Jede Generation hat ihre Legende, hieß es 1998 im Episode-I-Teaser. Die größte Legende der Sequel-Generation ist wohl George Lucas' ursprüngliche Vision für Episode VII, VIII und IX, über die bislang viele Spekulationen und wenige Fakten im Umlauf sind. Im Gespräch mit James Cameron für James Cameron's Story of Science Fiction enthüllte Lucas einige Teilaspekte seines Plans für die Sequels. Lucas' Kerninteresse dabei: Molekularbiologie.
Lucas: Alle haben es gehasst, als wir in Die dunkle Bedrohung anfingen, über Midi-Chlorianer zu sprechen. Ein ganzer Aspekt dieses Films dreht sich um symbiotische Beziehungen. Es geht darum, zu erkennen, dass wir nicht der Boss sind. Es gibt da ein ganzes Ökosystem.
Cameron: Es gibt in unserem Innern ein ganzes Ökosystem namens Mikrobiom, das wir gerade erst begonnen haben kennenzulernen.
Lucas: [In den nächsten drei Star-Wars-Filmen] sollte es um eine mikrobiotische Welt gehen. Eine Welt voller Wesen, die anders handeln als wir. Ich nenne sie die Whills. Und die Whills sind diejenigen, die das Universum in Wahrheit kontrollieren. Sie ernähren sich von der Macht.
Cameron: Du warst dabei, eine Religion zu erschaffen, George.
Lucas: Damals habe ich immer gesagt, es bedeutet, dass wir nur die Autos, die Fahrzeuge der Whills sind, in denen sie herumreisen. Wir sind die Gefäße der Whills. Und die Verbindung erfolgt über die Midi-Chlorianer. Die Midi-Chlorianer sind diejenigen, die mit den Whills kommunizieren. Die Whills, im allgemeinen Sinne, sind die Macht.
Cameron: Aber Du ziehst damit faktisch nur eine Oberfläche, eine Fassade der Wissenschaft um eine Idee, die zeitlos ist, nämlich den Geist, die Seele, den Himmel, die Ursache allen Seins. In Deiner Welt greifst Du dazu auf den grundlegenden Archetypus zurück, also den Geist, eine Gottheit und all das.
Lucas: Dieses ganze Konzept mit der Macht, den Jedi und allem hatte ich von Anfang bis Ende ausgearbeitet. Ich hatte nur nie die Chance, es zu beenden und den Leuten davon zu erzählen.
Cameron: Es ist ein Schöpfungsmythos, und ohne einen Schöpfungsmythos kann man keine Welt errichten. Jede Religion, jede Mythologie fußt darauf.
Lucas: Hätte ich die Firma behalten, hätte ich es machen können, und dann wäre es beendet gewesen. Viele Fans hätten es natürlich gehasst, genau wie Die dunkle Bedrohung und all das, aber zumindest wäre die gesamte Geschichte von Anfang bis Ende erzählt gewesen.
Cameron: Und jetzt arbeitest Du nicht mehr für sie.
Lucas: Jetzt arbeite ich für niemanden mehr. Ich bin ein freier Mensch. Ich habe meinen eigenen Willen.
[…]
Lucas: Ich habe mit vielen Wissenschaftlern gesprochen, und der Bereich, der mich interessiert, ist der Übergang von einer Zelle zu zwei Zellen. Sie arbeiten noch daran. Sie haben gerade erst begonnen, die DNS von Bakterien zu analysieren und haben erkannt, dass es Milliarden von ihnen gibt, verschiedene Arten, die verschiedene Dinge tun. Ich denke, das wird die größte Veränderung im Bereich der Medizin sein, die wir je erlebt haben. Und aus meiner Sicht waren es Bakterien, die ursprünglich zur Entwicklung der Mitochondrien beigetragen haben, und die Mitochondrien haben wiederum dabei geholfen, mehrzellige Lebewesen zu erzeugen.
Cameron: Es ist also kein Zufall, dass sich Mitochondrien und Midi-Chlorianer phonetisch ähneln.
Lucas: Midi-Chlorianer sind Mitochondrien.
Cameron: Mitochondrien sind zweifellos erstaunliche Wesen. Aber schau mal, jetzt nimmst Du Mythos und Religion und Spiritualität und setzt ihnen wissenschaftliche Begriffe auf.
Lucas: Sie sind eine Mischung aus Mitochondrien und Chlorophyll. Chlorophyll funktioniert wie Mitochondrien des Pflanzenlebens. Wenn man die beiden zusammen nimmt, ist das die Quelle aller Energie.
Cameron: Und Du hast behauptet, dass du kein Science-Fiction-Typ bist, aber das ist klassische Science-Fiction.
Lucas: Ich bin nur ein Bauer, der in meinem Maisfeld sitzt und sich fragt: Was wäre, wenn? Wenn diese Mitochondrien genug Energie haben, um zwei Zellen zu machen, dann kann man, sobald man diese zwei Zellen hat, eine ganze Welt erschaffen.
Cameron: Und dann kann man alles machen. Man kann uns machen. Jede Art von Komplexität, die einem einfällt.
Lucas: Wobei ich darüber Einzeller nicht diffamieren möchte. Es gibt schließlich mehr von ihnen. […] Das war dieses eine Thema, mit dem ich mich vor dem Verkauf der Firma beschäftigt habe. Alle hatten die Midi-Chlorianer an den Prequels so sehr gehasst, und ich versuchte einfach, eine Methode zu finden, das alles zu erklären, ohne deshalb jeden auf die Palme zu bringen. Denn mir war schon klar, dass man das alles nicht sehen konnte. Man kann die Macht nicht sehen. Sie ist ein kraftvolles Ding, aber sehen kann man sie nicht.
[…]
Letztlich dreht sich alles um symbiotische Beziehungen. Ich finde, einer der wichtigsten Werte, den wir überhaupt haben sollten und den unsere Kinder lernen sollten, ist Ökologie. Nur so können wir verstehen lernen, dass wir alle miteinander verbunden sind. Der mythische Aspekt ist komplett nachrangig. Die Sache ist ganz einfach: Wir alle sind miteinander verbunden. Wenn ich hier jemandem etwas antue, hat das Auswirkungen auf irgendwen dort, da drüben oder irgendwo anders. Und alles fällt auf einen zurück. Man muss begreifen, dass man nur ein Teil eines sehr großen Ganzen ist. Man selbst ist nur ein kleines Teilchen, ein Zahnrad in einem riesigen Gesamtkonstrukt.
Cameron: Aber es ist etwas Schönes in dieser Verbindung. Etwas machtvolles.
Lucas: Was mir an diesem ganzen Gedanken so gefiel war, dass wir zwar alle beherrscht werden, aber die Eroberer des Universums sind diese kleinen Einzeller. Sie brauchen uns, und wir brauchen sie. Und die Idee war, dass die Macht keine Einbahnstraße ist: Sie umgibt uns, sie beherrscht uns... Und wir beherrschen sie.
