11. Juni 2001
In der dritten Etage des Hauptgebäudes der Skywalkerranch gibt es einen wahren Schneesturm von kreativer Energie. Dort ist es, wo das Art Department spontan Ideen zusammenträgt und phantastische Entwürfe zaubert, um George Lucas' Visionen einer weit, weit entfernten Galaxis klarer zu machen. Für jeden Entwurf, der durch den Genehmigungs-Spießrutenlauf hindurchkommt, wird ein Dutzend zurückgewiesen. Wenn es dann zur Organisation der Resultate dieses Prozesses kommt - den vielen Skizzen, Zeichnungen, Digitalen Daten, Skulpturen und Modellen - verlässt sich das Art Department auf Koordinatorin Fay David.
"Ich bin von dem ganzen Prozess der Erschaffung dieser Kreaturen und neuen Welten fasziniert.", sagt David. "Es ist eine solche Belohnung für mich, jeden Tag zur Arbeit zu kommen und zu sehen, was sich die Entwurfskünstler ausdenken. Jetzt, da ich mit David Dozoretz und dem Animatic Department zusammenarbeite, bekomme ich zu sehen, wie sie die Grafiken nehmen und zum Leben erwecken. Jedes Mal, wenn ich die Arbeit der Animatic-Mannschaft sehe, bleibt mir die Luft weg."
David, die ihre Karriere bei Lucasfilm während der Herstellung von Episode I als Produktionsassistentin bei Industrial Light & Magic begann, kam früh in der Vor-Bearbeitungszeit von Episode II zum Art Department. Die Aufgabe, eine elektronische Methode zu entwickeln, über die ganze Produktionszeit hinweg alle Bestände des Art Departments aufzuspüren, fiel dem IT-Department von Lucasfilm unter der Leitung von David zu.
"Das Art Department schuf tausende und abertausende von Grafiken", erklärt sie, "und so musste man jede Woche an allen Treffen des Art Department teilnehmen, um festzuhalten, was genehmigt wurde, was nicht genehmigt wurde, wofür es genehmigt wurde und einen überzeugenden Weg finden, das zu archivieren."
Für einen Film, der so reich an Bildern ist, ist es entscheidend in allen Abschnitten des Produktionsprozesses Zugriff auf die Entwurfszeichnungen zu haben. Ob es nun die Konstruktionsmannschaft in den Fox Studios in Australien ist, die genauere Informationen über eine Einzelheit einer Kulisse braucht, ein Verleger, dem eine Grafik für ein kommendes Buch fehlt, oder ob es die Illustration eines Online-Artikel hier auf starwars.com ist, die Anfrage geht über Davids Schreibtisch.
"Eine der Herausforderungen, der wir uns während der Produktion in Sydney stellen mussten war der Zeitunterschied", sagt sie, "Wir mussten sicherstellen, dass sie in der Lage waren, relativ schnell Informationen zu bekommen. Durch ihre Netzwerkverbindung waren sie fähig, sich in die Datenbank einzuloggen und sich selbst die Bilder zu beschaffen, die sie brauchten. Wenn es etwas gab, dass dort nicht war, konnten sie mich anrufen und sagen "Hey Fay, wir suchen nach dem, könntest Du das bitte in die Datenbank stellen, damit wir es uns holen können?". Die Herausforderung war stets, ihnen die Informationen schneller zu beschaffen.
Der erste Schritt in der Archivierung der Bestände des Art Departments war es, die Stücke mit digitalen Kameras zu photographieren. Das Bild wurde dann in die Datenbank geladen. "Zusammen damit, werden alle möglichen Informationen beigefügt.", erklärt sie. "Der Künstler, das Medium - ob es Filzstift, Füller, beides, oder ein Gemälde war - die Größe, wofür es genehmigt war und jede Form von besonderen Bemerkungen."
Selbst Entwürfe, die nicht genehmigt wurden, werden auf die gleiche Art und Weise katalogisiert, weil es häufig passieren kann, dass eine ältere Version für einen anderen Entwurf wieder begutachtet wird. Als es zu Episode II kam, tauchten einige Episode I Entwürfe wieder auf. Diese Bilder waren, aufgrund der fachkundigen Organisation leicht zugänglich.
"Die Original-Stücke werden im Archivraum des Art Departments aufbewahrt", sagt David. Nachdem sie photopraphiert worden sind, werden die Entwürfe in Ordnern eingelagert. Wenn der Film fertiggestellt und das Projekt zu Ende ist, werden diese Ordner an das Archiv-Department für die Langzeitaufbewahrung übermittelt. Ähnliches geschieht mit den Skulptur- und Modellentwürfen, obwohl ihr Zielort etwas anders aussieht. "Wir photographieren sie alle und geben ihnen ein Aktenzeichen, damit man sie wiederfindet.", sagt sie. "Dann gehen die Modelle an ILM, damit sie damit arbeiten können, und wenn ILM mit ihnen fertig ist, gehen sie zurück in die Archive."