Update
Die ersten Analysen des Regiewechsels bei Han Solo ließen nicht lange auf sich warten, mit etwas Verspätung meldet sich nun auch Entertainment Weekly mit zusätzlichen Hintergründen zu Wort:
Mehrere Quellen aus dem Produktionsumfeld und dem der Regisseure berichten, dass Lord und Miller seit Beginn der Dreharbeiten im Februar versucht hätten, den Han-Solo-Film eher als Komödie denn als Weltraumfantasyfilm umzusetzen. Die Differenzen mit Lucasfilm und Produzentin Kennedy entstanden aus einem grundlegenden Missverständnis, das mit der Zeit immer größer wurde: Lucasfilm und Kennedy glaubten, Lord und Miller seien angeheuert worden, um einen Hauch von Komik beizusteuern, Lord und Miller glaubten, sie seien angeheuert worden, um eine Komödie zu drehen.
Natürlich sind sich in diesem Punkt nicht alle Quellen einig. Eine Quelle berichtet, es sei gar nicht um die Frage gegangen, wie sehr der Film eine Komödie sein sollte. Von allen anderen Quellen hören wir aber, dass die Filmemacher ihre Darsteller ermutigt hätten, in erheblichem Maße zu improvisieren, was aus Lucasfilm-Sicht dazu geführt habe, dass die Geschichte insgesamt vom Kurs abgekommen sei.
Eine den Regisseuren nahestehende Quelle sagte: "Sie glaubten, sie wären angeworben worden, um einen Phil-und-Chris-Film zu drehen. Manchmal dachten sie einfach, die Schauspieler könnten etwas anderes ausprobieren."
Andere Quellen erzählen, die Regisseure hätten es übertrieben. Es ging nicht mehr nur um den Grundton, sondern die Abweichungen hätten dazu geführt, dass die Geschichte erheblich verändert worden sei. So sehr sie Han Solo also auch als neunmalklugen und respektlosen Typen darstellen sollten, sah es Lucasfilm doch als ihre Hauptaufgabe an, die Geschichte so zu verfilmen, wie sie im Drehbuch vorgegeben worden war.
Als das erste Material gesichtet wurde, in dem die Schauspieler improvisierten und die Regisseure in erheblichem Maße vom Drehbuch abwichen, kühlten sich die Beziehungen zur Lucasfilm-Zentrale merklich ab. Gegen Ende der Dreharbeiten wurde unübersehbar, dass die Filmemacher und Produzenten bei einigen entscheidenden Szenen komplett unterschiedliche Meinungen hatten.
Die Möglichkeit von Neudrehs war dabei immer gegeben - inzwischen sind sie bei großen Filmen zum Standard geworden und waren bei jedem der neuen Star-Wars-Filme eingeplant -, aber Lord und Miller weigerten sich, sich in ihre Vorstellungen für die bestmögliche Version des Films hineinreden zu lassen. Die Zusammenarbeit wurde so unmöglich.
Quellen aus dem Studioumfeld sagen, Kennedy sei entschlossen gewesen, die beste Entscheidung für den Film zu treffen. Was dabei das Beste war, darüber gab es deutlich unterschiedliche Ansichten, die im Laufe der Zeit immer extremer voneinander abwichen.
Kennedy war nach ihren Erfolgen beim Neustart der Reihe überzeugt, sie habe bewiesen, dass sie wisse, was das Beste für die Reihe sei. Sie erwartete entsprechend, dass Regisseure im Zweifel auf ihre Sichtweise einschwenken würden. Unterstützt wurde sie dabei von Lawrence Kasdan, der im Star-Wars-Umfeld eine geradezu royale Rolle spielt. Gemeinsam beschlossen sie, keinen Zentimeter von ihrer Sichtweise abzuweichen. Wieso also weiter mit Filmemachern zusammenarbeiten, wenn die sich weigerten, den Film zu drehen, den Lucasfilm haben wollte?
Am Montag wurden Lord und Miller über ihren Rauswurf in Kenntnis gesetzt. Die Produktion wurde zunächst gestoppt. Beinahe unverzüglich wurde Ron Howards Name lanciert. Noch vorgestern erklärte seine Agentur, es sei noch keine Einigung erzielt worden. Gestern abend war die dann in trockenen Tüchern.
