Das John Williams Fan Network hat einen Bericht über die ersten Choraufnahmen für den Episode III Soundtrack erhalten. Er stammt von Andrew Hewitt, Mitglied der London Voices, der bei diesen Aufnahmen selbst im Chor gesungen hat.
Berichte über den Soundtrack üben irgendwie eine eigene Faszination aus, darum haben wir ihn für euch komplett übersetzt. Alle Spoiler in diesem Bericht sind nur marginal und können eigentlich ruhigen Gewissens gelesen werden.
Wie ich meinen Rolle in Die Rache der Sith gespielt habe
Heute ist ein Traum für mich wahr geworden. Das klingt schmalzig, ich weiß. Aber so war es. Ein Traum wurde wahr.
Ich bin mit Star Wars groß geworden... ein junger, klassischer Musiker, der plötzlich in eine andere Welt eingeführt wurde: eine Welt, in der Orchester nicht mit Gefühl spielten, sondern für das Gefühl. Das war die Funktion von Filmmusik, und ich fand sie in Star Wars. Also entschloß ich als Kind, daß ich mal Filmkomponist werden würde - ich befinde mich auf dem Weg dorthin - aber ich singe auch, und ein Chor, für den ich singe, ist der London Voices. Mit ihnen habe ich zusammen für die Der Herr der Ringe Trilogie gearbeitet, und das war überwältigend. Aber das hier... das war eine ganz andere Welt. Das war John Williams.
Normalerweise haben Filmdirigenten den Chor und das Orchester an verschiedenen Tagen - es ist kompliziert, beide in so kurzer Zeit zusammenzukriegen. Außerdem kann das Ausgleichen ihrer jeweiligen Lautstärken schwierig werden. Aber Williams bevorzugt beides zusammen - also bekommt er sie auch so. Es war einfach unglaublich: der erste Track, mit dem Titel "Lament" [dt. Klagelied] (wir wußten nicht, wofür das war) war der intensivste Ausdruck von Gefühl. Es war dicht gewoben, und stürmisch leidenschaftlich. Und dieser Mann ist 73. Er hat die Musik zu Indy und E.T. und Unheimliche Begegnung der dritten Art und Schindlers Liste geschrieben, und mußte zwischen zwei und drei Stunden Musik für diesen Film allein komponieren, und trotzdem ist die Musik wie nichts Dagewesenes. Es war wunderschön, und ließ mich zu einem Gesangskollegen sagen "Wenn Williams für diesen Film keinen Oscar gewinnt, bin ich überrascht."
Wir fuhren fort, zu 'The Birth of the Twins' [dt.: Die Geburt der Zwillinge]. Wie aufregend kann es für einen Star Wars und Star Wars Musik Vernarrten werden? Ich drehte mich um, um die Leinwand hinter uns zu sehen., und ich konnte die [Spoiler-Warnung] markieren: Geburt der Zwillinge sehen, immer wieder unterbrochen von der Herstellung von... ihm. Die Geburt von Vader, offensichtlich eine Parallele zur Geburt von Luke und Leia. Als die Babys in die Hände anderer Leute gegeben werden, senkt sich an einem anderen Ort 'der Helm' auf Anakins zugerichtetes Gesicht, begleitet von nur einem Akkord (natürlich in Moll [Anm: Molltonarten und -akkorde werden in der Musik gern verwendet, um etwas Düsteres/Trauriges darzustellen]), der sich von einem p [Anm.: p = piano = leise] zu einem ohrenbetäubenden fff [Anm.: fff = fortefortissimo = äußerst laut]) aufbaut und dann wieder zurückgeht. [Spoiler-Ende] Später ging ich den Kontrollraum mit einigen Leuten aus dem Orchester und hörte mit faszinierter Freude zu, wie Lucas (der neben mir saß) Vaders Atem nachahmte, sehr zum Vergnügen aller. "Wir müssen es schaffen, daß das Atmen mit der Musik an dieser Stelle zusammenarbeitet, John", sagt George.
Als nächstes: [Spoiler-Warnung] markieren: "The Death of Padmé" [Padmés Tod] [Spoiler-Ende] Ein neu-Arrangement eines früheren Chorstückes aus den neuen, bestehenden Episoden. Die Bilder dazu sehen herrlich aus.
Jetzt gibt es MIttagessen, und der Chor ist offiziell fertig. Aber ich entschließe mich, nicht zu gehen - nicht jetzt. nach all diesen Jahren? Also schleiche ich mich nach dem Essen rein und setze mich an den Rand des Orchesters. Es ist ein Risiko (ich könnte rausgeworfen werden), aber das nehme ich auf mich - es ist zu wichtig. Nun sind es nur ich, das London Symphony Orchestra, John Williams und ein unfertiger Star Wars III auf der großen Leinwand. Wir müssen uns durch eine außergewöhnlich aussehende Weltraumschlacht arbeiten, die rockt wie nichts anderes sonst ("Cool", verkündet Lucas, nach einer besonders energischen Aufnahme, eine Mischung zwischen der Hoth Eisschlacht und dem Ende der Episode IV Jäger-Kampfmusik). Dann folgt eine ruhige Szene zwischen Palpatine und dem fallenden Anakin ("Ich liebe diese Szene," sagt Williams. "Der alte Mann ist großartig"). Eine andere Szene enthält schlagende Blechbläserfanfaren, als Schiffe landen und sich Truppen ansammeln (wir haben es in Episode I gehört), und Williams nimmt es separat zum Rest des Stückes auf, so daß er es später sorgsamer abmischen kann. Als Gegensatz enthält letztere Szene einen Moment für ein Solo-Cello-Trio, welches von drei fantastischen Mitgliedern des LSO gespielt wird.
Dieser Soundtrack fühlt sich sofort nach mehr Emotionen und Dichte an, als die Soundtracks für Episode I und II. Und das fühlt sich irgendwie richtig an - es gibt so viel mehr was sich in dieser Episode abspielt, so viel mehr von Bedeutung für Star Wars Episode IV, V und VI. Ich bekomme das Gefühl, dass dieser Soundtrack viel mehr interessanter sein wird, als der von Episode I und II, und um einiges vielschichtiger - und genauso der Film selbst.
Anthony Daniels und Frank Oz erscheinen plötzlich, um einen kurzen Blick auf den Prozess zu werfen. Lucas signiert meine Musik. Williams gibt mir die Hand und schüttelt sie. „Viel Glück in für deine eigene Arbeit Andrew“, sagt er dankenswerterweise. Wie viel besser kann es noch werden?
Und die beste Nachricht? London Voices kehren für einen weiteren Tag zurück, am nächsten Dienstag…
Vielen Dank an unseren guten alten Kollegen Imperial Officer, der bei der Übersetzung geholfen hat :)
Seite 1
Seite 1
RSS-Feed für diesen Kommentarthread abonnieren
RSS-Feed für alle Kommentare