2005 schloss Die Rache der Sith die Kino-Saga ab. Doch Schöpfer George Lucas und seine Geschichtenerzähler bei Lucasfilm Animation wollten die Story aus der "weit, weit entfernten Galaxis" trotzdem fortführen.
Im Kino waren die verheerenden, die Galaxis nachhaltig verändernden Klon-Kriege nur kurz in Die Rache der Sith und am Ende von Angriff der Klonkrieger ins Bild gekommen. Dennoch haben sie eine ungeheure Bedeutung für die Krieg der Sterne-Galaxis, denn durch sie verwandelt sich die Republik in ein Imperium, was zu einer "Epoche des Bürgerkriegs" führt, die bereits am Anfang von Neue Hoffnung erwähnt wird.
Seit dieses Thema vor über 30 Jahren im ersten Krieg der Sterne-Film in einem Gespräch zwischen Luke Skywalker und Obi-Wan Kenobi eher beiläufig erwähnt wurde, hat es die Fantasie der Filmzuschauer immer wieder angeregt:
Luke: Haben Sie die Klonkriege mitgemacht?
Ben: Ja. Ich war einmal ein Jedi-Ritter, genau wie Dein Vater.
Luke: Ich weiß nichts von ihm.
Ben: : Er war der beste Raumpilot in der ganzen Galaxis und listenreich im Krieg. Wir ich hörte, ist aus Dir inzwischen auch ein guter Pilot geworden... Und er war ein guter Freund.
"Seit Jahren fragten sich die Leute, worum es in den Klonkriegen geht - einfach nur aufgrund dieser kurzen Erwähnung", sagt The Clone Wars-Regisseur Dave Filoni. "Die Realfilme konzentrierten sich im Grunde auf die Skywalker-Familie, und wir hatten bisher nie die Gelegenheit, die Dimensionen des Konflikts zu ermessen."
In dem neuen animierten The Clone Wars darf das Publikum nun endlich jenen Konflikt miterleben, der die Galaxis nachhaltig verändert. Dadurch erweitert sich das Panorama von Krieg der Sterne weit über die Ereignisse der früheren Filme hinaus: Der Film stellt neue Figuren vor, bietet neue Dramatik, neue Abenteuer.
Laut Filoni bilden die Klonkriege die Kulisse für die Geschichte eines Kampfes, durch den sich die Republik in ein Imperium wandelte - er führte zum Bürgerkrieg, der der Galaxis schließlich die Freiheit brachte. "Hier geht es zwar nur um ein kleines Zeitfenster, aber die Ausmaße des Krieges - denn es handelt sich um einen galaktischen Krieg - haben ungeheure Dimensionen", sagt er. "Es passiert eine ganze Menge - Helden wie Schurken intrigieren und erleben Abenteuer. Das alles gehört zu der Geschichte, die uns vertraut ist, doch bisher hat sie immer nur den Hintergrund gebildet. Das wird jetzt anders."
Bei der Aufbereitung von The Clone Wars für die Kinoleinwand ging es zunächst um den richtigen Einstieg. Die früheren Filme hatten sich auf die Skywalker-Saga beschränkt, doch mit The Clone Wars ergaben sich fast grenzenlose Optionen.
"Ein Krieg besteht natürlich immer aus einem Geflecht nie erzählter Geschichten", sagt Krieg der Sterne-Schöpfer George Lucas. "Mich fasziniert immer wieder, wie einzelne Personen Ereignisse mit weitreichenden Konsequenzen auslösen, doch diese Betroffenen werden ständig vom Gesamteindruck, von den Ereignissen selbst in den Schatten gestellt. Wir wissen zwar, wie sich die Galaxis entwickelt, bekommen aber nie genau mit, wie das im Einzelnen tatsächlich passiert ist. Hinter der einen Story verbergen sich viele Storys."
Lucas ging bei der Fortführung der Filmserie, die Generationen von Fans unauslöschlich geprägt hat, von einem völlig neuen Ansatz aus: Er wollte eine unverwechselbare Optik schaffen, die sich zwar an das Konzept der bisherigen Filme anlehnt, trotzdem aber für den ersten animierten Krieg der Sterne-Film einen ganz einzigartigen Look schafft.
"Den Fotorealismus wollten wir vermeiden", erklärt Lucas. "Wir animieren die Geschichte und wollten die Möglichkeiten dieser Technik voll ausschöpfen. Dadurch bekommt unser Denkansatz eine neue Richtung. Die Erzählstruktur verändert sich völlig und erlaubt uns Freiheiten, die bei einem Realfilm unmöglich wären."
In seiner Funktion als Produktionsleiter holte Lucas Dave Filoni als Regisseur an Bord - der hatte sich bereits mit zahlreichen Animationsprojekten wie Avatar - Der Herr der Elemente profiliert. Filoni ist ein eingefleischter Fan und ein wandelndes Lexikon des Krieg der Sterne-Universums - es lag also auf der Hand, ihm die Regie anzuvertrauen.
"Schon als Kind träumte ich von Krieg der Sterne - mein Bruder und ich haben mit den Action-Figuren im Garten gespielt", berichtet Filoni. "Dass ich nun tatsächlich an einem Krieg der Sterne-Film mitwirken darf, hätte ich mir allerdings in meinen kühnsten Träumen nicht vorstellen können. Daher ist es wunderbar, in dieser Welt, die ich so sehr liebe, nun arbeiten zu dürfen - noch dazu mit George Lucas. Und aus der Sicht des Fans ist mir auch die Verantwortung voll bewusst, diese Arbeit besonders gut zu machen."
