Heute haben sich verschiedene literarische Kurznachrichten angesammelt, die wir einfach mal der Reihe durchgehen:
Die Kollegen der Jedi-Bibliothek haben hier Leseproben zu den Jugendbüchern Ezras Spiel und Der Aufstieg der Rebellen gepostet.
Dort bieten die Kollegen eine Vorschau auf Die Kostüme der klassischen Trilogie.
Alle Bücher werden am 13. Oktober in die Läden kommen.
Nachdem vielfach die Frage nach der Kanonität des Imperial Handbook entstanden ist, scheint es dazu nun eine offizielle Antwort zu geben. Auf die Anfrage eines Lesers schreibt die offizielle Facebookseite von becker&meyer!:
Hi Mark! Das Imperial Handbook ist Teil der Legends.
Das Werk wird am 20. Oktober erscheinen.
Seite 1
Parka Kahn
Vor allem, wenn ich mir überlege, welche genialen Werke ihren Kanonstatus verloren haben.
Momentan lese ich beispielsweise die X-Wing-Reihe. Wenn ich mir mal überlege, dass X-Wing aus dem Kanon draußen ist und das - aus meiner Sicht mit Ausnahme weniger Szenen komplett belanglose und verschwendete - 'A New Dawn' Kanon ist...na ja, vertiefen wir's nicht näher.
Ich jedenfalls habe jetzt zwei Kanonlinien: Falls das mit der Einheitskontinuität nicht hinhaut, habe ich immer noch meine Legends.
Byzantiner
Naja, was hat man auch anderes erwartet? Soll man das nun als positives Signal sehen, dass weiterhin "legends" Material veröffentlicht wird?
A New Dawn zeigt anhand seiner relativ erbärmlichen Verkaufszahlen ja, was die bisherigen Leser des ehemaligen "EU" von der Umstellung halten.
Ich habe jedenfalls auch zwei Timelines angelegt...
loener
Redakteur
Tja, damit hat sich Disney doch ins eigene Fleisch geschnitten. Wer liest den Star Wars Bücher? Die die es schon immer getan haben, also die EU Fans. Film Puristen werden auch weiterhin keine Bücher lesen, egal wieviel Disney mit dem "offiziellen" Kanon wirbt. Und die EU Fans strafen Disney mit Verweigerung der neuen Bücher. Schon lustig!
Ich denke, es wird nicht mehr lange dauern und die ganze Legends-offiziell Trennung ist wieder Geschichte! Dann kommen hoffentlich neue Werke von Herrn Zahn mit Mara, Thrawn und Co.
Zherron82
@ Florian:
Ich habe schlicht die Bestsellerlisten verglichen
Zum Beispiel hat sich der letzte "FotJ" Band seinerzeit weitaus besser verkauft, selbst JJMs "Kenobi" schaffte es seinerzeit wenigstens überhaupt auf die Liste, was A New Dawn nicht gelang.
http://www.nytimes.com/best-sellers-books/2013-09-15/hardcover-fiction/list.html
http://www.nytimes.com/best-sellers-books/2012-04-01/combined-print-and-e-book-fiction/list.html
Oder siehe auch hier, bin ich gerade eben noch drübergestolpert:
http://www.csmonitor.com/Books/chapter-and-verse/2012/0326/Star-Wars-novels-still-on-bestseller-lists
Gemessen am eigenen Anspruch (erster Roman des neuen Kanons, JJM als Zugpferd, Auftakt zu Rebels) nenne ich das tatsächlich "erbärmliche[n] Verkaufszahlen", ja.
loener
Redakteur
OK, danke für die Info. Naja, mag aber auch daran liegen, dass Kanan und Hera keine klassischen Figuren sind. Sobald es um Luke, Han und Leia geht oder sonst irgendwen, den man kennt, dürfte das auch wieder anders aussehen.
Und falls es wirklich wegen SWEU ist, wird sich Tarkin bestimmt besser verkaufen...
