Gestern stellte sich J. W. Rinzler bei einem Reddit-AMA den Fragen der Fans. Hier einige seiner Antworten:
Über Boba Fetts Ableben
Boba Fett entkommt aus dem Sarlacc. Ich saß in Sitzungen mit George, wo er bestätigte, dass Fett überlebt hat. Und wenn George das sagt, stimmt es auch.Über erweiterte Making-of-Bücher zu den Prequels
Das wäre großartig, ist aber denkbar unwahrscheinlich. Persönlich würde ich sehr gerne eine Neuausgabe des Episode-III-Buchs erleben, in der das fehlende letzte Kapitel, das damals nur online verfügbar war, enthalten ist. Das wäre toll. Angesichts all der neuen Filme, die jetzt anstehen, haben wir aber allen Grund, uns auf die nächsten zehn Jahre zu freuen.Über seine Sicht auf den Krieg der Sterne
Alle Einzelreihen sind anders. Als die erste Trilogie 1977 begann, waren die meisten Filme wirklich deprimierend. Die Helden starben entweder, oder am Ende des Films war zumindest ihre ganze Welt komplett kaputt. Der Krieg der Sterne hat für frischen Wind gesorgt als altmodischer Film mit Helden und Schurken. Als Darth Vader erstmals zu sehen war, war jedem klar, dass er der Schurke war. Und dann erzählte George eine interessante Geschichte über ein gutes Kind, das zum Schurken wird. Das ist keine Geschichte, die ein großes Studio erzählen würde, aber auch sie war positiv, weil George alle Handlungselemente auf eine Weise zu kombinieren wusste, die auch dann noch ein gutes Gefühl hinterlässt, wenn sich alles zum Schlechten wendet.
In erster Linie hat George das Bedürfnis befriedigt, dass Kino Spaß machen soll. Wir hatten das 1977 praktisch schon vergessen. Die Prequel-Trilogie hat dann all die visuellen Effekte, die er ursprünglich schon einsetzen wollte, in das Paket hineingenommen. Diesmal konnte er tun, was er tun wollte, und das Produktionsdesign nahm wieder die zentrale Stellung ein. Selbst wenn etwas unecht aussah, wussten die Leute nicht, dass dem so war.Über die Ziele seiner Making-of-Bücher
Ich setzt mich damals mit dem Produzenten der Prequel-Trilogie zusammen, und wir sprachen über die Art von Making-of-Buch, die wir umsetzen konnten. Ich hatte all die Bücher satt, die sich nur auf die Effekte beschränkten und wollte die gesamte Produktionsgeschichte erzählen. So ging ich dann zur ersten Kreativsitzung der künstlerischen Abteilung von Episode III. Damals war Episode II noch nicht einmal angelaufen, und ich konnte alles miterleben. So fing das damals an.Über den Einfluss von George Lucas' Studien- und Filmfreunden auf den Krieg der Sterne
George hat sich beim Krieg der Sterne von Vielem inspirieren lassen. Der einzige Mensch, der ihn immer beeinflusst hat, war dabei Francis Ford Coppola. Ich saß einmal mit Coppola und George zusammen, als es um die Animatics von Episode III ging. Sie haben zusammengearbeitet, auch wenn Coppola nicht Regie geführt hat. Ich glaube, George war dieser ganzen Gruppe - Walter Murch, Carroll Ballard und eine ganze Reihe weiterer Filmschaffender - sehr eng verbunden. Der wichtigste Einfluss kam wohl von jemandem, den die meisten Menschen gar nicht kennen, von Fred Roos, dem inoffiziellen Besetzungsverantwortlichen der klassischen Trilogie, der sich enorm für Harrison Ford und Carrie Fisher engagiert hat. Und ansonsten hat George viele seiner wichtigsten Mitarbeiter durch Coppola kennengelernt.Wieso man sich den Krieg der Sterne unbedingt ansehen sollte
Krieg der Sterne gehört zu den 10 besten Filmen aller Zeiten. Die Einzelteile harmonisieren perfekt miteinander, wie in einer Symphonie, und der Film hat auf so vielen Ebenen etwas zu bieten. Es ist wunderbar zu sehen, wie die Schauspielerei, die Handlung, die Musik und der Ton zusammenspielen. Und man findet immer wieder neue Gründe, ihn sich anzusehen.Über das wichtigste Ereignis, das zur Schöpfung des Kriegs der Sterne beitrug
George wollte die Rechte an Flash Gordon haben, bekam sie aber nicht. Also beschloss er, seine eigene Saga zu kreieren, um tun zu können, was immer er wollte. Das war der Anfang vom Krieg der Sterne. Der große Aha-Moment für George war aber, dass er die Flash-Reihe als Erwachsener noch einmal sah und ihm plötzlich klar wurde, wie grottig sie war. Als Kind hatte er sie geliebt. Er fragte sich also, wie es wohl wäre, etwas Ähnliches zu schaffen, das aber mit modernsten Effekten und einer guten Handlung gemacht würde. Wie würde das dann wohl auf Kinder wirken?Über besondere Momente von Mark Hamill, Carrie Fisher und Harrison Ford
Ich weiß, dass Mark damals Tacos für Harrison machte und sie alle gemeinsam zu Abend gegessen haben. Das war wohl die Idee von Fred Roos. Als er George diese Drei empfahl, sah er sie als Einheit, als Ensemble. Er wusste, dass die Chemie zwischen ihnen stimmen würde. Von der Besetzung her, war das ein genialer Schachzug.Über seine Wünsche für Leias künftige Rolle
Über die neuen Filme kann ich natürlich nichts sagen, aber an Leia hat mir immer gefallen, dass sie eine starke Frauenfigur war. Ich hoffe, dass sie auch weiterhin als Anführerin der Rebellenallianz wahrgenommen wird, und dass sie immer bereit war, Han Solo - und allen anderen - Paroli zu bieten.Über seine Vorfreude auf die neuen Filme
Das Tolle am Krieg der Sterne ist, dass er bald für eine neue Generation explodieren wird. Ich habe den Überblick verloren, wie viele Generationen das schon erlebt haben, aber es war toll, das bei den Prequels zu erleben. Wer damit aufgewachsen ist, liebt die Prequels. Eine weitere Generation ist mit The Clone Wars großgeworden, und nun wird eine Generation mit Episode VII, VIII und IX aufwachsen.Über weitere Sachbücher
Die Fans können versichert sein, dass einige wirklich große Sachbücher anstehen. Wir haben da gerade gute Nachrichten bekommen, das zumindest kann ich enthüllen.Über den Krieg der Sterne in 100 Jahren
Ich denke, bis dahin wird das Medium Film veraltet sein. Vermutlich werden also nur noch Menschen, die sich für Kunst, Literatur, Kultur und Anthropologie interessieren, den Krieg der Sterne studieren und sich fragen, wieso er einen so großen Einfluss hatte. Und so - also als Forschungsobjekt - werden sie auch darüber schreiben. Wer in 100 Jahren noch alte Filme schaut, wird die als Kunstform betrachten.
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