Ende November zeigte CBS einen kurzen Ausschnitt aus einem längeren Interview von George Lucas mit Charlie Rose, in dem es einzig und allein um Das Erwachen der Macht ging. Nun wurde kurz vor dem Jahreswechsel das komplette Gespräch veröffentlicht, in dem sich Lucas vor allem über sein (bisheriges) Lebenswerk äußert, über seine mythologischen Aspirationen beim Krieg der Sterne und über die Filme, die er künftig drehen will:
Über seine Anfänge
Als wir damals mit American Zoetrope anfingen, war [Francis Ford Coppola] ein großer Hollywood-Regisseur und ich dieser verrückte Bengel, der Kunstfilme drehte. Ich war damals fest davon überzeugt, dass ich nie Kinofilme drehen würde, sondern künstlerische Filme und Dokumentationen. Damals war das Cinéma vérité gerade angelaufen, und ich war davon begeistert. Im Grunde wollte ich also eines Tages so etwas wie Michael Moore sein und Unruhe stiften. Ich bin ein Kind der 60er, und das hat sich nie geändert. Noch dazu bin ich in San Francisco aufgewachsen, und das wirkt bis heute nach. Damals jedenfalls wollte ich auf keinen Fall Kinofilme machen. An der Filmakademie machte ich dann erste dialoglose Filme und gewann Preise dafür.
Francis und ich zogen dann nach San Francisco, weil wir beide Hollywood nicht mochten, gründeten ein Unternehmen, und ich erhielt die Chance, einen meiner Studienfilme zu einem Kinofilm auszubauen, aber im engeren Sinne war es kein Kinofilm, sondern Tondichtung, ein rein visueller Film. Figuren und Handlung waren bei weitem nicht so wichtig wie die dahinterstehende Metapher, der Symbolcharakter und die emotionale Verknüpfung zwischen Film, Bild und Publikum.
Unser Unternehmen ging darüber natürlich pleite, aber das hatte auch etwas Positives: Francis war gezwungen, einen Job anzunehmen, um die Schulden abzuarbeiten und machte den Paten, und mir sagte er: Hör auf, diesen Kunstscheiß zu machen und mach eine Komödie. Ich wette, das schaffst Du nicht! Und ich sagte ihm: Das ist doch kein Problem. Ich kann alles schaffen. Ich meine, ich war 23, ich kann alles. Wenn man erstmal 30 ist, ist einem das ausgetrieben worden, aber mit 23 glaubt man, alles zu können. Und als der Film dann ein Erfolg wurde, hat mich das in eine völlig andere Richtung verschlagen. Aber als ich dann Krieg der Sterne machte, glaubte ich wieder nicht, dass der Film ein großer Erfolg werden würde. Bei American Graffiti hatte ich es eigentlich auch nicht geglaubt. Ich meine, das Studio hat Graffiti dermaßen gehasst, sie wollten ihn gar nicht rausbringen. Vielleicht als Fernsehfilm, aber für die Kinos taugt er nicht.
Bei Krieg der Sterne ging es dann vor allem darum, einen Job zu haben, sich irgendwie über Wasser zu halten. Was mir vorschwebte, war ein Experimentalfilm über Mythologie, in den ich Filme, die ich als Kind geliebt hatte - Republic-Kinoserien vor allem -, einbauen wollte, um meinen Experimentalfilm als Populärfilm zu verkleiden. Dieser Gedanke hat sowohl Indiana Jones, als auch den Krieg der Sterne beeinflusst. Aber ganz ehrlich: Ich dachte, das würde mein letzter Kinofilm sein, und danach wollte ich machen, was ich ursprünglich eigentlich hatte machen wollen. Nur wollte ich eben erst aus dem Kinogeschäft raus, wenn ich mindestens einen altmodischen Kinofilm gemacht hatte, ganz klassisch in einem Studio mit Maskenbildnern und Kulissen.
Dass American Graffiti ein Erfolg war, hielt ich für einen einmaligen Ausrutscher.Über die Freiheit, unpopulär zu sein
Ich mag Filme. Ich liebe Filme. Ich weiß, dass viele Filme nicht besonders populär sind, und schon wenn man daran arbeitet, merkt man das häufig. Das ist einer der Gründe, wieso ich im Ruhestand bin: Ich will Filme machen, die unpopulär sind. Die Branche, in der wir arbeiten, erlaubt es einem nicht, Geld zu verlieren, also ist man gezwungen, eine bestimmte Art von Film zu machen. Ich weiß noch, als es die Sowjetunion noch gab, da wurde ich häufig gefragt, ob ich nicht froh wäre, Amerikaner zu sein, und ich war schon damals der Auffassung, dass einige russische Filmemacher deutlich mehr Freiheiten hatten als ich. Sie mussten sich nur hüten, bloß nicht ihr Regime zu kritisieren, aber ansonsten konnten sie machen, was sie wollten. Ich musste mich an die weit engeren Vorgaben des Kommerzes halten.Über Filmpreise
Preise bedeuten mir nicht viel, denn ich habe das schon häufiger erlebt: Es heißt einfach nur, dass ein paar Leute zusammengekommen sind und entschieden haben, na schön, der oder der kriegt diesen Preis. Sehr oft geht es dabei nur darum, durch bestimmte Preisträger Aufmerksamkeit auf eine Veranstaltung zu lenken.Über seine Freundschaft zu Steven Spielberg
Der Wettkampf zwischen uns dreht sich um die Frage: Wer leistet die bessere Arbeit? Letztlich geht es dabei um den "Oh, wow"-Faktor: Wenn Steven sich etwas von mir ansieht und "oh, wow" sagt, gewinne ich. Nun macht er zehnmal so viele Filme wie ich, also sage ich auch deutlich häufiger "oh, wow" als er, aber das stört mich gar nicht. Ich genieße es einfach nur, wenn ich mir einen Film ansehen kann, bei dem er etwas gemacht hat, wo ich sage: "Wow, das ist unglaublich."Über sich selbst
Ich bin eine seltene Mischung aus Pragmatiker und Tagträumer.Über die großen Grundfragen
Insbesondere beim Krieg der Sterne ging es um Fragen, die alle Gesellschaften über die gesamte Geschichte hinweg bewegen und an die alle glaubten: Die Beziehung des Menschen zu seinem Vater, zu seiner Gesellschaft, zu seiner Geschichte, zu seinen Göttern. All diese Aspekte spiegeln psychologische Motive wider, die durch Erzählungen die Grundüberzeugungen der Kulturen aufzeigen, und was ich tun wollte, war, den roten Faden dieser psychologischen Motive zu finden, der sich durch all diese Kulturen hindurchzieht. Dabei geht es um weit verbreitete Grundbeziehungen z.B. von Jungen zu ihren Vätern, die man in der gesamten Geschichte findet. Im Mythos sagt eine Gesellschaft nun: Wir kennen Dein dunkelstes Geheimnis, und das macht Dich zum Teil von uns, denn wir denken alle das Gleiche. Wir wissen, was Du wirklich, tief drinnen, über Deine Mutter denkst, oder über Deinen Bruder oder Deinen Vater. Und daraus erwächst dann der Grundglaube und Grundzusammenhalt einer Gesellschaft.Über die Schaffung einer neuen nationalen Mythologie
Wenn man Krieg der Sterne beschreibt, nennt man ihn eine Weltraumoper. Es ist kein Science-Fiction-Film. Ich meine, große Hunde steuern Raumschiffe. Wenn man jemandem das erzählt, denkt der sich doch weiß Gott was. Aber damals steckte ich tiefer in der künstlerischen Szene drin als meine Filmfreunde, und nach American Graffiti habe ich das alles weggeschmissen. Dann rechnete nach THX-1138 keiner damit, dass ich eine Komödie drehen könnte, weil ich privat nicht wirklich witzig bin. Und ich sagte mir: Euch zeig ich's aber! Und dann kam Krieg der Sterne, und meine Freunde fragten sich, wieso ich nun ausgerechnet einen Kinderfilm drehen wollte. Ich sagte ihnen: Ich glaube, so mehr Einfluss auf mein Publikum zu haben und tatsächlich etwas sagen, das Kinder, Jugendliche, 12jährige beeinflusst. Die versuchen gerade, es irgendwie in die Welt der Erwachsenen hinüberzuschaffen, und dafür gab es früher die Mythologie, die klarmachte, an was wir glauben, welche Regeln wir uns setzen und wer wir als Gesellschaft sind. Damals in den 70ern machten wir das aber nicht mehr.
Ich meine, das letzte Mal, als wir uns daran versucht hatten, war mit dem Western gewesen, und der war in den 50ern am Absterben gewesen. Eine nationale Mythologie gab es damit nicht mehr, also dachte ich mir, okay, ich versuche mich mal daran. Außerdem wollte ich Spaß haben, und ich mochte Raumschiffe, Abenteuer und Spaß, also wieso nicht. Aber wie gesagt: Ich dachte, mit dem Film hätte sich die Sache erledigt. Aber dann kamen Drehbuchprobleme dazu, das Ding war zu lang, ich hatte drei Drehbücher statt einem, und bevor ich mich versah, steckte ich im Treibsand fest und kam nicht mehr heraus. Ich habe lange gebraucht, um einzusehen, dass ich aus dieser Grube nie wieder herauskommen würde, dass ich immer "George Krieg der Sterne Lucas" sein werde, egal, wie sehr ich auch versuche, etwas anderes zu sein.Über seine Sicht auf seine Filme
Ich halte generell nicht viel von meinen Filmen. Ich habe ja schon immer gesagt, dass mir die [Krieg-der-Sterne]-Filme nicht so gelungen sind, wie ich mir das eigentlich gewünscht hätte. Ich sehe die Schwächen und all diesem Kram. American Graffiti ist der unterhaltsamste Film, den ich gedreht habe, was die filmische Umsetzung angeht. Den meisten Spaß bei der Arbeit hatte ich mit Indiana Jones, weil ich nicht Regie führen musste. Ich hatte den besten Regisseur der Welt dafür, insofern ist das der Film, bei dem absolut alles perfekt gelaufen ist. Das passiert nicht besonders oft, aber das war so ein Fall, wo alles immer besser wurde, und man am Ende kaum glaubt, wie toll es geworden ist. Bei den anderen Filmen ist es ein langer Leidensweg, und am Ende wird einem gesagt, wie toll sie doch sind, aber darüber vergisst man nicht, wie schrecklich es war, sie zu machen, vor allem, weil ich ja nach wie vor das Klebeband sehe und die Gummibänder, die alles irgendwie zusammenhalten.