Howard wird nun zwei Wochen Zeit haben, um nach England zu fliegen und sich einen Überblick über den Film zu verschaffen. Danach wird er einen Plan entwickeln müssen, um den Film so fertigzustellen, wie das Studio ihn haben will. Den Zeitplan wird er dabei wohl nicht ganz einhalten können, aber allzu große Verzögerungen wird es wohl auch nicht geben.
Eine Quelle aus dem Umfeld von Lord und Miller erklärte, es gebe kein böses Blut zwischen ihnen und Howard. "Irgendwer muss den Film ja übernehmen."
Eine andere Quelle sagte, Lord und Miller sähen den Han-Solo-Film wie das Ende einer Beziehung. Einer unglücklichen Beziehung, die ihnen wichtig gewesen sei, auch wenn es keine gemeinsame Zukunft gegeben hätte. Oder mit einem Schmuggler und einer Prinzessin gesprochen: Ich liebe Dich nicht. - Ich weiß.
Eine etwas andere Version der Geschichte liefert SWNN. Dort heißt es, Lord und Miller seien in erster Linie auf Betreiben Kasdans angeheuert worden. Ausschlaggebend für ihre Entlassung sei auch die Sichtung des gedrehten Materials gewesen, doch in erster Linie Alden Ehrenreich, der seine Rolle als Han Solo äußerst ernst nehme und den Screwball-Comedy-Ansatz von Lord und Miller mit Sorge beobachtet habe. Ehrenreich habe Ähnlichkeiten zwischen Jim Carreys Ace-Ventura-Darstellung und den Wünschen von Lord und Miller für Han Solo gesehen und sich deshalb an einen Produzenten gewandt, der diese Sorgen an Kennedy weitergegeben habe.
Danach habe man sich bei Lucasfilm nicht mehr nur einzelne Szenen angesehen, die wohl relativ stimmig waren, sondern sich einen Gesamtüberblick verschafft. Dabei sei deutlich geworden, dass vieles nicht zur Vision von Lucasfilm gepasst habe. Man habe dort eine Schnittfassung gewollt, die Kasdans Drehbuch näher kommen sollte. Mit diesem Ansinnen habe man sich dann an Lord und Miller gewandt, die gewisse Szenen neu drehen sollten, um zu dieser Fassung zu passen. Anders als Gareth Edwards, dem bei Rogue One ähnliche Vorgaben gemacht wurden, hätten sich Lord und Miller aber geweigert, mitzuspielen.
SWNN spekuliert schließlich, der Kinostart im Mai 2018 werde kaum zu halten sein. Da Weihnachten 2018 bereits für Mary Poppins vorgehalten wird, könnte Han Solo ins Jahr 2019 rutschen. Das aber sind aktuell reine Spekulationen.
Weniger spekulativ ist, dass Han Solo nur ein Rädchen im Getriebe von Lucasfilm ist. Es war eigentlich angedacht, nach Ende der Dreharbeiten, bzw. nach dem Kinostart einen erheblichen Teil der Mitarbeiter von Han Solo abzuziehen und zu Star Wars: Episode IX zu verlagern. Dies könnte in dieser Form zeitlich unter Umständen nicht mehr zu schaffen sein, was wiederum zeitliche oder personelle Änderungen bei Star Wars 9 nach sich ziehen würde.
Originalmeldung vom 21. Juni, 12:55 Uhr
Einen Tag nach der Bekanntgabe, dass der Han-Solo-Film an einen neuen Regisseur übergeben wird, stellen sich nicht nur Fans die Frage, weshalb es zu der Entscheidung gegen Phil Lord und Christopher Miller kam. Variety und THR sind der Sache nachgegangen:
Der Abgang von Lord und Miller, die sich mit respektlos kunterbunten Filmen wie 21 Jump Street und The Lego Movie einen Namen gemacht haben, erfolgte nach Monaten voller Konflikte mit Produzentin Kathleen Kennedy und anderen Mitgliedern ihres Lucasfilm-Teams sowie mit Co-Autor und Produktionsleiter Lawrence Kasdan. Lord und Miller waren überrascht, nicht die kreativen Freiheiten zu haben, die sie gewohnt waren, da Kennedy die Dreharbeiten streng beaufsichtigte.
