Im Zuge seiner Werbung für seine erste Regiearbeit an American Pastoral gab Ewan McGregor dem Hollywood Reporter ein ausführliches Interview. Und im Laufe des Gesprächs kam man auch auf die Prequel-Trilogie zu sprechen.
Zu seiner ersten Begegnung mit George Lucas äußerte sich McGregor wie folgt:
Ich erinnere mich nicht mehr. Ich weiß noch, als ich den Job in der Tasche hatte, dass ich nach Watford im Norden Londons fuhr, wo sämtliche Harry Potter-Filme entstanden. Jetzt ist es sowas wie eine Attraktion, glaube ich. Nun kann man dort hingehen, um in die Harry Potter-Welt einzutauchen, aber als wir dort drehten, war es eine alte Fabrik. Es war nicht wirklich ein Filmstudio. Aber sie übernahmen das Gelände, denn Star Wars war so eine enorm große Sache. Ich erinnere mich, dass ich George Lucas traf und das Drehbuch lesen durfte. Also musste ich es lesen, und sie schlossen mich wortwörtlich im Büro des Produzenten ein, damit nicht nach außen dringen konnte. Dann konnten wir zusammen mit George die Sets besichtigen. Da stand dieses große U-Boot-Ding, in dem ich dann später mit Liam Neeson und Jar Jar Binks saß. Ich erinnere mich, wie die Jungs vom Art Department an diesem Styropording herumschnitzten und ein U-Boot daraus formten, und da gab es auch ein Cockpit. Ich schaute es an und fragte, ob wir damit runter gehen. Er sah mich an und meinte "Was?" Ich fragte, ob wir damit wirklich unter Wasser tauchen würden. Und er sah mich an als wäre ich irre. (Gelächter) Er sagte: "Nichts davon ist real, weißt du?" Und ich meinte nur "Oh, ja."
Über die Masse an Blue Screen merkte McGregor an:
Nun, es wurde mehr und mehr Blue Screen, je weiter die Filme voranschritten. Im ersten Film gab es noch mehr Sets. Mehr echte Umgebung, in der man arbeiten konnte, als in Episode II und III. Wir zogen für diese Filme nach Australien und drehten dort in den Studios in Sidney. Von diesem Punkt an gab es stetig mehr Blue Screen und Green Screen. Ich dachte das sei eine Schande. Weißt du, im ersten arbeitete ich noch mit Yoda am Set. Frank Oz und sein Team steuerten ihn. Und die Szenen, die ich mit Yoda hatte, waren fantastisch. Es war wie die Arbeit mit einem Star, den du schon dein ganzes Leben kennst. (Gelächter) Ich drehte heute mit Yoda, und die Arbeit mit ihm war einfach. Er war wie ein guter Schauspieler. (Gelächter) Und als "Schnitt" gerufen wurde, bist du so sehr in diesem Moment mit Yoda, und auf einmal stellen alle Puppenspieler ihre Arbeit ein. Also sieht es so aus, als ob Yoda plötzlich stirbt. Und ich ging hin und sagte: "Bist du okay, bist du okay?" (Gelächter) Und dann, in Episode II und III war er wie R2-D2, er wurde am Computer animiert. Es war eine Schande, nicht mehr die Art von Arbeit mit dem echten Ding.
Das alles gibt es auch nochmal in bewegten Bildern.
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Tja, was soll ich da noch groß sagen. Mein Eindruck als Zuschauer deckt sich mit dem eines direkt Beteiligten.
Mir kommt bei der Gelegenheit auch wieder die Erinnerung hoch, wie ich damals zum ersten Mal las, dass McGregor im neuen Star Wars den jungen Kenobi spielen würde. Das ist noch so frisch, kaum zu fassen dass das schon 18 Jahre her ist. Eines der ersten Fotos von ihm in Kostüm und mit Padawan-Frisur muss ich dann wohl im offiziellen Star Wars-Magazin gesehen haben.
