Del Rey hat einen weiteren Autorenkommentar aus der Jubiläumsausgabe von Heir to the Empire online gestellt:
Ich wollte, dass der Schurke in Erben des Imperiums kein Gouverneur, Moff oder Sith ist, sondern ein Heerführer. Ein normaler Admiral schien mir jedoch zu gewöhnlich zu sein, also schuf ich die Großadmiräle. Erstmals stieß ich übrigens im Zusammenhang mit der deutschen Kriegsmarine in William L. Shirer Buch Aufstieg und Fall des Dritten Reiches auf diesen Titel.
Wobei der Titel historisch betrachtet natürlich keine Erfindung des Dritten Reichs ist, sondern auf die kaiserliche Marine zurückgeht, aber der Nazifetisch der Amis dürfte da eh keinen Unterschied sehen... *seufz* Schwamm drüber.
Die Jubiläumsausgabe von Heir to the Empire soll nach wie vor Anfang September erscheinen.
Seite 1
"aber der Nazifetisch der Amis dürfte da eh keinen Unterschied sehen... *seufz* Schwamm drüber."
Nunja, ich habe damals meine Facharbeit in Englisch über die Gemeinsamkeiten zwischen Star Wars und dem Dritten Reich geschrieben. Die Parallelen gab es schon bevor Zahn seine Heir to the Empire Trilogie geschrieben hat und sind mit den Prequels weitergeführt worden, man kann ihm also aus meiner Sicht keine Vorwürfe machen, wenn er sich dieser Vorlage bedient hat, da hat Lucas selbst schon ordentlich vorgelegt.
"Wobei der Titel historisch betrachtet natürlich keine Erfindung des Dritten Reichs ist"
Hat Zahn ja auch nicht behauptet, Shirers Buch dürften aber sehr sehr viele gelesen haben (auch ohne "Nazifetisch" ), ist nunmal eine geschichtliche Pflichtlektüre zu diesem Thema.
(zuletzt geändert am 29.07.2011 um 09:06 Uhr)
loener
Redakteur
Viele dieser angeblichen Parallelen sind allerdings reichlich an den Haaren herbeigezogen. Die Vergleiche von Imperium und Drittem Reich bsp., denn gerade im Originalfilm wird das japanische Shogunat zitiert und keineswegs das Dritte Reich (Tarkin als Shogun, der ferne Kaiser als Marionette, etc.). Die Nichtmenschenverfolgungen und den ganzen Käse haben sich dann Nazifetischisten aus dem EU dazugedichtet, um das perfekte "Evil Empire" zu kreieren, aber ursprünglich war Lucas auf einem ganz anderen Trip. Und wenn man ihn nach solchen Parallelen fragt, nennt er selbst heute noch nicht das Dritte Reich als alleiniges Vorbild, sondern den Verfall der römischen, der französischen und schließlich der Weimarer Republik. Und alles, was uninspirierte Presseleute nachquatschen, ist natürlich das Schlagzeilentauglichste: Star Wars, Nazis. *schnarch*
ZITAT: "aber der Nazifetisch der Amis dürfte da eh keinen Unterschied sehen... *seufz* "
Tja, ich fürchte, mit diesem Vorurteil werden wir Deutschen ewig gezeichnet sein... wobei gerade die Amis sich da in Sachen Massenmord und so eher zurückhalten sollten (Indianer, Japaner etc. ...)!
@Aaron
Das imperiale Aufgebot in RotJ an der Stelle, wenn der Imperator auf dem 2. Todesstern eintrifft, kommt den Naziaufmärschen aber schon ziemlich nahe, finde ich...
Aber ansonsten hast du schon recht!
STARKILLER 1138
Redakteur
Rancoon
Admiral reicht nicht? Das ist so typisch für Zahn.
Figuren glänzen durch ihre Persönlichkeit, ihr Auftreten, und meinetwegen auch ihr optisches Design. Bei einer guten Figur ist der Rang nebensächlich.
Aber nein, nehmen wir den Rang, um ihn "besonders" zu machen.
(zuletzt geändert am 30.07.2011 um 10:57 Uhr)
Thrawn123
Ich finde das unnötig. Wenn Admiral der höchste Rang in der Flotte ist, bedeutet das doch ebenfalls, dass Thrawn es weiter gebracht hat als die meisten anderen. Außerdem ist das für mich einfach ein plumpes Mittel, einem Charakter Bedeutung zu verleihen.
Großadmiral ergibt nicht einmal besonders viel Sinn. Denn wie erklärt man, dass ausgerechnet in der Schlacht von Endor keiner vor Ort war oder bei dem Angriff auf Hoth? Das waren extrem wichtige Schlachten in der Geschichte des Imperiums. Großadmiräle passen nicht zum Filmcanon, ebenso wenig wie Emperors Hände oder geklonte Jedi.
