Update 2
Zwei Schritte vor, einer zurück: Slashfilm-Chef Peter Sciretta hat sich gestern auf Twitter zum Thema Making-of-Buch geäußert:
Ich habe endlich einen Kommentar zu J.W. Rinzlers Making-of-Buch erhalten: "Lucasfilm und der Abrams-Verlag erklären offiziell, dass das Making-of-Buch zu Star Wars: Das Erwachen der Macht nicht gestrichen wurde. Weitere Details folgen demnächst."
Danke an @andiminga für den Hinweis!
Update vom 29. April, 11:27 Uhr
Nach dem vermeldeten Aus für das Making-of-Buch zu Star Wars: Das Erwachen der Macht wurde J. W. Rinzler, der Autor der Making-of-Bücher zur klassischen Trilogie und zu Episode III - Die Rache der Sith auf Twitter um eine Stellungnahme gebeten. Und die liest sich wie folgt:
Ich spreche nicht mehr für das Projekt, denn ich arbeite nicht mehr dort, also fragt den Verlag (Abrams Books) und Lucasfilm.
Er fügte später hinzu:
Ich kann sagen, dass ich beteiligt war und bei Lucas während der Produktion des Films gearbeitet habe.
Und der Rest? Ist Schweigen.
Originalmeldung vom 26. April, 8:57 Uhr
Die Jedi-Bibliothek hat herausgefunden, dass das Buch Making of Star Wars: The Force Awakens von Mark Cotta Vaz und J.W. Rinzler offenbar bis auf Weiteres gestrichen wurde.
So ist der entsprechende Eintrag aus dem Verlagskatalog verschwunden, auch einige Online-Buchkataloge weisen den Hinweis "cancelled" auf.
Making of Star Wars: The Force Awakens sollte erst im März, dann im Oktober dieses Jahres erscheinen. Viele Fans haben in der Hoffnung, mehr über den Rauswurf Michael Arndts und dem Ausstieg George Lucas' erfahren zu können, sehnsüchtig auf diese Veröffentlichung gewartet.
Mit der offensichtlichen Streichung des Buches von der Veröffentlichungsliste stellt sich natürlich die Frage, ob es auch beim Schreiben des Making-ofs zu Problemen kam? Vielleicht möchte man bei Disney die ungeschönte Wahrheit noch einige Zeit für sich behalten. Vielleicht ist ein komplett offenlegendes Making-of-Werk aber auch hinsichtlich der noch ausstehenden Episoden VIII und IX einfach noch nicht möglich, ohne zu viel vorwegzunehmen.
Die Hoffnung bleibt, dass die Veröffentlichung des Buches nur auf unbestimmte Zeit verschoben und nicht gänzlich gestrichen wurde.
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@Darth Bock:
Zitat:
"Und nein, die Art des Humors passt nicht zum Humor der OT; es ist typischer heutiger Hollywood-Humor, wie er in jedem Michael Bay-Film vorkommt (was grundsätzlich nichts schlechtes ist, im Gegensatz zu den anderen Aspekten seiner Filme)."
Also ich habe jetzt TFA nach mehreren Monaten nochmal gesehen, zum insgesamt vierten mal.
Ich glaube ich kann für mich jetzt auch besser ausmachen, wieso "das Gefühl" nicht stimmt.
Der Film wirkt wie eine Star Wars Satire.Er nimmt viele Star Wars Themen nicht ernst und
zeigt sie zu überspitzt.
@Darth Jorge:
Ich bin zwar Jahrgang 78, kenne aber natürlich "Schweine im Weltall".
Die Ugnaughts spielen ja in Empire keine große, tragende Rolle und die kannibalistischen Ewoks sind nicht annähernd so albern wie die Gungans.
Und außerdem hatte ich ja auch schon mal erwähnt, dass vorhandene Schwächen in der ot kein Freifahrtschein sein sollten, um in der pt oder st Fehler zu wiederholen...
Rieekan78
@McSpain + Grossmoff Nase + DerAlteBen
Vielen Dank für eure Antworten. Es ist halt wie mit jedem Star Wars Film seit 1999, der Fandom ist gespalten. Ich glaube nicht, dass es je einen SW Film gibt, der uns allen zufriedenstellen wird.
@DarthBock
Also nach dem PT Humor, mit vielen für mich ganz schlimmen Momenten, wirkte der TFA Humor genau richtig. Sicher war es an manchen Stellen dem ein oder anderen etwas zu viel, was ich auch verstehen kann, aber einen Vergleich mit Michael Bay Filmen, das lasse ich so nicht gelten.
(zuletzt geändert am 01.05.2016 um 20:32 Uhr)
Thorsten82
Thorsten, es spielt keine Rolle, ob du das gelten lässt oder nicht. Das ist meine Empfindung, du darfst sehr gerne eine andere haben.
Die PT bietet mir dafür aber eine tolle Geschichte an (über die Umsetzung darf man streiten, ich habe meinen Frieden damit gemacht und dank TFA sogar noch mehr) und noch viel wichtiger: Ich hatte und habe totales Star Wars Feeling, wenn ich sie mir ansehen.
Das vermittelt mir TFA leider nur, wenn alte Star Wars Melodien die schwache Handlung unterstützen, was ein bisschen zu wenig ist (ok, viel zu wenig ).
Du kannst deine Meinung ja haben, aber wenn du sie in ein Forum schreibst, dann musst du auch damit leben können, dass es andere Leute nicht so sehen und manchmal auch nicht so stehen lassen möchten. Dieser Vergleich ist meiner Ansicht nach einfach überzogen. Der Humor aus TFA ist für mich nicht mit Humor aus Filmen, wie Transformers vergleichbar. Ich halte diesen Vergleich für unfair.
(zuletzt geändert am 01.05.2016 um 20:58 Uhr)
Thorsten82
@Rieekan78:
"Der Film wirkt wie eine Star Wars Satire.Er nimmt viele Star Wars Themen nicht ernst und zeigt sie zu überspitzt."
Das glaube ich weniger. Im Grunde genommen wurde TFA genau das Gegenteil vorgeworfen, nämlich dass er zu viel Ehrfurcht vor dem Original hätte und zu wenig auf eigenen Beinen stehen würde. Siehe dazu die sehr treffende SPIEGEL-Kritik "Episode Nummer Sicher".
Als ich das allererste Mal bei TFA aus dem Kino kam, hatte ich viel mehr das Gefühl eine ehrerbietende Hommage auf die OT gesehen zu haben, die eine ganze Reihe von offenen Fragen zurücklässt, was den eigenständigen Anteil des Films betrifft.
