Im MillenniumFalcon.com gibt es Teil drei der Rezension von Episode III.
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Der mittlere Akt folgt vier verschiedenen Handlungssträngen: Anakins Verhältnis zu Palpatine, Yodas Mission zur Heimatwelt der Wookiees, Obi-Wans Mission nach Utapau und die Bildung einer Rebellion gegen Palpatines wachsende Macht. Jeder Handlungsstrang ist stark ausgeprägt und sorgt für eine sehr bezwingende Geschichte – während in Angriff der Klonkrieger dieser Teil sich ein wenig dahinschleppte.
Anakins wahrer Weg zur dunklen Seite beginnt mit einer surrealen Vision, die er in einem Traum hat, eine Trance, welcher Lukes Höhlenerlebnis in Das Imperium schlägt zurück ähnelt. In seinem Traum in Die Rache der Sith geht er auf den Mörder seiner schwangeren Frau zu und gerade, wo er einen kurzen Blick auf den Bösewicht werfen kann (sanft angedeutet, dass es sich um ihn selbst handelt), wacht er in kaltem Schweiß auf. Seine Angst vor dem Verlust ist es, was seine Verbindung zu Palpatine stärker werden lässt, denn jener verspricht ihm die Kraft des ewigen Lebens, falls er sich der dunklen Seite anschließt. Im gesamten Film sind für mich die Szenen zwischen Palpatine und Anakin mein persönlicher Favorit. Wir sehen, wie sich ihr Verhältnis von einer Vater-Sohn-Beziehung zu einer totalen Hingabe verändert, nachdem Anakin Palpatines dunkles Geheimnis entdeckt: dass jener der Sith Lord Darth Sidious ist.
Die Wookiee-/Utapau-Sequenzen waren in dem Schnitt, den ich sehen konnte, noch nicht fertiggestellt, aber die neuen Welten sind auf jeden Fall exotisch. Meine einzige Kritik an diesen Sequenzen ist, dass sie ein wenig angeklammert erscheinen, beinahe wie eine nachträgliche Idee, besonders die Kashyyyk-Sequenz. Es ist Action um der Action willen, aber dann ist es wieder ein Star Wars Film. Auf Utapau wird Obi-Wans detektivische Seite wieder angesprochen, die ja auch schon in Angriff der Klonkrieger Thema war: er führt eine Mission an, Grievous zu finden und zu verhaften und den Planeten für die Republik zurück zu gewinnen (kleine Randnotiz: ich habe die Musik während der Utapau-Sequenz sehr gemocht – sehr mysteriös und unheimlich).
An diesem Punkt des Films gehen die Dinge schief und der Film wird dunkel. Anakin informiert den Jedi-Rat über Palpatines wahre Natur und Mace Windu führt ein Team von Jedi-Meistern an, um den Kanzler zu verhaften. Das wird eine jener Szenen sein, welche beim Publikum einen Kloß im Hals auslösen wird. Es kommt so, wie wir wissen, dass es kommen muss, die Szene ist brutal. In dem Moment, wo man gerade denkt, dass vielleicht, nur vielleicht alles wieder in Ordnung kommt und die Macht ins Gleichgewicht gebracht wird, genau da trifft Anakin eine Wahl, die die Galaxie für immer verändert. Wenn die bekannte Musik den Hinweis gibt, dann wird das gesamte Kino tief nach Luft schnappen.
Anakins Wechsel führt in größeres Unheil – die Zerstörung der Jedi, in der Hauptstadt und überall in der Galaxie. Obi-Wan und Yoda werden von ihren Truppen verraten und zur Flucht gezwungen. An diesem Punkt nimmt der Film volle Fahrt auf und kommt nicht mehr zur Ruhe. Alles fügt sich zusammen, als die Republik zerstört wird und das Imperium erwacht und größer wird. Der ultimative Showdown zwischen Gut und Böse wird ausgefochten, wenn Yoda auf Sidious trifft und Obi-Wan auf Anakin.
