Vor wenigen Stunden wurden in Los Angeles die Oscars vergeben, und da wir im Vorfeld einen Blick auf die Nominierungen der Lucasfilm-Familie geworfen haben, ist eine kurze Bilanz nur folgerichtig. Auch wenn diese eher mager ausfällt:
Steven Spielbergs Lincoln war für 12 Oscars im Rennen und mit ihm die meisten Lucasfilm-Angehörigen. Gewonnen haben sie alle nicht.
John Williams unterlag bei der Besten Musik Mychael Danna und seinen Kompositionen für Life of Pi - Schiffbruch mit Tiger.
Indiana-Jones-Cutter Michael Kahn, der mit Spielberg schon drei Oscars holte, konnte sich - wie sein Chef - nicht gegen Argo behaupten. Den Oscar holte William Goldenberg.
Kamermann Janusz Kaminski, den Spielberg auch bei Indiana Jones und das Königreich des Kristallschädels einsetzte, unterlag Claudio Miranda (Life of Pi - Schiffbruch mit Tiger).
Kostümdesignerin Joanna Johnston (Indiana Jones und der letzte Kreuzzug) blieb gegen Jacqueline Durran (Anna Karenina) auf der Strecke.
Die Tonfachleute Ron Judkins (Indiana Jones und das Königreich des Kristallschädels), Gary Rydstrom (Die dunkle Bedrohung, Angriff der Klonkrieger, Indiana Jones und der Tempel des Todes, Ewoks - Kampf um Endor und Willow) und Andy Nelson (Die Rache der Sith, Indiana Jones und das Königreich des Kristallschädels) zogen gegen Les Misérables und Andy Nelson, Mark Paterson und Simon Hayes den Kürzeren.
Indy-Regisseur Spielberg selbst konnte sich nicht bei der Besten Regie durchsetzen. Hier gewann Ang Lee mit Life of Pi - Schiffbruch mit Tiger.
Und schließlich und endlich ging auch der Oscar der Oscars nicht an Lincoln: Anstelle von Spielberg und Kathleen Kennedy holte Argo und mit ihm das Produzententeam Grant Heslov, Ben Affleck und George Clooney den Preis für den Besten Film des Jahres. Pech, dass sich das Gerücht über Ben Affleck als Episode-VII-Regisseur nicht bewahrheitet hat, sonst wäre das gute Stück zumindest indirekt in der Familie geblieben.
Für die Statistik: In zwei der zwölf Kategorien führte an Lincoln dann doch kein Weg vorbei. Daniel Day-Lewis wurde als Bester Hauptdarsteller ausgezeichnet, und der Oscar für das Beste Szenenbild ging an Rick Carter und Jim Erickson.
Damit weg von Lincoln und hin zu den anderen Gescheiterten des Abends: ILM und seine Exmitarbeiter blieben bei den besten visuellen Effekten ohne Oscar. Der Preis ging an Life of Pi - Schiffbruch mit Tiger.
Nominiert waren ILM selbst für die Avengers, Joe Letteri (Krieg der Sterne - Special Edition) und R. Christopher White (Die dunkle Bedrohung, Angriff der Klonkrieger) für Der Hobbit - Eine unerwartete Reise und Michael Dawson (Jäger des verlorenen Schatzes, Die Rückkehr der Jedi-Ritter, Tempel des Todes, Der letzte Kreuzzug) für Snow White and the Huntsman.
Also eine komplett oscarfreie Nacht für Lucasfilm? Nein, einen Trostpreis gab es: Der Trickfilm-Oscar ging an Lucasfilm-Animation-Neuzugang Brenda Chapman und Merida - Legende der Highlands. Und ausgerechnet in dieser Kategorie war die Kritik an der Entscheidung denn auch am lautesten, da hier viele ParaNorman oder auch Disneys Ralph reicht's vorne gesehen hatten.
Alle Gewinner findet ihr auf Oscars.org.
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Eben! Anakin68 hat`s gesagt: Die haben ihre Lieblinge. Das sieht man ganz klar daran, dass Lucas die Filmbranche derart verändert und verbessert hat wie kein anderer. Star Wars ist überall und taucht in hunderten Filmen auf, aber ich habe noch nie einen Film gesehen, in dem vom Film "Big" die Rede ist, oder gar von einer der Hollywood-Liebesschnulzen, welche irgendeinen Oscar bekommen.
Ich habe mir mal die Mühe gemacht, mir bewuust ein paar Oscarprämierte Filme anzusehen, welche sonst nicht in meine Kategorie fallen. Fail!