Beides kann man natürlich als negativ werten, bietet aber so ziemlich die besten Voraussetzungen dafür, um die verloren gegangen Fans der ersten Stunde wieder an Bord zu holen und das Publikum für Episode VIII und IX ins Kino zu locken.
(zuletzt geändert am 01.05.2016 um 22:46 Uhr)
DerAlteBen
@DarthBock
"Ich überlege nämlich noch, ob ich dafür Geld ausgeben soll oder nicht."
Kannst du bedenkenlos tun. Waren gestern drin. Bester MCU Film! Ein echtes Muss. Witzig, Dramatisch und der Flughafen-Fight ist der beste Superheldenkampf der Filmgeschichte bis hier hin...
@DerAlteBen
Ich weiß nicht. Nach fünf TFA Sichtungen, plus einem im Original fühlt sich der Film gar nicht an wie die OT. Das ist teilweise für viele befremdlich. Er hat zwar X-Wings, Falken und Todesstern III und doch ist die Atmosphäre und der Erzählton sehr viel eigenständiger, als viele ihm das zugestehen wollen. Liegt natürlich viel an den neuen Figuren. Es ist zwar schon etwas heimeliger, als es damals Episode I war aber dennoch anders für sich gesehen. Es wirkt noch ein bisschen unfertig, was er schwer macht das abschließend zu bewerten oder genauer zu beschreiben. Dazu muss manndie weiteren Filme wohl abwarten.
(zuletzt geändert am 01.05.2016 um 22:59 Uhr)
@Snakeshit:
Genau das wollte ich gerade nachträglich ergänzen: Der Film gewinnt für mich nach mehrmaligem Ansehen mehr und mehr an Eigenständigkeit, die womöglich beim ersten Mal durch die bereits bekannten Handlungselemente überlagert worden sind.
Was mich aber am meisten bei TFA beeindruckt hat, ist wohl der Umstand, dass der Film überwiegend von den neuen Charakteren alleine getragen wird. Lediglich Han bietet ihnen dabei eine Unterstützung, Leia und Luke rücken dabei fast gänzlich in den Hintergrund. Zudem bietet TFA einige völlig eigenständige Gänsehaut-Momente (Reys Behausung auf Jakku, das Snowfight-Duell oder die Schlussszene auf Ahch-To), die ich die ganze Zeit über in der PT vermisst hatte.
(zuletzt geändert am 01.05.2016 um 23:24 Uhr)
DerAlteBen
@ Darth Jorge:
Ich könnte wieder auf jeden deiner Punkte antworten, aber da ich hier keine Lizenz zum Tapezieren habe , gehe ich nur auf ein Thema ein:
- „Die von Yensid festgestellte und von ihm als Langweiligkeit bezeichnete Gemächlichkeit, interpretiere ich als das moderne Äquivalent zum Stil eines 30er-Jahre "Mantel- und Degen-Films". Und so sollte für mich ein Film der Saga-Reihe […] auch sein.“
Ich schätze die Lucas´sche Gemächlichkeit, die er beim Erzählen seiner Geschichten an den Tag legt, sehr. Sie ist sein Markenzeichen, sie ist angenehm altmodisch, und sie ist mir eine willkommene Eigenart im Kontext des modernen Blockbuster-Kinos. Ich weiß nicht, was genau Yensid mit „Langweilig“ meint, wenn er von Episode I spricht, aber ich finde sein Urteil nicht falsch und führe es auf mehr zurück, als nur das Erzähltempo. Episode I ist nur in einer einzigen Passage rasant, dynamisch, und dramatisch: beim Podrennen. Warum? Weil Lucas hier alle Zutaten berücksichtigt, die dafür nötig sind: eine Person, mit der man mitfiebert; etwas wichtiges, worum es geht; perfekte Mischung aus Ton, Schnitt, und Musik. Dem Film um das Podrennen herum gelingt das sonst an keiner Stelle, weil wir seine Figuren nie kennen lernen und nicht emotional am Schicksal derer teilnehmen dürfen, deren Schicksal uns als bloße verbale Information mitgeteilt wird: „My people are dying, Senator“. Das reicht nicht.
- „TFA hat sich da tendenziell schon zu stark an die Reiß- und Schüttelästhetik aktueller Sehgewohnheiten angenähert, obwohl er sich prinzipiell natürlich noch zurückhält. [..] Natürlich können solche Bewegungen Sinn machen, aber hier offenbart sich dann eher, dass dies die visuelle Entsprechung zum "Mikey Mousing" beim Komponieren von Filmmusiken ist.“
Lucas hat Star Wars mit seiner Persönlichkeit durchtränkt. Jeder konnte ahnen, dass sobald er Star Wars nicht mehr macht, zumindest dieser flüchtige Aspekt der „Magie“ nicht mehr da sein würde. Die Antwort für die neuen Regisseure darf aber nicht lauten, Lucas´ Eigenarten und persönlichen Stil nachzuahmen, sondern Star Wars mit ihrer eigenen Persönlichkeit zu inszenieren/erneuern/erweitern. Dieses Recht muss man den neuen Verantwortlichen zugestehen und ihren Stil als legitimen Beitrag zur Saga anerkennen. Das Gegenmodell dazu wären Filme, die sich zu sehr in einer musealen, anachronistischen Pose verlieren. Ich habe heute „Lawrence of Arabia“ gesehen und frage mich, warum solche – oder die von dir zitierten „Mantel und Degen“-Filme - nicht mehr gemacht werden. Die Wahrheit ist, ich weiß es nicht. Ich weiß nur dass die Antwort auf den Zeitgeist nicht der künstlerische Reaktionismus sein kann, denn Werke, die bewusst alte Stile vorführen, werden nicht authentisch sein und sich selbst als bloße Spielereien entlarven.
(zuletzt geändert am 02.05.2016 um 00:23 Uhr)
George Lucas
Lucas´ gemächliche Art ist in der Tat anachronistisch – aber nur, wenn sie von jemand anderem imitiert wird. Denn dann steht nicht mehr der Künstler im Mittelpunkt (Lucas), der eben so und nicht anders einen Film aus sich heraus inszeniert, sondern der Stil. Star Wars wurde nun für andere geöffnet, die ihren Beitrag leisten, und wenn man dem nicht grundsätzlich abgeneigt ist, muss man akzeptieren, wenn hier und da z.B. eine Wackelkamera zum Einsatz kommt. Und es werden mit Johnson und Trevorrow auch noch weitere Stilelemente hinzukommen, die nicht „Lucas“ sind. Mir ist dieses Paradoxon schon im Vorfeld zu TFA aufgefallen: diejenigen, die sich auf der Grundlage von Abrams´ anderen Werken an seinem Stil störten, äußerten Hoffnungen, er würde sich für Star Wars „zurücknehmen“. Das hat er in der Tat ja auch getan, und zwar in einem Ausmaß, dass er als Regisseur-Persönlichkeit fast vollständig hinter vorsichtiger Ehrerbietung gegenüber Lucas und der OT verschwunden ist. Es ist aber nicht richtig, von einem Regisseur, sobald er von Lucasfilm als der Richtige für den Job erachtet wird oder sich selbst als solcher sieht, zu verlangen, sich in irgendeiner Weise zurückzuhalten. Egal, wie die eigene Stimme klingt, es ist wichtig, dass sie überhaupt erklingt.