Das gesamte Gespräch findet ihr bei Interesse im sendungsbegleitenden Buch von Randall Frakes.
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@OvO
Da hast du wahrscheinlich sogar recht. Die übertriebene Nutzung elektronischer Medien lässt uns immer achtloser werden. Nicht nur bezogen auf die Sitten, auch auf die Aufmerksamkeit. Und da sind wir alle betroffen. Du hast ja auch das Problem gehabt Kylos Aussage gegenüber Rey durcheinander zu bringen, obwohl er ja zu Rey sagt er versteht sie und betrachtet sie trotz ihrer Niemand-Herkunft als eine wervolle Person.
Und allgemein scheint diese Achtlosigkeit ja ein Problem zu sein. Deshalb macht sich bei mir der Eindruck breit das Filme wie TFA und TLJ einfach zu kompliziert für viele Zusachauer sind. Die unterschwellige und indirekte erzählweise scheint zu komplex.
Das sieht man am besten in den andauernden Mary Sue vorwürfen gegen Rey. Rey wird doch als starke, intelligente Person mit einer hohen Auffassungs- und Anpassungsgabe eingeführt. Als Schrottsammler benötigt sie doch ein hohes technisches Wissen. Sie lernt dadurch wie Schoffe aufgebaut sind und funktionieren. Ein intelligenter Mensch (oder Kleinkind) lernt bei der Dekonstruktion von Objekten (Raumschiffe, Käfer, was auch immer) viel über den Aufbau und Funktion und ist irgendwann auch fähig diese Objekte zu reparieren oder neu zu konstruieren und sie zu benutzen. Das erklärt ihre technischen Fähigkeiten. Das nun Kombiniert mit ihren Speeder-Glugkünsten erklärt warum sie, wie Luke, auch Raumschiffe fliegen kann. Das sie sich mit ihrem Stab zur wehr setzen kann wird auch gezeigt. Es ist auch ein leichtes dies nur als ein Beispiel von vielen zu Betrachten. In einer rauen Welt wie Jakku war das nicht ihre erste Ausseinandersetzung. Ein Lichtschwert ist ja runtergebrochen auch nur ein halber Stab, deshalb sollte sie sogar grundlegend auch mit einem Doppellichtschwert klar kommen (ich hoffe das sie in trIXie auf Ach-To ihren Stab mit Lichtschwertklingen ausstattet, und dazu den Kristalvon Lukes Kette nutzt).
Kombiniert man diese Grundfähigkeit das Stabkampfes mit dem Bowcaster-Werbespot, der eine großen Handlungsraum in TFA einnahm, und den daraus resultierenden extrem schweren Verletzungen Kylos erklärt das ihr Bestehen im finalen Kampf. Zu dem kommt die große Anziehung die Kylo von beginn an verspührt. Er will sie von anfang an für sich gewinnen und hegt nie die Intension siebzu töten. Er macht auf mich sogar den Eindruck das er ubterbewusst in eine Lehrer-Rolle rutscht. Ich habe das auch schon in TFA so verstanden (vielleicht nicht beim ersten mal, aber irgendwann schon). All ihre Machtfähigkeitrn hat sie von ihm gelernt. Ob das die Manipulation der Wache ist oder später im Kampf das Focusieren, um schließlich Kylo zu besiegen. Für mich wird das zumindest ganz klar so kommuniziert.
Dies wird dannauch so in TLJ weitergeführt, Kylo behählt sein Faszination und Lehrer-Rolle bei.
Interessant finde ich ja dabei die Rolle von Snoke. Ich habe ja meine eigene abstruse Fan-Theorie entwickelt. Und beim nachgrübeln passt da sogar GLs Idee für die ST ins Bild.
...
detoo
McSpain
@McSpain
Danke für die Karten-Infos.
Bleibt aber das Problem, dass es schon sinnig gewesen wäre, dies in den Filmen - wenn auch nur ganz kurz - zu erläutern, denn auch wenn es nicht direkt transportiert wird, legt TFA den Zuschauern - durch das Kartenstück in R2 - eine andere Lesart nahe, was ja auch das Fragezeichen beim Publikum nachvollziehbar macht.
Bzgl. der Sache mit den Steinen bin ich immer noch nicht überzeugt und tendiere eher dazu anzunehmen, dass ihr Wegfall mit Johnsons Kursänderung zu erklären ist. Dass es entsprechende Kursänderungen gab, zeigen nicht zuletzt Peggs Aussagen, die ja sogar recht deutlich machen, dass Abrams andere Vorstellungen bzgl. der Elternschaft Reys hatte. Werde mir aber bei Gelegenheiten noch mal das "Art of"-Buch vornehmen, obwohl ich wirklich meine, das mit den Steinen darin nicht gelesen zu haben. Falls du aber nochmal deinerseits über entsprechende Belege stolpern solltest, wäre ich für eine Info dankbar.
Zitat:
"Das war aus Lucas Mund. Wenn mich meine Erinnerung nicht trügt aus dem "White-Slavers"-Interview. Das er darüber nachdachte Filme nur als Berater zu machen und dann merkte das könnte er nicht und deshalb im bewusst wurde loslassen zu müssen. Er verglich es mit einer Scheidung oder Trennung."
Nein, zunächst kam es aus Kennedys Mund. In dem Rose-Interview berichtet er davon, dass er bei Empire und Jedi gelernt habe, dass er sich nicht völlig zurückhalten konnte und dass es so für ihn noch schwieriger war, als den Film selbst zu machen. Dann erzählt er, dass Disney seine Geschichte für die ST nicht verfilmen wollte und er setzt an, einen Rückgriff zum Vorhergesagten zu machen, unterbricht sich dann aber, um zu sagen, dass sie ihn eh nicht dabei haben wollten - und dass er sich entschloss, sich raushalten zu wollen, da dies nur in Ärger ausgeartet wäre, da sie sich nicht nach dem gerichtet hätten, was er eingebracht hätte.
Zitat:
"Nun in TPM waren sie auch nur ein kleiner Teil und nicht wirklich relevant für die Handlung. Hat das die Leute davon abgehalten diesen kleinen Teil so sehr zu verabscheuen und in den Vordergrund zu stellen?"
Die Midis wurden kritisiert - und selbst ich stand und stehe ihnen nicht uneingeschränkt positiv gegenüber. Aber JarJar, der Pipi-Kacka-Humor und die allgemeine Kids-Orientierung standen imho deutlich mehr im Vordergrund der Kritik. Nach meinem Empfinden hat man sich an den Midis weniger gestoßen als am TLJ-Luke. Natürlich kann man dies nicht wirklich vergleichen, denn damals hatten wir noch nicht die Social-Media und YouTube-Auswüchse. Wir müssen uns wohl damit begnügen, dass wir das nicht beurteilen können. Mein Bauchgefühl (!) sagt mir, dass man (und damit meine ich die alte wie insbesondere die ganz neue Generation an Rezipienten) heute vielleicht sogar noch weniger Probleme damit hätte. Und die von mir vermutete Empörungs-Eskalation zum aktuellen Interview, in dem die Idee imho nicht mal sonderlich gut von Lucas verkauft wird, blieb ja auch aus.