Das gilt ganz besonders für den ersten Krieg der Sterne, der nur mit Mühe überhaupt irgendwie gedreht werden konnte. Ich war damals dermaßen davon enttäuscht, wie groß meine Vorstellungen und wie klein die Umsetzung war, und das sagte ich direkt nach der Premiere auch. Wenn man sich die Interviews von damals ansieht, sage ich da immer wieder, dass der Film etwa 35 Prozent von dem ist, was er sein sollte. Meine Vorstellungen waren technisch einfach nicht umsetzbar. Aber nachdem mir die Leute jahrelang gesagt haben, dass es der tollste Film überhaupt ist, etc., halte ich ihn inzwischen für recht annehmbar.Über den Einfluss von Krieg der Sterne auf die Filmbranche
Die Branche hat sich dadurch zum Besseren und zum Schlechteren gewandelt. Das ist immer so, wenn man etwas erfindet... Nein, das ist das falsche Wort: Wenn man etwas Neues in eine Gesellschaft trägt. Das ist wie beim Gleichgewicht der Macht: Man kann das Neue zum Guten oder zum Bösen einsetzen. Bei neuen Dingen neigen wir Menschen dazu, es damit zu übertreiben. Sie zu missbrauchen. Zwei Sachen wurden und werden seit Krieg der Sterne missbraucht:
1. Als Krieg der Sterne erschien, sagten alle, oh, schaut mal, ein dämlicher Film mit Raumschlachten. Da ist nichts dahinter. Ich sagte schon damals, Moment, doch, da ist mehr dahinter, es geht nicht nur um Raumschlachten. Das wollte aber keiner hören, also sagten sie: Oh, toll, Raumschiffe, Schlachten, super. Und diese Raumschiffe und all diese Science-Fantasy-Elemente wurden fürchterlich missbraucht. Alle Welt machte plötzlich Raumschifffilme, und sie waren furchtbar und spielten auch kein Geld ein. Kein Wunder, denn es steckt mehr dahinter, und mit Raumschiffen zu spielen reicht nicht.
2. Die Technologie. Es gab viele Leute, die sagten, oh, toll, neue technische Mittel - das wurde besonders schlimm bei der digitalen Technik, mit der man dann wirklich etwas anfangen konnte -, und die das überall missbrauchten wie sonstwas. Genau das gleiche war ja schon bei der Einführung des Ton- und des Farbfilms passiert. Wann immer es ein neues Werkzeug gibt, werden alle größenwahnsinnig und vergessen, dass es letztlich um eine Handlung gehen muss. Man erzählt mit Hilfe von Werkzeugen Geschichten, man verwendet Werkzeuge nicht, um eine Geschichte zu schaffen.
Und dann kommt noch etwas dazu, was in einer kapitalistischen Gesellschaft, vor allem in der amerikanischen, natürlich niemanden überrascht, nämlich, dass die Studios plötzlich merkten, dass sie ja viel Geld verdienen konnten, solange sie bloß kein Risiko eingingen. Mach immer nur das, was bewiesenermaßen funktioniert. Man darf ja nicht vergessen: Krieg der Sterne und American Graffiti kamen aus dem Nirgendwo. Heute macht doch niemand mehr etwas, dass nicht entweder ein Sequel ist oder eine Fernsehserie, bzw. aussieht wie eine.
Das ist die Kehrseite von Krieg der Sterne, die den beklagenswerten Mangel an Vorstellungskraft und die Angst vor Kreativität demonstriert, die in dieser Branche vorherrschen. Ich meine, von Silicon Valley einmal abgesehen, sind unsere alteingesessenen Unternehmen doch dafür bekannt, Risiken um jeden Preis aus dem Weg zu gehen. Bei Filmen funktioniert das allerdings nicht, denn jeder Film ist ein Risiko.Über die Entscheidung, Lucasfilm zu verkaufen
Ein Grund, wieso ich verkauft habe, war der, dass ich begonnen hatte, Filme zu machen, die mich persönlich zwar interessierten, aber offensichtlich deutliche Verluste schrieben. Mir war klar, dass ich das auf längere Sicht nicht tun konnte, weil das die Firma mit nach unten zog, und ich hatte 2000 Angestellte, an die ich denken musste. Ich sagte mir also, dass die beste Lösung ein Verkauf wäre, und dann nehme ich das Geld, lege es auf ein Konto - ich nenne es meine Yacht; viele meiner Freunde haben sich Yachten gekauft, und ich werde das bestimmt nicht tun, aber so nehme ich das Geld, das ich in eine Yacht investieren könnte und lege es auf ein Konto, und dann mache ich damit Filme, die erwiesenermaßen experimenteller Natur sind und komplett danebengehen könnten, aber die ich machen will, um zu sehen, was funktioniert. Und die muss ich dann auch niemandem zeigen.
Ich meine, ich weiß, dass sie kein Geld bringen werden, und - siehe Red Tails - ich finde auch keinen, der sie vertreiben oder dafür Werbung machen wird. Also wieso sich den Stress antun und sich schlechte Kritiken anhören und den zusätzlich Spaß haben, dass Verrückte einen anschreien, wenn man den Film auch einfach nur für sich selbst und seine Freunde machen kann? Ich hoffe, auf diesem Wege Dinge zu lernen, die ich an meine Freunde oder andere Regisseure weitergeben kann, damit die dann sagen können: Oh, wow, ich wusste nicht, dass man das überhaupt so machen kann. Denn so funktioniert die Weitergabe von Wissen: Man schaut sich an, was die Kollegen machen, wie sie mit dem Medium Film umgehen und wie sie Dinge ausprobieren, die noch nie jemand versucht hat.
Ich kann das machen, die Branche kann es nicht. Sie erlaubt es einem nicht zu scheitern oder Dinge zu machen, die nicht funktionieren. Zweite Chancen gibt es nicht. Experimente gibt es nicht. Jeden Tag muss man beim Dreh alles richtig machen.Über seine Sicht auf Das Erwachen der Macht
Ich habe die Entscheidung gefällt, das Unternehmen und Krieg der Sterne zu verkaufen, weil ich mir die Zukunft angesehen habe und die Tatsache, dass ich heiraten und ein Kind haben, dass ich ein Museum bauen und dass ich experimentelle Filme machen würde. Mein Leben lief in eine andere Richtung. Die letzten paar Filme, die ich gemacht hatte, hatten das Unternehmen eine Menge Geld gekostet, und ich fand, das war weder gegenüber der Firma, noch gegenüber den Angestellten besonders fair. Also beschloss ich, eine weitere Krieg-der-Sterne-Reihe zu beginnen, und wir arbeiteten mit einem Autor zusammen, was nicht so wirklich funktionierte, und ich hatte begonnen, mich so langsam aus dem Unternehmen herauszulösen und an Kathy Kennedy zu übergeben.
Disney, bzw. Bob Iger hatten schon vorher gesagt, hey, wenn Du wirklich verkaufen willst, wären wir sehr daran interessiert, und das hat die Sache in Bewegung gebracht. Ich hatte meine Konzepte für die Filme, und wir arbeiteten an den Drehbüchern, und zu dem Zeitpunkt habe ich dann verkauft. Ich wusste allerdings damals schon, was passiert, wenn ich versuche, mich nicht direkt an Filmen zu beteiligen: Bei Das Imperium schlägt zurück und Die Rückkehr der Jedi-Ritter war es so gewesen, und in beiden Fällen war ich nach ein paar Wochen doch wieder dabei und habe den Regisseuren über die Schulter geschaut, ihnen Dinge eingeflüstert, ihnen geholfen und einfach Präsenz gezeigt. Das war unterm Strich jeweils noch schwieriger, als gleich selbst Regie zu führen.
Disney war nun etwas nervös. Sie sahen sich die ersten drei Filme an, mit denen sie alle möglichen Probleme hatten, und sagten: Wir wollen etwas für die Fans machen. Und ich sagte: Na ja, eigentlich wollte ich nur eine Geschichte erzählen über das, was da passiert ist, was hier angefangen hat und dort weitergegangen ist. Es geht um Generationen, um die Probleme von Vätern und Söhnen und Großvätern. Es ist eine Familien-Seifenoper, und es geht um Familienprobleme, nicht um Raumschiffe.
Sie haben jedenfalls die Entscheidung getroffen, diese Geschichten nicht zu verwenden, sondern ihr eigenes Ding durchzuziehen, also habe ich entschieden: In Ordnung, dann werde ich nicht versuchen... Ich meine, sie wollten mich im Grunde eh nicht dabeihaben, und ich dachte mir, wenn ich dabei bin, sorgt das doch nur für Probleme, weil sie nicht machen, was ich will und ich nicht mehr die Kontrolle habe, sie dazu zu bringen, also sorge ich nur für Unruhe.
Und so habe ich dann gesagt: Gut, ich gehe meinen Weg und lasse sie ihren Weg gehen. Unterm Strich ist es doch wie im wahren Leben: Wenn man mit jemandem Schluss macht, ruft man nicht an, man kommt nicht mal eben vorbei oder fährt die Straße lang, um zu schauen, was die andere Hälfte gerade tut, und man geht auch nicht ins Lieblingscafé oder andere Lieblingsorte des anderen, sondern man bleibt weit weg und sagt: Das ist die Vergangenheit, ich schaue in die Zukunft.
Denn andernfalls reißt man nur alte Wunden wieder auf und macht es allen Beteiligten noch schwerer. Man muss es hinter sich lassen, und das ist sehr, sehr, sehr schwierig. Aber ein Schlussstrich tut Not: Das Spiel ist aus, ich ziehe weiter.
Auch wenn jede Zelle des Körpers sagt: Nein, tu es nicht. Ich meine, das sind meine Kinder, alle Krieg-der-Sterne-Filme. Ich liebe sie, ich habe sie geschaffen, ich bin eng mit ihnen vertraut, und nun habe ich sie an die Mädchenhändler verkauft, die sie nehmen und...
