In knapp 2 Wochen erscheint The Complete Vader, das Buch, das als ultimatives Werk über den besten Filmschurken aller Zeiten verstanden werden möchte. Die offizielle Seite rührt bereits jetzt die Werbetrommeln mit einem Interview mit den Autoren Ryder Windham und Pete Vilmur:
Wer hatte die Idee zu The Complete Vader, und wann haben Sie mit der Arbeit an dem Buch begonnen?
Windham: Kjersti Egerdahl vom becker&mayer!-Verlag trat vor etwa zwei Jahren wegen des Projekts mit mir in Verbindung, also im Herbst 2007. Es stellte sich heraus, dass J.W. Rinzler von Lucasfilm die Idee zu einem großen Sachbuch über Darth Vader gehabt hatte. Rinzler sah in dem Projekt die natürliche Fortsetzung von Steve Sansweets und Pete Vilmurs Star Wars Vault. Nachdem ich mit Kjersti gesprochen hatte, wurde mir klar, wie gerne ich selbst einen großen, aufwendig gemachten Bildband zu Darth Vader haben würde, also konnte ich mir die Gelegenheit, an diesem Buch mitzuarbeiten, nicht entgehen lassen. Ich bin allerdings kein Experte für Krieg der Sterne-Devotionalien, also brauchte das Buch einen Ko-Autor. Deshalb war ich froh und erleichtert, als ich herausfand, dass Pete Vilmur zugesagt hatte.
Haben Sie ein Lieblingsbild von Darth Vader, oder ein Lieblingsprodukt?
Windham: Mein absolutes Vader-Lieblingsbild ist das erste Bild von ihm, das ich je zu Gesicht bekam, das Titelbild der Romanadaption, auf dem Vader über Luke aufragt und das Titelbild damit praktisch dominiert. Mein älterer Bruder Corey kaufte sich den Roman im Dezember 1976. Ich war damals 12 und las das Buch direkt nach ihm. Wir hatten im Starlog-Magazin zu diesem Zeitpunkt bereits einige Krieg der Sterne-Konzeptbilder von Ralph McQuarrie gesehen, aber sein Titelbild des Romans war es, das mich endgültig gefangennahm.
Vilmur: Als Sammler habe ich natürlich ein Lieblingsbild und ein Lieblingsstück. Was das Bild betrifft, hatte ich immer ein Faible für die Plakatreihe, die Panasonic Ende der 80er für den japanischen Markt herausbrachte. Außerhalb von Japan ist sie relativ unbekannt, aber die Fotos, die für die Plakate Verwendung fanden, sind absolut umwerfend. Das Vader-Plakat von damals war immer mein Lieblingsbild von ihm, zumindest bis for kurzem ein neues japanisches Plakat mit Vader herauskam. Darauf sitzt er zwischen japanischen Schulmädchen auf einer Parkband. Beide Bilder sind natürlich im Buch zu sehen.
Mein Lieblingssammlerstück ist ein Gegenstand, der noch gar nicht auf den Markt gekommen ist. Genau wie Ryder, habe ich McQuarries frühe Version von Vaders Helm immer gemocht, und ich kann es kaum abwarten, endlich die eFX-Version davon in meine Sammlung aufzunehmen.
Sind Sie bei Ihren Recherchen für das Buch auf etwas über Vader oder Vader-Sammlerstücke gestoßen, das Sie überrascht hat?
Windham: Ich war vor allem überrascht, wieviel Merchandise es zu Darth Vader gibt. Außerdem war mir neu, dass es zu den Radio-Adaptionen der klassischen Trilogie nur verhältnismäßig wenig Promomaterial gab. Pete hat nur einige Anstecker und Zeitungsausschnitte aufgetan, die ich noch nie gesehen hatte, und ich vermute mal, er musste dafür ziemlich tief graben.
Vilmur: Mich hat überrascht, dass Peter Cushings Figur - Großmoff Tarkin - in den Presseberichten damals als Hauptschurke des Films betrachtet wurde, während Vader als sein Häscher weit weniger Beachtung fand. Ich habe eine umfangreiche Sammlung von Vorberichten über den ersten Film, und Vader taucht darin - von einigen Fotos oder Nebensätzen einmal abgesehen - kaum auf. Ein Treppenwitz der Kinogeschichte, denn heute ist Vader der unumstrittene Frontmann von Krieg der Sterne.
Gab es, als Sie den Auftrag übernahmen, sofort Fakten oder Bilder, die Sie unbedingt im Buch haben wollten?
