Bereits vor einigen Tagen ging auf der offiziellen Seite ein Interview mit Dan Wallace, dem Autor von The Art of Star Wars Rebels (und unzähligen anderen Star-Wars-Büchern), online.
Lest nun das von uns übersetzte Interview in voller Länge und gönnt euch bei Interesse den beeindruckenden Band von Dark Horse, welcher in einer regulären Variante und einer Limited Edition erhältlich ist.
StarWars.com: Inwiefern war das Schreiben dieses Buches anders als zum Beispiel bei einem Nachschlagewerk wie Star Wars Year by Year: A Visual Chronicle?
Dan Wallace: Ich arbeite immer gerne an solchen Büchern, weil sie so künstlerisch gestaltet sind. Allein schon wegen der technischen Fertigkeiten sind die Konzeptkunst und die Renderings eine wahre Augenweide.
StarWars.com: Wen hast Du während der Arbeit an diesem Buch vom Produktionsteam von Star Wars Rebels interviewt?
Dan Wallace: Der Art Director von Rebels, Kilian Plunkett, war meine Eintrittskarte in den Prozess, wie über das charakteristische Aussehen entschieden wurde. Ich konnte seine Einblicke in das Design für Kreaturen, Technik, Raumschiffe und vieles mehr erhalten, und er wird im gesamten Buch in Bezug auf die künstlerischen Entscheidungen der Serie häufig zitiert.
StarWars.com: In welcher Beziehung bist Du zu Star Wars Rebels gestanden, als Du begonnen hast, dieses Buch zu schreiben? Nachdem Du wusstest, dass Du dieses Projekt schreiben würdest, hast Du Dir einige Episoden der Serie noch einmal angesehen?
Dan Wallace: Ich war von Anfang an ein Rebels-Fan, und sogar schon vor der Ausstrahlung! Während der ersten Staffel von Rebels habe ich zwei Begleitbücher geschrieben: Ezra's Rebel Journal und Sabine: My Rebel Sketchbook, und im Rahmen dessen durfte ich die frühen Drehbücher lesen, bevor die Serie offiziell veröffentlicht wurde. Natürlich habe ich die Serie während der Ausstrahlung verfolgt, und ihr habt definitiv Recht, dass die Arbeit an The Art of Star Wars Rebels eine Menge erneutes Ansehen bestimmter Episoden und Sequenzen erforderte.
StarWars.com: Konntest Du mitbestimmen, welche Bilder und Illustrationen in dem Buch erscheinen würden?
Dan Wallace: Ich hatte ein begrenztes Mitspracherecht bei der Auswahl der Bilder, aber in diesem Fall war ich nicht die Hauptperson, die mit Lucasfilm zusammengearbeitet hat, um Produktionsbilder zu erhalten. Normalerweise habe ich Vorschläge für Szenen und Charaktere gemacht, von denen ich dachte, dass sie in dem Buch besser zur Geltung kommen könnten, und dann habe ich in einer späteren Bearbeitungsrunde eine Auswahl entsprechender Bilder gesichtet. Im Allgemeinen sind meine Lieblingsbilder die Landschaften und Umgebungen - die Art von weitläufigen, fremdartigen Aussichten, die im klassischen Hollywood vielleicht als Matte Paintings auf Glas gemalt wurden, jetzt aber stattdessen als digitale Kulissen konzipiert sind.
StarWars.com: Bei der Lektüre dieses Buches wird deutlich, dass die Konzeptentwürfe von Ralph McQuarrie aus der ursprünglichen Star-Wars-Trilogie für die Rebels-Künstler vom Fahrzeugdesign bis zum Look von Yoda eine große Inspiration darstellten. Welches Element von Rebels war Deiner Meinung nach am stärksten von McQuarries Arbeit inspiriert?
Dan Wallace: In meinen Gesprächen mit Kilian Plunkett war ich überrascht zu erfahren, dass die Antwort wahrscheinlich die Raumschiffe sind. Die gesamte visuelle Ästhetik von Rebels hat etwas von der Schlichtheit und Glätte von McQuarrie, aber Kilian erklärte, dass sie sich bei den Raumschiffen nicht nur an McQuarrie orientierten, sondern auch an den frühen Star Wars-Spielzeugen, die von Kenner in den späten 70er und frühen 80er Jahren herausgebracht wurden. Allein vom Standpunkt der Kunststoffherstellung aus gesehen, hatten diese Fahrzeuge eine ähnliche Schlichtheit im Design, was zu Dingen wie dem kürzer geflügelten TIE-Jäger in Rebels führte.
StarWars.com: Einige meiner Lieblingsillustrationen sind die ersten Konzeptzeichnungen der Hauptfiguren, die am Anfang des Buches gezeigt werden. Welcher Charakter hat sich Deiner Meinung nach von den ursprünglichen Skizzen zum endgültigen Design am meisten verändert?
