Wie bereits in der Star Wars Show angekündigt wurde wird es demnächst ein Crossover der Star Wars-Reihe von Jason Aaron und der Doctor Aphra-Reihe von Kieron Gillen geben namens Screaming Citadel.
Hier zu gibt es nun ein Interview mit den beiden Schreibern auf Star Wars.com.
StarWars.com: Können sie uns etwas über die Geschichte erzählen?
Jason Aaron: Es entwickelt sich aus Kieron Gillens Doctor Aphra-Serie. Die vorangegangen Crossover-Serie, welche wir hatten, Vader Down, vermischte mein Star Wars Heft und Kierons Darth Vader, brachte die darstellenden Figuren zusammen und beschäftigte sich mit Vaders Aufgabe Luke in seine Hände zu bekommen. Das hier ist das gleiche, Kieron und ich kommen wieder zusammen. Dieses mal ist es mehr seine Geschichte, von dem ausgehend was er mit Doctor Aphra etabliert hat. Es wird im Grunde wirklich das gleiche wie in Vader Down versucht, nur dieses mal vermischen wir es sehr anders als beim letzten Mal durch eine andere Zeit und andere Umstände. Das hier ist so ziemlich eine Star Wars Gothic-Horror-Geschichte.
Es beginnt mit Aphra und Luke, was ein Team ist, welches wir bislang nicht wirklich in Vader Down gesehen haben. Das war bislang so ziemlich der unterhaltsamste Teil für mich — zu lesen war Kieron mit den beiden Figuren gemacht hat. Es startet mit den beiden in einer wirklich dunklen und gruseligen Situation, auf einer fremden Alien-Welt und schließlich finden sie sich in den Fängen eine bösartigen Alien-Königin. Es sind Symbionten im Spiel. Es gibt Aphras zwei mordlustigen Droiden und bester Freund der Wookie und dann natürlich die Figuren aus meiner Reihe. Han, Leia und Sana Starros kommen auch zur Auseinandersetzung und es kommen verschiedene neue Bösewichte ins Spiel.
StarWars.com: Um noch einmal darauf zurückzukommen, die Idee Aphra und Luke zusammen zu führen ist sehr interessant, da sie so gegenteilig sind. Es ist schwer sich vorzustellen, dass sie irgendwas mit dem Anderen zu tun haben wollen. Woher kam diese Idee und wie war es die beiden miteinander zu schreiben?
Jason Aaron: Nun, innerhalb der Geschichte rührt es daher, dass sie etwas vom Anderen brauchen. Aphra ist diejenige, die auftaucht und die Dinge ins Rollen bringt. Sie braucht etwas von Luke, um zu bekommen was sie will und Luke war schon seit Beginn des Buches bemüht ein Jedi zu werden – zu werden was er werden muss, um den Krieg zu gewinnen, um Darth Vader entgegen zu treten. Sogar das Ende des derzeitigen Handlungsbogens in Star Wars, der sich meistens auf Yoda konzentriert, bringt ihn wieder an einen Punkt wo er verzweifelt versucht ein Jedi zu werden, um seinen Freunden zu helfen. Das ist der Weg auf dem er sich befindet, und Aphra taucht auf und hält ihm etwas vor die Nase, von dem er denkt, es wird ihm helfen ans Ziel zu gelangen. Also ziehen sie gemeinsam los. Aber ja, es ist eine sehr andere Dynamik zwischen den beiden als wir sie in Star Wars erleben, besonders, denke ich, als zwischen Luke und Han. Wie ich schon sagte, es war bisher mitunter am lustigsten, diese beiden Charakter zusammen zu bringen und einfach in eine Situation zu werfen. Zuerst einmal alleine, und dann wird der Rest des Casts eine Rolle spielen, während wir voranschreiten.
Kieron Gillen: Der Schreibprozess für die gesamte, erste Ausgabe war urkomisch. [lacht] Sie haben so unterschiedliche Lebenserfahrungen. Sie ist etwas älter als er, er ist immer noch ein wenig naiv und sie ist ein zynisches Monster. Und es ist ein hin und her zwischen ihnen und sie triezen sich gegenseitig und manchmal provozieren sie sich auch bewusst. Dennoch ist dort eine unterschwellige Ähnlichkeit. Sie haben beide ihre Familien verloren. Sie hatten beide komplett unterschiedliche Reaktionen über den Schrecken des Star Wars Universums, die große Tragik und der Antrieb dessen ist so ziemlich das Herzstück des Buches. Aber ernsthaft, es ist einfach witzig. Es ist einfach grundlegend komisch die beiden aneinander geraten zu lassen. Die gesamte Ausgabe zu schreiben war eine Freude bezüglich ihrer Interaktionen und wie sie hin und her gerissen sind und sich gegenseitig auf die Nerven gehen. Zu Anfang übermannt Aphra Luke, und es wechselt irgendwie vor und zurück, je länger es anhält.