Zitat:
"Und man mag sich gerade in die Wut auf TLJ reinsteigern und es als den "größten Bruch des Fandoms" verkaufen, aber im Mainstream-Publikum ist eine Änderung in einem Charakter wie Luke nicht ungewöhnlich und der Bruch zu den Legends für die meisten völlig egal."
Die Legends spielen da wahrlich keine Rolle, und ich stimme auch zu, dass alle Casual-Seher, die ich dazu befragen konnte, kein Problem mit Luke hatten, weil er für sie nicht zum alten Luke gepasst hätte - sie waren schlicht NICHT von ihm fasziniert. Der Handlungsarc war nur okay für sie. Sie haben sich in der Tat nicht total abwertend zum Film geäußert, aber deutlich so, dass dabei mitschwang, dass dieser Film nicht den Wunsch nach Mehr generiert. Und diverse Kritik habe ich auch von ihnen gehört, aber das soll hier keine Rolle spielen. Midi-Kritik habe ich von Casual-Sehern aber auch nie in relevanter Weise vernommen.
Zitat:
"Aber eine auch nur angedeutete vermeintliche "Auflösung" der Macht oder "Erklärung", die dann noch andeuten könnte, dass diese Erklärung den Figuren der PT und OT an Gewicht nimmt. Das ist gefährliches Terrain. Das kann ein Franchise wie Star Wars wirklich versenken."
Gut, da kann keiner das Gegenteil beweisen. Ich teile diese Einschätzung aber nicht. Und ich will auch wahrlich nicht den Teufel an die Wand malen und die Möglichkeit in den Raum stellen, dass "Star Wars" ganz aktuell mit dem Bug schon unter Wasser ist. Dafür bin ich zu sehr ein Vertreter des "Positiv Thinking" und WILL einfach, dass "Star Wars" eine tolle Zukunft hat!
Zitat:
"Und ich sage es zur Sicherheit nochmal: Es geht nicht darum ob es Groß und Klein im Film vorgekommen wäre und ob es auf wissenschaftlicher, historischer oder esoterischer Sicht logisch, richtig oder passend ist. Wir reden hier vom Gefühl, dass ein Mainstream-Kino/StarWars-Publikum davon bekommt. Und da wäre die Midi-Nummer würde ich sagen ein größerer Worst-Case gewesen als selbst eine Jar-Jar-Hauptfigur oder die Entscheidung Episode 9 komplett vor Greenscreen zu drehen. Das hätte alles auch evtl. unbegründete Aufschreie ausgelöst, aber nichts davon wäre an (auch nur einer kleinen oder subtilen) Anspielung an Midis und diese Form der Whills rangekommen."
Ah, hier bringst du ja auch nochmal JarJar etc.
Nun, kann mich nur wiederholen: Ich sehe es anders und glaube, dass das Maß eine Rolle spielen würde und würde auch die Gewichtung des Publikums anders einschätzen.
Zitat:
"Nebenbei Teile ich deine Meinung, dass die ursprüngliche "Whills als Beobachter und Erzähler der Saga" für mich bisher die Beste ist. Bin gespannt wie der Kanon sie weiter ausbauen/einbauen wird."
Jupp!
Zitat:
"Ich tippe ja auf eine KOTOR-ähnliche Reihe die dann "Journals of the Whills" heißt und einfach einen Stamm von Jedi zeigt bevor es einen vereinten Orden gab. So ein wenig feudales Japan-Flair mit "Jedi" die noch in eigenen Konflikten verstrickt waren."
Das wäre dann aber auch was Anderes, was ich nicht so gut wie die Ursprungsidee fände. Und eine Reihe mit dem Titel "Jornal Of The Whills" fände ich ganz schrecklich...
@DerAlteBen
Zitat:
"Genau eben Letzteres deutet aber darauf hin, dass Lucas versucht hätte, den biologistisch-naturwissenschaftlichen Ansatz der PT noch weiter voranzutreiben und in seiner ST zu vertiefen. Andernfalls macht dieses Interview auch keinen Sinn. Einen kleinen Vorgeschmack davon bekamen wir ja schon in TPM, als die Midi-Chlorian-Werte von Klein-Ani wie bei einer Gesundheitsuntersuchung aus einer Blutprobe ermittelt und von einer Skala abgelesen wurden."
Ja, aber das sagt uns doch noch lange nicht, wie er es umgesetzt hätte. Also wenn wir mal die Historie von Lucas-Aussagen bedenken, können wir eins sicher sagen. Seine geäußerten Ideen fanden sich selten so konkret wie vormals geäußert in den Filmen wieder. Und gerne wurden konkrete Ideen nachträglich dazu fabuliert. Aber das muss ich DIR doch wahrlich nicht erläutern!
Zitat:
"Wir sprechen hier aber von naturwissenschaftlich-positivistischen Theorien der Gegenwart, die sich von jeglicher pseudo-wissenschaftlicher Esoterik von damals gänzlich abgrenzen. Diese beiden Ansätze stehen sich diametral gegenüber,
Würde ich nicht so stark abgegrenzt sehen. Der Eso-Stempel wurde Capra auch nur aufgedrückt und er hat sich bald dagegen gewehrt. Aber viel relevanter ist doch Nachfolgendes...
Zitat:
"zumal die heutigen Vertreter einen knallharten Empirismus vertreten, der nur das gelten lässt, was sich durch naturwissenschaftliche Gesetze operationalisieren und sich durch Zahlen und Messwerte darstellen lässt. Ich bezweifle sehr, dass du mit so einem Ansatz wirklich glücklich geworden wärst."
Du glaubst doch nicht ernsthaft, dass ein Lucas (hey, wir reden hier von dem uns bekannten Lucas!) dies in dieser Weise umgesetzt hätte. Ein Mann, der diese Theorie wie folgt zusammenfasst:
"Die Sache ist ganz einfach: Wir alle sind miteinander verbunden. Wenn ich hier jemandem etwas antue, hat das Auswirkungen auf irgendwen dort, da drüben oder irgendwo anders. Und alles fällt auf einen zurück. Man muss begreifen, dass man nur ein Teil eines sehr großen Ganzen ist. Man selbst ist nur ein kleines Teilchen, ein Zahnrad in einem riesigen Gesamtkonstrukt."
@(User) George W Lucas
Zitat:
"Da Lucas in einem Interview zum Start von ANH, in dem er seine Ideen zum SW-Lore darlegt, bereits von Midi-Chlorianern spricht, wird er den wissenschaftlichen Ansatz in Machtfragen schon damals zumindest in Erwägung gezogen haben."
Du meinst sicher die entsprechende Passage in Rinzlers "Making of", richtig?
