In einem Interview mit Newsarama hat John Jackson Miller das nächste Kapitel von Knight Errant vorgestellt:
Können Sie uns Kerra Holt für all diejenigen, die den Roman oder das erste Kapitel der Comicreihe noch nicht gelesen haben, kurz vorstellen?
Kerra Holt ist eine junge Jedi, die eintausend Jahre vor Episode I lebt, in einer Zeit, als viele verschiedene Sith-Lords untereinander um die Vorherrschaft in den Äußeren Randgebieten der Galaxis kämpfen. Für die Galaxis ist dies ein wahrhaft dunkles Zeitalter, da sowohl die Republik, als auch die Jedi weite Gebiete einfach aufgegeben haben.
Kerra Holt stammt aus diesem aufgegebenen Gebiet, von einem Planeten namens Aquilaris. Als die Sith ihren Planeten angriffen, wurden sie von einem Jedi namens Vannar Treece gerettet, einem der wenigen, der bereit war, in diese Gebiete vorzustoßen. Treece brachte Kerra in die Republik und bildete sie zu einer lebenden Waffe aus - als Erwachsene versucht Kerra nun das zu tun, was sie als Kind nicht tun konnte: Gegen die Sith in ihrer Heimat zu kämpfen.
Gleich bei ihrer ersteb Mission mit Treece geht aber alles drunter und drüber. Wie wir im ersten Kapitel von Knight Errant sehen konnten, wurden Kerras Mitstreiter allesamt getötet, womit sie plötzlich ganz allein dastand. In ihrer Verzweiflung überlegte sie zunächst, auf möglichst glorreiche Weise zu sterben und einen der Sith-Lords mit sich zu nehmen, nur dann wurde ihr klar, dass sie den einfachen Menschen besser dienen konnte, indem sie all denen hilft, die inmitten dieser Kampfzone zwischen die Fronten geraten sind.
Im Roman Knight Errant, der zwischen dem ersten Kapitel Aflame und dem zweiten Kapitel Deluge spielt, musste Kerra erfahren, dass dies einfacher gesagt als getan war. Ihr ist im Roman klargeworden, dass es nicht ausreicht, Leute aus dem Schussfeld zu holen, weil überall im Sith-Gebiet Gefahren lauern. Halbherzige Aktionen helfen da niemandem, und deshalb muss sie jeden, den sie retten kann, irgendwie in die Republik bringen. Für jemanden, der eigentlich ins Sith-Gebiet aufgebrochen ist, um zu kämpfen und Schlachten zu gewinnen, ist das eine ziemliche Belastung. Gerade für eine 18jährige ist das eine ziemliche Bürde.
Am Anfang von Deluge ist Kerra bereits nach Aquilaris zurückgekehrt, nachdem sie ein Notsignal empfangen hat. Für sie ist das die Chance, auf die sie gewartet hat, um endlich alte Rechnungen zu begleichen und persönlich mit den Sith abzurechnen. Gleichzeitig ist Kerra aber mehr und mehr frustriert, weil die Menschen im Sith-Gebiet völlig niedergeschlagen und passiv sind. Es ist einfach niemand da, der eine Rebellion oder Revolution unterstützen könnte. Die meisten Leute sind ihr Leben lang Sklaven gewesen und nehmen im Drogenkonsum Zuflucht, um die Härten ihres Lebens auszublenden. Kerra braucht also dringend Hilfe...
... und die bringen wir ihr auch. In Knight Errant: Deluge wird ihr schönster Traum war: Sie erhält kompetente Hilfe, auf die sie bauen kann. Neue Verbündete kommen ihr aus der Republik zur Hilfe, genauergesagt Jenn Devaad und ihr Teufelsgeschwader, das Vorauskommando einer Hilfsorganisation, die als "Gnadenkommando" bekannt ist. Diese Leute ähneln den Mitstreitern, die Kerra zu Beginn ihrer Mission ins Sith-Gebiet verloren hat. Sie sind genau das, wonach sie gesucht hat. Ihren früheren Verbündeten, darunter Jarrow Rusher im Roman, konnte sie nicht wirklich trauen, weil die für die Sith arbeiteten. Devaad tut dies garantiert nicht. Für Kerra ist dies ein unglaublich glücklicher Moment, eine Chance, endlich wieder das zu tun, was sie eigentlich tun wollte.
Und genau das steckt auch in Joe Quinones’ Titelbild für die erste Ausgabe, das einem patriotischen Propagandaplakat aus dem Zweiten Weltkrieg ähnelt: Kerra Holt ist zurück an der Front!
Im Krieg der Sterne haben wir schon ein breites Spektrum von Jedi-Rittern gesehen: Wo würden Sie Kerra einordnen?