(zuletzt geändert am 23.10.2016 um 22:33 Uhr)
George Lucas
OvO
@ OvO:
Der Unterschied ist die Farbe Theoretisch können alle möglichen Farben benutzt werden, es wird nur eben meistens auf grün und blau zurückgegriffen, weil diese Farben selten in den gefilmten Elementen wie z.B. Kostümen, Props, Kulissen etc. auftauchen. So kann man in der Post Production leichter erkennen was ersetzt werden soll und was nicht.
Bei Yoda wird man dann wahrscheinlich eher einen Bluescreen nehmen.
@ Ewan:
Eines muss man ja festhalten: obwohl sich die Arbeit für ihn scheinbar immer schwieriger und frustrierender gestaltete (mit Blick auf Blue- und Greenscreen), wurde sowohl die Figur des Obi-Wan als auch seine schauspielerische Leistung immer besser...
(zuletzt geändert am 23.10.2016 um 22:26 Uhr)
George Lucas
@OvO:
Der Unterschied ist... Die Farbe. Blue Screens sind... Nunja blau und Green Screens grün. Es gibt auch gelbe, weiße oder schwarze Hintergründe, aber heute hat sich eigentlich der Green Screen durchgesetzt.
Das liegt daran, dass die Computer von heute den grünen Hintergrund leichter erkennen und von dem davor befindlichen Schauspielern oder Gegenständen unterscheiden können. Man sollte natürlich kein grünes Sakko tragen, aber grundsätzlich gibt es weniger grün an uns als blau. Ich könnte jetzt mehr ins Detail gehen, aber das würde den Rahmen hier sprengen
@Topic:
Auch ich teile Ewans Ansicht, wenngleich ich nicht am Set war. Vor allem AOTC sieht rückblickend sehr, sehr künstlich aus. Damals natürlich bahnbrechend neue Technik, aber es fehlt der visuelle Charme der OT aber auch von TPM, der zumindest visuell noch sehr viel von der OT hat. Ob nun das Dreckige in Mos Espa oder aber das bewährte Verwenden von Puppen und Modellen. Zudem fokussiert sich TPM auf drei Kernlocations (Naboo, Tatooine und Coruscant), was den starken Gebrauch an Greenscreen einschränkte und man bestimmte Sets auch für mehr als bloß eine Szene verwenden konnte. AOTC und vor allem ROTS hätten mit ihren unzähligen Ortswechsel in der Hinsicht den Rahmen gesprengt. Solche Sets und Modelle müssen schließlich auch irgendwo bleiben. Einen Green Screen kannst du aufrollen und ganz entspannt in eine Ecke legen
So konnte George einfach sagen: Wir sind nun auf Geonosis, also gab es etwas rotes Licht, vielleicht noch ne Säule. Danach geht's nach Kamino. Säule weg, rotes Licht durch blaues Licht tauschen, etwas Studioregen und fertig. Für einen Schauspieler ist das natürlich furchtbar, vor allem wenn jemand wie Ewan kaum mit echten Menschen spielen darf. In AOTC spricht er mit CGI Yoda, Jar Jar, Dexter, den Kaminoanern und den Kreaturen auf Geonosis. Denke schon, dass das einen Schauspieler frustriert, sofern er nicht richtig betreut wird.
Ein positives Beispiel wäre "Jungle Book". Bis auf den Jungen ist eigentlich alles CGI und per Bluescreen entstanden. Habe aber kürzlich das Making Of gesehen, dass ihm mithilfe von Puppen zumindest ansatzweise das Gefühl gegeben wurde, mit einem Tier und nicht einem Tennisball zu sprechen.
