Im Zuge seiner Werbung für seine erste Regiearbeit an American Pastoral gab Ewan McGregor dem Hollywood Reporter ein ausführliches Interview. Und im Laufe des Gesprächs kam man auch auf die Prequel-Trilogie zu sprechen.
Zu seiner ersten Begegnung mit George Lucas äußerte sich McGregor wie folgt:
Ich erinnere mich nicht mehr. Ich weiß noch, als ich den Job in der Tasche hatte, dass ich nach Watford im Norden Londons fuhr, wo sämtliche Harry Potter-Filme entstanden. Jetzt ist es sowas wie eine Attraktion, glaube ich. Nun kann man dort hingehen, um in die Harry Potter-Welt einzutauchen, aber als wir dort drehten, war es eine alte Fabrik. Es war nicht wirklich ein Filmstudio. Aber sie übernahmen das Gelände, denn Star Wars war so eine enorm große Sache. Ich erinnere mich, dass ich George Lucas traf und das Drehbuch lesen durfte. Also musste ich es lesen, und sie schlossen mich wortwörtlich im Büro des Produzenten ein, damit nicht nach außen dringen konnte. Dann konnten wir zusammen mit George die Sets besichtigen. Da stand dieses große U-Boot-Ding, in dem ich dann später mit Liam Neeson und Jar Jar Binks saß. Ich erinnere mich, wie die Jungs vom Art Department an diesem Styropording herumschnitzten und ein U-Boot daraus formten, und da gab es auch ein Cockpit. Ich schaute es an und fragte, ob wir damit runter gehen. Er sah mich an und meinte "Was?" Ich fragte, ob wir damit wirklich unter Wasser tauchen würden. Und er sah mich an als wäre ich irre. (Gelächter) Er sagte: "Nichts davon ist real, weißt du?" Und ich meinte nur "Oh, ja."
Über die Masse an Blue Screen merkte McGregor an:
Nun, es wurde mehr und mehr Blue Screen, je weiter die Filme voranschritten. Im ersten Film gab es noch mehr Sets. Mehr echte Umgebung, in der man arbeiten konnte, als in Episode II und III. Wir zogen für diese Filme nach Australien und drehten dort in den Studios in Sidney. Von diesem Punkt an gab es stetig mehr Blue Screen und Green Screen. Ich dachte das sei eine Schande. Weißt du, im ersten arbeitete ich noch mit Yoda am Set. Frank Oz und sein Team steuerten ihn. Und die Szenen, die ich mit Yoda hatte, waren fantastisch. Es war wie die Arbeit mit einem Star, den du schon dein ganzes Leben kennst. (Gelächter) Ich drehte heute mit Yoda, und die Arbeit mit ihm war einfach. Er war wie ein guter Schauspieler. (Gelächter) Und als "Schnitt" gerufen wurde, bist du so sehr in diesem Moment mit Yoda, und auf einmal stellen alle Puppenspieler ihre Arbeit ein. Also sieht es so aus, als ob Yoda plötzlich stirbt. Und ich ging hin und sagte: "Bist du okay, bist du okay?" (Gelächter) Und dann, in Episode II und III war er wie R2-D2, er wurde am Computer animiert. Es war eine Schande, nicht mehr die Art von Arbeit mit dem echten Ding.
Das alles gibt es auch nochmal in bewegten Bildern.
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@Rieekan78:
Ja. Das wurmt mich auch immer noch. Hier wirkt die Szene in Episode 2 mit Yoda und allen kleinen Kindern (die dann wie in ANH mit dem gleichen Trainingsball, dass gleiche Training wie Ben und Luke durchführen) wie ein Nachwurf um noch die Erklärung irgendwie reinzuquetschen. Jetzt ist Yoda also dann einfach der Kindergärtner und Oberlehrer. Ich hätte mir hier auch deutlich mehr engere und intimere Bindung der beiden als Meister-Schüler Gespann gewünscht.
Generell hat AOTC sehr viele Fehler gemacht, weil sehr spontan versucht wurde gegen TPM gegenzusteuern. Ich sehe da inzwischen so viel "Verschlimmbesserung" die nach TPM nicht mal hätte seien müssen.
@OvO:
Ich sage ja niemandem, dass er sich für Episode 8 hypen muss. Aber man muss sich auch nicht künstlich vorher alles schlecht reden. Wenn wir hier einfach beim groben Kamm bleiben, dann sind wir bei den "Disney ist böse" Bildern mit groben Pinselstrich. Und es wäre fürchterlich wenn wir die Arbeit von Rian Johnson, Edwards oder Lord&Miller immer wieder an TFA und seinen Fehlern messen müssten. Klar kann jeder sich "Ent-Hypen" aber dass muss doch nicht aus einem Pre-Bashing der Arbeit von so vielen (durchaus talentierten) Menschen passieren.
@Lucas:
"Lucas hat die Filme so realisiert, dass ich keinen direkten Draht zu ihnen aufbauen kann. Sie verlassen die Leinwand einfach nicht."
Wohl war. Wie ich ja immer das Beispiel anführe, dass jeder SW-Fan den ich kenne als Kind nach dem Anschauen von TESB versucht hat eine Fernbedienung mit der Macht zu sich zu rufen. So wie jedes Kind mal einen Stock in der Hand hatte und dabei Lichtschwert-Sounds gemacht hat. Das OT-SW war eine fantastische Welt die aber greifbar war und die man mit ein wenig Phantasie selbst erleben konnte. Mein Vater hat mir als ich ein kleines Kind war immer erzählt er wäre früher auch mal ein Jedi gewesen und für eine unschuldige kindliche Zeit hab ich es ihm geglaubt. So wie ich mir immer gewünscht hätte ich würde mal einen X-Wing besitzen und damit zur Schule fliegen können. Oft haben wir auf unseren Fahrrädern auch X-Wing vs. Tie Fighter gespielt oder so getan als würden wir auf Speederbikes durch Endor rasen, wenn es durch einen Wald ging.
Natürlich haben wir einen Generationswechsel und Kinder der PT-Zeit haben sicher ähnliche Spiele gehabt und sich vorgestellt wie man in der Jedi-Akademie aufwächst. Von Obi und Yoda als Lehrern umgeben zu sein.
Aber ich kann mir schwer vorstellen als Kind so zu tun als könnte ich wie Ani und Obi auf Mustafar durch die Gegend tänzeln. Oder mir ein Machtblitzeduell leifern und wie Yoda rumhüpfen und mal eine große Armee befehligen. Oder mit Helm in einer Schulklasse Lichtschwerttraining zu machen. Oder auf dem Schulweg so tun als wäre man auf Utapau oder Geonosis.
