Im Blog Full of Words ist ein Interview mit Joe Schreiber, dem Autor von Darth Maul: Lockdown, aufgetaucht. Besonders in Anbetracht der englischsprachigen Erscheinung von Lockdown am 28. Januar, haben wir hier eine übersetzte Version des Interviews für euch:
Welche Teile von Darth Mauls Darstellung hielten Sie für am Wichtigsten für diesen Roman?
Maul ist ein Kämpfer, aber er ist viel mehr als das. Wir kennen ihn als den Kerl, der zum Überleben und zur Erfüllung seiner Mission tun wird, was auch immer nötig ist. Da es Teil seiner Herausforderung war, im Gefängnis nicht die Macht nutzen zu können, ohne seine Identität zu verraten, wollte ich mich auf die härtesten Fähigkeiten, Disziplin und Training in einer Arena konzentrieren, wo keine Regeln gelten und alles geht. Ich wollte unbedingt sehen, wie er sich seine Hände bei der Anpassung an die Gefängnisumgebung schmutzig macht und sich dabei jeden ihrer Aspekte zu seinem Vorteil nutzt, um seine Zähigkeit innerhalb Cog Hive Seven auf eher traditionelle, manchmal brutale Weise zu etablieren.
Ich hielt es außerdem für wichtig, ihn als stille und wortlose Präsenz unter seinen Mithäftlingen darzustellen, als einen, der sich ohne Worte ausdrückt – wie ein Raubtier unter Raubtieren. Wie Lee Childs Figur Jack Reacher kann Maul alles, was gesagt werden muss, mit einem Blick ausdrücken. Und letzten Endes, wenn die Situation hoffnungslos wirkt und er über die Grenzen von Schmerz und Niederlage hinausgetrieben wird, wollte ich ihn als Typen zeigen, dessen Training und Erfahrungen eine allerinnerste Unfähigkeit zum Aufgeben geschmiedet haben; egal, wie übel die Dinge stehen.
Es gibt viele bestialische, blutige Kampfszenen im Buch. Wie ist ihre Herangehensweise ans Schreiben von Kämpfen?
Frisch und in Bewegung halten! Ich habe irgendwo gelesen, dass George Lucas gängigste Anweisung an die Schauspieler während der Entstehung von Star Wars "Schneller und intensiver!" war, was kein schlechter Rat ist, wenn man eine Kampfszene schreibt. Ich versuche, Wiederholungen zu vermeiden. Darüber zu lesen, wie der eine Typ einem anderen ins Gesicht schlägt, wird rasch langweilig – und es hilft wirklich, dass ich in dieser Geschichte Verfügbarkeit über nahezu jede Kreatur und Spezies da draußen hatte. In Cog Hive Seven, wollte ich zwischen den verschiedenen Gegnern und Kampfesbedingungen durchwechseln, um Maul im direkten Kampf mit einigen der bekanntesten und tödlichsten Bewohnern des Sandkastens Star Wars sehen zu können und die Sache zu verfolgen, um zu diesem, wie er überlebt. Ich habe eigentlich versucht, um Blut wegzukommen, aber ich weiß nicht, wie erfolgreich ich dabei war!
War es anspruchsvoll für Sie, weibliche Charaktere in den Handlungsort Gefängnis einzugliedern? Waren die beiden weiblichen Hauptcharaktere absichtlich von diesem Geschlecht oder hat sich das einfach so ergeben?
Ich liebe es, über starke weibliche Charaktere zu schreiben. Ich wollte die Gefängnisdirektorin stets als Frau haben – das hat für mich einfach Sinn ergeben. Sie ist eine Überlebende, äußerst gewitzt und eigenmotiviert, eine Opportunistin im wahrsten Sinne des Wortes und sie ist absolut zu Hause in diesem selbstgestalteten Höllenloch. Die andere weibliche Figur, welche in der zweiten Romanhälfte auftaucht – und bezüglich deren Identitätsenthüllung ich zu diesem Zeitpunkt ein wenig zögerlich bin – war stärker herausfordernd, weil ich mich an alles Mögliche halten wollte, was wir zu diesem Zeitpunkt bereits über sie wussten. Es gab nicht gerade Unmengen an Informationen da draußen, aber genug, sodass ich es nicht versauen wollte und ich musste einige Star Wars-Fans konsultieren, die ein wenig klüger als ich waren und vor dem Weitermachen ihren Rat einholen. Schlussendlich, sage ich einfach, war es recht spaßig, in ihren Kopf zu blicken.
