Am Wochenende ging (nicht nur international) der zweite Star Wars Reads Day über die Bühne. Aus diesem Anlass waren Pablo Hidalgo und Leland Chee beim Forcecast zu Gast, wo sie unter anderem einige Andeutungen über die aktuelle Lage des Erweiterten Universums und seine mögliche Neuausrichtung fallen ließen.
Auf das berühmt-berüchtige Lucasfilm-Holocron angesprochen, empfahl dessen Hüter Leland Chee dabei zunächst, die Bedeutung von Kanonstufen nicht überzubewerten. Danach wandte sich das Gespräch der "Story Group" zu, einer Art Think Tank, der von Kathleen Kennedy unter dem Motto "Kreativität ist alles" ins Leben gerufen wurde und dessen Aufgabe es Hidalgo zufolge sei, "eine Brücke zu den neuen und neu entstehenden Geschichten zu bauen". Wer genau zu diesem EU-Think-Tank gehört, wurde nicht enthüllt, indirekt wurde jedoch angedeutet, dass sich unter den Mitgliedern auch Leute befinden, die bislang noch nichts mit dem EU zu tun hatten. Der Think Tank soll dabei offenbar als Ideengeber und Koordinationsinstrument dienen und dafür sorgen, dass alle künftigen Geschichten - in Film, Fernsehen, Romanen und Spielen - in ein eng miteinander verknüpftes Gesamtkunstwerk eingegliedert werden.
Das jedenfalls legte Leland Chee nahe, der beim Thema Ablegerliteratur zu den neuen Filmen erklärte, diese würden "definitiv" Teil des neuen Gesamtkonzepts sein. "Alles, jede neue Geschichte wird Teil davon sein", so Chee. Hidalgo sagte, "all diese Arten von Geschichten können von neuen Fans als Zugang genutzt werden." Ziel sei es deshalb, alle neuen Geschichten so aussagekräftig und bedeutungsvoll wie möglich zu machen.
Weitere Ideen zum Umgang mit dem bestehenden Erweiterten Universum lieferten nach diesem Gespräch Timothy Zahn und Aaron Allston. Zahn sprach über seine "Maestro-Trilogie", die er schon seit Jahren als Prequel-Trilogie zu seinen Thrawn-Romanen schreiben will, sowie über einen Übergangsroman, der das alte EU mit den Sequels verknüpfen könnte. Von Allston kam der Vorschlag, eine X-Wing-Fernsehserie zu produzieren. Außerdem sprach sich der Gespensterstaffel-Erfinder für die Weiterentwicklung des EU in ein Paralleluniversum aus.
Die gesamte Folge findet ihr auf Forcecast.net.
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Rebel247
Ich würde mich ja echt freuen, wenn noch mal Bücher von Timothy Zahn kommen würden.
Bin aber relativ sicher, dass es nie so kommen wird. Keine Thrawn-Prequel-Bücher. Ich wette, es ist schlicht und einfach Schluss mit dem uns bekannten "EU". Keine neuen Abenteuer von Jaina, Ben, Vestara. Ich glaube gern, dass sich da einige Mühe geben, eine gewisse Kontinuität zu erhalten. Halte Pablo Hidalgo auch für n guten Mann, der sich Gedanken darum macht, was Fans gefällt. Aber ich vermute, es fruchtet einfach nicht, wenn die Mehrzahl einfach nur an Geld denkt. Schön das Franchise melken. Was Fans gefällt ist doch egal.
Da kommen sicher nur noch Bücher, die zwischen den Filmen spielen und den Canon NICHT durcheinander bringen können. Und nach Episode 7 dann sicher Bücher mit den Söhnen, Kindern...wie immer sie dort auch heißen werden. Alles, was wir jahrelang gelesen haben, wird einfach in die Tonne getreten, ignoriert. Verdrängt und vergessen.
EU? Fans, die 20 Jahre dran gelesen haben? Tja... ist wohl einfach mein Problem, dass ich die Bücher und die Charaktere so lieb gewonnen habe. Aber hey... ich kann ja die neuen Charaktere aus Episode 7 genau so lieb gewonnen....
Haha. *freudloses Lachen, langsames Klatschen* Wie gut sie doch zu uns Fans sind!
Sashman
Wie kommst Du auf die Thrawn-Trilogie als Fixpunkt? Nur weil Zahn mal wieder Traumschlösser baut? Darauf würde ich nichts geben, zumal er nicht am Hidalgo-Chee-Gespräch teilgenommen hat.
Ich denke nach wie vor, alles nach Endor ist komplett offen, und mit Rebels könnte auch vor Endor noch so Einiges wegfallen. The Old Republic dürfte in irgendeiner Form fortbestehen, weil der Bioware-Vertrag wohl weiterläuft, und damit werden indirekt auch einige der EU-Werke aus der KOTOR-Zeit bestätigt. Generell würde ich vermuten, dass bis ca. 1000 vor Yavin nicht viel umgeworfen werden wird. Danach kommt man in die Origin-Zeit, die die Ablegerfilme neu beackern könnten, und da wird's dann wieder unklarer.
