Update 2
Zwei Schritte vor, einer zurück: Slashfilm-Chef Peter Sciretta hat sich gestern auf Twitter zum Thema Making-of-Buch geäußert:
Ich habe endlich einen Kommentar zu J.W. Rinzlers Making-of-Buch erhalten: "Lucasfilm und der Abrams-Verlag erklären offiziell, dass das Making-of-Buch zu Star Wars: Das Erwachen der Macht nicht gestrichen wurde. Weitere Details folgen demnächst."
Danke an @andiminga für den Hinweis!
Update vom 29. April, 11:27 Uhr
Nach dem vermeldeten Aus für das Making-of-Buch zu Star Wars: Das Erwachen der Macht wurde J. W. Rinzler, der Autor der Making-of-Bücher zur klassischen Trilogie und zu Episode III - Die Rache der Sith auf Twitter um eine Stellungnahme gebeten. Und die liest sich wie folgt:
Ich spreche nicht mehr für das Projekt, denn ich arbeite nicht mehr dort, also fragt den Verlag (Abrams Books) und Lucasfilm.
Er fügte später hinzu:
Ich kann sagen, dass ich beteiligt war und bei Lucas während der Produktion des Films gearbeitet habe.
Und der Rest? Ist Schweigen.
Originalmeldung vom 26. April, 8:57 Uhr
Die Jedi-Bibliothek hat herausgefunden, dass das Buch Making of Star Wars: The Force Awakens von Mark Cotta Vaz und J.W. Rinzler offenbar bis auf Weiteres gestrichen wurde.
So ist der entsprechende Eintrag aus dem Verlagskatalog verschwunden, auch einige Online-Buchkataloge weisen den Hinweis "cancelled" auf.
Making of Star Wars: The Force Awakens sollte erst im März, dann im Oktober dieses Jahres erscheinen. Viele Fans haben in der Hoffnung, mehr über den Rauswurf Michael Arndts und dem Ausstieg George Lucas' erfahren zu können, sehnsüchtig auf diese Veröffentlichung gewartet.
Mit der offensichtlichen Streichung des Buches von der Veröffentlichungsliste stellt sich natürlich die Frage, ob es auch beim Schreiben des Making-ofs zu Problemen kam? Vielleicht möchte man bei Disney die ungeschönte Wahrheit noch einige Zeit für sich behalten. Vielleicht ist ein komplett offenlegendes Making-of-Werk aber auch hinsichtlich der noch ausstehenden Episoden VIII und IX einfach noch nicht möglich, ohne zu viel vorwegzunehmen.
Die Hoffnung bleibt, dass die Veröffentlichung des Buches nur auf unbestimmte Zeit verschoben und nicht gänzlich gestrichen wurde.
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@Darth Jorge
"Bis Ende 2012 schreibt er noch auf der Grundlage der Treatments. Dann sagt ihm Disney, dass er in eine andere Richtung gehen soll."
Hmm, mein Eindruck ist eher das er in diesen Prozess der Entscheidungsfindung mit eingebunden war. Aber konkret beweisen kann ich das nicht.
"Kurz darauf sitzt er regelmäßig mit Kennedy, Kasdan und Abrams in den Konferenzen und muss sich auch noch nach denen richten."
Hmm, der arme Michael Arndt. Dabei hätte er doch die Lösung gehabt.
Spaß beiseite. Wir wissen es nicht, wie sehr Arndt von irgendwem in irgendeine Richtung gedrängt wurde. Vielleicht basiert das Verwerfen der Treatments auf seinen Ideen oder er stieß auf Probleme bei der Lucas-Vorlage.
Mein Eindruck ist eher, wie ich oben schon geschrieben hab, dass er Teil dieses Prozesses war und selbst wenn im Laufe der Zeit der ein oder andere kreative Kopf dazu kam, steht weiterhin seine Aussagen, dass er es einfach nicht hinbekommen hat und er noch mehr Zeit benötigt hätte.
Davon abgesehen, ist es einem Drehbuchautor ein nicht völlig unbekannter Prozess, mit dem Schreiben zu beginnen und mitten im Laufe seiner Arbeit einen Regisseur vorgesetzt zu bekommen, ebenso wie vielleicht einen weiteren kreativen Kopf. Und das diese neuen Leute dann ihren eigenen Input einbringen, ist ebenso normal, wie in den meisten Fällen auch erwünscht. Natürlich verändert das, dass Skript und stellt neue Herausforderungen an den Autor. Dementsprechend ist es heutzutage äußerst üblich, dass ein weiteres Autorenteam nochmal unabhängig das Drehbuch überarbeitet.
Und selbst wenn ich deinem Eindruck folge, hat der Mann immer noch genug Zeit gehabt ein verfilmbares Drehbuch auf die Beine zu stellen. Ob er ging, weil er dann nicht mehr mit dem Herzen dabei war? Auch das halte ich für möglich und vielleicht sogar für den Aspekt bei dem er, meiner Meinung nach, noch am Besten wegkommen würde.
(zuletzt geändert am 29.04.2016 um 19:45 Uhr)
Gehen wir mal davon aus, dass die von Lucasfilm/Disney angestoßene Richtungsänderung bei den Treatments von der Absicht gelenkt war, sich so weit wie möglich von den Prequels zu entfernen und TFA "massentauglich" zu machen.
Ich versuche mich in die Position desjenigen zu versetzen, der diese Neuausrichtung ausruft, und gehe TFA gedanklich durch, um zu spekulieren, was in diesem Film genau auf dieses neue Programm zurückgeht.
Mir fällt spontan die Verwendung ikonischer Versatzstücke aus der OT ein, die auch auf Kosten einer nachvollziehbaren In-Universe-Entwicklung innerhalb der 30 Jahre zwischen ROTJ und TFA durchgezogen wurde. Ich kann mir vorstellen, wie jemand bei Lucasfilm sagt: die Leute identifizieren Star Wars mit Tie-Fightern, Sternenzerstörern, X-Wings, Superwaffen, Imperium, und Rebellen. Da es aber eine Episode VII ist, müssen wir irgendeine Erklärung dafür dranhängen, warum sich das Universum weder optisch noch in seiner politischen Situation grundlegend verändert hat. Nur so kann ich mir erklären, warum die Republik in ein paar Nebensätzen und Einstellungen abgehandelt wird. Das trifft auch auf die OT-Protagonisten zu. Obwohl ich ihre Entwicklung für plausibel halte, ist es natürlich auffällig, dass man sie noch einmal in ihrer alten Profession und mit ihrem alten Charme präsentieren wollte. Nicht zufällig ist Han kein General, und Leia keine Jedi-Schülerin. Bei Luke wäre dies schon schwieriger gewesen, deshalb hat man ihn vorerst auf die Ersatzbank gesetzt.
Weiterhin führe ich die zurückhaltend gestalteten, natürlich-geerdeten Schauplätze auf die Lucasfilm-Intervention zurück. Das ist natürlich nur Spekulation, aber ich kann mir regelrecht ausmalen, wie Lucas in seinen Treatments wieder wild fantasiert hat. Ein Todesstern-Wrack unter Wasser ist da vielleicht nur die Spitze des Eisberges gewesen. Wenn ein Müll-Planet schon als zu exotisch, abgedreht, und unpraktikabel erachtet wird, dann macht es nur Sinn, dass man kein Felucia, Kamino, oder Utapau möchte. Wie weit Lucas tatsächlich ging, weiß ich nicht, aber Schauplätze wie wir sie in TFA sehen wären in der Form wohl kaum seinem Kopf entsprungen.
Ich gehe auch davon aus, dass Lucas uns den Starkiller und den ganzen Handlungsstrang mit Lagebesprechung und Schlacht erspart hätte. Ob er den Look des Post-OT-Universums grundsätzlich verändert und das Used Universe auch hier wieder hinter sich gelassen hätte? Schwer zu sagen. Vielleicht hätten wir bei ihm eine OT-PT-Kombination bekommen: eine Welt, die noch vom Bürgerkrieg gebeutelt ist, aber langsam hier und da wieder zu altem Glanz aufersteht.
Wie ich schon einmal schrieb, halte ich es für möglich, dass TFA eine Art Sequels light darstellt, und das dies auf die Neausrichtung durch Lucasfilm zurückgeht. Soll heißen: beruhigen wir diejenigen, die die Prequels nicht mochten, indem wir ihnen noch einmal das alte Star Wars in geringfügig abgewandelter Form zeigen, und steigen dann in die Weiterentwicklung ein. Wir werden sehen.
(zuletzt geändert am 29.04.2016 um 20:01 Uhr)
George Lucas
@George Lucas
"und Leia keine Jedi-Schülerin."
Oder Meisterin? Hätte ich spannend gefunden, wenn Leia ihre Machtfähigkeiten etwas ausgebaut hätte.