Ganz ehrlich, die Verkaufszahlen von Büchern jucken in der Gesamtzahl niemanden bei Disney. Und ins eigene Bein haben sie sich auch nicht geschossen. Die paar Dollar Lizenzgebühr für Bücher, sind bei einem Unternehmen wie Disney ein Tropfen auf den heißen Stein. Ich bin mir sogar sicher, dass Literatur nicht mal in den Jahreszahlen bewertet wird. Sorry, ihr messt dem zuviel bei. Disney gehts rein ums Kino und ums Merchandise.
Sherlock
Och, die Bücher sind schon wichtig, aber klar, sie machen nicht den Löwenanteil der Lizenzeinnahmen aus.
Und wie gesagt, bei A New Dawn gibt es einfach genug Faktoren, die da einen Einfluss haben können. Als Hauptfaktor sehe ich da nicht den neuen Kanon (von dem die meisten Otto-Normalleser vermutlich noch gar nichts gehört haben), sondern eher die unbekannten Figuren auf dem Cover.
@Zherron82:
Ob Disney sich damit ins eigene Fleisch schneidet, wage ich zu bezweifeln. Ganz abgesehen von der Tatsache, dass die Bücher im Falle von Star Wars relativ gesehen zu den Filmen immer Peanuts waren und auch immer sein werden (und daher pekuniär kaum interessieren), werden die meisten EU-Fans wohl mit umgestiegen sein: Auch ich, der ich mich anfangs mit Händen und Füßen gegen den neuen Kanon gesträubt habe, habe das Buch nun gelesen.
Natürlich gibt es, wie man an dir sieht, Ausnahmen. Aber eben das sind sie: Ausnahmen.
Ganz abgesehen davon, dass im Laufe der Jahre auch wieder neue Leser dazukommen werden.
Und, dass die neue Werke zu Legends-Figuren wie Karrde, Mara Jade oder Thrawn bringen, dürfte wohl auszuschließen sind: Das dazugehörige Universum ist seit "Honor Among Thieves" archiviert und wird für Leute wie dich und mich noch weiter aufgelegt. Was Neues kommt da nicht mehr.
@Darth Spiriah:
Ich denke, das kann und sollte man auf mehrere Gründe zurückführen: Natürlich gibt es Fans wie Zherron82, die sich die Bücher jetzt nicht mehr kaufen. Die dürfte es, wenn auch in Gestalt einer Minderheit, durchaus geben.
Tatsächlich nehme ich an, dass die meisten regelmäßigen EU-Leser (von denen das Geschäft eher leben dürfte, als von Gelegenheitskäufern) auch Hardcore-Fans sind und sich folglich im Internet regelmäßig über die Buchwelt in Sachen Star Wars informieren. Denn welches andere Medium gibt es, das idealer zur Informationsbeschaffung ist? Folglich werden sie auch von der Existenz von Rebels wissen.
Ich denke, dass viele einfach durch die Tatsache, dass Rebels eine Kinderserie ist, abgeschreckt waren. Andere werden sich gesagt haben: 'Lassen wir die Serie mal in die Gänge kommen, dann sehen wir, ob wir uns das Buch (ggfs als kostengünstigeres Taschenbuch?) anschaffen.' Ich denke also durchaus, dass sich das Buch nach Serienstart deutlich besser verkaufen wird, als es das bisher getan hat - einfach, weil man dann mit der Materie vertraut ist.
Auch ich muss zugeben, dass ich mich recht schnell schwer mit dem Buch getan habe, weil einem das Universum zwar, aber nicht so sehr die Figuren, bekannt waren - was bei den meisten EU-Werken anders ist. Ganz abgesehen davon, dass ich weite Teile es Buchs mit Ausnahme der ziemlich genialen Flashbacks enorm käsig fand...aber das ist eine andere Geschichte. Schließlich kaufen die Menschen das Buch, ehe sie den Inhalt und die narrativische Umsetzung kennen.