Nun ja, mal schauen. Wichtigste Aussage für mich: Vergesst die Kanonebenen. Praktiziere ich seit Jahren erfolgreich, insofern: Find ich jut.
DreaSan
Alles in Allem wenig überraschende Aussagen. Wenn man genauer darüber nachdenkt, dann bleibt für das bisherige Post-Endor-EU nicht viel übrig als eine große Infinity Geschichte zu werden.
Man nehme nur die Beispiele Jaina und Jacen Solo. "Erster Auftritt" in der Thrawn Trilogie und seit dem im Zentrum von sehr vielen Geschichten. In den Film werden es vermutlich ganz andere Kinder sein, wodurch eben ganz viel vom EU zwangsläufig wegbrechen wird. (Auch wenn man natürlich noch nichts genaues weiß über die Kinder in den Filmen, eher meine Vermutung und Interepretation der Casting-Profile)
Es gibt durchaus Charaktere bei denen ich es auch bedauere, wenn sie in ihren Rollen wegfallen. Mara Jade Skywalker ist so ein Beispiel. Ein EU-Charakter, den ich vor Allem als Ehefrau von Luke echt gern gewonnen habe. Aber es gibt auch sehr viel, was ich nicht vermissen werde. Und das fing bei mir schon mit der NJO-Reihe an.
Man wird es abwarten müssen, aber so ein Relaunch des Post-Endor-EUs muss wirklich nicht das Schlimmste sein und eine Chance für einen "sauberen" Canon.
(zuletzt geändert am 07.10.2013 um 14:09 Uhr)
Taikeru Veovis
Ein Paralleluniversum halte ich für die billigste Idee. Das würde mir - im Bezug auf Star Wars - nicht gefallen. Dann lieber einen Sequel-konformen Reboot des Post-Endor-EUs oder eine (kaum mögliche) Zwischenlösung.
Mir würde es auch nicht gefallen, wenn Zahn irgendeinen Übergangsroman schreiben würde. So begeistert von seinen schriftstellerischen Leistungen bin ich - trotz der Thrawn-Trilogie - nicht. Da gäbe es andere Autoren, die ich da lieber lesen würde. Jedoch glaube ich nicht daran, dass man bei Lucasbooks (oder welcher Unternehmensteil dafür zuständig ist) so viel Aufmerksamkeit in so ein Projekt stecken wird. Da nimmt man lieber den "sauberen" Schnitt.
Master Talon
Wieso sollte es überhaupt wichtig sein, diese vielen EU-Romane irgendwie in den offiziellen Kanon zu quetschen? Das habe ich nie verstanden. Erfreut euch doch einfach an den Geschichten und denkt nicht darübr nach, wie sie zu den Filmen etc. stehen. Ich denke die Option "Paralleluniversum" wäre tatsächlich die beste und sinnvollste Lösung.
(zuletzt geändert am 07.10.2013 um 12:42 Uhr)
Olli Wan
"Wieso sollte es überhaupt wichtig sein, diese vielen EU-Romane irgendwie in den offiziellen Kanon zu quetschen?"
Indem die Romane zur Gesamtgeschichte dazugehören, hebt sich das Franchise von anderen eindeutig ab. Kleinere Handlungen oder nachfolgende Plots haben so ihre Daseinsberechtigung und durch die Konsistenz (die mehr oder weniger durch den Kanon gewahrt wird), verflechtet sich das Ganze miteinander. So sind es nicht irgendwelche Geschichtchen, die halt nach Star Wars klingen, aber damit nichts zu tun haben, und das Ganze ist dann auch kein Paralleluniversum.
Master Talon
Tja, dass es ein Paralleluniversum geben würde, habe ich mir erwartet, insofern keine Überraschung. Interessant ist es, dass wahrscheinlich die Thrawntrilogie der Punkt ist, wo sich die Universen spalten. Kommt mir sinnvoll vor, da dort noch nicht so viele entscheidende Änderungen passiert sind (Ausnahme Jaina und Jacen, aber die kann man wohl problemlos unterbringen). Ein toter Chewie z.B. hätte gestört.
Ich glaube kaum, dass es zur alten Zeitlinie noch Werke geben wird, lasse mich aber überraschen.
Gut finde ich, dass man das "neue" EU offenbar straffer organisieren möchte. Vielleicht, zumindest hoffe ich das, findet dann ja auch eine Qualitätssteigerung statt. Aber das ist möglicherweise nur ein frommer Wunsch.
Klingt so, als würde man die Fangemeinde schon vorsichtig auf den Neustart des EU vorbereiten. Für die EU-Leser tut es mir ja irgendwie Leid, aber von mir aus können sie die Zeit nach Endor allein schon wegen Timothy Zahn in die Tonne werfen. Der Typ nervt mit seiner ständigen Anbiederei.... furchtbarer Mensch.
Allston denkt mit seinem Vorschlag wenigstens realistisch. Das Post-Endor EU war eh schon immer ein Paralleluniversum, nur wollte das die Mehrheit nicht wahrhaben.