(zuletzt geändert am 26.10.2016 um 13:54 Uhr)
McSpain
@ McSpain:
Ich habe keine Zweifel daran, dass es Kinder gab, die die Prequels geliebt haben und deren Fantasie durch sie beflügelt wurde. Wie genau sich das in ihrem Alltag gezeigt hat, weiß ich einfach nicht. Ich kenne diese Menschen nicht, habe nie mit ihnen gesprochen, und weiß nicht, wie sie auf die Filme reagiert haben. Ich gehe hier einfach von Wahrscheinlichkeiten aus.
Es gibt jedoch zwei Punkte, die die bestimmt vorhandene inspirierende Kraft der Prequels für ein Publikum eines bestimmten Alters relativieren:
1. die Dissonanzen in Inhalt und Stil: ein Film sollte sich idealerweise entscheiden, ob er ein jüngeres Publikum ansprechen und Spaß bereiten will, oder ob er Intrigen und politische Prozesse darstellen möchte. Beides auf einmal führt zu einem Produkt, das alles sein möchte und dadurch nichts ist. In ANH hat Luke zweifellos kleine Jungs sofort angesprochen; sie wollten dieser Held sein, der seine öde Heimat verlässt und Abenteuer erlebt, und dieser Sehnsucht wurde dann auch etwas geboten: er durfte das Imperium (vorerst) besiegen, er hat die Entscheidung gebracht. In TPM haben wir einen kleinen Jungen, der irgendwie alles von Anfang an kann und dessen Charakter kaum zu fassen und eindeutig zu beschreiben ist. Bestimmt haben sich Zehnjährige damals vorgestellt, wie sie diese coolen Podrennen fahren und durch den Weltraum fliegen. Aber nach Tatooine hat Anakin in TPM nichts mehr zutun; er steht nur noch daneben und zerstört zufällig ein Droidenkontrollschiff. Ihn ereilt das gleiche Schicksal wie Maz Kanata in TFA: der Autor wusste nicht mehr, was er mit der Figur machen soll. Nur dass Maz eine Nebenerscheinung ist, während Anakin die zentrale Figur der Prequels darstellt. Das ist vielleicht cool, aber kaum inspirierend...
2. die OT hat sich ihren Klassiker-Status dadurch verdient, dass sie auch nach dem Durchlaufen unterschiedlicher Phasen bestehen konnte. Die erste Phase ist die Liebe auf den ersten Blick: Begeisterung, Verführung, Euphorie, Hype, cineastische Revolution. Kinder liebten diese Filme, ältere Zuschauer auch. In der modernen Blockbuster-Kultur würden wir das vermutlich als Riesenerfolg abhaken und weitermachen, denn der nächste Knaller steht schon in den Startlöchern. Die OT funktioniert aber eben nicht nur auf dieser Ebene des ersten positiven Eindruckes. Sie besitzt viel Energie, erzählerische Kraft und Verführungspotenzial, aber über die erste Begeisterung hinaus besteht sie schlicht und einfach aus verdammt gut gemachten Filmen. Das Handwerk ist makellos, die Drehbücher unglaublich effizient und selbstbewusst. Die OT besteht sowohl in den Augen eines Kindes, als auch unter dem analystischen Blick eines Filmkritikers. Deshalb ist es für mich auch kein Problem, anzuerkennen, dass die Prequels einen großen Teil des Publikums und sicher nicht wenige Kinder begeistert haben. Aber führe die Filme einmal durch die weiteren Phasen, wenn auf einmal ernsthaftere und analytischere Kriterien angewendet werden...
(zuletzt geändert am 26.10.2016 um 14:36 Uhr)
George Lucas
@George Lucas:
"Der umgekehrte Weg ist schon schwieriger, soll heißen: ich kann mich nur sehr schlecht über akademische Theorien und dergleichen intellektuell dazu bringen, etwas zu mögen. Die direkte emotionale, intuitive Resonanz ist etwas Spontanes, kaum Greifbares und deshalb in gewisser Weise ehrlich und rein."
Ja, sozusagen, der erste Eindruck zählt und der war bei mir bei TFA leider nicht gut, ich war enttäuscht. Diesen Eindruck konnte eine intensive Analyse und ein Vergleichen mit anderen Star Wars Filmen nicht wirklich mindern und wird auch das EU nicht ändern können.
Die Prequelfilme können mich weder auf der distanziert-analytischen-Story-Ebene, noch auf der emotionalen Ebene begeistern.
@OvO:
"Das Yoda Kenobi ausgebildet hat, hätte man nicht konkret zeigen müssen. Da hätte es vllt ein Dialog der beiden getan, wo Kenobi dann sagt: "Ich danke euch Meister, ihr habt mich gut unterrichtet". Oder sowas in der Art."
Ich hätte mir mehr Yoda gewünscht in der PT, ist natürlich nur eine persönliche Vorliebe, aber Yodas Charakter, mit seinem speziellem Humor und seiner Weisheit, ist für mich Gold wert.
Auch eine Jedi Ausbildung hätte ich gerne etwas detaillierter gesehen.
Rieekan78
@Spain:
Okay machen wir das jetzt mal konkret.
Meine größten Befürchtungen liegen zb. nicht einzig darin, dass die OT zu stark wiederholt wird. Sondern sie liegen vor allem darin, dass ich sehe, dass in TFA Plots geöffnet wurden, von denen ich glaube, dass keine zwei weitere Filme reichen, um eine gute, authentische, runde Geschichte zu erzählen.
Dazu gehört vor allem die Zerstörung der Republik als auch der Vatermord. Das sind zwei Ereignisse, die enorm viel Platz beanspruchen, wenn es darauf hinauslaufen soll, dass am Ende eine große Schlacht und ein Figuren-Happy End stattfinden soll, so wie in ROTJ.
Wenn du mich fragst, hat man hier nun zwei Möglichkeiten. Entweder handelt man die Zerstörung der Republik nun so ab wie die MIdichlorianer oder JarJarBinks und konzentriert sich weiterhin auf Kylo, Luke, Rey, Leia, Finn oder man verflechtet es ineinander und gibt beiden den Raum, den sie brauchen. Dann allerdings werden wir nicht mit 3 Filmen auskommen. Dann müsste Episode 9 ungefähr da enden, wo es auch Episode 3 tat. Weil wir ja nun noch lange nicht da stehen, wo Episode 4 stand. In Episode 4 waren die Bösewichte einfach da und am Höhepunkt ihres Werdens. Nun sind wir aber erst noch an einem Punkt, wo Antagonisten und Protagonisten grad mal eingeführt werden. Kylo hat seinen Fall auf die dunkle Seite entgültig besiegelt und Rey fängt grade erst an die ersten Schritte zu gehen.