Da muss ich dich leider enttäuschen. Ich habe mich selbst die Tage - und zwar ebenfalls falsch - daran zurückerinnert. Aber unser - und von mir sehr geschätzte - Aaron hat mich dann auf Rinzlers späteren Worte dazu verwiesen, die ich zwar kannte, aber tatsächlich vergessen hatte:
"While we were preparing the text for The Making of Star Wars, Lucas added a note to this passage about midi-chlorians, bringing his original words in line with his later thoughts and the events of the prequel trilogy."
Zitat:
"Ich weiß es nicht, aber ich vermute, dass du hier auch meinen Kommentar („Laborkittel“) im Blick hattest. Also, um es gesagt zu haben: ich habe das natürlich nicht wörtlich, sondern im übertragenen Sinne gemeint."
Das war in der Tat mal zufällig...
Zitat:
Ich frage mich nur, warum er das macht; ob ihm bewusst ist, dass die Entstehungsgeschichte von SW recht gut dokumentiert ist und er somit leicht widerlegt werden kann."
Habe meine Theorie dazu ja schon geäußert.
Zitat:
"Ich würde mich nicht mit einem SW arrangieren wollen, in dem das magische Element auf dem Rückzug ist und sich nur noch auf seiner letzten Bastion behaupten kann."
Stimme absolut zu!
Wie gesagt - ich glaube auch nicht, dass es so gekommen wäre. Aber wir können es nicht sagen...
Zitat:
"Das Jeditum als Naturreligion macht absolut Sinn. Aber war dies nicht schon vor Midi-Chlorianern gut etabliert? Schon in der OT wird klar, dass Jedi und Macht keine Begriffe einer Religion sind, die sich der Transzendenz/dem Jenseits verschrieben hat. Es ist ziemlich deutlich eine Diesseitige Religion, die realweltliche Phänomene einschließt. Welchen Mehrwert hat also die Verknüpfung der Macht mit Zellbiologie? In meinen Augen doch nur den, dass die „Mechanik“ der Macht auseinander genommen wird. Und für Machtfragen – ich spreche hier auch aus der Perspektive des Rezipienten – ist das ebenso vernachlässigbar, wie für irdische Naturreligionen die allgemeine Relativitätstheorie, wenn sie die Gestirne und ihre Bewegungen zu ihrem Gegenstand machen."
In einer Space-Opera so ein Element einzubringen halte ich für völlig legitim, und ich bin mit einer gewissen Reibung gut damit klargekommen - insbesondere aufgrund der Plagueis-Komponente. Aber ich möchte mal in folgender Weise einen Strich unter die Sache ziehen. So lange wir nicht wissen, wie und in welchem Maße Lucas das wirklich einbringen wollte, so lange ist die Diskussion darum müßig. Ich kann mir eine Art vorstellen, die ich begrüßt hatte - aber auch welche, die mich zu einem immensen Kritiker dieses Vorgehens gemacht hätte!
Zitat:
"Interessant, dass das Zitat in diesem Zusammenhang fällt. Dazu sollte man vielleicht in Erinnerung rufen, dass Clarke aus der Science-Fiction kommt, Lucas mit seinem SW aber nicht (woran Cameron ihn erinnern möchte, was Lucas aber anscheinend nicht merkt). Entsprechend verstehe ich die Magie in SW nicht bloß als noch unerforschte Technologie. Dieses Zitat bekräftigt ja das Primat der Wissenschaft, und Magie ist nur ein Platzhalterbegriff für dasjenige, was noch nicht wissenschaftlich verstanden wurde. Soll so die Macht in SW ausgelegt sein, würde das noch der Natur des Stoffes gerecht werden?"
Komplexes Thema. Clarke hätte dies ja auch für Space-Operas, in denen die Naturgesetze deutlich missachtet werden, nicht gelten lassen - und in einem anderen Teil des Interviews macht Lucas ja deutlich, dass auch er sich darüber bewusst ist, dass "Star Wars" keine SF ist. Bekomme heute vielleicht noch das begleitende Buch - mal sehen, ob da mehr rauszuholen ist. Ich glaube eh, dass Lucas sich aufgrund des SF-Formats der Reihe zu etwas hinreißen lassen hat, dass er in dieser Form so gar nicht für "Star Wars" realisiert hätte.
Aber um deine Frage zu beantworten: Es würde ihm prinzipiell NICHT gerecht werden, wenn es denn über ein gewisses Maß hinausginge. Ansonsten: Siehe meine vorhergegangene Antwort.
Zitat:
"Dem Link werde ich bei Gelegenheit folgen. Damit triffst du aber auch echt einen Nerv bei mir"
Zitat:
"Ich hätte sicher etwas zur RT-Folge geschrieben, aber offen gestanden hatte ich diesmal keinen Bedarf, reinzuhören. Vielleicht aus Sorge, dass mir eine Problemliste für einen Film vorgelegt wird, der mir im Kino puren Genuss ermöglicht hat."
Unbegründet. Die erste "Solo"-Folge ist ja nur eine Spontan-Aufnahme kurz vor und nach der ersten Sichtung der Beteiligten der RT/SWU-Extravaganza-Tour. Ziemlich positiv alles...
Da kommt aber auch noch eine reguläre Episode (nicht mit mir), die vielleicht tiefer schürft...
Zitat:
"Och Nein, jetzt soll Kylo auch noch einen Reset durchgemacht haben..."
Kam zwar nicht von mir, aber ganz unbegründet ist diese Behauptung nicht. Aber ich mag mich hier nicht weiter mit TLJ beschäftigen...
Zitat:
"Ich bedaure, dass bei TLJ kaum möglich ist, was bei Lucas offenbar noch geht. Selbst, wenn man unaufgeregt über diesen Film sprechen möchte, wird es einem durch Störfeuer nicht gerade leicht gemacht. Aber egal, zurück zu Lucas und den Reaktionen auf das Interview: dich erfreut, dass seine Ideen mit Wohlwollen und sogar Zustimmung aufgenommen werden. Mir fällt zusätzlich dazu auf, dass selbst Kritik relativ unaufgeregt vorgebracht wird. Das erfreut mich wiederum sehr, und meine Hoffnung ist, dass das bald auch bei anderen Themen möglich sein wird..."
Zustimmung!
P.S.
Seit dem Post, in dem du das geschrieben hast, sind ja schon wieder haufenweise Kommentare dazugekommen, die mich mit den Augen rollen lassen. Warum lassen sich so viele auf so manchen Quatsch überhaupt ein? (Das war nur eine rhetorische Frage...)
Darth Jorge
...