Aber ich wusste, dass es drei weitere Geschichten gibt und dass mich das, wenn man es richtig macht, zehn Jahre kosten würde. Ich war damals 70. Ich habe keine Ahnung, ob ich mit 80 überhaupt noch da bin. Mit jedem Jahrzehnt verringern sich die Chancen, das nächste noch zu erleben. Und ich wollte all diese anderen Sachen auch noch machen. Für mich und auf mich gestellt musste ich die Entscheidung treffen, damit abzuschließen.
Ich meine, mir wurde ja nichts weggenommen. Aber sie wollten einen Retrofilm machen, und mir gefällt sowas nicht. Ich arbeite sehr hart daran, jeden meiner Film komplett anders zu machen mit anderen Planeten, anderen Raumschiffen... Einfach neu.
Aber ich bin damit im Reinen. Ich bin nur dankbar, alt genug zu sein, um das alles schon einmal mitgemacht zu haben, denn faktisch ist es so, als müsste man ständig über seine Scheidung sprechen, und das ist für alle Beteiligten eher unangenehm als schmerzvoll.Über seine künftigen Filme
Mich fasziniert das Medium Film, die wahre Natur dieses Mediums. Man hat den Film häufig nur als Aufnahmemedium verwendet, nicht als Kunstform. Ich habe letzteres bei einigen meiner Filme versucht. Am Anfang gab es in Russland eine eigene Bewegung, die Geschichten visuell und ohne Dialoge erzählen wollte, eine recht esoterische Bewegung, und seit 100 Jahren hat sich an dem Punkt nicht mehr viel bewegt. Das will ich aufgreifen und emotional wirkmächtiger machen, in kleinen, experimentellen Filmen, die sich nicht an die gleiche Struktur halten wie normale Filme. Ich will zu Filmen wie American Graffiti und vor allem THX zurück, wo ich versucht habe, neue Erzählstrukturen zu schaffen. Einige Filme dieser Art habe ich über die Jahre produziert, aber sie waren nicht so wie das, was ich jetzt vorhabe. Auch sie haben allerdings schon verstärkt auf das Visuelle gesetzt und nicht so sehr auf Drehbücher.Über die Entscheidung, keine populären Filme mehr zu drehen
Warum sollte ich es tun? Geld brauche ich nicht mehr, die Kinderschiene bin ich sechs Filme lang gefahren, meine Interessen sind jetzt andere, reifere... Die Filme, die ich jetzt machen werde, werden anspruchsvoller sein, und das Publikum wird mehrheitlich nicht daran interessiert sein, weder an ihrer Machtart, noch an ihren Themen.
Danke an alles Hinweisgeber und ein frohes neues Jahr.
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@Deerool
Zitat:
"So ganz ungeübt scheint Rey aber auch nicht zu sein. Schliesslich sagt sie Finn auf ihrer Flucht ja, dass sie den Quad Jumper steuern kann. Und das Ding dürfte vergleichbar sein mit einer T-16. Geeignet für den Atmosphärenflug. Und als Kämpferin ist sie auch nicht unerfahren, wie sie bewiesen hat bei der Schlägerei mit Unkar Plutts Schlägern. Demnach dürfte sie auch durchaus mit einem Schwert klar kommen, wenn auch nicht in meisterlicher Handhabung."
Das stimmt. Das schnelle Erlernen der Macht ist da gravierender - bzw. der bisherige Mangel einer Erklärung dafür...
Dass Luke mehr zugeflogen ist, kann ich nicht so recht sehen. Natürlich kommen hier - wie der User George Lucas schon anführte - die Mythen-Muster zu tragen, aber Rey thematisiert ja sogar, dass sie selbst überrascht ist, wie sie den Falken geflogen ist - von dem Mindtrick ganz zu schweigen. Aber eigentlich müssen wir das gar nicht weiter ausdifferenzieren, denn die Kritik am schnellen Lernen von Rey, die ja ursprünglich gar nicht von mir kommt, wird sich sicher auflösen, wenn ihre Mystery-Box geöffnet wird.
(mmhhh... delikates Sprachspiel unbeabsichtigt!)
@die, die es betrifft...
Langsam wieder runterkommen. Die eigentliche Diskussion hier ist zu fruchtbar, um wegen Nebensächlichkeiten runtergezogen zu werden.
@(User) George Lucas
Zitat:
"Thema Ausgangssituationen: dazu habe ich ein paar Posts früher schon etwas geschrieben (Stichwort Symmetrie). Kurz zusammengefasst: drei Trilogien: 1. Fall, 2. Tyrannei, 3. Aufbau."
Würde ich ja auch begrüßen, aber vom Aufbau habe ich noch nichts in TFA gesehen...
Zum Thema "Grundlagen-Exposition"...
Zitat:
"Könnte man diese nachsichtige Rechtfertigung/Erklärung nicht auch Episode VII zugestehen?"
Theoretisch ja, aber diese Frage kann ich im konkreten Fall erst in zwei oder vier Jahren sicher beantworten...
Zum Thema "Sklave Anakin"...
Zitat:
"hier rettet wieder nur die Idee den Film, denn die Ausführung ist unvollständig bis stümperhaft. Für einen Sklaven führt Anakin nämlich ein sehr angenehmes Leben. Freunde, Rennen fahren, gutes Wetter, ein eigenes Zimmer mit Spielzeugen, eine liebende Mutter"
Ein freies Leben ist das trotzdem nicht. Er oder seine Mutter könnten jederzeit verkauft werden und er kann sich seinen zukünftigen Werdegang nicht aussuchen. Bei einem malträtierten Sklaven-Anakin hätte man wohl erwartet, dass er sich irgendwann in ungemäßer Weise an der Gesellschaft rächen will und deshalb zu Vader wird. Aber für die angepeilte und umgesetzte Charakter-Entwicklung macht diese Sklaven-Vorgeschichte imho absolut Sinn.
Zum Thema "Reys Fähigkeiten"...
Zitat:
"Der Film verrät soviel: sie ist bei Kylo Rens Massaker anwesend, also kann man davon ausgehen, dass sie in Lukes Jedi-Akademie war..."
Wahrlich nicht sicher: Sie hat schließlich auch Erinnerungen in ihrer Vision, die nur von Luke stammen können (z.B. Bespin-Flur und sein "Nooo"-Schrei)...
Zitat:
"Ich muss leider zugeben dass mir zu ihrer Verteidigung am Ende nicht viel bleibt, als auf ihre noch offene Zukunft und eventuelle Erklärungen zu verweisen. Ausser meiner Zuversicht habe ich nichts, ich gehe aber davon aus, dass Abrams und Kasdan hier nicht einfach nur so eine Powerfrau in den Film geworfen haben."
Geht mir ja ähnlich...
Zitat:
"Gehören wir beide zufällig zu der Generation der Anfang-Dreißiger, wenn ich fragen darf? Kannst du dich noch erinnern, wie deine Reaktion war, als du aus Episode I kamst?"
Ich werde in einem Monat 45 und kann mich sogar noch daran erinnern, wie meine Reaktion war, als ich aus "Krieg der Sterne", "Das Imperium schlägt zurück" und "Die Rückkehr der Jedi-Ritter" kam...
Aber gut, Episode 1:
Meine Erwartungshaltung war riesig und zunächst war ich etwas verwirrt und zum Teil enttäuscht, weil ich natürlich auch das gewohnte "Star Wars" erwartet hatte. Doch bereits nach kurzer Zeit veränderte sich dieser Eindruck. Die Space-Fantasy-Welt, die sich mir in Ep.1 präsentierte, konnte ich schließlich als die Vergangenheit der "Galaxy far, far away..." akzeptieren und sogar sehr schätzen: Funktionierende Jedi eilen einer Königin auf einer exotischen Welt zu Hilfe, Anakin trifft auf Obi-Wan, Coruscant hätte ich gerne besucht, der uralte Sith-Begriff wird endlich in die Filme übernommen, Maul kam cool rüber - auch wenn er etwas verheizt wurde, Palpatines Weg wird als große Intrige angedeutet, wir lernen die Mutter der Skywalker-Zwillinge kennen, die Senatsszene mit Padme ist erwachsener als alles, was wir vorher in SW hatten, die Designs haben mir ausgesprochen gut gefallen. Die Charaktere konnten mich zwar lang nicht so wie die OT-Figuren faszinieren, aber immerhin ausreichend. Und Anakin war für mich nie ein nerviger Rotzbengel und auch Jar Jar mochte ich direkt, auch wenn ich mir bei ihm gewünscht hätte, dass man den Furz-Humor weggelassen hätte. Ich empfand die Handlung als angenehm sinnig, wunderte mich aber, dass man uns nicht schon mehr von der erwarteten Vorgeschichte der OT zeigte. Erst im Zusammenspiel mit den anderen PT-Teilen erachtete ich auch die Handlung von Ep.1 für das Gesamtwerk als relevanter als zunächst gedacht.
Meine Probleme waren punktuell und mit den Aspekten verknüpft, die den Film als etwas erscheinen ließen, das sich an ein noch deutlich jüngeres Publikum als bisher schon richtete:
Jar Jar war für mich - wie ich schon sagte - mit gewissen Abstrichen eine willkommene Figur, aber dass sich die Neimodianer (als die Übeltäter) so albern verhielten, war schon schlimm. Noch ärger war, dass Jar Jar nicht die Ausnahme war, sondern dass auch die anderen Gungans so daherschnatterten. Tarpals "Du sein in großes Kacka" schmerzt auch heute noch, und die Sprache und das Spucken von Boss Nass geht gar nicht. Hätte man die Gungans in ihrer eigenen Sprache reden lassen und mit (ernsthaften) Untertiteln wie bei Jabba versehen, hätte ich das sehr begrüßt... Auch Anakins "Unfälle" auf Naboo und im All waren suboptimal - da hätte ich mir schon gewünscht, dass er den Ruf der Macht gespürt hätte...
Die so krass auf jüngere Kinder abzielenden Elemente wurden dann in den Folgefilmen weiter runtergefahren. Die hatten dafür aber natürlich andere Probleme - doch das wäre ein weiteres Thema. Rückblickend hätte ich mir später noch gewünscht, wenn man die Kontinuität vorsorglich besser bedient hätte. So wäre es sehr schön gewesen, wenn man z.B. Dooku bereits in Ep.1 noch im Rat erlebt hätte etc.pp.