Kerra ist ganz anders als Luke Skywalker oder Zayne aus Knights of the Old Republic - die beiden sind von Natur aus offene und herzliche Menschen. Wegen ihrer Vergangenheit gibt Kerra weniger von ihren Gedanken und Gefühlen preis, sie blockt all das eher ab und ist gleichzeitig äußerst zielstrebig. Mit ihr zu tun zu haben, ist beinahe anstrengend. Sie ist die Art Mensch, die schon als Kind eine Begabung hatten und sich ihr ganzes Leben lang abrackern, um in einer Sportart oder einem bestimmten Fach absolut herausragend zu werden. Wie viele solche Menschen ist es auch Kerra nicht gewohnt zu versagen oder übertrumpft zu werden. Mit so etwas kommt sie nur sehr schwer klar. Wenn Kerra auf zuviele Hürden stößt, wird sie wild, und wenn sie mattgesetzt wird, neigt sie dazu, völlig zu verzweifeln. Als Autor sehe ich meine Aufgabe darin, ihr so viele Hürden in den Weg zu legen wie möglich.
Außerdem ist ihr Verhältnis zum Jedi-Orden ziemlich distanziert, nicht nur hinsichtlich der kosmischen Entfernung. Sie hat die Akademie besucht, um ihre Fähigkeiten auszubilden, nicht um philosophische Studien zu betreiben. Was zu dumm ist, weil sie jetzt - ganz auf sich gestellt - Orientierung dringend nötig hätte.
Worauf bezieht sich der Untertitel dieses Kapitels - Deluge?
In einfachster Hinsicht ist Deluge - die Sturzflut - der Name der Droge, die unter den Leuten verbreitet ist, auf die Kerra stößt. Diese Droge ist einer der Faktoren, die es Kerra so schwer machen, den Leuten zu helfen, was für Kerra eine reichlich frustrierende Erfahrung ist. Im übertragenen Sinne bezieht sich das Wort auf eine neue Invasion, die gerade stattfindet und einen völlig neuen Ursprung hat. Wir haben gesehen, wie brutal die Sith gegen Sith vorgehen. Jetzt sehen wir, dass es auch noch andere Opportunisten gibt, die nur darauf warten, die chaotische Lage auszunutzen.
Wir wissen bereits, dass Hutten den Sith in mancher Hinsicht ähnelt, was ihr Verhalten und ihre Einstellung angeht. Natürlich gibt es auch Unterschiede, aber auf ihre Art sind die Hutten eine Plage ähnlichen Ausmaßes. Wer den Krieg der Sterne-Atlas kennt, weiß, dass eine der Regionen, die mutmaßlich von den Sith beherrscht wird der Hutt-Raum ist, und wir werden sehen, dass sich dort die Frage stellt, wer eigentlich wen kontrolliert. Die Hutten sind an einem Punkt angelangt, wo sie ihren Einflussbereich ausdehnen wollen. Einer der furchtlosesten unter ihnen, Zodoh der Hutte, betrachtet das Chaos im Grumani-Sektor in erster Linie als willkommene Gelegenheit. Er könnte im Kampf zwischen den Sith-Lords Daiman, Odion und ihren Rivalen entweder zum Königsmacher werden - oder zum König!
Wir haben hier also wirklich den Fall einer Flut von Problemen, die von allen Seiten hereinbricht.
Deluge ist in mancher Hinsicht eine Heimkehr für Kerra, da sie hier ja nach Aquilaris zurückkommt. Als sie zum letzten Mal dort war, fielen gerade die Sith über ihren Heimatplaneten her, jetzt - Jahre später - beherrschen die Sith die Welt mit eiserner Faust. Wie hat sich der Planet für Kerra verändert?
Aquilaris ist durch die Mangel gedreht worden. Der Planet wurde immer wieder von neuen Sithlords erobert, und nun leben hier sehr viel weniger Leute als in Kerras Kindheit. Vor der Eroberung war die Welt ein idealer Urlaubsort, eine Art Ozeanparadies. Jetzt liegt vieles in Schutt und Asche, und die Welt ist zur Produktionsstätte von Fisch und Meeresfrüchten geworden, die an den jeweils aktuellen Herrscher verschifft werden. Aktuell ist Daiman aus dem ersten Kapitel dieser Sith-Herrscher.
Kerra trifft hier einen Jugendfreund, der ihr zeigt, wie ihr Leben aussehen würde, wenn sie geblieben wäre - gleichzeitig trifft sie Devaad, die eine positivere Alternative verkörpert. Sie ist älter als Kerra, ihr aber trotzdem in vielerlei Weise ähnlich - und sie tut genau das, was Kerra gerne tun würde. Sie kämpft und hilft den einfachen Menschen, indem sie mit ihrem Geschwader dafür sorgt, dass Lebensmittel und Versorgungsgüter ans Ziel kommen.
