Wie unter anderem der Hollywood Reporter berichtet, gibt Disney noch nicht auf, dem potenziell gigantischen chinesischen Markt unsere geliebte Sternensaga schmackhaft machen zu wollen.
Denn bislang, so muss man das nach dem kolossalen Scheitern der Filme im Reich der Mitte leider sagen, ist die Macht noch nicht mit den Chinesen.
In einem neuen Anlauf versucht man nun, sich eine Fanbase heranzuzüchten, indem man 40 populäre Star Wars Romane übersetzt hat und im Rahmen einer Promo-Kampagne auch direkt kostenfrei zur Verfügung stellt.
Darunter sind die Filmadaptionen, ebenso wie Legends Material und aktueller Kanon.
Einen Partner hat Disney dabei in der Tencent-Tochter China Literature gefunden, deren Onlineplattformen mit monatlich knapp 220 Millionen aktiven Nutzern vermutlich den ein oder anderen Interessenten hervorbringen dürften.
Doch wer denkt, dass es dabei belassen wird, der irrt gewaltig, denn im selben Atemzug kündigte man einen, noch unbetitelten, Roman an, der exklusiv von einem Chinesen, für die Chinesen, mit einem chinesischen Helden [Anm. d. Red.: Es ist anzunehmen, dass es sich hierbei nicht um einen tatsächlichen Chinesen handelt, sondern um einen äußerlich an einen Chinesen erinnernden Humanoiden, warum auch immer das in einem Star Wars Roman wichtig sein sollte], unter Einbeziehung chinesischer Kultur und Erzählstile geschrieben wird.
Wer schon jetzt nur noch chinesisch versteht, der freut sich sicherlich auch noch über die Tatsache, dass der Roman von niemandem Geringeren als His Majesty the King geschrieben wird, wobei es sich hierbei leider nur um ein Pseudonym handelt. Seine königliche Hoheit ist in China jedenfalls bereits mit zwei traditionellen Kampfkunst-Romanen zum Massenliebling avanciert und soll nun die traditionelle Laserschwert-Kampfkunst ebenfalls an den Mann bringen.
Es ist wirklich aufregend, es anzugehen, die Star Wars-Geschichte für die riesige Zahl der chinesischen Leser zu definieren. Wir hoffen, dass wir in Zukunft die Möglichkeit haben werden, den chinesischen Lesern faszinierendere Star Wars-Geschichten und Inhalte zu präsentieren und sie mit dem spirituellen Kern der Marke Star Wars zu fesseln.
- James Waugh, Vice President of Franchise Content and Strategy bei Lucasfilm
Ob auch Nicht-Chinesen jemals auf offiziellem Weg in den Genuss des Titels kommen, steht derzeit ebensosehr in den Sternen, wie der erhoffte Erfolg der ganzen Aktion.
Seite 1
Demir
KOELSCH
Zuallererst ist es natürlich für diejenigen Chinesen, die bereits Interesse an der Saga haben, eine tolle Nachricht, die Bücher nun in ihrer Muttersprache zu bekommen und das obendrein auch noch umsonst.
Und für Disney dürfte der Aufwand finanziell eher nicht allzuhoch sein, so dass sich die Aktion durchaus lohnen könnte.
Spannend wird hier in Zukunft sein, ob die Werke tatsächlich ungekürzt sein werden, denn es wäre ja nicht das erste Mal, dass Medien für den chinesischen Markt etwas... angepasst werden.
Und seien wir mal ehrlich: es wäre doch tatsächlich wunderbar, wenn China vom Star Wars Fieber doch noch angesteckt werden würde - und dafür dann ausgerechnet Legends Material mitverantwortlich ist
loener
Redakteur
KOELSCH
@ Kölsch
"Auf keinen Fall gibt's hier Verlierer. Höchstens die Fans, die noch Geld für Star Wars ausgeben.
"
Vielleicht bekommen wir ja dafür den chinesischen Roman von dem Autor mit diesem tollen Pseudonym für umme?
Wobei mich dieser Name und das wenige, was über das Konzept bekannt ist, eher abschreckt.
Sehr interessant fände ich wenn Liu Cixin, der Autor der Trisolaris Bücher, Star Wars schreiben würde. Ich habe den ersten Teil gelesen und fand ihn ziemlich gut, weil spannend und tiefgängig erzählt wird.
Danke auch für die gute Überschrift und Erzählweise im Artikel, musste gut schmunzeln.
B U22
Cosan Alrai
Henry Jones Jr
loener
Redakteur
@ Ioener
Die Vita von ihm ist ja ziemlich interessant, in der Vergangenheit gab es ja öfters Probleme mit der Zensurbehörde. Sein letzter Film allerdings war doch mit Problemen behaftet, wurde doch bei einem Filmfestival zurückgezogen, oder?
Ideal fände ich wenn Ang Lee einen Film bringen würde, technisch wäre der Film ein Meisterstück.
Henry Jones Jr
" und sie mit dem spirituellen Kern der Marke Star Wars zu fesseln."
Die Betonung liegt wohl auf "fesseln".
Was Disney bis jetzt nicht verstanden hat, ist, dass die asiatische Kultur auf einem anderen mythologischen Fundament als die westliche beruht. Daher kommt SW, in seiner bisherigen Form, in Asien auch nicht an. Und deshalb kommt nun der Vorstoß, einen chinesischen Erfolgsautoren eine auf den asiatischen Raum zugeschnittene, exklusive Story schreiben zu lassen, in der Hoffnung, dass SW sich damit irgendwie erfolgreich in Fernost etabliert.
