Manchmal stolpert man zufällig über diese Kleinigkeiten, die sich als äußerst interessant herausstellen; genug um sie mit seinen nahestehenden SW-Kumpanen zu teilen. Und dann kommt einem der Gedanke, dass diese Kleinigkeit auch für den einen oder anderen User lesenswert sein könnte. Von daher …
Ein finnischer Journalist und Twitter-User hat in einem Thread über das autobiografische Buch Roar! - Elämäni wookieena (Roar! – Mein Leben als Wookiee) von Joonas Suotamo berichtet – unserem neuen Chewbacca-Darsteller. Höchstwahrscheinlich aufgrund des nicht-existierenden Status des Finnischen als Weltsprache ging es im internationalen Kontext wohl ziemlich unter, doch enthält es so einige interessante Hintergrund-Einblicke und Ansichten zu Suotamos Wirken, den Sequels, dem Solo-Stand-Alone und mehr. Und die Wesentlichsten davon wollen wir euch an dieser Stelle einfach mal nahebringen, einfach weil wir Lust dazu haben.
Here we go!
Haven't seen international coverage for @JoonasSuotamo's and Hippo Taatila's awesome book "Roar! - Elämäni wookieena" ("Roar! - My life as a wookiee"). Might be because it's in Finnish. Here are some selected highlights for my fellow #StarWars fans. So, obviously, a thread. 1/ pic.twitter.com/kKRH7bSpPM
— Tähtien jatkosota (@tahtienjatko) March 1, 2021
Die Quintessenz der Geschichte, wie Joonas Suotamo zu Chewbacca wurde, lautet wie folgt: Disney-Lucasfilm war auf der Suche nach einem großen blauäugigen Kerl mit Schauspieltalent. Joonas konnte den Casting-Aufruf über die Finnische Basketball-Liga ergatterten, und von da an ging es sehr schnell: Im November 2013 gab es den ersten Kontakt, im Januar 2014 durfte er das erste Mal ins Kostüm schlüpfen und stieß zur Besetzung.
Im Buch beschreibt Suotamo seine Dreharbeiten für Das Erwachen der Macht als sehr anstrengend, da Regisseur J.J. Abrams ihn darum bat, bei jedem Schritt als Chewie die Knie zu beugen, damit es stark Peter Mayhew ähnelte – der hatte es ja seinerzeit wegen seiner schlechten Knie getan. Ein Opfer, das Joonas bereit war für den Krieg der Sterne zu erbringen.
Überdies war den übrigen Schauspielkollegen wohl zunächst nicht ganz klar, was genau seine Rolle am Set war und wie viel er überhaupt spielen würde; dies soll im Zusammenhang mit Mayhews Gesundheit gestanden haben. In welchen Szenen in Episode VII Joonas genau nun anstelle von Mayhew mitgewirkt hat, soll er allerdings auch in diesem Buch nicht verraten haben … zudem gibt es die interessante Info, dass Schauspieler Dev Patel (Slumdog Millionär) nach John Boyega ein heiß gehandelter Kandidat für die Rolle von Finn war.
Der Thread fährt unter anderem damit fort, dass Suotamo ahnte, dass manche Fans sich über Die letzten Jedi ärgern würden, er persönlich aber die allgemeinen Veränderungen begrüßte. Der wesentliche Unterschied zwischen Abrams und Johnson bestand für Suotamo als Schauspieler: Johnson hatte alles durchgeplant, bei Abrams durfte er ab und an noch improvisieren (zumindest bei Das Erwachen der Macht). Allerdings war es für Suotamo nicht schön, seine Rolle als neuer Chewbacca ein zweites Mal geheim halten zu müssen und den Pressefragen auszuweichen.
Ein recht eindeutiges Statement über den Hass gegenüber Episode VIII: Er betrachtet ihn als „Teil einer größeren Welle von Hass und Populismus, die mit Dingen wie der Trump-Präsidentschaft zusammenhängen“.
Bei Solo – A Star Wars Story war die Kampfszene, in der Han und Chewie erstmals einander begegnen, ursprünglich viel brutaler konzipiert (Joonas erwähnt wohl sogar ‚Mortal Kombat‘ als Referenz). Die Szene wurde auch mit den Stuntleuten choreografiert, dann aber abgemildert.
Alden Ehrenreichs Darstellung von Han betrachtet er als das Gegenteil von seinem Chewbacca: Während Alden Fords Verhaltensweisen nahm und dann die Figur als seine eigene interpretierte, porträtierte Joonas Chewie so, wie wir ihn kennen.
The torture scene in TROS (as seen in the Art book) was actually filmed. And was very tough for Joonas. Adam Driver was "truly sociopathic" in the role. Joonas wonders if the scene came out too extreme for SW or if it didn't fit to show Kylo hit so dark before turning light. 18/ pic.twitter.com/idJS5vIMtF
— Tähtien jatkosota (@tahtienjatko) March 1, 2021
Ein hochinteressanter Punkt in Sachen Der Aufstieg Skywalkers: Die Folterszene aus dem Art-of-Buch ist wohl tatsächlich gefilmt worden und soll für Suotamo recht anstrengend gewesen sein. Adam Driver beschreibt er dabei als „wirklich soziopathisch“ in seiner Rolle. Auch Suotamo kann nur darüber spekulieren, warum die Szene geschnitten wurde; entweder war sie für Star-Wars-Standards zu heftig oder sie untergrub Kylos spätere Rückkehr zur Hellen Seite.