(zuletzt geändert am 23.10.2016 um 22:38 Uhr)
Ja, Episode 1 sieht tatsächlich am besten von den drei Teilen aus... Hätte mir das 1999 jemand gesagt, hätte ich es nicht geglaubt, denn ich weiß noch, wie ich mich als Teenie über die CGI-Schlacht und den Look geärgert habe. Für mich ist Episode 1 auch das beste (am wenigsten schlechte) Prequel. Gibt's eigentlich nach wie vor Leute, die einem erzählen wollen, wie vieeeele Sets und practical effects doch für die Prequels verwendet wurden, wenn der künstliche Look diskutiert wird? Die Tatsache, dass es nicht wenige waren, ändert nichts an dem teilweise lächerlichen Aussehen dieser Filme.
gufte
@ gufte: Dass traurige an TPM ist, dass bei der 2011er BD (und auch bei der 2015er Neuveröffentlichung) Noise Reduction verwendet wurde. Ein Filter der den Filmkorn entfernen soll, damit man TPM nicht anmerkt dass der Film noch auf Film gedreht wurde. Somit reiht sich TPM optisch besser bei AotC und RotS ein. Was halt blöd an dieser Methode ist: Somit kommt ein kleiner Qualitätsverlust ein und der Film wirkt etwas verwaschen. Auch kommt eine Art Wachseffekt zustande.
Hätte den Film gerne ohne Noise Reduction. Vielleicht erst bei ner 4K Fassung...
Kyle07
@gufte
Es wurden mehr Sets und Modelle in der PT verwendet als man denken könnte. Gerade die Restaurant-Szene war relativ ein grosses Set. Und wenn man das Making off sieht, erstaunt es gerade, wie viele Details bei der digitalen Nachbearbeitung verloren gingen. Es scheint fast, als ob man einen Filter über das ganze gelegt hätte, damit alles in etwa gleich nach CGI aussieht, damit sich die CGI-Figuren besser ins Bild einfügen konnten. Die Kulisse des Restaurants war so zum Beispiel ziemlich auf Schäbig und Schmutzig getrimmt. Es sah wirklich aus wie ein heruntergekommenes 60er Jahre Restaurant, der Tisch an dem Obi da mit Dexter sass, war verdreckt und abgenutzt. Im Film davon sah man allerdings fast nichts mehr davon und das Restaurant wirkte schon fast klinisch sauber.
Wastel
@Wastel:
Das bestreite ich gar nicht. Ich hab auch viele der Bilder und auch Making-Ofs gesehen und man kann den Einsatz vieler einfallsreicher Sets und Effekte nicht bestreiten. Mir geht's nur einfach darum, dass dieser Gebrauch von Sets ja nichts an dem übermäßigen und auch schlechten Einsatz von CGI und somit dem größtenteils wirklich üblen Look ändert. Das meine ich jetzt nicht auf dich bezogen, sondern auf viele Leute, die sich (wieso auch immer) dazu genötigt fühlen, die Prequels gegen Leute zu verteidigen, denen diese nicht so gefallen.
Dein Beispiel mit dem Restaurant hat übrigens auch bei mir große Überraschung hervorgerufen. Ich war auch ziemlich baff, dass da viel practical Arbeit reingeflossen ist. Im Film siehts wirklich künstlich hoch zehn aus. Rein auf den Look bezogen sind die Prequels einfach zu einem denkbar ungünstigen Zeitpunkt der Filmgeschichte entstanden.
gufte
Muss auch komisch für die Darsteller damals gewesen sein, als sich TPM nicht als "würdiger" Star Wars Film entpuppte, ATC dann noch schlechter wurde und man trotzdem motiviert und optimistisch am Set arbeiten sollte. Das hat dann nur noch so einen Vertrag ist Vertag Charakter.
Ich denke, dass McGregor und Portman, wenn sie ehrlich sind, das ganze lieber vergessen würden. George Lucas wahrscheinlich auch
Rieekan78
Xmode
@Gufte
Dann habe ich deine Aussage wohl falsch interpretiert^^ Montag Morgen halt^^.
