Gestern fand der angekündigte Facebook-Chat mit Timothy Zahn statt, der keine wesentlichen Neuigkeiten zutage fördern konnte. Im Gegenteil, Zahn beantworte geduldig Fragen, die schon 1138 Mal gestellt worden waren. Einige Auszüge seien trotzdem erwähnt:
Thrawn und die Thrawn-Trilogie
Einen Thrawn-Roman schließt Zahn, wie so üblich, nicht aus. Aktuell habe er allerdings keine derartigen Pläne.
Zu einer "Special-Edition" der Thrawn-Trilogie erklärte Zahn: "Ich würde die Trilogie nicht überarbeiten wollen, weil ich sie als Teil des Zeitalters sehe, in dem ich sie geschrieben habe. Alle guten und schlechten Teile sollten deshalb so bleiben, wie sie sind."
Auf seine Beziehung zu Dark Empire angesprochen, sagte Zahn, er habe bei seiner Arbeit vorläufiges Material gesehen, aber nicht wirklich mit den Empire-Autoren zusammengearbeitet. "Sie haben ihre Geschichte erzählt und ich meine, und wir hatten beide Vertrauen in Lucasfilm, dass man dort verhindern würde, dass wir einander auf die Füße treten."
Über Mara Jade erklärte Zahn: "Ich halte Mara für eine nützliche Figur, weil sie eine Ex-Imperiale ist, was eine Menge Ballast mit sich bringt, eine Jedi und ein guter Kontrapunkt zu Luke. All das macht sie zu einer Figur, die vielseitig einsetzbar ist und die man in vielen Situationen verwenden kann."
Zu Nuso Esva (aus Choices of One) sagte Zahn, dieser sei bewusst als Thrawns persönlicher Professor Moriarty angelegt. Selbst sein Name spielt auf Moriarty an, wobei jeder Konsonant und jeder Vokal des Namens Moriarty durch den jeweils vorhergehenden ersetzt wurde.Das Extragalaktische Flugprojekt
Das Extragalaktische Flugprojekt sei, so Zahn, "ein Einwurf gewesen, mit dem ich nie mehr anstellen wollte. Als Del Rey mich um die Hintergrundgeschichte bat, musste ich meine alten Anspielungen mit den neuen Entwicklungen der Thrawn-Figur verknüpfen. Der Roman spiegelt diese Überlegungen wider." Außerdem stellte er klar, dass er im Roman tatsächlich auf die Vong angespielt habe: "Die namenlose Bedrohung sollte tatsächlich auf die Vong anspielen, aber Del Rey (und Lucasfilm) wiesen darauf hin, dass unsere Helden sie erst in der NJO-Reihe treffen und sie als Vong kennen würden, also konnte ich sie nicht namentlich erwähnen."Zukunftspläne
Weitere Pläne für Romane in der Prequel-Ära hat Zahn aktuell nicht. "Und was Romane für die Zeit nach Legacy angeht, habe ich ebenfalls keine festen Vorstellungen. Aber es besteht die Möglichkeit einer Luke/Mara/Ben-Geschichte, die noch vor Legacy spielt, aber auch das ist noch nicht sicher."
Insgesamt habe Zahn, noch immer, "vier oder fünf Ideen für neue Krieg der Sterne-Romane, aber alle spielen in der Zeit der Filme." Einen Vertrag für neue Bücher hat er allerdings noch immer nicht: "Shelly und ich wollen aber einen schließen, und dann werde ich voraussichtlich Ende des Jahres mit dem Schreiben beginnen."
Spezifischer auf seine Pläne angesprochen, sagte Zahn: "Ich denke immer mal wieder daran, das Lando/Mara-Abenteuer zu erzählen, das ich in Hand of Thrawn erwähnt habe. Das kommt auf meine Liste mit Ideen, die ich eines Tages Del Rey vorschlagen werde."