Aus dem Umfeld heißt es, die Chemie zwischen den Regisseuren und Kennedy habe nie gestimmt. "Von Tag 1 an prallten zwei unterschiedliche Denkweisen aufeinander", so die Quelle. "Ihr gefiel es nicht einmal, wie sie ihre Socken zusammengelegt haben."
Dieser Quelle nach wurden Lord und Miller zwar für ihre einzigartigen Vorstellungen eingestellt, doch Kennedy gefiel ihr Drehstil und ihr Umgang mit Schauspielern und Mitarbeitern nicht. "Ihnen wurde nie der Freiraum gegeben, den sie für ihre Arbeit gebraucht hätten", so die Quelle.
Weitere Konflikte gab es mit Kasdan, der viele Regie-Entscheidungen des Duos in Frage stellte.
"Kathy, ihr Team und Larry Kasdan arbeiten seit langem auf ihre Weise. Sie wissen, was sie wollen und wie sie es bekommen. Die Dreharbeiten verliefen entsprechend angespannt."
Einer Quelle zufolge hatten die Differenzen im Kern mit unterschiedlichen Ansichten zur Figur des Han Solo zu tun. "Han Solo ist keine komische Figur, sondern sarkastisch und selbstsüchtig", so die Quelle.
Lawrence Kasdan habe auf dieser Sicht beharrt und darauf bestanden, dass das Drehbuch, das er mit seinem Sohn Jon geschrieben hat, genau so umgesetzt wird, wie die Beiden es vorgelegt hatten. Lord und Miller setzten hingegen mehr auf Improvisation und ihr Gespür für spontanen Witz.
Die daraus resultierenden Spannungen sollen bereits seit dem Drehstart im Februar in der Luft gelegen haben, wobei die Regisseure glaubten, sie ausräumen zu können. Kennedy entschied allerdings, sich hinter ihren langjährigen Kollegen Lawrence Kasdan zu stellen. Auch Produzentin Allison Shearmur, die als Vertreterin von Lucasfilm in London die Dreharbeiten überwachte, soll nicht auf Seiten von Lord und Miller gestanden haben.
Die Regisseure haben einer Quelle zufolge am Montag überraschend von ihrer Entlassung erfahren. Die Produktion wurde für den Moment auf Eis gelegt, um das gedrehte Material zu sichten und einen professionellen Neuanfang zu ermöglichen. Eine weitere Quelle aus dem Produktionsumfeld vermeldet, dass noch mehrere Drehwochen für den Han-Solo-Film anstehen. Zusätzliche Drehwochen für Nachdrehs sind bereits seit längerem für den weiteren Verlauf des Sommers angesetzt.
Es wird davon ausgegangen, dass ein neuer Regisseur mehrere Wochen brauchen wird, um sich einen Überblick zu verschaffen und die Dreharbeiten wieder aufzunehmen.
Was nun aus Lord und Miller wird, ist unklar. THR meldet, es gäbe Gerüchte, dass die Beiden Warners DC-Film The Flash übernehmen könnten, mit dem sie bereits vor Jahren in Verbindung gebracht wurden und der aktuell noch keinen Regisseur hat.
Auch ob sie am Ende im Abspann des Han-Solo-Films genannt werden, ist offen. Quellen aus Hollywood zufolge sei eine derartige Entlassung mitten während des Drehs absolut außergewöhnlich.
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Da muss es ja richtig gerummst haben, krasse Sache.
Wenn ich die kleinen Puzzleteile aus der Ferne zusammensetze, tendiere ich durchaus auf die Seite von Kennedy/Kasdan. Ein Spaßkaspar ist die Figur trotz allem Charme und Humor sicher nicht.
Spannend. Aber ganz ehrlich: damit dürfte ein Start im Mai 2018 hinfällig sein. Oder?
holgrio
Also wurden die Regisseure entlassen ...
Also ich will es mal so sagen: Kasdan hat mit seiner Han-Solo-Definition schon recht. Zuviel Comedy möchte ich in einem Star Wars Han Solo Film auch nicht sehen ...
Halte Kasdan für den besten Ersatz als Regisseur. Obwohl mir das Drehbuch von ihm zu Episode VII nicht besonders gefallen hat !!!
