Ende November zeigte CBS einen kurzen Ausschnitt aus einem längeren Interview von George Lucas mit Charlie Rose, in dem es einzig und allein um Das Erwachen der Macht ging. Nun wurde kurz vor dem Jahreswechsel das komplette Gespräch veröffentlicht, in dem sich Lucas vor allem über sein (bisheriges) Lebenswerk äußert, über seine mythologischen Aspirationen beim Krieg der Sterne und über die Filme, die er künftig drehen will:
Über seine Anfänge
Als wir damals mit American Zoetrope anfingen, war [Francis Ford Coppola] ein großer Hollywood-Regisseur und ich dieser verrückte Bengel, der Kunstfilme drehte. Ich war damals fest davon überzeugt, dass ich nie Kinofilme drehen würde, sondern künstlerische Filme und Dokumentationen. Damals war das Cinéma vérité gerade angelaufen, und ich war davon begeistert. Im Grunde wollte ich also eines Tages so etwas wie Michael Moore sein und Unruhe stiften. Ich bin ein Kind der 60er, und das hat sich nie geändert. Noch dazu bin ich in San Francisco aufgewachsen, und das wirkt bis heute nach. Damals jedenfalls wollte ich auf keinen Fall Kinofilme machen. An der Filmakademie machte ich dann erste dialoglose Filme und gewann Preise dafür.
Francis und ich zogen dann nach San Francisco, weil wir beide Hollywood nicht mochten, gründeten ein Unternehmen, und ich erhielt die Chance, einen meiner Studienfilme zu einem Kinofilm auszubauen, aber im engeren Sinne war es kein Kinofilm, sondern Tondichtung, ein rein visueller Film. Figuren und Handlung waren bei weitem nicht so wichtig wie die dahinterstehende Metapher, der Symbolcharakter und die emotionale Verknüpfung zwischen Film, Bild und Publikum.
Unser Unternehmen ging darüber natürlich pleite, aber das hatte auch etwas Positives: Francis war gezwungen, einen Job anzunehmen, um die Schulden abzuarbeiten und machte den Paten, und mir sagte er: Hör auf, diesen Kunstscheiß zu machen und mach eine Komödie. Ich wette, das schaffst Du nicht! Und ich sagte ihm: Das ist doch kein Problem. Ich kann alles schaffen. Ich meine, ich war 23, ich kann alles. Wenn man erstmal 30 ist, ist einem das ausgetrieben worden, aber mit 23 glaubt man, alles zu können. Und als der Film dann ein Erfolg wurde, hat mich das in eine völlig andere Richtung verschlagen. Aber als ich dann Krieg der Sterne machte, glaubte ich wieder nicht, dass der Film ein großer Erfolg werden würde. Bei American Graffiti hatte ich es eigentlich auch nicht geglaubt. Ich meine, das Studio hat Graffiti dermaßen gehasst, sie wollten ihn gar nicht rausbringen. Vielleicht als Fernsehfilm, aber für die Kinos taugt er nicht.
Bei Krieg der Sterne ging es dann vor allem darum, einen Job zu haben, sich irgendwie über Wasser zu halten. Was mir vorschwebte, war ein Experimentalfilm über Mythologie, in den ich Filme, die ich als Kind geliebt hatte - Republic-Kinoserien vor allem -, einbauen wollte, um meinen Experimentalfilm als Populärfilm zu verkleiden. Dieser Gedanke hat sowohl Indiana Jones, als auch den Krieg der Sterne beeinflusst. Aber ganz ehrlich: Ich dachte, das würde mein letzter Kinofilm sein, und danach wollte ich machen, was ich ursprünglich eigentlich hatte machen wollen. Nur wollte ich eben erst aus dem Kinogeschäft raus, wenn ich mindestens einen altmodischen Kinofilm gemacht hatte, ganz klassisch in einem Studio mit Maskenbildnern und Kulissen.
Dass American Graffiti ein Erfolg war, hielt ich für einen einmaligen Ausrutscher.Über die Freiheit, unpopulär zu sein
Ich mag Filme. Ich liebe Filme. Ich weiß, dass viele Filme nicht besonders populär sind, und schon wenn man daran arbeitet, merkt man das häufig. Das ist einer der Gründe, wieso ich im Ruhestand bin: Ich will Filme machen, die unpopulär sind. Die Branche, in der wir arbeiten, erlaubt es einem nicht, Geld zu verlieren, also ist man gezwungen, eine bestimmte Art von Film zu machen. Ich weiß noch, als es die Sowjetunion noch gab, da wurde ich häufig gefragt, ob ich nicht froh wäre, Amerikaner zu sein, und ich war schon damals der Auffassung, dass einige russische Filmemacher deutlich mehr Freiheiten hatten als ich. Sie mussten sich nur hüten, bloß nicht ihr Regime zu kritisieren, aber ansonsten konnten sie machen, was sie wollten. Ich musste mich an die weit engeren Vorgaben des Kommerzes halten.Über Filmpreise
Preise bedeuten mir nicht viel, denn ich habe das schon häufiger erlebt: Es heißt einfach nur, dass ein paar Leute zusammengekommen sind und entschieden haben, na schön, der oder der kriegt diesen Preis. Sehr oft geht es dabei nur darum, durch bestimmte Preisträger Aufmerksamkeit auf eine Veranstaltung zu lenken.Über seine Freundschaft zu Steven Spielberg
Der Wettkampf zwischen uns dreht sich um die Frage: Wer leistet die bessere Arbeit? Letztlich geht es dabei um den "Oh, wow"-Faktor: Wenn Steven sich etwas von mir ansieht und "oh, wow" sagt, gewinne ich. Nun macht er zehnmal so viele Filme wie ich, also sage ich auch deutlich häufiger "oh, wow" als er, aber das stört mich gar nicht. Ich genieße es einfach nur, wenn ich mir einen Film ansehen kann, bei dem er etwas gemacht hat, wo ich sage: "Wow, das ist unglaublich."Über sich selbst
Ich bin eine seltene Mischung aus Pragmatiker und Tagträumer.Über die großen Grundfragen
Insbesondere beim Krieg der Sterne ging es um Fragen, die alle Gesellschaften über die gesamte Geschichte hinweg bewegen und an die alle glaubten: Die Beziehung des Menschen zu seinem Vater, zu seiner Gesellschaft, zu seiner Geschichte, zu seinen Göttern. All diese Aspekte spiegeln psychologische Motive wider, die durch Erzählungen die Grundüberzeugungen der Kulturen aufzeigen, und was ich tun wollte, war, den roten Faden dieser psychologischen Motive zu finden, der sich durch all diese Kulturen hindurchzieht. Dabei geht es um weit verbreitete Grundbeziehungen z.B. von Jungen zu ihren Vätern, die man in der gesamten Geschichte findet. Im Mythos sagt eine Gesellschaft nun: Wir kennen Dein dunkelstes Geheimnis, und das macht Dich zum Teil von uns, denn wir denken alle das Gleiche. Wir wissen, was Du wirklich, tief drinnen, über Deine Mutter denkst, oder über Deinen Bruder oder Deinen Vater. Und daraus erwächst dann der Grundglaube und Grundzusammenhalt einer Gesellschaft.Über die Schaffung einer neuen nationalen Mythologie
Wenn man Krieg der Sterne beschreibt, nennt man ihn eine Weltraumoper. Es ist kein Science-Fiction-Film. Ich meine, große Hunde steuern Raumschiffe. Wenn man jemandem das erzählt, denkt der sich doch weiß Gott was. Aber damals steckte ich tiefer in der künstlerischen Szene drin als meine Filmfreunde, und nach American Graffiti habe ich das alles weggeschmissen. Dann rechnete nach THX-1138 keiner damit, dass ich eine Komödie drehen könnte, weil ich privat nicht wirklich witzig bin. Und ich sagte mir: Euch zeig ich's aber! Und dann kam Krieg der Sterne, und meine Freunde fragten sich, wieso ich nun ausgerechnet einen Kinderfilm drehen wollte. Ich sagte ihnen: Ich glaube, so mehr Einfluss auf mein Publikum zu haben und tatsächlich etwas sagen, das Kinder, Jugendliche, 12jährige beeinflusst. Die versuchen gerade, es irgendwie in die Welt der Erwachsenen hinüberzuschaffen, und dafür gab es früher die Mythologie, die klarmachte, an was wir glauben, welche Regeln wir uns setzen und wer wir als Gesellschaft sind. Damals in den 70ern machten wir das aber nicht mehr.
