Langsam aber sicher könnte auch der geneigteste Leser das Gefühl bekommen, dass aus unserem Respekt für John Jackson Miller eine Art Fetisch geworden ist, aber die Realität ist einfach die, dass er aktuell der gesprächigste Kreative ist. Und dabei äußerst sympathisch rüberkommt. ;-) Gestern abend stellte er sich mal wieder den Fragen der Fans, diesmal in einem Facebookchat. Hier eine kleine Auswahl seiner Antworten:
Wird es mehr Knights of the Old Republic-Geschichten geben?
Nichts ist unmöglich. Wer Demon gelesen hat, weiß, dass ich die Figuren eigentlich nur irgendwo abgestellt habe. Wir könnten jederzeit zu ihnen zurückkehren, wenn wir die Entscheidung träfen, dass es mehr über sie zu erzählen gäbe. Sollte ja jemals geschehen, würden wir allerdings keinen bloßen Aufguss der bisherigen Geschichten bringen. Schon jetzt gibt es zu viel Material, das die Leser im Hinterkopf haben müssen.
Können Sie uns etwas über den Ursprung von Marn Hierogryph erzählen? Ich liebe Snivvianer, deshalb wollte ich fragen, ob Sie für Marn jemals ein anderes Volk in Erwägung gezogen haben?
Gryph sollte ursprünglich ein Ortolaner sein - ein blauer Elefantentyp wie Max Rebo -, aber Brian [Ching] meinte, dass deren Gesichter keine großen Emotionen zuließen. Also dachte ich an die alte Actionfigur von "Snaggletooth" Zutton, und damit wurde Gryph Snivvianer!
Sie scheinen bei Knight Errant von Unterhandlung zu Unterhandlung zu springen, anstatt eine große Geschichte zu erzählen. Haben Sie überhaupt eine große Geschichte, bzw. spezifische Zukunftspläne in der Hinterhand?
Was längere Geschichten angeht, so gehe ich das lieber projektweise an. Ich weiß in etwa, was ich in Zukunft machen möchte, aber da wir mit 5teiligen Häppchen operieren, versuche ich lieber, wo immer es möglich ist bgeschlossene Geschichten zu erzählen, anstatt - wie bei KOTOR - Handlungsfaden über Handlungsfaden zu legen. Generell wird bei Dark Horse in letzter Zeit viel mit solchen Mini-Handlungsbögen gearbeitet. Das ist bis zu einem gewissen Grad eine Rückkehr zur Strategie der 1990er Jahre und hilft uns dabei, durchweg mit den gleichen Zeichnern an einem Projekt zu arbeiten. Es ist einfach sehr schwierig einen so detailreichen Comic wie unseren Monat für Monat zu produzieren.
Wie stehen die Chancen, dass ein ein Crossover zwischen Knight Errant und KOTOR geben könnte?
Das wäre aus offensichtlichen Gründen zu schwierig. Es gibt aber eine Reihe von Entwicklungen im Roman, die auf die Zeit von KOTOR zurückgehen. Ich habe versucht, nicht zu viele solche Anspielungen einzubauen, aber die KOTOR-Ära ist eine der wenigen, über die wir eine Menge wissen, also dachte ich mir, dass das auch für meine Figuren gelten könnte. Ich meine, denkt mal drüber nach: Wir alle wissen sicher mehr über die Zeit zwischen 100 vor und 100 nach Christus als über viele Jahrhunderte danach. Wieso? Weil die Ereignisse in diesem Zeitraum einfach eine größere Tragweite hatten. Deshalb habe ich absolut kein Problem damit, mich auf die KOTOR-Zeit zu beziehen.
War es eine bewusste Entscheidung, dass Kerra Holt in Knight Errant zumeist allein unterwegs ist, ohne Helferlein oder Mitkämpfer?
Das Konzept, das Randy Stradley mir vorlegte, verlangte nach einer "einsamen Jedi-Ritterin" in der Zeit, in der wir uns nun bewegen. Es schien klar zu sein, dass sie eine Menge herumreisen würde, wie ein einsamer Cowboy. Nur ohne Jolly Jumper. Würde man ihr einen Helfer oder einen Droiden zur Seite stellen, würde sie das nur aufhalten, und dann ist da natürlich noch ihr generelles Grundproblem, das wir ihr ständig um die Ohren hauen, nämlich die Bürde, für andere Verantwortung zu übernehmen. Kerra mag das überhaupt nicht, und wir werden es ihr auch künftig nicht leicht machen. Mit ihr zu arbeiten ist interessant, weil sie - anders als Zayne Carrick - etwas zu intensiv drauf ist, um ernsthaft liebenswert zu sein. Auf der anderen Seite will sie unsere Liebe aber sowieso nicht, sondern einfach nur ihre Arbeit machen. :-)
Können Sie uns sagen, womit sich die neue Lost Tribe-Geschichte im Sammelband beschäftigen wird?
Der Aufbau der Lost Tribe-Geschichten sieht ungefähr so aus: Wir haben eine Tetralogie über die Gründer (in den Kapiteln 1 bis 4) und daran schließen sich weitere vier Geschichten über das dunklere Zeitalter an, wobei Purgatory und Sentinel dieses Zeitalter einleiten. Für das neue Material war der Gedanke, dass wir damit quasi das andere Ende der Geschichte erzählen und zeigen, wie die verlorenen Sith sich soweit zusammenraffen konnten, dass sie das wurden, was wir in den Fate of the Jedi-Romanen sehen. Und all das hängt miteinander zusammen, viele Entwicklungsfäden reichen von der Vergangenheit bis weit in die Zukunft. Mit diesen Figuren zu arbeiten, war interessant, denn dieser Zweig der Sith wurde nicht von großen Sithlords begründet, sondern eher vom mittleren Management des Bösen. Es hat Spaß gemacht zu zeigen, wie sie sich entwickelt haben.
Und abschließend noch etwas Allgemeineres zum Thema Lost Tribe of the Sith: Auch hier haben sich die Erscheinungstermine geändert.
Kapitel 6 - Sentinel - erscheint am 21. Februar 2011.
Kapitel 7 - Pantheon - kommt am 19. Juli 2011.
Kapitel 8 - Secrets - erscheint am 8. März 2012.
Und der Sammelband kommt, wie bereits berichtet, im August 2012 und enthält eine längere Zusatzgeschichte.
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