Jason Aaron: Kieron, ist dies das Meiste, dass du je für Luke geschrieben hast?
Kieron Gillen: Es müsste so sein. Ich habe ihn ein wenig in Vader Down geschrieben, aber das sind nur eine Hand voll Seiten. Alles woran ich mich erinnern kann in Vader Down geschrieben zu haben, sind die Seiten wo er nur von Triple Zero beschossen wird. Er kämpft sich durch diesen Jedi Tempel. Also ihn eine gesamte Ausgabe lang zu schreiben ist eine komplett andere Sache, besonders die erste Ausgabe. Der Rest des Casts ist dabei, aber es geht eigentlich um Luke und Aphra. Ich habe mir gedacht, dass es in dieser Hinsicht wirklich wichtig für das Buch ist. Es etabliert ihre Beziehung.
StarWars.com: Da du ja nur Aphra allein geschrieben hast, ist es merkwürdig oder schwierig sie nun mit den Star Wars Ikonen zusammenzuwerfen und deren Stimmen einzufangen, ohne dass es sich falsch anfühlt?
Kieron Gillen: Nun, wir schreiben immer Ikonen auf diese Art und Weise. Ich bin froh, dass wir mit Vader Down einen Testlauf hatten, darum ist es jetzt nicht so ungewohnt wie damals. Es ist wirklich seltsam,wie das so funktioniert. Ich fühle mich jetzt so viel mehr vorbereitet und bereit Luke zu schreiben. Wenn es um Aphra geht, ist unser Ziel wenigstens „Es ist ein Star Wars Buch.“ Auch wenn wir keinen der Hauptcharaktere im ersten Handlungsbogen haben wollten, denke ich die ganze Zeit „Das ist ein Star Wars Buch.“ Das hier könnte ein komplett eigener Film werden, den Lucasfilm herausbringt. Das war schon immer unser Ding. Es wieder zurück in den Star Wars Hauptcast zu integrieren fühlt sich sehr natürlich an, weil das von intellektuellem so wie ästhetischem Standpunkt ohnehin war, wie ich über dieses Buch gedacht habe.
StarWars.com: Star Wars war schon immer ein Gemisch aus Genres und mich interessiert, wie Sie auf den Gothic-Horror Blickpunkt gelandet sind und wie Sie hier durch die Star Wars Linse herangehen werden.
Kieron Gillen: Wie du sagtest, Star Wars ist ein Genre Misch-masch. Es bedient sich an einem Haufen von Quellen und du siehst was sie tun, und der eigentliche Punkt ist das einzubetten. Die Sache ist, dass wir diese ziemlich harte Wendung vollziehen, also uns sehr diesem bestimmten Genre zuwenden, das wir in Star Wars noch nicht gesehen haben, und das macht einen großen Teil des Reizes aus. „Lass uns eine Horror Geschichte schreiben und lass uns eine Horror Geschichte schreiben, die diesen Grad an Gothic-Fantasy beinhaltet.“ Es beginnt mehr oder weniger in einer Bar, was so ziemlich das Star Wars-typischste ist, das es gibt. So ist es sehr bodenständig, wir erkennen es als Star Wars. Dann reisen wir mit Luke und Aphra, und wir kommen an diesen Ort.
Es ist sofort eine Star Wars Version von diesem Dorf, auf dessen Hügel sich ein merkwürdiges Schloss befindet und es ist schon ein bisschen verdächtig und sie kommen dort an und [die Leute] scheinen sehr freundlich, aber irgendwas stimmt überhaupt nicht. Weißt du was ich meine? Du verstehst den Tropus und dann denkst du, „Okay, wie kann ich dafür sorgen, dass es sich wie Star Wars anfühlt?“ Da kommt dann die Wendung rein. Bezüglich des Horror-Aspekts des Buches, über den ich etwas kleinlaut bin, ist es „Wie kann man etwas hinbekommen, dass sich so anfühlt, aber dann wiederum nicht nur das selbe in Star Wars ist.“ Es ist ein bisschen wie mit Aphra und dem Indiana Jones Einfluss. „Ja, ich verstehe wie es ist, aber es ist auch wieder nicht so.“ Wenn das Werk nicht transformierend ist, ist es sinnloses Schaffen.
StarWars.com: Wenn es darum geh diese Element mit Star Wars zu mischen, muss man sie visuell definieren während des Schreibens.