Ich meine, das letzte Mal, als wir uns daran versucht hatten, war mit dem Western gewesen, und der war in den 50ern am Absterben gewesen. Eine nationale Mythologie gab es damit nicht mehr, also dachte ich mir, okay, ich versuche mich mal daran. Außerdem wollte ich Spaß haben, und ich mochte Raumschiffe, Abenteuer und Spaß, also wieso nicht. Aber wie gesagt: Ich dachte, mit dem Film hätte sich die Sache erledigt. Aber dann kamen Drehbuchprobleme dazu, das Ding war zu lang, ich hatte drei Drehbücher statt einem, und bevor ich mich versah, steckte ich im Treibsand fest und kam nicht mehr heraus. Ich habe lange gebraucht, um einzusehen, dass ich aus dieser Grube nie wieder herauskommen würde, dass ich immer "George Krieg der Sterne Lucas" sein werde, egal, wie sehr ich auch versuche, etwas anderes zu sein.Über seine Sicht auf seine Filme
Ich halte generell nicht viel von meinen Filmen. Ich habe ja schon immer gesagt, dass mir die [Krieg-der-Sterne]-Filme nicht so gelungen sind, wie ich mir das eigentlich gewünscht hätte. Ich sehe die Schwächen und all diesem Kram. American Graffiti ist der unterhaltsamste Film, den ich gedreht habe, was die filmische Umsetzung angeht. Den meisten Spaß bei der Arbeit hatte ich mit Indiana Jones, weil ich nicht Regie führen musste. Ich hatte den besten Regisseur der Welt dafür, insofern ist das der Film, bei dem absolut alles perfekt gelaufen ist. Das passiert nicht besonders oft, aber das war so ein Fall, wo alles immer besser wurde, und man am Ende kaum glaubt, wie toll es geworden ist. Bei den anderen Filmen ist es ein langer Leidensweg, und am Ende wird einem gesagt, wie toll sie doch sind, aber darüber vergisst man nicht, wie schrecklich es war, sie zu machen, vor allem, weil ich ja nach wie vor das Klebeband sehe und die Gummibänder, die alles irgendwie zusammenhalten.
Das gilt ganz besonders für den ersten Krieg der Sterne, der nur mit Mühe überhaupt irgendwie gedreht werden konnte. Ich war damals dermaßen davon enttäuscht, wie groß meine Vorstellungen und wie klein die Umsetzung war, und das sagte ich direkt nach der Premiere auch. Wenn man sich die Interviews von damals ansieht, sage ich da immer wieder, dass der Film etwa 35 Prozent von dem ist, was er sein sollte. Meine Vorstellungen waren technisch einfach nicht umsetzbar. Aber nachdem mir die Leute jahrelang gesagt haben, dass es der tollste Film überhaupt ist, etc., halte ich ihn inzwischen für recht annehmbar.Über den Einfluss von Krieg der Sterne auf die Filmbranche
Die Branche hat sich dadurch zum Besseren und zum Schlechteren gewandelt. Das ist immer so, wenn man etwas erfindet... Nein, das ist das falsche Wort: Wenn man etwas Neues in eine Gesellschaft trägt. Das ist wie beim Gleichgewicht der Macht: Man kann das Neue zum Guten oder zum Bösen einsetzen. Bei neuen Dingen neigen wir Menschen dazu, es damit zu übertreiben. Sie zu missbrauchen. Zwei Sachen wurden und werden seit Krieg der Sterne missbraucht:
1. Als Krieg der Sterne erschien, sagten alle, oh, schaut mal, ein dämlicher Film mit Raumschlachten. Da ist nichts dahinter. Ich sagte schon damals, Moment, doch, da ist mehr dahinter, es geht nicht nur um Raumschlachten. Das wollte aber keiner hören, also sagten sie: Oh, toll, Raumschiffe, Schlachten, super. Und diese Raumschiffe und all diese Science-Fantasy-Elemente wurden fürchterlich missbraucht. Alle Welt machte plötzlich Raumschifffilme, und sie waren furchtbar und spielten auch kein Geld ein. Kein Wunder, denn es steckt mehr dahinter, und mit Raumschiffen zu spielen reicht nicht.
2. Die Technologie. Es gab viele Leute, die sagten, oh, toll, neue technische Mittel - das wurde besonders schlimm bei der digitalen Technik, mit der man dann wirklich etwas anfangen konnte -, und die das überall missbrauchten wie sonstwas. Genau das gleiche war ja schon bei der Einführung des Ton- und des Farbfilms passiert. Wann immer es ein neues Werkzeug gibt, werden alle größenwahnsinnig und vergessen, dass es letztlich um eine Handlung gehen muss. Man erzählt mit Hilfe von Werkzeugen Geschichten, man verwendet Werkzeuge nicht, um eine Geschichte zu schaffen.
Und dann kommt noch etwas dazu, was in einer kapitalistischen Gesellschaft, vor allem in der amerikanischen, natürlich niemanden überrascht, nämlich, dass die Studios plötzlich merkten, dass sie ja viel Geld verdienen konnten, solange sie bloß kein Risiko eingingen. Mach immer nur das, was bewiesenermaßen funktioniert. Man darf ja nicht vergessen: Krieg der Sterne und American Graffiti kamen aus dem Nirgendwo. Heute macht doch niemand mehr etwas, dass nicht entweder ein Sequel ist oder eine Fernsehserie, bzw. aussieht wie eine.