Windham: Ich bin ein Riesenfan der Krieg der Sterne-Comicstreifen von Archie Goodwin und Al Williamson und kann Sie jedem Fan nur ans Herz legen. Neben tollen Geschichten, gab es wunderbare Bilder, und in den Comics wurde der Bau von Vaders Flaggschiff, der Exekutor, behandelt. Außerdem gab es eine längere Nebenhandlung, die sich damit beschäftigte, wie Vader versucht, den Rebellen zu fangen, der den Todesstern zerstört hat. In The Complete Vader können wir den Einfluss dieser Geschichte auf andere Geschichten des Erweiterten Universums beleuchten und zeigen, wie der Comicstreifen der Exekutor, die in den Filmen namentlich nie erwähnt wird, zu enormer Beliebheit verhalf.
Vilmur: Mich hat die Gelegenheit gereizt, Vaders Aufstieg zur Kultfigur nachzuverfolgen. Nach dem Kinostart von Krieg der Sterne wurde Vader sehr schnell von den Fans ins Herz geschlossen. In Fan-Magazinen und Fanfiktion tauchte er auf, und es gab jede Menge Anstecker, Plakate, Gürtelschnallen und weiteres nicht-lizensiertes Material. Diese frühen Formen von Fan-Beteiligung faszinieren mich sehr, und in The Complete Vader konnten wir einige Ergebnisse dieser Fanbegeisterung zeigen und ihre Bedeutung für die reiche Fangeschichte der Saga deutlich machen.
Wie haben Sie an dem Buch zusammengearbeitet? Hatte jeder eigene Kapitel, oder haben Sie sich gegenseitig Informationen zugespielt?
Windham: Bevor Pete mit der Arbeit anfing, hatte ich den Inhalt des Buchs schon grob aufgearbeitet. Danach haben jede Menge E-Mails ausgetauscht, um Detailfragen zu klären, Informationen auszutauschen und Änderungen vorzunehmen. Ansonsten haben wir uns hauptsächlich auf unsere eigenen Kapitel konzentriert, aber wo sich unsere Themen überschnitten haben, haben wir uns auch immer wieder ausgetauscht, wie wir das Material am besten präsentieren könnten. Ich habe jetzt den Comicstreifen erwähnt, der die Exekutor bekannt gemacht hat. Pete hatte tolles Material über die verschiedenen Spielzeugvarianten von Vaders Raumschiff. Nun wollten wir natürlich nicht, dass sich das Buch wiederholt, aber uns war auch klar, dass es nicht immer Sinn ergeben hätte, die Bilder und Fotos in chronologischer Reihenfolge abzubilden. Wir beide wollten ernsthaft ein Buch schreiben, auf dass die Fans fliegen würden.
Vilmur: Wie Ryder schon sagte, hat er das Anfangskonzept ausgearbeitet, und das - aus meiner Sicht - unglaublich gründlich. Ich habe also nur noch einige Zusätze gemacht, um Vaders Rolle in der Populärkultur zu beleuchten und das Merchandisemonster unterzubringen, das er inspiriert hat. Besonders dankbar war ich, einige Kapitel über die internationalen Vader-Sammlerstücke einzufügen und die Vader-Alltagsgegenstände, die uns immer wieder begegnen.
Windham: Pete hat nicht nur Zusätze gemacht, er hat sich auch einen Extrapreis verdient, als er sich den Titel "Objet D'Arth" für einen Teil des Buchs einfallen ließ.
Wieviel von dem Buch ist neu, bzw. bislang unveröffentlicht?
Windham: Zahlen zu den bislang unveröffentlichten Bildern kann ich nicht nennen, aber ich glaube, dass unsere Leser überrascht sein werden, wieviel seltenes Material im Buch enthalten ist, angefangen bei Konzeptbildern und Fotos vom Dreh bis hin zu Reproduktionen von Originalzeichnungen. Das Buch enthält außerdem einige bekannte Bilder von Ralph McQuarrie und John Mollo, und ich muss ehrlich sagen: Es wäre ein Verbrechen, wenn es anders wäre. Han Park hat uns außerdem großzügig gestattet, Vader-Bilder aus seiner Sammlung zu übernehmen, und es gibt exklusive Interviews mit The Clone Wars-Regisseur Dave Filoni, The Clone Wars-Autor Henry Gilroy und Dark-Horse-Herausgeber Randy Stradley.
Vilmur: Selbst als jemand, der sein Geld damit verdient zu schreiben, weiß ich, dass ein Buch wie The Complete Vader am Ende durch seine Bilder überzeugen muss. Deshalb haben wir so viele bislang unveröffentlichte Bilder wie möglich eingefügt, um auch den informiertesten und besessensten Fans noch etwas Neues zu bieten. Ryder und ich haben unsere Sammlungen und die unserer Freunde (darunter auch die von Steve Sansweet) durchforstet und im Lucasfilm-Bildarchiv Material gefunden, das keiner von uns je zuvor gesehen hatte. Es sind zwar auch einige häufig verwendete Vader-Bilder enthalten, aber es herrscht deshalb nun wirklich kein Mangel an neuem und unveröffentlichtem Material.