Würde man die derzeitige Handlung auf weitere 2 Filme quetschen würde zwangsläufig eine Entwicklung zu kurz kommen. Entweder Rey (danach siehts aber momentan ja nicht aus), Kylo (weil man nach so einer Tat nicht gleich wieder gut werden kann und ein Tod seiner Figur ohne irgendwelcher Konsequenzen oder Einsichten wäre vollkommen sinnlos) oder eben halt das Politik/MIllitärthema. Einen beliebigen Planeten wie Alderaan zu vernichten um jemanden politisch unter Druck zu setzen ist erzählerisch gesehen nicht so wild. Aber nach Episode 6 überhaupt nicht auf die Regierung einzugehen außer ihre Vernichtung zu zeigen... das hat viel Klärungsbedarf. Zumindest dahingehend, wie sich nun eine neue Regierung und ihre abhängigen Apparate (wie der Widerstand) nun organisiert und was sie für Konsequenzen aus dieser Situation ziehen. Zufrieden mit der ST glaube ich nicht sein zu können, wenn man das weiterhin so nebenbei abhandelt.
Und nun kommt eben die große Frage des Konzeptes. Gibt es ein Konzept dass man wirklich durchziehen will oder entscheidet man von Film zu Film? Und wie sieht dieses Konzept aus. Aktuell scheint es nach offiziellen Angaben so zu sein, dass man nur eine Trilogie machen möchte, die diese geöffneten Plots schließt und rund erzählt. Und wenn ich mir ausmale, wie das mit den Inhalten umgesetzt werden soll, dann werd ich automatisch pessimistisch. Denn ich will das im Film thematisiert haben und nicht ein Buch lesen müssen.
Theorethisch könnnen wir auch noch ein bisschen Hntergrundstory zu Snoke und die Ritter der Ren dazu nehmen.
OvO
Aber das wid bei einem 3 Film Konzept automatisch rausfallen.
@Riekan:
Eine Jedi Ausbildung dauert ja ein paar Jahrzehnte. Das wäre vllt eher was für eine Serie, denk ich. Yoda hätte diese Rolle ja bekommen können. Aber dazu muss er sich ja nicht mit irgendeinem beliebigen politischen Problem der Republik aufhalten. Yoda ist mMn nicht der Typ der quer durch die Galaxis reist. Abgesehen davon hab ich in Punkto Humor viel eher den alten Zyniker 3PO vermisst.
(zuletzt geändert am 26.10.2016 um 14:41 Uhr)
OvO
In der News geht es ja um eine "Zeitreise". McGregor erinnert sich, wie das damals so beim Dreh war usw. In dem Zusammenhang frage ich mich, ob ich einen Star Wars Film wirklich noch genießen kann, ohne dabei immer das analysierende Gehirn einzuschalten. Beim ersten Sehen von TFA ging es mir da nicht anders: Immer wieder hatte ich das gerade Gesehene mit alten Gerüchten abgeglichen und mit der OT verglichen. War natürlich ein tolles Kinoerlebnis, doch den inneren Analysten konnte ich nie ganz abstellen.
Wie geht es bitte Euch in dieser Beziehung? Schafft Ihr es noch, den Kopf abzustellen und einen SW Film einfach offen zu genießen?
(zuletzt geändert am 26.10.2016 um 14:41 Uhr)
MaYo
@OvO:
Ich habe ehrlich noch keine Aussage gehört die andeutet, dass man es bei 3 Saga-Filmen belassen wird. Die reine marktwirtschaftliche Betrachtung spricht auch dafür, dass wir mehr Filme bekommen werden. Zu guter letzt könnte man nach Episode 9 noch Spin-Offs mit Hintergrundgeschichten zu Snoke oder den Rens aufbauen.
Und Hans Tod bleibt mit Kylos-Figur verknüpft und bleibt daher in der Charakterentwicklung ein Thema. Genau wie die Zerstörung der Republik ein Thema für Leia und den Widerstand (Laura Dern) bleibt und sich z.b. die weiteren Abenteuer von Poe & Finn weiter damit beschäftigen werden. Noch gibt es hunderte von Möglichkeiten ein gutes Script für Episode 8 und 9 zu schreiben.
Ein gutes Drehbuch bringt vorallem solche Großen Elemente und Verwicklungen Nebenläufig in die eigentliche Handlung und den Charakter-Arc ein.
8 und 9 können solche tollen Drehbücher haben. Oder eben nicht.
Was ich nur nicht verstehe wieso man aus TFA diese Bedenken ableiten muss. Ich finde Reys und Snokes Herkunft nicht spannend genug um da einen ganzen Film für zu verschwenden. Wie Lukes Lichtschwert von Bespin nach Takodana gekommen ist auch nicht. Bleibt also "Was wird aus der FO und Kylo nach dem Vatermord?" - Kylos Plot. "Was wird aus dem Widerstand nach der Zerstörung von Hosnian Prime?" - Poe, Finn, Leias Plot. "Was war mit Luke und wohin geht die Reise für Rey (und evtl. woher kommt sie)? Reys Plot.
Kann man alles in einem einzigen Film fortführen und behandeln wenn man will.
Sehe einfach nicht wo da jetzt TFA zu viel anreißt. Bedenken hätte ich in der Tat wenn Abrams die nächsten Drehbücher schreibt oder alle drei Filme am Stück gedreht worden wären.
Ein Großkonzept wird es nicht geben, aber eben Kontrollinstanzen. Und diese beruhigen mich, weil sie der PT so sehr gefehlt haben. Zudem eben die Abwechslung in den Personalien, die auch der OT gut getan hat. Und da Johnson schon vor TFA mit dem Drehbuch für Episode 8 begonnen hat und sicher auch (wer auch immer es jetzt schreibt) dass Drehbuch für 9 schon geschrieben wird bevor 8 fertig ist und im Kino läuft bin ich auf struktureller Ebene schon sehr sicher, dass die Arbeit besser ineinandergreifen wird ohne völlig star und stur zu sein.
@MaYo:
Schon. Ich versuch es zumindest. Auch wenn es bei der OT in den ganzen Neuauflagen und der PT sehr schwer fällt. Was bei mir aber ähnlich wie beim User Lucas auch daran liegen könnte, dass mir die Filme nicht so gefallen und ich daher immer schneller in die Analyse abdrifte.
Aber generell sage ich immer wieder, dass es nicht schwer ist nach 100 Filmen die man gesehen hat darüber zu diskutieren und zu analysieren, sondern dass es schwerer ist den 101. Film simpel und einfach zu genießen.
(zuletzt geändert am 26.10.2016 um 14:51 Uhr)
McSpain
@Mayo:
Ich schon. Das Analysieren fängt bei mir immer erst hinterher an oder wird durch die Kommentare hier angeschoben. Die PT mir anzuschauen fällt mir inzwischen schwer. Aber nicht weil ich analysiere sondern weil es mit der Zeit doch iwie langweilig und fad wird. Zu anstrengend, zu emotional, zu bedrückend. Mir fehlt dieses leichte Abenteuerfeeling was man zb. mit Han im Falcon hat oder Luke auf Dagobah.