Das ist die Kehrseite von Krieg der Sterne, die den beklagenswerten Mangel an Vorstellungskraft und die Angst vor Kreativität demonstriert, die in dieser Branche vorherrschen. Ich meine, von Silicon Valley einmal abgesehen, sind unsere alteingesessenen Unternehmen doch dafür bekannt, Risiken um jeden Preis aus dem Weg zu gehen. Bei Filmen funktioniert das allerdings nicht, denn jeder Film ist ein Risiko.Über die Entscheidung, Lucasfilm zu verkaufen
Ein Grund, wieso ich verkauft habe, war der, dass ich begonnen hatte, Filme zu machen, die mich persönlich zwar interessierten, aber offensichtlich deutliche Verluste schrieben. Mir war klar, dass ich das auf längere Sicht nicht tun konnte, weil das die Firma mit nach unten zog, und ich hatte 2000 Angestellte, an die ich denken musste. Ich sagte mir also, dass die beste Lösung ein Verkauf wäre, und dann nehme ich das Geld, lege es auf ein Konto - ich nenne es meine Yacht; viele meiner Freunde haben sich Yachten gekauft, und ich werde das bestimmt nicht tun, aber so nehme ich das Geld, das ich in eine Yacht investieren könnte und lege es auf ein Konto, und dann mache ich damit Filme, die erwiesenermaßen experimenteller Natur sind und komplett danebengehen könnten, aber die ich machen will, um zu sehen, was funktioniert. Und die muss ich dann auch niemandem zeigen.
Ich meine, ich weiß, dass sie kein Geld bringen werden, und - siehe Red Tails - ich finde auch keinen, der sie vertreiben oder dafür Werbung machen wird. Also wieso sich den Stress antun und sich schlechte Kritiken anhören und den zusätzlich Spaß haben, dass Verrückte einen anschreien, wenn man den Film auch einfach nur für sich selbst und seine Freunde machen kann? Ich hoffe, auf diesem Wege Dinge zu lernen, die ich an meine Freunde oder andere Regisseure weitergeben kann, damit die dann sagen können: Oh, wow, ich wusste nicht, dass man das überhaupt so machen kann. Denn so funktioniert die Weitergabe von Wissen: Man schaut sich an, was die Kollegen machen, wie sie mit dem Medium Film umgehen und wie sie Dinge ausprobieren, die noch nie jemand versucht hat.
Ich kann das machen, die Branche kann es nicht. Sie erlaubt es einem nicht zu scheitern oder Dinge zu machen, die nicht funktionieren. Zweite Chancen gibt es nicht. Experimente gibt es nicht. Jeden Tag muss man beim Dreh alles richtig machen.Über seine Sicht auf Das Erwachen der Macht
Ich habe die Entscheidung gefällt, das Unternehmen und Krieg der Sterne zu verkaufen, weil ich mir die Zukunft angesehen habe und die Tatsache, dass ich heiraten und ein Kind haben, dass ich ein Museum bauen und dass ich experimentelle Filme machen würde. Mein Leben lief in eine andere Richtung. Die letzten paar Filme, die ich gemacht hatte, hatten das Unternehmen eine Menge Geld gekostet, und ich fand, das war weder gegenüber der Firma, noch gegenüber den Angestellten besonders fair. Also beschloss ich, eine weitere Krieg-der-Sterne-Reihe zu beginnen, und wir arbeiteten mit einem Autor zusammen, was nicht so wirklich funktionierte, und ich hatte begonnen, mich so langsam aus dem Unternehmen herauszulösen und an Kathy Kennedy zu übergeben.
Disney, bzw. Bob Iger hatten schon vorher gesagt, hey, wenn Du wirklich verkaufen willst, wären wir sehr daran interessiert, und das hat die Sache in Bewegung gebracht. Ich hatte meine Konzepte für die Filme, und wir arbeiteten an den Drehbüchern, und zu dem Zeitpunkt habe ich dann verkauft. Ich wusste allerdings damals schon, was passiert, wenn ich versuche, mich nicht direkt an Filmen zu beteiligen: Bei Das Imperium schlägt zurück und Die Rückkehr der Jedi-Ritter war es so gewesen, und in beiden Fällen war ich nach ein paar Wochen doch wieder dabei und habe den Regisseuren über die Schulter geschaut, ihnen Dinge eingeflüstert, ihnen geholfen und einfach Präsenz gezeigt. Das war unterm Strich jeweils noch schwieriger, als gleich selbst Regie zu führen.
Disney war nun etwas nervös. Sie sahen sich die ersten drei Filme an, mit denen sie alle möglichen Probleme hatten, und sagten: Wir wollen etwas für die Fans machen. Und ich sagte: Na ja, eigentlich wollte ich nur eine Geschichte erzählen über das, was da passiert ist, was hier angefangen hat und dort weitergegangen ist. Es geht um Generationen, um die Probleme von Vätern und Söhnen und Großvätern. Es ist eine Familien-Seifenoper, und es geht um Familienprobleme, nicht um Raumschiffe.
Sie haben jedenfalls die Entscheidung getroffen, diese Geschichten nicht zu verwenden, sondern ihr eigenes Ding durchzuziehen, also habe ich entschieden: In Ordnung, dann werde ich nicht versuchen... Ich meine, sie wollten mich im Grunde eh nicht dabeihaben, und ich dachte mir, wenn ich dabei bin, sorgt das doch nur für Probleme, weil sie nicht machen, was ich will und ich nicht mehr die Kontrolle habe, sie dazu zu bringen, also sorge ich nur für Unruhe.
Und so habe ich dann gesagt: Gut, ich gehe meinen Weg und lasse sie ihren Weg gehen. Unterm Strich ist es doch wie im wahren Leben: Wenn man mit jemandem Schluss macht, ruft man nicht an, man kommt nicht mal eben vorbei oder fährt die Straße lang, um zu schauen, was die andere Hälfte gerade tut, und man geht auch nicht ins Lieblingscafé oder andere Lieblingsorte des anderen, sondern man bleibt weit weg und sagt: Das ist die Vergangenheit, ich schaue in die Zukunft.
Denn andernfalls reißt man nur alte Wunden wieder auf und macht es allen Beteiligten noch schwerer. Man muss es hinter sich lassen, und das ist sehr, sehr, sehr schwierig. Aber ein Schlussstrich tut Not: Das Spiel ist aus, ich ziehe weiter.
Auch wenn jede Zelle des Körpers sagt: Nein, tu es nicht. Ich meine, das sind meine Kinder, alle Krieg-der-Sterne-Filme. Ich liebe sie, ich habe sie geschaffen, ich bin eng mit ihnen vertraut, und nun habe ich sie an die Mädchenhändler verkauft, die sie nehmen und...
Aber ich wusste, dass es drei weitere Geschichten gibt und dass mich das, wenn man es richtig macht, zehn Jahre kosten würde. Ich war damals 70. Ich habe keine Ahnung, ob ich mit 80 überhaupt noch da bin. Mit jedem Jahrzehnt verringern sich die Chancen, das nächste noch zu erleben. Und ich wollte all diese anderen Sachen auch noch machen. Für mich und auf mich gestellt musste ich die Entscheidung treffen, damit abzuschließen.