"Bei Luke wäre dies schon schwieriger gewesen, deshalb hat man ihn vorerst auf die Ersatzbank gesetzt."
Ersatzbank... Luke war das Questziel. Aber im Endeffekt, ja. Ersatzbank.
"...aber ich kann mir regelrecht ausmalen, wie Lucas in seinen Treatments wieder wild fantasiert hat. Ein Todesstern-Wrack unter Wasser ist da vielleicht nur die Spitze des Eisberges gewesen. "
Das hätte ich nun eine ziemlich coole Idee gefunden. Hätte auch schön symbolisiert, dass im Untergrund noch etwas brodelt, das noch nicht vorbei ist.
Wir wissen nicht, wie ausgegoren Lucas Treatments letztendlich waren. Selbstbild und Fremdbild sind auch so eine Sache - um noch einmal auf das C. Rose-Interview zurückzukommen. Wenn Lucas sagt: "Sie haben es nicht verwendet." kann das in Wirklichkeit bedeuten, dass sie schon 70% von Lucas Ideen genommen hatten und er wegen den fehlenden 30% einen kleinen Aufstand macht inkl. Disney-Dissing. Man weiß es nicht.
(zuletzt geändert am 29.04.2016 um 20:11 Uhr)
DrJones
Rieekan78
George Lucas
George Lucas
Ich muss auch konstatieren, dass Han Solo bzw Ford echt gut rüberkommt in TFA.
Zumindest da wurde eine ot Fan Zufriedenstellung erreicht.
Ich weiß nicht mehr, wer das hier schrieb, aber Rolle und Darstellung sind tatsächlich besser als in RotJ.
Vielleicht etwas zu rührselig aber so wird man im Alter wohl.
Rieekan78
@Jorge:
"Deine Herleitung über die Definitionen deutete aber darauf hin, dass du die Wahrscheinlichkeit für die Ablehnung so begründen wolltest."
Nein, ich habe lediglich darauf hingewiesen, dass es einen Unterschied zwischen Treatment und Exposé gibt. Von "minderwertig" habe ich nie gesprochen.
"Entweder waren also die Treatments Murks oder Lucas trifft eine andere Schuld. Wollen wir die Milchmädchenrechnung ernsthaft in dieser Form erweitern?"
Nicht nötig. Ich habe weder behauptet, dass die Treatments "Murks" sind, noch dass Lucas irgendeine "Schuld" träfe. Ich sehe auch keinen Grund, in dieser Hinsicht eine Wertung oder Schuldzuweisung vorzunehmen, zumal die Ablehnung vielerlei Gründe gehabt haben mag.
"So alt ist diese Diskussion schon. Damals habe ich die Tragödie schon geahnt, und du warst noch recht überzeugt, dass man an Lucas und den Treatments festhalten würde... *zwinker*"
Stimmt, ich konnte mir nicht vorstellen (und kann es auch heute noch nicht), dass alles, was Arndt aus dem Hut gezaubert hat, in die Tonne getreten wurde. Ich betrachte die Entwicklung eines Drehbuchs als einen kontinuierlichen Prozess, nicht als eine Momentaufnahme, die von einem Einzelnen alleine bestimmt wird.
Und selbst wenn dem so gewesen wäre, würde ich es keinesfalls als eine "Tragödie" werten wie du es tust. Genau in diesem Punkt unterscheiden wir uns beide - damals wie heute.
(zuletzt geändert am 29.04.2016 um 23:12 Uhr)
DerAlteBen
Weil ihr hier das Foto von Rinzler und Lucas kommentiert habt, möchte ich fragen: Ist es denn aktuell? Anhand Lucas könnte es auch ein Bild von 2005 sein? Wobei ich glaube, dass Lucas' "Doppelkinn" damals nicht so war. Könnte doch aktuell sein?
@ GL: Kleiner Auszug von dir:
"Ich kann mir vorstellen, wie jemand bei Lucasfilm sagt: die Leute identifizieren Star Wars mit Tie-Fightern, Sternenzerstörern, X-Wings, Superwaffen, Imperium, und Rebellen."
Da ist jetzt die große Frage wer diesen Retro-OT-Trip eingefädelt hat. Waren dass alle beteiligten, die auch echte Fans sind und nunmal die OT vermisst haben? Oder haben wir alles J. J. Abrams als OT-Fan zu verdanken? Da müsste man jetzt tatsächlich die damaligen Meldungen von Ende 2012 und 2013 nachlesen, wann so genau ein Retro-Trip angekündigt wurde. Vielleicht war aber diese Erwartung von Anfang an da. Schließlich wurde beim Disney Deal eine Fortsetzung der OT angekündigt.
Ob Lucas die Planeten von TFA kreiert hätte? Ganz sicher nicht. Aber ich glaube Lucas hätte da was cooles ausgedacht. Zumindest hat er ja im Interview im Dezember 2015 zugegeben, dass Technik nicht alles ist. Vielleicht hätten wir was bekommen, dass wir aus der PT nicht kannten.
Kyle07
@Rieekan78
Zitat:
"Ich finde mit der Feststellung, dass Lucas mit der pt seine Chance hatte, kann man das treatment-problem ganz gut verdauen. TFA ist mMn zwar nur mittelmäßig geworden, aber immernoch besser als die pt."
Ansichtssache. Bei mir steht der Film ja solide auf Platz Nummer 7. Könnte sich natürlich ändern, wenn ihn die Nachfolgefilme besser in die Saga einbetten, aber das bleibt abzuwarten.
Zitat:
"Ja, das wäre sogar sehr wahrscheinlich!"
Über die Wahrscheinlichkeit würde ich keine Einschätzung geben können. Vielleicht würde er auch Offenbarungen tätigen, die mir gefallen. An diesem Beispiel wollte ich nur aufzeigen, was möglich wäre und dass ich die Treatments nicht blauäugig betrachte.
@Snakeshit
Zitat:
"Vielleicht basiert das Verwerfen der Treatments auf seinen Ideen oder er stieß auf Probleme bei der Lucas-Vorlage."
Bitte?!
Es gibt nicht ein Indiz dafür, dass Arndt das angestrengt hätte. Dafür gibt es aber konkrete Aussagen, die belegen, dass Disney sich gegen die Treatments entschieden hat.
Zitat:
"Mein Eindruck ist eher, wie ich oben schon geschrieben hab, dass er Teil dieses Prozesses war und selbst wenn im Laufe der Zeit der ein oder andere kreative Kopf dazu kam, steht weiterhin seine Aussagen, dass er es einfach nicht hinbekommen hat und er noch mehr Zeit benötigt hätte."
Nach dem Bruch mit den Treatments war er natürlich Teil des neuen Prozesses. Und dass er noch mehr Zeit benötigt hätte, ist auch nicht strittig. Die Frage bleibt aber, ob dies nicht nachvollziehbar ist, wenn man sich vorher auf eine andere Richtung eingependelt hat. Ich halte es sogar für möglich, dass ihn Skrupel behinderten. Man muss sich mal vorstellen, dass Arndt vor dem Disney-Deal von Lucas engagiert wurde, um sein Vermächtnis zu erfüllen. Er wird einige Besprechungen mit ihm gehabt haben und ihm wird bewusst geworden sein, welches Erbe er da zu stemmen hat. Wenn einem dann später von anderen mitgeteilt wird, dass man dies bitteschön außer Acht lassen soll, würde ich denken, dass dies nicht ganz ohne Magenschmerzen vonstattengeht. Sogar wenn man die Umsetzung der Treatments selbst als problematisch angesehen hätte. Dass Arndt sich zum Thema unverschnupft zeigt, könnte auch einfach an dem Umstand liegen, dass er vielleicht letztlich froh war, dass er aus der Verantwortung genommen wurde, den neuen Weg zu realisieren.
Zitat:
"Davon abgesehen, ist es einem Drehbuchautor ein nicht völlig unbekannter Prozess, mit dem Schreiben zu beginnen und mitten im Laufe seiner Arbeit einen Regisseur vorgesetzt zu bekommen, ebenso wie vielleicht einen weiteren kreativen Kopf. Und das diese neuen Leute dann ihren eigenen Input einbringen, ist ebenso normal, wie in den meisten Fällen auch erwünscht. Natürlich verändert das, dass Skript und stellt neue Herausforderungen an den Autor. Dementsprechend ist es heutzutage äußerst üblich, dass ein weiteres Autorenteam nochmal unabhängig das Drehbuch überarbeitet."