Ich finde Thrawn als Charakter ganz gut (allerdings eher den aus TTT und nicht den "guten" Thrawn von später), aber er würde als Admiral genauso gut funktionieren. Bei meinem Tekren Bevarr hat sich auch kein Leser beschwert, dass er "nur" ein Admiral ist. Er war auch so etwas besonderes.
(zuletzt geändert am 30.07.2011 um 14:15 Uhr)
Dem EU nach waren sogar vier Großadmirale bei der Schlacht von Endor zugegen: Nial Declann, Afsheen Makati, Miltin Takel und Osvald Teshik. Erstgenannter starb mit der Zerstörung des Todessterns, letztgenannter geriet Stunden nach dem Ereignis in Gefangenschaft. Die anderen entkamen - vorläufig.
(zuletzt geändert am 01.08.2011 um 11:04 Uhr)
Fixit
Ist das für die Diskussion relevant? Dieses EU gab es doch nicht einmal zu dem Zeitpunkt, als Zahn seine Bücher geschrieben hat. Außerdem habe ich auf die Filme Bezug genommen, wo eindeutig Admiral Piett (und niemand anderer!) das Oberkommando hatte. Kein Großadmiral. Ergibt das Sinn, wenn Großadmiräle existieren? Nein.
(zuletzt geändert am 01.08.2011 um 11:15 Uhr)
@Darth Pevra
"Ist das für die Diskussion relevant? Dieses EU gab es doch nicht einmal zu dem Zeitpunkt, als Zahn seine Bücher geschrieben hat."
Selbstverständlich gab es das EU schon, als Zahn seine Thrawn-Trilogie schrieb, sowohl in Roman- als auch in Comicform (Marvel-Comics, alte Han Solo-Romane, Splinter of the Minds Eye usw.).
"Außerdem habe ich auf die Filme Bezug genommen, wo eindeutig Admiral Piett (und niemand anderer!) das Oberkommando hatte. Kein Großadmiral. Ergibt das Sinn, wenn Großadmiräle existieren? Nein."
In den Filmen der OT wird Vader nie als Sith betitelt, trotzdem war er schon damals einer. Würde deiner Logik zufolge auch keinen Sinn ergeben, oder?
Großadmiräle gibts sowohl in der realen Welt, als auch in fiktiven Universen. Bloß, weils dir nicht gefällt, muss es noch lange kein Unsinn sein.
Im Film hatte genaugenommen Palpatine das Oberkommando über alle Flottenteile und Bodentruppen.
Lord Sidious
Ich habe auch "dieses" geschrieben, womit ich das Eu gemeint habe, in dem Großadmiräle vorkommen. In Splinter, den Marvel Comics und den Han Solo Romanen tun sie das meines Wissens nach nicht.
Vader wird in den Filmen nicht als Sith betitelt, ja, aber es ist klar, dass er ein "Dark Sorcerer" ist. Man erfährt eben erst später, im EU, dass die als Sith betitelt werden. Logisch ist das völlig klar. Palps und Vader sind Dark Sorcerers > diese nennen sich Sith. Ich sehe da keine Widersprüchlichkeit. Dein Argument ist übrigens ein Strohmann.
Ich kritisiere, dass, wenn es Großadmiräle gibt, es militärisch/strategisch/organisatorisch keinerlei Sinn ergibt, dass sie weder bei der Schlacht von Yavin, noch bei den Einsätzen in TESB, noch in der Schlacht von Endor dabei sind! Welchen Sinn hat ein Großadmiral, wenn er bei den wichtigsten Gefechten nicht eingesetzt wird? Ihr könnt mir doch nicht erzählen, dass der Imperator und Vader einfach auf ihre besten Kommandeure "verzichten". Die Existenz von Großadmirälen bedingt, dass wir Vader und Palpatine als dumm annehmen (weil sie nicht kapieren, wann sie ihre besten Leute brauchen und wann nicht), und ich bin nicht gewillt, das zu tun.
(zuletzt geändert am 01.08.2011 um 11:52 Uhr)
@ Darth Pevra
"Ich habe auch "dieses" geschrieben, womit ich das Eu gemeint habe, in dem Großadmiräle vorkommen. In Splinter, den Marvel Comics und den Han Solo Romanen tun sie das meines Wissens nach nicht."
Es gibt nur "DAS" EU, nicht dieses und jenes. Der persönliche Kanon ist eine ganz andere Geschichte und zudem keine Grundlage für eine Diskussion. Im EU gibt es Großadmiräle, vollkommen gleichgültig, wer oder wann sie eingeführt hat/wurden.