Ich meine, mir wurde ja nichts weggenommen. Aber sie wollten einen Retrofilm machen, und mir gefällt sowas nicht. Ich arbeite sehr hart daran, jeden meiner Film komplett anders zu machen mit anderen Planeten, anderen Raumschiffen... Einfach neu.
Aber ich bin damit im Reinen. Ich bin nur dankbar, alt genug zu sein, um das alles schon einmal mitgemacht zu haben, denn faktisch ist es so, als müsste man ständig über seine Scheidung sprechen, und das ist für alle Beteiligten eher unangenehm als schmerzvoll.Über seine künftigen Filme
Mich fasziniert das Medium Film, die wahre Natur dieses Mediums. Man hat den Film häufig nur als Aufnahmemedium verwendet, nicht als Kunstform. Ich habe letzteres bei einigen meiner Filme versucht. Am Anfang gab es in Russland eine eigene Bewegung, die Geschichten visuell und ohne Dialoge erzählen wollte, eine recht esoterische Bewegung, und seit 100 Jahren hat sich an dem Punkt nicht mehr viel bewegt. Das will ich aufgreifen und emotional wirkmächtiger machen, in kleinen, experimentellen Filmen, die sich nicht an die gleiche Struktur halten wie normale Filme. Ich will zu Filmen wie American Graffiti und vor allem THX zurück, wo ich versucht habe, neue Erzählstrukturen zu schaffen. Einige Filme dieser Art habe ich über die Jahre produziert, aber sie waren nicht so wie das, was ich jetzt vorhabe. Auch sie haben allerdings schon verstärkt auf das Visuelle gesetzt und nicht so sehr auf Drehbücher.Über die Entscheidung, keine populären Filme mehr zu drehen
Warum sollte ich es tun? Geld brauche ich nicht mehr, die Kinderschiene bin ich sechs Filme lang gefahren, meine Interessen sind jetzt andere, reifere... Die Filme, die ich jetzt machen werde, werden anspruchsvoller sein, und das Publikum wird mehrheitlich nicht daran interessiert sein, weder an ihrer Machtart, noch an ihren Themen.
Danke an alles Hinweisgeber und ein frohes neues Jahr.
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Revan97
Ich kritisiere zwar Lucas (den echten) finde aber ANH und American Grafiti mit einer seiner besten Werke. THX habe ich zu meinen Bedauern noch nie gesehen.
@Pepe
Ich finde gerade das Kylo Ren so verletzlich ist und nicht das Typische Schema fährt, als (ich bin der Oberbösegruru) viel Reizvoller und Realistischer als z.b. Maul der einfach alle ermordet was zwar auch irgendwo Kylo tut.
Aber Kylo ist ankratzbar, verletzlich und genau das wollte denke ich auch Abrams und Kasdan zeigen und eben kein zweiten Maul.
Natürlich ist es Ansichtssache ob ein sowas gefällt oder nicht. Und das zurecht, ich bin mit Kylo sehr zufrieden.
@SWU
Oh ich sehe gerade der Counter steht jetzt für EP 8 und RO da toll, hab da schon eine Weile gewartet .
(zuletzt geändert am 01.01.2016 um 16:27 Uhr)
Tedsolo
@Pepe Nietnagel:
Ach bitte. Man kann nicht (außer man ist George Lucas) in einem Atemzug sagen es gibt nichts neues in TFA und dann Kylo kritisieren. Der ja genau etwas ist was es im ganzen alten EU nicht gab.
Zudem: Im Netz findet man jede Meinung zu jeder Sache die einem Recht gibt. Ich habe in ernstzunehmenden und gut formulierten Kritiken weder etwas gegen Adam Drivers Opitk, seine Rolle oder sein Schauspiel gelesen. Im Gegenteil finde ich sehr viele Leute die Explizit die Figur und sein Spiel für das Highlight halten, dass den Film eben über diese OT-Hommage heben.
McSpain
Ich habe gar kein Problem mit der Grundidee von Kylo Ren, sondern eher, wie er im Film dargestellt wird.
Für mich funktioniert halt nicht, dass sich jemand der dunklen Seite anschließt, zig Leute killt und dann gleichzeitig "unsicher" und "verplant" ist. Das war Anakin auch. Nur da war er noch ein Schüler. Er war kein Jedi-Meister, kein Kriegsheld und auch kein Anführer des Imperiums.
Ich finde es auch schade, dass es 30 Jahre später immer noch "Imperium vs Rebellen" gibt. Hilft auch nichts, nur weil beide Parteien umbenannt werden. Ich hatte mich ja schon auf viel Retro eingestellt bei Episode VII, aber das war mir dann auch zuviel.
Ich fand jetzt das Lucas-Interview sehr interessant und aufschlussreich. Sicher gibt es auch andere Autoren, die Star Wars "gut" und "interessant" weiterführen können. Von Kasdan bin ich aber nach Episode VII enttäuscht. Dessen Lieblingsfigur ist Han Solo und da schreibt er ihm so eine schwache Szene zum Schluss ...
Hoffentlich gibt es mal einen Leak über die letzten Entwürfe, die Lucas an Disney verkauft hat. Wären sicher ziemlich aufschlussreich zu lesen ...
Pepe Nietnagel
@Pepe Nietnagel:
"Für mich funktioniert halt nicht, dass sich jemand der dunklen Seite anschließt, zig Leute killt und dann gleichzeitig "unsicher" und "verplant" ist. Das war Anakin auch. Nur da war er noch ein Schüler. Er war kein Jedi-Meister, kein Kriegsheld und auch kein Anführer des Imperiums."
Hast du Episode 7 wirklich schon gesehen?
Wo wird Kylo den als Meister, Kriegsheld oder Anführer des Imperiums gezeigt? Er wird den Film doch eindeutig selbst von den Imperialen gemobbt, von Snoke als etwas gesehen das nicht einmal sein Schüler ist sondern noch weit darunter steht. Er ist also noch weniger als Anakin je war. Anakin wurde von seiner Entdeckung an als "Besonders" gesehen. Von den Jedi wie von den Sith. Kylo dagegen sieht sich selbst als besonders, aber irgendwie ist er es einfach nicht und das ist bei ihm vermutlich mit der Quell genau seines Falls.
Letztlich haben (denke ich) ein Großteil der Leute für die "Kylo" nicht funktioniert, ähnlich wie du bisher nur ihre eigenen nicht erfüllten Erwartungen gesehen.
McSpain
@ Pepe Nietnagel: Luke war wohl auch so ein Bursche der "unsicher" und "verplant" war? Wenn man von der Dunklen Seite verführt werden kann, dann geht das auch mit der Hellen. Beseitigt das enge Schwarz-Weiß-Denken.
