Panini hat die ersten beiden Kapitel des TFU-Romans als Leseprobe veröffentlicht. Hier der Anfang:
Teil 1 - ImperiumDie vollständige Leseprobe findet ihr bei Panini.
Kapitel 1
Das Leben des Schülers, den Darth Vader insgeheim ausbildete, nahm an dem Tag eine seltsame und tödliche Wendung, an dem sein Meister zum ersten Mal von General Rahm Kota sprach.
Nichts hatte den Schüler darauf vorbereitet, dass ein solch bedeutsamer Augenblick bevorstand. In seinen nächtlichen Meditationen, wenn er auf dem metallenen Boden seiner Kammer kniete, während Konstruktionsdroiden, ohne von seiner Existenz zu wissen, die Executor zusammenbauten, hatte er keine Visionen in dem puren, bösen Rot des Lichtschwerts gesehen, das er wie ein feuriges Brandmal vor seine Augen hielt. Obwohl er hineingestarrt hatte, bis die Welt um ihn herum versank und die Dunkle Seite ihn durchströmte wie eine blutige Flut, war ihm die Zukunft verschlossen geblieben.
Nichts hatte ihn daher auf die plötzliche Abweichung von den zermürbenden und unvorhersehbaren Tagesübungen vorbereitet. Sein Meister war kein geduldiger Lehrer – und auch kein redseliger. Er zog das Handeln einer Erörterung vor, ebenso, wie er Beschuldigungen einem Lob vorzog. In der ganzen Zeit, in der sie Kampftechniken übten, mit dem Lichtschwert, per Telekinese oder Suggestion, hatte der Dunkle Lord nicht ein einziges Wort des Zuspruchs verloren. Und so sollte es auch sein, das wusste er. Die Aufgabe eines Lehrers bestand nicht darin, einen Schüler einen bestimmten ausgetretenen Pfad entlangzuzerren. Vielmehr bedeutete es, den Schüler seinen eigenen Weg durch den Wald finden zu lassen und nur dann einzugreifen, wenn er hoffnungslos verloren war und der Berichtigung bedurfte. Selbst auf den falschen Wegen, so wusste er, ließ sich Weisheit finden. Was ihn nicht tötete, ließ ihn nur mächtiger in der Dunklen Seite werden.
Und es hatte viele, viele Zeitpunkte gegeben, an denen er geglaubt hatte, er könne sterben …
Nach einer strapaziösen Runde schwerer Hiebe senkte er sein Lichtschwert in Unterwerfung und kniete schwer atmend und in Erwartung des Todesstoßes vor seinem Meister nieder. Er konnte den Zorn spüren, den der Dunkle Lord wie Hitze verströmte – eine tief sitzende, wütende Hitze, die dem Schüler eine Gänsehaut über den Rücken jagte. Für einen Augenblick, der sich wie Jahre hinzuziehen schien, hörte er nichts außer der regelmäßigen, unerbittlichen Atmung, die den Mann hinter der Maske am Leben hielt.
„Du warst schwach, als ich dich fand.“ Die Stimme schien vom anderen Ende eines langen, tiefen Tunnels zu kommen. „Du hättest meine Ausbildung nicht überleben dürfen.“
Er schloss die Augen. Diese Worte hatte er schon viele Male zuvor gehört. Sie waren das Einzige, das in seiner Kindheit einer Gutenachtgeschichte geähnelt hatte. Die Moral, die er aus ihnen gezogen hatte, war tief in seinen Verstand eingebrannt: Lerne … oder stirb.
Hinter seinen Augenlidern stellte er sich wieder die klare, reinigende Hitze des Lichtschwerts vor. Oft hatte er es mit seiner Haut gestreift, den Schmerz verdrängt, aber sich zahlreiche, kleine Verletzungen zugezogen, wenn er sich mit seinem Meister duellierte.
Er wusste, wie sich die Klinge anfühlen würde, wenn sie ihn niederstreckte. Irgendetwas in ihm sehnte sich danach.
Das Lichtschwert fuhr so nahe an seinem Hals vorbei, dass er sein versengtes Haar riechen konnte.
„Aber nun ist dein Hass deine Stärke geworden.“
Das Lichtschwert wich zurück und schaltete mit einem Zischen ab.
„Endlich ist die Dunkle Seite dein Verbündeter.“
Er wagte weder zu nickten noch aufzublicken. Was war das? Eine neue List, um ihn zu Selbstüberschätzung und Versagen zu verführen?
Die nächsten Worte seines Meisters ließen ihm den Atem stocken.
„Erheb dich, mein Lehrling.“
Lehrling! So hatte er sich selbst immer gesehen, aber nie zuvor war es laut ausgesprochen worden! Und diese seltsame Bewegung mit dem Lichtschwert … Konnte es sein, dass er soeben zum Ritter geschlagen worden war?
