Update!
Zum Einen möchten wir an dieser Stelle noch mal darauf hinweisen, dass diese News hier gerne dafür genutzt werden kann, um über den Film zu diskutieren und eure eigene Beurteilung kundzutun.
Spoiler-Warnungen sollten nun nicht mehr nötig sein.Jeder, der den Film noch nicht gesehen hat und trotzdem die Kommentare liest, tut dies auf eigene Gefahr.
Zum anderen wollen wir an dieser Stelle auf die Bewertung von Rogue One bei Rotten Tomatoes hinweisen. Bei aktuell 215 gezählten Kritiken liegt der Film bei einer Wertung von 85%. Das Erwachen der Macht liegt zum Vergleich bei 92%.
Originalmeldung vom Dienstag, 13. Dezember, 18:00 Uhr
Gestern mittag hatten zwei unserer Alt-SWUler Gelegenheit, sich Rogue One: A Star Wars Story anzusehen. Wir hatten zwar erwartet, eine Pro- und eine Contra-Rezension schreiben zu müssen, aber unterm Strich sind tatsächlich zwei Pros daraus geworden. Wer sich vor Spoilern fürchtet, kann dabei beruhigt sein: Twists und Überraschungen haben wir bewusst weggelassen.
Einer der interessantesten Aspekte der Fortführung von Star Wars unter der Lucasfilm-/Disney-Riege dürfte die Aussicht auf neue Filme außerhalb der eigentlichen Skywalker-Saga sein. Unter dem Titel A Star Wars Story erscheinen derer in den nächsten Jahren mindestens 3: Ein Film über den jungen Han Solo, mutmaßlich ein Boba-Fett-Film und nun eben als grundsteinlegender Film Rogue One: A Star Wars Story.
Angesiedelt kurz vor dem 1977er Eine neue Hoffnung spielt der Film in einer dem Zuschauer bekannten Zeit mit bekannten Elementen - allerdings, so viel sei vorweggenommen, ohne dabei ein Abklatsch zu sein.
Worum es in Rogue One geht, ist schnell erzählt: Wie gelangt die Rebellion an die Pläne des ersten Todessterns, mit deren Hilfe sie es letztlich in Eine neue Hoffnung schafft, die neue Massenvernichtungswaffe des Imperiums zu zerstören?
Felicity Jones in der Rolle der Jyn Erso ist die Hauptdarstellerin des Films, aus ihrer Sicht wird das Abenteuer erzählt. Ihr Vater, Galen Erso, ist hauptverantwortlich für die Entwicklung des Superlasers des Todessterns - ein Robert Oppenheimer aus der Galaxis weit, weit entfernt.
Das alles dürfte den meisten durch die unzähligen Trailer, TV-Spots und Begleitmaterialien aber längst bekannt sein. Verabschieden wir uns vom Vorgeplänkel und schauen wir uns den Film an:
Wir alle kennen das Ende: Die Rebellen schaffen es, die Pläne zu stehlen. Der Weg dorthin wird jedoch fesselnd dargestellt. Sorgen, man hätte durch das ganze im Vorfeld veröffentlichte Filmmaterial bereits den ganzen Film gesehen, kann ich an dieser Stelle zerstreuen. Was ihr gesehen habt, ist nur ein Bruchteil dessen, was euch erwartet.
Anders als bei den Saga-Filmen, wird der Zuschauer nach "Es war einmal vor langer Zeit in einer weit, weit entfernten Galaxis...." direkt ins Geschehen geworfen. Nach einem Prolog aus Jyns Kindheit finden wir uns in der "Gegenwart" wieder. Was folgt, ist eine flotte Einführung der Hauptfiguren, die nicht nur inhaltlich, sondern vor allem auch visuell zu überraschen weiß. Wenn euch in dieser Phase des Films nicht schon mindestens einmal die Kinnlade runterklappt, sitzt ihr im falschen Film.
Die Handlung verlagert sich anschließend nach Yavin 4, wo Jyn und den Zuschauern die Prämisse des Films dargelegt wird. Danach beginnt eine spannende, mit Überraschungen gespickte Geschichte, die nur im Mittelteil dazu neigt, sich etwas in die Länge zu ziehen. Ob hier bei den Nachdrehs angesetzt wurde, um etwaige Längen auszumerzen und den Film zu straffen, kann nur vermutet werden. Sicher ist, dass man zu keinem Zeitpunkt des Films sagen kann, welches Material aus den Nachdrehs stammt und welches bei den ursprünglichen Dreharbeiten aufgenommen wurde. Mit ziemlicher Sicherheit kann ich jedoch sagen, dass die Nachdrehs nicht dem Zweck dienten, den Film weichzuspülen.