Das habe ich auch nie anders dargestellt. Und trotzdem ist dies - je nach dem Grad der Veränderung - ein nicht zu verachtendes Problem für den Schreiber. Die Qualität eines Autoren nun daran zu bemessen, ob er diese Aufgabe in der angegebenen Zeit stemmen kann, entspricht nicht meinem Anspruch an so eine Arbeit - und Arndt sieht dies wohl ähnlich. Natürlich erwartet man in Hollywood oft anderes - und Kasdan und Abrams haben es ja auch geschafft. Aber das Ergebnis ist dann halt auch, dass man die heiße Nadel nur zu deutlich erkennen kann.
@(User) George Lucas
Zu deiner Vision bzgl. der Ereignisse:
Auch ich halte es für sehr wahrscheinlich, dass es genau so gewesen ist!
Zitat:
"Ich bin auch OT-Fan. Wenn auch nicht unbedingt die Art von OT-Fan, die Disney und Lucasfilm vielleicht in mir sehen"
dito!
@DrJones
Zitat:
"Wenn Lucas sagt: "Sie haben es nicht verwendet." kann das in Wirklichkeit bedeuten, dass sie schon 70% von Lucas Ideen genommen hatten und er wegen den fehlenden 30% einen kleinen Aufstand macht inkl. Disney-Dissing."
Selbst wenn es nur 5% waren. Wenn es elementare Aspekte betraf, wäre seine Meinung trotzdem nachvollziehbar. Das hat wohl weniger mit Quantität zu tun.
@DerAlteBen
Ich mag es nicht wirklich, diesbezüglich in die Metakommunikation zu gehen, aber die Diskussion hat sich ja in einer bestimmten Weise entfaltet:
Zitat:
"Nein, ich habe lediglich darauf hingewiesen, dass es einen Unterschied zwischen Treatment und Exposé gibt. Von "minderwertig" habe ich nie gesprochen."
Der Kontext war aber wie folgt:
Du hast folgende Aussage von McSpain zitiert:
"Waren die Treatments selbst evtl. schon eine Ansammlung von vielen und verworrenen Ideen die sich schwer in ein Drehbuch umsetzen ließen?"
Ich würde dies als eine Formulierung ansehen, die ein eher wenig brauchbares und damit minderwertiges "Treatment" beschreibt, oder?
Dazu führtest du dann aus:
"Das halte ich sogar für durchaus wahrscheinlich. Selbst in einschlägiger Fachdefinition gibt es keine klare Unterscheidung zwischen "Treatment" und "Exposé". So heißt es im Filmlexikon der Deutschen Filmakademie:" usw.
Die Definitionen sollen dann aufzeigen, dass es sich bei den Treatments nicht um ausgearbeitete Handlungsverläufe gehandelt haben muss.
Soweit auch unstrittig. Doch der Bezug zu McSpains Zitat gab den Ausführungen den Anschein, dass sie zudem seine kritische Bemerkung untermauern sollten, was ich aber nicht ungefragt unterstellen wollte, weshalb ich folgendes schrieb:
"Alles richtig, aber deshalb hältst du es für "durchaus wahrscheinlich", dass die Treatments "eine Ansammlung von vielen und verworrenen Idee" waren?!
Ich kann diese Schlussfolgerung nicht nachvollziehen. Das ist doch so, als wenn ich sage: Ich halte es für durchaus wahrscheinlich, dass unser Kind ein Mädchen wird, denn der Arzt hat gesagt, dass Kinder entweder Jungen oder Mädchen werden."
Du hast meine Frage dann nicht verneint, sondern geantwortet:
"Wir reden hier doch nicht von einer 50:50-Wahrscheinlichkeit, wonach ein Glas Bier halb voll oder halb leer ist. Es muss doch schließlich einen deutlich gewichtigeren Grund gehabt haben, weshalb man die Treatments nicht zu einem Drehbuch weiterentwickelt hat, nicht?"
Dies sagt doch wohl aus, dass du in der Tat eher (!) davon ausgehst, dass die Treatments "eine Ansammlung von vielen und verworrenen Idee" sind, die man nur schwerlich in ein Drehbuch verwandeln konnte. Und dies würde ich als die Beschreibung eines minderwertigen "Treatments" ansehen.
Daher schrieb ich:
"Die Annahme, dass die Treatments qualitativ minderwertig sein müssen, da sie sonst nicht verworfen worden wären, würde ich als Milchmädchenrechnung titulieren."
Dann führtest du an, dass eine qualitative "Minderwertigkeit" (wieder so benannt!) kein "zwingendes Kriterium für eine Ablehnung ist" und hast darauf hingewiesen, dass Lucasfilm statt dessen die PT-Orientierung genannt hat.
Dagegen hatte ich auch nichts einzuwenden. Nur war bis zu diesem Zeitpunkt der Austausch in eine andere Richtung gegangen.
Ok, mag also eine fehlgeleitete Diskussion gewesen sein, aber ich habe mich stets aufmerksam mit deinen Aussagen auseinandergesetzt und konnte imho schwerlich zu einem anderen Schluss kommen.
Zitat:
"Ich habe weder behauptet, dass die Treatments "Murks" sind, noch dass Lucas irgendeine "Schuld" träfe."
Auch jenseits der aktuellen Diskussion hatte ich tatsächlich den Eindruck bekommen, dass du nicht davon ausgehst, dass die Treatments etwas Lohnendes enthalten könnten.
Und wenn man von der Beschaffenheit der Treatments (egal ob Quali oder PT-Orientierung) dazu wechselt, dass man davon ausgeht, dass der "Bruch" vielmehr dadurch zustande gekommen ist, "dass der Kontrollfreak Lucas mit seinem Versuch, die Leute nach seinen Anweisungen arbeiten zu lassen, bei Disney/LF ganz ordentlich angeeckt ist", würde ich dies aufgrund der fehlenden Indizien (Kennedy wie Lucas haben sogar das Gegenteil verlautbart) von einer Schuldzuweisung sprechen. Aber hey, ich freue mich ja, dass mich meine Wahrnehmung hier trügt!
Zitat:
"Stimmt, ich konnte mir nicht vorstellen (und kann es auch heute noch nicht), dass alles, was Arndt aus dem Hut gezaubert hat, in die Tonne getreten wurde."
Damals ging es ja nicht um Arndt, sondern vor allem darum, dass ich Lucas' Offenbarung, dass er raus sei, ernst genommen habe, während viele andere hier (nicht nur du) noch an eine Finte seinerseits glaubten und das Lucas-Vermächtnis als weiterhin gewahrt erachteten.
Dass alles in die Tonne getreten wurde, glaube ich übrigens auch nicht. Ich kann mir sogar vorstellen, dass so einiges erhalten geblieben ist. Allerdings bin ich davon überzeugt, dass Elemente verändert wurden, die Lucas als wesentlich erachtet hat.
Zitat:
"Ich betrachte die Entwicklung eines Drehbuchs als einen kontinuierlichen Prozess, nicht als eine Momentaufnahme, die von einem Einzelnen alleine bestimmt wird."
Das mit dem Prozess sehe ich ganz genauso. Das mit dem Einzelnen verstehe ich nicht sicher. Meinst du einen einzelnen Moment oder eine einzelne Person? Müsstest ja eigentlich die Person meinen. Da würde ich sagen, dass dies absolut so sein kann. Lucas hat ja auch darüber entschieden, was Kasdan im Skript von TESB oder ROTJ umsetzen durfte.
Zitat:
"Und selbst wenn dem so gewesen wäre, würde ich es keinesfalls als eine "Tragödie" werten wie du es tust. Genau in diesem Punkt unterscheiden wir uns beide - damals wie heute."
Das ist wohl wahr...
@Kyle07
Schau dir das Artbook an. Da erkennst du ganz deutlich, dass der Retro-Trip ursprünglich nicht so geplant war.
Darth Jorge
@Snakeshit
"Ist natürlich leicht das zu erkennen, wenn man drüber Bescheid weiß.*zwinker*"
Ich hab den Film relativ unvorbereitet gesehen. D.h. kannte die ganzen Drehbuchleaks nicht. Die Unausgereiftheit war mir aber gleich beim ersten Sehen aufgefallen. Auch dort, wo ich sie nicht erwartet hatte.
"Puh, empfinde ich ein bisschen zu weit gedacht. Immerhin gehe ich davon aus, dass GL damit rechnete, dass sie seine Treatments verfilmen und er deswegen schon einen Teil der Arbeit abgeleistet hatte."
Man kann GL hier vielleicht Naivität vorwerfen. Das Disney nach so einem teuren Deal sofort Geld machen will hätte er sich denken können und er wusste ja auch, dass sein Entwurf noch nicht Drehfertig war. Die Vorstellung, dass sie seine Entwürfe verwenden, nur weil er George Lucas ist und alle ihn lieben wäre auch blauäugig gewesen. Nun wissen wir nicht, was genau alles besprochen wurde und was GL sich genau dabei gedacht hat. Klar ist aber, dass GL nicht vertraglich auf die Umsetzung seiner Konzepte bestanden hat. Michael Arndt war bei all diesen Entscheidungsprozessen nicht beteilligt und ihn trifft somit sicher keine Schuld.