Han und Luke sind so zwei Charaktere, die sich oft in die Bedroullie bringen aber sich da auch immer iwie rausziehen können. Anakin, Kenobi, Padme etc hingegen versinken immer mehr im Treibsand der Verzweiflung und da schalte ich dann mittlerweile emotional iwann ab. Das ist, wie ich finde, etwas für Menschen im Teenageralter die mit ihren Hormonen nicht zurechtkommen und daher selbst oft Stimmungsschwankungen haben. Die können sich dami vllt auch besser identifizerien. Das ist garnicht abwertend gemeint. Mit dem Alter stumpft man da vllt auch etwas ab. Ausnahmen bestätigen die Regel.
Edit:
@McSPain:
Letztenendes rührt der Großteil der Angst sehr wahrscheinlich zum Einen aus den vergangenen Erfahrungen und den eigenen Wünschen und zum Anderen aus der Ungewissenheit, wie die Pläne konkret aussehen.
Letztens meintest du übrigens noch, dass es keine Kontrollinstanzen für Qualität gibt sondern lediglich für inhaltliche Verknüpfungen. Würde mir persönlich nicht als Beruhigsmittel ausreichen. Inhalte zu verknüpfen ist nicht schwer. Aber man muss es auch gut, nachvollziehbar, homogen, authentisch wirkend, tun.
Von Rian Johnson kenne ich übrigens nur Looper. Und diesem Film wird es ab einem gewissen Zeitpunkt verdammt schwer zu folgen. Insofern beruhigt mich das auch nicht unmittelbar. Für mich ist die Situation ähnlich wie in TFA. TFA musste die Grundlagen aufgreifen, die ROTJ geschaffen hat. Keiner wusste wie das aussehen könnte. Und Abrams war jemand den ich kannte, von dem ich aber nicht restlos übezeugt war. TFA schafft nun Grundlagen, die mindestens soviele Fragezeichen hinterlassen wie es ROTJ getan hat. Und von Johnson bin ich auch nicht sonderlich überzeugt. Was ich mir erhoffe ist ein moderner Star Wars Film der aber so gut funktioniert (oder mich so sehr begeistern kann) wie einer der alten Filme. Wenn ich sowas bekäme, wäre ich sehr glücklich. Aber es scheint jedesmal ein 50:50 Spiel zu sein. Bei Edwards ist es ähnlich. Er kann großartig inszenieren aber Figurenzeichnung hat er nicht drauf. Da kann ich auch nur auf eine unerwartete positive Überraschung hoffen.
(zuletzt geändert am 26.10.2016 um 15:02 Uhr)
OvO
@ MaYo:
- "Schafft Ihr es noch, den Kopf abzustellen und einen SW Film einfach offen zu genießen?"
Ja, problemlos. Zumindest bei IV, V, VI und VII. Bei I, II und III kann ich das nur in bestimmten Passagen; der Rest ist zu großen Teilen eine Übung in Nachsicht und Verdrängung. Das meine ich wirklich nicht zynisch: ganze Passagen der Prequels sind handwerklich und in jeder anderen Hinsicht so schief, dass ich sie nur über mich ergehen lasse. Im Ergebnis ist der ständige Wechsel zwischen "großartig" (z.B. der letzte Dialog zwischen Obi-Wan und Anakin auf Mustafar) und "kaum zu ertragen" (z.B. die ganze Obi-Wan vs. Grievious-Mission auf Utapau) für mich sehr anstrengend. Wie falsch gewürztes Essen.
Alles in allem genieße ich Star Wars aber ohne jede Anstrengung. Die Filme flutschen einfach sehr gut. Das ganze analytische Zeugs, das ich hier ständig ausbreite, spielt beim Schauen selbst nur selten und nie in der Ausführlichkeit eine Rolle. Das kommt immer danach und spielt sich hauptsächlich sogar auf SWU ab (oder im Gespräch mit an Filmen interessierten Freunden).
George Lucas
@MaYo:
Ja, es gibt da was im Gehirn, das kann ganz gut umschalten.
Bei Zurück in die Zukunft Teil 1 z.B. ist das Finale für mich jedes mal wieder spannend, wenn Marty mit dem Delorean auf das Rathaus zu-donnert und Doc Brown in letzter Sekunde noch den Stecker einsteckt. Musik, Schnitt, Dramatik, alles zieht einen in die Story.
Das kann Star Wars auch bei mir.
Bei TFA war ich bei dem Lichtschwertkampf am Ende voll drin...
Rieekan78
@OvO:
Ich rede ja auch nicht davon dass die Story-Group für einen für sich genommenen guten Film sorgt. Für die Qualität des Films muss Johnson sorgen. Aber fürs große Ganze gibt es eben eine Instanz die ich sehr wichtig und gut finde. Und zumindest erwarte ich davon eine kohärente widerspruchsfreie Geschichte.
Natürlich wird die nicht jedem gefallen und der Film Episode 8 für sich genommen kann total toll oder total schrecklich sein. Dann haben wir für Episode 9 aber nen dritten Versuch, solang sich nicht das Gesamtgebilde durch Widersprüche in Luft auflöst.
@MaYo again
Wie Rieekan78 schreibt sehe ich ich das auch. Es gibt auch Szenen und Filme die ich schon Szene für Szene zerlegt habe und noch immer wie ein kleines Kind mitfiebern kann. In der Regel kann bis auf vielleicht 2-3 % der Filme die ich schaue die Analyse bis zum Abspann ausblenden und mir erst danach tiefere Gedanken darüber machen.
McSpain
McSpain:
Ich glaube theorethisch wünsche ich mir 3 Dinge für einen guten Film. Die Widerspruchslosigkeit ist eine Sache. Das hat TFA hinbekommen. Ein mitreißendes Zusammenspiel in der Inszeniernung aus Figuren, Dialoge, Musik, Effekte usw. Auch das hat TFA gut hinbekommen. Der dritte Punkt ist eine zusammenhängende Geschichte. Also einfach keine großen Plotholes und keine "whats the point?" Momente. Die Piraten, die Han aufgegabelt haben, waren ein kleines Loch, dass man hätte sehr leicht besser machen können, aber das ich locker verschmerzen konnte. Die Sache mit der Starkillerbase und der Republik war mir aber einfach zu groß um darüber hinwegsehen zu können. Ich weiß, du siehst das genauso und wir haben das schon mehr als plattgeredet. Aber nur um das nochmal zu verdeutlichen. Das reisst mich jedesmal aus dem Feeling raus. Das man da einfach alles zusammenhangslos wegballert.
Die Wiederholungen wären also wahrscheinlich garnicht so problematisch, wenn man es insgesamt wenigstens gut gemacht hätte.