Ich vermute das Snoke möglicherweise nie “real” war. Snoke ist eine Macht-Manifestation aus Kylos Unterbewusstsein. Warum? Snokes überhöhte Darstellung in TFA, er ist ein übergroßer dunkler Schatten, der aber von “Lichtseilen” gesteuert wird. Alles was Snoke sagt entspricht auch dem was Kylo zu denken und zu fühlen scheint. Kylo möchte Rey lebend und er möchte sie lehren. Snoke unterstützt dies immer, auch sagt er nie das Rey sterben soll. Snoke sagt auch so inmer genau das was Kylo sich nicht traut, da er in seinen eigenen Zwängen steckt aber gerne aus diesen ausbrechen möchte. Optisch macht Snoke auch den Eindruck als wäre er Luke. Luke nach dem ein brennender Jedi-Tempel über ihm zusammenbrach. Deshalb ist das Gespräch vor Snomes Halbierung auch so interessant. Snoke sagt nicht das Kylo Rey töten soll. Kylos wahrer Feind sind seine Ängste und Zwänge. Und die haben sich nach Lukes Verschwinden in der Form von Snoke zu einer realen Existenz manifestiert.
Alle Aussagen die ich über Snone kenne passen da rein. Er ist schon uralt (die Macht an sich, die Whills), er war schon immer in Ben present, Er ist erst mit dem Verschwinden Lukes erschienen, er hatte noch mindestens einen weiteren Schüler. Das passt alles, zumindest von einem bestimmten Standpunkt aus betrachtet (und das ist ja sowas von Star Wars).
Das wäre auch der Grund warum Kylo ihn so leicht besiegen konnte (also nicht nur die Arroganz und Überheblichkeit Snokes). Und es würde auch vollends seine Aussagen das Alte und Vergangene zu töten. Das bezieht sich nämlich nicht nur auf das Umfeld, sondern auch auf einen selbst. Für Rey heißt das ähnliches wie für Kylo. Man muss sich seiner selbst bewusstsein, und nicht dem was andere in einem sehen. Es spielt keine Rolle wie uns ander sehen sondern wer wir sind. Kylo hat die Last zweier großer Familien, die ih beide Entäuscht haben, auf seinen Schultern. Rey hat die Last keiner Familie, die sie auch entäuscht hat, auf ihren Schultern. Und beide müssen sich davon lösen um frei zu sein. Gelöst von all dem äußeren Balast können sie aber das erreichen was die Macht von ihnen erwartet. Das Gleichgewicht herstellen.
detoo
@Darth Jorge
"Und die von mir vermutete Empörungs-Eskalation zum aktuellen Interview, in dem die Idee imho nicht mal sonderlich gut von Lucas verkauft wird, blieb ja auch aus."
Was wohl eher damit zu tun hat, dass Lucas kein Entscheider mehr ist, und aktuell seine Position als DIE Star Wars Reizfigur längst andere eingenommen haben, die ihre Aufmerksamkeit entsprechend bekommen. Ich würde daraus nicht ableiten, dass man jetzt solchen Ideen offener gegenüber steht. Es interessiert halt kaum jemanden mehr. Und deswegen geht es diesbezüglich(!) hier auch weniger emotional zu.
(zuletzt geändert am 16.06.2018 um 16:43 Uhr)
@Detoo Bezüglich „allmächtige“ Rey
Die Rolle der Rey war mit tatsächlich deutlich zu overpowered, aber nicht weil sie gut kämpfen kann, ein Raumschiff steuert etc. Auch im Kampf gegen Kylo in TFA habe ich wohl verstanden, dass sie letztendlich den Sieg aus verschiedenen Gründen davongetragen hat (Kylos schwere Verletzung, seine mentale Schwäche durch Hans Ermordung sowie auch, dass es sie eher auf seine Seite ziehen als sie umbringen wollte).
Aber in TLJ wurde es mir dann zuviel, was ihre Machtfähigleiten betraf. Genauer gesagt, ihre Machtfähigkeiten ohne bzw. mit rudimentärstem Training. Und selbst mit Downloadfunktion hat sie doch nur theoretische Kenntnisse erlangt. Und das spricht für mich gegen die langwierige Ausbildung, die vonnöten war, um ein Jedi zu werden. Selbst Anakin, mit dem höchsten Midi-Wert bis dato ( Topic!!👍 hat trotzdem langjähriges Training gebraucht, um über den instinktiven Gebrauch der Macht (z.B. beim Podrennen) hinaus zu kommen.
Ich kenne alle bisherigen Filme, TCW und Rebels, aber nichts vom alten EU und hatte auch keine Erwartung an TLJ, aber trotzdem hat er mich nicht abgeholt- vielleicht hilft ja tatsächlich die OV. Es ist ja nicht so, dass ich ihn blöd finden will, im Gegenteil. Aber je mehr ich mich damit beschäftige, desto schlechter wird er aus meiner Sicht.
(zuletzt geändert am 16.06.2018 um 16:59 Uhr)
Raven Montclair
@Jawa Juice: Danke für die Erläuterungen aus dem Roman zum Film.
Imo sollten solche Infos aber im Film erläutert werden und nicht in einem "Sekundär Medium" wie Bücher, Comics oder Animations-Serie.
Mich hat das schon bei "Die Rache der Sith" gestört, dass Matthew Stovers Roman mehr Details enthielt als der Film. Beispiel: Anakin wird wütend als der Jedi-Rat ihn zwar einen Sitz im Rat gewährt aber nicht den Rang eines Meisters. Im Buch wird klar, dass Anakin sich erhofft hat, als Meister die für ihn bislang nicht zugänglichen Archiv-Bereiche betreten zu dürfen, um nach einer möglichen Rettung für Padme zu suchen. Im Film fehlt diese Erklärung und so kommt sein Wutanfall nicht richtig rüber und lässt ihn, für mich zumindest, wie ein Idiot dastehen.
Bei den Matrix-Fortsetzungen hat man so weit ich mich noch erinnere erklärende Teile der Handlung in das Game "Enter the Matrix" verlegt (ich weiß zumindest noch dass dort das neue Aussehen des Orakels dort erklärt wurde). Ein wirklich zufrieden stellendes Ergebnis war das Ganze dann nicht.
Ich weiß, dass alle jetzt erscheinenden Comic, Bücher und Serie alle Kanon sind, aber ich bezweifle, dass der Größtteil der Kinobesucher sich dafür interessieren.
@Topic: Falls Lucasfilms wirklich weitere Saga-Filme machen möchte (afaik wird doch über Vertragsverlängerungen für die Darsteller geredet), könnte man doch dieses Thema aufgreifen.
BTW: Ich hatte gestern die Überlegung in den Raum geworfen, ob Lucasfilms vielleicht einen "Star Wars Story"-Film über Luke Skywalter als Jedi-Meister machen sollte.
Vermutlich ist das in der 100sten Provokation von Star Wars Cineast untergegangen.
Lord D
OvO
@Snakeshit:
"Ich würde daraus nicht ableiten, dass man jetzt solchen Ideen offener gegenüber steht. Es interessiert halt kaum jemanden mehr. Und deswegen geht es diesbezüglich(!) hier auch weniger emotional zu."
Sehr zutreffende Einschätzung, würde ich meinen. Lucas kann sogar froh sein, dass nicht mehr er im Mittelpunkt des Interesses steht, sonst wäre wohl er derjenige, der im Kreuzfeuer der Kritik stünde.
DerAlteBen
Lord D
@Lord D
"Ich bezweifle allerdings, dass in der Serie Mark Hamill dabei wäre."