Fazit: Ich war nie ein Ep.1-Hater. Ich hatte nicht das Gefühl, dass GL meine Kindheit vergewaltigt hätte. Ich mochte sogar JarJar. Die schon genannten Aspekte lagen mir zwar im Magen, versauten es mir aber nicht völlig (hätten sie aber, wenn es sich in dieser Weise fortgesetzt hätte). Mir gefiel die Story und ich hoffte nur, dass all das, was ich noch sehen wollte, auch noch nachgereicht würde. TPM landete damals für mich - nach den OT-Filmen - auf Platz vier der Reihe, aber er war immerhin ein eigenständiger "Star Wars"-Film, der trotz dieser Position nicht schlecht war.
Zitat:
"Wenn ich mich nicht irre, ist die offizielle Information, dass Snoke aus der Prequel-Ära stammt. Frag mich aber nicht nach der Quelle, vielleicht weiß da jemand bescheid."
Ich meine, dass Abrams mal geäußert hat, dass er ein altes Wesen der Dunklen Seite ist. Was immer das heißen mag...
Darth Jorge
@Darth Jorge
Da ja TFA die PT so prominent ins Gespräch gebracht hat, Ist mir noch was aufgefallen. Da Palpatine ja um Anakins Begabung wusste, gehörte es eigentlich mit Absicht zu seinem Plan, ihn von den Jedi ausbilden zu lassen und quasi einen Sleeper in deren Reihen zu haben, oder kam der Gedanke ihn zu bekehren erst später?
Wäre ja schon ziemlich perfide.
Wookiehunter
@ Darth Jorge:
- "Aber eigentlich müssen wir das gar nicht weiter ausdifferenzieren, denn die Kritik am schnellen Lernen von Rey, die ja ursprünglich gar nicht von mir kommt, wird sich sicher auflösen, wenn ihre Mystery-Box geöffnet wird. (mmhhh... delikates Sprachspiel unbeabsichtigt!)"
Bleibt die Frage, von wem sie geöffnet wird...
- "Würde ich ja auch begrüßen, aber vom Aufbau habe ich noch nichts in TFA gesehen..."
Ich habe auch in Episode I noch nichts vom Fall gesehen
- "Wahrlich nicht sicher: Sie hat schließlich auch Erinnerungen in ihrer Vision, die nur von Luke stammen können (z.B. Bespin-Flur und sein "Nooo"-Schrei)..."
Nun ja, bei dem Regen-Massaker ist ja ein kleines Mädchen zu sehen. Das dürfte Rey sein. Aber ja, bestätigt ist das meines Wissens nicht, und technisch gesehen ist das Spekulation.
- "Das stimmt. Das schnelle Erlernen der Macht ist da gravierender - bzw. der bisherige Mangel einer Erklärung dafür..."
Rey scheint mir nicht jemand zu sein, der wie Luke die Macht als outsider erlernt, sondern sich an sie erinnert. Ich kann mich natürlich irren.
- "Ein freies Leben ist das trotzdem nicht. Er oder seine Mutter könnten jederzeit verkauft werden und er kann sich seinen zukünftigen Werdegang nicht aussuchen."
Das klingt für mich nach Zurechtbiegen, aber ich nehme deine Meinung natürlich als solche zur Kenntnis. Wenn es aber um effektive Vermittlung von Informationen und Emotionen in einem Film geht, dann wäre ein etwas entbehrungsreicheres Leben vielleicht hilfreicher gewesen. Ich weiß z.B. nicht, warum Anakin Qui-Gon überhaupt folgen will. Die für mich logischere Konsequenz aus einem richtigen, also harten, Sklavenleben wäre nicht...
- "dass er sich irgendwann in ungemäßer Weise an der Gesellschaft rächen will und deshalb zu Vader wird"
... sondern dass er Jedi werden will, um die Ungerechtigkeiten, die ihm und seinen Mitgefangenen widerfahren sind und immer noch widerfahren, zu beseitigen. Im Film klingt das ja auch an. Padmé wundert sich, dass es in der Republik immer noch Sklaverei gibt, und Anakin sagt sogar explizit, er würde irgendwann zurückkommen und seine Mutter und alle Sklaven befreien. Schade, dass zumindest was das Sklaventhema angeht, darauf nicht mehr eingegangen wurde. Seltsam, dass Lucas diese Thematik, die ja auch eine simple aber nachvollziehbare Motivation gewesen wäre, nicht weiterverfolgt hat, obwohl er sie ja selbst vorbereitet hatte.
- " und kann mich sogar noch daran erinnern, wie meine Reaktion war, als ich aus "Krieg der Sterne", "Das Imperium schlägt zurück" und "Die Rückkehr der Jedi-Ritter" kam..."
Und?
- Zu Episode I:
Das world building und die Kreativität haben mich damals bei Episode I ebenso beeindruckt und tun es heute teilweise immer noch. Auch ich war aber am 20. August 1999 irritiert, als ich Otoh Gunga oder den sehr glatten und schnörkellosen Jedi-Tempel sah. Ich kann dir sogar noch bis heute genau sagen, an welcher Stelle der Frust ungefiltert ausbrach.
(zuletzt geändert am 04.01.2016 um 02:52 Uhr)
George Lucas
Wookiehunter
@George Lucas
Zitat:
"Ich habe auch in Episode I noch nichts vom Fall gesehen"
So? Die Sith kehren zurück und fordern erste Opfer, die Intrigen im Senat werden erkennbar, die Jedi lassen schon erahnen, dass sie die finale Weisheit bereits aus den Augen verloren haben...
Zitat:
"Nun ja, bei dem Regen-Massaker ist ja ein kleines Mädchen zu sehen."
Bist du dir da sicher?!? Wäre mir nicht aufgefallen...
Zitat:
"Rey scheint mir nicht jemand zu sein, der wie Luke die Macht als outsider erlernt, sondern sich an sie erinnert."
Sehe ich ganz genau so. Die Macht erwacht in ihr - sie hat also nur eine Zeit lang geschlafen...
Zum Sklaventhema:
Anakin hat ja schon einiges erlebt und entsprechend wohl auch gesehen. Schließlich ist er und seine Mom doch auch schon von Gardulla verkauft worden. Aber du hast sicher recht, dass man da mehr hätte herausholen können...
Zitat:
"Und?"
Ich wollte nur konkretisieren, dass ich nicht nur entsprechend alt bin, sondern seit dem "Star Wars" auch schon verfolge. Ich gehöre also zu der Generation, die sich mit der PT oft besonders schwer tut...
Wollte sicher keine Fan-Überlegenheit oder Altersweisheit andeuten . . .
@Wookiehunter
Zitat:
"Wurde das Thema der Sklaverei nicht in der Clone Wars Serie wieder aufgegriffen?"
Jupp, wurde es. TCW hat eh vieles nachgereicht, das ich in der PT vermisst habe...
Darth Jorge
@Jorge:
"So? Die Sith kehren zurück und fordern erste Opfer, die Intrigen im Senat werden erkennbar, die Jedi lassen schon erahnen, dass sie die finale Weisheit bereits aus den Augen verloren haben..."
Naja. Ich sehe in Episode 7 eine Schülerin die Luke zurück holt. Und wie der Film ja sagt: This begins to make things right. Natürlich geht da einiges schief im Verlauf des Films aber wenn es nur fröhlichen Aufbau gibt macht es für eine Filmreihe auch wenig Spannung.
Zudem sage ich immer, wenn Episode 7 besser Episode 10 genannt worden wäre, dann hätte genau dieser "Aufbau" eben in den Episoden 7-9 (den Prequels der Sequels) seinen Platz gefunden. Letztlich hören wir von den Ereignissen des Wiederaufbaus in Episode 7 auf die gleiche Art wie vom Fall der Republik/Jedi in Episode 4.
""Nun ja, bei dem Regen-Massaker ist ja ein kleines Mädchen zu sehen."
Bist du dir da sicher?!? Wäre mir nicht aufgefallen..."
Ne. Da liegt Lucas-User falsch. Beim Massaker steht sie als aktuelle Rey da. "Kleinkind" wird sie erst in der Sequenz nach Luke und R2 (also in der Jakku-Sequenz). Allerdings könnte die Szene wo der Jedi/Ren-Ritter auf sie runterblickt bevor er vom Kylo-Schwert durchbohrt wird durchaus andeuten, dass Rey hier sehr klein ist und eben "hoch schaut".
"Anakin hat ja schon einiges erlebt und entsprechend wohl auch gesehen. Schließlich ist er und seine Mom doch auch schon von Gardulla verkauft worden. Aber du hast sicher recht, dass man da mehr hätte herausholen können..."
Aber da sind wir ja beim Kernproblem des Storytellings in Episode 1-3. Das wird gesagt und darüber kann man es sich herbeibiegen. Aber viel zu oft sehen/fühlen wir in der PT was anderes oft völlig konträres zu dem was wir gesagt/erklärt bekommen. Nicht nur im Bezug zur OT-Anküpfung sondern eben auch aktiv in einem Film oder intern der PT.
Die Sklaverei ist ein schönes Beispiel. Weder Shmi noch Anakin scheinen bis auf die Tatsache in ihrer Vorstadt-Siedlung zu leben "versklavt". Sicher ist das mit Lucasschem-Coming-Of-Age (Muss aus der Vorstadt raus auf eigenen Beinen die Welt sehen) zu verstehen. Aber wer jetzt nicht den Anspruch hat "Alle Sterne zu besuchen" und gerade in den Lebensumständen von REY die wir in Episode 7 sehen und fühlen können, hatten Shmi und Ani ein wirklich glückliches Leben.
Im Vergleich reden wir hier bei Ani vs. Rey wirklich von "Ich muss dem amerikanischen Vorstadtleben entkommen um mich wirklich frei zu fühlen" vs. "Ich lebe in einem zerstörten Land von den Überresten von Kriegen und will nur ein paar Brote und einen Menschen der mich liebt."
Vielleicht fängt da ja schon die besser Empathie zu Rey im Vergleich zu Anakin an. Und die Divergenz zwischen dem was Lucas in der PT zeigt und was er sagen will. So ein bissle der Greedo-Shot-First-Gedanke der den späten Lucas da befallen hat.
@Wookie:
Jepp. TCW bügelt sehr viel aus was die Filme nicht oder falsch erzählt haben. Auch viele OT-Anschlüsse.