Einem Roman aus der Ich-Perspektive erteilte Zahn dann noch eine deutliche Absage: "Die meisten meiner Krieg der Sterne-Romane enthalten mehrere Handlungsstränge, und dafür braucht man mehrere Blickwinkel. Mike Stackpole hat das mit der Ich-Perspektive in I, Jedi hinbekommen, aber ich glaube nicht, dass sich meine Art Krieg der Sterne-Geschichten dafür eignet."
Schließlich wurde Zahn auch die Frage aller Fragen gestellt: der Tod der Großen Drei. Zahn verlieh seiner Begeisterung für Arthur Conan Doyles Ende von Sherlock Holmes Ausdruck: "Holmes starb nicht, sondern zog sich aufs Land zurück. Ich bin mir nicht sicher, ob die Großen Drei wirklich sterben müssen. Aber falls doch, bin ich nicht sicher, ob ich derjenige sein wollte, der ihren Tod beschreibt."
Matthew Stover wäre seinerseits bekanntermaßen begeistert, das letzte Abenteuer der Großen Drei zu schreiben, insofern passt das doch ganz gut.
Seite 1
>> "Ich würde die Trilogie nicht überarbeiten wollen, weil ich
>> sie als Teil des Zeitalters sehe, in dem ich sie geschrieben
>> habe. Alle guten und schlechten Teile sollten deshalb so
>> bleiben, wie sie sind."
Das ist eine Meinung, die durchaus etwas für sich hat...
Was den Tod der Großen Drei angeht: die Notwendigkeit erschließt sich mir nicht. Der Weihnachtsmann stirbt nicht. James Bond stirbt nicht. Usw.
In den Märchen heißt es immer so neckisch: "und sie lebten glücklich bis an ihr Lebensende". Das wäre gleichzusetzen mit der "Zog-sich-auf's-Land-zurück"-Variante, welche Zahn in Sachen Sherlock Holmes beschreibt.
Ich habe nie die Bestrebungen verstanden, jede Sekunde, jeden Toilettengang und jede Mahlzeit der Star-Wars-Helden in gedruckte Letter zu pressen. Wofür haben wir eigentlich unsere Phantasie?
(zuletzt geändert am 29.09.2011 um 10:00 Uhr)
JM-Talon
Also Han müsste sich als Held wirklich zur Ruhe setzten. Millenium Falcon war ja noch ganz gut. Aber irgendwie sollten sie sich doch mal dezent zurückziehen und sich nicht mehr persönlich um die Probleme der Galaxis kümmern.
Luke hat ja auch sein Amt des Großmeisters aufgegeben,oder kommt er in FotJ wieder zurück? Auf jeden Fall würde es doch ausreichen wenn er einfach als Hintergrundrolle und ehrwürdiger Meister der den Orden wieder aufgebaut hat hin und wieder erwähnt wird. Wie in Gegenwind. Er ist halt der Jedi der jeder kennt. Aber ich sehe keinen Grund warum er mit bald 70 noch aktiv sein muss.
(zuletzt geändert am 29.09.2011 um 10:09 Uhr)
Dass die Großen Drei irgendwann sterben, versteht sich von selbst, und Lukes Tod wurde in Legacy ja bereits durch seinen Auftritt als Machtgeist bestätigt, aber ob man das Todesabenteuer (falls es während eines Abenteuers geschieht und nicht daheim im Kreis von Freunden und Familie) auch erzählen muss, weiß ich nicht. Mir ist es eigentlich relativ egal, auch wenn ich gerne die Lücke zwischen Fate of the Jedi und den Legacy-Comics gefüllt hätte.
Ich bin auch der Meinung von Herrn Timothy Zahn, dass die grossen Drei nicht sterben müssen. Jedenfalls das Sie nicht der Inhalt eines Romanes darstellen sollten. Das Sie irgendwann sterben müssen ist sicher. Nur ich finde das sie es verdient haben auf einem Planeten in Ruhe ihren Lebensabend zu verbringen. Auch währe es etwas was im Star Wars Universum noch mysteriös währe. Als weiteren Punkt würde mich strören, das es denn entgültig währe. Wenn einmal der Roman geschrieben ist, gibt es kein zurück mehr. Nie mehr. Die Geschichte ihres Lebens währe den so zu sagen abgeschlossen. Also ich würde das seltsam finden.