Auf Tarkin bin ich echt gespannt - nicht wegen dem Protagonisten: Tarkin fand ich als Figur schon in Episode IV absolut langweilig - sondern wegen der narrativischen Umsetzung, da ich zu Luceno echt sehr gemischte Gefühle hege: Während ich seine NJO-Bücher echt gut, Dark Lord sogar absolut genial und Plagueis immerhin durchschnittlich fand, fand ich Labyrinth of Evil und Cloak of Deception stellenweise echt enorm langweilig.
Daher bin ich gespannt, in welche Schiene das neue Werk gleitet.
Byzantiner
@Byzantiner
Ja, aber ich hoffe halt auch, dass die Legends fortgesetzt werden. Und eine Sache wäre auch interessant: falls zB. jmd wie Tim Zahn mal wieder nen Roman schreibt, wird er sich dann komplett an die neuen Regeln halten? Mara, Thrawn und Co. sind seine Schöpfungen. Da kann ihn niemand verbieten sie auch einzusetzen
Zherron82
Sie sind seine Schöpfungen, aber gehören Lucasfilm, und wenn es heißt "Sorry Junge, lass die da bitte diesmal raus", dann müsste Zahn sich auch daran halten. In Glücksritter, seinem letzten SWEU-Roman, sind sie ja interessanterweise auch nicht dabei. Der Mann kann auch anderes als nur seine Klassiker wieder durchkauen, und das ist auch gut so.
@Byzantiner: Och, ich fand den Roman gut, um die Figuren kennenzulernen, und finde die Real-Life-Parallelen, das Worldbuilding und die Symboliken sehr faszinierend und auch inspirierend, wie ich in meiner Rezension in der Jedi-Bibliothek kennengelernt habe. Ich tat mir auch anfangs schwer, weil es eben (bis auf Obi-Wan und Kanans Meisterin) ganz neue Figuren waren, aber ich habe für die neuen Protagonisten und Antagonisten recht schnell ein Gefühl entwickelt und konnte dann gut mitfiebern. (Kannst auch alles in der Rezi lesen, muss ich hier nicht nochmal in epischer Breite aufführen - das nur als kurzen Abriss.) Wie ich in der Rezi aber auch betont habe ist durchaus noch Luft nach oben. Und ich denke, in den nächsten drei Romanen wird aus rein statistischen Gründen schon mindestens einer dabei sein, der absolut super wird (vier langweilige Romane hintereinander hatte ich jetzt noch nicht), auch wenn ich mir nicht sicher bin, auf welchen ich mein Geld setzen würde.
Was deine Analyse zu den Verkäufen angeht so ist das sicher eine Möglichkeit. Die Trotzfraktion unter den SWEU-Lesern ist ja zumindest im Internet recht laut, wenn auch nicht mehr so zahlreich wie Ende April. Ich würde mich zwar auch als Hardcore-SWEU-Leser bezeichnen ( )und würde mich jederzeit gerne über eine Fortsetzung dieser alten Geschichten freuen, aber letztendlich bin ich ein Fan der Saga und Rebels/A New Dawn usw. ist für mich genauso Star Wars wie alles, was vorher kam. Ist eben nur ein anderer Kanon und selbst das fällt bei A New Dawn (mit einer kleinen Klonkriegs-SWEU-Ungereimtheit in Bezug auf Kanans Meisterin) eigentlich gar nicht auf.
Nun ja, dann warte ich mal auf Mitte Oktober und Tarkin.
@Zherron82:
Darth Spiriah sagt es völlig richtig: Er verwendet Charaktere, die er in weiten Teilen zwar erfunden haben mag, aber es sind nicht seine. Er kann also gar nichts machen, solange ihm nicht jemand das 'Go!' gibt.