Sein Lichtschwert erlosch. Das war alles, was er tun konnte, um sich auf seinen Knien halten zu können, die sich plötzlich anfühlten, als seien sie aus Gummi. Aus der schwarzen Gestalt, die sich über ihm erhob, war nichts herauszulesen. Der Stern, der zu ihrer Rechten durch das Panoramafenster schien, ließ sein blutrotes Licht auf ihre schwarzen Umrisse fallen. Der Raum um sie herum, metallen, kantig und funktional, war ihm so vertraut wie die Narben auf seinem Handrücken, und doch schien plötzlich alles auf irritierende Weise anders.
Der Lehrling schlug seine Augen auf und sagte ruhig: „Was wünscht Ihr, Meister?“
„Du hast viele meiner Gegner getötet. Deine Ausbildung ist beinah abgeschlossen. Es ist an der Zeit, dich deiner ersten wahren Prüfung zu stellen.“
Eine Vielzahl vergangener Missionen schossen dem Lehrling durch den Kopf. Lord Vader hatte ihm über die Jahre die Tötung zahlreicher Feinde des Imperiums befohlen: Spione und Diebe hauptsächlich, aber gelegentlich auch den ein oder anderen hochrangigen Verräter. Die Ausführung seiner Pflicht erfüllte ihn nur mit Genugtuung. Seine Opfer hatten ihr Schicksal selbst herausgefordert. Sie waren Ungeziefer, das an den glorreichen Grundfesten des Imperiums nagte.
Dieser Fall lag jedoch anders. Er spürte es nicht bloß in den Worten seines Meisters. Darth Vader sprach nicht von irgendeinem jämmerlichen Schmuggler, der sich in keiner Weise der Macht bewusst war. Es konnte nur einen Feind geben, den zu bekämpfen er jetzt würdig war.
„Eure Spione haben einen Jedi aufgespürt?“
„Ja. General Rahm Kota.“
Qui-Gon Jinn schlägt einen verhängnisvollen Pfad ein: Den Pfad der Vergeltung. Dies ist kein Charakterzug der Jedi, wohl aber ein menschlicher. Sein junger Schüler, Obi-Wan Kenobi, versucht ihn davon abzuhalten, doch letztlich muss der Jedi-Meister diesen inneren Kampf ganz mit sich allein ausfechten. Und zudem entpuppt sich schon bald eine scheinbare Routinemission als mörderisches Netz aus Korruption, Gewalt und tödlicher Gefahr …
Drei fesselnde Abenteuer des jungen Obi-Wan Kenobi auf seinem Weg zum Jedi-Ritter.
Der 7. Sammelband ist für Dezember eingeplant.
Wer's eher kompakt mag, dem sei in diesem Zusammenhang gleich noch das nächste Heft von Paninis laufender Reihe empfohlen, das ab 23. Juli mit Dark Times und Rebellion weitermacht:
Das furiose Finale der mitreißenden Dark Times Storyline Parallelen: So hatte sich Bomo Greenbark seinen Ausflug nach Mimban sicher nicht vorgestellt. Als Gefangener eines ruchlosen Verbrecherkönigs blickt er einer ungewissen Zukunft entgegen, zumal ihn eine barbarische Tortur erwartet.
Außerdem: Der Auftakt der brandneuen Rebellion-Story! Nur mit allergrößter Mühe und einer gehörigen Portion Glück konnte die Rebellenflotte einem tödlichen Schlag von Darth Vader entkommen. Das schwer beschädigte Flaggschiff der Flotte versucht dabei seine kostbare Fracht -die Rebellionshelden Luke und Leia- irgendwie in Sicherheit zu bringen …
Natürlich gibt's auch außerhalb der deutschen Sprache neuen Lesestoff, und wer sich dafür interessiert, der hat im Augenblick gute Karten. Letzte Woche erschien mit dem über 400seitigen Droids-Supersammelband die wohl umfangreichste Comic-Würdigung Erzwos und Dreipeos, die man sich vorstellen kann und in wenigen Wochen folgt mit der Romanadaption von The Clone Wars hoffentlich der nächste Romanhöhepunkt des Jahres (Amazon.de: 13,99 €).
Stichwort: The Clone Wars - Bereits gestern ist das Titelbild des Romans im Netz aufgetaucht. Spektakulär ist anders, aber ein Bild ist ein Bild:
Da durfte der Azubi wohl auch mal ran.
Weiter geht's sowohl in den USA, als auch hierzulande dann im August mit The Force Unleashed. Hoffen wir zumindest, und die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt. Wobei sie im Falle von TFU schon häufiger von hohen Gebäuden gesprungen ist, als die Cheerleaderin in Heroes, aber das ist ein anderes Thema. ;-)
Euch allen vorerst jedenfalls schonmal einen guten Leserutsch in den Sommer!
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