Bei Del Rey hat mir Frank Parisi erzählt, dass das Buch ersprünglich nach The Clone Wars angesetzt war, dies wurde allerdings geändert, als die Show gestrichen wurde. Er erwähnte zudem, dass nach dieser Veränderung Cog Hive Seven als Ort verstanden werden kann, wo Maul das Sammeln von Verbündeten lernt, wie er es in The Clone Wars tat. Hat diese Veränderung Ihre Art beeinflusst, Maul zu schreiben oder das Buch handlungstechnisch zu gestalten?
Es hat viel verändert. Ein Roman, welcher nach The Clone Wars angelegt ist, hätte Maul selbstredend in einem völlig anderen Licht dargestellt. Zudem hatten wir eine großartige Zeit, eine Version von Maul zu entwerfen, der im Wesentlichen eigentlich Tony Montana in einer Art Star Wars-Version von Scarface war – ein hart-kämpfender, mitleidloser, raubtierartiger Straßenkämpfer, der vor nichts auf seinem Weg an die Spitze zurückschrecken wird, indem er seine vorigen Verbündeten verrät und ein eigenes Imperium errichtet. Es gab einige spaßige Mails von vorne bis hinten voll mit auf Maul zugeschriebene Passagen aus Scarface und ich war ein bisschen über den Kurswechsel enttäuscht, auch wenn alles am Ende gut funktioniert hat.
Eine Sache über die Verbindung von Lockdown und Darth Plagueis, über die Fans möglicherweise nicht Bescheid wissen.
Es gibt massig Verbindungen, sowohl offensichtlich und angedeutet. Als ich Lockdown schrieb gab es eine Zeitspanne mehrerer Wochen, in denen ich lediglich James Lucenos exzellenten Darth Plagueis immer und immer wieder las und in meinem Auto der Audio-Version zuhörte, denn das Werk hat einfach eine geniale Erfassung der Stimmen von Plagueis und Palpatine, ebenso des Klangs ihrer Gespräche und der komplexen Beziehung. Ich wusste, wenn ich dies versauen würde, würde es der Leser unverzüglich bemerken – es würde sich einfach falsch anhören. James hat das in einem Buch alles so toll gemacht. Er wurde auch in die frühen Gespräche meiner selbst und Franks darüber einbezogen, welcher Art Palpatines und Plagueis Rolle in der Handlung sein würden – und sein Eingebrachtes war unfassbar hilfreich in der Grobplanungsphase von Lockdown.
Lockdown wird am 28. Januar erscheinen und lässt sich beim Amazon.de für momentan 19,67 € vorbestellen. Wer sich noch nicht sicher ist, ob er den Roman wirklich haben will, dem empfiehlt sich neben vielen Miniauszügen möglicherweise der Maxi-Auszug mit 50 Seiten.
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Byzantiner
Danke für die Übersetzung! Sehr interessantes Interview...
Zitat:
"Bei Del Rey hat mir Frank Parisi erzählt, dass das Buch ersprünglich nach The Clone Wars angesetzt war, dies wurde allerdings geändert, als die Show gestrichen wurde."
Jetzt bin ich wirklich verwirrt. Hieß es nicht mal, dass der Roman ursprünglich zur Zeit von TCW spielen sollte? Anschließend gab es ja die Idee, Darth Maul durch Boba Fett zu ersetzen und den Roman nach TCW mit Bezügen zu "1313" spielen zu lassen. Wiederum danach beschloss man das aktuell gültige Konzept, den Roman mit Maul vor Ep.1 spielen zu lassen.
Wenn es aber nun so ist, dass man zwischendurch daran dachte, Maul nach TCW dieses Abenteuer erleben zu lassen, könnte dies ja bedeuten, dass er TCW grundsätzlich überleben sollte. Gut, wenn diese Überlegung nur aufgrund des erzwungenen offenen Endes entstand, natürlich nicht...
Haaach! Warum können die sowas in einem Interview nicht mal richtig klären?!
Darth Jorge
Akman
JediAkom
Thrawn2013
Byzantiner
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