Im MillenniumFalcon ist nun der zweite von drei Teilen der Filmkritik erschienen, von der wir heute Mittag bereits den ersten Teil veröffentlicht haben.
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Während der Eröffnungsschlacht werden wir auch mit dem neusten Schurken der Saga bekanntgemacht, General Grievous, seines Zeichens halb Droide, halb Außerirdischer. Die Vorstellung erfolgt auf klassische Weise, er tritt als frustrierter Befehlshaber in Erscheinung, der Befehle brüllt, dabei ab und zu außer Atem gerät und laut hustet, eine farbenfrohe Ergänzung seines Charakters. Seine Dialoge sprühen vor finsterem Witz, dennoch könnte Grievous das gleiche vorgeworfen werden wie Jar Jar und anderen computererzeugten Figuren der Prequels. Grievous' stereotype Schurkendialoge werden von Kritikern und Fans, die Wiederholungen leid sind, mit Sicherheit angegriffen werden. Betrachtet man sich Grievous, fällt einem als erstes Bosley aus der Glücksbärchi-Fernsehserie ein. Grievous ist großteils spektakulär animiert. In seinem letzten Kampf gegen Obi-Wan Kenobi wird er später wirklich glänzen.
Die Raumschlacht verlagert sich bald ins Innere eines feindlichen Kreuzers, wo die Jedi (und ein aggressiver R2-D2) sich zum gefangenen Kanzler vorkämpfen müssen. Die Szene hat mich wirklich umgehauen, weil sie die Todessternszenen in Neue Hoffnung spiegelt. Die Jedi bleiben mit R2-D2 über Komlink in Kontakt, und der Droide hilft ihnen mit seinem Markenzeichen, dem Computerzugangsarm, dabei, Türen zu öffnen und ähnliche Aufgaben auszuführen. Die Szene mündet im ersten von mehreren Lichtschwertduellen, hier zwischen den Jedi und dem finsteren Dooku.
Hier beginnt Anakins Verführung zur Dunklen Seite. Der künftige Imperator ermuntert den siegreichen Jedi, den geschlagenen Dooku zu töten. Als er dies tut, empfindet Anakin ernsthafte Befriedigung - noch allerdings mit einem Unterton des Bedauerns. Im weiteren Verlauf des Films wird Palpatine Anakins Zufriedenheit weiter ausnutzen. Erwähnt werden muß auf jeden Fall, daß die fertige Filmmusik in der Schnittfassung, die ich gesehen habe, bereits an Ort und Stelle zu sein schien, und sie ist einfach großartig. Die Musik der Raumschlacht ist voller bekannter Takte und Melodien aus den Raumschlachtsequenzen der klassischen Trilogie. Während der feindliche Kreuzer eine atemberaubenden Bruchlandung hinlegt (in deren Verlauf einige der besten Bilder zu sehen sind, die ILM je produziert hat), wird die Musik schneller und erhöht so noch die Wirkung einer Szene, die die Zuschauer mit Sicherheit umhauen wird.Die Schauspieler fühlen sich in ihren Rollen in Die Rache der Sith wesentlich wohler. Während der eröffnenden Sequenz glaubt man tatsächlich, daß die Charaktere auf reale Situationen reagieren. Haydens schauspielerische Leistung während des ersten Duells ist perfekt, und passt zur dargestellten und entscheidenden Statur eines Kriegers, der bald ein Handlanger des Bösen wird. Es gibt einigen ungeschickten Dialog, der die Darstellung etwas runterzieht, doch kämpfen die Schauspieler hart und behaupten sich. Einzig während der ersten Padmé-Anakin Szenen werden wir daran erinnert, warum die Liebesszenen in Angriff der Klonkrieger so schwer anzunehmen waren. Es ist nicht so, daß die Schauspielerei hier so schlecht ist, sie ist sogar ziemlich gut. Es gibt keine ungeschickte Bildregie, die die Schauspielerei der Hauptdarsteller in ‚Clones’ behindert hat, stattdessen gibt es eine Zärtlichkeit zwischen den beiden Liebenden, die wirkliche Emotionen rüberbringen, das jedoch inmitten von schwierigen Dialogen. Anakin spricht von seiner Liebe für Padmé und wie er sie schmerzlich vermisst hat, doch könnte die Szene zu einigem Augenrollen veranlassen. Doch sind diese Szenen kurz im Vergleich mit ihren Gegenstücken in Episode II.
So beginnt die Handlung. Das Ende der Klonkriege ist zum Greifen nah, und der Jedi-Rat versammelt sich in einem Besprechungsraum, ähnlich der Szene aus Die Rückkehr der Jedi-Ritter, um die letzten Etappen des Krieges zu planen. Yoda geht zur Heimatwelt der Wookiees und Obi-Wan nach Utapau, einem Grubenplaneten, der der Zufluchtsort von General Grievous sein soll. Währenddessen sind die Jedi der Führerschaft Palpatines überdrüssig geworden, und ernennen Anakin zum Spion, um den Rat über die Aktivitäten des Kanzlers zu unterrichten. Diese Serie von Szenen sind wirklich gut gemacht und fokussiert die Spannung, die zwischen den Jedi und der Regierung der Republik herrscht. Anakin sitzt zwischen allen Stühlen, einerseits sieht er Palpatine als Vaterfigur, andererseits ist er durch einen Eid an die Jedi gebunden. Seine Loyalität beginnt, Richtung Palpatine zu tendieren, als die Jedi Anakin nicht in den Rang eines Meisters erheben – eine Entscheidung, für die Anakin Obi-Wan verantwortlich macht, der seiner Meinung nach neidisch auf Anakins Fähigkeiten ist. Ich ziehe meinen Hut vor Hayden Christensen, der aus diesem Film als sehr fähiger Hauptdarsteller hervorgehen wird, besonders bei einem Projekt von dieser Größe. Sein Selbstbewusstsein wird zu Arroganz, welche sich dann zu Frustration wandelt und schließlich in Wut endet. Seine Emotionen sind das Aushängeschild seiner Darstellung des baldigen dunklen Lords.
[Spoiler-Ende]
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