George Lucas wird oft mit der Aussage zitiert, der Sound mache 50 Prozent des Kinovergnügens aus. Und so trägt auch John Williams zum Erlebnis von STAR WARS: EPISODE III – DIE RACHE DER SITH bei. Von Anbeginn begleitete Williams als Lucas’ Partner den Werdegang der Saga, unterstützte die Actionszenen, intensivierte die Gefühle und hinterließ Millionen von Filmfans auf der ganzen Welt mit seinen unvergesslichen Songs im Ohr und auf den Lippen. „Ich freue mich, auch beim Abschluss der STAR WARS Saga mit dabei zu sein“, gesteht Williams. „George und ich arbeiten bereits seit 28 Jahren daran, wahrscheinlich führen wir eine der längsten Arbeitsbeziehungen der Filmgeschichte.“ Eine ebenfalls nicht unbeträchtliche Rolle beim Gelingen der Soundtracks spielte das London Symphony Orchestra, das alle sechs Filmmusiken einspielte.
„Das hatten wir so nicht auf der Rechnung“, erzählt Williams. „Aber es ergab sich wie bei einer funktionierenden Ehe. Irgendwann blickt man zurück und stellt fest ‚Wow, wir haben es geschafft, trotz aller Schwierigkeiten’.“ „Ich empfinde es als Glück, mit John arbeiten zu können“, schwärmt auch Lucas. „Ohne seine Musik und die Emotionen, die sie transportiert, wären meine Filme nicht die selben.“ Selbst nach so vielen Jahren betrachtete Williams jeden weiteren STAR WARS Film als neue Herausforderung. „Diese Werke brauchen mehr Musik als jede andere Produktion, die ich kenne“, bemerkt der Künstler. „Die Musik setzt mit der ersten Einstellung ein und läuft beinahe den gesamten Film durch. Man muss seine Kompositionen jedem Detail, jedem Ereignis anpassen.“
Mit seinen Leistungen bei DIE RACHE DER SITH aber zeigte sich Williams äußerst zufrieden. „George schaffte wirklich Außergewöhnliches mit den Verbindungsstücken zwischen den beiden Trilogien. Das selbe strebte ich auch musikalisch an. EPISODE III enthält weit mehr musikalische Verweise auf die erste Trilogie als die vorigen beiden Filme.“ Zu diesen Referenzen zählen „The Force Theme“ und „Leia’s Theme“. Letzteres hatte man seit 1983 nicht mehr im Kino vernommen. Zudem nimmt Williams den „Imperial March“ wieder auf, sobald Darth Vader ins Zentrum des Geschehens rückt und setzt einen weiteren historischen Verweis mit dem triumphalen „Throne Room“ Thema aus KRIEG DER STERNE.
Doch natürlich gibt es auch zahlreiche Neukompositionen zu hören, wie etwa ein Thema für General Grievous, das Williams als „fröhlich mit viel Perkussion“ beschreibt, sowie Choräle, die Williams „Trauergesänge“ nennt und die jene Passagen der Handlung, in der die Stimmung gedrückt ist, begleiten. „John hätte es einfach nicht besser machen können, als es ihm bei DIE RACHE DER SITH gelungen ist“, freut sich Lucas. „Mir gefällt dieser großartige Mix aus Fröhlichkeit und Trauer, Neuem und Altem.“
Bedenkt man das düstere Sujet des Films, müsste man eigentlich Williams’ freudloseste Arbeit erwarten. Doch der Komponist findet diese Annahme nicht zwingend. „Manchmal muss man die Dunkelheit mit etwas Fröhlichem kontrastieren. Man sieht zwar etwas Schreckliches auf der Leinwand, doch die Musik gleicht das mit einer gefühlvollen Melodie aus.“
Insbesondere versuchte Williams mit seinen Kompositionen, etwas Hoffnung zu verbreiten. „DIE RACHE DER SITH erzählt eine grundlegend menschliche Geschichte, in der die Leute wunderbare Dinge inmitten des schrecklichen Tumults rundherum tun.“