Abgesehen davon, dass es bisher keine Anzeichen auf einen neuen Zahn-Roman gibt (wenn ich mich korrekt erinnere, meinte er vor einigen Wochen, er sei nicht angesprochen worden), hoffe ich irgendwie auch, dass es so bleibt: Scoundrels und diese beiden Romane zu Mara Jade fand ich relativ schwach. Vielleicht ist es besser, wenn jemand anders das Ruder übernimmt.
@Darth Spiriah:
Ich fand den Roman gerade, wenn es darum geht, die Figuren kennenzulernen, enorm ungeeignet: Während im Falle Kanans aus meiner Sicht nur zwischen dem "Alten Kanan" (als Padawan) und dem "Neuen Cowboy-Kanan" getrennt wurde, war's in Heras Fall sogar noch schlimmer - anstatt Heras Vergangenheit zu ergründen und zu erklären, warum sie so tickt, wie sie tickt, ist sie über 300 Seiten nur wunderschön und eine gute Kämpferin.
Aus meiner Sicht total flach - mit Ausnahme der Darstellung des Jedi-Kanans hat das Buch da enorm viel Potential verspielt. Da ist es schon enorm krass, wie beispielsweise die Han Solo-Trilogie mein Verständnis von Han Solo, Bria Tharen und Lando geprägt hat, auch die X-Wing-Reihe belebt einen Corran Horn oder eine Mirax da ganz anders. Mir stiegen die Figuren aus den Büchern buchstäblich entgegen.
Und genau das sehe ich als das Hauptproblem des Romans, was im schlimmsten Falle langfristig sogar zu einem Problem der ganzen Einheitskontinuität als solcher werden könnte: Ich fand es so eindeutig, dass die Storygroup Miller unheimlich viel vorgegeben hat, in das Miller seine Story wie in ein Korsett packen musste, ohne sich kreativ zu entfalten zu können. Immer wieder habe ich ganz krass gemerkt, wie da jemand zwischengefunkt hat und Millers Pläne umgestoßen hat. Er hat eine Geschichte über Figuren geschrieben, die wir bisher nicht kennen und - wesentlich schlimmer - er scheinbar auch nicht. Zumindest hatte ich so den Eindruck.
Das World-Building war nicht schlecht, ja, aber ich finde, dass Crispin mit Ylesia und Greg Bear und Kollegen mit Zonama Sekot da viel besser gearbeitet haben. Ganz abgesehen davon, dass die Welt, neben der genialen Symbolik (die du in deiner Rezension hervorragend thematisierst), echt einfach zu erstellen war: Die heiße Seite wurde nur beschrieben und die kalte war dunkel, nacht und einige Hütten. Komplex ist anders.
Und Real World-Parallelen...na ja, so begrenzt, wie wir Menschen in unserer Vorstellungskraft sind, würde ich es eher als bemerkenswert einstufen, wenn es keine gäbe. Was die Antagonisten betrifft - bis auf Count Vidian (nach Grievous und Vader nur das nächste wandernde Ersatzteillager), eine kleine imperiale Kapitänin und ein Haufen typenhafter Schläger war da auch nicht besonders was dabei - zu einem Xizor, Thrawn oder auch nur Teroenza haben da aus meiner Sicht Galaxien gefehlt.
Byzantiner
Ich bin ja auch eine der alten EU-Legends-Leserinnen (und nicht glücklich über dessen Ende), und ich habe "A New Dawn" auch gekauft (aber noch nicht gelesen, und so richtig motiviert haben Eure Beschreibungen mich nicht ; vielleicht heute im Flieger). Einfach mit dem Hintergedanken, dass ich "Rebels" gucken werde, und dass ich vielleicht eher mit der Serie warm werde, wenn ich zwei der Hauptfiguren schon aus einem Buch kenne.
Ob ich sonst wieder SW-Bücher lesen werde, weiß ich noch nicht. "Tarkin" reizt mich zumindest ein bisschen, die anderen angekündigten gar nicht. Ich habe aber auch schon "Razor's Edge" und "Honor among Thieves" nicht gelesen (aber in alter Verbundenheit gekauft), weil sie mich inhaltlich nicht wirklich interessieren (ein Rogue Squadron-Buch in der Zeit, oder eins über Soontir Fel, oder über noch unbekannte Charaktere wäre da was anderes, und ein wenig hatte ich bei der ursprünglich geplanten Empire und Rebellion-Reihe darauf gehofft).