Hmm... Da bin ich eigentlich ganz bei Dir. Es stimmt schon, dass das Argument der Kulissen nicht zieht, wenn man bedenkt, dass so viele Details verloren ging nur damit sich alles iwie zusammenfügt. Hat dem Film letztendlich mehr gescahdet und die wirklich tolle Arbeit der Kulissenbauer ad absurdum geführt.
Wastel
RANRW
Es ist eigentlich spannend was für verschiedene Bilder die Aussagen von Schauspielern zeichnen.
Sieht man hier und auch andere (top gear wie von Xmode erwähnt) scheint McGregor keine riesen Freude an den SW-Dreharbeiten gehabt zu haben.
Jedoch scheint er zumindest bei EP I spass gehabt zu haben, da er ja nicht drum rum konnte, die Lichtschwert-Geräusche zu imitieren. Auch scheint er ja immer noch Feuer und Flamme für eine Kenobi-Trilogie zu sein. Hat ihm einfach der Dreh des ersten Films spass gemacht und hofft mit der Kenobi Trilogie wieder an dieses Erlebnis anknüpfen zu können?
Wastel
@ Wastel:
Widersprüchliche Aussagen sind doch normal. McGregor ist da nicht anders, als die meisten von uns, wenn wir uns an eine bestimmte Zeit zurückerinnern und darüber berichten sollen. Fragt mich z.B. jemand nach meiner Schulzeit, dann kann ich genauso von spaßigen und schönen Momenten erzählen, wie von zutiefst frustrierenden. So in etwa wird es mit McGregor und den Prequels sein. Ich denke, jeder klassisch ausgebildete Schauspieler zieht es erstmal vor, in realen Sets und mit realen Kollegen zu arbeiten. Nichts anderes sagt er ja: in Episode I konnte er noch ordentlich arbeiten, in II und III wurde es schwieriger. Gerade McGregor sehe ich das am wenigstens an, weil er im Verlauf der Trilogie immer besser wird, aber die Wirkung einer größtenteils grünen Arbeitsumgebung auf die Schauspieler beeinflusst natürlich ihr Spiel und damit auch meine negative Wahrnehmung des Films.
Alles in allem glaube ich aber, dass McGregor trotz einiger vielleicht nicht so schöner Erfahrungen kein Problem mit den Prequels hat und durchaus locker auf diese Zeit zurückblickt. Er ist sowieso ein ziemlich entspannter und pragmatischer Typ, der nicht groß irgendetwas von Kunst schwadroniert und einfach seinen Job macht. Nach Star Wars hat er weder einen Superstar aus sich gemacht, noch hat er sich darüber beklagt, dass die Filme irgendwie seine Karriere zerstört hätten. Und das finde ich alles sehr angenehm an ihm. Entsprechend wundere ich mich auch garnicht darüber, dass er gerne in dieses Universum zurückkehren würde. Vielleicht weiß er ja, dass ihn jetzt andere Arbeitsbedingungen erwarten würden. Ich würde mich darüber sehr freuen, denn Schauspieler, die Spaß an ihrer Arbeit haben und das auf der Leinwand rüberbringen, kann jeder Film gut gebrauchen.
@ Yoda-Puppe:
Die Puppe, die ursprünglich in Episode I verwendet wurde, ist wirklich nicht gut gelungen. Dennoch fällt es mir leichter, diese Puppe zu akzeptieren, als den CGI-Yoda der beiden folgenden Filme. Die Lösung hätte lauten sollen, eine bessere Puppe herzustellen. Ich möchte, dass die Interaktion der Schauspieler mit ihrer Umgebung reibungslos funktioniert, damit ich als Zuschauer diese Interaktion abkaufe und den Film so genießen kann. Vielleicht wird es irgendwann eine Generation von Schauspielern geben, für die die Arbeit mit CGI normal ist, aber noch ist es nicht so weit und zu Zeiten der Prequels war es das erst recht nicht.