Naja egal, jedenfalls sind die 3 Punkte für mich essentiell um einen Film richtig gut zu finden, wie ich einen Star Wars Film gut finden will. Und sowohl Johnson als auch Edwards machen viele Dinge richtig aber auch einige Dinge falsch, die ich einem Star Wars Film nur schwerlich verzeihen kann. Zu Johnson kommt dann eben noch die TFA Prämisse mit ihren erzählerischen Schwächen und Stärken dazu, Und das sind Dinge, die kann auch das beste Buch nicht besser machen. Da können sich die Filmemacher lediglich selbst unter Beweis stellen. Aber es würde mir zumindest im Bezug auf die Sequels helfen zu wissen, dass da mehr geplant ist als bis Episode 9. Das es so kommt ist zwar ohnehin wahrscheinlich aber mir gehts auch darum, dass die Geschichte konzeptionell so aufgestellt ist. Das würde mich zumindest beruhigen weil es in meiner Vorstellung unmöglich wird die Geschichte glaubhaft mit Happ End in nur noch 2 Filme zu verpacken.
(zuletzt geändert am 26.10.2016 um 15:37 Uhr)
OvO
@Lucas:
"Wie falsch gewürztes Essen."
Was das Genießen der PT so schwer macht sind vermutlich sowohl inhaltliche als auch qualitative Schwankungen. Die OT schafft es relativ locker zu sein, oder bedrückende Stimmung durch einen passenden Humor in der Szenerie aufzulockern. Han, 3PO oder Han, Leia oder Luke, Yoda. In der PT ist das zum einen relativ klar getrennt und zum anderen beides so überzeichnet, dass es iwann anstrengend wird. So erleb ich das. Da herrscht kein Gleichgewicht sondern nur Extreme. Wie in Anakin selbst.
PT Fans würden das nun als genial erdachtes Konzept bezeichnen.
OvO
Ich finde es ziemlich schade für diejenigen, die
die Prequels nicht schauen können, ohne zu
analysieren usw.
Ich habe vor kurzem versucht die Ewoks Zeichentrickserie
zu schauen. Aber ich musste abbrechen, da ich diese
Phantasie nicht mehr aufbringe. Als sie damals im TV lief
fand ich sie angenehm. Heute nicht mehr.
Und wenn es euch dabei so ergeht, akzeptiere ich
eure Ansichten der PT, auch wenn ich sie nicht Teile.
Darth Orko
Kathleen Kennedy hat relativ deutlich gesagt, dass es zwar bei Disney den eindeutigen Wunsch nach weiteren Saga-Filmen gibt, dass man sich im Moment aber mal auf die aktuellen Projekte konzentriert, bevor man weiter plant.
Das klingt für mich nicht eben danach, dass man ein übergreifendes Konzept für einen Trilogie-Zweiteiler (kann man das so sagen?) hat. Dennoch halte ich es gerade angesichts des 2-Jahres-Rhytmus, falls der so weiter geht, nicht für ausgeschlossen, dass Episode 10-12 die Story von 7-9 weiterführen und man noch ein wenig bei Rey, Finn und Kylo verweilt, bevor man wieder einen Generationensprung macht. Es wäre ja durchaus Möglich, in der aktuellen Trilogie die unmittelbaren Probleme zu lösen, bzw. sich auch die Stories der Charaktere zu konzentrieren und die bis dahin erstarkte neue Ordnung erst in einer weiteren Reihe endgültig zu bekämpfen.
Abgesehen davon finde ich auch nicht, dass die Plots, die TFA öffnet, sich nicht in 2 Filmen abhandeln lassen.
Und Filme während des guckens kaputtanalysieren tu ich nur, wenn sie mir nicht gefallen
Bei TFA hab ich am Anfang des Films recht viel rumanalysiert, weil mich die plotholes gestört haben und ich versucht habe, sie irgendwie zu füllen, das hörte dann aber recht schnell auf und ich hab den Film nur noch genossen. Beim 2. mal ansehen, nachdem die Plot holes gefült waren hab ich ihn von Anfang an genießen können und fand ihn auch viel besser als beim ersten gucken.
Nitewolf
@Nite:
Es ist natürlich nicht zu erwarten, dass man aus dem Nichts einfach die Story für 6 Filme hervorzaubert. Es geht mir eher darum, welchen Weg man im Blick hat. Möglicherweise hat man sich auch zum Ziel gesetzt Kylo, Finn und Reyin den kommenden 3 Filmen richtig groß aufzubauen so dass sie am Ende von Episode 9 auf dem Höhepunkt ihrer Entwicklung sind. Und man sich dann erst Gedanken darüber macht, wie man alles konkret zusammenlaufen lassen wird. Vllt werden es ja auch keine Trilogien sondern 4 oder 5 Saga Filme oder nach oben hin offen. Das wird sich dann zeigen. Ich fänds jedenfalls schade, wenn die Story, für die TFA grad erst eine Grundlage geschaffen hat schon wieder nach weiteren 2 Filmen zu Ende sein soll. Ich persönlich würde die neuen Figuren auch gern ohne Unterstützung der alten Garde sehen. Darum sollte es ja bei diesem Generationswechsel gehen.
OvO
@ OvO:
Ja, am Ende komme ich immer wieder zu dem Schluss, dass die PT - egal ob es um Humor und Lockerheit oder Tragik geht - den Holzhammer hervorholt. Vor dem Hintergund fällt das kitschige Kaminzimmer-Gespräch (= Romantik) in die gleiche Kategorie wie der verbrannte Anakin mit der abblätternden Haut (= Tragik): es geht immer nur um das eine oder das andere, aber nie um beides gleichzeitig. Keine Zwischentöne, keine Ambivalenzen. Entweder Anakin spielt mit Kindern, oder er ermordet sie. Den Weg, den die PT nimmt - von Fekalhumor auf Kindergarten-Niveau über politische Pseudo-Debatten bis hin zu melodramatischen Lippenbekenntnissen mit Gliedmaßen-Schnibbeleien - könnte man als Vielseitigkeit missverstehen. Das ist es aber nicht; es ist ein unentschiedener Mischmasch, der keinerlei künstlerischer Vision oder auch nur einem Gefühl für Ton und Atmosphäre folgt.