Kieron Gillen: Was mich am meisten hier amüsiert ist dass ich Han und Luke in Regentschaft-inspirierte Kleidung stecken kann. Fan-Gemeinden werden dies sicher zu schätzen wissen. Ja, definitive. Es ist wie als ob du die Stimmung kennst, aber kann man es auch zu Star Wars machen? Der Planet wo es größtenteils stattfindet hat diese Säure-Wolken. Es regnet die ganze Zeit. Also ja, es ist eine dunkle und stürmische Nacht voll Gothic-Horror, aber auf eine industrielle Art. Das ist größtenteils die Stimmung. Wenn der Feind etabliert wird ist es ein: „Okay, das ist eine Figur des Gothic-Horror!“,aber wir können es nicht so machen. Stell dir also vor wir machen eine Echsenmensch-Geschichte. Wir können nicht einfach einen Echsenmensch hineinstecken. Und in Star Wars nutzen wir einfach den Echsenmenschen den wir haben.
Es gibt eine Menge visuelle Referenzen. Ich habe all die Alexander McQueen Referenzen in meinem Kopf dafür wie die Leute sich kleiden. Jason Aaron: Für mich ist es irgendwie überraschen wie einfach alles zusammen passt und funktioniert mit diesen Star Wars Figuren in diesem Setting das wir so noch nicht gesehen haben. Ich denke es hat direkt funktioniert. Etwas hat sich richtig daran angefühlt, und ich denke es wird nur stärker je länger die Geschichte andauert.
Kieron Gillen: Was einem wirklich bewusst wird, ist wie robust diese Figuren sind. Du kannst sie in diese Situation packen und sehen was passiert. Es sind heldenhafte Figuren und sie reagieren auf die Situation, welche auch für sie nicht normal ist auf überzeugende Art und Weise. Wenn Dinge etwas unheimlich werden, kann man sich vorstellen wie Han reagieren wird. Es ist diese Figur, die wir so gut kennen und das bedeutet eine Menge Spaß.
In Vader Down war die Idee: „Kannst du es auf eine Art beschreiben, dass die Leute verstehen warum sie diese Geschichte lesen wollen?“. Hier ist es, „Luke Skywalker und seine Freunde in einem Gothic-Horror Abenteuer,“ und man denkt sofort, „Oh, das ist interessant. Ich kann mir vorstellen wie das funktioniert.“
Jason Aaron: Genau. Ein Teil davon macht aus, dass die Figuren mit denen er sich dort befindet, Figuren sind gegen die er in vorangegangen Crossover gekämpft hat. Hier finden sehr andere Interaktionen und Beziehungen zwischen den beiden Gruppen von Kierons und meinem Buch, statt. Diese Geschichte startet mit Aphra und Luke zusammen, also kann man sich vorstellen, dass wir sehr andere Gruppierungen als beim letzten Mal haben werden.
StarWars.com: Jason, du hast Sana geschaffen und du Kieron hast Aphra geschaffen, natürlich behütet ihr diese Figuren die ihr in Star Wars gebracht habt. Ist es wichtig sie weiter zu entwickeln, obwohl sie in diesem Crossover ausbalanciert werden müssen?
Kieron Gillen: Definitiv. Das ist so eine wichtige Geschichte für Aphra und Sana. Wir haben auf ihre Vorgeschichte schon etwas angespielt, und jetzt können wir es auch sagen, „Wir werden sie zusammen stecken und interagieren lassen.“ Sie sind so ziemlich ein Teil des emotionalen Handlungsbogen der Geschichte, und wie die Gruppe zusammen kommt ist auch stark mit Sana und Aphra verbunden.
Jason Aaron: Absolut. Ich denke das wird ein wichtiger Punkt für die beiden Figuren, einzeln und zusammen sein.
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StarWars.com: Wenn die Geschichte vorbei ist, denken sie das sie beeinflussen wird in welche Richtung ihre Geschichten verlaufen werden?
Kieron Gillen: Oh, ohne Frage! Es ist wie mit Vader Down. Es gibt eine wichtige Lehre für alle Figuren. Ich weiß Vader wird in 1,2,3 und 4 Bänden gesammelt. Aber für mich ist Vader Down der dritte Band. Das ist ein purer Handlungsbogen für die Figuren. Aphra kommt aus der Geschichte mit einer anderen Position heraus, als sie die Geschichte betrat.
Jason Aaron: Ich denke beide dieser Crossovers waren keine Situationen in denen wir dem ausweichen wollten was wir in unseren Heften schreiben. Sie sind beide entstanden aus dem was Kieron und ich machen. Es hilft dass er und ich über Star Wars geredet haben seit Marvel begann die Star Wars Bücher zu bringen. Er und ich waren da zusammen für das erste Gespräch mit Lucasfilm und haben zwei Büchern als Zentrum von allem schon am Anfang geplant. Also war es wirklich einfach und organisch diese Crossovers aus dem zu erbauen war wir bereits schrieben.