Dunkler Jedi
Ich persönlich würde an SW romanen die nach Episode VI spielen vollkommen das Interesse verlieren wenn man die Big Three tötet. das ist für mich ein ganz großes No No. Klar werden sie irgendwann sterben aber ich denke grade Luke und Leia als Jedi werden wesentlich länger leben als normale Menschen. Okay Han zwar nicht aber trotzdem. Geschichten die nach dem Tod dieser drei Figuren stattfinden würden , würden von mir konsequent gemieden werden. Leute würden ja auch keinen Harry Potter lesen indem Harry,Ron und Hermione tot wären. Für mich persönlich sind eh die charaktere der Filme mit denen ich mich am meisten im SW-Universum identifizieren kann und die ich am meisten liebe und darum würde ich keine Bücher lesen wollen in denen keiner der hauptcharaktere der Filme mehr am Leben ist.
Ich glaube das die Verkaufszahlen von SW-Romanen auch drastisch sinken würde wenn die hauptcharaktere der Filme darin nicht mehr vorkommen sollten.
Dark Lord Vader
Dark Lord Vader, inzwischen sind bereits einige Romane ohne die Filmcharaktere zu finden, und das in sämtlichen Ären. Außerdem gibt es bereits die Comicserie Legacy, die nach dem Tod der Großen Drei spielte und durchaus eine sehr große Leserschaft genoss. Es gibt ja immerhin noch die nachfolgenden Generationen von Skywalkers und Solos, die zu fesseln wissen. ^^
"Ich glaube das die Verkaufszahlen von SW-Romanen auch drastisch sinken würde wenn die hauptcharaktere der Filme darin nicht mehr vorkommen sollten."
Da hauptsächlich die Leute, die sich mehr mit SW beschäftigen, die Bücher kaufen, glaube ich das nicht so ganz. Es wurde ja schon angesprochen, dass es einige Romane, Comics und gar Reihen gibt, die ohne die großen Drei oder Anakin und Obi-Wan auskommen. X-Wing Romane, Darth Bane, Republic Commando beweisen an der Stelle, dass es problemlos möglich ist einen anderen Blick auf die Galaxie - abseits von den Protagonisten der Filme - zu schaffen. Nach meiner Sicht passt das sogar eher zum EU-Charakter, den ich schon immer mehr als eine Möglichkeit zur Fächerung der ganzen Saga sah als eine reine Fortführung (zum Teil sogar Kopie) der Filme.
Ein drastisches Sinken halte ich demnach für nicht möglich, aber es je nach Art des Todes könnte es zu einem großen Aufschrei (siehe Chewbaccas Tod) oder einem Abwenden der Leserschaft in diesem Bereich kommen. Wie stark sich das auswirken kann, kann ich an der Stelle - ohne Zahlen - nicht beurteilen. Jedoch verweise ich an der Stelle noch einmal auf den großen Hype (bzw. die große Fangemeinschaft) um die Republic Commando-Bücher. Wobei mir auch da nicht alles schmeckt was Karen Traviss einem serviert hat. Aber vielleicht liegt das daran, dass ich (Jango und) Boba Fett zwar cool finde, aber nicht als reinen Prototyp für die Mandalorianer oder Kopfgeldjäger.
Master Talon
naja ohne hauptcharaktere der filme , damit meinte ich die Zeit nach Episode VI. Denn ab da sind diese figuren für mich einfach etabliert und das was ich persönlich lesen will. Weswegen ich auch mit den Legacy comics absolut gar nichts anfangen kann, ebenso mit Republic Commando und co.
Vor Episode I istd as was anderes (also für mich, kann ja nicht für jeden sprechen). Da gefallen mir vor allem die Bücher über jedi und Sith (Die Bane-bücher sind besonders genial) da ich die Historie der beiden Orden sehr spannend und faszinierend finde.