So etwas ist und bleibt Geschmackssache UND die Qualität eines Filmes kann nicht am Oscar gemessen werden.
Anmerkung: Ich sah mal einen Liebesfilm, der so herzzerreißend war, dass selbst ich geheult habe. Oscar? Äh, wo denkt ihr hin!
Sithjediyeti
Zu der Frage, warum die PT keine Oscars für Visuelle Effekte bekommen hat:
Es ist zu einfach, das mit einer Abneigung der Academy gegenüber der PT zu erklären. Wäre diese wirklich so groß gewesen, hätte sie Episode I und II nicht einmal nominiert.
Ich finde bis heute, dass die Spezialeffekte in Episode I die besten der PT sind. Beinahe unfassbare Schwachpunkte der anderen beiden Episoden waren die große Säulenhalle des Jedi-Temples in Episode II, die Totalen in Kamino und Teile des finalen Anakin/Obi-Wan-Duels in Episode III, das zudem dramaturgisch teilweise viel zu überzogen war. Aber das sind nur Beispiele.
Dass Episode I den Effekte-Oscar nicht bekommen hat, hat mich damals sehr enttäuscht. Mit ein wenig Abstand sehe ich aber, dass Matrix ihn absolut verdient hat. Es ging dabei nicht um die Würdigung von Perfektion, sondern von Innovation. Matrix hat eingeschlagen und das hat man verständlicherweise honorieren wollen. Wenn Matrix nicht gewonnen hätte, hätte es wieder viele Stimmen gegeben die der Acadamy konservative, langweilige Entscheidungen vorgeworfen hätten.
Ich habe mich schon bei Episode II gewundert, dass der Film für die Spezialeffekte nominiert wurde. Die Nichtberücksichtigung von Episode III war nur folgerichtig.
Bevor man sich darüber beschwert, dass die PT keine Effekte-Oscars bekommen hat, sollte man sich die Konkurrenz ansehen, und die war in den entsprechenden Jahren sehr hoch:
2000 ging der Oscar an Matrix, 2003 an The Lord of the Rings: The Two Towers. Wenn man nicht alles rechtfertigt mit "Aber das ist Star Wars!", muss man anerkennen dass das verdiente Sieger sind.
George Lucas
Ist Brenda Chapman denn noch bei Lucasfilms?
Laut diesem Artikel http://www.dailyrecord.co.uk/entertainment/movies/movie-news/director-behind-brave-reveals-her-agony-1480955 arbeitet sie ab / seit Januar wieder für Dreamworks.
Da steht nicht explizit, dass sie bei Lucasfilm aufgehört hat.
bassline8
@ Aaron
Mit Bashing hat das ganze nichts zu tun. Wenn du wissen willst, wie richtiges Bashing funktioniert, dann frag mal beim User "Moff Tarkin" nach.
Den Irving G. Thalberg Memorial Award verstehe ich als eine einmalige Auszeichnung eines Lebenswerks, "once in a Lifetime" sozusagen.
Daher frage ich mich, warum Darryl F. Zanuck diesen Preis gleich dreimal erhielt, und zwar in den Jahren 1938, 1945 und 1951. Nichts gegen die Lebensleistung dieses Mannes, aber ein Preis, der als einmalig gelten sollte gleich mehrmals an dieselbe Person zu verleihen, wertet eine solche Trophäe in meinen Augen ein wenig ab.
Überspitzt könnte man sagen, daß die Jury manchen Filmschaffenden den Thalberg-Award in die Hand drückt mit dem Hintergedanken: "So, hier habt ihr ´nen Ehrenpreis, freut euch drüber, aber jetzt ist auch gut, bitte in Zukunft keine Ansprüche mehr auf den Oscar stellen."
Und Lucas ist da ja nicht der einzige, denn daß ein Regiegigant wie Hitchcock ebenfalls nie den Oscar gewann, wird wohl nicht nur mir für immer ein Rätsel bleiben.
Anakin 68
Vergesst nicht Stanley Kubrick ...... so ein grandioser Filmemacher und sein einziger Oscar war für die Spezialeffekte von 2001: Odyssee im Weltraum.
Aber das ist wieder die Sache, welche ich auf Seite 1 schon ansprach ..... die Oscars werden von einer Jury vergeben und diese Jury deckt nie die Meinung der ganzen Welt ab und im seltensten Fall den Großteil eines Meinungsbildes.