(zuletzt geändert am 04.01.2016 um 09:48 Uhr)
McSpain
@Rey und ihre Machtfähigkeiten:
Ich hatte mir kurz nach der Mitternachtspremiere gemeinsam mit einem alten Schulfreund Gedanken über Rey und ihr Machtfähigkeiten gemacht. Beide kamen wir zu dem Schluss, dass Rey aller Wahrscheinlichkeit nach wohl eine Schülerin von Lukes Jedi-Akademie gewesen sein könnte, die möglicherweise auf Jakku vor den Rittern von Ren in Sicherheit gebracht werden musste, nachdem sie Zeugin eines grausamen Massakers an Lukes Schülern wurde. Die Kleidung, die das Mädchen in der Flashback-Szene trug, ähnelte jedenfalls einer Padawan-Robe.
Möglicherweise litt Rey seither an einer Art von posttraumatischen Amnesie, die sie all die schrecklichen Ereignisse aus ihrer Kindheit vergessen oder verdrängen ließ. Durch die Begegnung mit Maz und Lukes Lichtschwert kamen plötzlich all die Erinnerungen wieder hoch, wodurch sie ihre eigentliche Bestimmung erfuhr:
Nämlich ihren damaligen Meister aus dem Exil zurückzuholen und ihm das zurückzugeben, was er einst selbst auf Bespin verloren hatte: Seine Waffe und sein Vertrauen in sich selbst.
(zuletzt geändert am 04.01.2016 um 13:11 Uhr)
DerAlteBen
Hmm was wohl mit Lukes grünem Lichtschwert geschehen ist?
Wie fandet ihr eigentlich Anakins blaues Lichtschwert in TFA? Sah es etwas zu modern aus oder voll okay? Also für mich sah es ein Stück älter aus, als es bei den PT-Lichtschwertern der Fall war. Aber ähnlichkeit mit TESB war irgendwie nicht da. Ob der Kristall ausgewechselt wurde? Ich erinnere mich an eine News, dass TFA absichtlich die Lichtschwerter oldschool darstellen will. Aber irgendwie sahs in TFA in einem guten Zustand aus. Besser als wir es kannten.
Kyle07
@ Darth Jorge:
Zu allererst: du hast mich missverstanden, mein "Und?" sollte nicht "Was interessiert mich das" heißen sondern, ganz im Gegenteil, "Bitte erzähl"
- "Bist du dir da sicher?!? Wäre mir nicht aufgefallen..."
Ist mir sofort aufgefallen, aber vielleicht war das ja Einbildung. Ich dachte ja auch immer, dass das eindeutig Lukes Lichtschwert ist, was da in Episode V in die Wolken fällt...
- "So? Die Sith kehren zurück und fordern erste Opfer, die Intrigen im Senat werden erkennbar, die Jedi lassen schon erahnen, dass sie die finale Weisheit bereits aus den Augen verloren haben..."
Verschieben wir diese Diskussion auf 2019. Ich werde da sein
George Lucas
@ George Lucas: Uff irgendwo hab ich das hier auch iwo vor kurzem geschrieben. Aber seit TFA draußen ist, verfolge ich meine eigenen Posts garnicht mehr.
Ja, ich hab auch gemeint dass Lukes Lichtschwert in den Kern von Bespin gefallen ist. Ich denke mein Kommentar blieb dahingehend unbeantwortet. Keine Ahnung obs sogar in dieser News war.
(zuletzt geändert am 04.01.2016 um 13:22 Uhr)
Kyle07
Kyle07
@DerAlteBen
"@Großmoff Nase:
"Ich will mehr Kontinuität in Kombination mit Innovation (der Geschichte) und dafür weniger Popkultur und Fanservice (wenn ich den Begriff verwenden darf) und vor allem will ich Substanz und Universalität."
Öooohm, ja. Das ist schön. Ich habe allerdings nicht die leiseste Ahnung, was du damit meinst. *Schnute verzieh*"
Vorsicht, bei dem Folgenden geht es nur und ausschließlich um meine Sichtweise.
Kontinuität = Einheitlichkeit = Zusammengehörigkeit der Filme
Die Star Wars Filme haben alle eine gemeinsame Logik, einen gemeinsamen Themenkreis/Weltanschauung/Philosofie und eine gemeinsame stilistische Erzählweise gehabt.
Das erwarte ich von einem Star Wars Film. Was dort nicht rein passt wird auf Star Wars Tauglichkeit hinterfragt (musste bei mir auf die PT erdulden und hat bestanden).
TFA hat hier einige gravierende Abweichungen.
Innovation = Weiterentwicklung = Bereicherung = Sinhaftigkeit der Filme
(klassisch symbolisiert durch TESB, der ein ganz anderer Film als ANH war, aber Star Wars so viel größer gemacht hat)
TFA stellt bis jetzt noch keine Weiterentwicklung oder Bereicherung dar. Die Geschichte von Star Wars ist mit diesem Film kein Stück bereichert worden. Die Star Wars Tragödie endet noch immer bei Episode 6. Ob Episode 8 das ändern wird weiß ich nicht, Episode 7 trägt jdenfalls nichts wesentliches dazu bei.
Popkultur = Mode = Zeitgeist = Vergänglichkeit
Mode ist auch gleich Aufteilung, Differenzierung, Teilung und Spaltung der Gesellschaft (siehe Text von "Freude schöner Götterfunken"
Star Wars ist bisher aber Zeitlos und soll es meinetwegen auch bleiben.
TFA enthält teilweise "coole" Sachen, oder aktuelle Referenzen, die diese Zeitlosigkeit gefährden.
Fanservice haben wir denke ich hier im Forum genug diskutiert. Ich will keine Filme für Fans, ich will Filme, die aus sich selbst heraus entstehen und ihr eigenes Fundament haben. Ich will Filme für alle Menschen. Das gilt insbesondere für Star Wars und ich bin der Überzeugung, dass genau as Star Wars so groß gemacht hat.
Ob TFA Fan Service enthält kann sich jeder selber beantworten.
Substanz = Inhalt = Bedeutung = Funktion für die Gesellschaft
Hat ein Film Substanz, bedeutet er uns mehr als nur 2h Unterhaltung. Dann denken und reden wir darüber und Freud und Leid begleiten uns auch noch, wenn der Film schon aus ist. Im Besten Fall führt der Film dazu, dass wir uns mit den entsprechenden Fragen zu unserem leben auseinander setzen.
Hatten Star Wars Filme definitiv, hat auch TFA das? Ja aber weniger.
Universalität = Allgemeingültigkeit = Kulturübergreifend = Frei
Frei von Einverleibungen und Missbrauch, frei von Deutungsansprüchen
Star Wars hat wesentliche Themen der Gesellschaft und des persönlichen menschlichen Schicksals so bearbeitet, dass jeder Mensch und jede Gesellschaft es verstehen und, dass die Konflikte in jeder Gesellschaft funktionieren und von Bedeutung sind.
TFA behandelt diese Themen weniger und opfert die Universalität zum Teil.
Grossmoff Nase
@Lucas:
In Kartoffelqualität, Spiegelverkehrt und ohne Ton. (https://www.youtube.com/watch?v=yL5d6PKctQg)
Nicht mal meine Theorie mit der Kamera stimmt. Rey ist nur auf Jakku als Kind zu sehen.
@Nase:
Mach es heute mal kurz und präzise:
Stimme der Definition der Begriffe zu sehe aber die Ausprägung in Episode 7 davon komplett anders als du.
(zuletzt geändert am 04.01.2016 um 14:34 Uhr)
McSpain
@George Lucas
"Wenn sie so tatsächlich deine Meinung widerspiegelt, dann haben wir was gemeinsam; obwohl ich viele Punkte, die du hier aufgezählt hast, anders sehe."
Eine Wertung wie 7/10 würde ich persönlich vermeiden. Ich stimme mit ihm über das Gefühl, dass der Film hinterlässt, überein. Ein toller Unterhaltungsfilm, der einen voller Fragen zurück lässt. Ich kann den Film nicht bewerten, da er nicht abgeschlossen wirkt. Der Film wirkt auf mich ohne Episode 8, oder was ich davon erwarte, unfertig.
Auch sonst kann ich seiner Beurteilung nur zustimmen. Ich bin vielleicht nicht in allen Punkten 100% seiner Meinung und viele Punkte hat er in seinem Review verständlicherweise nicht angesprochen, aber im großen und Ganzen passt das schon.
Ich meine auch hier genau diese Punkte vorgebracht zu haben. Meine Formulierung war wohl etwas schärfer, da ich nicht versucht habe ein ausgewogenes Review für ein breites Publikum zu verfassen, aber der Inhalt passt etwa.
Was natürlich in einer Diskussion passiert und in einem Review nicht, ist die Diskussion. Trage ich einen Kritikpunkt vor, wird dieser "angegriffen" und ich verteidige ihn. Dadurch mag der Eindruck entstehen, ich würde den Film verreißen wollen. Das ist aber nicht meine Intention.
Es gibt aber schon eine gewisse Sendewirkung die ich im Hinterkopf hatte. Niemand wird bestreiten, dass Disney und vielleicht auch Abrams eine deutliche Distanzierung zur PT vorgenommen haben und das diese vor Allem durch die Reaktionen und Diskussionen einiger lautstarker Fans angestoßen worden waren. Ich empfinde nunmal, dass TFA in vielen Punkten dabei zu weit von Star Wars abgekommen ist und möchte gerne, dass die Fans einen entsprechenden Gegendruck auf Disney bezüglich Ep8 erzeugen. Daher haue ich nun auch etwas doller auf die Kacke.
Das erstaunlichste für mich an TFA ist nach einiger Bedenkzeit nun, dass er mich so kalt lässt. Dieses Gefühl hatte ich direkt nach und auch schon im Kino und ich musste das erst einmal verarbeiten, denn das hatte ich am allerwenigsten erwartet. Der Film hat mich gut unterhalten und ich habe gelacht (ok, hier und da auch mal die Augen verdreht) aber er hat mich nicht wirklich berührt und auch nicht enttäuscht. Er ist mir im grunde total egal. Ich warte mal auf Ep8 aber Ep7 ist für mich und "mein" Star War im Moment völlig bedeutungslos.
Wenn ich mir die Machart des Films anschaue, verstehe ich auch warum. Der Film ist so angelegt, dass er eventuell begeistert, mindestens unterhält aber nach möglichkeit nicht enttäuscht. Daher fehlt dem Film der Charakter, den ich lieben oder hassen könnte. Das ist zumindest mein momentanes Fazit.