Pepe Nietnagel
Tja, nun, wie geht man als Fan ohne echtes Insider-Wissen mit so etwas überhaupt um?
Ich sehe in dieser, nennen wir es mal "rabiaten Kursänderung, quasi das HanSolo-Gegenstück zu den Meldungen über die angeblich so massiven Nachdrehs von R1. Mit dem gewissen Unterschied, dass damals die Meldung durchs Internet ziemlich breit getreten wurde und man von offizieller Seite verlauten ließ, dass alles im korrekten Rahmen sei. Hier ist das Gegenteil der Fall, wie aus dem Nichts wird eine Aussage getätigt, dass hier einfach die kreativen Ideale nicht zusammenpassten.
Soll heißen, im Gegensatz zu den Nachdreh-Panik-News von R1, an deren Wahrheitsgehalt ich sofort meine Zweifel hatte, scheint hier wahrhaftig das Problem vorhanden zu sein.
Bleibt also schlicht die Frage: Wurde jetzt von KK eine richtige Entscheidung getroffen, ob ungewöhnlich oder nicht? Ich weiß es nicht (wie auch?)
Ich weiß nur, dass ich, wäre ich Regisseur und eventuell im Visier von Lucasfilm, defintiv den Regieposten unter diesen Umständen nicht annehmen würde. Auch wenn der Release nochmal verschoben werden sollte, bezweifle ich, dass ich einfach all die Konzepte, welche zuvor ausgedacht wurden, einfach übernehmen könnte, ohne noch effektiv meinen Stempel aufzudrücken. Ob ich das überhaupt wollte ... ähnliches ist bei DelToro und Jackson während der Frühphase des Hobbits passiert, da wurde auch viel umgeworfen, nachdem DelToro den Ausstieg verkündet hat.
Können nur abwarten und das Beste hoffen. Vielleicht funzt es ja trotzdem, wie bei R1. Vielleicht war das ja einfach die richtige Entscheidung.
In jedem Fall wird nach Release aber die "Was wäre wenn-"Frage extrem verstärkt aufkommen, so viel ist gewiss ...
STARKILLER 1138
Redakteur
@DarthBock
Stimme dir voll zu. Als die News gestern Nacht veröffentlicht wurden, wusste ich überhaupt nicht was ich davon halten soll und wirklich geändert hat sich das jetzt auch noch nicht.
Bin ein großer Fan von Lord & Miller und hatte mich wirklich sehr auf deren Interpretation Han Solos gefreut. Dementsprechend sympathisiere ich in dem Fall tendenziell eher mit "den Gefeuerten" als den "bösen Bossen".
Bin sehr auf die Nachwirkungen dieser Sache gespannt. Mal weg von der Ursachensuche für diese Situation wird es wirklich interessant wie sich die Lager im Fandom und der generellen Filmcommunity aufteilen. Ähnlich wie es bei DC nach Batman V Superman und Suicide Squad im Kollektiv gegen eben die verantwortlichen Produzenten und Studiobosse ging, könnte ich mir vorstellen, dass sich der Wind hier auch gegen Kennedy drehen könnte. Auch wenn, und das sollte man immer berücksichtigen, sie sicher auch ihre Gründe hat, die ja in dem Artikel hier schon durchscheinen. Gibt eben immer mehr als nur Schwarz und Weiss.
Davon ab kommt mir gerade der Gedanke, ob diese ganze Sache vielleicht nich sogar die Integrität eines Rian Johnson in Frage stellen könnte. Gerade wo er so oft beteuert hat wie viel kreative Freiheit er hat.
Ich glaube tatsächlich, dass wir es hier mit einem "richtungsweisenden" Ereignis zu tun haben könnten, was zumindest meine bisher stets optimistische Einstellung gegenüber dem Produzententeam und den Chefs bei LF angeht. Das werden sicher heikle Monate, vor allem wenn es dann darum geht, einem Regisseur für den dritten Spinoff Film bekannt zu geben.
Da kommen gerade so viele Dinge zusammen, dass es sehr schwer ist, dabei noch durchzusehen. Das Ego-Regisseur-Dampfwalzenduo oder der Kennedy-Kasdan-Traditions-Kontrollfreak-Clan? Die "Wahrheit liegt wie so oft irgendwo in der Mitte oder am Rand.