Im Hinblick auf die ganz neue Geschichte und das Personal, das um wichtige Figuren erweitert wird, berichtet Filoni, dass sich The Clone Wars nahtlos in die früheren Filme einfügt, der Krieg der Sterne-Galaxis aber auch eine neue abenteuerliche, spannende Dimension eröffnet: "Eines war von vornherein klar: Wir müssen einen Krieg der Sterne-Film liefern. Die Figuren sind deutlich stilisiert, während wir ihre Umgebung fast fotorealistisch zeigen - so schaffen wir genau jene Welten, die die Zuschauer von einem Krieg der Sterne-Film erwarten und in die sie vollständig eintauchen können."
General Kenobi, vor Jahren haben Sie meinem Vater in den Klonkriegen gedient. -Prinzessin Leia
In tausend Jahren hat es die Alte Republik unter der weisen Regierung des Senats und unter dem Schutz der Jedi-Ritter zu großem Wohlstand gebracht. Doch wie so oft, wenn Reichtum und Macht zu schnell erworben werden oder zu weit führen, nistete sich durch Habgier alsbald das Böse ein. Kommerzielle Interessen rückten in den Vordergrund, im Senat griff die Korruption um sich, und ein ehrgeiziger Politiker namens Palpatine wurde zum Obersten Kanzler gewählt. Viel beunruhigender war jedoch, dass eine gefährliche Legion wieder auftauchte, nachdem sie vor tausend Jahren angeblich verschwunden war: die Dunklen Lords der Sith.
Inmitten dieser turbulenten Ereignisse gründete Graf Dooku, ein charismatischer ehemaliger Jedi, die Bewegung der Separatisten. Er versprach eine Alternative zur außer Kontrolle geratenen Korruption und Habgier - und er überredete tausende von Welten, sich von der Republik loszusagen.
Dookus Anhänger wussten allerdings nicht, dass er selbst ein Dunkler Lord der Sith war und heimlich mit seinem mysteriösen Meister Darth Sidious zusammenarbeitete. Im Lauf der Jahre hatte Sidious eine unheilvolle Allianz mit den mächtigen Handelsgemeinschaften und ihren privaten Droidenarmeen gebildet, die allein schon durch ihre unübersehbare Zahl nicht aufzuhalten waren.
Schließlich lockte Graf Dooku die ahnungslosen Jedi auf dem Wüstenplaneten Geonosis in eine Falle. Was aber die Separatisten ihrerseits nicht wussten: Die Jedi hatten inzwischen eine eigene Geheimwaffe entdeckt: ein gewaltiges Klon-Heer, das die Republik vor Jahren heimlich in Dienst gestellt hatte. Die Jedi gewannen die Schlacht von Geonosis - doch die Freude über diesen Sieg hielt nicht lange an.
Statt den Jedi wieder zur Macht zu verhelfen, war Geonosis nur die erste Schlacht in einem verheerenden Krieg, der sich wie ein Buschfeuer in der Galaxis ausbreitete und tausende unterschiedliche Sternensysteme in Mitleidenschaft zog.
Jetzt kämpfen die Jedi um ihre Freiheit und bemühen sich, in der Galaxis Frieden zu stiften, indem sie ihr Klon-Heer gegen die ungeheure Droidenarmee ins Feld führen. Auf hunderten von Planeten ringen die Jedi mit den Separatisten um die Zukunft der Galaxis. Während sich der schreckliche Konflikt ausweitet, werden Anakin Skywalker, Obi-Wan Kenobi, Ahsoka Tano und Padmé Amidala in die Wirren des Krieges hineingezogen- und gleichzeitig lassen Graf Dooku, Darth Sidious und Asajj Ventress nichts unversucht, um die Republik zu Fall zu bringen.
Nach wie vor ist alles lange her und weit, weit entfernt, doch die Welt von The Clone Wars geht weit über alles Bisherige hinaus.
Die Krieg der Sterne-Saga stellt eine Galaxis vor, die inzwischen zu den markantesten Welten der Filmgeschichte zählt - mit hohem Wiedererkennungswert. Durch ikonische Versatzstücke wie Lichtschwerter, Raumkreuzer, Kostüme, Droiden und Planeten entstand ein unverwechselbarer Look, der seit drei Jahrzehnten Generationen von Fans in seinen Bann zieht. Es war also eine ganz besondere Aufgabe für die Mitarbeiter von Lucasfilm Animation, die Krieg der Sterne-Ästhetik in ein völlig neues Format zu übersetzen.
"Wir nahmen uns vor, einen Film zu produzieren, wie es ihn im Animationsbereich noch nie gegeben hat", sagt The Clone Wars-Regisseur Dave Filoni. "Trotzdem halten wir uns eng an Krieg der Sterne und erweisen allem, was George Lucas geschaffen hat, unsere Reverenz. Das sagt sich so leicht, aber wir haben sehr lange gebraucht, um den visuellen und erzählerischen Stil sowie die Atmosphäre eines animierten Kriegs der Sterne zu entwickeln."