Grossmoff Nase
George Lucas
Zur ganzen Kaffeesatzleserei bezüglich der Änderungen und dem Grund des Austritts von Michael Arndt.
Mir stellt es sich so dar, dass GL und MA in erster Linie am Konzept der Trilogie und weniger an einem ausgereiften Drehbuch zu EP7 gearbeitet haben. D.h. sie haben den groben Handlungsverlauf skizziert und die Figuren mit deren Beziehungen, Konflikten und Entscheidungen definiert. Nach dem was man so liest war dieses Konzept aber noch nicht ganz ausgereift.
Disney wollte von diesem Konzept abweichen. Vermutlich um Figuren der alten Trilogie stärker in diese Trilogie einzubeziehen und um den Fans der OT einen größeren Wiedererkennungswert zu bescheren. Von der Idee zu dem Alter der Protagonisten halte ich nicht viel. Theoretisch waren Luke und Leia auch noch Teenager und Rey und Finn passen auch noch gut in diese Kategorie. Eventuell war in GL und MA Konzept der Werdegang von Kylo ein zentralerer Part der Geschichte. Darüber können wir nur spekulieren.
Für Arndt stellte sich daraus eine schwierige Situation dar. Um die von Disney gewünschten Änderungen umzusetzen hätte er das Konzept der Trilogie überarbeiten müssen. Das hätte nach seiner Aussage 6 Monate gedauert. Dafür hatte Disney keine Zeit, da sie den Film schon im Sommer 2015 in die Kinos bringen wollten. Emotional war er von der Änderung vielleicht auch nicht gerade begeistert. Schießlich hatte er das Konzept mit GL erarbeitet und er wird schon einiges Herzblut hineingesteckt haben. Wenn man so ein Konzept erstellt und von seiner Arbeit überzeugt ist, dann ist es nicht so einfach alles wieder einzureißen. D.h. er wird von der neuen Marschrichtung nicht voll überzeugt gewesen sein und zudem in so kurzer Zeit nicht zu der Qualität in der Lage gewesen sein, die er von sich erwartet und zu der er mit seinem Namen stehen kann. In so einem Fall ist die einzig logische Schlussfolgerung, dass er das Projekt verlässt und andere die Aufgabe übernehmen.
Nun hing es an Abrams und Kasdan aus den im Raum schwebenden Ideen und angerissenen Konzepten in kürzester Zeit ein Drehbuch zu schreiben. Was man so lesen kann deutet genau so eine Situation an und im Film sieht man auch deutlich, dass es sich in erster Linie um eine Ansammlung verschiedenster Ideen handelt. Ein echtes durchdringendes Konzept habe ich nicht entdecken können. Nun ist das bei einem ersten Film auch etwas viel erwartet, aber die Konzeptionelle Stärke der Starwars Filme war definitiv nicht zu entdecken.
Die interessante Frage ist nun, ob Rian Johnson ein brauchbares Konzept für EP8 und 9 bekam oder dieses erst erschaffen musste. Ich persönlich glaube nicht, dass man sehr stark vom ursprünglichen Handlungsablauf abgewichen ist. Mein Eindruck ist eher, dass man hauptsächlich TFA angepasst hat, um den Fans der OT etwas zu bieten. Vielleicht ist das aber auch Wunschdenken von mir.
(zuletzt geändert am 30.04.2016 um 01:42 Uhr)
Grossmoff Nase
@Darth Jorge
" Selbst wenn es nur 5% waren. Wenn es elementare Aspekte betraf, wäre seine Meinung trotzdem nachvollziehbar. Das hat wohl weniger mit Quantität zu tun."
Richtig, George Lucas hätte sich selbst über 0.5 % Abweichung mokiert, mMn. Ob das jetzt nachvollziehbar ist, sei dahingestellt. GLs Perfektionismus ist wahrscheinlich ein Faktor, der dort mit reinspielt.
(zuletzt geändert am 30.04.2016 um 07:33 Uhr)
DrJones
Ich für meinen Teil muss eigentlich gar nicht mehr wissen, was in George Lucas Treatments stand. Wir haben jetzt alle SW Filme nochmals durchgesehen zum TFA Release und so leid es mir auch tut, aber mir geht er absolut nicht ab. Ich weiß viele mögen die PT und ich hasse es auch irgendwie das zu schreiben, aber ich habe sie jetzt das erste Mal seit 3 Jahren wieder gesehen, und sie ist tatsächlich noch schlechter geworden. Die Charaktäre und die Dialoge sind teilweise zum Fremdschämen, selbst in der OV. Episode I ist generell unnötig, aber dass der Film so langweilig ist, war mir nicht mehr bewusst. TFA hat seine Schwächen, aber für mich ist er jetzt eindeutig der drittbeste Star Wars Film nach TESB und ANH. Er passt sich nahtlos an die OT an und ist für mich eine perfekte Weiterführung der Saga bzw der perfekte Einstieg in eine neue Trilogie mit tollen und liebenswerten Figuren.
Ich freue mich auf die kommenden Filme ohne George Lucas. Er hat Großartiges geschaffen und er wird auch immer meinen Respekt haben, und auch Bewunderung, aber trotzdem bin ich sehr froh, dass er verkauft hat.
Ein Making Of Buch würde ich mir aber trotzdem noch wünschen. Vielleicht kommt es ja noch.
Yensid
"Ich freue mich auf die kommenden Filme ohne George Lucas. Er hat Großartiges geschaffen und er wird auch immer meinen Respekt haben, und auch Bewunderung, aber trotzdem bin ich sehr froh, dass er verkauft hat. "
Genauso.
Ich bin glühender Fan der OT, liebe die opulente Optik der Prequels und nehme die Schwächen Plot, Dialoge, gescheiterte Versuche von Humor) als Fan von Star Wars hin. Ich liebe KOTOR und hätte ursprünglich 3x lieber eine Trilogie aus der Zeit gehabt.
Ich war nie ein Fan der (nunmehr Legends-) Post Endor Ära aber mit dem Auftakt zur neuen Trilogie haben sie mich wirklich gekonnt eingefischt. Vielleicht auch, weil TFA durchaus auch optische Versatzstücke - möglicherweise auch Plotelemente) aus KOTOR aufgreift. Jedenfalls passt das Konzept, der Cast, die Figuren und das hohe Spekulationspotenzial rund um den Plot für mich perfekt.
Ich freue mich auf die weiteren Filme und hoffe wirklich, dass Johnson sein Wort wahrmacht und - obwohl das Fandom zunächst sicher wieder mal aufheulen wird (siehe das "Drama" um BB-8 und Kylos Schwertkonzept ganz am Anfang) - neue, ganz ganz düstere Wege beschreiten wird.
(zuletzt geändert am 30.04.2016 um 12:02 Uhr)
Sol Deande
@ Yensid:
Meine Gemütslage entspricht ziemlich genau der deinen. Nur in diesem Punkt sieht es bei mir anders aus:
- "Ich weiß viele mögen die PT und ich hasse es auch irgendwie das zu schreiben, aber ich habe sie jetzt das erste Mal seit 3 Jahren wieder gesehen, und sie ist tatsächlich noch schlechter geworden."
In meinen Augen hat die PT davon profitiert, dass sie so lange zurückliegt. Meine Erwartungen und Hoffnungen haben sich beruhigt, sind weitgehend verschwunden und konnten den Filmen so, wie sie sind, Platz machen. Als das alles noch neu und frisch war, war es weit schlimmer, vor allem bei Episode I und III (die eine war ein irritierender Start, die andere ein irgendwie frustrierendes Ende). Was mir persönlich jüngst geholfen hat: die PT nicht als Prime-Time-Event-Kino schauen, sondern als seichte Unterhaltung an einem verregneten Sonntag-Nachmittag. Das setzt sie in einen bestimmten Kontext und dann stören auch die vielzitierten Schwächen nicht mehr so
- "Ich für meinen Teil muss eigentlich gar nicht mehr wissen, was in George Lucas Treatments stand."
Ich mache aus ganz pragmatischen Gründen kein großes Thema draus. Wir werden es so schnell nicht erfahren, und ich will mir dadurch einfach nicht den Blick auf die Sequels verstellen. Da ich als Fan aber in vielerlei Hinsicht nachsichtig bin - das betrifft alle SW-Filme - möchte ich auch George Lucas nicht allzu kritisch betrachten und einräumen, dass seine Sequel-Treatments nicht zwangsläufig von den Schwächen durchsetzt sein müssen, die bei den Prequels offenbar wurden. Ich habe bei den Prequels immer bedauert, dass er nicht andere Autoren und Regisseure mit an Bord holte. Am Anfang sah es so aus, als würde genau das bei den Sequels passieren... naja.