Vielseitigkeit und Komplexität ist, wenn ein- und die selbe Szene mehrere Bedeutungsebenen gleichzeitig hat. Beispiel aus der OT: das Gespräch zwischen Luke und Yoda in der Hütte auf Dagobah, während es draußen regnet und stürmt. Wir haben hier - gleichzeitig! - gemütliche Einkehr im Kleinen und Spiritualität im Großen; geistige Autorität/Ernsthaftigkeit und niedlich-verrückte Verschrobenheit; jugendliche Ungeduld und erwachsene Reife. Das alles auf engstem Platz, in kurzer Zeit und mit den einfachsten inszenatorischen und technischen Mitteln. In der PT dagegen bekommen wir die jeweils intendierte Stimmung und die zu vermittelnden Informationen ständig wie einen großen bunten, ungenießbaren Haufen direkt ins Gesicht geklatscht: Hey, wir erzählen eine Liebesgeschichte, das erkennt ihr an den bunten Blumen und der Wiese und dem Wasserfall und dem Kaminfeuer; und diese Figur soll lustig und locker sein, deshalb stolpert sie durch die Gegend und redet ganz komisch; und dieser Junge hier ist voll süß und unschuldig, das erkennt ihr daran dass er zehn Jahre alt und blond ist und einen Topfhaarschnitt hat...
Die PT ist doch die Trilogie, die komplex und ambivalent sein will. Die OT ist doch die, die einfach ist, mit klaren Fronten usw. Warum ist die OT dann feinfühliger, inszenatorisch sicherer, warum hat sie dann mehr Gefühl fürs Detail und für Zwischentöne als diese große "Oper", die von einem tragischen Fall, moralischen Fragestellungen, Intrigen, und dem Sturz einer ganzen Republik handelt?
@ Sequels:
Aus TFA komme ich mit den folgenden Fragestellungen:
- wer ist Rey und wie sieht ihr weiterer Weg aus?
- was treibt Luke, was ist in seiner Vergangenheit passiert, was macht er im Exil, was sind seine Pläne?
- wie entwickelt sich Kylo weiter und hat sein Weg etwas mit Luke zutun?
- wer sind die Knights of Ren und welche Rolle spielen sie?
- wer ist Snoke und welche Ziele verfolgt er?
- was ist so wichtig am Weg von Lukes Lichtschwert, dass die Auflösung verschoben wurde?
Das alles kann man miteinander verknüpfen und so mehrere Stränge gleichzeitig behandeln. Dazu reichen zwei Filme.
(zuletzt geändert am 26.10.2016 um 16:46 Uhr)
George Lucas
@OvO
Da stimme ich dir zu 100% zu. Ich denke, man KANN die angerissenen Themen in drei Filmen gut abarbeiten, wenn man unbedingt den Plan hat, alle 3 Filme was neues zu machen. Allerdings würde ich es durchaus begrüßen, wenn man sich 6-9 Filme Zeit dafür lässt, diesen Abschnitt der Saga und seine Charaktere zu erforschen. Potential dafür ist auf alle Fälle da.
Nitewolf
@Lucas:
"Die PT ist doch die Trilogie, die komplex und ambivalent sein will. Die OT ist doch die, die einfach ist, mit klaren Fronten usw. Warum ist die OT dann feinfühliger, inszenatorisch sicherer, warum hat sie dann mehr Gefühl fürs Detail und für Zwischentöne als diese große "Oper", die von einem tragischen Fall, moralischen Fragestellungen, Intrigen, und dem Sturz einer ganzen Republik handelt?"
Alles Palpatines Plan! Oder ein Zeichen für die Arroganz der Jedi!
Oder weil es halt eine weit weit weit (18 Jahre) entfernte Epoche darstellt. Da war halt alles noch saubere und kalte Handarbeit und noch nicht so technisierte Fabrikware.
Mich schüttelt es bei den PT-Argumenten selbst. Auch wenn ich die Früher selbst oft vorgebracht habe.
@OvO unter mir:
Naja. Es ist halt Oberflächlich und jede kann alles reininterpretieren was er für richtig hält. So funktionieren auch Soap-Operas oder Pop-Balladen.
(zuletzt geändert am 26.10.2016 um 16:48 Uhr)
McSpain
@Lucas:
Naja, dem Regisseur(en) fehlte es einfach an Feingefühl, welches zu OT Zeiten noch vorhanden war. Ob Lucas das verloren hat oder ob er es nie besaß und jemand anders dies bei der PT ergänzte sei mal dahingestellt. Möglicherweise ist beides der Fall gewesen.
Aber es ist interessant. Offenbar ist es einfacher durch einfachstrukturierte Darstellung eine Vielseitigkeit und Komplexität zu vermitteln als komplexere Darstellungsformen. Unser Geist kann Komplexität möglicherweise besser erfassen und verarbeiten wenn sie empathisch einfach-nachvollziehbar dargestellt wird.
@Sequels:
Das man das kann, stelle ich ja nicht in Frage. In Frage stelle ich lediglich ob man es gut kann. Und mit gut meine ich mehr als nur zufriedenstellend. Die 3 Kritikpunkte die mir an einem guten Film wichtig sind, hab ich ja oben beschrieben. Dazu vllt noch die Tiefe und Leichtigkeit die du grad selbst der OT zugeschrieben hast. Man sollte sich eben die Zeit nehmen um den Stoff gerecht zu werden. 2 weitere Filme reichen mir da persönlich eventuell nicht. Aber vllt urteile ich auch vorschnell.
(zuletzt geändert am 26.10.2016 um 16:51 Uhr)
OvO
Ach, Goerge Lucas hat einfach das gleiche Problem, wie auch Studio Ghibli: Er ist alt und rührseelig geworden und erzählt Geschichten einfach nicht mehr, wie ein erwachsener Mann sie einem anderen erzählt, sondern wie ein Großvater seinen Enkeln, das ist das ganze Geheimnis hinter der verhunzten PT.
Nitewolf
@ OvO:
Ich sehe soweit keinen Grund, in Frage zu stellen, ob die, die für die weiteren Sequels verantwortlich sind, das können. Colin Trevorrow ist so eine Sache, aber dafür ist es jetzt noch zu früh. Egal was man von "Looper" hält - ich mochte nur das Ende nicht - der Film zeigt, dass Rian Johnson durchaus ein fähiger Regisseur und Erzähler ist, der mehrere Dinge gleichzeitig jonglieren kann. "Looper" vereint - vielleicht nicht absolut perfekt, aber sehr kompetent - Lockerheit, Humor, und intelligente Ideen. Dazu hat er tolle Schauspieler, solide Dialoge, eine anständige Iszenierung - beste Voraussetzungen für Star Wars, würde ich meinen. Johnson kann, soweit ich das beurteilen kann, problemlos das stemmen, was ich für Episode VIII vermute: also eine gesplittete Handlung, so wie TESB und AOTC das gemacht haben. Hinzu kommt, dass er, so wie es jetzt aussieht, der geistige Vater nicht nur von VIII, sondern auch von IX sein wird, und das deutet darauf hin, dass es zumindest in groben Zügen eine Vorstellung davon gibt, wie man diese Trilogie konzeptionell und inhaltlich rund macht.