"Ich kritisiere, dass, wenn es Großadmiräle gibt, es militärisch/strategisch/organisatorisch keinerlei Sinn ergibt, dass sie weder bei der Schlacht von Yavin, noch bei den Einsätzen in TESB, noch in der Schlacht von Endor dabei sind! Welchen Sinn hat ein Großadmiral, wenn er bei den wichtigsten Gefechten nicht eingesetzt wird? Ihr könnt mir doch nicht erzählen, dass der Imperator und Vader einfach auf ihre besten Kommandeure "verzichten". Die Existenz von Großadmirälen bedingt, dass wir Vader und Palpatine als dumm annehmen (weil sie nicht kapieren, wann sie ihre besten Leute brauchen und wann nicht), und ich bin nicht gewillt, das zu tun."
Warum hätte ein Großadmiral an der Schlacht um Yavin teilnehmen sollen, wenn Tarkin das Oberkommando über den Todesstern hatte und zusätzlich Vader, Stellvertreter des Imperators, zugegen war?
Das Gleiche in Grün bei der Schlacht um Hoth und Endor.
Es war schließlich auch Palpatines Entscheidung, Piett das Kommando über die Flotte zu geben, er jedoch behielt den alleinigen Oberbefehl. Er war dabei nicht dumm, wohl eher zu arrogant. Über seine miltärischen Fähigkeiten kann man dabei geteilter Meinung sein, letzten Endes wurde das getan, was der Imperator befahl, ob es vom militärischen Standpunkt aus die beste Entscheidung war, ist dabei völlig zweitrangig.
Hitler hat schließlich auch bis zum Ende dämliche Entscheidungen getroffen, doch niemand aus dem OKW hat ihm widersprochen.
Zudem waren in der Schlacht um Endor Großadmiräle beteiligt, wie im EU berichtet wird.
Warum in den Filmen keiner erwähnt wird, steht wiederum auf einem anderen Blatt, denn die Thrawn-Trilogie und alle enthaltenen Figuren und Ereignisse zählen schließlich ebenfalls zum EU.
Höchster Rang der Filme: Admiral
Höchster Rang EU+Filme: Großadmiral
So einfach ist die Sache.
(zuletzt geändert am 01.08.2011 um 14:04 Uhr)
Lord Sidious
Hätte man sich im anschließenden EU darauf begrenzt, was ohne Zweifel durch die Filme belegt ist, wäre das EU sehr - sagen wir es so - übersichtlich geworden und es hätte an ständigen Wiederholungen z.B. bei den Bösewichtern gelitten. Manche Erfindungen machen durchaus Sinn, und für mich gehört auch der Rang eines Großadmirals dazu. Militärisch notwendig war er keineswegs, zumal die Großadmiräle der Ära Palpatine nicht de jure festgelegte Flottengrößen oder dergleichen befehligten. Eine bestimmte Aufgabe war nicht an ihn geknüpft. Der Rang besitzt daher den Charakter eines Ehrenrangs, könnte man meinen. Soweit ich mich erinnere, war er (auch) eine politisch motivierte Einrichtung, um Offiziere bei ihrem Ehrgeiz zu packen und den Konkurrenzkampf um die Gunst des Imperators zu verstärken.
Ich störe mich jedenfalls nicht an Zahns Versuch der künstlichen Erhöhung Thrawns, glaube aber auch, dass der Charakter ohne den Rang für mich funktioniert hätte. Nichtsdestrotrotz frage ich mich schon, inwieweit die Figur aufgrund ihrer "Nichtmenschlichkeit" als imperialer Oberbefehlshaber im Range eines (vermeintlichen) einfachen Admirals von den Lesern akzeptiert worden wäre. *Kopf wieg*
Fixit
@ Lord Sidious
Lauter komplizierte Erklärungen, um etwas in den Kanon einzufügen, das von vornherein vermieden hätte hönnen. Für mich ist das eine Kosten-Nutzen-Rechnung. Der Nutzen (nämlich Thrawn artifiziell den Flair des Besonderen zu verleihen) scheint die Kosten kaum aufzuwägen. Für mich ist zum Beispiel ganz und gar nicht klar, warum der Imperator Piett das Kommando übergeben hätten sollen, wenn er für genau diesen Zweck Großadmiräle ernannt hat. Es ergeben sich eine Menge solcher Fragen, die ohne Großadmiräle schlichtweg nicht existiert hätten.
"Es gibt nur "DAS" EU, nicht dieses und jenes. Der persönliche Kanon ist eine ganz andere Geschichte und zudem keine Grundlage für eine Diskussion. Im EU gibt es Großadmiräle, vollkommen gleichgültig, wer oder wann sie eingeführt hat/wurden."
In dem Fall diskutieren wir aber etwas Vergangenes, und da muss man den Kontext der damaligen Zeit miteinbeziehen. Als Zahn sich entschieden hat, Großadmiräle zu erfinden, gab es diese schließlich noch nicht.