- „Zudem ist es ja so, dass ich die Idee der EINEN Saga sehr schätze. Als Lucas "Return..." beendet hatte, bezeichnete er die Original-Trilogie als EIN Buch, das nun in seinem Schrank stehen würde und zu dem sich vielleicht später ein weiteres gesellen würde. Ich konnte nur zustimmen, denn abgesehen davon, dass ANH auch allein bestehen könnte, bilden die drei Filme den Anfang, die Mitte und das Ende einer gemeinsamen Geschichte. Als "Revenge..." veröffentlicht wurde, ging Lucas einen Schritt weiter und behauptete nun, dass alle 6 Filme EIN Gesamtwerk bilden. Und wieder musste ich ihm recht geben, denn neben der Geschichte Lukes in Ep.4-6 zieht sich die Geschichte von Anakin durch alle Episoden.”
Was bedeutet das denn anderes, als dass Lucas seine „Prinzipien“ der Situation anpasste? Das meine ich überhaupt nicht böse. Jedem Filmemacher steht es zu, seine Ansichten über sein Werk zu ändern, wenn er über Jahrzehnte damit beschäftigt ist. Interessant finde ich diese Einstellung aber mit Blick auf die Zukunft. Star Wars war die Geschichte von Luke Skywalker – bis sie zur Geschichte von Vader wurde. Nun ist Star Wars die Geschichte von Vader – bis sie zur Geschichte der Skywalkers wird (zumindest wenn ich Kennedy glauben darf, und mit einer Prise Hoffnung). Kurzum: was Star Wars ist, wird doch schon seit jeher von all dem bestimmt, was dieser Geschichte hinzugefügt wird. 1980 war TESB für viele kein richtiges Star Wars, weil es so anders war als ANH. Diese Sichtweise wiederholte sich bei den Prequels. Und sie wiederholt sich jetzt wieder.
PS. Mickey-Mousing ist eine schöne altmodische Geschichte, die Star Wars garnicht fremd ist. Siehe die Jawa-Szene in ANH. Warum nicht auch visuell aufgreifen?
(zuletzt geändert am 02.05.2016 um 00:22 Uhr)
George Lucas
@Grossmoff Nase
Zitat:
"Allerdings empfand ich die Anfangssequenz in ROTJ immer als den Schwachpunkt. Dieses Kapitel des Films fügt sich einfach nicht gut in den Rest des Films ein."
Nicht falsch, aber sie gibt uns auch das Gefühl, dass unsere Helden zwischen der Haupthandlung (und damit angedeutet auch zwischen den Filmen) noch andere Abenteuer erleben.
Man muss bedenken, was wir - sozusagen geraden vorher - in TESB gesehen haben: Luke will sich Vader stellen; Yoda will ihn zurückhalten; Luke kämpft trotzdem gegen Vader und unterliegt. Wenn wir in ROTJ nun die Tatooine-Passage überspringen, kommen wir direkt zu einem Yoda, der Luke anweist, sich Vader zu stellen, da dies - jetzt doch ohne weiteres Training - unbedingt nötig sei! Da ist es ganz gut, dass wir vorher einen Luke erleben, der ein Stück weit seine Erlebnisse aus dem Vorfilm verarbeitet hat und nun sogar als seriöser Jedi agiert.
Hinzu kommt, dass ich die Tatooine-Passage ganz persönlich schätze, da uns hier pure Space-Fantasy-Action geboten wird, wie sie für "Star Wars" aufgrund der Inspirationen Lucas' ursprünglich geplant war: Eine Galaxie der tausend Abenteuer!
Zitat:
"AOTC ist also zugleich erster und zweiter Akt der PT und TPM ist "nur" ein Vorfilm."
Ich würde TPM inzwischen mehr Potential als einem Prolog zusprechen, aber die Problematik, dass der größere Sprung zwischen Ep.1 u. 2 (prinzipiell wird zwischen jedem SW-Film gesprungen) dem Publikum deutlich erschwert, die entsprechende Entwicklung nachzuvollziehen, ist richtig aufgezeigt.
Zitat:
"Ist diese Einschätzung George Lucas belegt?"
Es gibt Interviews in denen er sich vorsichtig in dieser Weise äußert, wenn er nicht gerade die Mär vom Masterplan zum Besten gibt. Ein Paradebeispiel für reingequetschte Handlung ist sicher die Szene nach dem Tod von Padme und der Erkenntnis, dass die meisten Jedi ebenfalls gefallen sind und dass das Böse gewonnen hat: Kurz vor dem Ende erzählt Yoda dem zerknirschten Obi-Wan, dass sich sein alter - und eigentlich toter - Meister bei ihm gemeldet hat; und Obi kann sich sogar sofort und ohne Nachfrage darüber freuen...
Zitat:
"Mein Problem mit dem dritten Todesstern ist seine konzeptionelle Wiedersprüchlichkeit und seine Bedeutungslosigkeit im Film."
... und alles, was du in dem entsprechenden Post an Kritik hast folgen lassen!
Du bringst es auf den Punkt! Chapeau!!
@Grausamer Ewok
Zitat:
"Wenn man Lucas zwischen Ep. 3 und dem Disney-Deal beobachtet hat, war klar dass der alte Mann einfach keine Lust mehr hatte."
Es gibt so viele Indizien, die gegen die Theorie vom "Star Wars"-müden Lucas sprechen, die wir auch erst vor kurzer Zeit hier wieder behandelt haben (Stichwort Grady Ranch), dass ich es recht müßig finde, erneut zu widersprechen. Hier mal ein paar Links. Es geht um die Passagen, die ich an den User "DerAlteBen" gerichtet habe...
http://www.starwars-union.de/nachrichten/16930/Ein_neuer_Vorschlag_zu_George_Lucas_Traummuseum/k/60/#211304
http://www.starwars-union.de/nachrichten/16930/Ein_neuer_Vorschlag_zu_George_Lucas_Traummuseum/k/90/#211547
Zitat:
"Also ich sehe den Bruch mit Lucas nicht."