Warum?
Wenn Mark Hamill wirklich unzufrieden ist mit dem Weg, den man für Luke Skywalker in der ST eingeschlagen hat (was ich allerdings nicht glaube), dann wäre doch die Serie die ideale Gelegenheit, den Luke Skywalker so zu geben, wie er ihn sich vorstellt. Denn in der Anfangszeit zwischen EP VI und VII dürfte Luke noch nicht der depressive, desillusionierte Charakter aus EP VII und VIII sein. Wenn Mark Hamill wirklich wert auf einen anderen Luke Skywalker legt, dann wäre das seine Chance.
Deerool
OvO
OvO@
"Wenn man sich vergangene Threads anschaut, fallen einem aber viele User auf oder ein, die damals recht aktiv waren und heute nicht mehr da sind. Und es ist auch lustig zu lesen, was man damals so von sich gegeben hat. Macht Spaß da rumzustöbern"
Unterschätze niemals die Macht der "fast Nurmitleser" auf SW-Union...
Nimm mich z.B. seit 2002 lese ich hier so gut wie jeden Tag, gebe aber kaum was von mir.
Aufgefallen ist mir, dass bei einer Big News viel mehr verschiedene User hier dann texten, bzw. sich an der Diskussion beteiligen, als bei "normalen" Post's von ST-U.
Zu dieser Nachricht sind wir schon bei über 300 Antworten, allerdings von wenigen verschiedenen Usern.
Zum Thema:
Ich persönlich wollte schon immer wissen wie GL es weitererzählt hätte.
Nun, ich weiss es nun aus erster Hand und bin zufrieden. ( Nicht unbedingt mit seinen Ideen hierzu.)
(zuletzt geändert am 16.06.2018 um 20:41 Uhr)
Flummy64
@Deerool
Dann hab ich dein Betätigungsfeld wohl etwas falsch eingeschätzt (wenigsten stimmte die Richtung ), trotzdem Danke, dass du dir kurz die Zeit genommen hast, darauf einzugehen.
@OvO
Ich dachte dabei auch, aber nicht nur, an die AfD (und da auch primär an die Art, wie sich deren Mitglieder in der Öffentlichkeit geben). Gibt hierzulande auch noch andere Gruppierungen ohne Parteienstatus, die zuweilen sehr... kreative Ideen verbreiten.
@StarWarsMan
"Denke ich nicht, dass das hier der Fall war. Würde so jemand derart plump vorgehen? PR (früher nannte man das 'Propaganda') läuft doch viel smarter und vor allem sympathisch ab."
Einige imo schon. Ich sehe zwar auch die Kategorie "smart und sympathisch", aber eben auch genug Vertreter, die ich eher als Gegenteil betrachten würde
Und jetzt lass ich es mit dem Nebenthema auch wirklich gut sein. Versprochen!
@detoo
Die Theorie mit Snoke als Manifestation find ich sehr interessant. Ich glaube zwar persönlich nicht wirklich daran, nichts desto trotz eine nachvollziehbare und durchaus tiefsinnige Theorie. Gefällt mir!
(zuletzt geändert am 16.06.2018 um 22:00 Uhr)
Darth Nash
@detoo
Auch wenn ich Deine Snoke Theorie für nicht sehr wahrscheinlich halte, so möchte ich doch sagen, dass ich sie überaus reizvoll und erhellend finde!
Warum Snoke nicht Bens Projektion ist: Snoke soll sehr alt sein. Dazu gab es bereits offizielle Verlautbarungen. Wann wurde Ben Solo geboren? Vor seiner Geburt gab es Snoke bereits. Snoke existiert demnach unabhängig von Ben.
Ich halte Snoke einfach für Bens archetypischen Schatten. Das erklärt auch die Punkte, die Du korrekt identifiziert hast, wie z. B. Folgendes:
"Snoke sagt auch so inmer genau das was Kylo sich nicht traut, da er in seinen eigenen Zwängen steckt aber gerne aus diesen ausbrechen möchte. "
"Kylos wahrer Feind sind seine Ängste und Zwänge. Und die haben sich nach Lukes Verschwinden in der Form von Snoke zu einer realen Existenz manifestiert. "
"Snokes überhöhte Darstellung in TFA, er ist ein übergroßer dunkler Schatten"
Das meinte ich in archetypisch-symbolischer Hinsicht. Sehr interessant, so hatte ich Snoke bisher nicht wahrgenommen ... Danke für Deinen Input!
@Darth Nash
"Einige imo schon. Ich sehe zwar auch die Kategorie "smart und sympathisch", aber eben auch genug Vertreter, die ich eher als Gegenteil betrachten würde *zwinker*"
Oha. Ich denke, dass ich da einen wichtigen Aspekt nicht beachtet habe. Gestern sah ich zufällig einen interessanten Bericht über Propaganda, in dem es darum ging, PR Ziele über ganz andere Themen zu erreichen. Das PR-Ziel war, dass in den USA auch Frauen in der Öffentlichkeit rauchen sollten (das war damals in den USA verboten). Die PR Experten verbanden mit dem Thema "Rauchen" einfach die Selbstbestimmung der Frau. Auf Woman Rights-Protestmärschen wurden rauchende Frauen und PR Fotografen eingeschleust. Die Folge: Frauen rauchten bald in der Öffentlichkeit. Voller PR Erfolg. Dasselbe hier mit SW Bashing in Verbindung mit subtiler politischer Agitation?
(zuletzt geändert am 16.06.2018 um 23:35 Uhr)
StarWarsMan
@ detoo
Ich finde deine Idee zu Snoke auch sehr genial. Aber ob Disney das so tatsächlich geplant hat bleibt abzuwarten. Ich würde es jedenfalls SEHR begrüßen wenn es so wäre. Aber wie ist eigentlich dann zu erklären das Snoke am Ende von TFA noch weiter reden konnte und "die Ausbildung von Kylo Ren zu ende zu bringen"?
Jake Sully
@Deetoo
Ich mag deine Theorie. Tatsächlich wäre es Abrams sogar zuzutrauen, sowas umzusetzen, allerdings spricht in Sachen Darstellung von Snoke einfach viel zu viel dagegen. Damit diese Theorie funktioniert hätte man Snoke komplett anders darstellen müssen. Nichtsdestotrotz wäre ein solcher Twist durchaus reizvoll gewesen. Kylo Ren dessen dunkler Meister quasi ein immaginärer Freund ist, den er sich selber einbildet, wäre schon was gewesen.
Ardus Kaine
Zumal Luke diesen Avatar Trick uns allen präsentiert hat. So etwas ist also möglich, auch im selben Raum. Für Luke war die Durchführung dieses Tricks sehr kräfteraubend, ja regelrecht verzehrend, so dass er starb. Warum dass dann für Kylo nicht ähnlich anstrengend wäre, bliebe jetzt die Frage. Vielleicht machte er das ja unbewusst, aber selbst dann wäre es anstrengend für ihn.