Die Phase, in der Rogue One etwas lang wirkt, ist jedenfalls schnell überwunden. Der dritte Akt kommt mit einer derartigen emotionalen und actiongeladenen Wucht daher, dass die Zeit hier wie im Hyperraumflug vergeht.
Das tatsächliche Ende, über das wir an dieser Stelle nicht zu viel verraten möchten, ist dann ein einziges Fanfest und trotz bekanntem Ausgang mit einer Dramatik inszeniert, dass man nicht anders kann, als bis zur letzten Sekunde mitzufiebern.
Ist Rogue One ein Kriegsfilm? Ja, das ist er definitiv. Aber darüber vergisst er glücklicherweise seine Figuren nicht, auch wenn man an der Stelle differenzieren muss: Zwar wird keine Figur vergessen und jeder bekommt seinen Moment der Charakterentwicklung - das ist definitiv toll. Es sind allerdings Jyn Erso und Cassian Andor, die die ausgearbeitetste Hintergrundgeschichte und die umfangreichste Entwicklung durchmachen. Keine andere Figur hat so viel Tiefe zu bieten wie die beiden, höchstens Galen Erso kommt annähernd an sie heran. Als Gegenbeispiel ist Baze Malbus zu nennen, der zwar symapthisch daherkommt, jedoch aus Mangel an Dialogen keine wirkliche Möglichkeit hat, sich charakterlich zu entfalten. Doch auch hier schafft man es trotz relativ dünner Basis einen Moment zu kreieren, in dem diese Figur glänzen kann.
Auf Seiten des Imperiums ist es sicherlich Direktor Krennic, in den viele Erwartungen gesetzt wurden. Leider ist auch Rogue One von einem Problem geplagt, unter dem viele Filme in den vergangenen Jahren zu leiden hatten: Der Schurke des Films kommt zu kurz. Fans, die bereits den Prequel-Roman Catalyst gelesen haben, dürften damit weniger Probleme haben, da die Figur dort eine sehr gute Basis erhält, aber rein auf den Film bezogen, hätte man aus Krennic sicherlich mehr herausholen können. Doch auch hier gilt, dass dies nicht bedeutet, dass die Figur schlecht angelegt sei. Vielmehr bietet sie so viel Potential, dass man gerne mehr von ihr gesehen hätte. Auch hier gibt es im dritten Akt einen visuell wie charakterlich eindrucksvoll umgesetzten Augenblick für die Figur, der noch lange in Erinnerung bleiben wird.
Auch was Gastauftritte bekannter Figuren angeht, enttäuscht Rogue One nicht. Wir möchten die Überrschungen nicht vorwegnehmen, aber so viel sei gesagt: Die Gastauftritte reichen von nett und überraschend über toll und wichtig bis technisch eindrucksvoll (wenn auch ausbaufähig). Aber, auch das sei schon verraten, das Gerücht, Jar Jar oder irgendein Gungan sei im Film, hat sich (leider) nicht bewahrheitet.
Eingangs habe ich schon die visuelle Inszenierung angesprochen. Obwohl mir Das Erwachen der Macht durchaus gefallen hat, wird im direkten Vergleich zu Rogue One nur allzu deutlich, wie platt und einfallslos die visuelle Inszenierung von J.J. Abrams war. Gareth Edwards gelingt es nicht nur, neue magische Orte zu erschaffen, die einen mit dem Verlangen zurücklassen, unbedingt mehr über sie erfahren zu wollen, sie sind auch gleichermaßen originell und visuell opulent.
Gareth Edwards sprach in vergangenen Interviews häufig von einem Dokumentarstil, Shaky-Cam und dergleichen. Beim Zuschauen jedoch fällt das nicht negativ auf. Actionszenen bleiben klar strukturiert, man weiß immer, wo man sich gerade befindet und was auf der Leinwand los ist. Unübersichtliche Handgemenge à la Bourne gibt es keine.
George Lucas soll Gefallen an Rogue One gefunden haben - das wundert nicht, da Gareth Edwards mit dem gleichen Talent in Sachen Worldbuilding und Inszenierung gesegnet zu sein scheint, wie einst der Meister selbst.
Unterstützt wird der Film von einem Soundtrack, geschrieben von Michael Giacchino. Aktuell fällt es mir noch schwer, abschließende Worte zur Musik zu verlieren. Bis dahin sage ich, dass sie den Film effektiv unterstützt, ein paar wunderbar umgesetzte Zitate bekannter Klänge von John Williams enthält und zumindest auch ein, zwei eigene musikalische Themen mitbringt, die auch für sich alleine genommen zu gefallen wissen könnten. Ob der Soundtrack insgesamt auch ohne Film ein erfreuliches Hörerlebnis liefern wird, ist für mich noch fraglich. Man hätte es allerdings deutlich schlechter treffen können, so viel ist mal sicher. Wer weiß, vielleicht bekommt Giacchino ja nochmal die Gelegenheit, einen Star-Wars-Film unter geordneteren Umständen zu vertonen, als es bei Rogue One der Fall war.