Kurze Frage: Hast du die Entwicklungen zwischen Lucasfilm/Disney (von "Lucas ist unser Yoda" und "wir verfilmen seine Treatments" über "Disney wollte eine andere Richtung einschlagen" bis hin zur Politik, einfach gar nichts dazu zu sagen) und George Lucas (von "Sie können mich anrufen" über "Sie verfilmen nicht meine Geschichte" bis hin zu "Ich habe an White Slavers verkauft und man weiß, was die machen" ) in den letzten Monaten überhaupt verfolgt?
@Thorsten82
Zitat:
"Dann frage ich mich allerdings, was einige von einem Trilogie Auftakt erwarten."
Wieviel Worte dürfen es denn sein?
Nein, DAS ist wirklich eine Frage, die ein andermal beantwortet werden muss. Zudem geht es ja auch nicht nur um den Auftakt einer neuen Trilogie, sondern auch um die Fortführung einer Saga!
Zitat:
"Ich habe 10 Jahre extrem negative Diskussionen zu den Prequels miterlebt und bekomme halt langsam den Eindruck, dass Teile dieses Star Wars Fandoms nicht zufrieden zu stellen sind."
Das sind aber nicht dieselben Leute!
Aber natürlich stimmt es, dass es in einem so großen Fandom immer unterschiedliche Meinungen geben wird.
Zitat:
"Es macht doch viel mehr Freude mögliche Plotdetails der folgenden Episoden durchzusprechen und Vermutungen über unsere neuen Charaktere aufzustellen, als immer nur zu mäkeln."
Ich mäkele recht selten. Wenn ich wie hier ein Interesse an der Sicht von George Lucas, an Rinzlers "Making Of" Buch und an den Treatments verteidige und in Gegenreden mit TFA-Elementen konfrontiert werde, muss ich wohl oder übel Stellung beziehen. Du wirst aber doch auch sicher nicht den Eindruck gewonnen haben, dass ich nach Gelegenheiten suche, um TFA schlecht zu reden.
Zitat:
"Ich habe das Thema so in Erinnerung, dass Lucas Pläne hatte Episode VII selbst zu stemmen, sich dann aber doch für den Verkauf an Disney entschieden hat. Er wollte nicht noch mal den Stress einer solchen Produktion mitmachen und sich mehr auf seine Familie konzentrieren. Liege ich damit falsch?"
Siehe die Links weiter oben.
@DrJones
Zitat:
"Ja, da bin ich ganz bei Dir. Ich hatte Dich auch schon verstanden. Die persönlichen Empfindlichkeiten sind bei einem Künstler wie GL eben viel stärker ausgeprägt."
Nein, ich meinte nicht Lucas' Sensibilität. Machen wir es mal an einem Beispiel deutlich:
Stell dir vor, Disney würde ein Remake der OT drehen und wir würden feststellen, dass sie sich sehr an der Vorlage orientiert haben. Allerdings haben sie einen Punkt verändert: Wir erfahren in ROTJ zusammen mit Luke, dass Vader in TESB gelogen hat und dass er doch der Killer seines Vaters ist. Er war auf Anakin eifersüchtig, aber nun rührt ihn das Kind seiner heimlichen Liebe Padme doch an - so ein wenig wie Snape in "Harry Potter". Und wie im Oiginal-ROTJ stellt er sich in der Blitzsequenz gegen den Imperator etc.pp.
Diese Veränderung würde im Film gar nicht so viele alternative Szenen beanspruchen. Trotzdem würden wir dies doch wohl nicht hinnehmen wollen! Das wäre schließlich nicht mehr "unser" Star Wars!!
Ergo: Auch ohne besondere Empfindlichkeit können kleine - aber bedeutsame - Veränderungen Unmut erzeugen.
@McSpain
Zitat:
"wie Jorge oder einige User hier schon nach der Premiere es prophezeit haben, dass der Film zum Anti-TESB wird und es nur eine Frage der Zeit ist bis alle Einsehen das der Film Mist ist."
Nur dass ich nie behauptet habe, dass TFA Mist ist, und schon gar nicht, dass "alle" dies feststellen werden.
Und wenn man schon die Theorie vom Anti-TESB anführt, sollte man auch sehen, dass sich auch dieser Film nie von Mist zu Gold verwandelt hat. Auch "Empire..." fanden die Fans toll. Er hat sich über die Zeit "nur" von am wenigsten geliebten Film der OT zum verehrtesten gemausert. Es ging mir entsprechend nur um die Rangfolge. Natürlich hatte dies etwas damit zu tun, dass die Fans wertvolle Aspekte entdeckt haben, die sie vorher nicht wahrgenommen hatten. Und ja, ich denke, dass man bei TFA vermehrt Mängel in den Blick nehmen wird, die zur Zeit viele gar nicht sehen wollen. Insofern hat es schon etwas mit Qualität zu tun. Aber es ging nie um die Pole "Mist" und "Gold".
Zitat:
"Zudem betonte ich und möchte ich hier nochmal wiederholen, dass ich den Film dafür lobe das wir so schnell die Charaktere lieben lernen,"
Zustimmung!
Zitat:
"TESB-Vergleiche: Hinken alle etwas,"
Geht das auch noch an mein Lager? Ich würde TESB nie mit TFA vergleichen. Mir ging es nur um die Rezeptionsentwicklung von TESB, die sich mMn bei TFA in der umgekehrten Richtung wiederholen könnte. Mehr nicht.
@DerAlteBen
Zitat:
"So ein Ranking kommt dann zustande, wenn man den Film auf die Entwicklung der Handlung und der Charaktere reduziert, sowie auf die daraus resultierenden, offenen Fragen, die darauf entstehen. Es lässt sich sicher nicht bestreiten, dass diesbezüglich TFA deutlich dünner ausgefallen ist als seine Vorgänger."
Zustimmung unter Vorbehalt...
Zitat:
"Schließt man nämlich dieser reduktionistischen Betrachtungsweise noch die schauspielerische Leistung, die Glaubwürdigkeit und Interaktion der Charaktere sowie das atmosphärische Look and Feel als Beurteilungskriterien mit ein, dann rückt der Film deutlich nach oben."
Zustimmung ebenfalls mit Einschränkungen, denn der "Look" und das "Feeling" von TFA sind ja ganz bedeutende Kritikpunkte von mir. Aber bzgl. der "schauspielerischen Leistung, der Glaubwürdigkeit und Interaktion der Charaktere" kann ich nur zustimmen. Da hat TFA ganz klar die Nase vorn!
Doch gutes Schauspiel im OT-Ambiente muss mir nicht reichen....