Die CGI-Kritik bei den Prequels mag für manche Ohren penetrant sein, aber sie ist dennoch gerechtfertigt und immer noch gültig. Gerade als Fan von Lucas und seinem Werk müsste man das verstehen, denn es war Lucas selbst, der von Effekten als Werkzeug gesprochen hat, das sich der Erzählung unterordnen muss. In den Prequels aber hat Lucas CGI- und CGI-Look zum Selbstzweck gemacht, dem sich dann z.B. die Darsteller unterordnen mussten. So ist es auch nur deshalb zum CGI-Yoda gekommen, weil Lucas ihn kämpfen lassen wollte. Das war es in meinen Augen nicht wert.
(zuletzt geändert am 24.10.2016 um 11:12 Uhr)
George Lucas
gufte
Die Yoda Puppe in TPM war wirklich grausig, die sah mal wirklich wie ein Muppet aus.
Da hätte Frank Oz intervenieren und Stuart Freeborn verlangen müssen..
Der CGI Yoda war dann die Traufe, in die man vom Regen gelangte...
Übrigens gabs noch eine Sache, die zur Entzauberung von Yoda getätigt wurde:
http://mimg.ugo.com/201202/6/3/8/217836/cuts/2619115-640px_480x360.jpeg
Rieekan78
@ gufte:
Der Moment, in dem Yoda in AotC zu seinem Lichtschwert greift, ist in jeder nur erdenklichen Hinsicht misslungen: Musik, Kameraführung, überhaupt die ganze Inszenierung, das CGI, der Inhalt, die Aussage... eine Szene, die sich für mich anfühlt, als solle sie sich ganz direkt bei den Zwölfjährigen anbiedern, die das Original-Star Wars nur von den Erzählungen ihrer Väter kennen und die jetzt ausrasten, weil Yoda so "cool" ist. Die übelste Form von Fan-Service, gegen den die Reliquienverehrung in TFA harmlos ist.
@ Rieekan78:
Die Begriffe "Muppet" oder "Muppet-Show" sind hier schon öfter gefallen, zuletzt in Zusammenhang mit der Kantina-Szene in TFA. Ungeachtet der Qualität der Yoda-Puppe in Episode I wundere ich mich sehr darüber, dass diese Begriffe abwertend benutzt werden. Die Muppets zeichnen sich gerade durch die Qualität der Puppen und ihren Charme aus. Ich bin auch der festen Überzeugung, dass Star Wars und eine sog. "Muppet-Show" sich sehr gut vertragen und in gewisser Weise sogar miteinander verwandt sind. Das ist nun bei dir ja nicht der Fall, aber als ich zum letzten Mal diesen Begriff abwertend verwendet sah, wurde mir klar, dass ich offenbar zu einer ganz anderen Fan-Generation gehöre, die ganz anders sozialisiert wurde. Ich finde es bedauerlich, dass man diesen glattgeleckten CGI-Yoda einer ordentlichen Puppe vorzieht. Natürlich nicht der Episode I-Puppe, die schon unfreiwillig komisch war, sondern eben einer guten Puppe.
Zum Bild: da wir auch gerade dabei sind, verdrängte Fakten wieder in Erinnerung zu rufen: der Name dieser Figur ist Yaddle.
(zuletzt geändert am 24.10.2016 um 12:01 Uhr)
George Lucas
RANRW
@ RANRW:
Ich treffe ja keine absoluten Aussagen, sondern schildere nur, wie ich die Sache empfinde. Es wird natürlich immer Leute geben, die das anders sehen. Gerade was den Umgang mit und die Qualität von CGI in den Prequels angeht (und das ist nur die technische Seite, dazu kommt ja noch der inhaltliche Umgang mit den Figuren), fällt es mir schwer, den anderen Standpunkt nachzuvollziehen. Aber das ist ja dann mein Problem.