Daher ist es auch müßig zu diskutieren, ob The Phantom Menace oder Matrix den Oscar hätte bekommen müssen. Beide Filme hatten geniale Effekte, im Endeffekt hat wohl die neue, frische Idee von Matrix bei der Jury den Ausschlag gegeben.
Die Effekte von Episode II und III fand ich leider auch an einigen Stellen schwach.
Inzwischen würde ich einen solchen Effekt-Oscar wieder als Special Achievement Award vergeben. Also wirklich nur, wenn ein Film besondere, innovative Leistungen in diesem Bereich geschafft hat. Gute Effekte machen inzwischen einfach zuviele Leute, das ist kein großes Merkmal mehr.
TiiN
Gerade bei Kubrick muss man aber sagen: Der passte nicht zur Academy und ist entsprechend erwartungsgemäß ignoriert worden. Wie schon gesagt: Die Academy dient der Bewerbung und Unterstützung des US-Films, und Kubrick war sicher vieles, aber kein Aushängeschild für den amerikanischen Film.
Lucas hingegen schon, nur musste der sich ja unbedingt mit der Academy anlegen, und dafür gewinnt man eben auch keine Oscars. Nachdem er nun allerdings brav die Zügel an die Vizechefin der Academy übergeben hat, könnte er irgendwann noch einen Ehrenoscar einheimsen. Oder, sofern seine "persönlichen Filme" so toll sind wie man hoffen mag, noch einen regulären Oscar gewinnen.
@ Kaero: zum Beispiel beim Bullet Time Effect. Ich weiß, Grundlagen dafür wurden schon vorher gelegt, aber Matrix hat den Effekt sinnvoll eingesetzt und popularisiert. Star Wars ist eine andere Art Film, aber viele der Effekte in Episode I existieren nur um ihrer Selbst Willen. Klar, verdient hatten ihn beide Filme, aber Bezug zur Handlung ist schon ein ganz vernüftiges Argument bei der Entscheidung.
Ich bin übrigens wie Tiin auch dafür dass man wieder einen Special Achievement-Oscar einführt.
George Lucas
@Tiin:
Zitat: "Inzwischen würde ich einen solchen Effekt-Oscar wieder als Special Achievement Award vergeben. Also wirklich nur, wenn ein Film besondere, innovative Leistungen in diesem Bereich geschafft hat. Gute Effekte machen inzwischen einfach zuviele Leute, das ist kein großes Merkmal mehr."
Wenn man diesem Argument konsequent folgt, müssten besondere innovative Leistungen dann auch bei folgenden Kategorien zur Geltung kommen und man dürfte diese nicht mehr automatisch jährlich vergeben:
Best Art Direction, Best Cinematography, Best Costume Design, Best Film Editing, Best Makeup, Best Sound Editing, Best Sound Mixing.
Dein letzter Satz im Zitat zeigt auch eine gewisse Selbstverständlichkeit, was die Effekte betrifft. Dass es da massive Probleme gibt für die Branche, dass es im Vorfeld der diesjährigen Oscars Proteste und Demonstrationen von Künstlern der VFX-Branche gab (auch große Namen wie Scott Squires waren dabei), dass Bill Westenhofer bei seiner Dankesrede für die besten Effekte, als er genau die Probleme kurz angesprechen wollte, er mittels des Jaws-Themas übertönt wurde und ihm dann das Mikro ausgeschaltet wurde (die Academy hat übrigens diese Videos auf youtube entfernen lassen, weil es zu einer Entrüstung der Branche gekommen ist, da könnte endlich eine Bewegung draus entstehen), das alles geht im deutschsprachigen Raum unter bzw. war nie Thema.
Es ist kein Verständnis geschweige denn kein Interesse für die VFX-Kunst bzw. deren Branche vorhanden. Aber beim Bashing gegen CGI stimmt dann immer die Mehrheit mit ein (mein jetzt nicht dich Tiin).
So, das musste mal gesagt werden, sorry, aber es passt thematisch ja.
@George Lucas:
Nicht Grundlagen, er wurde vorher schon verwendet. Das Adjektiv "innovativ" ist bei Matrix daher nicht mehr zutreffend. Und das hast du ja gemeint.
Es war ein längst überfälliger Schritt, dass die Academy die slots für die vfx-Sparte von 3 auf 5 erhöht hat, das zu reduzieren wäre ein Rückschritt, siehe meine Argumente oben.
