Am 22. November diesen Jahres war es wieder soweit. Wir durften eine neue Autorin des Projektes "Luminous" begrüßen. Ja, dieser Einstieg ist sehr spezifisch, aber Zoraida Córdova ist keine gänzlich neue Star Wars-Autorin. Sie überzeugte bereits mit ihren Werken: Schicksalsschlag und Geschichten von Licht und Dunkelheit; beide Teil des aktuellen Star Wars-Canon.
Aber dennoch ist Star Wars - Convergence der erste Erwachsenenroman der hohen Republik Phase II und Córdovas erster Beitrag zu diesem neuartigen Buchprojekt. Auf 368 Seiten entführt uns die Autorin in das Jahr 382 BBY und somit in eine Zeit des Friedens, der Entdeckung und der Forschung; so erzählt es uns zumindest der Einführungstext des Romans.
Die Geschichte dreht sich sehr eng um die beiden Planeten Eiram und E'ronoh. Die beiden Planeten teilen sich einen gemeinsamen Mond, was, wie sich der aufmerksame Leser bereits früh denken kann, ein großes Konfliktpotential birgt. Um einer drohenden Eskalation vorzubeugen, sollen die Kinder der beiden höchsten Adelshäuser eine Ehe eingehen, was jedoch durch ein mysteriöses Attentat vereitelt wird. Die Folge: ein grausamer Krieg bricht aus, der die umliegenden Systeme beeinflusst. An dieser Stelle schreiten die Jedi und die Republik ein, die diesen Konflikt eindämmen wollen und dabei versuchen herauszufinden, wer hinter diesem Anschlag stecken mag. Welche Motive hat der Täter? Wird das Aufklären dieses Verbrechens den Krieg beenden können?. Wir lernen unsere beiden Protagonisten kennen. Einer der amtierenden Kanzler schickt seinen Sohn, Axel Graylark, der helfen soll, den Streit zu schlichten. Er repräsentiert die Republik. Gella Nattai ist eine jedi Ritterin, die zwei lila Lichtschwerter führt. Sie versucht die Verantwortlichen des Verbrechens ausfindig zu machen. Beide zusammen bilden ein Duo, welches unterschiedlicher nicht sein könnte. Auch diese Paarung bietet viel Stoff für Konflikte.
Ich liebe alles, was ich von der "High Republic" in die Finger bekommen kann. Manchmal frage ich mich dabei, wie fair es ist, wenn ich mit immer höher werdenden Erwartungen an jedes neue Buch herantrete. Ihr müsst mir verzeihen, falls meine Einschätzung mal mehr und mal weniger neutral wirkt. Ich war sehr aufgeregt, als ich endlich diesen Roman beginnen durfte, doch für das vollenden des Romans habe ich recht lange gebraucht. Ich empfand den Roman sprachlich deutlich komplexer, als die Romane der Phase I, was dazu führte, dass ich viele Passagen mehrfach lesen musste.
Die Geschichte umfasst meines Erachtens nach einen etwas kleineren bzw. einen nicht zu sehr ausufernden Konflikt. Aus den Phase I Romanen der Erwachsenenreihe sind wir es gewohnt, dass die verschiedenen Disaster einen Einfluss auf die gesamte Galaxis haben. Zumindest wurden die vergangenen Handlungen von der gesamten Republik als "Disaster wahrgenommen". Der konflikt im Roman Convergence beschränkt sich eher auf die oben genannten Planeten, oder, wenn man möchte, auch noch auf das umliegende System.
Was mich an diesem Roman stört ist das Pacing. Ich habe das Gefühl, dass die Erzählzeit von Córdova sehr variiert. Der Anfang der Geschichte braucht sehr lange, um sich aufzubauen. Ich war leider nicht so gefesselt, wie ich es in
Mir hat natürlich auch viel gefallen. Die Erzählweise von Córdova scheint mir sehr eloquent, vermutlich sogar zu eloquent für meine Sprachkenntnisse. Die Charaktere wirken sehr charismatisch, ihre Gefühle sind nachvollziehbar und ich finde, die Charaktere unserer Protagonisten sehr interessant und abwechslungsreich, besonders im Vergleich zu den typischen Star Wars Helden, die wir kennen. Ihr Kontrast ist teilweise amüsant und teilweise frustrierend, was den Konflikt sehr verstärkt. Doch der größte Pluspunkt ist der deutliche politische Konflikt im Roman. Schon in der ersten Phase habe ich mir sehr eine komplette Debatte im Senat der hohen Republik gewünscht. Dieser Roman liefert das bis jetzt einen der wenigen politischen Konflikte dieses Projektes. Das hat mich als Leser sehr abgeholt. Ich kann mir aber durchaus vorstellen, dass dies für viele Leser eher langweilig ist.
Mein Fazit kann ich ziemlich klar ausdrücken. Convergence geschrieben von Zoraida Córdova ist ein gutes Buch des Star Wars-Canons. Die Sprache ist anspruchsvoll und der Konflikt der Geschichte ist vielschichtig. Dennoch muss ich sagen: Von allen High Republic - Romanen hat mich dieser am wenigsten mitgerissen. Ich bin leider etwas enttäuscht, was auch an meinen oben bereits erwähnten Befürchtungen liegt. Dennoch spreche ich eine klare Leseempfehlung an alle aus, die einfach einen coolen Star Wars Roman lesen wollen.
Star Wars - Convergence von Zoraida Córdova erschien als gebundene Ausgabe auf 368 Seiten zum Kostenpunkt von ca. 29€ und kann u.a. hier bei Amazon.de bestellt werden.
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