ich habe dort ein tieferes Verständnis der Künste entwickelt, vor allem der Malerei des 19. Jahrhunderts. Das Lernen dort hat Vorlieben in meine Filmarbeit gebracht. Im digitalen Medium, wo wir neue Dinge, wie Umgebungen, erfinden müssen, ist es immer schon, ein Bindeglied zur visuellen Vergangenheit zu schaffen. Ich glaube, wenn wir nur sehen, was in den letzten wenigen Jahren getan worden ist, langweilt das das Publikum. Auf die Ebenen der Geschichte, der frühen Photographie, der Bildhauerei, Malerei und der Künste allgemein zurückzusehen, schafft uns eine lohnendere Erfahrung."
Für Tiemens sind das vor allem solch Einflussreiche Maler, wie John Singer Sargent und der Wandmaler Frank Brangwyn. "Für mich sind sie eine reiche Quelle der Inspiration, nicht nur wegen ihrer beeindruckenden Fähigkeiten, sondern wegen ihres Gespürs für Geist in ihren Arbeiten, etwas, was dort immer lebendig ist. Ich kann nur hoffen, dass ich in diese Richtung ziele."
Tiemens wurde ebenfalls von Iain McCaig empfohlen, wegen einer Arbeit, die die beiden an einem ILM-Projekt leisteten. Zu Tiemens' früheren Projekten zählten Filme wie Forrest Gump, Jurassic Park, Contact, die Star Wars: Special Edition und die Emmy-nominierten Effekte in der Eröffnungssequenz von Star Trek: Voyager.
"Letzten Herbst war ich für einige Monate auf einer Malereireise in Europa, und suchte nach inspirierenden Plätzen.", erinnert sich Tiemens. "Ich glaube, es ist für einen Künstler immer gut, nach draußen zu gehen, um seine Batterien aufzuladen, um es kreativ auszudrücken. Während ich durch Süditalien reiste, fand ich ein Cafe um meine eMails zu überprüfen. Ich war verblüfft eine Mail von David Dozoretz zu bekommen. Er fragte, ob ich Interesse hätte, an Episode II zu arbeiten; sie suchten jemanden, um dramatische Landschaftsmalereien für den Film zu machen." Rick McCallum und George Lucas warfen einen Blick auf Tiemens' Mappe auf seiner persönlichen Website und daraufhin luden sie ihn ein, an der Produktion von Episode II mitzuarbeiten.
Da der Film fünf Planeten besuchen wird, hat er in seiner bewilligten Laufzeit eine Menge Raum abzudecken, und Star Wars Filme sind nicht dafür bekannt, an irgendeinem existierenden Schauplatz herumzutrödeln. "Wir werden eine Menge der Schauplätze von Episode I besuchen, aber wir werden viel mehr von ihnen sehen", enthüllt Church. "Wir gehen buchstäblich unter die Oberfläche einiger dieser Schauplätze. Und es gibt diese neuen Welten, genau wie in den anderen Star Wars Filmen, mit bestimmten Farbschemata, die von George anscheinend sehr bewusst ausgewählt wurden, um die Geschichte zu reflektieren und zu spiegeln. Es ist eine sehr subjektive visuelle Erzählweise, die das Drehbuch unterstützt."
Künstlerisch sind Church und Tiemens in der einzigartigen Position, die ganze Geschichte - vom Anfang bis zum Ende - mit ihrer Kunst zu berühren. "Wir decken eine Menge Boden ab", sagt Tiemens. "Typischerweise würde eine Matte-Maler vielleicht zwei Wochen - mindestens - oder vielleicht einen oder zwei Monate an einer komplexen Einstellung arbeiten. Sie mögen ein paar sehr wichtige Szenen in dem Film mit einem hohen Detailgrad bearbeiten, aber wir hatten die seltene Gelegenheit, über den ganzen Film zu gehen. Wir sehen ihn aus einer ganzheitlichen Perspektive in einer sehr kurzen Zeit und berühren mit unseren Produktionsbildern die meisten der Umgebungen. Abstrakte Farb- und Lichtthemen behalten wir genau im Kopf.", schließt Tiemens ab. "An diesem Projekt zu arbeiten, ähnelt dem Entwurf einer digitalen Attraktion; man versucht, das Ganze zu sehen, in jede Spule, und fragt sich, "unterstützt diese Tageszeit die Geschichte? Wie fühlen sich die Charaktere gerade jetzt? Kann ein belebter Himmel voller Wolken gegen die düsteren Zeilen des Schauspielers antreten?" Eine Million Rätsel dieser Art tauchen andauernd auf. Das sorgt für eine herausfordernde Erfahrung, voller Überraschungen."