Was bleibt noch über Rogue One zu sagen, ohne zu viel zu verraten? Ich bin ein großer Freund davon, die neuen Filme nicht nur mit der klassischen Trilogie, sondern auch mit der Prequel-Trilogie zu verknüpfen. Dank an Gareth Edwards, denn das ist mit Rogue One hervorragend gelungen. Ja, der Film ist ein Prequel zu Eine Neue Hoffnung, er ist aber auch ein Stück weit ein Sequel zu Die Rache der Sith.
Sicherlich interessieren euch Vaders Auftritte, aber darüber viele Worte zu verlieren, ohne euch den Spaß beim erstmaligen Anschauen zu verderben, ist eigentlich nicht möglich. Wenn ich etwas sagen müsste, wäre es allerdings durchweg positiv.
Das Imperium in seiner Blütezeit zu sehen, macht einfach unglaublich viel Spaß. Auf Seiten der Rebellen-Allianz ist vor allem faszinierend, sie in einem etwas anderen Licht kennenzulernen. War sie in der Klassischen Trilogie eher die saubere, heldenhafte Vereinigung gegen das Böse, trägt sie hier terroristische Züge, die zwar zum realistischeren Stil des Films passen, ihr jedoch eine neue Facette verleihen. Das ist aber gar nicht mal unbedingt negativ, kann man es doch so interpretieren, dass der Rebellion erst mit der Ankunft der neuen Hoffnung, Luke Skywalker, das strahlende Heldentum eingeimpft wird.
Meine Bewertung des Films aus Sicht eines Fans fällt somit absolut positiv auf. Wie der normale Kinogänger jedoch mit dem Film klar kommt, wird interessant zu beobachten sein. Es dürften nicht wenige damit überfordert sein, den Film richtig einzuordnen. Einige Elemente, die wir als Fans abfeiern, dürften ihnen komplett abgehen. Aber gut, wir sind hier auf StarWars-Union.de und somit bewerte ich den Film natürlich aus Fansicht. Und was soll ich sagen? Rogue One: A Star Wars Story ist ein Fanfilm. Ein Film für die Fans. Ich bin schwer begeistert und fiebere bereits der Mitternachtspremiere entgegen, bei der ich ihn endlich erneut sehen kann.
Gareth Edwards darf man gerne weitere Star-Wars-Filme anvertrauen!
Und jeder wählt - und keinen siehst Du beben -
Den freien Tod für ein bezwungnes Leben.
Die Genesis des Kriegs der Sterne war von vielen kleinen und großen Ereignissen bestimmt, die nicht nur den ersten Kinofilm, sondern die ganze Saga beeinflussten. Darunter findet sich auch eine Vorführung des ersten Rohschnitts des Films im Februar 1977, bei der George Lucas leitenden Angestellten von 20th Century Fox und ausgewählten Freunden eine erste Annäherung an seine filmische Vision präsentierte. Einer dieser Freunde - der Drehbuchautor Jay Cocks, der über Jahrzehnte eng mit Martin Scorsese an Filmen wie Zeit der Unschuld oder Gangs of New York zusammenarbeitete - meinte über diese Vorführung später:
Es ist denkbar, dass nur diese Leute den Film dieses eine Mal als das sahen, was er wirklich war, bevor der megalomanische Marketing-Tsunami über den Krieg der Sterne hereinbrach: Als einen Film mit Comicfiguren, einer unglaubwürdigen Handlung, bar jeden politischen oder gesellschaftlichen Kommentars, mit lausigen Darstellerleistungen, grotesken Dialogen und einer lächerlich eindimensionalen Botschaft. Mit anderen Worten: Als einen schlechten Film.
Diese Sichtweise auf Krieg der Sterne dürfte heute wohl nur noch bei gar zu verbissenen Bannerträgern des Feuilletons zu finden sein, die sich die revolutionäre Wirkung des ersten Films auf popkultureller, technischer und filmischer Ebene schlicht nicht eingestehen wollen, doch Teilaspekte davon finden sich auch bei wohlgesonnenen Beobachtern bis heute regelmäßig in Krieg-der-Sterne-Besprechungen, darunter die Kritik am Schwarz-Weiß-Denken der Filmsaga und ihren gar zu einfach gestrickten Figuren. Auch in Rogue One trifft man sie, die Charaktere ohne Tiefe und ihre gar zu platten Lektionen, doch gleichzeitig beschreitet der Film für den Krieg der Sterne als Ganzes überraschend deutlich neue Wege. In dieser Geschichte nämlich gilt, was Obi-Wan Kenobi schon 1977 vorgab:
Über tausend Generationen lang sind die Jedi-Ritter in der alten Republik die Hüter des Friedens und der Gerechtigkeit gewesen, bevor es dunkel wurde in der Welt; vor dem Imperium.