Aber um nicht wieder in einen Grabenkampf zu geraten, möchte ich deutlich sagen, dass ich deine Meinung sehr gut nachvollziehen kann und schätze. Ich glaube entsprechend, dass unsere Diskussionen nach Ep.8 deutlich interessanter und vor allem fundierter werden. Wobei ich natürlich hoffe, dass ich dann auch so begeistert von dem Film sein werde, dass wir uns dann gar nicht so aneinander abarbeiten müssen.
Zitat:
"Laut einem Interview mit seinem Sohn Jett Lucas soll sich sein Vater binnen eines Jahres für den Verkauf seines Unternehmens an Disney entschieden haben. Erst in der Hälfte dieser Zeit soll Lucas intensiv mit der Recherche- und Schreibarbeit an den Sequel-Plänen begonnen haben."
Habe ich anders in Erinnerung. Du meinst doch sicher dieses Interview:
https://www.youtube.com/watch?v=lnr18AUym-o
Ich entnehme diesem Video folgende Aussagen:
Jett Lucas wusste ungefähr ein Jahr vorher, dass sein Vater mit dem "Recherchieren, Schreiben, seiner üblichen Prozedur" begonnen hatte. Zudem berichtet er, dass er dies bei einem Routine-Telefonanruf durch einem Nebensatz seines Vaters erfahren hatte - und dass sein Vater glücklich ist, wenn er damit seine Zeit verbringen kann. Auf dem halben Wege dieser Prozedur kam nach den Worten Jetts die Idee auf, an Disney zu verkaufen.
Ich weiß nicht ganz, wie ich die Aussagen Jetts bewerten soll. Nicht weil ich ihm nicht glauben würde. Nur kann es in so einem Interview zum einen sein, dass er sich falsch erinnert und zum anderen, dass er nur einen fragmentarischen Einblick in die verschiedenen Stadien der Entwicklung hatte.
So sagt er in dem Interview ja auch, dass Lucas und Abrams ständig telefonieren würden. Dies klingt aber eher nach der öffentlich geäußerten Erklärung von Lucas, dass man ihn Anrufen könne. Später sagte er, dass sie nie angerufen hätten. Das ist natürlich nicht wörtlich zu nehmen, denn Kennedy berichtete ja glaubhaft, dass sie Kontakt zu ihm hatte und ihn auch über die Entwicklung auf dem Laufenden halten wollte, was Lucas aber abgelehnt hat, da sie sich gegen seine Vision entschieden hatten.
Dass er in der Zeit des Jett-Interviews kontinuierlich beratende Telefonate mit Abrams tätigte, ist auf jeden Fall ziemlich unwahrscheinlich.
Oha!
Da habe ich noch ein Interview mit Jett entdeckt - wohl auf der gleichen Veranstaltung und fast mit dem gleichen Inhalt. Aber nur fast!
https://www.youtube.com/watch?v=x5GD7GwU9xo
Obwohl er im ersten Interview so tat, als ob er auch inhaltlich einiges erzählen könnte, sagt er hier nun, dass sein Vater bzgl. dieses Projektes sehr verschwiegen war, er vor ihm und sogar seiner Frau Sachen geheim hielt und dass er anstrebte, dass sein Sohn den Film ohne Vorwissen im Kino erleben sollte.
Zudem bestätigt Jett in diesem Interview sogar, dass sein Vater die Filme bereits vorher und völlig unabhängig vom Verkauf machen wollte. Der Verkauf wäre quasi dazwischengekommen.
@Darth Revan Lord der Sith
Zitat:
"Disney wollte aber nicht - wohl wissend, wie schwer es sein kann mit dem Kontrollfreak Lucas zu arbeiten -, also hat GL stattdessen die Treatments mit ins Paket für Disney gesteckt. Die Quelle hab ich leider nicht parat."
Würde ich bzgl. des Ablaufs so nicht unterschreiben. Und dazu wirst du wohl auch kaum eine offizielle Quelle finden
Zitat:
"Ausserdem: wären die Treatments bloss da gewesen, um den Preis des Deals nach oben zu treiben, wäre ihm relativ egal was nachher damit gemacht wird - und dann hätte er nicht so ein Drama um die "Nicht-Verwendung" seiner Treatments gemacht. Dass sie den Preis des Deals nennenswert gesteigert haben würde mich ohnehin wundern, denn für Disney sind sie nur dann ein Mehrwert wenn sie sie auch nutzen."
Sehr richtig. Die Treatments waren für Disney keine besondere Kirsche auf der Torte. Es war vielmehr Lucas, der seine Rosinen unter den Teig mischen wollte. Sogar die ganze Firma fällt unter diesen Aspekt. Disney hätte sicher kein Problem damit gehabt, nur die Marke "Star Wars" zu kaufen, wenn dies denn möglich gewesen wäre. War es aber nicht. "Star Wars" bekam man nur zusammen mit Lucasfilm - und den Treatments. Für die Firma fand sich eine Verwendung. Für die Treatments nicht.
@DarthBock
Zunächst: Danke.
Zitat:
"Du bist Jahrgang '71 und acht Jähre älter als ich, daher fürchte ich, dass meine Eltern 1971 noch zu jung waren, als dass du ein verloren geglaubter Bruder bist!"
Du weißt doch wie sich das mit Eltern, Schwestern und Brüdern in "Star Wars" verhält. Nichts ist unmöglich!
Zitat:
"Für mich ist das einfach nicht die notwendige, logische und konsequente Fortsetzung der Geschichte,"
...und alles was da folgt.
Kann ich nur von ganzem Herzen zustimmen.
@Rieekan78
Zitat:
"Und außerdem hatte ich ja auch schon mal erwähnt, dass vorhandene Schwächen in der ot kein Freifahrtschein sein sollten, um in der pt oder st Fehler zu wiederholen..."
Ja, dem kann ich nicht widersprechen! Bleibt mir nur daran festzuhalten, dass ich mit den Gungans weniger Probleme habe. Die, die ich mit ihnen habe, habe ich ja bereits umrissen...
@George Lucas
Zitat:
"Ich weiß nur dass die Antwort auf den Zeitgeist nicht der künstlerische Reaktionismus sein kann, denn Werke, die bewusst alte Stile vorführen, werden nicht authentisch sein und sich selbst als bloße Spielereien entlarven."