Und die Generationen-Frage alleine taugt natürlich nicht als Erklärung, wie mir durchaus bewusst ist. Das war einfach nur mein erster Gedanke, als ich in letzter Zeit so ein paar Meinungen mitbekommen habe.
(zuletzt geändert am 24.10.2016 um 12:12 Uhr)
George Lucas
@George Lucas:
Ich ziehe das Wort "Muppet" zurück und ersetzte es durch "Puppe".
Ich wollte mit Sicherheit nicht Henson und Oz und ihre fantastischen Werke herabsetzten.
Es gibt aber innerhalb der Muppets-Produktionen den Unterschied zwischen simplen, recht statischen Puppen (Muppet Show) und den weiterentwickelten animatronischen Figuren, Der dunkle Kristall, Die Reise ins Labyrinth, etc)
Rieekan78
@George Lucas
" Der Moment, in dem Yoda in AotC zu seinem Lichtschwert greift, ist in jeder nur erdenklichen Hinsicht misslungen: Musik, Kameraführung, überhaupt die ganze Inszenierung, das CGI, der Inhalt, die Aussage... "
Das war die einzige Szene in AOTC, bei der es Szenenapplaus gegeben hatte. Der Saal hatte da gebebt vor Begeisterung. Abendvorstellung, fast nur mit Erwachsenen. Klar, Yoda war hier komplett out-of-character, was für mich gerade den Reiz und die Überraschung ausgemacht hatten. Ich hatte es mir in Nachhinein so erklärt, dass Yoda entweder den Gebrechlichen nur spielt, so wie er in TESB zunächst den Narren für Luke gegeben hatte, oder, dass Yoda sich selbst levitieren und seine Gliedmaßen durch die Macht beschleunigen kann. Letzereres wäre mental sehr anstrengend,was ich dadurch bestätigt sehe, wie erschöpft Yoda hinterher wirkte.
Kurzum: diese Szene war für mich Spaß pur. Selten so eine Freude bei SW verspürt.
(zuletzt geändert am 24.10.2016 um 13:20 Uhr)
MaYo
"Das war die einzige Szene in AOTC, bei der es Szenenapplaus gegeben hatte."
Auch MilliVanilli und Modern Talking kriegen Applaus.
Ansonsten, Yoda war die ganze Trilogie hindurch Out-of-Character und schien mir mit Episode II Jar Jar zu ersetzen. Klar die Puppe war da in Episode I nicht so geil aber zumindest ich hatte das Gefühl, man wollte jetzt einfach woanders einen CGI Charakter machen und wen würde nie jemanden ablehnen? Klar, Yoda. Also macht man aus ihm einen CGI Charakter und nun wo er CGI ist, kann man aus ihm mit Leichtigkeit einen Krieger machen. Das Ende vom Lied war, dass Yoda für Jahre kaum noch ein weiser Meister war, sondern überall als mit gezückten Lichtschwert grüner Flummi dargestellt wurde. Ein absolutes Trauerspiel.
Parka Kahn
@ MaYo:
Den Szenenapplaus gab es auch in der Vorstellung, in der ich saß. Ich hatte auch meinen Spaß daran. Und dann kamen mit der Zeit die Probleme. Ich sehe darin auch keinen Widerspruch, denn dieser Moment legt es ja geradezu auf seine temporäre Wirkung an. Ein kurzer Kick, der dich begeistern soll. Wenn du normaler Kinogänger bist, denkst du nicht weiter darüber nach und behälst das als positive Erfahrung in Erinnerung. Ich als Fan, der gerne auch mal Jahre später noch über Figuren, Intentionen etc. nachdenkt, komme jedoch zu dem Schluss, dass diese Szene - wie gesagt nicht nur inhaltlich, sondern auch in ihrer poppig-billigen Umsetzung - eher schädlich ist.