Grossmoff Nase
@George Lucas
Zitat:
"Bitte erzähl"
Das ist einfach und schnell erledigt:
ANH
- Absolute Begeisterung!
TESB
- Ich war kurze Zeit etwas unsicher berührt davon, dass so ein grimmiger Film gefolgt war - trotzdem war ich absolut begeistert.
RotJ
- Ein zweites mal Tatooine und ein zweiter Todesstern störten mich etwas. Ich verstand dies zwar als narrative Klammer der Trilogie, trotzdem kam mir die nach nur einem Zwischenfilm etwas zu schnell. Heute habe ich damit übrigens kaum Probleme, da durch die PT Tatooine zum Schicksalsplaneten wurde und die Superwaffenagenda der Bösewichte nun auch bereits in AotC beginnt. Entsprechend kann man dies als wesentliches und ewig finales Ziel der Bösewichte (in einem Space-Fantasy-Film) ganz gut akzeptieren (eine weitere Qualität der PT ist für mich entsprechend, dass sie die OT noch weiter mit Bedeutung auflädt). Deshalb hätte ich auch mit Stakiller-Base in der ST keine Probleme gehabt. Nur hätte ich es besser gefunden, wenn die nicht direkt im ersten Teil aufgetaucht wäre und dann auch nicht so - mir nichts dir nichts - wieder hochgejagt worden wäre.
Zurück zu RotJ: Endor war mir etwas zu irdisch und die Atmosphäre dort etwas zu sehr wie die eines Sonntag-Nachmittag-Films - insbesondere wenn man den düsteren Vorgänger bedenkt. Die Ewoks waren mir ein klein wenig zu kindlich ausgerichtet - aber das ging schon noch. Insgesamt hatte ich also nur kleine punktuelle Aspekte zu bemängeln, die sich zum Teil später sogar relativiert haben. Insgesamt war ich aber wieder begeistert - insbesondere da der Film wirklich den perfekten Abschluss einer Saga bildete und damit die Trilogie zu einem Ganzen werden ließ. Nur etwas traurig war ich, da es nun zu einem Ende gekommen war...
Zitat:
"Verschieben wir diese Diskussion auf 2019. Ich werde da sein"
So soll es sein!
Darth Jorge
Anakin und Sklave
Der Begriff Sklave wird heute populär etwas extrem verwendet. Wir denken an Sklaven aus Afrika, die in Schiffsrümpfen gefercht werden und von den Baumwollplantagenbesitzern ausgepeitscht werden.
Sklaverei ist aber auch die normale Arbeitsverteilung moderner Zivilisationen. In der Antike wurde dies durch Bürger und Volk unterschieden. Dabei hatte das Volk weniger Rechte aber durchaus Aussicht auf ein glückliches Leben Man spricht dann besser von Arbeitssklaven. Sklaven als Handelsware sind natürlich unter Umständen schlechter drann, weil sie noch weniger Rechte haben.
Heute haben wir alle theoretisch gleiche Rechte, aber die Aufteilung in Arbeitende und Besitzende gibt es immer noch. In modernen Wirtschaftsnationen haben wir es eher mit Konsumsklaven zu tun. D.h. die Unterscheidung in Jene, die für Geld arbeiten, um zu konsumieren und Jene, die ihr Geld arbeiten lassen, um zu leben. Der entscheidende Faktor ist hier das Geld bzw. der Besitz, daher auch Kapitalismus.
Anakin und seine Mutter, wie sie in Ep1 dargestellt werden liegen auf dem Sklavenranking damit schon relativ weit unten. Vielleicht nicht so weit unten, wie die Afrikaner auf den Baumwollplantagen aber etwa auf Niveau des typischen Sklaven der Antike. Sie haben keine Rechte und sind Eigentum, aber sie werden nicht ausgepeitscht oder bei verknappter Nahrung gehalten.
Grossmoff Nase
@ Grossmoff Nase:
- "Der Film ist so angelegt, dass er eventuell begeistert, mindestens unterhält aber nach möglichkeit nicht enttäuscht. Daher fehlt dem Film der Charakter, den ich lieben oder hassen könnte. Das ist zumindest mein momentanes Fazit."
Ein Film, den man hasst, hat zumindest Charakter - interessanter Punkt. Kann ich sogar nachvollziehen. Mit dem Gedanken, wenn auch in abgemilderter Form, im Hinterkopf sehe ich mir das nächste Mal Episode I an
George Lucas
@Nase:
Joah. Aber ich denke weiterhin, dass man Anakins Weg, Entschiedungen und Charakter besser verstehen würde wenn er eben aus einer (märchenhaft überzogenen) klassischen Arbeitsklaven-Situation geflohen werde und nicht von einer scheinbar (was wir im Film sehen) Behüteten Vorstadt-Oh, der Chai-Latte kostet jetzt 2,30€ und wieso war ich noch nie in Europa, mein Studien-Kredit-Bringt-Mich-um-Konsumsklaverei.
Etwas mehr Gefahr und Leid und Bedrohung hätte mich schon in Episode 1 mit Anakin mitfühlen lassen können. Aber wie gesagt habe ich dieses Problem mit der ganzen PT. Es "erzählt" eine starke Geschichte, aber es zeigt diese nicht.
McSpain
@Darth Jorge
Wirkung Episode 1
Ich war damals ca. 19 Jahre alt. Da der Film erst Monate später nach Deutschland kam und ich nicht extra für den Film verreisen wollte habe ich ihn erst gesehen, nachdem der weltweite Hype schon abgeklungen und einige Diskussionen bereits geführt worden waren. Ich war aber auch sonst relativ gut auf den Film eingestellt.
Dazu muss man aber meine Ausgangssituation verstehen.
Ich hatte die OT irgendwann in den 90ern im Fernsehen und auf Video gesehen. Die Filme haben mich so begeistert, dass ich nach Filmen gesucht habe, die auch so sind. Damals dachte ich zunächst, dies müssten Weltraumfilme sein. Nun stieß ich bei meiner Suche auch auf gute Filme aber keiner der Filme war mit Star Wars vergleichbar. 1999 war dann auch die Zeit, ich der ich vor einem Berufswechsel stand (Ausbildung fertig) und davon träumte, in die Film- oder Computerspielbrange zu wechseln (vornemlich als Grafiker).
Bei TPM kam das nun alles zusammen. Endlich wieder ein neuer Star Wars Film und das berufliche Interesse an den neuen technischen Möglichkeiten des Geschichtenerzählens.
Ich war aber auch gut über den Inhaltlichen Hintergrund der neuen Trilogie informiert und da ich mich schon damals etwas mit Film beschäftigt hatte, waren mit die Anforderungen einer solchen Verfilmung schon damals bekannt. Ich hatte auch die Interviews von George Lucas (so viele gab er ja nicht) genau gelesen und wusste etwa worauf ich mich einstellen musste, auch wenn ich die Geschichte selber noch nicht kannte und Spoiler vermieden hatte.
Mit diesem Rucksack ging ich ins Kino und war begeistert. Der Film war nicht in allen Punkten dass, was ich mir erhofft hatte, aber es war definitiv ein Star Wars Film und das alleine war schon etwas außergewöhnliches. Ich habe auch durch mein berufliches Interesse die vielen Bilder damals in mich aufgesogen und sie haben diese Zeit ein Stück weit geprägt. Damals war mein größter Traum, selber an der Produktion eines solchen Films mitarbeiten zu können.
Ich war mir auch damals schon durchaus bewusst, dass der Film in einigen Punkten nicht an die OT heranreicht, aber die Begeisterung über die positiven Elemente haben diese Kritikpunkte damals unbedeutend erscheinen lassen. Heute kümmert mich das nicht mehr. Ich habe immernoch Spaß dabei diesen Film zu schauen, auch wenn ich mich von der damaligen Begeisterung etwas wegentwickelt habe.
Heute sehe ich an einigen Reaktionen, dass es vielen mit TFA so ähnlich geht wie mir damals mit TPM. Sie sehen die Schwächen, aber es ist ihnen egal und die Begeisterung überwiegt. Nur verstehe ich nicht, was die Begeisterung heute auslöst. Bei mir war es damals der Umstand, dass es ein neues Star Wars Film war und die technischen Möglichkeiten meine beruflichen Zukunftsträume beflügelten.
Grossmoff Nase
@McSpain
"Etwas mehr Gefahr und Leid und Bedrohung hätte mich schon in Episode 1 mit Anakin mitfühlen lassen können. Aber wie gesagt habe ich dieses Problem mit der ganzen PT. Es "erzählt" eine starke Geschichte, aber es zeigt diese nicht."
Kann ich nachvollziehen. Bei mir hatte dass damals nicht so eine Starke Störung verursacht. Das Hauptthema hatte ich ja vor allem in der Trennung von der Mutter gesehen und nicht so sehr in dem Leid Anakins als Sklave.
Interessant ist dabei aber auch, dass mich das damals bei Ep1 nicht gestört hat, aber die emotional schwach untermauerten Momente bei TFA sehr wohl stören.
Wie du schreibst "Aber wie gesagt habe ich dieses Problem mit der ganzen PT. Es "erzählt" eine starke Geschichte, aber es zeigt diese nicht." Könnte ich es 1:1 auf TFA anwenden. Alle wichtigen Elemente der Geschichte in TFA werden eher angedeutet aber nicht erzählt. Daher müssen wir hier darüber debattieren, was Kylo, Finn oder Rey bewegt oder ihr Handeln und ihre Fähigkeiten erklärt. Gleiches gilt für die FO und die NR. Der Film erzählt es nicht, wir müssen es hier erzählen. Das Problem hatte ich bei der PT nicht oder zumindest in sehr viel geringerem Maße. Vielleicht, weil mir klar war, wer Anakin, Obi Wan, Yoda und Palpatine sind bzw. was aus ihnen wird.
(zuletzt geändert am 04.01.2016 um 15:39 Uhr)
Grossmoff Nase
@Nase:
Ich war von Episode 1 auch erstmal begeistert. Ich hatte eigentlich beim ersten mal immer das Problem vorher den Roman gelesen zu haben und dann immer den Film schwächer empfand da die falschen Szenen fehlten (wäre mir bei TFA wohl auch so gegangen). Ansonsten war ich bei TPM aber gut unterhalten und bei den nächsten 2 Filmen war das Gefühl immer: "Zum Glück etwas besser als der davor." Zudem bei Teil 3 noch: Die letzten 10 Minuten waren zumindest endlich Star Wars-Feeling.".