So müssen in dieser Schattenwelt selbst die Höchsten zu niedersten Mitteln greifen, und auch die größten Idealisten sind hier kaum mehr als Meuchelmörder und Terroristen. Vor diesem Hintergrund moralischer Unschärfen begegnen wir einem jungen Mädchen namens Jyn Erso - von ihrem Vater Galen liebevoll Star Dust genannt -, die miterleben muss, wie ihre Familie von der Machtmaschinerie des Imperiums in Gestalt von Orson Krennic auseinandergerissen wird. Für Jyn, die in einer besseren Welt durch die Grundhaltung ihrer Jedi-Kluft tragenden Mutter sicher zu Höherem berufen gewesen wäre, beginnt so ein Weg, der anderthalb Jahrzehnte später zunächst in imperiale Gefangenschaft führt und sie schließlich in die Rebellion verstrickt.
Ihr Vater, so ist den Rebellen nämlich zugetragen worden, baut für das Imperium an einem Planetenzerstörer, der jeden letzten Gedanken an Hoffnung zerfetzen und die Galaxis dauerhaft in imperiale Finsternis hüllen wird. Widerwillig lässt sich Jyn deshalb darauf ein, die Yavin-Rebellen mit einem alten Freund ihrer Familie zusammenzubringen, dem Rebellenextremisten Saw Gerrera, mit dem Galen durch einen imperialen Piloten Kontakt aufgenommen hat. Doch schon bald muss Jyn erkennen, dass die Rebellen, mit denen sie zwangsweise kooperiert, kaum besser sind als ihre Gegner, denn die edlen Ritter, die die Galaxis einst vor den Abgründen der Unmenschlichkeit bewahrten, sind gefallen, und alles, was nun noch bleibt, sind gnadenlose Pragmatiker, die für die Sache tun, was eben getan werden muss.
Dies mag das Ende des Zeitalters der Helden sein, aber es hat seine Besten bis zum Schluss aufgespart.
Die Rache der Sith, Matthew Stover
Doch trotz dieser tristen Wirklichkeit ist Rogue One kein traumatischer Depressionstrip geworden, sondern dank der visuellen Präzision und Gestaltungskraft von Regisseur Gareth Edwards eine unerwartet vielseitige galaktische Rundreise, die tatsächlich zu leisten vermag, was der Untertitel des Films verspricht: Ja, Rogue One ist in der Tat A Star Wars Story, eine Geschichte, die hineinführt in die Welten des Kriegs der Sterne und in starken Bildern, in denen teils Erinnerungen an friedlichere, gerechtere Tage aufsteigen und teils der Horror des Atomkriegs lebendig wird, eine Galaxis zum Anfassen und Eintauchen entwickelt, in der man allzu gerne auf Erkundungstour gehen würde. Wer angesichts der letztjährigen kreativen Kapitulation zu zweifeln begonnen hat, ob Lucasfilm ohne George Lucas noch im Stande sein könnte, neue Blickwinkel auf den Krieg der Sterne zu erschließen und neue, phantasievolle Welten zu erschaffen, kann insofern beruhigt sein.
In jenen ersten dunklen Tagen schien es gewiss zu sein, dass die helle Flamme des Widerstands ausgelöscht werden würde, bevor sie das Licht der neuen Wahrheit auf eine Galaxis unterdrückter und besiegter Völker zu werfen mochte...
Aus der Ersten Saga (Tagebuch der Whills)
Vor allem aber gelingt Rogue One beinahe die Quadratur des Kreises: Klassische Elemente und Figuren werden – teils mit bemerkenswerten technischen Mitteln – wiedererweckt, Prequel-Puzzleteile annähernd nahtlos mit ihnen verquickt, und neue oder neu interpretierte Ideen schnörkellos hinzugefügt oder gar – wie die „Macht der Anderen“ – aus George Lucas’ alten Drehbuchentwürfen ins Kanonuniversum zurückgebracht. Ganz ohne Schwachstellen funktioniert dieses liebevoll gestaltete Allerlei zwar nicht – Figuren wie Orson Krennic, Galen Erso, Saw Gerrera und die Rebellenführung verharren eher in Andeutung, als zu vollwertig gestalteten Persönlichkeiten zu werden -, aber Fans, die bereit und fähig sind, aus Eine neue Hoffnung oder dem Rogue-One-Prequel Catalyst im Film fehlende Hintergründe im Geiste hinzuzufügen, erhalten ein Stück galaktischer Geschichte mit Herzblut, Halbhelden und klug hinzuerdachten Hintergründen, die jedes Fanherz höher schlagen lassen dürften.