Ich weiß echt nicht, woher da Disneys Denke kommt, überhaupt so ein Ziel zu verfolgen. Ja klar, gewinnorientiertes, börsennotiertes Unternehmen. Sie sollten allerdings aufpassen, den Kern ihres Franchises für einen komplett anders gestrickten Markt nicht zu verwässern. Das eine Buch ist nicht das Problem, aber Disneys Denkweise, irgendeinem Publikum zu Munde schreiben zu müssen, s. ST mit ihrer sowohl inhaltlich wie auch stilistisch ausgeprägten OT Fixierung.
(zuletzt geändert am 20.10.2019 um 11:09 Uhr)
StarWarsMan
IONENFEUER
@ IONENFEUER
Kann echt gut sein. Das LF Feige mit ins Boot holt finde ich sowieso gut. Oft kann ein frischer Blick von jemanden der neu dazukommt für neue Impulse sorgen. Und es ist ja nicht so das Feige im Filmgeschäft ein Anfänger ist, die unsinnige Kritk an ihm wegen dem MCU entbehrt sowie so jegliche Logik. Denn er ist ja kein allesbestimmender Alleinherrscher sondern ein Teamplayer, ist ja auch bekannt. Neider und ewig dumpfe Pessimisten gibt es überall, von daher sind einige Argumente gegen seine Person völlig idiotisch. Das was er mit dem MCU aufgebaut hat ist beispiellos, kannste ja schon daran sehen wie viele andere Film Universen krachend gescheitert sind. Denke auch mal das RJ Trilogie nicht mehr kommen wird, an deiner Stelle hätte ich sowieso alles abgeblasen, nach der Kritik und Anfeindungen die er bekommen hat. Mit Knives Out sieht man ja, was er kann.
Wenn einer in China Star Wars erfolgreich machen will, dann er.
Henry Jones Jr
Ich fände ein Star Wars Film von Johnny To sehr interessant. Ein Hong Kong Regisseur, der mit der China Propaganda nichts am Hut hat. Das wäre mal die perfekte Antwort von Disney an China. Hätte China keinen so großen Einfluss auf die Weltwirtschaft, würden wir sie genau so behandeln wie Nord Korea.
Cosan Alrai
Die Welt ist halt nicht immer gerecht. Finde aber das wir jetzt hier keine politische Diskussion starten sollten, uns alle als aufgeklärte Menschen einer Demokratie sind ja Verletzungen der Würde des Menschens in einigen Ländern bekannt. Und oftmals führt Dialog und Diplomatie zu besseren Ergebnissen als die Politk der kompletten Abschottung.
Freuen wir uns doch einfach auf eine Möglichkeit einen eventuellen SW Streifen mit asiatischen Einflüssen vielleicht mal irgendwann so sehen. Als Zuschauer kann man da nur gewinnen, Long Shots, Martial Arts und handgemachte Action, das könnte einen ganz neuen Blickwinkel eröffnen. Star Wars verbindet Menschen, und wenn das Reich der Mitte dazugehören würde, wäre das mehr als nur ein Gewinn für das Fandom.
Henry Jones Jr
Henry Jones Jr@ Volle Zustimmung. Johnnie To wäre aber trotz seiner Haltung gegenüber China ein toller Regisseur. Stell dir seine Filme, wie eine Mischung aus Hongkong Action und Novelle Vague ala Jean Pierre Melville vor. Mit einem Schuss Sergio Leone und portugiesischen Einflüssen. Seine Filme sind einfach nur wunderbar.
Cosan Alrai
@ Cosan Alrai
Was ja dafür spricht welch großartige Filmmacher aus China kommen und wie einzigartig viele Produktionen sind. Das auf Star Wars umgemünzt wäre ein Gewinn für den Fan. Literarische Werke in allen Ehren, mit dieser Strategie wird man nmM nicht zum gewünschten Erfolg kommen. Ein Film von einem bekannten Filmmacher aus dem Reich der Mitte wäre deutlich zielorientierter. Und auch wohl deutlich erfolgreicher als Solo generell.
Und man sollte nicht unterschätzen wie affin in Sachen Technik der chinesische Markt ist, kannst du ja schon daran sehen das gute bis sehr gute Filme, mit entsprechender CGI, die Massen in die Kinos lockt. Bei TLJ lag es auch an der langatmigen Inszenierung, dazu war ja Star Wars bis vor ein paar Jahren kein Thema. Generell sehen wir die OT ja als Maß aller Dinge, für Filmfans aus dem Reich der Mitte ist es,aber zu langatmig, da ist man auch schon Jahrzehnte vorher was anderes gewohnt gewesen.
Oder du ziehst eine Trilogie oder Serie als SW Soap auf, das,Thema Jedi Academy wäre zum Beispiel so ein Ansatz. Junge Jedis die sich in der mystischen Welt zu Recht finden müssen und ihren Weg gehen müssen. Darst bloß keine " Geister " als Bösewichte auftreten lassen, das kommt gar nicht gut. Die Machtgeister der Jedi sind davon ab ein sehr interessanter Aspekt.
(zuletzt geändert am 20.10.2019 um 20:56 Uhr)
Henry Jones Jr
Seite 1
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