@ Fixit
Ich hab nichts gegen Neuerungen, wirklich nicht. Aber man sollte etwas Originelles auch nicht der Originalität wegen einführen, sondern irgendeinen wichtigen, storytechnischen Grund dazu haben. Barbie im Star Wars Universum wäre zweifellos originell, aber eine gute Idee wäre es trotzdem nicht.
Du darfst auch nicht vergessen, dass Admiräle im ursprünglichen SW nicht "einfach" waren, sondern so wie Piett oder Ozzel überaus wichtige Aufgaben aufgetragen bekommen haben. Insofern sehe ich wegen Thrawn kein großes Problem und Zahn wollte ja auch mit diesem Charakter die Nichtmenschen-Problematik aufs Tapet bringen. Thrawn sollte sich ja allem Rassismus zum Trotz über die Massen der Imperialen erheben. Dass er sich in so einer feindlichen Umgebung durchsetzen kann, macht ihn zu etwas Besonderem, nicht sein Rang.
(zuletzt geändert am 01.08.2011 um 16:20 Uhr)
Chris2010
@Darth Pevra
"Lauter komplizierte Erklärungen, um etwas in den Kanon einzufügen, das von vornherein vermieden hätte hönnen. Für mich ist das eine Kosten-Nutzen-Rechnung. Der Nutzen (nämlich Thrawn artifiziell den Flair des Besonderen zu verleihen) scheint die Kosten kaum aufzuwägen. Für mich ist zum Beispiel ganz und gar nicht klar, warum der Imperator Piett das Kommando übergeben hätten sollen, wenn er für genau diesen Zweck Großadmiräle ernannt hat. Es ergeben sich eine Menge solcher Fragen, die ohne Großadmiräle schlichtweg nicht existiert hätten."
Ich finde, du übertreibst es ein wenig mit "lauter komplizierte Erklärungen". Das hat Alles soweit Hand und Fuss, und passt sowohl zu den Filmen, als auch dem restlichen EU. Thrawn wird überall und ständig als DAS militärische Genie präsentiert, hat schon dies und jenes dolle Ding vollbracht, also ich seh die Kosten da schon aufgewogen (da reicht doch alleine schon sein Feldzug in der Thrawn-Trilogie).
Zu Palpatines Entscheidung, warum er Piett nahm, hab ich weiter oben schon was geschrieben. Er war Imperator, also wirds gemacht. Muss jede winzige Entscheidung einer Figur im Detail erklärt werden?
"In dem Fall diskutieren wir aber etwas Vergangenes, und da muss man den Kontext der damaligen Zeit miteinbeziehen. Als Zahn sich entschieden hat, Großadmiräle zu erfinden, gab es diese schließlich noch nicht."
Warum muss man das? Zahn hat was Neues erfunden, wie zahllose Autoren vor und nach ihm, ich sehe da überhaupt kein Problem.
Als Kevin J. Anderson die Massassi erfand, gabs die zuvor auch noch nicht. Als Ostrander den One Sith-Orden erfand, hatte man zuvor auch noch nie was davon gehört.
Als John Jackson Miller Zayne Carrick erfand, gabs ihn vorher auch noch nie, usw., usw. Diese Aufzählung läßt sich beliebig fortsetzen.
Zumal da die Frage aufkommt, was das überhaupt mit der damaligen Zeit zu tun hat. EU ist EU, Filme sind Filme. In den Filmen gibst weiterhin nur den Admiral als vermeintlich höchsten Rang.
(zuletzt geändert am 02.08.2011 um 08:08 Uhr)
Lord Sidious
Wenn einer einen hohen Rang hat, denke ich mir nicht: "Boah, der muss was besonderes sein." Titel und Ränge haben auf mich im RL auch nciht diese Wirkung. Ich bleibe dabei, dass ich es einfach plump finde, dem eigenen Protagonisten auf diese Art den Flair des Besonderen zu verleihen. Mir gefällt es ästhetisch nicht, und die Logik, die zu dieser Entscheidung geführt hat, gefällt mir ebenfalls nicht. Dass die Großadmiräle in den Filmen nicht vorkommen, ist und bleibt für mich merkwürdig. Geschmäcker sind nunmal verschieden. Du magst Mortis ja auch nicht, was für mich einer der besten Teile bei TCW ist.
Thrawn hat ja den hohen Rang bekommen, WEIL er so ein militärisches Genie ist.
Aber bei dem Thema werden wir wohl auf keinen gemeinsamen Nenner mehr kommen.
Bei Mortis und meiner Meinung dazu hast du Recht, und bedauerlicherweise ist dieser Murks offizieller als Thrawn und dessen Rang.
Da müsste also ich mich noch viel mehr drüber echauffieren.
Lord Sidious
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