Episode 1, 2 und 3 haben aber bei mir schon beim zweiten und dritten gucken stark abgebaut und je länger sie her sind desto weniger gern schaue ich sie mir an. Inzwischen verzichte ich auch schon bei Marathons gerne drauf. Weil sie mir je länger ich sie betrachte mehr und mehr Fehler auffallen und bei Episode 7 gewinnt bisher jedes Ansehen und jede Überlegung dazu.
"Wie du schreibst "Aber wie gesagt habe ich dieses Problem mit der ganzen PT. Es "erzählt" eine starke Geschichte, aber es zeigt diese nicht." Könnte ich es 1:1 auf TFA anwenden. Alle wichtigen Elemente der Geschichte in TFA werden eher angedeutet aber nicht erzählt."
NEEEEEEEEEEEeeeeeeeeein. Eben genau das Gegenteil ist der Fall. Du beziehst dich auf die fehlende Geschichte zwischen Episode 6 und 7 und die Dinge die absichtlich noch geheim sind. Da kann ich auch TPM nicht vorwerfen nicht zu zeigen das Palpatine Sidous ist oder woher der Senat und die Handelsföderation kommen.
Was ich meine ist folgendes: Die PT erzählt mir "Obi Wan und Anakin sind beste Freunde" das wird in vielen Expositonen gesagt. Es gibt aber keine wirkliche Szene wo ich den Figuren wirklich abnehme das sie Freunde sind. Ich weiß das Anakin Listenreich im Krieg ist. Seh ich nicht. Ich weiß dass Anakin ein Sklave ist. Ich weiß das ObiWan bereit für die Prüfungen ist und Anakin nicht. Ich weiß dass Amidala nach Naboo zurück muss weil ihr Volk leidet. (!!)
Aber alles das sehe ich in diesem Film nicht. Ich bekomme es gesagt und wenn ich den Figuren alles glaube was sie sagen funktionieren die Prequels fast als Geschichte. Aber die Schere bleibt groß.
TFA geht ja schon sehr plakativ und sogar übertrieben den anderen Weg. Hier kriegen wir fast nichts erzählt. Es wird alles nur angedeutet, angespielt. Wir haben schon viel über Logiklöcher z.b. bei Rey und ihrer Entwicklung im Film gehört. Viele beschweren sich da über Punkte ihrer Entwicklung im Film die man aus den Dingen die der Film ZEIGT und eben nicht ERKLÄRT ableiten. So viel davon spielt sich in den Augen und dem Geschicht von Daisy Ridley ab.
Vielleicht haben wir auch mit der PT und TCW verlernt auf Gesichter und Emotionen zu achten?
McSpain
@ Grossmoff Nase:
Ich kann deine Haltung zu den Prequels und zu Episode VII immer besser verstehen.
Das führt jetzt sehr von TFA weg, aber ich wollte trotzdem hier noch einmal einhaken:
- "Das Hauptthema hatte ich ja vor allem in der Trennung von der Mutter gesehen und nicht so sehr in dem Leid Anakins als Sklave."
Dies betrachte ich als symptomatisch für Episode I, und in abgeschwächter Weise auch für die beiden Folgeepisoden: fehlende, bzw. nicht ausreichend dargelegte Motivation. Worauf Lucas hinaus wollte, verstehe ich: Trennung von der Mutter. Aus den Eregnissen des Films ergibt sich jedoch nicht, dass Anakin seine Mutter verlassen MUSSTE. Qui-Gon konnte sie Watto schlicht nicht abkaufen - das war alles an Erklärung, was ich sehr unglaubwürdig finde. Selbst wenn Watto sich nicht darauf einließ - Qui-Gon ist ein mächtiger und selbstbewusster Jedi, zur Not hätte er einfach mit ihr fliehen können. Man kann einwenden, dass das nicht der Rolle der Jedi als Diplomaten entspricht, andererseits ist Qui-Gon als Alternativ-Jedi angelegt, der seine eigene Philosophie hat. In meinen Augen wäre es unproblematisch gewesen, ihn diese Entscheidung treffen zu lassen, vor allem weil es die Figur noch runder (und gleichzeitig eckiger...) gemacht hätte.
Aber ich verliere mich in Details. Mein Hauptanliegen ist das Thema "Motivationen".
Ich kann die Motivationen der Figuren in TFA mit den Informationen, die der Film bietet, eigentlich gut nachvollziehen. Alle weiteren Enthüllungen, die ich noch erwarte und an denen ich Episode VIII auch messen werde, sehe ich als Bonus, der im Idealfall die Figuren dieses Films noch plastischer macht oder sogar meine Perspektive ändert. Die größten Lücken liegen ja in der Vergangenheit von Episode VII; das, was wir im Film selbst sehen und erfahren, ist zumindest innerhalb des Films soweit konsistent. Das eignet sich alles nicht für eine tiefenpsychologische Analyse, aber das ist garnicht das Problem.
Zumindest in der Hinsicht bietet Episode VII in meinen Augen mehr als Episode I. Über Innovation, Variation, Kreativität und Nachahmung haben wir ja schnon genug gesagt. Ich muss abschließend aber auch zugeben, dass mir in Episode VII das Staunen abging, was selbst ein Film wie Episode I damals geschafft hat. Und leider kann ich nicht mal sagen, dass das an meinem Alter liegt.
(zuletzt geändert am 04.01.2016 um 16:27 Uhr)
George Lucas
@Großmoff Nase:
Dazu sage ich mal folgendes:
1) Kontinuität:
Diese sehe ich sehr wohl in TFA. Gerade die Interaktion und Stockübergabe von der alten zur neuen Generation hat sehr gut funktioniert, was man beispielsweise von Indy 4 nicht gerade behaupten kann. Ich sehe auch keinen Bruch im Anschluss an Episode VI als dass man von einer Diskontinuität sprechen könnte.
2) Innovation:
Innovativ war für mich, dass das erste Mal eine Frau im Mittelpunkt steht, die noch dazu mehr als charismatisch und mysteriös ist und mehr zu überzeugen vermag als der gesamte neue Cast der PT. So etwas hatten wir in den vorangegangenen Filmen noch nicht. Innovativ war auch die reale und rasante Inszenierung, welche die CGI-Orgien und die stellenweise äußerst lahme Dynamik der PT schlecht aussehen ließen.
3) Popkultur:
SW war - sofern man das überhaupt als negativ ansehen möchte - immer schon ein Teil westlicher Popkultur. Ich wüsste nicht, weshalb sich das bei TFA bzw. bei Disney geändert haben sollte. Schon Lucas lies keine Gelegenheit aus, um seine Saga in jeder erdenklichen Hinsicht zu vermarkten. Das ist keine Erfindung von Disney und Abrams.
@Substanz:
Zugegeben: TFA wirft gegenwärtig mehr Fragen auf als es zu beantworten vermag, aber Hand aufs Herz: Wieviel Substanz hatte seinerzeit ANH oder TPM als sie den Beginn einer neuen Trilogie eröffneten? Vieles an Plot-Holes, Logiklöchern und offenen Fragen wurde erst in den Folgefilmen oder Begleitromanen geklärt.
@Universalität:
Was für ein geflügeltes Wort! Die First Order repräsentiert klar und unmissverständlich jedes faschistische System, das es jemals in der Geschichte gab. Die Resistance kennen wir ebenfalls aus der Geschichte Frankreichs und die Wiedererrichtung und Bedrohung demokratischer Systeme ist ebenso raum- und zeitlos wie der ewige Widerstreit zwischen Gut und Böse. Was hast du dir denn anderes erwartet? Dass dir der Sinn des Lebens erklärt wird?
(zuletzt geändert am 04.01.2016 um 17:25 Uhr)
DerAlteBen
@McSpain
"NEEEEEEEEEEEeeeeeeeeein. Eben genau das Gegenteil ist der Fall. Du beziehst dich auf die fehlende Geschichte zwischen Episode 6 und 7 und die Dinge die absichtlich noch geheim sind. Da kann ich auch TPM nicht vorwerfen nicht zu zeigen das Palpatine Sidous ist oder woher der Senat und die Handelsföderation kommen."
Ich gebe dir insofern recht, dass TPM vielleicht auf mich anders gewirkt hätte, wenn ich von Anakin und Palpatin nichts gewusst hätte. Ich kann das Rad der Zeit aber nicht zurück drehen und muss TPM daher so sehen, wie ich es erlebt habe. Jedenfalls konnte Lucas bei TPM davon ausgehen, dass zumindest die Fans diese Hintergrundinfos haben dürften. Komischerweise hatten aber ebend viele Fans mehr Probleme damit, als Diejenigen, die Star Wars zuvor nicht oder kaum gesehen haben.
Auf TFA bezogen hilft mir im Moment auch überhaupt nicht weiter, dass vielleicht in Ep8 und Ep9 einige in TFA fehlenden Elemente nachgereicht werden. TFA musste jetzt ohne diese weiteren Filme auf mich wirken. Und TFA hat auf mich gewirkt und an dieser Wirkung können eventuelle Informationen aus noch zu produzierenden Filmen nichts mehr ändern. Der Film ist jetzt so wie er ist, Ende und aus.
"Was ich meine ist folgendes: Die PT erzählt mir "Obi Wan und Anakin sind beste Freunde" das wird in vielen Expositonen gesagt. Es gibt aber keine wirkliche Szene wo ich den Figuren wirklich abnehme das sie Freunde sind. Ich weiß das Anakin Listenreich im Krieg ist. Seh ich nicht. Ich weiß dass Anakin ein Sklave ist. Ich weiß das ObiWan bereit für die Prüfungen ist und Anakin nicht. Ich weiß dass Amidala nach Naboo zurück muss weil ihr Volk leidet. (!!)"
Aus diesem Grunde betrachte ich Ep2 auch als den schwächsten Film von Star Wars. Das Problem liegt hier in der Fehlenden Einführung von Anakin und Obi Wan als Lehrer und Schüler. Episode 1 hat diese wichtige Funktion nicht erfüllt. Das merkt man in Ep1 nicht so sehr wie in Ep2. Leider sehe ich ähnliche Probleme bei TFA und verstehe nicht, warum man diesen Fehler wiederholt hat. Allerdings lassen sich TFA und TPM in diesem Punkt nur schwer vergleichen und daher hoffe ich mal, dass Ep8 diese Probleme nicht haben wird.