Diesem Fan jedenfalls sind an Rogue One nur zwei kleinere Schwachpunkte aufgefallen: Gewisse Hänger und Längen im Mittelteil und ein nicht ganz perfektes Ende, dem vielleicht - und hier kann man angesichts der Planübergabe streiten - der letzte Schritt von der Ära der Sterblichen zurück in die Ära der Helden fehlte. Anders gesagt: Angesichts der Vielzahl von Gastauftritten und Andeutungen, die in Rogue One ohnehin schon versammelt sind, hätte ich mir eine letzte Einstellung mit Obi-Wan sehr gut vorstellen können, der am Himmel über Tatooine – in Anspielung auf die geschnittene Szene aus Eine neue Hoffnung, in der Luke die Raumschlacht beobachtet – die Ankunft der Tantive bemerkt.
Das aber sind lediglich Feinheiten für Fans. Für den normalen Zuschauer dürfte Rogue One andere Fragen aufwerfen: Wo beginnt der Film überhaupt? Wer sind diese Leute? Todesstern, schon wieder? Wer sind diese Rebellen? Muss ich diesen Imperialen kennen? Dieser Planet, sollte ich darüber irgendetwas wissen? Was machen die denn da? Ist das? Nein, oder? Moment, ist der ein Jedi? Hilfe, wo bin ich und was passiert hier gerade?
Und so könnte sich Rogue One für Fans als Traum und für die breite Masse als konfuses Wirrwarr entpuppen, das künftigen Stand-Alones eine schwierige Hypothek mit auf den Weg gibt. Die wichtigste Lektion dieses Films lautet allerdings: Mit dem richtigen Regisseur und dem Willen zum Experimentieren kann auch das neue Lucasfilm noch echte Krieg-der-Sterne-Filme drehen. Und das ist, wenn es bei dieser Linie bleibt, einfach nur enorm erleichternd.
Und nun sind wir gespannt: Wie fandet ihr den Film? Erfüllt er eure Erwartungen? Welche Gastauftritte haben euch besonders gut gefallen? Und wie fügt sich Rogue One in eure ewige Star-Wars-Bestenliste ein?
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gufte
So, musste alles ein wenig sacken lassen.
Hier mal meine ersten Eindrücke:
Positiv
- Die Schauspieler machen ihren Job hervorragend, vor allem Felicity Jones
- Die Auftritte von Tarkin sind super gelungen, sowohl die Vertiefung des Charakters, als auch seine technische Umsetzung
- Die kurzen Szenen von Vader sind pures Dynamit einschließlich Wow-Effekt
- Der Humor ist sehr sparsam, aber dafür passend
- Bei der ganzen Schlacht um Scarif hat man bei der technischen Umsetzung das Bestmögliche rausgeholt, was gegenwärtig machbar ist. Genial!
- Die vielen Anspielungen auf die anderen Filme, vor allem auch die PT, sowie die Cameos
Negativ
- Die neuen Charaktere blieben für mich insgesamt doch zu blass. Konnte teilweise weder deren Motive oder Wandlungen wirklich nachvollziehen noch mit Ihnen richtig mitfühlen
- Der kurze Auftritt von Leia wäre mMn nicht nötig gewesen. Zudem hat mir hier - im Gegensatz zu Tarkin - die CGI-Umsetzung nicht so gefallen, fand das Gesicht einfach zu künstlich und maskenhaft.
- Die Synchro ging teilweise nur noch so gerade noch. Torsten Michaelis ist ein klasse Sprecher, aber ihn hab ich hauptsächlich als Rowan Shryne aus den Dark Lord Hörspielen im Ohr. Fand seine Rolle in Rebels schon nicht so gut. Ihn nun hier schon wieder zu hören, ist so gar nicht mein Ding. Ähnlich ist es bei Tobias Meister, der hier nach Yoda und Maul nun auch noch Saw Gerrera seine (immer heiser werdende) Stimme leiht. Für Vader hätte ich Herrn Schöne bevorzugt, aber Martin Kautz kommt der OT-Synchro schon deutlich näher.
- dieser Folter-Kraken ging mMn gar nicht, war so ein Mix aus nem Kraken und dem Brain Bug (o.s.ä.) aus Starship Troopers.