StarWars.com: Eine letzte Frage. Könnt ihr uns verraten wie es endet?
Kieron Gillen: Uh, spannend. Es endet nach fünf Ausgaben.
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Auch wenn ich von "Vader Down" deutlich mehr angetan war als von einem Luke/Aphra Gothic Horror Team Up, so finde ich die Idee sehr interessant. Ich finde es toll das sie quasi jedes Jahr einen Crossover Event mit den beiden Star Wars Hauptserien machen. Marvel macht so etwas mit seinen Superhelden auch mindestens einmal jährlich (wie etwa zuletzt mit "Civil War II" oder aktuell mit "Inhumans vs X-Men" oder die DC TV Serien (Arrow, Flash und co.) haben auch jedes Jahr einen großen Crossover Event bei dem alle Serien zusammenkommen. Wo wir übrigens gerade beim Thema sind, in einer kürzlichen Folge von Legends of Tomorrow war ein junger George Lucas im Jahre 1967 zu sehen, der leider durch die anfänglichen Ereignisse in der Folge sich entschied die Filmschule hinzuschmeissen was dazu führte das Star Wars und Indiana Jones in der Gegenwart nicht mehr existierten. Die Helden mussten Lucas dann davon überzeugen, seine Filmausbildung und ursprünglichen Pläne unbedingt weiter zu verfolgen. Gab unzählige Star Wars gags und Hinweise in der Folge inklusive einer Szene bei der Lucas beinahe in einer Müllpresse getötet worden wäre hahaha.
Also wie gesagt so ein Crossover als jährlicher Event in den SW comics fände ich ne sehr tolle Sache. Was ich ebenfalls toll finde ist das hier ein neues Genre mit Horror/Fantasy erforscht wird, was nochmal schön bestätigt was ich schon vor einer ganzen Weile zu denen gesagt habe die immer sagen "Star Wars muss so und so sein und darf nur dies und das machen". Schon damals hatte ich gesagt das SW quasi die Freiheit hat jedes erdenkliche Genre zu erforschen (das ist ja auch die Grundidee hinter den Spin offs) und von keinen Grenzen eingeengt werden muss. Natürlich kann Star Wars auch bspw. Stories für Erwachsene machen und natürlich kann Star Wars beispielsweise auch eine Horror Story machen. Als ich das mal in nem früheren Kommentar vorgeschlagen habe, hiess es von allen Seiten nur "Das geht nicht, so darf Star Wars nicht sein etc."
Und nun zeigen Gillen und Aaron sehr wohl das dies geht und wir kriegen eine Star Wars crossover story im Gothic Horror stil. Denn wie das im Interview so schön gesagt wurde, SW hat sich schon immer bei verschiedenen Genres bedient und wie ich es schonmal sagte kann und sollte Star Wars auch die Freiheit haben in jedes andere Genre vorzustoßen.
Vadermort
Vader Down war für mich der schwächste Arc der Marvel-Comics bisher. Vielleicht weil ich kein großer Vader-Fan bin und das ganze zu sehr in die Kerbe der Bad-Ass-Vader-Fans gehauen hat und sonst sehr wenig Substanz hatte.
Generell finde ich die Crossover Idee aber sehr gut. Und letztlich klingt diese Story hier auch spannend. Luke der auf der Suche nach Jedi/Sith-Lehren ist mit einer Archäologin. Ein Sith Tempel am Rande der Galaxie. Da widerhallt so ziemlich jede Randinfo der ST aus anderen Kanon-Werken wieder.
Oh bitte lass das gut aufgehen.
McSpain
Star Wars-Horror ist jetzt aber nicht gerade neu, schon vor Death Troopers und dem anderen Zombie-Buch gab es die Galaxy of Fear-Reihe und obwohl die eigentlich für Kinder geschrieben war, war die absolut Hardcore. Kleine Auswahl gefällig?
Ein Planet, der aus einem abgebrochenen (warum nur? ) Waffenexperiment der Imperialen hervorgegangen ist, der jeden verschlingt, der auf ihm landet
Ein Baby, ein ehemaliges imperiales Waffenexperiment (was auch sonst ), das jeden durch sein Lachen betört, durch seine Berührung Indiana Jones-Style dann auflöst und durch seine Haut absorbiert
Ein Planet, der nur aus Friedhof besteht, auf dem dich deine tote Mutter als Geist verfolgt und der von Würmern besiedelt ist, die das Mark aus deinen Knochen schlürfen wollen
Eine Käferart, die dich von innenheraus bei lebendigem Leibe frisst
Kannibalen-Kinder auf Dagobah
Angenehme Träume!
(zuletzt geändert am 13.02.2017 um 09:09 Uhr)
Jarik Kiray
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