StarWars.com setzt die Serie zu The Clone Wars zum Wochenende fort mit einem neuen Artikel von Pete Vilmur.
Als bekanntgegeben wurde, dass die Clone-Wars-Serie als ein komplett neues computeranimiertes Projekt fortgesetzt wird, waren die meisten Fans, wie ich auch, sehr aufgeregt. Cool, dachten wir, wir fanden die 2D-Serie schon toll, also kann das Einbringen von ein wenig CG-Magie das Erlebnis nur noch verbessern, nicht wahr?
Aber wie mit jeder großen Erweiterung der Star-Wars-Saga ist es so, dass dieser nagende Ansatz von Zweifeln kommt, der aus dem Herzen stammt - wird die Serie wirklich den Maßstab und den Mythos widerspiegeln, den wir aus den verfilmten Epen kennen oder wird es vielmehr nur ein Anhängsel zwischen Kapiteln sein?
Es hat in der Vergangenheit einige Versuche gegeben, die Lücken zwischen Episoden zu füllen, was bei den Fans zu gemischten Meinungen geführt hat. In den Augen vieler gibt es nur einen, der als Katalysator die Serie erfolgreich mit der Heiligkeit der Filmsaga vereinen kann: George Lucas (Anm. d. Red.: dieser Satz steht im Original wirklich so däml..., ähm schwülstig, also auf die Knie...).
Glück für uns, The Clone Wars hat ihn gepackt.
Aber so richtig. George Lucas liebt The Clone Wars. Seitdem die Produktion im Jahr 2006 begann, hat sich George Lucas mehr und mehr in die Serie eingemischt, ein direktes Ergebnis seines steigenden Respekts für die Serie und jene, die verantwortlich sind, sie zum Leben zu erwecken. Im frühen Stadium, wo sich Handlung, Artwork und Charaktere noch in der Konzeptphase befanden, war es dagegen noch unklar, ob er gewillt sein würde, mit ganzem Herzen zurück zur Saga zu kehren, besonders da er sein 28 Jahre andauerndes Film-Epos abgeschlossen hatte.
"Abgesehen vom Grobkonzept der Serie waren wir uns zu Beginn nicht klar, wie genau es George Lucas vorhatte, sich in die Serie einzubringen", sagt Produzentin Catherine Winder. "Als ich anfing, konnte mir niemand Informationen geben, was wir in Sachen Treffen mit ihm erwarten könnten - es hätte dreimal im Jahr sein können oder einmal im Monat, wie man mir sagte. Glücklicherweise hatten wir den Vorteil, dass er sehr, sehr engagiert war, das ist so nach und nach immer mehr geworden."
Der leitende Regisseur Dave Filoni glaubt, dass Lucas Engagement gewachsen ist, als er sich mehr und mehr der Möglichkeiten bewusst wurde, die diese Serie bietet. "Als wir begonnen hatten, dachte ich, dass sein Interesse an der Serie darauf fußen würde, wie er die Serie ansehen würde. Er wusste, dass es anders sein wird als die Genndy [Tartakovsky]-Serie, aber der Ursprungsauftrag war, Jimmy Neutron als Basis zu verwenden, was die Komplexität der Serie angeht. Sobald George sah, dass die Dynamik dieses Modells verändert werden konnte, sagte er, 'lass es uns kinomäßig machen, wie ein Film in seiner eigenen Welt.'"
Als Lucas einmal das Potential der Serie gesehen hatte und sein Instinkt bemerkte, dass er die Grenzen dieser Kunstform pushen konnte, war er süchtig. Winder erinnert sich daran, wie Lucas sich immer mehr engagierte, als Handlung und Artwork begannen, zusammen zu kommen. "Als wir mit der Serienentwicklung Fortschritte machten und Dave ihm seine Kunstrichtung zeigte und den Weg beschrieb, wie er alles von einem visuellen Standpunkt her angehen wollte, begann George mehr und mehr, in das Projekt einzusteigen. Dann, als wir mit dem Schnitt der Shows in der 3D-Handlungsphase (Prävisualisierung) begannen, engagierte er sich immer und immer mehr und war begeistert von dem, was wir taten... bis zu dem Punkt, wo er jetzt ist und wo er wirklich mitten drin ist - nicht nur, dass er für Antworten zur Verfügung stand, sondern dass er aktiv mithalf, Folgen zu schreiben. Im Verlauf der ersten Staffel kam er mit eigenen Handlungskonzepten und schrieb detaillierte Handlungsstränge auf, die von unseren Autoren dann in ein Drehbuch verwandelt wurden."
Filoni teilt mit uns eine seiner frühen Treffen mit Lucas wegen der Handlung:
"Er bat uns, Platz zu nehmen und gab uns einen Überblick darüber, was Star Wars ist, was Jedi sind und sagte, dass wir nichts vergessen dürften, was wir gerade gehört hatten - 'Ich sage Euch, was Star Wars ist. Ich werde Euch beibringen, wie man Star Wars macht', sagte er. Er hat nicht keine weiteren Filme gemacht, aber er sagte, dass es das sei, was wir täten - und dass er glaube, dass es cool sei."