Zur Musik kann ich bis dato nur sagen, dass ich Williams vermisst habe. Trotzdem hat sich Giacchino, vor allem in Anbetracht der kurzen Zeit, achtbar geschlagen.
Morgen schau ich RO ein 2. Mal, da hab ich dann noch mehr Gewissheit.
Swenoda Felmar
Zitat gufte:
"Also, ich wusste vorher nichts von nem CGI Tarkin und fands teilweise richtig schlecht. Hat mich ein wenig aus dem Film gerissen. Es ist zwar beeindruckend, was alles möglich ist, gleichzeitig hätte ich ehrlich gesagt gedacht, die Technik wäre etwas weiter. Mir hätte die Lösung wie ganz am Anfang gereicht, als man ihn nur als Reflektion in der Scheibe sah. Aber klar, das kannste auch nicht einen Film lang durchziehen, und somit wäre die Rolle kleiner geblieben. Hätte ich persönlich mit leben können."
Das ist exakt meine Meinung bzw. trifft alles auf mich zu. Ich hätte es auch wesentlich eleganter gefunden, wenn man sich mit kleinen Tricks wie der Reflektion begnügt hätte. So ist es leider ein Fremdkörper im Film, so gut das CGI natürlich ist, was außer Frage steht.
Blue Max
Rieekan78
So, dann gerade auch endlich gesehen.
RO hat natürlich den Vorteil mit bereits vertrauten Figuren, Ausstattungen und Objekten arbeiten zu können. Aber unabhängig davon hat der Film gezeigt, was man bei SW umsetzen kann, wenn man will - und hier wurde definitiv gewollt und vor allem auch gekonnt! Ich muß es leider so sagen, aber gegen RO wirkt TFA wie ein planloses Häufchen Elend (Vor allem bei den Schlachtszenen ist RO im Vergleich zu den anderen Filmen ganz weit vorne!).
Die mit Abstand größte Szene ist jene am Ende als Vader alleine das Allianz-Schiff betritt, erstmal gar nichts passiert, dann das Laserschwert gezündet und kurzer Prozeß gemacht wird. Ich kann mich wahrlich nicht erinnern, wann ich das letzte Mal so sprachlos und völlig elektrisiert in einem Kinosessel gesessen habe. Einfach nur grandios!
Einziger Schwachpunkt ist m. M. n. die Musik, welche mich nicht wirklich erreicht hat - im Großen und Ganzen leider beliebt; einzig ein Thema in einer Archivturm-Szene war recht spannend. Auch kann man sicherlich darüber streiten, ob man so viele Details (Ausstattungen, einzelne Handlungen wie. z. B. das Würgen durch Vader) bereits in einen Film packen muß, während andere Sachen (wie beispw. die neuen Sturmtruppen oder bestimmte Raumschiff-Typen) in der nachfolgenden Trilogie nicht mehr auftauchen. Ich empfinde es leider so, daß dadurch die OT an diesen Stellen etwas entwertet wird, was den "Aha-"/"Oha-"Effekt anbelangt.
Ich hätte unter'm Strich jedoch niemals gedacht, daß mich ein Spin-off mehr begeistert als ein Teil der Saga!
PS: Die alten Bekannten der Gold-Staffel waren doch 1:1 aus ANH herausgeschnitten und lediglich eingefügt, oder?
(zuletzt geändert am 17.12.2016 um 14:47 Uhr)
DarthOranje
gufte
Rieekan78
@Oranje & Rieekan:
Die Episode4-Jungs haben einem nen dickes Grinsen auf die Backen gezaubert. Einzige kleine Mini-Kritik an der Stelle ist die wechselnde Kameraperspektive bzw. der Winkel. Da sind sie dann immer hin und her gesprungen.
Ungefähr so:
Neue:
http://i.imgur.com/mrBAke6l.jpg
Alte:
http://i.imgur.com/SZSjFpl.jpg
gufte
Und nun weiß man auch wer der Kapuzenmann ist, der vor dem Tank kniet ... war alles halb so wild. Der Inhalt des Tanks war dann aber wiederum cool.
Zum CGI-Tarkin habe ich mir gedacht: "Ui!" - allerdings in positiver Form. Über den Leia-Auftritt kann man streiten, Tarkin hat aus meiner Sicht aber schon Sinn gemacht.
DarthOranje
@Darth Oranje
"Ich muß es leider so sagen, aber gegen RO wirkt TFA wie ein planloses Häufchen Elend (Vor allem bei den Schlachtszenen ist RO im Vergleich zu den anderen Filmen ganz weit vorne!). "
Hier muss man natürlich unterscheiden, dass TFA dieses Element auch gar nicht großartig beackern wollte. Ich hab es selber hier schon geschrieben. Im Grunde ist RO das komplette Gegenmodell zu TFA, mit allen Stärken, aber auch Schwächen die damit einher gehen.