Ansonsten sieht er Episode IX als märchenhafte Rückkehr zu Spaß und Abenteuer (wie Die Rückkehr der Jedi-Ritter), nachdem Episode VIII ernster, dunkler und unonventioneller war (wie Das Imperium schlägt zurück).
Zum Abschuss noch ein paar weitere erwähnenswerte Aussagen aus dem Thread:
Und das war es auch schon mit diesen via Twitter veröffentlichten Einblicken. Wer diese und sicher noch weitere spannende Erzählungen von Joonas Suotamos Leben als wandelnder Bettvorleger selbst nachlesen möchte – und obendrein auch noch des Finnischen mächtig ist ;-) – kann sich das Buch bei Bedarf für rund 25 € hier bei Adlibris.com bestellen.
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Ich bin übrigens sehr froh, keine Folterszene mit Chewie im Film gehabt zu haben. Erstens mag ich den Charakter dafür zu sehr und zweitens hätte das, wie auch schon von Suotamo vermutet, die Abkehr von Ben von der dunklen Seite weniger glaubwürdig gemacht. Ganz besonders, wenn er dabei wirklich so sadistisch gehandelt haben soll, wie angemerkt.
Wobei es schon interessant gewesen wäre, zu sehen, wie die beiden nach der Zeit und dem Geschehenen miteinander reden (oder brüllen). Generell weiß man ja nicht wirklich, wie die beiden früher zueinander standen. Oder ist das irgendwo anders beschreiben worden?
Hoffentlich gibt es die ganzen entfallenen Szenen doch irgendwann mal zu sehen. Interessant ist das alle Male.
PogoPorg
Kyle07
Es ist schon erstaunlich wie schnell es inzwischen eskaliert, wenn bestimmte Themen wie Episode VIII auch nur angerissen werden. Und warum sich einige von Joonas Aussagen so angegriffen fühlen kann ich leider auch nicht nachvollziehen. So wie es hier wiedergegeben wurde, ist seine Aussage hier sehr eindeutig: der extreme Hass und die Radikalität, mit der TLJ von einigen begegnet wurde, hängt für ihn mit Trump zu sammen, ergo mit seinem verhalten m Netz. Mitnichten erwähnt er, dass jeder TLJ-Kritiker auch ein Trumpist ist. Es besteht also gar kein Grund, sich so aufzuspielen, als wäre man persönlich beleidigt worden. Dass die TLJ Reaktionen zum fast strafrechtlich relevant gewesen sind, gerade in den Staaten, lässt sich nicht weg diskutieren.
Ich finde es auch spannend, dass gesagt wird, zu PT Zeiten war es genau so, wie heutzutage. Dem ist aber nicht so, jedenfalls nicht zu 100 Prozent. Sicherlich kann man sagen, dass damals wie heute Schauspieler, Autoren, Produzenten, Regisseure angegriffen und diffamiert wurden. Natürlich hatte das auch Auswirkungen auf diese Menschen, man schaue auf Jake Lloyd und Amed Best, auch unser aller George hat einiges abbekommen, was weit unter der Gürtellinie war. Aber das Ausmaß ist durch Social Media für mich seit ca. 2010 viel größer bzw. viel größer geworden, als zu Prequel Zeiten wo Hatespeech und Bashing vornehmlich in entsprechenden Film-und Fanforen stattfand und die betroffenen Menschen nicht so viel davon mitbekommen haben. Heute mit Twitter, Facebook, Instagram, Youtube usw. ist die Reichweite für Hate Speech viel weiter. Auch hat sich der Ton nochmal verschärft und radikalisiert. Ich unterstelle jetzt mal, dass anno 2005 bei Bai Ling keiner abfällig von einer "dünnen Chinesin" gesprochen hätte, wären ihre Szenen nicht aus Episode III rausgeschnitten worden.
Der Ton In Social Media ist zum Teil radikal, bösartig und (manchmal) sogar strafbar. Es wird regelmäßig über die Strenge geschlagen und beleidigt, diffamiert etc. Man sieht ja sehr gut anhand von Corona, wie sich die Kommunikation online entwickelt hat und wie Menschen Social Media nutzen, um ihre wirren Theorien zu verbreiten und salonfähig zu machen. Genau so wie Trump es gemacht hat mit Corona, mit Black Lives Matter, mit dem Wahlergebnis und und und und. Trump, die AFD und andere radikale Kräfte (links wie rechts) wissen genau was sie tun wenn sie bestimmte Wörter und Begriffe nutzen oder Behauptungen aufstellen. Und Trumps Art der Kommunikation mit Diffamierung und Beleidigungen von politischen Gegnern ist etwas, was man auch bei einigen Gegnern von TLJ und Disney sehen kann (bsp. Ruin Johnson).
Es ist ja auch kein Phänomen von SW oder Filmfranchises: erst kürzlich haben einige Fußballer öffentlich vorgetragen, welchen Hate Speech sie tagtäglich ausgesetzt sind und wie extrem sie online beleidigt und bedroht werden. Auch das war zu Prequel Zeiten noch nicht so krass und intensiv.
(zuletzt geändert am 08.03.2021 um 11:41 Uhr)
KyleKartan
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