Nun, der Original-"Star Wars" hat dies 1977 getan ohne eine bloße Spielerei zu sein, und ich glaube auch, dass man dies mit deutlich weniger Annäherung an die aktuellen Sehgewohnheiten nochmal drei Filme lang hinbekommen hätte. Denn es geht mir ja nur um die Einheitlichkeit der Saga, was ich als eine künstlerisch ausreichende Begründung für so eine "Spielerei" ansehen würde. Bei den Anthologie-Filmen sehe ich es anders - da wünsche ich mir ja sogar Progression und Individualität. Prinzipiell gebe ich dir also recht - nur bzgl. der ST nicht.
Zitat:
"Star Wars wurde nun für andere geöffnet, die ihren Beitrag leisten, und wenn man dem nicht grundsätzlich abgeneigt ist, muss man akzeptieren, wenn hier und da z.B. eine Wackelkamera zum Einsatz kommt."
Muss ich nicht, denn die heute notorisch eingesetzte Reiß- und Wackelkamera kritisiere ich auch in anderen Filmen - ganz unabhängig von Lucas- oder SW-Saga-Aspekten.
Zitat:
"Egal, wie die eigene Stimme klingt, es ist wichtig, dass sie überhaupt erklingt."
Ich würde dies noch mal differenzieren. Wenn das Ziel ist, ein angefangenes Werk zu beenden, kann meine künstlerische Motivation ja auch sein, dies in Harmonie zur vorhergegangenen Arbeit zu gestalten. Dann ist die künstlerische Herausforderung, in mir eine andere Stimme zum Klingen zu bringen.
Zitat:
"Was bedeutet das denn anderes, als dass Lucas seine „Prinzipien“ der Situation anpasste?"
Habe nie etwas anderes behauptet.
Zitat:
"Star Wars war die Geschichte von Luke Skywalker – bis sie zur Geschichte von Vader wurde. Nun ist Star Wars die Geschichte von Vader – bis sie zur Geschichte der Skywalkers wird (zumindest wenn ich Kennedy glauben darf, und mit einer Prise Hoffnung)."
Gerne! Aber wenn man heute die Filme chronologisch schaut, hat man trotzdem das Gefühl, dass die OT ihre (quasi erst später enthüllte) Vergangenheit nicht vergessen hat. Wenn nun auch nicht vergessen wird, womit diese Familie ihren Anfang nahm und welche "Ziele" die zweite Generation erreicht hat, werde ich ja vielleicht auch zufrieden sein. Ich habe die ST schließlich noch nicht abgeschrieben!
Zitat:
"Mickey-Mousing ist eine schöne altmodische Geschichte, die Star Wars garnicht fremd ist. Siehe die Jawa-Szene in ANH. Warum nicht auch visuell aufgreifen?"
Williams setzt es in der Filmmusik da ein, wo es sich geradezu aufdrängt. Und wenn der Bongo den Wasserfall hinunterstürzt, lässt auch Lucas die Kamera wackeln. Und dies, obwohl in der Szene gar keine physische Kamera anwesend war.
Die Kamera bei jeder Stresssituation der Protagonisten in Wallung zu versetzen, ist in meinen Augen jedoch weniger elegant.
Darth Jorge
@DarthBock & Snakeshit
"Kannst du bedenkenlos tun. Waren gestern drin. Bester MCU Film! Ein echtes Muss. Witzig, Dramatisch und der Flughafen-Fight ist der beste Superheldenkampf der Filmgeschichte bis hier hin..."
Nichts hinzuzufügen außer starkem zustimmend Nicken mit breitem Grinsen.
Wobei der Film halt oft auch lustig ist und damit vielleicht für einige schon eine Comic-Satire ist.
Edit. Hinzufügen sollte man evtl. noch die Star Wars Referenz. Die war gelungen und tat weh zur gleichen Zeit.
(zuletzt geändert am 02.05.2016 um 07:56 Uhr)
McSpain
@Darth Jorge
Moin.
"Nein, ich meinte nicht Lucas' Sensibilität."
Ich hatte zunächst "Senilität" gelesen. Okay, weiter …
"Wir erfahren in ROTJ zusammen mit Luke, dass Vader in TESB gelogen hat und dass er doch der Killer seines Vaters ist. [..]
Diese Veränderung würde im Film gar nicht so viele alternative Szenen beanspruchen. Trotzdem würden wir dies doch wohl nicht hinnehmen wollen! Das wäre schließlich nicht mehr "unser" Star Wars!!"
Oh ja, diese Änderung würde die Fans und einige mehr aufbringen. Es würde stark diskutiert werden. An dem Beispiel verstehe ich gut, was Du rüberbringen wolltest.
BTW fände ich diese Änderung durchaus reizvoll für Ep 8. Ich traue Disney zu, dass sie so etwas durchdrücken könnten - einfach der Originalität wegen. Vader ist Lukes Onkel. Sein Vater lebt noch. Irgendsoetwas. Damit würden sie Luke wieder auf eine Suche schicken. Nach seinem wahren Vater. Hmmm… neee doch besser nicht. Belassen wir es bei einem wahren "ICH bin Dein Vater!"
"Ergo: Auch ohne besondere Empfindlichkeit können kleine - aber bedeutsame - Veränderungen Unmut erzeugen."
Ja, auf jeden Fall: Wenn man an Grundpfeilern des Treatments rüttelt, dann hat das wenig mit besonderen Empfindlichkeiten zu tun. Darüber würde sich wahrscheinlich jeder aufregen.
Was ich meinte, waren eher unwichtigere Details in den Treatments, über deren Änderung sich Lucas auch mokieren würde. Ich halte ihn für einen Perfektionisiten. Da ist es unerheblich, ob diese oder jene Änderung handlungsrelevant waren. Es geht einem Perfektionisten immer um die Details und auch ums Prinzip.
(zuletzt geändert am 02.05.2016 um 08:12 Uhr)
DrJones
@Darth Jorge:
Zitat:"Die Kamera bei jeder Stresssituation der Protagonisten in Wallung zu versetzen, ist in meinen Augen jedoch weniger elegant."
Ich empfinde diesen "Kamera-Trend" bei vielen Filmen und Serien sogar als so störend, dass ich mir die komplett nicht angucken kann.(z.B. die Bourne Filme)
Es ist auch einfach eine traurige und vorhersehbare Stilentwicklung. Aus meinem Umfeld weiß ich auch, dass dieser "Live Dabei" Kamerastil abgelehnt wird, genau wie das 3D Kino.
Anscheinend meint man, dass man die Transformers-Generation nur so bei der Stange halten kann, wenn die einen Western aus den 60igern sehen, würden die das wohl für eine Aneinanderreihung von Standbildern halten...