@ Sol Deande:
- "Ich bin glühender Fan der OT, liebe die opulente Optik der Prequels und nehme die Schwächen Plot, Dialoge, gescheiterte Versuche von Humor) als Fan von Star Wars hin."
Sehe ich genau so.
George Lucas
Ich denke mal da hat es hinter den Kulissen das eine oder andere Mal so richtig heftig genallt und das will Disney (verständlicher Weise) nicht publik machen.
Ich kann mir die Einstellung dieses Buches eigentlich nur so erklären:
Bsp.:
Arndt möchte mit dem fertigen Film nicht mehr in zusammenhang gebracht werden und untersagt die Nennung seines Namens im Buch. Oder Disney möchte das Thema unter den Tisch kehren und untersagt den Autoren das Drehbuch-Dessaster zu thematisieren. Die Autoren wollen jedoch dieses Thema nicht auslassen und es kommt zum Streit der darin endet dass Disney keine Autoren mehr hat und das Buch lieber komplett streicht als sich damit noch länger herum ärgern zu müssen.
Ahnliches könnte ich mir auch mit Fords Verletzung vorstellen.
Dabei würde ich die Einstellung der Autoren komplett verstehen, denn an ihnen bleibt es hängen wenn die Fans fragen "Was schreibt ihr da für nen Scheiss? Von wegen Friede-Freude-Eierkuchen, Arndt hat die Produktion verlassen und Ford wurde verletzt und Ihr schreibt darüber gar nichts...."
Grausamer Ewok
@ Grausamer Ewok:
- "Arndt möchte mit dem fertigen Film nicht mehr in zusammenhang gebracht werden und untersagt die Nennung seines Namens im Buch."
Das kann ich mir nicht vorstellen. Es war bestimmt nicht alles Friede hinter den Kulissen, aber ich habe nirgendwo den Eindruck gewonnen, dass es da einen persönlichen Bruch gab. Arndt gab zusammen mit Kasdan und Abrams ausführliche Interviews und wird ja auch in den Credits von TFA genannt. Wenn es tatsächlich so schlimm wäre und er nicht mehr mit dem Film in Zusammenhang gebracht wollen würde (wofür ich überhaupt keinen Anlass sehe...), dann ist es jetzt wohl zu spät dafür.
- "Oder Disney möchte das Thema unter den Tisch kehren und untersagt den Autoren das Drehbuch-Dessaster zu thematisieren. Die Autoren wollen jedoch dieses Thema nicht auslassen und es kommt zum Streit der darin endet dass Disney keine Autoren mehr hat und das Buch lieber komplett streicht als sich damit noch länger herum ärgern zu müssen."
Ich würde zwar nicht von einem Desaster sprechen, aber in der Sache sehe ich das ähnlich. Mein erster Gedanke war, dass Rinzler ein möglichst umfassendes Buch schreiben wollte und es dadurch zu Interessenskonflikten kam. Wie wir ja von der OT wissen, ist er sehr an der Genese der Drehbücher interessiert, und das ist bei TFA ja ein heikles Thema.
(zuletzt geändert am 30.04.2016 um 20:32 Uhr)
George Lucas
Eins muss man diesen Treatments lassen: ganz egal in welches Licht sie TFA rücken werden sollten sie geleakt werden, oder wie sich das Entwerfen des Drehbuchs wirklich ereignet hat, sie bilden diese Art von Mythos der Diskussionen am Leben erhält. Spekulationen, Vermutungen, Interpretationen... Es ist alles nur heisse Luft, aber es ist auch so spannend. Sowas habe ich sonst nur in den Post-KOTOR II-Zeiten gekannt, als wir wild über Revan, die Wahren Sith und anderes gerätselt haben.
Darth Revan Lord der Sith
@(User) George Lucas
Zitat:
"Aber wo wir bei Platzierungen sind, wie sehen denn die anderen Plätze aus?"
Fangen wir mit dem einfachen Teil an:
Auf Platz 1 stehen ANH und TESB und ich möchte die eigentlich nicht nochmal unterscheiden. Natürlich erweitert erst TESB die Vision zu einer Saga (nicht weil es schlicht der 2. Teil ist, sondern aufgrund des epischen Inhalts: Vader/Luke etc.) und auch ansonsten bringt "Empire..." so viel mehr an den Tisch als sein Vorgänger, dass ich durchaus verstehe, dass ihn viele an Platz 1 sehen. Und auch wenn ich nicht widersprechen kann und will, so steht TESB doch auf den unfassbar breiten Schultern des Riesen mit Name ANH! Und ANH ist ein perfekter Film! Es ist der Film, der auf einen Schlag ein Universum in die Welt setzte, das vertraut und gleichzeitig faszinierend neu wirkte. Eine Geschichte, die trotz ihrer Antiquiertheit (fast) eine ganze Generation elektrisierte. Filmhistorisch und (pop)kulturell war der Originalfilm ein Erdrutsch, der eigentlich nie wiederholt wurde. Und ja, ich muss es gestehen, das Sehen dieses Filmes war für mich als Kind eine quasi-religiöse Erfahrung. Wenn man mich also zwingen würde, müsste ich ANH als die Nummer 1 nennen, aber ich wäre glücklicher damit, wenn sich ANH und TESB den 1. Platz auf dem Siegertreppchen teilen könnten.
Bzgl. TESB möchte ich noch ergänzen, dass der Film nicht nur auf den Schultern von ANH steht, sondern dass jeder weitere Film zu einer weiteren Erhöhung von "Empire..." beigetragen hat. Nicht weil die so schlecht waren, dass TESB im Vergleich dazu noch besser aussieht, sondern weil sie ihm alle inhaltlich dienen und die epischen Momente des Film noch stärker mit Bedeutung aufladen.
Jetzt wird es schon schwieriger. Ich würde aber als nächstes RotJ nennen. Zum einen ist der ganze Block, in dem Han befreit wird, für mich perfekte Space-Fantasy, die ich nur abfeiern kann; und zum anderen sind alle Sequenzen zwischen Luke, Vader, dem Imperator und natürlich die Versöhnungs-Auflösung absolut großartig. Diese Emotionalität konnte in den Prequels nicht mehr erreicht werden, was aber auch Sinn macht, denn schließlich ist bzw. war "Return..." der chronologische Höhe- und Endpunkt der Saga. Ich hätte es sogar schlimm gefunden, wenn mich das Duell zwischen Anakin und Obi-Wan in Ep.3 mehr mitgenommen hätte, als das zwischen Vater und Sohn in "Return Of The Jedi". Tatsächlich haben die Prequels auch Ep.6 weiter aufwerten können: Ich hatte 1983 z.B. etwas Probleme damit, dass Lucas erneut auf Tatooine und einen Todesstern zurückgriff. Als narrative und visuelle Klammer konnte ich das zwar prinzipiell nachvollziehen, aber da nur "ein" anderer Film innerhalb dieser Klammer lag, wirkte es ursprünglich doch nicht ganz so elegant. Da Tatooine durch die PT aber als eine Art Schicksalsplanet der Skywalkers (und Wahlheimat Jabbas) etabliert wurde und auch das Konzept des Todessterns als DIE fixe Wahnidee der Bösen bereits in Ep.2 eingeführt wurde, wirken beide Elemente in "Return..." heute wie eine logische Konsequenz der vergangenen Begebenheiten und funktionieren jetzt auch ganz vortrefflich als die narrative und visuelle Klammer, die sie immer schon sein sollten. Die Thronraum- und die Versöhnungs-Sequenzen gewinnen ebenfalls durch die Erlebnisse der PT. Und vor diesem Hintergrund schätze ich Lucas Entscheidung auch sehr, dass er Hayden als Machtgeist in Ep.6 eingebaut hat! Aber damit werde ich bei dir wohl keinen Punkt machen können...
Minimal negativ empfinde ich nur, dass Endor mir tatsächlich etwas zu irdisch erscheint und dass die ersten Ewok-Sequenzen so eine Sonntag-Nachmittags-Film-Atmosphäre versprühen, aber soooo wild ist das jetzt auch nicht und gegen die Ewoks an sich hatte ich eh noch nie etwas.
So. Dann käme - zu RotJ fast gleich auf (!) - "Revenge Of The Sith", weil dieser Film den wichtigsten Teil der Vorgeschichte erzählt und dabei fast alles richtig macht.