"Imperium vs Rebellen" gibt es nicht mehr. Lies dir diese News durch:
http://www.starwars-union.de/nachrichten/16471/Etwas_mehr_Klarheit_in_Sachen_Neue_Republik_-_Widerstand_-_Erste_Ordnung/
Kyle07
@McSpain
Kylo Ren steht ja ca. mit Hux auf einer Stufe und selbst er mobbt ihn. Anakin war ja in der PT der große Kriegsheld und selbst als Darth Vader hatte er noch großen einfluss und mehr Macht, so wie es mir vorkam in vergleich zu Kylo.
@Kyle07
Ein Schwarz/Weiß gibt es wirklich kaum noch, oder schwer. Selbst in Lost Stars (falls du es gelesen hast) gibt es kein direktes Böse.
(zuletzt geändert am 01.01.2016 um 16:42 Uhr)
Tedsolo
@ Ronen Tal-Ravis
Mir ist es schnuppe wie seine Version einer ST aussah. Er hat selbstverständlich das Recht sich dazu zu äußern das er TFA Retro findet.
Lucas hat einfach nicht es geschafft seine ST abzuliefern. Ich bezweifle das uns da was entgangen ist. Ich persönlich möchte gar nicht wissen wie seine Vision dazu war. Ich bin jemand der eher nach vorne schaut und die ganze Sache realistisch sehe. Was ich in TFA sah war ein guter Film mit Struktur und Konzept.
Ich sehe genug Ansatzpunkte einer glaubhaften Fortführung in den nächsten Episoden. Vorallem passt mir der Stil ( hoffnunglose Ausgangslage ) und die sich dadurch gegebenen Plotereignisse sowie die Charaktere.
Ich hoffe sogar das Episode VIII noch hoffnungsloser daherkommt, ich hoffe auf einen gebrochenen Luke Skywalker der erst wieder aufgebaut werden muss. Da ist mir der " Fanservice " von Disney tausend Mal lieber als eine Soap in Space.
Lucas ist einfach zu wankelmütig in seinen Aussagen deswegen ist es für mich persönlich schnurz darüber zusenieren wie er was findet und was er sich unter eine ST vorgestellt hätte.
Deswegen richte ich den Blick nach vorne und schwelge nicht in Wehmut mit
LG
(zuletzt geändert am 01.01.2016 um 16:41 Uhr)
finn1
@ McSpain:
Kylo Ren ist doch ganz klar eine der Führungspersonen der First Order. Sieht man alleine schon an seiner ersten Szene!!!
Er und Hux stehen auf der gleiche Stufe (auch vor Snoke in der einen Szene), auch wenn die beiden sich nicht mögen.
Was macht sonst Kylo bei der First Order? Ein Praktikum?
Es wäre halt nicht schlecht gewesen, wenn einer der vier Bösewichte in Episode VII funktioniert hätte. Das mal so am Rande.
Pepe Nietnagel
@ Kyle07:
Das Problem - und da verstehe ich Pepe Nietnagel - liegt eher darin, dass diese Hintergründe im Film nicht so klar werden. Ich war nach dem ersten Kinobesuch selbst irritiert, habe mir Kritik diesbezüglich aber erstmal gespart, weil ich nicht zu vorschnell urteilen wollte. Mit dem Wissen, dass uns die offizielle Seite kurz nach der Premiere zur Verfügung gestellt hat, bin ich dann ein zweites Mal in TFA gegangen. Bis auf den Lauftext und einen kurzen Satz in einem Dialog zwischen Han und Leia wird das Verhältnis zwischen New Republic, Resistance, Empire und First Order aber höchstens angerissen. Das ist kein gewaltiges Problem, weil ich Abrams Beweggründe, die bereits gedrehten Szenen und Dialogfetzen herauszuschneiden, nachvollziehen kann. Er hat sich zumindest Gedanken darüber gemacht und nicht einfach nur wild Sachen rausgeschmissen. Was ich aber sehr wohl problematisch finde, ist, dass diese Informationen für die emotionale Wirkung der gewaltigen Zerstörung durch die Starkiller Base, sowie für die Dramatik beim Angriff auf dieselbe von immenser Bedeutung gewesen wären. Da hat Abrams selbst den Film qualitativ runtergezogen, was ich sehr schade finde. In diesem Punkt sehe ich auch den Fanservice negativ. Es scheint, als habe Abrams sich gedacht, wir wären ohnehin mit Altbekanntem zufrieden und bräuchten keine weiteren Antworten auf die Fragen wer, wie, und weshalb. Ein bisschen anspruchsvoller sind wir da aber schon.
@ Thema George Lucas und Sequels:
Die "George Lucas hätte..."-Diskussion ist sehr anstrengend und am Ende auch unnötig. Wir können nur von folgendem ausgehen: das "was" wäre bei Lucas mit Sicherheit kreativer und freier gewesen; das "wie" allerdings hätte ähnliche Probleme, wie bei den Prequels. Und ich weiß nicht, ob ich so etwas noch einmal haben will. Ich bin mit TFA als Gesamtprodukt zufrieden, was ein sehr willkommenes und wohliges Gefühl ist. Es hätte auch verdammt schief laufen können, aber das ist es nicht, nein, wir haben sogar Dinge dazugewonnen. Hätte TFA besser gemacht werden können? Ja natürlich hätte es das. Auch die Prequels hätten besser sein können, ja sogar die Originale stellenweise. Hätte George Lucas das alles besser gemacht? Da habe ich sehr, sehr große Zweifel. Wenn man sich diese Frage schon stellt, und sie ist ja legitim, dann wird die Antwort wohl eher bei einem gänzlich anderen Regisseur liegen. Wie hätte David Fincher Episode VII gemacht, oder Ron Howard, oder Spielberg? Vielleicht liegt die Antwort ja auch bei Rian Johnson?
PS. Wenn ich Lucas richtig verstehe, sagt er, dass seine Sequel-Pläne nach Episode III den Zweck hatten, die Zukunft seiner Firma und ihrer Angestellter zu sichern. Ein ehrenhaftes unterfangen, was aber nicht so recht in seine Künstler- und Autorentheorie passt.
(zuletzt geändert am 01.01.2016 um 16:59 Uhr)
George Lucas
Wahrscheinlich hat es jemand schon gepostet. Gutes Interview mit den "Großen Drei": Pampel, Panczak, Bonasewicz:
https://www.youtube.com/watch?v=nOn38Ec_wo0
Denny Crane
@ Pepe Nietnagel:
Snoke - Hux - Ren entspricht Imperator - Tarkin - Vader. Wo ist das Problem? Kylo Ren wird eben mal als Kampfhund von der Leine gelassen, wenn er einen Massenmord beaufsichtigen soll. Ist mit Vader in Episode IV nicht anders, nur das Vader erst sehr sehr viel später anfängt, zu zweifeln.
George Lucas
@ George Lucas:
"Snoke - Hux - Ren entspricht Imperator - Tarkin - Vader. Wo ist das Problem? Kylo Ren wird eben mal als Kampfhund von der Leine gelassen, wenn er einen Massenmord beaufsichtigen soll. Ist mit Vader in Episode IV nicht anders, nur das Vader erst sehr sehr viel später anfängt, zu zweifeln."