Von daher: ich werde es wohl sowohl von den demnächst erscheinenden Büchern als auch natürlich von Episode VII abhängig machen, ob ich weiterhin die Bücher lesen oder mein SW-Fandasein mehr oder weniger einstellen werde. Es gibt ja noch sehr viele andere interessante Bücher. Disney wird das sicherlich egal sein und darf es auch .
Also die Komplexität des Romans sah ich erst recht in den ganzen Real-Life-Thematiken - bedenkt man, dass es ein Buch von und primär auch für Amis ist, der Umgang mit dem Thema "Überwachung" sehr bemerkenswert, auch wenn Miller sich ja eher von den Soviets hat inspirieren lassen. Aber da ist sehr viel Interpretation möglich und wenn man darauf achtet, ist der Roman wirklich sehr ergiebig.
Und ehrlich gesagt fand ich es erfrischend, mal einen Roman zu lesen, in dem das Angesicht der Galaxis nicht verändert wird. So sehr ich die letzten Jahre SWEU auch genoss, irgendwann gab es einfach genug Regierungsumstürze, Jedi-Auslöschungen, Planetenzerstörungen und weiß der Teufel was.
Nein, was wir mit A New Dawn haben ist Kanans Geschichte, wie er angefangen hat, sich wieder um die Galaxis zu scheren. Und dabei fängt er eben nach dem Motto "Der Funke einer Rebellion" an - ein Akt des Widerstands, der letztendlich dazu führt, dass er mit Hera zusammen die Ghost-Crew gründet.
Über Hera erfahren wir tatsächlich wenig, allerdings kann man sich mit dem "Lords of the Sith"-Auszug aus dem Sampler schon einiges zusammenreimen. Da hat man JJM tatsächlich ein Veto gegeben. Ihre Motivation wird wohl in der Serie und ich denke auch in Lords of the Sith erklärt. *hustchamsyndullahust* *räusper* Über Kanans Charaktereigenschaften und vor allem auch Ängste und wie er versucht, sie mit seinem Han-Solo-Gehabe zu überspielen, fühle ich mich indes hinreichend informiert und sehe die Figur nun tatsächlich ganz anders.
Was Tarkin angeht, so hab ich dir glaub ich auch mal per Mail gesagt, dass er als Vaders Vorgesetzter in Episode IV durchaus faszinierend ist, von der brillianten Darstellung durch Peter Cushing mal abgesehen, auch wenn er sämtlichen "Sadistischer Militärtyp"-Klischees entspricht. In The Clone Wars hat er sich mit Anakin angefreundet und er hatte einen sehr guten Draht zum Kanzler. In Rebels ist er offenbar der zuständige Gouverneur des Teils der Galaxis, in dem Lothal liegt. Da sind also gute Ansatzpunkte für Luceno vorhanden und niemand kann ihm verbieten, auch Konzepte aus dem SWEU zu verwenden. Ob man seine Romane jetzt natürlich spannend findet oder nicht, das ist wieder etwas anderes.
Was die Relevanz der Romane angeht - spätestens mit "Ventress/Vos" sollte da eine "relevante" Geschichte kommen, allerdings rechne ich damit, dass Lords of the Sith uns auch einige Dinge im Bezug auf Rebels erklären wird.
Nun ja, ich freu mich jetzt erst mal auf den 27., dann seh ich Rebels im Kino, und dann harre ich einfach der Dinge, die da kommen... Mitte Oktober kommen dann Tarkin und Jason Frys "Edge of the Galaxy" zu mir und dann mach ich mir selbst davon ein Bild, wie dieser Kanon so funktioniert.