Bei Ep.1 und Ep.2 wird es dann richtig schwierig. Schauen wir uns beide mal an:
TPM präsentierte uns zunächst einmal eine ungewohnt andere Welt. Ich war allerdings seit 1981 von der Idee fasziniert gewesen, dass Lucas irgendwann mal die Vorgeschichte von allem erzählen wollte und hatte entsprechend erwartet, nicht direkt das etablierte imperiale oder "rebellische" Design wiederzusehen. Zudem hatte ich mich in den Jahren zuvor mit den Inspirationen für "Star Wars" auseinandergesetzt, was mich schnell (nämlich beim zweiten Sehen) erkennen ließ: Ja, genau so sollte die Vergangenheit dieses Universums aussehe. Ein Naboo im Stile Flash Gordons, archaische "Ben Hur"-Wagenrennen auf Tatooine, endlich die "Metropolis"-Hauptwelt. Und nicht zu vergessen - funktionierende Jedi! Hier war ich allerdings zunächst auch etwas irritiert, da sie sich als Elfenbeinturm-Orden präsentierten und ich sie deutlich naturverbundener eingeschätzt hätte. Doch die Szenen im Rat lassen ja erahnen, dass der Orden diese Vergangenheit weiser Kontemplation und ehrvoller Ritterlichkeit bereits hinter sich hat und dass das aktuelle Habitat ein Zeichen der Dekadenz ist. Bereits Episode 1 macht - wenn auch noch recht subtil - deutlich, dass hier die letzten Tage der Jedi-Ritter anbrechen. (Nebenbei: Ich setze immer noch große Hoffnung darauf, wie uns die ST die weit entfernte Vergangenheit der Jedi präsentiert. Skelling Michael ist imho schon der richtige Ort, um das zu visualisieren. Jetzt muss nur noch die fiktionale Überhöhung durch entsprechende Kinomagie hinzukommen. Das kann immer noch klappen!)
Anakin als "macht-gezeugtes" Kind habe ich auch schnell als mythologisch sinnvoll erachtet, und nach der Logen-Szene in Ep.3 sogar als ziemlich genial. Die Midichlorianer gingen mir jedoch zunächst extrem gegen den Strich. Das lag natürlich vor allem daran, dass ich - wie viele andere - die falsche Zuordnung "Midichlorianer = die Macht" vornahm, obwohl der Film sie deutlich anders definiert. Ich kann inzwischen sehr gut verstehen, dass Lucas sie einbrachte und will sie auch gar nicht mehr missen. Allerdings sollten sie wirklich nur dann thematisiert werden, wenn es nötig ist...
Das größte Problem des Films ist in meinen Augen die zu starke Kinder-Orientierung, und damit meine ich nicht, dass geringe Alter Anakins, denn das habe ich sogar begrüßt. Jar Jar mag ich ebenso, auch wenn ich mir bei ihm gewünscht hätte, dass man die "großes Kacka"-Spitzen etwas beschnitten hätte. Aber eine leichte Trimmung hätte schon genügt. Die anderen Gungans (z.B. Tarpals) hätten allerdings nicht ebenso albern daherkommen sollen. Stattdessen wäre es besser gewesen, ihnen eine fremdartige und untertitelte Stimme zu geben, was JarJars Basic-Bemühungen auch nochmal sympathischer gemacht hätte. Und Boss Nass hätte man neben seiner Sprache auch noch das Spucken austreiben müssen. Visuell war diese Figur und auch seine Wächter, die wie die Gungan-Version der imperialen Garde schienen, ziemlich toll. Die Neimodianer in Ep.1 sind leider auch nicht ernst zu nehmen und Darth Maul hat leider nicht genug Raum um sein "böses" Potential voll zu entfalten. Aber das hat Lucas ja später selbst eingesehen.
Ich kann verstehen, dass Lucas mit dem chronologisch ersten Film besonders leicht und kinderorientierter beginnen wollte. Aber er ist dabei vielleicht ein - na, sagen wir zwei - Schritte zu weit gegangen. Dann hätten wir noch so Kleinigkeiten, dass Anakins Erfolg in der Endschlacht zu zufällig und nicht machtgesteuert erschien. Und da Lucas leider nicht die PT als ganzes durchkonzipiert hatte, wurden auch Chancen vergeben - wie z.B. die, dass man Dooku bereits im Ep.1-Jedirat hätte einführen können.
AOTC bildet heute bei vielen Fans das Schlusslicht und er hat sicher auch die offensichtlichsten Probleme. Die ganze Geschichte um das Attentat und die Verfolgung der Täter und Hintermänner, die zur geheimen Klonarmee führt, deren Hintergrund ebenfalls umschattet bleibt, wirkt schon etwas konstruiert. Wenn man das Ganze jedoch als das sieht, was es ist, ein diabolisch konstruiertes Ränkespiel Palpatines , muss das für die Rezeption nicht zum Problem werden. Manche Dialoge zwischen Anakin und Padme sind da sicher schon schwieriger zu goutieren. Ich persönlich habe hier zwar auch weniger Probleme, da ich es mir zumindest recht einfach schönreden kann, dass das Agieren der Figuren in ihrem Kontext (bindungsunsicherer Klosterschüler und aristokratische Jungfer) durchaus plausibel ist, aber ich will nicht verhehlen, dass ich es bevorzugen würde, wenn ich diese Erklärung gar nicht erst bemühen müsste.
Trotzdem ist es ein Film, der mir in audiovisueller Pracht epische "Star Wars"-Lore präsentiert, die ich nicht missen möchte. Anakins "Besuch" bei den Tusken und sein Anschließender Zusammenbruch sind wichtige Einschnitte, die ich immer wieder bewegend finde. Der Beginn der Klonkriege mit der Schlacht auf Geonosis vermittelt zum ersten Mal einen Eindruck von einem groß angelegten "Krieg" und nicht nur eines "Bürgerkrieg der Sterne". Und selbst das schlussendliche Zusammenfinden von Padme und Anakin im Angesicht des Todes ist trotz der von vielen bemäkelten Prise Schmalz berührend. Das Fett-Vermächtnis mit den Klonen zu verbinden und mit dem Trooper-Design zu versinnbildlichen ist ein weiterer Aspekt von vielen, die ich noch positiv herausstellen könnte, aber es soll hier erstmal genügen...
Wenn ich nun Ep.1 und Ep.2 gegeneinander abwägen soll habe ich auf der unteren Skala ein ähnliches Problem wie mit ANH und TESB auf der oberen. Eigentlich könnte ich sogar alle 6 Filme auf das Siegertreppchen stellen. ANH und TESB umarmen sich auf Platz 1; ROTJ und ROTS stehen mit einem Anstandsabstand auf Platz 2 - und TPM und AOTC tollen ungezogen auf dem dritten Platz herum.
Zudem ist es ja so, dass ich die Idee der EINEN Saga sehr schätze. Als Lucas "Return..." beendet hatte, bezeichnete er die Original-Trilogie als EIN Buch, das nun in seinem Schrank stehen würde und zu dem sich vielleicht später ein weiteres gesellen würde. Ich konnte nur zustimmen, denn abgesehen davon, dass ANH auch allein bestehen könnte, bilden die drei Filme den Anfang, die Mitte und das Ende einer gemeinsamen Geschichte.
Als "Revenge..." veröffentlicht wurde, ging Lucas einen Schritt weiter und behauptete nun, dass alle 6 Filme EIN Gesamtwerk bilden. Und wieder musste ich ihm recht geben, denn neben der Geschichte Lukes in Ep.4-6 zieht sich die Geschichte von Anakin durch alle Episoden. "Star Wars" ist ein Gesamtwerk, das ich auch gerne in Gänze - mit all seinen Stärken und Schwächen - betrachte. Perfekt ist dieses Werk wahrlich nicht. Andererseits ist es aber auch ein Werk, das unvergleichlich großartig ist. Da kann ich diverse Schwächen verzeihen.
TFA könnte ich auch viele Schwächen verzeihen. Das größte Problem hierbei ist zur Zeit, dass ich noch nicht sehen kann, ob sich dieser Film später in das Gesamtwerk einreihen lassen wird können. An dem Einzelwerk lässt sich das noch nicht erkennen, und neben - später vielleicht verzeihbaren Schwächen - empfinde ich es als nicht sonderlich sinnig, gerade den Übergang (so wie ROTS der Übergang zu ANH war) als Mystery-Box zu konzipieren. Die hätte ich mir lieber in Ep.8 gefallen lassen, obwohl ich gar nicht weiß, ob ein Saga-Film überhaupt eine Mystery-Box sein sollte.
Aber zurück zu den ersten sechs Filmen...
Es gab eine Zeit, in der ich mich fragte, warum man Ep.1 für ein wenig essenzielles Vorgeplänkel "verschwendet" hatte, statt mit dem Ausbruch der Klonkriege und einem Anakin in der Ausbildung zu beginnen. Und auch Ep.2 präsentiert uns erst im letzten Akt den Beginn des Krieges, so dass dieser Konflikt in der PT insgesamt eigentlich nur fragmentarisch behandelt wurde.