Auf jeden Fall ärgert mich dieser Streit dort. Das scheint ein Kuddelmuddel bei LF zu sein. Sich widersprechende Mitteilungen, andauernd Streitigkeiten. Ist das normal?
MaYo
@STARKILLER 1138
"Tja, nun, wie geht man als Fan ohne echtes Insider-Wissen mit so etwas überhaupt um? "
Ich glaube, daran sollten wir uns alle halten. Und prinzipiell halte ich es immer für sinnvoll, die Reisleine zu ziehen, als ein totes Pferd zu reiten.
Ich denke, dass das vor allem deswegen passiert ist, gerade WEIL Han Solo so eine wichtige Figur ist, und so viel daran hängt.
In dem Fall ist die Entscheidung vermutlich sogar sinnvoll.
Frostsun666
George Lucas
@George Lucas
Das sehe ich an der Stelle auch so. Das scheint, als hätten Lord und Miller Ursache und Wirkung vertauscht. Hans Witz speist sich aus der seelischen Verletzung, die er in seinem Leben erlitten hat. Er ist in dem Sinne kein Comic Relief. Wenn das jemand falsch versteht, dann hätten wir einen zweiten Jar Jar.
Frostsun666
"Lawrence Kasdan habe auf dieser Sicht beharrt und darauf bestanden, dass das Drehbuch, das er mit seinem Sohn Jon geschrieben hat, genau so umgesetzt wird, wie die Beiden es vorgelegt hatten. Lord und Miller setzten hingegen mehr auf Improvisation und ihr Gespür für spontanen Witz."
Diesbezüglich finde ich die Entlassung dann ja eher "gut", aber ich frage mich, wieso die beiden dann überhaupt geholt wurden!?
gufte
@gufte
Weil man vielleicht schon etwas lockereres für Han wollte, da ich mir nicht vorstellen kann , das Han Solo schon immer der sarkastische Zyniker war, den wir aus der OT kennen. Er ist im laufe der Zeit so geworden und diese doch eher ernstere Entwicklung hätte man auch zeigen müssen, was vielleicht nicht so auf der Linie von Lord und Miller lag. Sie sind mit der lockeren Darstellung des Han Solo eventuell über das Ziel hinaus geschossen und Kasdan hat das eventuell auch kritisiert und gesagt, dass er das Drehbuch aber anders geschrieben hat. Und wir wissen ja selber, wie das mit Kritik oftmals ist. Es soll Leute geben, die einfach nicht Kritikfähig sind und sich gleich persönlich angegriffen fühlen, wenn man sie kritisiert.
Ich denke auch das Kasdan persönlich viel an dem Drehbuch und an der Figur Han Solo liegt und er natürlich nicht möchte, dass man aus Han Solo einen Pausenclown macht.
(zuletzt geändert am 21.06.2017 um 13:56 Uhr)
Deerool
@UtaPow
"Davon ab kommt mir gerade der Gedanke, ob diese ganze Sache vielleicht nich sogar die Integrität eines Rian Johnson in Frage stellen könnte. Gerade wo er so oft beteuert hat wie viel kreative Freiheit er hat."
Ich denke, dass die Frage nach der kreativen Freiheit auf den Film drauf ankommt. Der Sequel-Trilogie, genauer "Die letzten Jedi", stehen keine Filme o.ä. von Lucasfilm/Disney im Wege. Die Story Group hat (wahrscheinlich) bis Episode IX die grobe Story durchgeplant. Den einzelnen Filmemachern obliegt es nun, ihren eigenen Stempel der groben Geschichte aufzudrücken und die, noch unbekannte Geschichte nach ihren Vorstellungen zum Teil zu gestalten.
Bei z.B ''Rogue One'' musste man darauf achten, dass der Film inhaltlich und optisch auf "Eine Neue Hoffnung" anspielt und bei dem Han Solo Film wird es dasselbe Prinzip sein. Was bei dem letzten Spin-off noch mehr oder weniger funktioniert hatte (Nachdrehs), scheint bei Solo nicht so leicht zu sein, eben weil die Figur des Han Solo so eine riesen Fanbasis besitzt und man die Fans nicht enttäuschen möchte. Dazu liegt der Film so oder so im kritischen Auge des Betrachters, aufgrund der Neubesetzung für Han und Lando. Ich will damit nur sagen, dass die bisher angekündigten Einzelfilme vom Grundstein her, weniger kreative Freiheit bieten und erlauben, als vielleicht die Sequel-Trilogie.