Zwei neue Beziehungen, die Kerra und ihr Bild von sich selbst und ihrer Mission verändern werden. Steuert Devaad wirklich in die gleiche Richtung wie sie selbst? Kann Kerra ihre Unabhängigkeit aufgeben, um sich einer größeren Bewegung anzuschließen? Oder ist es ihr wichtiger, ihrem Herzen und ihren eigenen Entscheidungen zu folgen? In Deluge finden wir es heraus.
Mit Knight Errant erfülle ich mir einen langgehegten Traum: Ich erzähle eine Geschichte, in der eine Menge Jägerkämpfe vorkommen. Nicht nur in Devaads Geschwader stellen wir hier eine Menge neuer Schiffe von unseren Zeichnern Ivan Rodriguez, Iban Coello und Sergio Abad vor, darunter einige der coolsten Jäger, die ich seit langem gesehen habe. Es gibt sogar einen Jäger, der die Vorstellung unserer Leser von einem Raumjäger grundlegend verändern könnte...
Treten in der Geschichte bekannte Figuren aus früheren Knight Errant-Geschichten oder anderen Teilen des Krieg der Sterne-Universums auf?
Wir werden hier erstmals einige der Figuren aus dem Knight Errant-Roman sehen. Das heißt nicht, dass man den Roman gelesen haben muss, aber als Hintergrundgeschichte eignet er sich hervorragend. Deluge spielt zwar nach dem Roman, löst aber keine Handlungsstränge daraus auf. Es gibt eine Menge Geschichten, die in diesem Zeitrahmen spielen, und es gibt eine Menge zu sehen. Wir werden unseren Lesern nicht immer die naheliegendsten Geschichten auftischen, denn wo wäre da die Überraschung? Ich denke, Deluge erweitert die Knight Errant-Geschichte sehr umfassend und wirft unter anderem einen Blick auf das, was jenseits der Grenzen geschieht.
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Yoda sein Nachbar
Wie oft haben wir jetzt schon ähnliche Aussagen von John Miller gelesen?
Am Ende ist es einfach am besten, die Comics und das Buch selbst zu lesen. Dann werden fast alle Fragen beantwortet.
Die Epoche hört sich insgesamt sehr interessant an. Eine Generation vor Darth Bane, Sith Lords die sich bekriegen und die Galaxies fast vollkommen in einen galaktischen Friedhof verwandeln.
Dazu noch ein überforderter Jedi Orden und eine zerbrechliche Republik.
Sehr interessant. Auch Kerra Holts Missionen werden sicherlich spannend und aufregend sein.
Aber irgendwie find ich Kerras Philosophie bezüglich des Jedi Ordens und dem Hohen Rat überhaupt nicht gut.
Sie wirkt auch sehr arrogant, was wohl noch an ihrem jungen Alter liegt.
Marvin1995
@Marvin1995
"Aber irgendwie find ich Kerras Philosophie bezüglich des Jedi Ordens und dem Hohen Rat überhaupt nicht gut."
Von welcher Philosophie Kerra Holts redest du eigentlich? JJM spricht in diesem Interview lediglich in einem Satz davon, dass das Verhältnis zwischen Kerra und dem Jedi-Orden distanziert ist, was u.a. daran liegt, dass sie größtenteils auf sich allein gestellt in einem Gebiet agiert, welches der Jedi-Orden schon länger aufgegeben hat.
Von ihrer Philosophie wird da absolut Null gesagt. Ebensowenig wird der hohe Rat auch nur mit einer Silbe erwähnt. Beim nächsten Mal die Newsmeldung genauer lesen.
Lord Sidious
@Lord Sidious
Ich lese alle Nachrichten immer sehr genau
Mit Philosophie meinte ich ihre Ansicht, dass sie den Jedi Orden besucht hat um ihre körperlichen Fähigkeiten zu verbessern, weniger um ihre geistlichen Aufgaben zu meistern.
Aber vielleicht liegt dies auch kann nicht an Kerra Holt, sondern an den Jedi.
Immerhin müssen sie ihr alles Wissenswerte vermitteln und Disziplin und Vernunft lehren.
Und mit 18 Jahren muss eine Jedi schon sehr allgemein unterrichtet worden sein.
Wie schon geschrieben, ich finde sie wirkt sehr arrogant. Und ihre Ansicht(wenn sie es so wirklich empfindet) bezüglich des Ordens trifft dann auch auf den Hohen Rat der Jedi zu.
Immerhin leiten sie den Orden.
Marvin1995
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