Das Problem beschreibst du ja schon selbst. Das alles hatten wir schon in der OT. Ich hätte gerne in der dritten Trilogie was neues gesehen.
Deshalb reden wir hier ja von der "Retro-Kritik" von Lucas.
Pepe Nietnagel
George Lucas
Wie sehe ich Disneys ST:
" Der Traum einer friedlichen neuen Zeitrechnung ist verblasst. Durch das fehlen der Jedi als Stabilisator von Frieden und Gerechtigkeit hat sieht eine finstere und geheime Bedrohung mit den Namen Snoke seine Chance seinen über Generation entwickelten Plan nun für vollendet und steigt aus dem Hintergrund des passiven beobachtens hinaus".
" Die Galaxis ist nach der Zerstörung des Senats dem Untergang nahe. Eine verzweifelte Leia indes versucht mit eisenharter Hand den drohenden Niedergang abzuwenden. Sie weiß das ihr Bruder nicht mehr der ist der er einmal war. Die letzte Chance besteht in Rey deren Aufgabe es ist Luke aufzurichten. Sollte dieser Plan scheitern ist das Schicksal der Galaxis entschieden. Durch politische Beeinflussung versucht Leia Zeit zuschinden und entwickelt den Plan einer Offensive um Rey mehr Zeit zugeben Luke aus seiner Verzweiflung zubefreien. Nur ein in sich gefestigter Jedimeister ist in der Lage die Pläne des allmächtigen Snoke zudurchkreuzen ."
" Kylo Ren wurde eine große Lüge erzählt. Die Ritter der Ren sind diejenigen die Snoke helfen seinen Plan in die Wirklichkeit umzusetzen. Kylo Ren indes ist immer noch zwiegespalten ob er das richtige tut, er ist der dunklen Seite nicht vollständig verfallen. Er versucht immer noch dieser zuentkommen schafft es jedoch nicht. Sein Schicksal und handeln wird entscheident dafür sein ob es Snoke gelingt den letzten Jedi entgültig zubesiegen."
finn1
@Mc Spain
Zitat; Volle Zustimmung. Nur glaube ich persönlich, dass Lucas Aussagen und seine Selbstwahrnehmung von diesen Fans geprägt wird. Was ja bei den Beatles auch zu einigen Kontroversen, Höhenflügen und dann Zerwürfnissen führte. Ich glaube nicht das Lucas im luftleeren Raum agiert und sich wohl mehr mit Kritiken sowie der Vergötterung beschäftigt als er immer so sagt.
Ich glaube, dass das vor allem medial so oktroyiert wird und damit gerne ein Bild des selbstherrlichen Lucas zeichnet.
Wenn dann noch im Netz zig Kommentare folgen, wie eitel der Mann ist und unter Selbstwahrnehmung leidet, dann soll schon die Frage erlaubt sein, woher diese Sichtweise rührt und ob man da nicht einfach zuviel eigenes mit reininterpretiert.
Heute wird doch krampfhaft von Seiten Journaille versucht, irgendwo einen Stein des Anstosses zu finden, mit dem man dann Aufmerksamkeit generiert. Wie eben z.B. mit dieser Überschrift, dass GL TFA nicht mag. Woraus dann das Netz schnell ein Hassen macht, usw.
Im Interview scheint er da relativ relaxt zu sein und beschreibt einfach seine Sichtweise und warum es ihm lieber war, gleich gar nicht mehr eingebunden zu sein, eben weil er sich der Reibungspunkte bewusst war. Ziemlich einsichtig für jemanden, der an verzerrter Selbstwahrnehmung leidet.
Anhand medialer Suggestion sollte man nun wirklich nicht unbedingt ein abschliessendes Urteil, über den Charakter der Person Lucas fällen, mir scheint aber genau das der Fall zu sein.
Dazu merkt man doch schon wieder dieses kollektive Empören, über seinen Sklaverei-Spruch, als wüsste man ganz exakt, wie und mit welcher Intention er das nun gesagt hat.
Und wirklich widersprüchlich fand ich das jetzt auch nicht, dass er einerseits sagt, es wären seine Babys, andererseits sagt, es wäre ihm egal.
Ähnlich wie ein Elternteil, gelangt man auch an einen Punkt, wo man loslassen muss. Ich seh das eher von der Sichtwarte.
Und obwohl er sich schwer damit tat, hat er es nunmal getan. Deswegen bleibt SW trotzdem gewissermassen immer noch sein Kind und das zwiespältige Gefühl erklärt sich von alleine.
Wookiehunter
Schön endlich das ganze Interview zu sehen.
Mit George Lucas verlässt ein ganz besonderer Geist das aktive Filmgeschäft. Ich wünsche Ihm viel Spass bei seinem Filmhobby und denke es war die richtige Entscheidung, die ihm verbleibenden Lebensjahre dem harten Geschäft zu entsagen. Dennoch ist George Lucas Austritt ein schwerer Verlust für die Filmwelt und sein Verkauf an Disney ein einschneidendes Ereignis in der Star Wars Welt. Ich hätte gerne seine Version von Episode 7 bis 9 gesehen. Die massiven Veränderungen rund um Star Wars und Lucasfilm waren in den letzten Monaten stark zu spüren. Der alte Geist ist raus.
Aber den Unsinn, den einige hier schreiben finde ich einfach nur traurig.
Grossmoff Nase
@ George Lucas:
Blos war halt Vader ein Profi, Kylo der Prakatikant ...
Mir war Episode VII am Ende viel zu Retro. Ich sehe die Star Wars Serie als Fortsetzungsgeschichte und wenn Teil 7 dann fast das gleiche erzählt wie Teil 4, stimmt halt was mit der Reihe nicht mehr.
Wären die Sequel-Filme von Lucas besser gewesen? Wahrscheinlich nicht. Warum? Weil sich so langsam alles wiederholt bei Star Wars. Gute Jedi, manche werde zu bösen Siths. Zig Fights gegen Stormtrooper. X-Wings, Tie-Fighters ...
Vielleicht wollte Lucas auch nie Sequels machen, weil die Handlungsoptionen nach sechs Filmen so langsam anfangen, sich zu wiederholen. Klar kann man jetzt noch ein "Battle of the Skywalker-Kids" machen. Und dann?
Interessant ist ja auch die Aussage von Lucas, dass er Monate an den ersten Entwürfen für die Sequel-Trilogie kurz vor dem Disney-Verkauf gearbeitet hat. Also hatte er keine fertigen Ideen in der Schublade.
Wer ist jetzt der Verlierer? Lucas hat 4 Mrd. Dollar bekommen und ein Franchise verkauft, dass er eh nicht weiterführen wollte. Disney verdient mit den neuen Filmen Millarden. Und die Fans werden mit neuen Filmen mal grundsätzlich ganz gut unterhalten.
Bleibt halt die Frage, ob einem Episode VII gefallen hat oder nicht. Und das muss jeder Fan für sich selbst beantworten ...