(zuletzt geändert am 21.06.2017 um 14:04 Uhr)
LordMaxxi
Na dann stimmten ja meine Annahmen.
Man muss die (nicht all zu komplizierte) Figur Han Solo schon verstehen, eben dass es nicht eine alberne Figur ist, sondern eher sarkastisch trocken und egoistisch, es muss ja auch zum ANH Solo passen...
Wenn die Regisseure das übergehen oder ändern wollten, war das ein Fehler.
Ich denke KK und Kasdan haben hier einen größeren Schaden abgewendet.
Als Nachfolge Regisseure macht Kasdan wohl am meisten Sinn...
(zuletzt geändert am 21.06.2017 um 14:10 Uhr)
Rieekan78
Ich frage mich gerade ernsthaft was da schiefläuft:
LF engagiert ein Regie-Duo von dem man weiss wie sie arbeiten und dass es schwierig wird weil man deren Arbeitsweise nicht befürwortet. Dann hindert LF die Regiseure daran ihre Arbeit in ihrer Art zu machen und provoziert damit Stress. Diesen Stress bekommt man dann auch und zum Schluss feuert LF das Regie-Duo weil der Stress, den man provoziert hat zuviel wird und das abgelieferte Ergebnis (erwartungsgemäss!) nicht das ist was man erwartet hat.
Mal ehrlich, ich glaube da hat Lucasfilm ein Problem...
Grausamer Ewok
Mein Bauchgefühl sagt mir, dass Kasdan bei diesen Differenzen im Recht war und der Film jetzt unterm Strich besser werden wird. Ich war von der Wahl der Regisseure von Anfang an wenig begeistert. Die Spinoffs sollen gerne Genre-Experimente beinhalten, aber bereits klar definierte Aspekte des Star Wars Universums oder Charaktere wie Han Solo sollten diesen Experimenten nicht "zum Opfer fallen". Dafür braucht es dann entsprechend auch neue Bereiche des Universums und neue Figuren bzw. eine von der Saga und ihren Charakteren möglichst losgelöste Story. Bezieht man sich aber stark auf die Saga wie bei RO oder liefert Hintergründe und Vorgeschichten zu Figuren gilt der Stil der Saga mMn zumindest grob als Richtschnur.
Jacob Sunrider
Für den Film war es scheinbar vorerst eine richtige Entscheidung.
Den Umgang seitens Kennedy und Kasdan kritisiere ich weiterhin.
Erstens: Wenn Kenney von Anfang an ein Problem hatte, hätte sie es nicht soweit kommen lassen dürfen. Hoffentlich lernt sie draus und hört beim nächsten Mal direkt auf ihr Bauchgefühl.
Zweitens: Wenn es den Kasdans so am Herzen liegt, dass der Film 100% ihren Vorstellungen entspricht, dann müssen sie es einfach selbst machen. Man muss nichtmal Filmemacher sein, um zu wissen, dass das nicht funktioniert, wenn man es anderen überlässt (zumindest wenn man sich persönlich nicht sehr gut kennt und mag). Das lehrt einem das Leben.
Offenbar ist die Frage des kreativen Freiraums aber eher projektabhängig als ein Saga vs Spin Off Ding.
(zuletzt geändert am 21.06.2017 um 14:50 Uhr)
OvO
Wenn das zutrifft, dann wurden Lord/Miller zurecht gefeuert. Han Solo ist kein Comedycharakter, sie hätten die Figur völlig entfremdet. Insofern war es die logische Konsequenz, die beiden zu feuern. In angebetracht ihrer früheren Arbeiten hätte man allerdings erkennen müssen, das die beiden in diese Richtung gehen. Zu spät gefeuert, aber Hauptsache sie sind weg.
OvO
@STARKILLER 1138:
Ich würde als Regisseur den Film sofort übernehmen wollen. Wird er schlecht, redet man sich auf Lord/Miller aus, wird er gut, kann man sich als Retter feiern lassen. Der neue Regisseur kann nur gewinnen.