Das Duell war das Hauptthema der Spannung und der Begeisterung im Vorfeld – und das aus gutem Grund. Es ist der beste Kampf, der je in einen Film gepackt wurde. Nicht nur wegen der unglaublichen Choreographie, welche die Gegner in jedem denkbaren Szenario aufeinander treffen lässt, sondern wegen der vorhandenen Emotion ist dieser Kampf phänomenal. Hayden und Ewan liefern eine große Show, sowohl was den Schwertkampf als auch was ihre Schauspielkunst angeht. Haydens Wandel in den dunklen Lord ist perfekt und er wird von der Kritik wegen seiner Arbeit in diesen Szenen Anerkennung finden. Mit seinen Augen, aus dem Bösen geformt, lässt er den Hass und die Arroganz heraus, sie zeigen förmlich seinen Wandel vom Jedi zum Sith.
Wenn der Film ruhiger wird, bekommen wir die Sequenz zu sehen, die die Schaffung Darth Vaders zeigt, eine weitere gespenstische Szene, die den Fans gefallen wird. James Earl Jones dröhnende Stimme zu hören, hat mir Schauder über den Rücken gejagt. Die Geschichte endet dort, wo die Klassische Trilogie anfängt, die Zwillinge werden geboren und werden an entgegengesetzten Punkten der Galaxie versteckt. Es gibt auch einige kleinere Überraschungen, die Geheimnisse der Macht werden enthüllt und lassen die Fans das Verschwinden der Jedi in der klassischen Trilogie besser verstehen. Obwohl das Ende des Films düster ist, gibt es schwachen Optimismus, der im Schlussbild anklingen lässt, dass in der Zukunft eine neue Hoffnung kommen wird.
Ich wurde darum gebeten, jene Szenen aufzulisten, von denen ich denke, dass sie die besten sind und jene, welche nicht so gut sind, was funktioniert hat und was nicht funktioniert hat. Hier kommt ein kurzer Flug durch meine letzten Gedanken zum letzten Star Wars-Film.
Die beste Einzelszene des gesamten Films ist die Pattsituation zwischen Palpatine und Mace. Es ist definitiv die Szene, die den Anfang vom Ende signalisiert. Die Zerstörung der Republik und der Triumpf der Dunklen Seite. Jeder Schauspieler ist in Topform. Die Szene ist gut geschrieben und ausgeführt und die Musik setzt noch einen drauf. Der Anfang des Duells und die letzte Szene zwischen Obi-Wan Kenobi und Darth Vader sind zwei der mächtigsten Momente in der gesamten Saga. Alles, was hier passiert, ist genau richtig. In diese Szenen ist sehr viel Sorgfalt geflossen und das sieht man.
Einige Dialoge sind noch immer ein wenig seltsam. Sie zerstören keine Szene, aber sie verlangsamen sie. Das passiert in den Bail Organa-, Mon Mothma- und Padmé-Szenen. Es ist nichts Wildes und weit davon entfernt, richtig schlecht zu sein, aber es ist wert, es zu erwähnen. Jar Jar ist natürlich wieder dabei, aber was von seiner Rolle geblieben ist, ist nur eine halbe Seite Dialog und die Tatsache, dass er in den Rebellions- und Senatsszenen im Hintergrund steht.
Wird uns Episode III mit den letzten beiden Prequels versöhnen? Wenn Ihr wirklich von Episode I und II enttäuscht gewesen sein solltet, dann könnte dieser Film Eure Gunst gewinnen. Ich bin mir sicher, dass Viele immer noch Dinge finden werden, die ihnen auf die Nerven gehen, aber am Ende des Tages ist es ein wunderbarer Film. Verlasst Euch nicht auf mein Wort und ich denke nicht, dass ich das Evangelium verkünde, Ihr werdet alle Eure Chance bekommen, Euch im Mai eine Meinung zu bilden – aber schlaft nicht unruhig, George Lucas hat es gepackt!
[Spoiler-Ende]
Sollte es so kommen? "Faster, more intense..." Damit bringt George Lucas seit 30 Jahren die Schauspieler zum Schmunzeln - sollten sie ihn nun verstanden haben? Wenn ja, dann werden die Kinos am 19.5. erbeben. Noch 64 Tage...
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