@detoo
Den Widerspruch (?) mit "Snoke lebte schon vor Ben" könnte man so auflösen, dass alle anderen nur denken, dass Snoke schon sehr alt ist. Ben könnte ja mit der Projektion auch gleich Snokes Backstory transportiert haben, dass dieser z. B. aus dem Outer Rim kommt, sehr alt ist usw. Kann ja erstmal niemand überprüfen. Man muss aber schon ganz schöne Winkelzüge vollführen, damit es passt. Bleibt fraglich, ob man dies in ansprechender und vor allem verständlicher Weise dem Kinopublikum in IX, und rückwirkend mit den entsprechend gestreuten Hinweisen aus VII und VIII, präsentieren könnte. Das wäre dann eine Art "The sixth sense" Twist am Ende der ST.
@Jake Sully
"Aber wie ist eigentlich dann zu erklären das Snoke am Ende von TFA noch weiter reden konnte und "die Ausbildung von Kylo Ren zu ende zu bringen"?"
Worin besteht hier der Widerspruch? Ich habe das Ende gerade nicht 100% parat.
Interessant ist in dem Zusammenhang dieses Vergleichsvideo zu Snoke aus VII und VIII. Mir war auch selbst aufgefallen, dass es da Unterschiede im Gesicht Snokes gibt.
https://www.youtube.com/watch?v=kr9pt1IYA-c
(zuletzt geändert am 17.06.2018 um 11:00 Uhr)
StarWarsMan
lustige Theorie, die aber mit Sicherheit nicht in Epi IX vorkommt
Ich denke im allgemeinen nicht, dass es einen großen Snoke Twist geben wird.
Aber lassen wir uns mal überraschen, sein Tod kam ja auch unerwartet.
@StarWarsMan
Der Grund warum Snoke anders aussieht, ist einfach eine Design Entscheidung geau wie die Narbe von Kylo oder Vaders Anzug in der alten Trilogie.
HansYolo
Sooooo, habe mir nun mal das komplette Interview in dem begleitenden Buch gegeben, und hier wird eine andere Gewichtung deutlich. Das Interview ist sehr lang und es werden alle möglichen Aspekte aus Lucas' Schaffen, Filmkunst allgemein etc.pp. behandelt. Lucas macht absolut deutlich, dass für ihn "Star Wars" keine Science Fiction ist, dass er bewusst ein fiktives Universum geschaffen hat, in dem Raumschiffe Geräusche im All erzeugen, und das "Flash Gordon" näher steht als "2001". Zudem macht er deutlich, dass er dabei die soziale Ebene der Menschheit (Familie, Gesellschaft) im Blick hat, die er als mythologische Erzählung im campbellschen Sinne beleuchten wollte.
Irgendwann kommen Lucas und Cameron auf die technischen Aspekte der Filmgestaltung zu sprechen, z.B. auf JarJar - und wahrscheinlich weil diese Figur auch abgelehnt wurde kommt Lucas auf die Midis. Es folgt der erste (!) Abschnitt bis zu den "[...]", in dem er prinzipiell sagt, dass er diesen Bereich in der ST wieder aufgegriffen hätte. Ihm scheint aber aufzufallen, dass er sich bei diesem spontanen Ausflug selbst einen Knüpp redet, weshalb er ja schnell pauschalisiert, dass er das Alles von Anfang an ausgearbeitet habe, aber nun nicht mehr die Möglichkeit hätte, das zu erzählen.
Dann kommen sie auf ganz andere Aspekte zu sprechen - auf Roboter, Künstliche Intelligenz und Wissenschaft allgemein. Hier äußert Lucas dann z.B.: "there's a lot of secrets in the universe. We don't know anything. That's the one thing I do know for sure. We know nothing. Scientists know nothing."
Und das klingt nicht wie jemand, der dem Publikum die Macht mit knallharter Wissenschaft näher bringen will.
Etwas später kommen sie in dieser Wissenschaftsdiskussion (wohlgemerkt: da geht es gar nicht um "Star Wars" ) wieder auf Bakterien zu sprechen und irgendwann darin beginnt dann der zweite - in der News zitierte - Abschnitt, in dem Lucas (nach Camerons Midi-Nachfrage) lediglich aufzeigt, was seine Inspiration war. Es deutet sich durch nichts an, dass er diese Ebene (DNS, vom Einzeller zum Zweizeller etc.pp.) in den Filmen so wissenschaftlich illustrieren wollte. Und der Satz über die Nachrangigkeit des Mythos bezieht sich nur auf die Aussage, dass es sich hier wie dort um symbiotische Beziehungen dreht. Und dieser Satz fällt nicht innerhalb seiner mikrobiologischen Erläuterungen, sondern in der profaneren Zusammenfassung, dass es letztendlich um den Aspekt geht, dass alles miteinander verbunden ist und sich Handlungen gegenseitig beeinflussen. Eine Botschaft, die er wohl nicht nur mythisch verklärt verstanden wissen will - sondern als Lebensphilosophie, die NICHT vorrangig wissenschaftlich ist.
Und darauf reduziert sich das dann auch schon. Aufgrund des kompletten Interview-Textes kann aber kein Zweifel darüber bestehen, dass Lucas die Natur von "Star Wars" als mythische Space-Fantasy versteht!
Fazit:
Lucas erwähnt, dass die Midis in seiner ST wieder vorgekommen wären - wovon ich eh ausgegangen bin, allein weil ich denke, dass Anakins Herkunft vertieft hätte werden müssen. Der Whills-Aspekt scheint nicht klar ausgearbeitet zu sein oder Lucas sah sich spontan nicht in der Lage, seine Gedanken hierzu akkurat darzulegen, weshalb er das Thema zunächst auch abbricht - vielleicht auch, weil dies zwar Hintergrundgedanken sind, die er aber so nie auf der Leinwand hätte "zeigen" wollen und können. Der wissenschaftliche Schwerpunkt in den Zitaten ergibt sich dann aus einer allgemeinen Wissenschaftsdiskussion, in der eigentlich nur die Inspiration für die Midis nochmal herausgestellt wird. Es wird nicht offensichtlich, dass Lucas diese Hard-Science-Ebene in der ST hätte bedienen wollen - und der Rest des Interviews spricht sogar für das Gegenteil!
@Snakeshit
Zitat:
"Was wohl eher damit zu tun hat, dass Lucas kein Entscheider mehr ist, und aktuell seine Position als DIE Star Wars Reizfigur längst andere eingenommen haben, die ihre Aufmerksamkeit entsprechend bekommen."
Zum Teil ist das sicher der Grund, aber wenn man bedenkt welche Aufmerksamkeit jede Lucas-News hier bekommt, glaube ich nicht, dass es sich darauf reduziert...
Darth Jorge
@HansYolo
"Der Grund warum Snoke anders aussieht, ist einfach eine Design Entscheidung geau wie die Narbe von Kylo oder Vaders Anzug in der alten Trilogie."