@Cailyn:
Das ist ja genau das, was ich oben schon geäußert habe; Viele Menschen, die allem gegenüber offen sind, werden Rebels erstmal abwarten und den Roman dann kaufen, wenn sie sich für oder gegen die Serie entschieden haben. Insofern würde ich die niedrigen Verkaufszahlen noch nicht zu definitiv werten.
Bei mir wird's wohl genauso laufen, wie bei dir und im Wesentlichen von Episode VII abhängen, inwieweit ich dabei bleibe oder nicht. Episode VII wird so oder so einschlagen, wie eine Bombe: Die Leute werden das sehen wollen, unabhängig davon, was die Kritiker schreiben. Aber bei Episode VIII - und ein Stück weit auch mit der Einheitskontinuität in Buchform - kommt man im Anschluss nur mit Qualität weiter.
@Darth Spriah:
Ich bin immer ziemlich skeptisch gegenüber Realbezügen. Es mag natürlich viele Autoren geben, die all diese Dinge bewusst einspinnen, um ihren Lesern eine andere Perspektive zu bieten, aber in anderen Teilen müssen Realbezüge notwendigerweise in Menschenliteratur vorkommen, da unsere Vorstellungskraft zu gering ist, um uns Außerirdisches (ganz wörtlich) unabhängig vom Irdischen vorzustellen.
Ja, Miller hat einen Abschluss in Sovietstudien und ja, er wird sicher davon beeinflusst worden sein. Wie intentional das war, sei nun dahingestellt. Gerade in Bezug auf das Thema Überwachung denke ich allerdings, das man da viel hineinlesen kann, was er nicht beabsichtigt hat: So hatten wir lange vor dem NSA-Skandal unter anderem mit der Delta-Quelle in der Thrawn-Trilogie schon von Anfang an das Thema Überwachung in Star Wars. Derart genial ist das in 'A New Dawn' aus meiner Sicht nicht.
Außerdem nehme ich an, dass du mein "belanglos" nicht komplett so aufgefasst hast, wie ich das beabsichtigt hatte: Natürlich war es ein Buch abseits von galaxisweiten Umstürzen - aber es ist nicht so, als ob es diese Literatur in den letzten Jahren nicht gegeben hätte: Neben der 'MedStar'-Duologie beweist unter anderem das relativ neue 'Kenobi' das Gegenteil, aber auch Jugendromane wie die Secret Missions um Nuru Kungurama.
Diese Romane fand ich im Gegensatz zu 'A New Dawn' allesamt nicht belanglos, auch wenn sie gewiss keine Umstürzler waren bzw. im Gegenteil in Bezug auf galaxisweite Veränderungen ähnlich gestrickt waren, wie 'A New Dawn'. Allerdings brillierte insbesonders die MedStar-Reihe durch einen absolut genialen und aus meiner Sicht einzigartigen und originellen Blick auf eine ganz andere Seite der Klonkriege, während ich bei 'Kenobi' komplett platt darüber war, wie genial Miller diesen kleinen Farmern aus Tatooine Leben eingehaucht hat und Obi-Wans Leben beschrieben hat.
In 'A New Dawn' haben wir im großen und ganzen ein neues wandelndes Ersatzteillager, eine neue böse Imperiale nach Daala und zwei Protagonisten, die im Wesentlichen eine Mission wie tausend andere durchgeführt haben - wobei ich immer wieder den Eindruck hatte, dass man dem Buch nähere Infos über die beiden Protagonisten bewusst entzogen hat.
Byzantiner
Ja, wir haben mit 'A New Dawn' die Anfangsgeschichte der Ghost-Crew - aber dadurch, dass sie ohne charakterliche Prägungen der Protagonisten und ohne Gedanken und fassbare Beweggründe einhergeht (insbesonders bei Hera), in einer derart sterilen Form, dass wir ohne bzw. als Flashback in Rebels wohl besser dran wären. Jedenfalls sehe ich es so.