Pepe Nietnagel
@ Pepe Nietnagel:
- "Blos war halt Vader ein Profi, Kylo der Prakatikant ..."
Hätte man aus Kylo einen Profi machen sollen, damit Episode VII noch näher an IV rückt? Was du "Praktikant" nennst, nenne ich "Schüler", ein recht bekanntes Konzept in Star Wars.
Dass Lucas erst kurz vor dem Disney-Deal angefangen hat, an den Sequels zu arbeiten, stimmt nicht. Grobe Notizen dazu sind schon viel, viel älter. Was damit gemeint sein könnte, ist das Verfassen eines Treatments sowie eines Drehbuchs, und das diese aus Disney-Sicht nicht unproblematisch waren, kann ich mir vor dem Hintergrund von Lucas´ Arbeit an den Prequels durchaus vorstellen.
- "Bleibt halt die Frage, ob einem Episode VII gefallen hat oder nicht. Und das muss jeder Fan für sich selbst beantworten ..."
Das ist die entscheidende Frage. Lehnt man sie ab oder heißt man sie willkommen? Ich bin ihr gegenüber wohlgesonnen. Was für die einen "Plünderung" ist, ist für mich eine "Variation über ein Thema".
(zuletzt geändert am 01.01.2016 um 18:26 Uhr)
George Lucas
finn1
Fassen wir hier und in dem anderen Thread also die Kylo-Kritik zusammen: Es ist zu viel wie in Episode 4, aber das die Bösewichter jetzt anders agieren oder andere Züge haben als in Episode 4 ist die größte Schwäche des Film. Ja. Danke.
Wie ich schon nach Release mal schrieb kann man nur noch darauf hoffen, dass die Zeit, der Homekino-Release und evtl Episode 8 und 9 einigen noch helfen sich mit den Fragen des Films zu beschäftigen, statt diese Fragen an sich als Fehler oder Mangel zu sehen.
(zuletzt geändert am 01.01.2016 um 18:14 Uhr)
McSpain
Hatte das Interview im Original schon gesehen. Charlie Rose ist einmalig, seine Interviews sind großartig. Auch dieses.
Ich kann Lucas sehr gut verstehen und finde seine Einstellung zu den unzähligen Preisverleihungen und seinen Mitarbeitern seiner Firma sympathisch. Dass er nun einmal ein großes Ego hat, ist auch verständlich wenn man bedenkt was er mit quasi einem einzigen Film erreicht hatte.
Seine Aussage zu den Sklavenhändlern finde ich im Zusammenhang nicht schlimm. Das spielte ja auf die "Star Wars sind meine Kinder" Analogie an und nach der Aussage hatter er herzhaft gelacht. Es zeigt aber auch einmal mehr wie wenig Lucas in den üblichen Medien-Rummel passt.
@McSpain
Ich kann diese Kritik gegenüber Kylos Figur auch nicht verstehen. Wahrscheinlich sind einige Fans noch enttäuscht keinen neuen Vader bekommen zu haben. Für mich ist Kylo eine der interessantesten Figuren besonders auch deshalb weil ich mich frage was sein komplexer Charakter für die Figur der Rey bedeuten mag.
Vader war nun mal der absolut Böse. Punkt. Das war von vornherein jedem Kinobesucher klar. Er hat sogar in der Popkultur diese Position eingenommen. Als Gegenspieler ist Luke der absolut gute, unschuldige Farmerjunge.
Rey hingegen als "Gegenpart" zu Kylo könnte durchaus auch dunkle Seiten zeigen in den nächsten Filmen. Ich bilde mir ein in TFA sogar einige kurze Ausbrüche des Bösen in ihren Augen gesehen zu haben.
(zuletzt geändert am 01.01.2016 um 18:24 Uhr)
tN0
@George Lucas
Ich glaube, du hast beim zitieren was falsch kopiert.
@Pepe Nietnagel
"Wer ist jetzt der Verlierer? Lucas hat 4 Mrd. Dollar bekommen und ein Franchise verkauft, dass er eh nicht weiterführen wollte. Disney verdient mit den neuen Filmen Millarden. Und die Fans werden mit neuen Filmen mal grundsätzlich ganz gut unterhalten."
Die Fans sind eine schwer definierbare und sehr inhomogene Masse. Verlierer sind wieder jene, die aus Enttäuschung und Unzufriedenheit Aggressionen entwickeln. Entweder gegen George Lucas oder gegen Mickey Mouse. So war es bei den Prequels auch schon.
Es wird wohl aber einige geben, die die neuen Filme nicht zur Star Wars Serie zählen und damit hoffentlich ihren Frieden finden.
Grossmoff Nase
George Lucas
Jorge:
"Die PT-Filme erzählen mir eine andere Geschichte als die OT-Filme!
TFA erzählt mir hingegen eine Geschichte aus OT-Versatzstücken - und dann noch mit extrem ähnlichen Designs..."
Ich empfehle in diesem Zusammenhang die recht umfassende TFA-Diskussion von Radio Tatooine, wo ausführlich auf diesen Sachverhalt eingegangen wurde. Dabei kam man zu der überaus zutreffenden Auffassung, dass sich wiederholende Plot-Elemente keineswegs eine Erfindung von JJ Abrams sind, sondern sich praktisch in jedem SW-Film von Lucas finden. Gerade TPM ist ein mustergültiges Beispiel für eine fast vollständige Replikation eines bereits bekannten Handlungsmusters von ANH: ein Junge aus ärmlichen Verhältnissen wächst auf einem Wüstenplaneten auf, wird von einem Mentor entdeckt und auf eine größe Mission geschickt, um eine königliche Hoheit zu befreien, und zerstört am Ende eine Raumbasis. Dabei wurden lediglich die Akteure vertauscht (Vater statt Sohn, Königin statt Prinzessin), die zeitliche Abfolge verändert (Befreiung zu Beginn statt am Ende) und visuelle Elemente substituiert (HF-Raumstation statt Todesstern). Natürlich kamen auch neue Handlungselemente hinzu (Jungfernzeugung, Midichlorianer, Kanzlersturz, etc.), im Wesentlichen setzte Lucas aber auf bereits bekannte Versatzstücke, die auch in den Folgefilmen Anwendung fanden.
Wie man sieht, hatte Lucas nichts Anderes gemacht als Abrams, nur beschönigte er es damals sehr poetisch als "Rhyme".
Ich bitte, mich nicht falsch zu verstehen: Die PT hatte durchaus viel Neues hervorgebracht, aber dieses Potenzial sehe ich bei der ST auch. Ich finde es nur höchst eigenartig und amüsant, dass sich Lucas hier als großer Innovationsgeist brüstet, obwohl seine PT zu einem beträchtlichen Teil aus wiederkehrenden Handlungsmustern und Selbstzitaten besteht.
DerAlteBen
@ DerAlteBen:
Danke für diese Ausführungen. Von Bedeutung wird das vor allem, wenn man sich, wie von mir schon erwähnt, auf einen direkten Vergleich Episode I - Episode VII beschränkt. Ich kann mich sogar grob an Artikel von 1999 erinnern, die diese Ähnlichkeiten zwischen I und IV kritisch besprochen haben.