Glücklicherweise ist der Kameramann von Rian Johnson, jemand der einen sehr guten Stil und eine sehr angenehme Kameraführung hat.(Steve Yedlin)
Rieekan78
Oh ja, die von Jorge angesprochene Space Fantasy ist wirklich was Schönes in RotJ. Eine sehr tolle Abwechslung nach dem sehr düsteren TESB. Hoffentlich bringt die ST auch sowas ein. Die PT selbst wurde in sich immer dunkler und dunkler von Episode zu Episode. Sowas ist auf Dauer auch nicht gut, finde ich.
Kyle07
@Rieekan78
"Es ist auch einfach eine traurige und vorhersehbare Stilentwicklung."
Ich sehe es ganz anders. Grade ein Film wie "Bourne Ultimatum" (nebenbei vllt sogar der beste Actionthriller des neuen Jahrtausends) lebt von seiner fiebrigen Kamera. Generell sind Paul Greengras Filme durch einen perfekten Schnitt eine echte Empfehlung weil sie einen wirklich mitten ins Geschehen holen. Bei "Nachahmern" wird oft der Schnitt vernachlässigt und eine trotzdem logische Szenenabfolge, dass hat aber grundsätzlich nichts mit der Kameraführung per se zu tun.
Bei TFA sehe ich das Problem nicht. Im Gegenteil. Auf rein technischer Ebene ist der Film meiner Meinung nach, nicht kritisierbar. Die Kamera kombiniert moderne Blockbuster-Mechanismen mit etwas altmodischer Übersichtlichkeit. In schnellen Actionszenen geht die Übersicht nie verloren, trotzdem ist das Ganze rasant geschnitten und nutzt jede neue Technik zum Vorteil aus. In Kategorien wie diesen (also die rein technischen und inszenatorischen Elementen), sehe ich den Film sogar fast als besten Star Wars Film an.
@snakeshit:
Zitat."Auf rein technischer Ebene ist der Film meiner Meinung nach, nicht kritisierbar. Die Kamera kombiniert moderne Blockbuster-Mechanismen mit etwas altmodischer Übersichtlichkeit. In schnellen Actionszenen geht die Übersicht nie verloren, trotzdem ist das Ganze rasant geschnitten und nutzt jede neue Technik zum Vorteil aus. In Kategorien wie diesen (also die rein technischen und inszenatorischen Elementen), sehe ich den Film sogar fast als besten Star Wars Film an."
Du bist mit deinen Ansichten und deinem Geschmack so weit von meinen Ansichten weg, ich kann das nicht mal im Ansatz nachvollziehen.
Genial geschnitten ist ANH, genial gefilmt ist TESB.
Was Dan Mindel (Kamera TFA) gut kann, ist präzise schwenken, ich glaube er macht das mit ner Steadicam, hat er auch bei Star Trek viel gemacht, z.B. auf der Brücke, da fährt die Kamera auf ein Darsteller zu, während er redet und schwenkt dann sehr schnell auf den nächsten rüber und fährt auf diesen zu, das ist ganz gut und wird nicht oft so gemacht.
Zusätzlich zu dieser Reiß und Wackeltechnik kommt heutzutage im Schnitt noch ein Hang zum Stakkato dazu, schlimm war das z:b: auch in World War Z, das kann einem nicht gefallen...
Rieekan78
@Jorge:
"Es gibt so viele Indizien, die gegen die Theorie vom "Star Wars"-müden Lucas sprechen, die wir auch erst vor kurzer Zeit hier wieder behandelt haben (Stichwort Grady Ranch), dass ich es recht müßig finde, erneut zu widersprechen."
Ich weiß nicht so recht, was ich von diesen Grady-Ranch-Plänen in Hinblick auf die Sequels wirklich halten soll. Dass diese Ranch ein Projekt für zukünftige Filme sein sollte, will ich dir nach anfänglichen Zweifeln sogar glauben, doch woher nimmst du die Gewissheit, dass diese für die Verwirklichung der Sequels gedacht sein sollten?
Lucas hatte schon viele Jahre vor dem Disney-Verkauf davon geschwärmt, dass er sich nach dem Abschluss der SW-Hexalogie zurückziehen wolle, um Independent-Filme zu produzieren, die nur ihm Spaß machen ohne sich dabei in der Öffentlichkeit dafür erklären oder rechtfertigen zu müssen (siehe Red Tails, Strange Magic).
Zudem frage ich mich, weshalb er zwischen 2005 bis 2012 gebetsmühlenartig beteuert hatte, eben keine Sequels mehr zu produzieren und seine Fans damit im Glauben ließ, dass die Saga mit der Hexalogie abgeschlossen sei, wenn er doch Gegenteiliges im Sinne gehabt hätte. Lucas hätte mit einem Streich die Angriffe gegen seine Person und gegen die PT vom Tisch wischen können, indem er seine Sequel-Pläne offengelegt hätte, was er allerdings erst nach dem Disney-Deal tat. Irgendwie ergibt das alles keinen Sinn und lässt mich ernsthaft daran zweifeln, dass er jemals die ST alleine stemmen wollte.
Ich habe daher viel mehr den Eindruck, dass Lucas die mit schneller Feder geschriebenen Treatments lediglich dazu brauchte, um sich nach dem Verkauf ein Mitspracherecht bei Disney/LF zu sichern, weil er glaubte, dass sich ein Regisseur finden würde, der seine Ideen genau so umsetzt wie er es sich vorstellt. Doch genau das hat eben nicht geklappt, was wiederum die Frage aufwirft, weshalb er abgeblitzt ist.
Entweder waren 1) diese Treatments dermaßen unbrauchbar, dass man daraus kein Drehbuch entwickeln konnte oder 2) wollte man Lucas prinzipiell kein Mitspracherecht einräumen, weil man seine Einmischung im Entwicklungsprozess als störend empfand. Da ich Lucas für keinen Tölpel halte, bin ich eher geneigt, letzteres zu glauben.
DerAlteBen
Diese Grady-Ranch war doch schon in den 90ern und vor der PT geplant? Hat Lucas schon da an die Sequels gedacht? Ich glaube eher nicht.
Und dass Lucas mit den Treatments den Franchise-Verkauf schmackhafter machen wollte, glaube ich sofort. Ob er wirklich selbst die ST oder zumindest Ep7 stemmen wollte, kann uns der Großmeister nur selbst beantworten.
Kyle07
@DerAlteBen
"Zudem frage ich mich, weshalb er zwischen 2005 bis 2012 gebetsmühlenartig beteuert hatte, eben keine Sequels mehr zu produzieren und seine Fans damit im Glauben ließ, dass die Saga mit der Hexalogie abgeschlossen sei, wenn er doch Gegenteiliges im Sinne gehabt hätte. Lucas hätte mit einem Streich die Angriffe gegen seine Person und gegen die PT vom Tisch wischen können, indem er seine Sequel-Pläne offengelegt hätte, was er allerdings erst nach dem Disney-Deal tat."