Dark Lord Vader
Manche mögen es vielleicht nicht glauben, aber es gibt sogar Romane, in denen der Auftritt von Luke, Leia oder Han relativ sinnlos ist und die auch ohne sie funktioniert hätte, siehe z.B. Death Troopers oder Treueschwur.
Ansonsten muss ich ihm zustimmen, was seine vielen Handlungsstränge anbelangt. Lese gerade den 700 Seiten Wälzer 'Vision of the Future' und bin überrascht, aus wie viele Blickwinkeln er einen die Geschichte doch betrachten lässt.
-mögliche Spoiler folgen-
Was den Tod anbelangt, bin ich da relativ offen. Da es ja wohl beabsichtigt ist, die Lücke zwischen den Romanen und den Comics zu schließen, kann der Tod der Drei nicht umgangen werden. Nun müsste man sich nur noch entscheiden, wie man das machen wolle.
Da ja nur noch relativ kleine Romanreihen erscheinen sollen, und ich mir nur schwer vorstellen kann, dass diese, nachdem was NJO, LotF und FotJ den Helden entgegen gebracht haben, mit noch größeren, böseren und schrecklicheren Bedrohungen aufwarten können, wird es wohl schwierig werden, sie im Kampf oder als Opfer sterben zu lassen. Denn einen Luke Skywalker, der Palpatine mehrfach, die Yuuzhan Vong, seinen Sith-Neffen und möglicherweise schon bald die Dunkle Seite in Person bekämpft und überlebt hat, während eines kleinen Grenzkonflikts durch Schüsse von drei bösen Sturmtrupplern sterben zu lassen, fände ich ein wenig unwürdig. So wie Yoda friedlich zu entschlafen, hätte etwas Würdevolles, müsste aber mehr oder weniger thematisiert werden. Han und Leia könnte man jedoch, nachdem sie zig Mal die Galaxie gerettet und ihre Tochter an Imperator Jagged übergeben haben, mit dem Millennium Falcon in die Weiten des Universums hinaus fliegen lassen, so wie der Held mit der Prinzessin im Arm in den Sonnenuntergang reitet.
Edit: Falls Du mich meinst, eigentlich passe ich immer auf nicht zu viel zu verraten. Aber selbst das wird zurzeit ziemlich schwierig, da die deutschen Ausgaben ziemlich auf die englischen aufgeholt haben. Solltest Du dennoch ziemlich weit hinterherhängen, musst Du wirklich vorsichtig sein. Denn noch groß bei z.B. 'Wächter der Macht' zu spoilern, finde ich aufgrund des aktuellen Standes bei den Romanen nicht mehr unbedingt angebracht.
(zuletzt geändert am 29.09.2011 um 16:51 Uhr)
Chrissi
Darth Onic
Ich finde es gut, dass Zahn sich - noch - vom Ende der momentanen Buch-Zeitlinie fern hält. Auf diese Weise können wir noch ein paar Abenteuer über Thrawn lesen.
Wobei ich allerdings auch denke, dass er gute Arbeit leisten würde, wenn er Bücher in der Legacy-Ära schreiben würde.
Was den Tod der Großen Drei betrifft: Hans Tod wurde ja zumindest bei der NJO-Reihe erlaubt, aber nicht verwirklicht. Das Problem ist: Würden die Han, Luke und Leia sich wirklich einfach aus dem Krieg der Sterne heraus halten, wenn es gefährlich wird? Ich denke eher nicht.
Aber den Tod der Drei zu verfassen ist natürlich wirklich keine Freude. Viele Fans werden sowieso aufgebracht sein. Aber ich würde mir eine Situation wünschen, wo sich die drei opfern, um die Galaxis zu retten. Aber sowas spektakuläres - eine Lage, die eben NUR diese drei retten können - muss eben wirklich erstmal jemand gut rüber bringen.
Sashman
Seite 1
RSS-Feed für diesen Kommentarthread abonnieren
RSS-Feed für alle Kommentare