"Einziger Schwachpunkt ist m. M. n. die Musik, welche mich nicht wirklich erreicht hat - im Großen und Ganzen leider beliebt; einzig ein Thema in einer Archivturm-Szene war recht spannend."
Wie auch schon beim TFA OST wird sich das "Reinhören" am Ende bezahlt machen.
"Auch kann man sicherlich darüber streiten, ob man so viele Details (Ausstattungen, einzelne Handlungen wie. z. B. das Würgen durch Vader) bereits in einen Film packen muß, während andere Sachen (wie beispw. die neuen Sturmtruppen oder bestimmte Raumschiff-Typen) in der nachfolgenden Trilogie nicht mehr auftauchen."
Also die TIE Stryker haben nur einen sekündigen Auftritt und die Shoretrooper tauchen nicht auf weil sie Wald von Endor und auf Hoth halt auch wenig Sinn machen. Das am Ende der Forschungseinrichtung von Tarkin zerstört wird, spricht im Grunde auch dafür, warum dann in der OT nix mehr davon zu sehen ist.
Ehrlich gesagt, ich fand diese Bedenken auch wirklich etwas absurd. Ein solches Zugeständnis an den Kanon muss meiner Meinung nach gar nicht sein. Aber offenbar haben die Macher auch daran gedacht und ich denke das kann man anerkennen.
"Ich hätte unter'm Strich jedoch niemals gedacht, daß mich ein Spin-off mehr begeistert als ein Teil der Saga!"
Verstehe nicht warum das eine überraschende Erkenntnis ist. Erstens haben die so gut wie gar keine Vergleichswerte und das die Spin-Offs auch einen größeren erzählerischen Spielraum haben, ist ja auch das was RO jetzt so reizvoll macht.
Aber es gibt natürlich ein paar Beispiele für Leute denen es nicht so ging.
Ich freue mich auf jeden Fall morgen auf meine zweite Sichtung. Es gibt eine Menge zu entdecken und ich denke ich werde einige Elemente mehr genießen können, als noch bei der Mitternachtspremiere.
(zuletzt geändert am 17.12.2016 um 16:50 Uhr)
Witzig dass man immerwieder Vergleiche mit TFA macht.
Ja dann hat halt RO die bessere Weltraumschlacht gehabt. Und? EIN FILM ohne Fortsetzung und ist klar dass die alles in einem Film verpulvern.
TFA hat langsam begonnen,sich mehr auf die Charaktere konzentriert und weniger auf das TAM TAM was hier alle gleich und sofort sehen wollen. Was noch nicht war,kommt noch.
Das sind zwei verschiedene Filme von der Erzähle und vom Stil her,die man überhaupt nicht vergleichen dürfte.
Rogue One sollte ja angeblich das Fandom wieder einen aber ich denke eher an mehr Distanzierung.
Mir auch wurscht,solange ich Star Wars mag.
RenKn1ght
DaTebe
@DaTebe:
Ich hätte schwören können, dass diese Frage mal auftaucht. Vielleicht weil man ihm beim Entern der Tantive IV in RO in den Zeh geschossen hat?
Ne, ernsthaft: Ich fürchte, dass man es selbst mit dem besten Willen nicht schafften wird, jene Schwächen, die seinerzeit Lucas verbockt hat, im Nachhinein auszubügeln.
DerAlteBen
RenKn1ght
TiiN
@TiiN:
Er meint das Duell zwischen Vader und Ben Kenobi in ANH. Im Vergleich zum Vaders Glanzauftritt in RO wirkt dieser Fight etwas...äähm... sperrig.
@RenKn1ght:
"Denke das könnte man ausbessern,wenn man die Kämpfe neu dreht,mit dynamischen Kämpfe und einem CGI Guiness."
Um Himmels Willen, bloß nicht! Ich kann jetzt schon die Erschütterung der Macht spüren, wenn es nochmals einer wagt, die OT anzurühren!
(zuletzt geändert am 17.12.2016 um 19:30 Uhr)
DerAlteBen
Ich war bis gerade davon überzeugt, dass es als bestätigt galt, dass dieses "Problem" angegangen wird.