Die weltliche Erklärung lag natürlich auf der Hand: Lucas dachte, dass die Vorgeschichte höchstens Stoff für 1,5 Filme bot, weshalb er den Beginn mit anderen Aspekten ausgestaltete. Dass er bei Ep.3 dann bemerkte, dass er für nur noch einen verbleibenden Film nun eigentlich zu viele wichtige Punkte übrig hatte, ist schon Ironie des Schicksals und bzgl. der mangelhaften Gesamtkonzeption sehr zu kritisieren. Trotzdem ist am Ende eine Trilogie entstanden, die gerade aufgrund der eher aus einer Not entstandenen Charakteristika sehr gut funktioniert, die Saga erweitert und die chronologisch nachfolgende OT bereichert.
Diese Ansicht muss man natürlich nicht teilen. Wenn Yensid weiter oben schreibt, dass er bei einer erneuten Komplettsichtung immer noch einen großen oder nun sogar noch einen größeren Bruch zwischen PT und OT empfindet, kann ich das nur akzeptieren - und werde wohl auch mit weiteren Worten nichts daran verändern können. Denn die grundsätzliche und persönliche "Berührtheit" durch ein Werk ist weder durch anschließende Analyse noch durch Relativierung herbeizuführen, und kann sich nur spontan einstellen.
Als ich nach Erscheinen der BD-Box auch alle Filme nacheinander schaute, war ich in Sorge, wie ich die Saga nun wahrnehmen würde. Aber mir erging es erfreulicherweise anders als Yensid: Von den wenigen Bauchschmerzmomenten abgesehen (Erstauftritt der Neimodianer, Boss Nass' feuchte Aus-Sprache) habe ich jede Minute genossen! Die von Yensid festgestellte und von ihm als Langweiligkeit bezeichnete Gemächlichkeit, interpretiere ich als das moderne Äquivalent zum Stil eines 30er-Jahre "Mantel- und Degen-Films". Und so sollte für mich ein Film der Saga-Reihe (wohlgemerkt nicht der Anthologie-Reihe!) auch sein.
TFA hat sich da tendenziell schon zu stark an die Reiß- und Schüttelästhetik aktueller Sehgewohnheiten angenähert, obwohl er sich prinzipiell natürlich noch zurückhält. Trotzdem: Beim Schauen der BD ist mir z.B. aufgefallen, dass sogar in der Szene in der sich Rey und Finn unterhalten, während sie das Leck im Boden des Falken repariert, mit einer hyperaktiv-ruhelosen Kamera gefilmt wurde. Natürlich können solche Bewegungen Sinn machen, aber hier offenbart sich dann eher, dass dies die visuelle Entsprechung zum "Mikey Mousing" beim Komponieren von Filmmusiken ist. Aber ich wollte hier gar nicht so viel zu TFA schreiben...
Zurück zu meiner Gesamtbetrachtung der Saga:
Den oben beschriebenen Wunsch, die PT anders zu strukturieren, habe ich heute nicht mehr. Ich schätze sie, weil sie das macht, was sie macht!
Mir fehlt höchsten ein Zwischenspiel zwischen Episode 2 und 3, in dem wir mehr von dem Anakin und dem Obi-Wan sehen würden, die wir aufgrund der Erzählung Kenobis in ANH erwartet haben. Lucas hat das auch erkannt und hat versucht, mit TCW etwas davon nachzureichen. Dafür (und für vieles andere) schätze ich diese Serie auch sehr (extrem sogar!), aber natürlich können die limitierten Möglichkeiten einer TV-Animationsserie nicht den gefühlten Episoden-Mangel in einer Filmreihe vollends befriedigend kompensieren. Es wäre cool gewesen, wenn Lucas nach Episode 3 mit den etablierten Darstellern eine eigene Klonkriege-Trilogie nachgeschoben hätte, die zwischen Ep.2 und 3 angesiedelt gewesen wäre. Dem Meister der unchronologischen Realisierung wäre das durchaus zuzutrauen gewesen - und in einem frühen 12er-Konzept der Saga war dies ja sogar mal vorgesehen. Nun, es sollte nicht so kommen, weshalb ich TCW zumindest für das dankbar bin, was es diesbezüglich geleistet hat - und das war schon einiges. Leider musste die Serie dann auch noch vorzeitig enden...
So weit erstmal. Du wirst bestimmt bemerkt haben, dass ich meine Bewertung sehr von dem Kontext des Gesamtwerkes abhängig gemacht habe und ich erwarte nun die Frage, ob ich nicht auch formale Kriterien der Filmgestaltung in so eine Bewertung einfließen lasse. Meine Antwort lautet: Oh doch! Aber das ist eine Geschichte für ein andermal...
Nein, ernsthaft: Das hebe ich mir für den Text zur "Hohen Kunst" auf.
Und hier noch ein Zitat von dir zum Treatment-Thema:
"Ich mache aus ganz pragmatischen Gründen kein großes Thema draus. Wir werden es so schnell nicht erfahren, und ich will mir dadurch einfach nicht den Blick auf die Sequels verstellen. Da ich als Fan aber in vielerlei Hinsicht nachsichtig bin - das betrifft alle SW-Filme - möchte ich auch George Lucas nicht allzu kritisch betrachten und einräumen, dass seine Sequel-Treatments nicht zwangsläufig von den Schwächen durchsetzt sein müssen, die bei den Prequels offenbar wurden. Ich habe bei den Prequels immer bedauert, dass er nicht andere Autoren und Regisseure mit an Bord holte. Am Anfang sah es so aus, als würde genau das bei den Sequels passieren... naja."
Eine sachlich begründete Art des Umgangs damit, die ich als respektheischend weise empfinde!
Aber selbst bin ich noch nicht so weit, um so zu agieren...
@Grossmoff Nase
Zitat:
"Mir stellt es sich so dar, dass GL und MA in erster Linie am Konzept der Trilogie und weniger an einem ausgereiften Drehbuch zu EP7 gearbeitet haben. D.h. sie haben den groben Handlungsverlauf skizziert und die Figuren mit deren Beziehungen, Konflikten und Entscheidungen definiert. Nach dem was man so liest war dieses Konzept aber noch nicht ganz ausgereift."
Sehe ich ähnlich. Die Frage ist nur, ob Arndt dann nicht auch schon dabei war, aus diesem "Material" ein Drehbuch zu entwickeln, bevor der Rückpfiff kam. Leider sind alle Indizien so ungenau, dass wird hier völlige Unsicherheit haben. Und selbst solch allgemeine und profane Infos über die Abläufe, die nichts über die Inhalte verraten würden, enthält man uns ja vor.
Zitat:
"Disney wollte von diesem Konzept abweichen. Vermutlich um Figuren der alten Trilogie stärker in diese Trilogie einzubeziehen und um den Fans der OT einen größeren Wiedererkennungswert zu bescheren. Von der Idee zu dem Alter der Protagonisten halte ich nicht viel. Theoretisch waren Luke und Leia auch noch Teenager und Rey und Finn passen auch noch gut in diese Kategorie."
Zustimmung.
Zitat:
"Für Arndt stellte sich daraus eine schwierige Situation dar. Um die von Disney gewünschten Änderungen umzusetzen hätte er das Konzept der Trilogie überarbeiten müssen. Das hätte nach seiner Aussage 6 Monate gedauert. Dafür hatte Disney keine Zeit, da sie den Film schon im Sommer 2015 in die Kinos bringen wollten. Emotional war er von der Änderung vielleicht auch nicht gerade begeistert. Schießlich hatte er das Konzept mit GL erarbeitet und er wird schon einiges Herzblut hineingesteckt haben. Wenn man so ein Konzept erstellt und von seiner Arbeit überzeugt ist, dann ist es nicht so einfach alles wieder einzureißen. D.h. er wird von der neuen Marschrichtung nicht voll überzeugt gewesen sein und zudem in so kurzer Zeit nicht zu der Qualität in der Lage gewesen sein, die er von sich erwartet und zu der er mit seinem Namen stehen kann. In so einem Fall ist die einzig logische Schlussfolgerung, dass er das Projekt verlässt und andere die Aufgabe übernehmen."
Sehr plausibel! Hatte ich in anderen Worten ja auch schon angeführt.
Zitat:
"Die interessante Frage ist nun, ob Rian Johnson ein brauchbares Konzept für EP8 und 9 bekam oder dieses erst erschaffen musste. Ich persönlich glaube nicht, dass man sehr stark vom ursprünglichen Handlungsablauf abgewichen ist. Mein Eindruck ist eher, dass man hauptsächlich TFA angepasst hat, um den Fans der OT etwas zu bieten. Vielleicht ist das aber auch Wunschdenken von mir."
Ja, das ist die Gretchenfrage! Ich bin nicht ganz so zuversichtlich wie du, möchte es aber auch hoffen!