Dan Wallace: Ich liebe die karikaturhaften Gesichtsstudien, die für alle Hauptfiguren angefertigt wurden und in denen der Künstler eine Reihe von extremen Ausdrucksformen durchläuft: Schock, Heiterkeit, Wut, Nachdenklichkeit, Ekel. Es macht Spaß zu sehen, wie Hera oder Kanan oder Zeb diese Grimassen ziehen, weil sie etwas extremer sind, als sie es in der Serie wären, aber sie sind immer noch zu 100 Prozent authentisch. Was das Charakterdesign betrifft, so ist Darth Vader einer der interessanteren Fälle, da sein Helm die schmale Form und die scharfen Winkel von McQuarries ursprünglichen Konzeptbildern aufweist.
StarWars.com: Das Buch ist nach Staffeln gegliedert und dann in Abschnitte unterteilt (Charaktere, Umgebungen, Requisiten und Fahrzeuge) - fandest Du einen dieser Abschnitte beim Schreiben am interessantesten (oder herausforderndsten)?
Dan Wallace: Es hat alles seinen eigenen Reiz, nicht wahr? Die Charaktere sind der Kern der Geschichte, und es steckt so viel Ausdruckskraft in ihrem Design, aber Dinge wie Requisiten und Fahrzeuge sind von der gleichen Design-Sensibilität geprägt und können wirklich interessant sein, wenn man sie in einem Buch wie diesem aus der Nähe studiert. Und ich habe ja bereits erwähnt, wie sehr ich die Umgebungen liebe. Ich glaube, das Schreiben dieses Buches hat mir ein besseres Verständnis dafür vermittelt, wie jedes dieser Dinge wesentlich zum visuellen Ton beiträgt, der eine Animationsserie wie Rebels so unverwechselbar macht.
StarWars.com: Eine der interessanten Informationen, die ich aus diesem Buch gelernt habe, ist, dass digitale Assets aus The Clone Wars mit digitalen Pinseln, die von Andre Kirk erstellt wurden, "neu gemalt" wurden, um sie in Rebels zu verwenden. Was sind einige andere lustige Fakten über die Produktion von Rebels, die Du bei der Arbeit an diesem Buch erfahren hast?
Dan Wallace: Hier ist einer meiner Favoriten, von Kilian Plunkett: Das Design von Bendu - die riesige, seltsame Macht, die in der dritten Staffel eingeführt wurde - wurde stark von den riesengroßen Marionetten beeinflusst, die in Fantasy-Filmen der 80er Jahre wie Die Unendliche Geschichte vorkommen.
StarWars.com: Zusätzlich zur Konzeptkunst von Schauplätzen wie Lothal, Geonosis und Mandalore gibt es auch Abschnitte des Buches, die kleinen Details wie den antiken Gemälden auf Lothal und den in einer Episode verwendeten Werbetafeln gewidmet sind. Was sind einige Deiner Lieblingsabschnitte oder -seiten des Buches?
Dan Wallace: Die Werbetafeln, die Du erwähnt hast, sind in der Tat eines meiner Lieblingsteile in Rebels, und ich bin froh, dass wir sie in diesem Buch vorstellen konnten. In der Serie sieht man vielleicht eine Kiste mit einem Etikett, das für Meiloorun-Früchte wirbt, oder ihr könnt einen flüchtigen Blick auf einen exotischen Basar mit bunten Bannern erhaschen. Diese Schilder sind alle einzigartig, und selbst wenn sie in Aurebesh geschrieben sind, können sie immer noch in Beschriftungen wie "Huttengrotte", "Reparaturgestell" oder "Essen bei Koe" übersetzt werden.
StarWars.com: Weshalb meinst Du, ist Star Wars Rebels nach wie vor bei Star-Wars-Fans so beliebt?
Dan Wallace: Es ist eine natürliche Fortsetzung der Charaktere und Themen von Star Wars: The Clone Wars, das bereits eine hervorragende Version der Saga ist, während es die Geschichte mit ihren eigenen Helden und Bösewichten beim Übergang in die klassische Trilogie vorantreibt. Da jetzt völlig neue Episoden von The Clone Wars ausgestrahlt werden, hoffe ich, dass die Fans ihre Lieblingsteile von Rebels noch einmal anschauen oder sich die Serie zum ersten Mal ansehen werden.
Das Buch bietet übrigens auch noch ein Vorwort von Dave Filoni.
Seid ihr neugierig geworden? Oder besitzt ihr das Werk sowieso längst selbst?
Lasst uns in den Kommentaren eure Meinung hören!
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Danke für die Übersetzung des Interviews.
Ich hab mir das Buch jetzt doch mal bestellt und freue mich darauf.
Die Serie selbst habe ich lange ignoriert und gedacht, dass sie mir nicht gefallen würde, aber ich wurde sehr positiv überrascht.
Angefangen zu schauen hatte ich eigentlich erst aus "Verzweiflung" weil Mandalorian zu Ende war und das Anschauen durch D+ ja sowieso möglich war.
Sehr interessant waren auch die entsprechenden Folgen vom Bucketheads Podcast und Jedicast dazu nachzuholen.
Nachdem das letzte Artbook, das ich gekauft habe (zu EP IX), mich, mit etwas Abstand betrachtet, recht enttäuscht zurück ließ, hoffe ich dass ich dieses mit mehr Freude durchstöbern werde.
B U22
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