Auf die Aussagen der beiden Autoren würde ich auch erstmal nicht so viel geben. Einzig, dass Zahn einen Übergangsroman schreiben könnte, könnte man als Ansatzpunkt nehmen, um zu schlussfolgern, dass ein Teil des Post-Endor-EUs überlebt. Die Thrawn-Trilogie oder nicht all zu viel später würde sich da sicher anbieten, aber das wird nur die Zeit zeigen. Seine "Maestro-Trilogie" würde ich zwar gerne lesen, aber neu ist dieser Wunsch Zahns nun auch nicht.
Dass das zukünftige EU organisierter zu gestalten halte ich an sich nicht für schlecht, aber ich befürchte, dass sich dann alles um die Filme (hauptsächlich die ST) drehen wird und es wenig neue Romane etc. zu ganz anderen Zeiten geben wird. Trotzdem gefällt mir die Idee.
Und weiterhin bleibt es dabei: Egal, was mit dem EU passiert, ich möchte es gerne bald wissen...
(zuletzt geändert am 07.10.2013 um 18:59 Uhr)
Y Wing Gold1
Irgendwo tut es schon weh, aber ich glaube, so langsam habe ich mich damit abgefunden, dass mein in großen Teilen geliebtes Post-Endor-EU so langsam kanonmäßig ausgedient hat. Tja, muss eben Platz für "neue tolle Geschichten" machen (so teilt man es uns Fans ja immer mit).
Allerdings, wie auch schon in anderen Threads geschrieben, werden die bestehenden Geschichten davon nicht schlechter, nur weil sie nicht mehr offiziell Kanon sind. Man kann sie weiterhin lesen, wenn man möchte und sie als Teil seines individuellen Kanons begreifen. Ist zwar schade, weil es in Star Wars bisher immer mit EU und dem Rest als Konzept geklappt hat, dafür gibt es jetzt eben auch neue Filme und da wollen sich alle Köpfe eben austoben und sich in keiner Weise einschränken lassen (außer vielleicht von unserem George..)
Ich rechne zukünftig mit Büchern, die die Themen der neuen Sequels aufgreifen (etwas anders macht auch wenig Sinn) und schaue, dass man ebenso schöne Geschichten wie zuvor auf Lager hat.
watto05
Vor einigen Jahren hätte ich mich über das offenbar bevorstehende Ende des bekannten Kanos bzw. Teilend es EU's ebenfalls noch sehr stark aufgeregt. Inzwischen aber interessiert mich das EU einerseits nicht mehr so sehr wie damals und andererseits halte ich es wie manch andere Fans: Ich habe meinen eigenen Kanon, da es einfach z.T. viel zu viel mittelmäßige, schlechte und auch einige be******ne Geschichten im EU gibt (damit meine ich nicht ausschließlich die Post-Endor-Ära, sondern das EU im allgemeinen).
Von daher sehe ich dieser Entwicklung zum Großteil sehr gelassen entgegen, denn auch in einem neuen EU wird es Höhen und Tiefen geben.
Lord Sidious
akira86
@Darth Pevra
Zitat:
"Tja, dass es ein Paralleluniversum geben würde, habe ich mir erwartet, insofern keine Überraschung."
Das ist eine Autoren-Phantasie. Das kommt nicht von Hidalgo oder Chee. Ergo sagt das nichts über die Realität aus.
Zitat:
"Interessant ist es, dass wahrscheinlich die Thrawntrilogie der Punkt ist, wo sich die Universen spalten."
Auch nur eine Autoren-Phantasie, die nicht von Hidalgo oder Chee kommt. Und daran glaube ich nun wirklich nicht...
Zitat:
"Gut finde ich, dass man das "neue" EU offenbar straffer organisieren möchte. Vielleicht, zumindest hoffe ich das, findet dann ja auch eine Qualitätssteigerung statt."
Da bin ich ganz deiner Meinung!
Darth Jorge
Ich glaube nicht, dass am Ende ein strafferes Regiment oder gar eine Qualitätssteigerung stattfinden wird. Das Lucas-Imperium und auch DelRay/DarkHorse haben in X Jahren publiziert was sie für gewinnbringend gehalten haben und genauso wird das auch unter Disney laufen. Da würde ich also ebenso keine großen Hoffnungen reinstecken.
Master Talon
Nun ja. Nach LOTF kam immerhin FOTJ - und das zog man ebenfalls bis zum Ende durch. Somit wird es sich schon mehr oder weniger rentiert haben. Zwar plante man danach eher den Übergang zu kleineren Reihen, aber auch das muss man nicht unbedingt als Indiz dafür nehmen, dass es sich nicht oder schlecht verkauft hat. Wer weiß.
Zumal ich die Zerteilung in diverse EUs für recht mühsig halte, weil Disney (oder wer auch immer da genau am Hebel sitzt) wohl weiterhin eine breites Angebot bieten wird. Natürlich wird der Fokus vor allem auf der ST-Peroide liegen, aber mit Star Wars Rebels steht dann ja noch eine Serie zur Verfügung, die multimedial bedient werden möchte. Somit wird es auch da gute und schlechte Werke geben, so wie es auch im Pre-PT-EU und während der PT Romane und Comics mit Qualitätsunterschieden gegeben hat.
Master Talon
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