Was die Beziehung zwischen Anakin und Obi Wan angeht, so habe ich sie nie als Freunde gesehen, auch wenn Obi Wan das zu Luke sagt. Irgendwo waren sie auch Freunde aber in erster Linie hatten sie ein zerüttetes Verhältnis. Im Film sagen sie das auch. Anakin will in Obi Wan einen Vaterersatz sehen doch Obi Wan kann die Vaterrolle, die Qui Gon für Anakin war nicht ganz erfüllen und darüber ist Anakin enttäuscht. Obi Wan sieht in Anakin eher einen kleinen Bruder und lässt daher das Konkurrenzverhalten mit Anakin zu, das ein Meister nicht eingehen sollte. Obi Wan hat als Meister an Anakin versagt.
Fraglich daran ist, warum der Rat gerade Anakin an Obi Wan übergeben hat. Scheinbar hatten sie ja Probleme vorhergesehen und doch einen so jungen Jedi mit der Ausbildung beauftragt. Etwas konstruiert das Ganze.
Grossmoff Nase
@McSpain
"Vielleicht haben wir auch mit der PT und TCW verlernt auf Gesichter und Emotionen zu achten? *zwinker*"
Ich habe auch andere Filme als Star Wars in den letzten Jahren gesehen. Ich glaube nicht, dass das das Problem ist.
Ja, ein Schauspieler kann einiges durch sein Schauspiel erzählen. Aber Star Wars ist nicht unbedingt das große Schauspieler Kino, auch nicht unter Abrams. Die arme Daisy Ridley wäre auch etwas überfordert damit, mit ihren Augen zu erklären, dass sie einst bei Luke gelernt hat und sich nun erinnert und die Macht immer in ihr war und nun wieder erwacht ....
Man kann in ihren und Kylos Augen sehen, dass etwas vorsich geht, dass sie stark und ihn schwach macht. Was das ist und woher das kommt wird uns weder durch die Augen noch durch einen Kommentator oder eine Figur erklärt. Außer vielleicht von der Augenfetischistin Maz
@George Lucas
Ja, Episode 1 ist in Teilen recht konstruiert. Die Mutter hätte nur gestört, wenn sie mitgekommen wäre, darum musste sie bleiben und für Anakins Konflikt war die Trennung sowieso nötig. Star Wars ist mit der Komplexität der PT Geschichte auch stark ausgelastet. Ich denke auch, dass man einiges hätte besser machen können. Episode 1 versucht in erster Linie ein Unterhaltungsfilm zu sein, der fantastische Welten und Abenteuer zeigt und nebenbei noch die Ursprünge des Darth Vader zeigt. Die ganz große Filmkunst ist das nicht aber wenigsten wird dort der Hintergrund gezeigt (wenn auch ein wenig mit der Konstruktionskeule) und es gibt großartige Actionszenen, an die ich mich noch heute erinnere und die ich noch heute gerne sehe. TFA ist nicht unbedingt schlechter in diesen Punkten, hat aber weniger, das mir als bemerkenswert in Erinnerung blieb und lässt mich mit mehr Fragen als Antworten zur Story zurück. Das positivste von TFA ist die gute Harmonie der neuen Charaktere. Darin war Ep1 schlechter, wenn nur die TFA Figuren mehr Gewicht bekommen hätten.
Grossmoff Nase
@Nase:
"Ich habe auch andere Filme als Star Wars in den letzten Jahren gesehen. Ich glaube nicht, dass das das Problem ist.
Ja, ein Schauspieler kann einiges durch sein Schauspiel erzählen. Aber Star Wars ist nicht unbedingt das große Schauspieler Kino, auch nicht unter Abrams. Die arme Daisy Ridley wäre auch etwas überfordert damit, mit ihren Augen zu erklären, dass sie einst bei Luke gelernt hat und sich nun erinnert und die Macht immer in ihr war und nun wieder erwacht ....
Man kann in ihren und Kylos Augen sehen, dass etwas vorsich geht, dass sie stark und ihn schwach macht. Was das ist und woher das kommt wird uns weder durch die Augen noch durch einen Kommentator oder eine Figur erklärt. Außer vielleicht von der Augenfetischistin Maz *zwinker*"
Naja. Meiner Meinung nach zieht sich seit der PT durch sehr viele Filme der Gedanke dem vermeintlich dummen Zuschauer alles an Plot und Handlung zu erklären und der Zuschauer ist weniger bereit sich auf etwas einzulassen.
Daher würde ich schon sagen, dass man auch in anderen Filmen verlernt haben mag (vielleicht auch nicht nur wegen Drehbuch sondern auch schlechter Darsteller) Kontext eines Films aus dem Spiel der Schauspieler in Stimme und Mimik zu ziehen. Mad Max und TFA sind für mich fast schon aufällig mutige Rückschritte in so eine Erzählkunst die eben auch in großen Effekt-Setpieces wieder in ihrer Darstellungsrolle eine Funktion geben.
Natürlich wird in der Mimik kein Kontext geliefert wie etwas exakt passiert ist. Aber TFA wie ANH gibt uns nur das was wir wissen müssen um die Emotionen und Motivation der Hauptfiguren (Rey und Finn) zu teilen. Nicht einmal vollständig zu verstehen, aber empathisch mit ihnen fühlen zu können. Und das ist mir lieber als die Chronistenpflicht von 30 Jahren Weltraumgeschichte.
Aber wir drehen uns endlos im Kreis, wenn wir jetzt wieder nur feststellen, dass du Worldbuilding in der PT besser war und Characterbuilding in TFA und uns beiden andere Dinge wichtig für einen tollen Film sind.
McSpain
@DerAlteBen
1) Kontinuität:
Ich sehe stilistische Brüche (Droiden / Finale) und in Teilen eine Verweigerung der Fortsetzung der Star Wars Geschichte (Zerstörung der politischen Konsequenten aus Ep6 ).
2) Innovation:
Ok, PT hatte ein Kind als Protagonist, der dem Bösen verfallen ist, kann man innovativ nennen. CGI hatte TFA sicher nicht weniger als ROTS, eher mehr.
Das Rey eine Frau ist sehe ich eher als Variation, Innovation hätte ich mir eher in der Story gewünscht. Da hat man den Resteknopf gedrückt und auf Ep4 zurück gestellt. Die Luke-Suche als Aufsatz auf die Ep4 Story wirkt für mich eher wie ein Flick und nicht wie eine innovative Star Wars Geschichte. Selbst einige Änderungen sind eher rückwärtsgewand (siehe Universalität oder Figurenfokus).
3) Popkultur:
SW hat Popkultur für kurze Zeit geprägt, sich ihr aber nie unterworfen. Das SW nie wirklich Popkultur war, sieht man daran, dass niemand SW kopieren konnte. SW passt nicht in Popkultur. Popkultur hat versucht sich SW einzuverleiben, aber das funktioniert auch nicht.
Wobei SW durchaus auch Elemente der Popkultur eingesetzt hat, aber nie in wesentlichen Fragen. Einige der Popkultur Elemente in TFA stehen auch im krassen Wiederspruch zum bisherigen SW.
@Substanz:
ANH hatte viel Substanz. Substanz muss nicht eine Liste vieler Informationen sein. Das ist ein Missverständnis unter anderem der Popkultur. Substanz ist in erster Linie ein Gefühl. Nachweisbar ist das ganze nur wirklich durch Überlebensfähigkeit. Ohne Substanz ist es nur Zrikus und verschwindet wieder so schnell wie es gekommen ist. ANH und die folgenden SW Filme existieren seit Jahrzehnten. TFA wird wohl auch überleben, wenn EP8 dem ganzen einen Sinn geben kann.
@Universalität:
Das Imperium war universell und stand, wie du es schreibst für faschistische Imperien ganz generell. Damit war das Imperium auch eine Metapher für moderne Staaten, die durchaus faschistische und imperialistische Elemente enthalten. Das imperium war logisch, kühl und berechnend, so wie es Staaten sind. Dagegen stand die Rebellion als revolutionäre Kraft der Erneuerung.
Diese Zusammenhänge werden in TFA aufgekündigt. Nun gibt es eine NR, die verschwinden muss, statt sich mit den universellen Problemen eines Neuanfangs und dem Kompromiss aus Revolution und Konservatismus auseinanderzusetzten. Die FO wird zu einer fanatischen Untergrundbewegung ala IS mit Nazianleihen und mit nicht nachvollziehbaren Ressourcenaufkommen. Und es gibt den Wiederstand, dessen Identität und Zugehörigkeit gar nicht angesprochen wird, sodass jeder hineininterpretieren kann was er will.
Gerade die FO ist für mich ein Sündenfall. Sie hat das Aussehen des Imperiums aber einen ganz anderen Inhalt und durch die deutlichen Anleihen an die Menscheitsgeschichte verliert sie ihre Universalität und wird zu einem realpolitischem Statment und zu Popkultur.
Grossmoff Nase
@Mc Spain
Ja, da muss ich dir zustimmen, dass man vieles anspricht, aber dem Zuschauer letztlich nicht zeigt. Das sind dann eben diese kleinen Sachen, die das Salz in der Suppe sind.
Das wirkt dann halt eher so statisch und formelhaft.
Als wäre die Geschichte ein Verwaltungsakt.
Bei TFA hätte ich mir zu den Figuren aber teilweise auch substantiellere Sachen gewünscht, beispiel der Dialog zwischen Han und Leia, der mMn einfach zu platt daher kam. Da kam bei mir nicht das Gefühl auf, Familie Solo zu sehen oder dass das überhaupt gross eine Verbindung bestand. Hier würd ich auch sagen, klar, man weiss es, aber man zeigt es nicht.
Wookiehunter
@ Grossmoff Nase:
- 1) "Kontinuität: Ich sehe stilistische Brüche (Droiden / Finale) und in Teilen eine Verweigerung der Fortsetzung der Star Wars Geschichte (Zerstörung der politischen Konsequenten aus Ep6 )."
Die politischen Konsequenzen aus Episode VI wurden nicht zerstört, sondern nicht gründlich erzählt. Das ist natürlich auch eine Schwäche, aber eine andere Art von Schwäche.
(zuletzt geändert am 04.01.2016 um 18:46 Uhr)
George Lucas
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