Ja, ich sehe es auch so - man wird Hera vermutlich in 'Lords of the Sith' näher auf dem Leim gehen, aber ich frage mich schon, warum man die beiden Stories - nun, da wir ja eine angeblich absolut verzahnte und geplante Einheitskontinuität haben - nicht zumindest in Form von Anspielungen zumindest ein bisschen zusammengebracht hat, wie das unter anderem mit 'X-7' in Rebels Force der Fall war. Man wusste über X-7 auch nicht viel, aber gelegentliche Gedankeneinschübe über Vergangenes haben die Figur dadurch wesentlich spannender gemacht. Warum nicht in 'A New Dawn', wenn alles doch angeblich so gut verzahnt ist und man so kooperativ zusammenarbeitet?
Zu Tarkin: Faszination ist nicht universal! Wir beide geben das beste Beispiel ab - du bist fasziniert (völlig legitim!), ich dagegen bin es nicht. Aber ja, lassen wir es kommen. Ich freue mich auch auf den Roman und geben ihm seine Chance.
Byzantiner
Nun ja, aber ist es wichtig, was der Autor beabsichtigt, oder was der Leser aus dem Text gewinnen kann? Im Übrigen widerspreche ich, dass Rae Sloane eine "böse Imperiale" ist... ich würde sagen, moralisch im Graubereich.
Ich finde deine Ausführungen sehr interessant. Ich kann dir deinem Urteil zu den von dir aufgeführten Romanen (TCW Secret Missions, Rebel Force, MedStar) nur beipflichten, auch wenn alle irgendwo Konzepte verwendeten, die ich nicht mehr 100%ig als Star Wars empfand (was insbesondere bei MedStar der Fall war, auch wenn die Spannung da so hoch war, dass mir das nichts ausmachte; aber das ist mein generelles Problem mit Reaves). Dahingegen hat sich A New Dawn für mich weitgehend wie Star Wars angefühlt.
Ich zitiere mal mich selbst aus meiner Rezi: "Es ist ein unterhaltsamer Auftakt für den neuen Kanon, der gut umgesetzt wurde, aber nicht mehr. [...] Für künftige Romane ist allerdings definitiv noch Luft nach oben."
Das Buch ist jetzt nicht DIE Offenbarung schlechthin, mit der einige wohl gerechnet haben, und auch nichts, was per se die gesammelte Tiefe des SWEU übertrifft. Aber ich habe durchaus, wie ich meine, Anspielungen auf Heras Vergangenheit gesehen, Punkte, an denen Miller bewusst ein Rätsel geschaffen hat, das dann spätere Werke beantworten werden. Das ist (leider?) auch ein Effekt der ach so gewünschten Einheitskontinuität, in der alles aufeinander aufbaut - irgendjemand muss den Grundstein legen. Aber sieht man dem Grundstein gleich das fertige Gebäude an? Wohl kaum. Daher: warten wir mal ab. Es gibt jetzt eigentlich keinen Roman, auf den ich mich gar nicht freue...
Wir werden bei AND vermutlich auf keinen gemeinsamen Nenner kommen, aber damit kann ich leben - die Geschmäcker sind verschieden und das ist gut so.
(zuletzt geändert am 18.09.2014 um 14:02 Uhr)
Zitat: "Nun ja, aber ist es wichtig, was der Autor beabsichtigt, oder was der Leser aus dem Text gewinnen kann?"
Das hängt davon ab, welche Art Literaturwissenschaftler man ist (wenn man eines ist) - es gibt da die verschiedensten Ansätze, von textintrinsischen Ansätzen, über autororientierte Ansätze, leserorientierte Ansätze und vieles mehr.
Ein 'Richtig' oder 'Falsch' sehe ich da nicht (wenngleich vielleicht ein 'historisch aktuell' bzw. 'historisch älter'), ich selbst bin seit Jahren der Ansicht, dass Literatur dann nutzt, wenn sie dem Leser nutzt. Aber ja, man kann divergierender Meinung sein.