Es sind doch zwei verschiedene Paar Schuhe, was Lucas nach außen kommuniziert und was er im stillen Kämmerchen macht. Letzteres geht mich nichts an, auch wenn er noch zwanzig Folgeepisoden ausgearbeitet hätte, die in seiner Schublade lägen. Will sagen: Da steckt seitens Lucas bestimmt keine Absicht dahinter oder Unaufrichtigkeit. Okay, er hatte da vielleicht etwas auf Papier, das, sagen wir mal, die Zeit nach Episode VI beschreibt. Ob er es jetzt Ep VII nannte oder Treatment oder wie auch immer, ist nicht wichtig. Dann hat Lucas bemerkt, dass er seine Ideen nicht mehr umsetzen kann. Der Mann ist schon über 70. Das C. Rose-Interview stützt diese These:
(ab 2:22) https://www.youtube.com/watch?v=O8hQVlRgFlU
BTW: Sein "white slavers"-Diss kam nME absolut spontan. Da war nichts abgesprochen oder gescripted. Er hat es auch mit einem Augenzwinkern gesagt. Dann wurde das aufgeblasen.
(zuletzt geändert am 02.05.2016 um 11:15 Uhr)
DrJones
@Rieekan78
"Du bist mit deinen Ansichten und deinem Geschmack so weit von meinen Ansichten weg, ich kann das nicht mal im Ansatz nachvollziehen."
Naja, dann ist das wohl so.
Ich kann eine grundsätzlich ablehnende Haltung gegen alles Neue auch nicht immer nachvollziehen. Ich bin schon der Meinung wenn man sich auf Dinge einlässt, kann man an vielem Gefallen finden, womit gar nicht rechnet. Diese verbeamtete Haltung "Brauch ich nicht" ist mir da dann auch zuwider. Möchte ich dir in diesem Maßstab auch gar nicht vorwerfen, so gut kennen wir uns ja nicht.
"Zusätzlich zu dieser Reiß und Wackeltechnik kommt heutzutage im Schnitt noch ein Hang zum Stakkato dazu, schlimm war das z:b: auch in World War Z, das kann einem nicht gefallen..."
Hab den jetzt nicht so oft gesehen aber insgesamt fand ich den in diesen Bereichen auch sehr gelungen. Grade bei solchen Filmen ist das Gefühl von Chaos und Hektik ein nicht zu unterschätzenden Zugewinn.
Aber um dir entgegenzukommen. Es gibt durchaus genug Filme auf dem Sektor die es falsch machen. "Cloverfield" ist Kopfschmerzkino pur und auch diverse Found Footage Streifen gehören für den übermäßigen Wackelkamera Einsatz verhauen.
@Kyle07 und DrJones
Selbst wenn diese Bemerkung unabsichtlich über Georges Lippen gekommen ist, zeigen sie doch ein gewisses Maß an Verbitterung, egal wieviel er dazu mit den Augen gezwinkert hat. Diese Worte sind ja nicht so einfach aus dem nichts entstanden, es gab ja einen Grund dafür, dass er diese "White Slavers" Metapher gewählt hat.
Und ich könnte mir durchaus vorstellen, dass diese Worte einer gewissen Entäuschung entsprangen, dass er zum einen Star Wars in andere Hände gegeben hat und das er nun kein Mitspracherecht mehr daran hat. Vielleicht hat er den Verkauf ein wenig bereut und ist zu der Auffassung gelangt vielleicht etwas zu vorschnell verkauft zu haben.
Deerool
@Kyle07:
"Diese Grady-Ranch war doch schon in den 90ern und vor der PT geplant? Hat Lucas schon da an die Sequels gedacht? Ich glaube eher nicht."
Das Marin Independent Journal hatte erstmals im Mai 2009 davon berichtet, also zu einer Zeit, wo Lucas ein Sequel definitiv ausgeschlossen hatte. Alleine deshalb vermag ich keinen Zusammenhang zwischen dieser Ranch und den Sequels zu erkennen.
@Doc:
"Es sind doch zwei verschiedene Paar Schuhe, was Lucas nach außen kommuniziert und was er im stillen Kämmerchen macht."
Ich halte dies sehr wohl für eine bedeutsame Information. Wir reden hier schließlich von einer neuen Trilogie, auf die viele Fans der ersten Stunde seit Jahrzehnten gewartet haben.
(zuletzt geändert am 02.05.2016 um 11:42 Uhr)
DerAlteBen
Kyle07
@Kyle07:
Die Pläne dafür lagen sogar noch früher zurück. In der US-Wikipedia findet sich dazu folgender Eintrag:
"Starting in 1988, Lucasfilm sought approval to develop another nearby property called Grady Ranch at 2400 Lucas Valley Road."
1988, also lange Zeit bevor die PT ins Gespräch kam, geschweige denn die ST.
(zuletzt geändert am 02.05.2016 um 12:23 Uhr)
DerAlteBen
@snakeshit:
Zitat:" Ich kann eine grundsätzlich ablehnende Haltung gegen alles Neue auch nicht immer nachvollziehen. Ich bin schon der Meinung wenn man sich auf Dinge einlässt, kann man an vielem Gefallen finden, womit gar nicht rechnet.Diese verbeamtete Haltung "Brauch ich nicht" ist mir da dann auch zuwider. Möchte ich dir in diesem Maßstab auch gar nicht vorwerfen, so gut kennen wir uns ja nicht."
Ja, bitte keine Diskussion auf dem Niveau, "Du findest alles was neu ist schlecht und hängst der Vergangenheit hinterher."
Rieekan78
@ Darth Jorge:
Zur Stilfrage:
Ich glaube, wir bewerten TFA hier anders. Der Film ist nicht zu vergleichen mit anderen Werken, in denen mich die Quasi-Doku-Ästhetik ebenso stört, wie dich. Ich habe TFA diesbezüglich schon beim ersten Mal direkt als angenehm zurückhaltend empfunden, und nicht nur das: er bietet ein paar der wunderschönsten Einstellungen der gesamten Saga, auch wenn diese jeweils nur kurz sind. Ich sehe also durchaus, dass Abrams bei dem generell hohen Tempo seines Films die Zeit und Muße gefunden hat, die visuelle Klarheit seines Vorgängers herzustellen. Übrigens mehr, als es Lucas in den Prequels an vielen Stellen getan hat. Kurzum, man merkt TFA an, dass es nicht Lucas ist, weil es nun mal nicht Lucas ist. Einen Bruch sehe ich da aber nicht.
George Lucas
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