(zuletzt geändert am 26.02.2013 um 19:36 Uhr)
Kaero
also auch wenn ich star wars fan bin (...und damit meine ich SW for ever.....)..........,aber gerade was eine oscarverleihung angeht,bin ich ich der ansicht,dass es da wirklich tolle werke gab die es mehr verdient haben ausgezeichnet zu werden.....
ich verstehe auch nicht wiso alle immer "life of pi" so herabstufen...ich jedenfalls konnte die auszeichnungen für diesen film voll und ganz nachvollziehen,da er wirklich ein bildgewaltiges erlebnis war und inhaltlich wirklich interressanteste themen aufwarf und von spielberg gerade dies unterstrichen wurden...bewegende und zum Nachdenken bewegende geschichte......
und was den neuen "terentino"angeht: Django unchained........wirklich genialst gespielt....und geschichtlich ein sehr dunkles kapitel wirklich unglaublich real dargestellt...........
(zuletzt geändert am 28.02.2013 um 14:05 Uhr)
@Kaero
Ich muss zugeben, ich habe diesen Gedanken die Spezialeffekten nur noch bei Bedarf auszuzeichnen, nicht weitergesponnen.
Sicher kann man dann darüber diskutieren, ob andere Kategorien wie Ton etc. dann auch Sinn machen würden ..... würde man alle weg lassen, hätte man es quasi wie bei den Golden Globes ... und gerade diese vielfältigen Kategorien finde ich bei den Oscars so spannend.
Ich finde es nur zunehmend nicht mehr ganz durchschaubar, worauf bei der Vergabe des Preises für Effekte geachtet wird.
Andererseits ist diese Auszeichnung, wie jede andere auch nur ein Juryurteil und wird nie auf die Zustimmung aller Leute treffen .....
Darüber lässt sich viel diskutieren, auch die Erweiterung von 3 auf 5 Filme in der Kategorie hätte meiner Meinung nach ein paar Vorteile.
Die Szene von der dir angesprochenen Stelle war mir bekannt, hatte es jedoch nicht so genau wahr genommen, da die Redner sehr oft ja durch Musik zum Aufhören aufgefordert werden. Gerade bei den kleinen Kategorien passiert dies auch sehr zeitig.
TiiN
@TiiN:
Die Vergabe für den Effekte-Oscar ist insofern am problematischsten von allen Kategorien, da diese Kategorie am wenigsten geachtet/respektiert/geschätzt wird und sich die Academy aus Filmemachern aller Art zusammensetzt (Schauspieler, Produzenten, Regisseure etc).
Die 5 Nominierungen bestimmen nur Leute aus der Effektindustrie, den Gewinner dann aber wieder die gesamte Academy.
Das Problem ist, das oft nicht unterschieden wird zwischen Effekt und Film. Das ist u.a. ein Grund, warum Transformers zb damals nicht den Oscar bekam für die Effekte. Obwohl die Effekte oscarwürdig waren, denken sich viele "was für ein schei.. Film, für den stimme ich nicht".
Wenn du dich mehr für Effekte interessierst, schau dir die VES-Awards an: Da gibt's 23 Kategorien nur für Effekte, und abstimmen tun nur Leute aus der Industrie, die das alles besser würdigen und besser abschätzen können.
Um das nicht zu sehr offtopic werden zu lassen: Ich glaube wir sind uns alle einig, wie du schon gesagt hast, dass solche Preisverleihungen es nie jedem Recht machen können (und das ist ja auch gut, denn das fördert ja spannende Diskussionen) und dass Lucasfilm spätestens mit Episode VII zurückschlagen wird bei den Oscars!
(zuletzt geändert am 28.02.2013 um 17:53 Uhr)
Kaero
@Kaero:
Genau das habe ich befürchtet. Eine Meryl Streep (nur als Beispiel, glaub sie war mal in der Jury) mag sicherlich schauspielerische Leistungen gut beurteilen können, aber auch Effekte in einem Film? Da wird eher nach Filmgeschmack entschieden ...... u.a. deswegen hätte ich auch in Erwägung gezogen, eine solche Trophäe nur gezielt zu vergeben. Vielleicht sollten für die technischen Kategorien einfach auch nur von Fachleuten beurteilt werden.
Ansonsten kann ich mich deinem Schlussabsatz nur anschließen, schauen wir gespannt in die Zukunft.
TiiN
@Lord Galagus:
Das ist nicht richtig.
