Alan Ladd Jr. ist tot. Der legendäre Produzent, der George Lucas die Möglichkeit gab, seine Reise in den Krieg der Sterne anzutreten, starb gestern im Alter von 84 Jahren.
Der Sohn jenes Alan Ladd, der als Titelfigur in Shane den schweigsamen Fremden zum Inbegriff des Western-Helden gemacht hatte, begann in den 1960er Jahren als Agent für Stars wie Judy Garland und Robert Redford zu arbeiten. Ende der 60er Jahre zog er nach London, wo er seine ersten Filme produzierte, bevor er 1973 in Los Angeles zum Leiter der Kreativabteilung von 20th Century Fox wurde und drei Jahre später zum Chef der Filmabteilung von Fox.
In diesen Funktionen gelang es Ladd jr., Fox-Chef Gordon Stulberg davon zu überzeugen, dass Potential in den obskuren Konzepten und Drehbüchern eines jungen Filmemachers namens George Lucas steckte, und auch während der langen, teuren und konfliktreichen Produktion von Krieg der Sterne war es immer wieder Ladd jr., der George Lucas die Spielräume freihielt, die die qualitative Fertigstellung des Films möglich machten.
Wo Lucas' Karriere und die Geschichte von Star Wars begann, Fahrt aufzunehmen, hörte auch Ladd jr.s Geschichte noch lange nicht auf: 1979 war er es, der grünes Licht für Ridley Scotts Alien gab, bevor er – nun als Chef seiner eigenen Produktionsfirma – in den 80er Jahren an Filmen von Blade Runner bis Police Academy mitwirkte.
Während sein Unternehmen schon zu jener Zeit mit Filmen wie Die Stunde des Siegers und Der Stoff, aus dem die Helden sind auf Oscarkurs war, dauert es für Ladd jr. selbst noch bis 1996, bevor er selbst einen in Empfang nehmen konnte: Als Produzent von Mel Gibsons Braveheart erhielt auch er die Trophäe für den Besten Film des Jahres.
2007 folgte eine weitere Anerkennung mit einem Stern auf Hollywoods Walk of Fame.
George Lucas erklärte zum Tod des Mannes, der seiner Sternensaga einst grünes Licht gegeben hat:
Laddie liebte den Film und glaubte an Filmemacher. Er war einer der wenigen Führungskräfte, die auf die Person und nicht auf das Projekt setzten. Ohne Laddie gäbe es Star Wars nicht. Er verstand nicht, worum es bei Star Wars ging, aber er glaubte an mich und unterstützte meine Vision. Er war ruhig und nachdenklich und hatte einen unabhängigen Geist, der so vielen Geschichtenerzählern eine Chance gab. Er hat sich gegen die Studios durchgesetzt und ist seinem Bauchgefühl gefolgt. Laddie ist mit Star Wars und mit mir ein großes persönliches und berufliches Risiko eingegangen, und dafür werde ich ihm ewig dankbar sein.
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Abseits von allem, was George Lucas, Gary Kurtz, John Williams und viele andere Veteranen zum Sternenkrieg beigetragen haben, gebührt eine tiefe Verneigung aller Fans auf diesem Planeten in besonderem Maße Alan Ladd jr. Er hat den Stein ins Rollen gebracht.
So, wie John Lennon einst sagte "Vor Elvis war nichts", kann man diesem Satz auch auf das Filmgeschäft ummünzen: "Vor Laddie war nichts."
R.I.P.
Anakin 68
Haarspalter
Xmode
Immerhin 84 geworden, das freut mich doch für ihn. Wichtiger Mann er war, wichtiger Mann...
Im letzten Jahrzehnt hat es einfach so krass viele Ikonen des Film- und Musikgeschäfts leider viel (!) zu früh erwischt, da "freue" ich mich mit ´nem Tränchen auf der rechten Wange in der Trauer auch immer, wenn ein schon relativ erfülltes Leben eben nicht kurz vorm verdienten Ruhestand oder einem respektablen Alterswerk unsanft und abrupt in den Mittfünfzigern/frühen Sechzigern endet.
Von meinen "Was-kümmert-mich-mein-Alter-?"-Idolen wie John Williams, Walter Röhrl, Keith Richards & Co. fang ich gar nicht erst an - hier zeigt sich andererseits, wie lebensverlängernd der Verzicht auf einen echten Ruhestand sein kann, wie sehr es die Maschine ölt .
Landspeeder
Ponda Baba 671
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