@Rieekan78:
"Man muss die (nicht all zu komplizierte) Figur Han Solo schon verstehen, eben dass es nicht eine alberne Figur ist, sondern eher sarkastisch trocken und egoistisch, es muss ja auch zum ANH Solo passen...
Wenn die Regisseure das übergehen oder ändern wollten, war das ein Fehler.
Ich denke KK und Kasdan haben hier einen größeren Schaden abgewendet."
Schaden kann auch entstehen, wenn der neue Solo nicht überzeugt. Am besten wäre es, sie stampfen den Film ein. Die gedrehten Szenen können sie eh wiederverwenden, da ja in jedem SW-Film eine Wüste vorkommt
@OvO:
Ein Gungan-Spin-Off wäre mir im Ernst lieber als ein Han Solo-Film.
Kaero
Han Solo war in ANH kein guter Mensch, die Veränderung vom egoistischen und Selbstsüchtigen Schmuggler zum heroischen Rebellengeneral haben wir Leia, Luke und Chewie zu verdanken. Bis dahin war er schlicht ein ... Anus. Und Lord und Miller sind für ihre lockere Art bekannt, aber sowas klappt nicht mit Han Solo. Han Solo ist komisch, aber man lacht mit ihm und nicht über ihn, wie einer im Projekt Star Wars-Forum richtig gesagt hat.
Zudem denke ich, viele haben auch vergessen das Han ein kleinkrimineller war bevor er Luke und Leia traf und zum Helden wurde, ich meine ... wir sehen den egoistischen und selbstsüchtigen Schmuggler ungefähr 10 Minuten im Film, danach landen wir auf dem Todesstern, er trifft Leia und seine Wandlung zum Helden beginnt. Um ein Gegenbeispiel zu nennen, sein Sohn ist einen gesamten Film lang kein guter Mensch und wird auch als solcher vom Publikum wahrgenommen.
Aber Han halt nicht er wird nur als Krimineller gezeigt bis er Leia trifft, und danach ändert sich das, weil er Leia mag. Hier will LF aber nicht zeigen das in Han Solo schon immer ein guter Kerl gesteckt hat, sie wollen zeigen wie er war und wie er zu dem wurde der er in ANH war, bevor er Luke und Leia traf und sich den Rebellen anschloss. Ergo sie wollen einen charmanten, egoistischen Schmuggler der zuerst an seinen eigenen Vorteil denkt. So habe ich das zumindest immer verstanden.
@LordMaxxi
Ich geb dir recht, diese berühmte kreative Freiheit (wird ja mittlerweile fast schon zum selben Klischee wie "kreative Differenzen" sind schon selbst innerhalb von Lucasfilm von Projekt zu Projekt verschieden. Mir ging's in der von dir zitierten Passage auch gar nicht darum wirklich wertend zu werden. Hab nur mal meine Gedanken etwas schweifen lassen
Persönlich bin ich sogar eher der Meinung, dass Johnson uns da keinen Bären aufbinden will. Im besten Falle stimmt die Vision der Regisseurs ja auch so sehr mit der des Produzenten überein, dass es gar keine Diskussionen über etwaige kreative Einschränkungen gibt. Dass das jetzt bei Lord/Miller der Fall war ist wirklich sehr bedauerlich, aber das muss sich dann wohl Kennedy/Kasdan auf die Fahne schreiben, weil es eben deren Job ist Leute zu finden und einzuschätzen, die deren Vision mit eigener kreativität bestücken und umsetzen. Doof gelaufen, aber ich schätze das weiß Kennedy selbst am besten.
Ich stimme den meisten Punkten die hier schon geschrieben wurden zu.Ich hätte ungerne einen klamaukigen Han Solo Film gesehen und bin in dem Fall froh das Kasdan und Kennedy da aufgepasst haben. Klar kann man jetzt sagen das den Regisseuren anscheinend doch nicht so viel Spielraum gelassen wird aber andererseits handelt es sich nun mal auch um Star Wars und bei diesem Franchise muss man einfach darauf achten das man so wenig wie möglich falsch macht.Warum sie anfangs zwei Comedy Regisseure engagiert haben erschließt sich mir aber auch nicht.