@DrJones
Zitat:
"Richtig, George Lucas hätte sich selbst über 0.5 % Abweichung mokiert, mMn."
So hatte ich das nicht gemeint, aber ich denke, dass du dir darüber durchaus bewusst bist...
@Yensid
Absolut nachvollziehbare Schilderung deiner Gemütslage. Meine Erfahrungen sind zwar andere, aber ich kann den deinen wohl nichts Bewusstseins-veränderndes entgegenstellen.
@Sol Deande
Dass in der ST in der Tat ein KotoR-Motiv zum tragen kommen könnte, finde ich auch sehr spannend!
Welches "Drama" gab es denn um BB-8? Ist mir gar nicht in Erinnerung...
@Grausamer Ewok
Kann "unserem" GL nur recht geben: Nichts deutet darauf hin, dass gerade Arndt für das Scheitern des "Making Of"-Buches verantwortlich ist. Vielmehr glaube ich auch, dass Rinzler seinen (von mir extrem geschätzten) Anspruch, den er an so ein Werk stellt, nicht umsetzen durfte - und dass dies zu Auseinandersetzungen führte, die als Ergebnis hatten, dass das Projekt platt und Rinzler nun gar nicht mehr an Bord ist.
Darth Jorge
Zitat Darth Jorge:
"Ich würde aber als nächstes RotJ nennen. Zum einen ist der ganze Block, in dem Han befreit wird, für mich perfekte Space-Fantasy, die ich nur abfeiern kann; und zum anderen sind alle Sequenzen zwischen Luke, Vader, dem Imperator und natürlich die Versöhnungs-Auflösung absolut großartig. Diese Emotionalität konnte in den Prequels nicht mehr erreicht werden"
Danke dafür und 'zustimm'
Bei mir rangiert Jedi Rittter (also RotJ) aber vor ANH, auch wenn der Plot etwas
dünn ist finde ich das man Schauspielerisch von allen Darstellern die beste Leistung
sieht, selbst von David Prowse, die Art wie er guckt wenn Luke sich vor schmerzen
windet.
Zitat Darth Jorge:
"Ich hatte 1983 z.B. etwas Probleme damit, dass Lucas erneut auf Tatooine und einen Todesstern zurückgriff."
So urteilte ja damals auch die Fachpresse - "lauer Aufguss des ersten Teils"
Wieso? Weil wieder ein Todesstern drin vorkommt? Komischerweise hab ich den
nie als Todesstern gesehen sondern als Köder um die Rebellen in eine Falle zu locken.
Das ist was anderes mit der Kiste durchs Weltall zu schippern und andere Systeme
platt zu machen (oder zu unterdrücken)
Auch Tricktechnisch ist RotJ allem anderen weit überlegen, wenn es heißt
"Fighters coming in" (Jagdmaschinen im Anflug) und dan zig Tie Fighter
(und Tie Interceptors) reinschneien - Wow
Nebenbei bemerkt, den Tie Interceptor mit den 4 Bordkanonen find ich
eigendlich viel geiler als den ursprünglichen Tie Fighter, wo war der eigentlich
ind TFA??
PieroSolo
Original von Darth Jorge:
>>>TFA hat sich da tendenziell schon zu stark an die Reiß- und Schüttelästhetik aktueller Sehgewohnheiten angenähert, obwohl er sich prinzipiell natürlich noch zurückhält. Trotzdem: Beim Schauen der BD ist mir z.B. aufgefallen, dass sogar in der Szene in der sich Rey und Finn unterhalten, während sie das Leck im Boden des Falken repariert, mit einer hyperaktiv-ruhelosen Kamera gefilmt wurde.>>>
Ein nettes Beispiel dafür, dass sich TFA noch nicht abschliessend bewerten lässt weil der Rest der ST fehlt. Das ist zwar rein spekuliert, aber ich könnte mir gut vorstellen dass Episode VIII deutlich ruhiger in der Gangart wird - Stichwort kontemplative Spaziergänge von Meister und Schülerin in Kerry, Rückbesinnung auf das frühere Wesen der Jedi. Dann wird TFA in erster Linie der "Aufbruch ins Abenteuer", in den die hektische Gangart sehr gut passt.
>>>Dass in der ST in der Tat ein KotoR-Motiv zum tragen kommen könnte, finde ich auch sehr spannend!>>>
Original von Sol Deande:
>>>Ich war nie ein Fan der (nunmehr Legends-) Post Endor Ära aber mit dem Auftakt zur neuen Trilogie haben sie mich wirklich gekonnt eingefischt. Vielleicht auch, weil TFA durchaus auch optische Versatzstücke - möglicherweise auch Plotelemente) aus KOTOR aufgreift.>>>
Welches KOTOR-Motiv? Ich steh da etwas auf dem Schlauch.^^
Darth Revan Lord der Sith
Der Preis für den längsten Beitrag ever geht an Darth Jorge
Sehr spannende Ausführungen. Ich habe mir TFA nun im Zuge des BD Releases auch nochmal angeschaut. Bei mir landet der Film ebenfalls auf Platz 7 in der Gesamtbetrachtung.
Ich mag nicht erneut alles ausführen, aber um es kurz zu sagen: Ein unterhaltsamer Film aber im Kontext der Star Wars Saga dann irgendwie unpassend.
Vielleicht ändert sich meine Einschätzung ja noch mit Teil 8 und 9.
TiiN
@Piero Solo
Zitat:
"Komischerweise hab ich den nie als Todesstern gesehen sondern als Köder um die Rebellen in eine Falle zu locken. Das ist was anderes mit der Kiste durchs Weltall zu schippern und andere Systeme platt zu machen (oder zu unterdrücken)"
Ja, Lucas hat sich bei der Wiederholung des Todesstern-Motivs um eine elegante Variante bemüht. Auch die Umstände, dass er noch "under construction" ist, dass er mit einem extern geschalteten Schutzschild gesichert wird und dass die Jäger sich in seinem Inneren eine wilde Jagd liefern, waren attraktive Alternativen.
Heute - und lange schon - habe ich mit dem zweiten Todesstern überhaupt kein Problem mehr. Selbst ein dritter hätte mich nicht genervt, wenn er nicht direkt im Anschlussfilm an Ep.6 gebracht worden wäre - und wenn er nicht so schlecht durchdacht und so profan abgehandelt worden wäre, wie dies in TFA passiert ist.
Zitat:
"Auch Tricktechnisch ist RotJ allem anderen weit überlegen,"
Da die Leute von ILM ihre Skills mit den Jahren immer weiter ausgebaut haben, ist es ja nur natürlich, dass der dritte Film hier triumphiert. Aber ich will das gar nicht kleinreden: Die Effekte waren zu ihrer Zeit absolut atemberaubend und sensationell! Ich habe die entsprechenden Kinoerlebnisse in bester Erinnerung...
@Darth Revan Lord Of The Sith
Motive wären einige zu nennen, aber bzgl. der Handlung wäre es natürlich eine starke Parallele wenn die Protagonistin erst im Verlauf entdecken würde, wer sie wirklich ist...
@TiiN
Zitat:
"Bei mir landet der Film ebenfalls auf Platz 7 in der Gesamtbetrachtung. Ich mag nicht erneut alles ausführen, aber um es kurz zu sagen: Ein unterhaltsamer Film aber im Kontext der Star Wars Saga dann irgendwie unpassend."
Like!
@Anakin 68
Ist zu befürchten.
Manchmal lasse ich mich echt gehen . . .
Darth Jorge
@Darth Jorge
Was ist eigentlich der Hack, dass man soviel schreiben kann wie Du? Wie geht das?
"So hatte ich das nicht gemeint, aber ich denke, dass du dir darüber durchaus bewusst bist..."
Es war für mich nicht 100% klar, wie Du es meintest. Eher zu 99.5 %. Ich halte Lucas eben für einen Perfektionisten. Das meine ich weder positiv noch negativ. Es ist einfach ein Fakt. Er ist, IMHO, auch sensibel - für Künstler nichts Ungewöhnliches. Dass ihm bei C. Rose der Spruch zu Disney rausrutschte, war natürlich unschön und so nicht in Ordnung, aber irgendwo auch menschlich nachvollziehbar. SW ist sein Baby. Andere werkeln jetzt daran rum - aus seiner Sicht, auch wenn er sagt, das Franchise sei in besten Händen etc. Das muss für Lucas ein ganz mieses Gefühl sein, um es hier mit einem Zitat abzuschließen.
Evtl. ist es auch eine Mischung aus der Freude, dass es doch weitergeht mit seinem Lebenswerk und dem Verdruss darüber, dass er es nicht mehr steuern kann bzw. will.
(zuletzt geändert am 30.04.2016 um 23:44 Uhr)
DrJones
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