Müsste man den exakten Produktionsbeginn von STAR WARS: EPISODE III – DIE RACHE DER SITH benennen, stünde man vor einem unlösbaren Problem. Schließlich arbeitet man in vielerlei Hinsicht schon beinahe 30 Jahre daran, seit George Lucas erstmals seine Ideen zu der Geschichte der Skywalker-Familie inmitten eines verlustreichen Krieges in einer fernen Galaxie niederschrieb.
Die Hauptdreharbeiten begannen jedoch am 30. Juni 2003 morgens um 8 Uhr und 7 Minuten in den Fox Studios der australischen Küstenstadt Sydney im Bundesstaat New South Wales. Autor und Regisseur George Lucas, Produzent Rick McCallum und zwei der Stars aus DIE RACHE DER SITH – Hayden Christensen und Ewan McGregor – fanden sich zusammen mit einer über 100-köpfigen Crew für den ersten Drehtag am Set ein. „DIE RACHE DER SITH ging erstaunlich reibungslos und angenehm über die Bühne,“ freut sich McCallum. „Die erste Drehstaffel dauerte 55 Tage – Standard für einen STAR WARS Film – und damit wesentlich kürzer als bei den meisten anderen Studiofilmen. Das haben wir zum Großteil George und der Professionalität von Cast und Crew zu verdanken. Wir hatten echt Glück, denn alles ging ohne Panne vonstatten.“ Neben den Studioaufnahmen in Australien und England drehte man auch in China, Thailand, der Schweiz sowie in Tunesien, das als Basisstation für die meisten neuen Planeten aus DIE RACHE DER SITH diente. 2002 führte ein Team sogar eine aufregende, aber gefährliche Mission in Italien durch: Man filmte den spektakulären Ausbruch des sizilianischen Vulkans Ätna.
Doch die Hauptdreharbeiten waren erst der Beginn des nun folgenden, höchst langwierigen Arbeitsprozesses an STAR WARS: EPISODE III – DIE RACHE DER SITH. Seinem einzigartigen Arbeitsstil folgend, nutzte George Lucas das Drehbuch weitgehend nur als Leitfaden für den Film, der bereits in seinem Kopf Formen angenommen hatte. „Das Drehbuch, mit dem wir arbeiteten“, erklärt er, „hat nur wenig mit dem Endprodukt zu tun, das der Zuschauer im Kino sieht. Wenn ich eine Szene auf dem Bildschirm sehe, kommen mir oft völlig neue Ideen, wie ich die Geschichte erzählen könnte. Das kann ich dann glücklicherweise im Schnitt und beim Nachdreh auffangen. Darin besteht für mich auch das größte Vergnügen beim Filmemachen“, gesteht er. „Ich beginne ganz normal mit dem Schneiden und der Postproduktion, gehe dann aber bis zum äußersten.“
Co-Cutter und Sounddesigner Ben Burtt findet, Lucas’ unorthodoxer Arbeitsstil passe zu den Filmen. „STAR WARS Produktionen entsprechen generell nicht dem zeitgenössischen Stil des Filmemachens“, verdeutlicht Burtt. „Sie ähneln vielmehr Werken aus den 30er und 40er Jahren. Paradoxerweise erreichen wir diesen klassischen Flair mit völlig revolutionären Methoden. George zerlegt die Filme in kleine Teile und schaut sich erst dann an, was er gesammelt hat. Beinahe so, als mache er einen Zeichentrickfilm, so flüssig geht ihm das von der Hand.“
Während die Postproduktion bereits in vollem Gange war, begab sich das Team von DIE RACHE DER SITH im Spätsommer 2004 nach England, um dort die seit langem geplanten „Reserve“-Dreharbeiten durchzuführen. (Zuvor hatte sich eine Crew zu Blue-Screen-Aufnahmen von kämpfenden Wookiees ins Studio nach Sydney begeben). Ein letztes Mal ging man dann im Januar 2005 für die von Produktionsbeginn an festgelegten Schlussdreharbeiten in die Elstree Studios im englischen Borehamwood. Als Lucas der Crew leise „Cut – wir haben’s“ sagte, fanden die letzten Dreharbeiten zu einem STAR WARS Film ihr Ende. Passenderweise im Elstree Studio Nummer 8, wo Lucas schon 1976 die ersten Studioaufnahmen zu KRIEG DER STERNE gedreht hatte. „Wir standen wieder am Beginn unserer Odyssee,“ erinnert sich McCallum, „und George war darüber sehr glücklich.“