Normalerweise befasst sich Suvudu mit der Romanwelt, heute aber gibt es von dort ein Interview mit Star-Wars-Comicautor Brian Wood und seiner laufenden Reihe über die Zeit kurz nach dem ersten Kinofilm:
Wie sind Sie mit diesem Projekt in Berührung gekommen? Und waren Sie nervös deswegen? Immerhin haben Sie nun mit einem Stück amerikanischer Populärkultur zu tun, an dem viele Menschen hängen.
Ich wurde, glaube ich, direkt von Lucasfilm angefordert, und da ich bereits mit Dark Horse gearbeitet hatte, war es letztlich eine recht einfache Geschichte. Was komisch ist, weil ich mich nie selbst für ein Krieg der Sterne-Projekt beworben hätte, da ich mir nie hätte vorstellen können, einmal professionell mit der Saga zu tun zu haben. Aber als sie bei mir angefragt hatten, wollte ich natürlich mitmachen. Ich bin jetzt über 40, und Krieg der Sterne ist seit 35 Jahren ein Teil meines Lebens.
Bei Ihnen spielt Leia eine überraschend aktive Rolle. Sie führt Einsätze an, ist eine richtig gute Pilotin. Was hat zu Ihrer Entscheidung geführt, sie so darzustellen?
Diese Darstellung hat zu einigen kleineren Scharmützeln geführt und mir einige wütende E-Mails eingetragen, und das hat mich offen gesagt ziemlich überrascht. Ich verstehe nicht, wie irgendjemand, der die klassischen Filme gesehen hat, vermuten könnte, dass Leia anders handeln würde als in unseren Comics. Sehen wir uns nur den ersten Kinofilm an, wo wir Leia das erste Mal sehen, als sie einen Sturmtruppensoldaten erschießt. Sie legt sich völlig unerschrocken mit Vader an, sie widersteht einer brutalen Folter, lügt Tarkin ins Gesicht und muss im Gegenzug die Vernichtung ihres Volkes mit ansehen. Schließlich übernimmt sie die Führung bei ihrer eigenen Rettung, schnappt sich einen Blaster, steuert den Falken und spielt dann auch noch eine wichtige Rolle bei der Missionsplanung für den Todessternangriff. Und die ganze Zeit über haben wir es mit einem Teenager zu tun.
Ich habe sie insofern nur so geschrieben, wie ich sie mir auf Grundlage all dessen vorgestellt habe und wie sie in Das Imperium schlägt zurück agieren wird. Das war für mich eine ganz logische Sache, und ich wollte ihre Motivation näher beleuchten. Für mich war es wahrscheinlich anzunehmen, dass sie von all unseren Helden nach dem ersten Film wohl die größten seelischen Qualen erleiden musste und deshalb wohl auch am entschlossendsten gewesen sein dürfte, den Kampf gegen das Imperium voranzutreiben.
Sie haben sich außerdem mit Vader und Palpatine befasst und dabei gezeigt, wie Vader zur Schnecke gemacht wird, weil es ihm nicht gelungen ist, den Todesstern zu beschützen.
Auch hierbei habe ich mir den ersten Kinofilm angesehen, und es gab da einige Dinge, die danach nicht wieder angesprochen wurden. Leia und Alderaan. Luke, der seine gesamte Familie und Ben verliert. Wedge und all seine toten Kameraden. Und natürlich Vader, der auf ganzer Linie katastrophal versagt und den Todesstern verloren hat. All das will verarbeitet werden, und für Heft 13 und 14 haben wir eine kleine Geschichte geplant, in der Vader diese peinliche und herabwürdigende Episode hinter sich lässt. Eine brutale Geschichte, in der Vader tut, was getan werden muss und dabei eine breite Blutspur hinter sich herzieht.
Bestehen für Sie Gemeinsamkeiten zwischen Krieg der Sterne und Ihren früheren Arbeiten?
Ich schreibe etwa vier oder fünf Comics im Monat, und die einzige Art und Weise, die es mir erlaubt, dabei nicht den Verstand zu verlieren, ist, alles geistig und auch buchstäblich in verschiedene Schubladen einzuordnen. Ich baue dicke Steinmauern um jedes dieser Projekte, und nur sehr selten gibt es da Überschneidungen. Insofern würde ich sagen, dass es keine bewussten Gemeinsamkeiten gibt, unbewusst aber durchaus einige Punkte herübergeschwappt sein könnten.
Gibt es Szenen, die Sie aus welchem Grund auch immer aus der Geschichte herausgenommen haben?
Es war keine besonders deutliche Sache, aber ich habe eine körperliche Beziehung von Luke und seinem Schwarm Prithi angedeutet. Ich fand, dass Luke eine Beziehung brauchte, um etwas von Leia wegzukommen, weil es da ja diesen schmalen Grad gab zwischen dem, was wir in den Filmen sehen und der Tatsache, dass sie letztlich Geschwister sind. Aber es wurde mir verwehrt, [Luke und Prithi] auch nur in der Nähe eines offenbar benutzten Betts zu zeigen.
Ansonsten betrafen die Überarbeitungen meines Manuskripts eigentlich nur Fakten: Ortsnamen, Schiffsnamen, etc. Insgesamt geht dieses Projekt unglaublich glatt über die Bühne.
Gibt es noch etwas, dass Sie uns erzählen wollen?
Die erste Geschichte, unsere ersten 12 Einzelhefte, hat sich lang und breit mit den Rebellen befasst. In Heft 13 geht es nun um Vader, und zwar um eine Seite von ihm, die wir bislang kaum zu Gesicht bekommen haben. Ich bin sehr glücklich damit.
Das 10. Heft von Star Wars erscheint am 9. Oktober. Alle bisherigen Teile der Reihe findet ihr beim Comichändler eures Vertrauens oder bei Dark Horse Digital.
Seite 1
DreaSan
Ich verstehe grad nicht, wie du (Aaron) auf "Brian Wood freut sich auf einen blutigen Vader" kommst. Im Text wird doch nur:
"[...]wie Vader zur Schnecke gemacht wird" und "Eine brutale Geschichte, in der Vader tut, was getan werden muss und dabei eine breite Blutspur hinter sich herzieht."
Wenn ich das inhaltlich richtig verstehe, ist es also nicht Vader, der blutet oder blutig ist, sondern seine Opfer. Wahrscheinlich Verantwortliche bei der Konstruktion des Todessterns oder jene, die für die Explosion verantwortlich sind. Somit wäre er vielleicht "blutrünstig", aber "blutig"? Oder ist damit gemeint, dass Vader blutverschmiert ist? Abgesehen davon hat Vader doch kaum noch Blut oder?
Darth PIMP
Seite 1
RSS-Feed für diesen Kommentarthread abonnieren
RSS-Feed für alle Kommentare