TarsVader
@UtaPow
"Dass das jetzt bei Lord/Miller der Fall war ist wirklich sehr bedauerlich, aber das muss sich dann wohl Kennedy/Kasdan auf die Fahne schreiben, weil es eben deren Job ist Leute zu finden und einzuschätzen, die deren Vision mit eigener kreativität bestücken und umsetzen. Doof gelaufen, aber ich schätze das weiß Kennedy selbst am besten."
Das ist eben der menschliche Faktor. Ich denke, es ist auch unfair gegenüber Kennedy / Kasdan von ihnen absolute Perfektion bei der Einschätzung anderer Menschen zu beweisen. Jeder von uns hat schon Entscheidungen getroffen, die sich im Nachhinein als falsch heraus gestellt haben oder sogar absoluter Bockmist waren. Auch im Job, den wir ja eigentlich in der Regel ziemlich gut beherrschen sollten. Das hat nichts mit mangelnder Professionalität zu tun, wie es jetzt gerne K. u. K. vorgeworfen wird, einschliesslich der Kritik, warum man nicht gleich zu Beginn gegengesteuert hat.
Es war schlicht und einfach eine Fehleinschätzung der Arbeitsweise von Lord und Miller. Sicherlich haben sie am Anfang auch etwas gezeigt, was LF davon überzeugt hat, dass sie die richtigen für diesen Job sind, sonst wären sie doch nie ins Gespräch gekommen und hätten den Job bekommen. Und das Kathleen Kennedy trotz persönlicher Abneigung gegenüber der Arbeitsweise der beiden eben nicht auf ihr Bauchgefühl gehört, sondern ihre persönlichen Bedenken beiseite geschoben und versucht hat das auf eine möglichst geschäftsmässige, professionelle Weise zu regeln, halte ich ihr sogar zugute. Eine Ablehnung der beiden nur aus dem Grund, weil die Produzentin persönlich nicht viel mit den Regisseuren anfangen kann, hätte einen sehr viel schaleren Beigeschmack. So aber hat sie zumindest versucht, Geschäft und persönliches zu trennen. Hat nicht funktioniert, und das erste Bauchgefühl wäre in diesem Fall das bessere gewesen.
Aber alles lamentieren und Schuldzuweisungen helfen da jetzt auch nicht weiter. Man ist auf dem Bauch gelandet. Also aufstehen, Staub abklopfen und weiter machen. Und nächstes mal sich vielleicht doch mehr von persönlichen Gefühlen leiten lassen, denn von absoluter Professionalität. Ein gesunder Mix aus beidem wäre sicherlich gut. Aber so lange Menschen andere Menschen einschätzen müssen, wird es zu Fehlurteilen und Missverständinissen kommen.
Deshalb wird in der Regel aber nicht die Welt untergehen.
Deerool
gufte
Taucher
Und der zweite Stand-Aloen Film der massive Probleme hat bzw. hatte. Tja so eine Entscheidung, in so einem doch weiter fortgeschrittenen Schaffensprozess. Da muss man dann auch Kennedy mangelnde Führungsqualität unterstellen. Man sollte sich doch ab Tag 1 sicher sein wer da den nächsten STAR WARS inszeniert. Nun gut, ab jetzt also wieder auf Anfang.
DomiWan Kenobi
@DomiWan Kenob:
Wenig Infos oder wirkliche Einsichten um hier Führungskompetenzen in Frage zu stellen. Ob die Entscheidung zu spät gekommen ist wird sich im weiteren Projektverlauf zeigen. Kennedy war auch damals bei Back to Future involviert wo man 1/4 Film nochmal gedreht hat um mitten im Dreh den Hauptdarsteller zu wechseln. Und ich denke kaum einer hier würde gerne Michael J Fox gegen Eric Stoltz tauschen oder behaupten, dass sich das Chaos und der Aufwand am Ende nicht gelohnt hätten.
@gufte:
Genau welche Quelle gibt den "Klamauk" als Begründung an? Das ist genauso ein Schließen von persönlichen Befindlichkeiten auf andere wie die Panik-Welle der "Weichspül-Reshots".
(zuletzt geändert am 21.06.2017 um 16:52 Uhr)
McSpain
MaYo
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