Ich verstehe absolut, dass man nach schlechten Erfahrungen zweifelt. TFA war ja auch nicht die Erlösung, die ich mir nach Bekanntgabe des Disney-Deals eine Zeit lang erhofft hatte. Bei genauerer Betrachtung trennt den Film nicht so viel von den Prequels, wie es vielleicht mal möglich gewesen ist. Die Probleme der PT haben aber ganz konkrete Gründe, bei TFA ist es genau so. Jetzt ist ein anderer Regisseur und Autor am Werk: Abrams war nicht Lucas, Johnson ist nicht Lucas und nicht Abrams. Das einzige, was mir noch Sorgen bereitet, ist eine eventuelle rigorose Einmischung von Disney, die die Filme irgendwie glattbügeln und verfälschen und mundgerecht verstümmeln könnte - aber diese Sorge ist nicht wirklich begründet, sondern nur eine, die immer so mitschwingt, wenn einem als Fan etwas besonders wichtig ist.
(zuletzt geändert am 26.10.2016 um 17:05 Uhr)
George Lucas
@George Lucas:
"Vielseitigkeit und Komplexität ist, wenn ein- und die selbe Szene mehrere Bedeutungsebenen gleichzeitig hat. Beispiel aus der OT: das Gespräch zwischen Luke und Yoda in der Hütte auf Dagobah, während es draußen regnet und stürmt. Wir haben hier - gleichzeitig! - gemütliche Einkehr im Kleinen und Spiritualität im Großen; geistige Autorität/Ernsthaftigkeit und niedlich-verrückte Verschrobenheit; jugendliche Ungeduld und erwachsene Reife. Das alles auf engstem Platz, in kurzer Zeit und mit den einfachsten inszenatorischen und technischen Mitteln. In der PT dagegen bekommen wir die jeweils intendierte Stimmung und die zu vermittelnden Informationen ständig wie einen großen bunten, ungenießbaren Haufen direkt ins Gesicht geklatscht: Hey, wir erzählen eine Liebesgeschichte, das erkennt ihr an den bunten Blumen und der Wiese und dem Wasserfall und dem Kaminfeuer; und diese Figur soll lustig und locker sein, deshalb stolpert sie durch die Gegend und redet ganz komisch; und dieser Junge hier ist voll süß und unschuldig, das erkennt ihr daran dass er zehn Jahre alt und blond ist und einen Topfhaarschnitt hat..."
Hehehe, ja, sehr richtig.
Wie inszenatorisch kindisch unbeholfen doch die Prequels sind.
Ist überhaupt irgendwo eine Ambivalenz zu finden in diesen Filmen?
Padme Amidala ist ja auch eine grauenhaft eindimensionale Figur, die Frau als Stimme der Vernunft, dafür werden Frauen ja gerne missbraucht in Filmen.
Die hätte man auch interessanter gestalten können. Sie hätte auch in einen Sog der dunklen Seite geraten können, von Anakin verführt..., als sie erkennt, dass es der falsche Weg ist, tötet Palpatine sie.
@Rian Johnson
Von ihm hängt ab, was aus der Episoden Saga wird, wenn Episode 8 schlecht wird, kann Episode 9 auch nichts mehr retten, was ne Aufgabe....
Looper gefällt mir sehr gut. Ich bin sehr froh, dass Johnson auch seinen Kameramann mit nach Star Wars bringt, seine Arbeit fand ich in Looper super!
(zuletzt geändert am 26.10.2016 um 17:06 Uhr)
Rieekan78
@Analyse "vs" Genuss
Vielen Dank für Eure Antworten hierzu! Die haben mich auf eine Art beruhigt. Ich dachte schon, dass einigen von Euch der Genuss abgekommen ist. Nehme mich da gar nicht aus.
Natürlich frage ich mich, ob ich ahnungslos und glücklich, oder lieber kenntnisreich und unglücklich sein möchte (etwas vereinfacht, doch im Prinzip genau das). Dann dachte ich, dass ich eigentlich weder unglücklich noch ahnungslos sein möchte - sich also der Mittelweg aus den Alternativen anbietet. Ich stehe momentan vor der Entscheidung, richtig tief in die Materie SW einzusteigen, also auch durch entsprechende Sekundärliteratur mir noch mehr anzulesen, um meinen SW Horizont zu erweitern. @ GL danke noch mal für den guten Buchtipp!
In dem Zusammenhang befürchte ich ein wenig, dass sich die "Während-des-Films-Analysen" noch weiter verstärken werden, was bei mir eindeutig auf Kosten des Genusses ginge. Das kann mir sogar passieren, während ich mich z. B. über die technische Umsetzung einer Szene freue und mir Gedanken zu den dahinter stehenden Special Effects bzw. Optical Effects mache, wie in dieser Szene hier:
https://www.youtube.com/watch?v=gjmaYdXSpNE
die ich grandios umgesetzt finde.
@OvO
"Das Analysieren fängt bei mir immer erst hinterher an, oder wird durch die Kommentare hier angeschoben."
Das ist gut.
" Aber nicht weil ich analysiere sondern weil es mit der Zeit doch iwie langweilig und fad wird. "
Das wäre dann eine Art Selbstanalyse während des Sehens.
@George Lucas
"Alles in allem genieße ich Star Wars aber ohne jede Anstrengung. Die Filme flutschen einfach sehr gut. Das ganze analytische Zeugs, das ich hier ständig ausbreite, spielt beim Schauen selbst nur selten und nie in der Ausführlichkeit eine Rolle. Das kommt immer danach und spielt sich hauptsächlich sogar auf SWU ab (oder im Gespräch mit an Filmen interessierten Freunden)."
Interessant. Heißt das auch, Du gleichst Deine positiven und negativen Momente während des Sehens mit den Analysen ab bzw. diese bilden gar Ausgangspunkte für Analysen?
@McSpain
"Auch wenn es bei der OT in den ganzen Neuauflagen und der PT sehr schwer fällt."
Das kenne ich auch, wenn ich plötzlich merke: "Oops, das war doch früher mal anders?", z. B. wenn ich den irre (!) grinsenden Anakin am Ende von VI sehen muss. Ganz schlimmer Moment für mich, wie dort die PT nach der OT ihre Griffel ausstreckt. Sebastian Shaw war so genial in seiner kleinen Rolle als demaskierter Vader. Sehr schade.
@Rieekan78
"Bei Zurück in die Zukunft Teil 1 z.B. ist das Finale für mich jedes mal wieder spannend, wenn Marty mit dem Delorean auf das Rathaus zu-donnert und Doc Brown in letzter Sekunde noch den Stecker einsteckt. Musik, Schnitt, Dramatik, alles zieht einen in die Story."
Bei der Szene bekomme ich immer noch Schweißhände!
"Bei TFA war ich bei dem Lichtschwertkampf am Ende voll drin..."