Filoni glaubt, dass einer der Gründe, warum Lucas sich so der Serie hingibt, darin liegt, weil die Serie ihm erlaubt, die Charaktere genauer zu erforschen - etwas, was die Filme ihm nicht bieten konnten. Die Charaktere sind tatsächlich zu einer solch wichtigen Priorität geworden, dass die Produktion an einem Punkt signifikant verlangsamt wurde, um die Drehbücher neu anzupassen.
"Wir haben praktisch die ersten 12 Drehbücher mitten in der Produktion neu geschrieben, weil die persönlichen Geschichten einfach nicht durchkamen, als wir in den Schnittprozess gingen", erinnert sich Winder. "George sagte: 'Die Action ist großartig, aber das ist nicht, worum es in dieser Serie geht - wir brauchen viel mehr Dialog und wir müssen diese Charaktere viel besser kennenlernen.'"
Auch wenn Änderungen mitten in der Produktion anstrengend sein können, erkennt Filoni den Wert von Lucas Beiträgen an. "Sie wären bei weitem befremdlicher, wenn sie die Serie nicht besser machen würden, aber ich habe herausgefunden, dass in 99,9 Prozent der Fälle, nachdem wir durch diese Qual der Änderungen gegangen sind, die Folgen besser waren."
Jason Tucker, leitender Mensch für den Schnitt, der mit Lucas oft sehr eng zusammenarbeitet, wenn die Folgen geschnitten werden, stimmt zu. "Da es eine Serie mit hohem Tempo ist, ist es sehr wichtig, dass man versteht und dem folgen kann, was man sieht", erklärt er. "Das ist natürlich das, was wir immer beim Schnitt tun, aber Georges Genie dabei ist definitiv etwas, das man gesehen haben muss. Selbst wenn es etwas ist, mit dem man persönlich nicht im Detail einverstanden ist, während man daran arbeitet, beginnt man mit der Zeit, wo man es immer und immer wieder sieht, doch zu bemerken, dass es etwas ist, dass es wirklich stärker wirken lässt."
Lucas hat oft eingeräumt, dass der Schnitt für ihn der Lieblingsaspekt beim Filme machen ist und dass er es genossen hat, seine Vorliebe für diese Fertigkeit in Clone Wars einzubringen. "Ich habe eine ganze Menge von ihm gelernt", setzt Tucker fort. "Wir haben diese Marathon-Sitzungen gemacht, die von 9 Uhr morgens bis 21 Uhr abends gedauert haben. Und er hört nicht auf - wir haben gerade mal 30 Minuten Pause am Abend gemacht, um etwas zu essen. Es ist sehr aufregend und sehr spannend, mit ihm zu arbeiten und zu lernen, wie er schneidet und wie er da herangeht. Er versteht die Grammatik eines Films wie ein Romanautor Worte verstehen würde - jede Einstellung wäre ein Wort und wenn man ein bestimmtes Wort vor ein anderes packt, würde es die Bedeutung verändern. Er erlaubt mir und Dave und allen anderen, auch die eigene Meinung zu äußern und so macht es großen Spaß, so mit ihm über Filmtheorie und Schnitt zu sprechen."
Der leitende Regisseur Filoni weiß auch den kreativen Geist zu schätzen, den Lucas an den Tisch bringt und seinen Antrieb, The Clone Wars wirklich von den anderen Serien des Genres im Fernsehen abzugrenzen. "Wir erweitern andauernd die Grenzen dessen, was wir tun - wir ruhen uns nicht aus. Wenn man sich eine normale Fernsehserie wie Babylon 5 oder Star Trek oder Battlestar Galactica ansieht, basiert sie typischerweise auf einen Ort. Sie sind immer in diesem einen Schiff und wenn sie auf einen Planeten gehen, dann bleiben sie in einem Raum - vielleicht gibt es ein Fenster mit einem Matte-Gemälde dahinter. George würde auf dieses Matte-Gemälde blicken und sagen, 'nun, da möchte ich hingehen'. Und ich sage ihm, dass wir da nicht hingehen können, weil wir nichts davon gebaut haben. 'Nun, die Handlung wäre interessanter, wenn wir dahin gehen würden', würde er dann sagen. 'Lass uns dahin gehen und alles zeichnen, was dazwischen liegt.'"
Es sind Entscheidungen wie diese, die The Clone Wars als Unterhaltung auf dem neuesten Stand etablieren werden - eine Qualität, die schon immer mit der Star-Wars-Saga verbunden war. Und Lucas Engagement bringt es noch so viel näher an den Ursprung. Alle hochtrabenden Erwartungen beiseite genommen erwartet Filoni, dass Lucas einen viel bodenständigeres Motiv hat, sich in The Clone Wars einzubringen. "Er hatte zu sehen begonnen, was wir tun und wie wir versuchten, es zu schneiden und dann sagte er: 'Hey, das macht richtig Spaß.' Er kommt manchmal am Freitag [in das Büro] und sagt, 'Dave, ich habe bis Mitternacht Zeit. Lass uns spielen.'"
Seite 1
Seite 1
RSS-Feed für diesen Kommentarthread abonnieren
RSS-Feed für alle Kommentare