Hat es etwas, das Sie gerne ins Buch aufgenommen hätten, nichts ins Buch geschafft?
Windham: Am Anfang unserer Zusammenarbeit, wollte ich ein Audiofeature einfügen. Das Buch sollte aufgeklappt werden, und man sollte Vader atmen hören. Ich fand die Idee ziemlich knorke, aber es gab wohl gewisse Bedenken, dass einigen Lesern der Herzschrittmacher aussetzen würde. Und als das Buch bereits in Druck gegangen war, mussten Pete und ich feststellen, dass wir die Suche nach neuem Material einfach nicht aufgeben konnten, denn wir entdeckten immer noch neue Bilder und interessante Fakten. Aber das fertige Buch macht mich trotzdem froh. Die Aufmachung und der Schreibprozess waren umwerfend.
Vilmur: Ich bin begeistert, was wir auf den 192 Seiten des Buchs unterbringen konnten, aber wie Ryder schon sagte, gibt es immer Dinge, die man zu spät noch findet und gerne im Buch sehen würde. Ein Bild, das ich erst kürzlich entdeckt habe und gern im Buch gesehen hätte, ist eine großes Werbeplakat für McDonalds aus Frankreich. Vader greift sich mit der Macht sein Tablett, während im Hintergrund ein Liebespaar miteinander turtelt. Sogar das rote McDonalds-Logo ist für das Plakat schwarz gemacht worden. Das Plakat ist mein jüngtes Vader-Lieblingssammlerstück.
Haben Sie eine Vader-Lieblingsfilmszene?
Windham: Da gibt es viele Lieblingsszenen. Eine der Szenen, die wohl am seltensten genannt werden, ist die am Ende von Das Imperium schlägt zurück, nachdem der Rasende Falke von Bespin entkommen ist. Man kann dort praktisch fühlen, wie Vader versucht, seinen Zorn im Zaum zu halten, dass Luke Skywalker ihm gerade noch einmal entkommen ist, und es ist absolut erstaunlich, dass er diesen Zorn nicht an einem seiner Untergebenen auslässt. Als Vader an Admiral Piett vorbeiläuft ohne ein Wort zu sagen, liegt eine unglaubliche emotionale Spannung in der Luft.
Vilmur: Für mich - und sicher ziemlich viele Fans - ist es der Moment, in dem Vader ins Licht zurückkehrt und Palpatine in den Reaktorschacht wirft. Die Szene ist unglaublich ergreifend, vor allem zusammen mit John Williams Musik, die in einem Herzschlag Lukes Sehnsucht nach Abenteuern auf Tatooine und Obi-Wans Tod heraufbeschwört. Da bekomme ich immer noch eine Gänsehaut.
Erinnern Sie sich an das erste Darth-Vader-Sammlerstück, das Sie sich je gekauft haben?
Windham: Ich glaube, ich habe meinem Bruder die Romanadaption gewissermaßen geklaut, also zählt das wohl nicht. Als die erste Darth-Vader-Actionfigur in die Läden kam, war ich 13. Einige meiner Freunde mögen damals ernste Gewissensbisse gehabt haben, in dem Alter noch ein Darth-Vader-Spielzeug zu kaufen, aber ich nicht. Und ja, ich habe sie immer noch.
Vilmur: Bei mir ist es ganz leicht: Kenners 12"-Vader habe ich 1979 zu Weihnachten bekommen. Es war mein erstes Krieg der Sterne-Spielzeug überhaupt, und ich weiß noch, wie mich das transparent-rote Lichtschwert beeindruckt hat. Ich muss ein ziemlich einfach zu beeindruckendes Kind gewesen sein.
Gesetzt den Fall, Sie hätten die Möglichkeit, würden Sie öffentlich in einem Darth-Vader-Kostüm auftreten?
Windham: Ohne zweimal darüber nachzudenken. Vor allem, wenn kleine Kinder dort wären, denn die würden wohl nicht merken, dass ich sehr viel kleiner bin als Darth Vader.
Vilmur: Ich neige zur Platzangst, was Helme und dergleichen betrifft, also eher nicht. Aber ich trage mein Vader-Kostüm sowieso lieber im Herzen.
The Complete Vader erscheint im Oktober und kann bei Amazon.de vorbestellt werden.
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