Ich auch. Epische Sache!
(zuletzt geändert am 26.10.2016 um 17:23 Uhr)
MaYo
@ MaYo:
Ich folge eigentlich einem simplen Prinzip: zuerst das Herz, dann der Verstand. Wenn ich einen Film mag, dann hat er schon etwas richtig gemacht. Dann kann ich noch schauen, ob ich noch mehr aus ihm herausholen kann. Ich halte nichts davon, mir über den Umweg des Intellekts ein Gefühl anzueignen. Das geht eigentlich auch nicht, weil ein Gefühl entweder da ist oder nicht. Deshalb lasse ich mir auch nicht sagen, ich würde die Prequels nicht verstehen oder ihre Großartigkeit nicht anerkennen oder mich aufgrund von Oberflächlichkeit nicht auf sie einlassen wollen. Vor allem mag ich es nicht, wenn jemand im Kleinen keine Kompetenzen aufweist, aber gleich die großen Gesten schwingt. Dass Lucas z.B. eine Analogie auf die Bush-Administration in Episode III eingebaut hat ist schön und gut, für mich am Ende aber bedeutungslos. Diese politischen Anspielungen sind nur Firlefanz, mit denen sich jemand geschmückt hat, und die er für irgendwie bedeutsam hält. Im Falle von Kritik kann er dann auf sie deuten und sagen "Na und, ich habe einen politisch relevanten Film gemacht, was interessiert mich der Rest des Filmemachens, ich bin ein visionärer Künstler ich muss so etwas nicht beachten." So rum funktioniert das aber nicht.
(zuletzt geändert am 26.10.2016 um 17:34 Uhr)
George Lucas
@George Lucas
"Ich folge eigentlich einem simplen Prinzip: zuerst das Herz, dann der Verstand."
Wohl mit die beste Strategie. Nice ...
"Wenn ich einen Film mag, dann hat er schon etwas richtig gemacht."
Definitiv, ja! Das Ziel jedes Films sollte doch sein, Emotionen zu wecken und Spannung, in welcher Form auch immer, zu erzeugen. Wenn eines von beiden voll erfüllt ist, dann sage ich: Der Film war gut. Wenn beides befriedigend erfüllt ist, dann ist der Film für mich sehr gut.
"Dann kann ich noch schauen, ob ich noch mehr aus ihm herausholen kann."
Durch Analysen und den Austausch mit anderen. Ich verstehe.
"Ich halte nichts davon, mir über den Umweg des Intellekts ein Gefühl anzueignen. Das geht eigentlich auch nicht, weil ein Gefühl entweder da ist oder nicht."
Das ist richtig. Ich frage mich gerade, ob man durch eine bestimmte Information eine Szene evtl. besser zu schätzen lernt. Wenn ich z. B. weiß, mit welchem kranken Aufwand die AT-AT Szenen aus TESB erstellt worden sind und dass dort auch ein Verfahren namens "Go Motion" verwendet worden ist, übt die Szene auf mich einen großen technischen Reiz aus und erzeugt fast Ehrfurcht vor den Machern. Das KANN auf Kosten des "Im-Film-Seins" gehen, muss aber nicht.
"Deshalb lasse ich mir auch nicht sagen, ich würde die Prequels nicht verstehen oder ihre Großartigkeit nicht anerkennen oder mich aufgrund von Oberflächlichkeit nicht auf sie einlassen wollen."
Jepp - zumal niemand den Anspruch auf Deutungshoheit erheben kann. Natürlich haben die Leute unterschiedlich starke Argumente. Letztendlich muss man sich auf sein eigenes Herz und seinen Bauch verlassen können. Nicht immer einfach, sich gegen andere Sichtweisen abzuschotten bzw. unbeeinflusst zu bleiben, aber möglich. Manchmal lasse ich mich hier auch gerne eines Besseren belehren bzw. mich gern beeinflussen.
"Vor allem mag ich es nicht, wenn jemand im Kleinen keine Kompetenzen aufweist, aber gleich die großen Gesten schwingt."
Ja, und am besten noch ein "Sorry." vorausschickt und dann sofort mit irgendeinem verbalen Tiefschlag kommt. Hier zum Glück sehr selten geworden, aber auch schon gesehen.
"Dass Lucas z.B. eine Analogie auf die Bush-Administration in Episode III eingebaut hat ist schön und gut, für mich am Ende aber bedeutungslos. Diese politischen Anspielungen sind nur Firlefanz, mit denen sich jemand geschmückt hat, und die er für irgendwie bedeutsam hält. Im Falle von Kritik kann er dann auf sie deuten und sagen "Na und, ich habe einen politisch relevanten Film gemacht, was interessiert mich der Rest des Filmemachens." So rum funktioniert das aber nicht."
Das nun wieder finde ich vom Ansatz her richtig. Somit baut man einen Draht zum Publikum auf, mit deren zeitgeschichtlichen Problemen. Ob Lucas sich jetzt an der Stelle einen Fehltritt erlaubt hat bzw. ob es "Firlefanz" oder Kokolores war, kann ich für mich nicht abschließend beantworten. Möglich wär's.
(zuletzt geändert am 26.10.2016 um 17:47 Uhr)
MaYo
Rieekan78
@Mayo:
"Das wäre dann eine Art Selbstanalyse während des Sehens."
Analyse nicht. Achtsamkeit. In allem was ich wahrnehme, tue, sage achte ich sehr genau darauf, was ich dabei empfinde. Zum einen aus Selbstschutz und zum Anderen für Selbstreflektion. Ich mache das aber nicht bewusst sondern intuitiv. Das brachte meine Laufbahn wohl so mit sich.
"In dem Zusammenhang befürchte ich ein wenig, dass sich die "Während-des-Films-Analysen" noch weiter verstärken werden,"
Kenntnis macht nicht unglücklich. Der falsche Umgang damit tut es eventuell. Leider muss man oftmals erst einen falschen Weg gehen um zu erkennen, welches der Richtige ist. Aber glücklicherweise hat man oft im Leben die Wahl, einen anderen Weg einzuschlagen, wenn die Straße zu holprig wird.
OvO
@OvO
"Kenntnis macht nicht unglücklich. Der falsche Umgang damit tut es eventuell. Leider muss man oftmals erst einen falschen Weg gehen um zu erkennen, welches der Richtige ist."
Da ist was dran. Durch die neuen Erkenntnisse ergeben sich evtl. auch neue Möglichkeiten der Wahrnehmung, die Freude machen.
"Aber glücklicherweise hat man oft im Leben die Wahl, einen anderen Weg einzuschlagen, wenn die Straße zu holprig wird."
Genau. Ein anderer Weg ist eigentlich immer da. Man muss ihn nur erkennen und beschreiten. Ich rede schon wie Meister Yoda.
MaYo
OvO
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