Beim Falcon-Reveal in TFA gab es auch Szenenapplaus, und ähnlich wie der Yoda-Moment funktioniert auch das nur ein, zwei, vielleicht drei Mal und dann fängt man an sich die inhaltlichen Fragen zu stellen. Ich habe das auch getan, nur habe ich mit dem Falken keinerlei Probleme, weil es nach wie vor ein netter Moment ist, der trotz der nachlassenden Wirkung gut inszeniert ist und keinerlei Schaden anrichtet.
Wie gesagt: meine Empfindung, kein Gehate.
PS. Noch was zu Yoda: so einen Yoda-kämpft-Moment sollte es nur einmal geben. Hier geht es um Qualität und Quantität. Wenn ich das also unbedingt schon in II machen will, dann sollte ich ihn danach wieder ruhen lassen. Wenn ich jedoch seine Kampfeskünste im großen Finale in III ebenfalls einsetzen will, dann warte ich entweder so lange, oder - wenn ich soweit noch nicht geplant habe - ich verzichte in III darauf, weil ich das schon einmal gemacht habe. So, wie Lucas es jedoch gelöst hat, habe ich den Eindruck, dass er da seine Freude an etwas gefunden hat, was er nicht mehr sein lassen konnte. Im Ergebnis haben wir in II und III einen Yoda, dessen Ruhe und altersweise Passivität mehr out of character scheint, als sein wild kämpfendes Ich.
Ich erinnere an der Stelle auch an das Lucas-Zitat, dass Plinkett in seiner TFA-Review verwendet hat: "Ich habe lange gewartet, bis die Technologie so weit war, dass ich Yoda kämpfen lassen konnte" (sinngemäß). So viel dazu, wie Lucas eine der wichtigsten Figuren seiner Saga verstanden und sie "erweitert" hat.
(zuletzt geändert am 24.10.2016 um 12:43 Uhr)
George Lucas
Ja gut, begeistert über den Schwert-Yoda und generell über AOTC ("viel besser als TPM" war ja der Grundtenor) waren doch die meisten von uns. Hin und wieder versuche ich mich auch darin zurückzuversetzen, dass mir die Filme doch auch viel Freude bereitet haben. Ist sicher auch mal empfehlenswert, bei aller Analyse und Auseinandersetzung die man so als Fan im Laufe der Jahre durchgemacht hat.
Natürlich gab es Hardliner die es schon immer wussten, wie furchtbar doch alles war.
(zuletzt geändert am 24.10.2016 um 12:43 Uhr)
Also, auf die Gefahtr hin, mich jetzt nach Snakeshits Aussage lächerlich zu machen, ich fand die Szene von Anfang an Mist
Was aber vor allem daran liegt, dass ich damals schon lange ein großer Fan des EU war und da viele originelle Ideen gesehen hab, was die Portraitierung von Jedi und Machtfähigkeiten angeht. Und einiges von dieser Originalitäte hätte der PT gut angestanden.
Wie geil wäre es z.B. gewesen, Yoda einfach als weisen Heerführer auftereten und ihn per Battle Meditation den Kampf beeinflussen zu lassen?
Sowas in der Art hatte ich mir erhofft, als Yoda die Bühne betrat. Ihn dann als Kampfflummi zu sehn, weil Jedi in der ganzen Trilogie auf tumbe Lichtschwertschwinger reduziert wurden, fand ich einfach einfallslos und dumm.
Und bevor jetzt jemand damit kommt, dass KOTOR erst 2 Jahre später erschien, Battle Meditation stammt ursprünglich aus irgendeinem Tales of the Jedi Comic.
(zuletzt geändert am 24.10.2016 um 12:59 Uhr)
Nitewolf
@ Snakeshit:
Ich weiß was du meinst, und ich habe überhaupt kein Problem damit, offen zu sagen dass ich die Prequels damals genossen habe. Ich war vier Mal in TPM, so oft wie in keinem anderen SW-Film. Eine Zeit lang war das mein liebster SW-Film (weil er neu war...). Episode II habe ich sehr gemocht, für mich war er damals klar besser als sein Vorgänger. Episode III habe ich schon etwas teilnahmsloser erlebt.