Zunächst werden 15 Filme von Academy-Mitgliedern, die in der VFX-Branche tätig sind, vorgeschlagen. Diese 15 werden ca 2 Monate später auf 10 Filme reduziert (wieder nur von Academy-VFX-Mitgliedern).
Beim sogenannten bake-off präsentieren die VFX-Supervisors jeweils ca. 10 minütige making-ofs dieser Filme, die hervorheben sollen, warum gerade ihr Film nominiert werden soll.
Von diesen 10 Kandidaten wählen die Academy-VFX-Mitglieder schließlich jene 5 (bis vor wenigen Jahren nur 3) Filme, die für den Oscar nominiert werden.
Den eigentlichen Gewinner wählt dann die gesamte Academy (VFX-Leute, die aber nur ein kleiner Teil sind, zusätzlich Regisseure, Produzenten, Make-Up-Leute, Kamera-Leute, Ton-Leute usw., und der Großteil, nämlich Schauspieler).
Quelle:
http://www.fxguide.com/quicktakes/15-features-in-line-for-vfx-oscar/
D.H. bei der entscheidenden Wahl bestimmen dann Leute, die absolut keine Ahnung haben, diesen Bereich nicht wertschätzen bzw. passiert dann sowas wie bei Transformers, wie ich oben geschrieben habe.
(zuletzt geändert am 28.02.2013 um 21:49 Uhr)
Kaero
@Kaero:
Danke. War mir nach dem Absenden selber nicht mehr ganz sicher, wie genau der Ablauf ist. Danke für die Aufklärung!
Aber trotzdem kann man schon davon ausgehen, dass es qualifizierte Menschen sind, die da die Entscheidungen treffen. Und ich glaube schon, dass Filmschaffende heutzutage die Special-Effects zu schätzen wissen.
Ich kann nur sagen, dass da seit vielen Jahren einiges im Argen ist.
Die jetzige groteske Situation, dass Rhythm and Hues (R & H im Folgenden) als Oscargewinner vielleicht bald zusperren muss und die Tatsache, dass bei der Dankesrede an dem Punkt, als sie über die Situation aufmerksam machen wollten, ihnen das Mikro abgedreht wurde, auch die Tatsache, dass Ang Lee sich bei seiner Dankesrede nicht bei R & H bedankte, die Tatsache, dass die Videos seit Sonntag von der Academy gelöscht wurden, wo man das Mikoabdrehen sah, haben eine Welle der Empörung in der Branche ausgelöst in den USA.
Das geht soweit, dass Cyberangriffe auf Effektstudios nicht mehr ausgeschlossen werden (war schon mal eine ähnliche Situation in den 90ern), die zum Ziel haben, den digitalen Inhalt für die großen Studiofilme zu zerstören. Die Folge wären Verschiebungen der großen Hollywoodfilme um Monate bis zu Jahre je nach Größenordnung (und natürlich auch die Filme, die danach produziert werden sollen), hunderte Millionen Dollar Verlust und die Schliessung weiterer Effektfirmen.
Quelle: http://www.variety.com/article/VR1118066638/
Einfach mal googeln, wie die großen der Branche wie Scott Ross (Digital Domain-Gründer und ehemaliger General Manager von ILM) oder Phil Tippett sich dazu äussern bzw. teilweise selber zum Streik vor den Oscars aufgerufen haben (auf das die Academy nicht einging, man könnte ja ein Kleid von einer Schauspielerin am roten Teppich verpassen).
Es gibt auch Videos von der Oscar-Party bei R & H, wo man hört, was die vielen Leute dort halten, wenn das Mikro abgedreht wird oder Ang Lee sich bei jedem bedankt, nicht aber bei R & H.
http://toolongfortwitter.com/2657af28
http://fxrant.blogspot.co.at/2013/02/with-and-without-rhythm-hues.html
Viele Studios (mittelgroße, letztens auch mit Digital Domain einer der großen) mussten zusperren oder sind bankrott, Leute werden entlassen (jetzt erst wieder mehr als 350 bei Dreamworks Animation), Löhne sind ausständig, Pixar und Lucasfilm wurden wegen illegaler Absprachen verurteilt) usw. (das alles in den letzten 3 Jahren nur!).
Die VFX-Branche ist im Umbruch, das R & H D-Desaster ist vielleicht der berühmte Tropfen, der das Fass zum Überlaufen bringt.
Die Auswirkungen werden dann in der gesamten Filmlandschaft massiv zu spüren sein.
(zuletzt geändert am 28.02.2013 um 23:05 Uhr)
Kaero
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