Wie sehr sie Snoke verändert haben, ist schon irritierend für mich. Käme das in einem Comic vor, also wird eine Figur in einem Comic derart stark verändert, wäre das ganz schlecht.
Die versetzte Narbe von Kylo war okay.
Edit:
@Jorge
Auch von mir ein dickes Danke für die Infos! Ja, echt schade, dass man das Interview nicht zur Gänze und unzensiert genießen kann.
(zuletzt geändert am 17.06.2018 um 15:09 Uhr)
StarWarsMan
OvO
@OvO
Kleine Ergänzung noch:
Es wäre auch sinnig, das reale Interview - chronologisch und ungekürzt - sichten zu können. Denn das Buch ist eindeutig editiert. Vor ein paar Tagen hatte ich zu einer anderen News mal einen Videoschnipsle aus diesem Interview verlinkt. In diesem vergleicht Cameron die Rebellen mit Terroristen und erwähnt auch Al-Qaida. Lucas antwortet, dass sie für ihn damals der Vietcong waren und es geht dann auch weiter mit dem Vietnam-Konflikt. Im Buch sind Camerons Terroristenvergleich und Lucas Vietnam-Ausführungen zwar wiedergegeben, aber die Begriffe Al-Qaida und Vietcong nicht.
Darth Jorge
OvO
Ich habe die Theorie leider noch nicht ganz ausgearbeitet. Aber der Wiederspruch bezüglich Snokes Alter ist garnicht so groß. Ich meine irgendwo gelesen zu haben das Snoke schon immer als Schatten in Bens Geist war. Das interpretiere ich auch eher als diese Dunelheit die seine Familie umgib, bzw generell als die Macht oder den Bruder. Also als eine Art ursprüngliches dunkles Machtphenomän. Das aber erst durch Ben zu einer wirklichen realen Persona heranwuchs und mit dem Luke Trauma dann einzug in die Wirklichkeit fand.
Aber wie gesagt, fundiert ausgearbeitet ist das noch nicht. Aber ich denke das man das hinbekommen könnte. Und auch das verkaufen an die Zuschauer ist nicht so schwer. Selbst Kylos Hasser sollten es nicht für allzu abwegig halten das Kylo Ren mit Hilfe der Macht eine imaginere Vater/Meister-Figur zum leben erweckt. Das könnte auch schnell in einem kurzen Gespräch mit Machtgeist-Luke geklärt werden. Das könnte dann auch bezug nehmen auf das unbewusste/unterbewusste nutzen der Macht (Besenjunge). Kylo hätte dann auf der einen Seite die Macht im Unterbewusst sein und dann die im Bewusstsein durch Training erlernte. Insgesamt würde er dann natürlich der mächtigste von allen werden.
Ich glaube ich muss das alles nochmal vernünftig sortieren.
@Jorge
Danke für den Einblick.
detoo
In den Kommentaren hier kam von den Usern George W Lucas und Darth Jorge mehrmals der Vorwurf, George Lucas würde sich nicht an die Wahrheit halten, wenn es um die Entstehungsgeschichte des Machtkonzepts geht. Und im Fall des "Making of" glaube ich auch Rinzler und, daß der Vorwurf also gerechtfertigt ist.
Nur:In diesem Interview sagt Lucas doch nur, daß er das Konzept der Macht "von Anfang bis Ende" ausgearbeitet hatte, und nicht, daß er es schon "von Anfang an", also in den 70ern, getan hat.
Die Passage "Alle hatten die Midi-Chlorianer an den Prequels so sehr gehasst, und ich versuchte einfach, eine Methode zu finden, das alles zu erklären, ohne deshalb jeden auf die Palme zu bringen." legt eher nah, daß er dieses Konzept erst nach der PT oder zumindest nach TPM ausgearbeitet hat. Ich tendiere dazu, den Vorfall vom "Making of" als Ausrutscher zu bewerten, aber vielleicht habe ich nur nicht genug Interviews von ihm mitbekommen.
(zuletzt geändert am 17.06.2018 um 19:16 Uhr)
Haydenanakin
@Haydenanakin
Zitat:
"In den Kommentaren hier kam von den Usern George W Lucas und Darth Jorge mehrmals der Vorwurf, George Lucas würde sich nicht an die Wahrheit halten, wenn es um die Entstehungsgeschichte des Machtkonzepts geht."
So habe ich es ganz bewusst nicht ausgedrückt, denn - wie ich ausführte - kann ich mir gut vorstellen, wie Lucas dies meint und warum das dann "from acertain point of view" wahr ist.
Zitat:
"Nur:In diesem Interview sagt Lucas doch nur, daß er das Konzept der Macht "von Anfang bis Ende" ausgearbeitet hatte, und nicht, daß er es schon "von Anfang an", also in den 70ern, getan hat.
Die Passage "Alle hatten die Midi-Chlorianer an den Prequels so sehr gehasst, und ich versuchte einfach, eine Methode zu finden, das alles zu erklären, ohne deshalb jeden auf die Palme zu bringen." legt eher nah, daß er dieses Konzept erst nach der PT oder zumindest nach TPM ausgearbeitet hat."
Dem widerspreche ich nicht.
Zitat:
"Ich tendiere dazu, den Vorfall vom "Making of" als Ausrutscher zu bewerten, aber vielleicht habe ich nur nicht genug Interviews von ihm mitbekommen.*großes Grinsen*"
Es ist schon schwer, dies als Ausrutscher auszulegen. Zudem gesellt sich dies zu solchen Klassikern, dass z.B. Darth Vader immer schon Lukes Vater sein sollte etc.pp.
Unser George ist ein sehr kreativer Geist und ständig in Bewegung seine Geschichte ist.
Und nur um nicht missverstanden zu werden, wiederhole ich es nochmal: Ich kann seine Denke da völlig nachvollziehen und finde das auch recht sympathisch. Nach Außen hin darf man sich aber nicht wundern, dass das mit Argwohn betrachtet wird.
Darth Jorge
Pepe Nietnagel
@Darth Jorge: "gesellt sich dies zu solchen Klassikern, dass z.B. Darth Vader immer schon Lukes Vater sein sollte"
Ich weiß nicht, in welchem Zusammenhang er das gesagt hat. Eventuell meinte er nur, daß diese Vaterschaft bereits vor der PT feststand, und hat nicht gemerkt, daß seine Formulierung falsch war?
Haydenanakin
@Pepe Nietnagel
30 Seiten mit diversen Illustrationen - 8 ganzseitige.
@Haydenanakin
Nein, so war es nicht. Das würde hier jetzt zu offtopic werden, aber Lucas' Geschichten (und ich wiederhole: ich habe eine ziemlich verständnisvolle Sicht bzgl. seiner öffentlichen Verlautbarungen!) sind inzwischen gut und differenziert dokumentiert.
Und da du hier neu zu sein scheinst nur als Anmerkung: Ich gehöre hier eher zu den Lucas Verteidigern - nicht so sehr zu seinen Anklägern...
Darth Jorge
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