Mir eröffnen sich zwei Sichtweisen auf Episode IV: einmal die kommerzielle, einmal die künstlerische. Es wäre dämlich, abzustreiten, dass Disney den Millennium Falcon, X-Flügler, Tie-Fighter und Stormtrooper genau so wollte. Die Gründe sind bekannt. Allerdings ist Episode VII auch ein direktes Sequel zu Episode VI. Ist es da nicht völlig legitim, Elemente aus der OT wiederzuverwenden? Bei den visuellen Ähnlichkeiten bin ich manchmal hin- und hergerissen. Hätte man Kostüme und Raumschiffe nicht stärker modifizieren können? Andererseits ist die Neuinterpretation des Imperiums als fanatischer Resthaufen, der sich näher an den Nazis als am British Empire der OT befindet, eine sinnvolle Neuerung, bei gleichzeitiger optischer Wiedererkennung. Ich finde die Gedankengänge der Macher nachvollziehbar, sinnvoll, zufriedenstellend.
(zuletzt geändert am 01.01.2016 um 18:49 Uhr)
George Lucas
@ Grossmoff Nase:
Ich habe jetzt sicher keine Aggressionen gegen Disney ...
Was mich am meisten an Episode VII stört: Das Ende der OT wird komplett entwertet. Luke endet wie Obi Wan. Han Solo ist auf einmal wieder ein Schmuggler, also auf dem Niveau zu Beginn von Episode IV. Leia macht mit 60 Jahren noch das gleiche wie mit Anfang Zwanzig. Imperium bekämpfen.
Das Disney einfach die Zeit wieder zurückdreht auf quasi eine Zeit wie zu Beginn der OT schmeckt mir einfach nicht. Die Siege von Luke & Co. sollten auch etwas bedeuten.
Und Schüler finde ich bei Kylo den "falschen Begriff". Maul war auch Schüler. Dooku war ein Schüler. Vader war ein Schüler. Bei den Siths gibt es doch nur Meister und Schüler. Nur konnten halt alle bis auf Kylo wesentlich mehr.
Und will ich einen Darth Vader 2.0? Ja gerade eben nicht!!! Und Kylo hat man jetzt die ganze Backstory gegeben. Ein Jedi, der seinen Ordnen verrät und der die Jedi fast komplett ausgelöscht hat. Leute, das ist grundsätzlich das gleiche wie bei Vader.
Ich glaube ein Grund dafür, dass Lucas nicht die Prequels verfilmen wollte war, dass es ziemlich schwer werden würde, das Ende von Episode VI zu toppen. Vater gegen Sohn im Kampf und um sie herum ist die finale Schlacht um das Universum. Topp das bitte mal ...
Disney hat es nicht falsch gemacht. Richtig und Falsch gibt es ja bei Geschmäcker nicht. Disney hat es sich zu einfach gemacht und ist auf Nummer sicher gegangen. Ich finde das halt kreativ arm. Die Meinung darf man ja auch vertreten.
Für mich ist Disney eigentlich genau in die Retro-Falle gelaufen, die Lucas vermeiden wollte. Auch bei Kylo Ren. Den vergleichen jetzt alle mit Darth Vader und da kann er nur verlieren. Aber warum machen sie auch einen Bösewicht mit Maske, der der First Order dient und auch noch aus der Skywalker-Familie stammt?
Ich hätte es jetzt sinnvoller gefunden, wenn Kylo so sein will wie Anakin. Der war ein mächtiger Sith und wurde dann von Obi Wan zum Krüppel geschlagen. Aber nein, Disney will ja den maximalen Bezug zur OT haben.
Und wenn ich alles aus der OP stückweise kopiere, bleibt halt am Ende ein Film übrig, der mehr Remake als Fortsetzung ist. Und das finde ich schade. Disney hat es meiner Meinung mit den Übernahmen aus OT-Inhalten einfach übertrieben ...
Pepe Nietnagel
Wookiehunter
@ Wookieehunter:
Ja, das ist wahr. Dem war Lucas aber auch nicht komplett abgeneigt, wenn ich an Tatooine denke. Anakin hätte ja auch von einem ganz anderen Planeten stammen können, was sogar sinnvoller gewesen wäre, aber da ging es eben um das "We´re home"-Gefühl.
Achja, was Selbstreferenzialität und Designvariationen angeht: "We will watch your career with great interest"; "Hutini!!"; Jabba the Hutt; "Why do I get the feeling you´re going to be the death of me"; Chewbacca (Stichwort Fan-Service); Jawa Sandcrawler; der Venator-Class Star Destroyer; Darth Mauls Schiff; all die wiederkehrenden Aliens und Droiden (allein in Episode I: Jawas, Hutten, Rodianer, R2-Einheiten, Protokolldroiden, Tusken), während für TFA bis auf Chewie und den Gong-Droiden im Hintergrund komplett neue Rassen und Droiden erfunden wurden...
(zuletzt geändert am 01.01.2016 um 19:05 Uhr)
George Lucas
@DerAlteBen
"Ich bitte, mich nicht falsch zu verstehen: Die PT hatte durchaus viel Neues hervorgebracht, aber dieses Potenzial sehe ich bei der ST auch. Ich finde es nur höchst eigenartig und amüsant, dass sich Lucas hier als großer Innovationsgeist brüstet, obwohl seine PT zu einem beträchtlichen Teil aus wiederkehrenden Handlungsmustern und Selbstzitaten besteht."
Hier sollte man fair bleiben. Innovation kann es auf vielen Ebenen geben und trotz aller Innovation kann man auch auf bewährtes zurück greifen. Er sagt ja auch, dass er bei der Entwicklung von Star Wars auf altbekannte psychologische Phänomene und alte Mythologien zurückgegriffen hatte. Wenn wir also Innovation im Zusammenhang von OT, PT und ST diskutieren, sollten wir akzeptieren, dass bei aller Innovation eine gewisse Kontinuierlichkeit gegeben sein muss.
So war die große Innovation bei der PT, dass hier bei Beginn nicht das Böse dominierend war sondern das Gute und die Guten versagen und der Held der Geschichte am Ende zum Bösen wechselt. Auch dass die Liebe letzlich zum Fall des Helden führt und die Guten versagten, weil sie einen Krieg führten, den sie für gerecht hielten.
Man kann auch die weniger bedeutenden "Innovationen" wie neue Welten und neue Raumschiffe usw. aufzählen.
Was die ST nun für Innovationen bringt müssen wir noch abwarten. TFA hat jedenfalls mit Innovationen gegeizt. TFA hat aber Innovationen gebracht, deren Nachaltigkeit für mich fraglich ist. Bsp. die Zerstörung der Neuen Republik oder BB-8 sowie X-Wing Piloten als neuen Han Solo oder einen desertierten Sturmtruppler. Ich bin gespannt, wie die nächsten Filme das auflösen werden.
Grossmoff Nase
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