An den Prequels sehe ich aber auch, was ich in einem Film brauche, damit er mich über viele Jahre hinweg begeistern kann, und der nach der anfänglichen Euphorie durch Eindringlichkeit, Charme, eine gute Erzählung, und handwerkliche Kompetenz überzeugt. Man kann die Rezeption der Prequels also in zweierlei Hinsicht zusammenfassen: entweder ich mochte Filme, die in Wahrheit toll sind, und habe mich in der Folgezeit durch zu viel Nachdenken und den Mainstream negativ beeinflussen und in meiner ursprünglich ehrlichen und unverdorbenen Meinung korrumpieren lassen - oder ich war an etwas begeistert, was nur temporär begeistern sollte und konnte, und habe in der Folgezeit gemerkt, dass diese Filme nur wenig haben, was die Jahrzehnte überdauert und mich auf lange Sicht zu einem völlig überzeugten Fan machen könnte. Dem wird sich übrigens natürlich auch TFA und die gesamte Sequel-Trilogie noch stellen müssen (nur wie ich Disney verstehe, werden sie Filme in einer Frequenz raushauen, die dieses Nachdenken noch Jahre später garnicht zulassen soll).
(zuletzt geändert am 24.10.2016 um 12:59 Uhr)
George Lucas
@kämpfender Yoda:
Ich weiß noch, wie mir die Kampfhandlungen von Yoda gefielen, die vor dem Lichtschwertkampf kamen.
Also das Machtblitzebündeln und zurückschicken, die umstürzende Säule aufhalten, etc
Wir hatten die Prequel Yoda Diskussion hier ja schon, ihn als Kriegsführer auf Kashyyyk oder Geonosis zu zeigen, ist schon out of character, aber dann auch noch im Nahkampf und zu guter Letzt dann noch gegen den Imperator persönlich!
Yoda, wurde in den Prequels vollkommen verwurstet, kein anderer Charakter hat da soviel Schaden genommen.
Yoda hätte in einem abgeschiedenen Turm des Jeditempels hausen müssen, meditierend im stetigen Kontakt mit der Macht und nur selten befragt zu aktuellen Geschehnissen.
Rieekan78
Von ein paar Szenen abgesehen, war dass was man mit Yoda machte sicherlich einer der schlimmsten Dinge in der PT. Direkt hinter Anakin.
Aber das bezieht sich nicht nur auf Episode 1 oder den Schwertkampf in Episode 2 sondern auch wie man ihn in die ganze Story eingearbeitet hat. Das er persönlich dem Einsatz der Klonarmee zugestimmt hat oder das er fühlte das Anakin leidet aber sich nicht wirklich drum gekümmert hat obwohl er bereits ahnte, was auf dem Spiel stehen könnte, Seine Figur macht im Hinblick auf die OT null Sinn. Das CGI war dann nur das i Tüpfelchen.
Edit:
Da kam miir wohl jemand zuvor.
(zuletzt geändert am 24.10.2016 um 13:03 Uhr)
OvO
@ Rieekan78:
Den finalen Kampf mit Sidious in ROTS finde ich großartig - denn genau da gehört der kämpfende Yoda hin. Lucas hat hier die beiden mächtigsten Machtnutzer der jeweiligen Seite aufeinander losgehen lassen, und so etwas gehört prinzipiell in jedes große, opernartige Werk. Aber, wie schon ausgeführt, um die Größe und die Bedeutung dieser Szene zu vermitteln, hätte es den kämpfenden Yoda in II nicht geben dürfen. In AOTC war es purer Fanservice, inhaltlich völlig unnnötig. In ROTS dagegen macht es auf jeder Ebene Sinn.
George Lucas
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