Problem in Anführungszeichen, weil es für mich eben kein Problem ist und mich nicht stört und ich genug Fantasie habe um es mir persönlich zu erklären. Dachte nur hier gelesen zu haben, dass da was kommt. Sowas wie: Vader wird verletzt und bekommt deshalb den New Hope Anzug. Das wurde hier mal diskutiert (glaube ich )
Edit:
"Um Himmels Willen, bloß nicht! Ich kann jetzt schon die Erschütterung der Macht spüren, wenn es nochmals einer wagt, die OT anzurühren!" Sehr gut
(zuletzt geändert am 17.12.2016 um 19:35 Uhr)
DaTebe
@RenKn1ght: Eine solche CGI-Änderung des Kampfes in Episode IV würde mir schon allein wegen dem zu erwartenden vereinzelten Gejammer und Geschimpfe über einen solchen sogenannten "Frevel" gefallen.....
Tatsächlich muss eine solche Änderung aber natürlich nicht sein. So dynamisch wie als Anakin ist Vader ja auch In Rebels aufgrund gewisser körperlicher Defizite nicht mehr.
RANRW
@RenKn1ght
Nö, irgendwann muss auch mal Schluss sein. Sonst gleicht man irgendwann jedes Jahr die OT an den derzeit aktuellen Star Wars Film an, bis von dem originalen Material fast nichts mehr übrig ist. Das grenzt dann irgendwie schon an überflüssige Schönheits OPs.
Gewisse Sachen sollte man auch in Ruhe altern lassen, ohne ständig daran herum zu schnippeln.
Natürlich wäre ein einheitlicheres Bild wünschenswert, aber nicht um jeden Preis.
Aber möglich wäre es schon, nachdem ILM gesehen haben, dass ihr halbdigitaler Tarkin in RO so gut funktioniert hat. Bloss dann sollten sie auch so fair sein und Ewan McGregor als Stand In verpflichten, der ja in der EP III eine tolle Kampf Choreographie abgeliefert hat. Die verschmelzung von Ewan McGregors gesicht und Sir Alec Guinness Gesicht würde ich liebend gerne sehen.
(zuletzt geändert am 17.12.2016 um 19:44 Uhr)
Deerool
RenKn1ght
RANRW
Also ich sehe das so: Vader scheint mir gegen Kenobi sowieso abwartend zu reagieren.
Nachdem was ihn Kenobi in ROTS angetan hat, auch kein Wunder. Dann weiß er noch, was für ein guter Kämpfer Kenobi war.
Bei TESB im späteren Kampf gegen Luke, spielt Vader ja anfangs regelrecht mit ihm.
Doch dann auf der Brücke gibt er auch mal Vollgas, zeigt was er eigentlich so draufhat. Schlägt Luke ja auch die Hand ab.
Beim zweiten Kampf in ROTJ, scheint Vader auch schon etwas zu hadern, wegen seinen Gefühlen zu Luke. Vielleicht gibt er da dann auch einfach nicht mehr alles.
Wenn man will, kann man sich das alles jedenfalls so auslegen
(zuletzt geändert am 17.12.2016 um 20:01 Uhr)
Skywalker1988
Wenn ich hier lese, auch wenn es viell. mit einem Augenzwinkern gemeint is, etwas per CGI an Epi IV zu ändern, dann krieg Zahnfleischbluten und krumme Füße.
Und keiner weiß, wie viel Zeit nun wirklich zwischen Rogue und Epi IV spielt. Man kann es auch drehen, dass Vader mit Ben gespielt hat, da er weiß, dass Ben einfach zu alt ist, um ihm auch nur annähernd gefährlich zu werden.
LordDDoubleM
LordDDoubleM
LordDDoubleM
Wieso Vader in Ep. IV so ungelenkt kämpft. Die Antwort darauf ist die selbe wie auf die Frage warum Kämpfe in alten Filmen of so slapstickartig aussehen. Heute ist man filmtechnisch einfach weiter als damals. Ich finde nicht dass man Zeit im Film dafür verwenden sollte solche Unterschiede zu rechtfertigen. Die verwendet man besser für die eigentliche Geschichte, Charaktere und tolle Action.
(zuletzt geändert am 17.12.2016 um 22:33 Uhr)
Uracil
Spoiler
Eine Sache ist meiner Meinung nach etwas sehr komisch bei der Schlacht über Scarif. Die zwei riesigen Richtung Planet abstürzenden Sternenzerstörer haben keinerlei Relevanz mehr nachdem sie die Schildanlage zerstört haben. Sie sind einfach weg.
Bei der enormen Größe der Schiffe, können sie auch nicht einfach in der Atmosphäre verglüht sein, sondern müsste mit extremer Wucht auf dem Planeten aufgeschlagen sein. Ein Asteroid ab ca. 500m Durchmesser (da kommen die Schiffswracks schon hin) gelten als globale Gefahr.
Die Rebellen haben Scarif durch ihr Manöver also eigentlich schon vernichtet bevor, der Todesstern ein Loch reingeschossen hat.
(zuletzt geändert am 17.12.2016 um 22:17 Uhr)
TFA91
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