Darum geht es mir allerdings nicht: Ich meine nur, dass Miller vieles von dem, was du liest, womöglich nicht beabsichtigt hat - was das Buch aus meiner Sicht in Bezug auf die Symbolik weniger gut macht, als du findest, weil ich Intentionalität stets als notwendige Bedingung für Genialität ansehe. Aber darüber können wir uns ewig unterhalten - weil keiner von uns sicher weiß, inwieweit Miller hier absichtlich oder unabsichtlich gearbeitet hat.
Und letztlich habe ich eh den Eindruck, dass wir beide eher leserorientiert gepolt sind, weswegen das Thema für uns eh von eher geringer Interesse ist.
Zitat: "Im Übrigen widerspreche ich, dass Rae Sloane eine "böse Imperiale" ist... ich würde sagen, moralisch im Graubereich.""
Mag sein. Das akzeptiere ich.
Zitat: "Das Buch ist jetzt nicht DIE Offenbarung schlechthin, mit der einige wohl gerechnet haben, und auch nichts, was per se die gesammelte Tiefe des SWEU übertrifft."
Darin sind wir uns einig, Vielleicht habe unter anderem ich zu sehr damit gerechnet.
Zitat: "Aber ich habe durchaus, wie ich meine, Anspielungen auf Heras Vergangenheit gesehen, Punkte, an denen Miller bewusst ein Rätsel geschaffen hat, das dann spätere Werke beantworten werden."
Habe ich so nicht wahrgenommen - wobei wir hier wieder bei "reader-oriented approaches" wären. Erstaunlich, wie anders Literatur auf Menschen wirken kann.
Zitat: "Wir werden bei AND vermutlich auf keinen gemeinsamen Nenner kommen, aber damit kann ich leben - die Geschmäcker sind verschieden und das ist gut so. *lächelt*"
Das unterschreibe ich zu 100%. Oder um via Reich-Ranicki Brecht (vielleicht nicht ganz wörtlich) zu zitieren: 'Wir sehen sehr betroffen, den Vorhang zu und alle Fragen offen'.
Jedenfalls werde ich den Roman in einigen Jahren nochmals lesen - das kann Wunder bewirken: Wenn ich dran denke, wie schlecht ich 'Shatterpoint' beim ersten Anlauf fand und wie sehr ich es beim zweiten geliebt habe. Vielleicht unterhalten wir uns in einigen Jahren nochmals darüber - das fände ich spannend. Zudem wir dann weitersehen, inwieweit verschiedene Dinge geplant waren und inwieweit das Puzzle zusammenpasst.
Noch kurz als Bemerkung am Schluss: Ich wollte deine Meinung als Solche nie in Abrede stellen (falls das so erschien). Ich wollte nur ausdrücken, inwieweit meine Wahrnehmung sich von deiner unterscheidet.
Byzantiner
Tja, die liebe Literaturwissenschaft... Ich finde es immer wieder schön, andere Perspektiven zu hören, also brauchst du dich da nicht zu entschuldigen, Byzantiner. Wenn jeder dasselbe über ein Buch denken würde, wäre mir das suspekt... Andere Meinungen und Perspektiven schärfen auch meine Sinne als Kritiker für kommende Romane, da ich aus unserer Konversation hier durchaus ein paar Kritikansätze mitgenommen habe. Ich finde es auch immer schön, die Rezensionen meiner lieben Kollegen zu lesen, die bisweilen meinem Eindruck eines Buches komplett entgegen gehen - sowas dann nachzuvollziehen sensibilisiert mich dann weiter bei meinen eigenen Leseerfahrung.
Eine gewisse Intentionalität unterstelle ich Miller allerdings.
Nun ja, wir können ja auf der Jedi-Con weiter darüber bieten, wenn sich Zeit findet. Ein Exemplar von A New Dawn werden wir auch definitiv am Stand haben, Tarkin wohl leider noch nicht.
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