Anakin Skywalkers Übertritt zur dunklen Seite verleiht DIE RACHE DER SITH eine dunklere, tragischere Stimmung, als man sie aus anderen STAR WARS Filmen kennt. Für die Schauspieler bedeutet diese Wendung die Möglichkeit, mehr Niveau und Feinheiten in ihre Performances zu legen. „Die Gründe für Anakins Entscheidung liegen in seinen Lebensumständen begründet, in Dingen, die wir alle erlebt haben und verstehen können“, verdeutlicht Hayden Christensen, der den Mann spielt, aus dem später Darth Vader wird. „Durch Anakin muss ich mich mit einigen wirklich schwierigen Themen auseinandersetzen, das macht es für mich als Schauspieler so aufregend.“
George Lucas hingegen lobt Christensens emotional anspruchsvolle Leistung. „Er entdeckte für diesen Film den eigenen Darth Vader in sich. Hayden besitzt definitiv eine düstere Seite, weshalb ich mich einst auch für ihn entschieden habe. Außerdem sieht er gut aus und besitzt Charme – was wichtig für die Figur ist, denn wer würde sich für ihn interessieren, wenn er immer Darth Vader gewesen wäre? Der Wandel ist nicht einfach darzustellen, aber Hayden ist es gelungen.“ Der langjährige STAR WARS Fan Christensen machte nicht nur eine mentale Wandlung durch, gegen Ende der Dreharbeiten in Australien schloss er auch die physische Transformation ab. „Seit man mich als Anakin gecastet hatte, freute ich mich darauf, das neue Vader-Kostüm zu tragen“, gesteht er und fügt hinzu, er habe knapp zehn Kilo Muskelmasse zugenommen, um der Rolle zu genügen. Zudem stattete man den Anzug mit einem speziellen Apparat aus, der den unvergesslichen Sound von Vaders Atem ermöglichte. „Ohne dieses Geräusch hätte ich mich trotz des Anzugs in meiner Darstellung unvollkommen gefühlt.“
Als Christensen erstmals im Kostüm von Darth Vader das Set betrat, erinnert sich Rick McCallum, schienen die gesamten Fox Studios still zu stehen. Jeder wusste über Christensens Auftritt Bescheid und alle wollten dem Moment beiwohnen. „Hunderte von Leuten kamen an diesem Tag ans Set, um Hayden zuzusehen. Auf diesen Augenblick hatten wir so lange gewartet und so wurde der Tag zum bedeutendsten und poetischsten Tag der gesamten Dreharbeiten.“ Christensen dagegen empfand den Tag ganz anders. „Obwohl ich mich natürlich darüber freute, endlich den Anzug zu tragen, musste ich mich darauf konzentrieren auf den Beinen zu bleiben, um nicht umzufallen und das Kostüm zu ruinieren“, lacht er. „Als aber endlich die Kameras liefen und George „Action“ rief, fand ich es unglaublich. In diesem Anzug zu stecken, gibt einem das Gefühl, mächtig und böse zu sein. Selbst heute, beinahe zwei Jahre später, kann ich mich an dieses Gefühl erinnern – und bin mir nicht wirklich sicher, wie ich diese Emotionen beschreiben soll.“
Anakins vollkommener Übertritt zur dunklen Seite findet trotz des erbitterten Einsatzes seines Jedi-Meisters und besten Freundes Obi-Wan Kenobi statt, der das Unvermeidliche abzuwenden versucht „In diesem Film“, erklärt STAR WARS Erfinder George Lucas, „erfährt Obi-Wan Kenobi bitteren Verrat auf verschiedensten Ebenen. Sein Umgang mit diesem Verrat führt direkt zu den Entscheidungen, die er später in den Episoden IV, V und VI trifft.“
Ewan McGregor übernimmt zum dritten Mal die Rolle des Obi-Wan Kenobi und empfindet die Arbeit an DIE RACHE DER SITH als die befriedigendste der Serie. „Obi-Wan Kenobi bekommt in diesem Teil wesentlich mehr zu tun“, erklärt er. „George hat eine Handlung geschrieben, in deren Verlauf Obi-Wan genau da ankommt, wo ich ihn mir immer gewünscht hatte. Der Lehrmeister liebt Anakin wirklich und blickt deshalb voller Trauer und Enttäuschung auf seine Wandlung hin zum Bösen. Ich fand das schauspielerisch sehr interessant.“
Als Vorbereitung für seine Rolle studierte McGregor die Darstellung von Sir Alec Guinness, der in KRIEG DER STERNE 1977 den Part erstmals übernommen hatte. „Jetzt bin ich Sir Alec zumindest vom Alter her näher und bekomme zum letzten Mal die Chance, meine Darstellung der seinen anzupassen. Ich saß drei Wochen lang in meiner Garderobe und spulte seine Szenen aus den ersten drei Filmen vor meinem geistigen Auge ab, um mich zu inspirieren.“