Die Würfel sind gefallen: Schon kurz nachdem die Presidio-Stiftung George Lucas' Museumskonzept Anfang Februar abgelehnt hatte, gab es erste Hinweise, dass sich der Meister für die Heimatstadt seiner Frau, Chicago, entscheiden könnte. Genau das ist nun passiert: Das ehemalige Lucas Cultural Arts Museum zieht als Lucas Museum of Narrative Art in die Windy City.
Eine Sprecherin des Museumsprojekts erklärte, dass George Lucas sich für Chicago und gegen Los Angeles und San Francisco als Standort seiner Kunst- und Filmsammlung ausgesprochen hat.
Der Vorstand wird voraussichtlich am Mittwoch über die Ortswahl und eine Namensänderung entscheiden, mit der aus dem Lucas Cultural Arts Museum das Lucas Museum of Narrative Art wird.
Geplant ist, Lucas' Museum auf einem Gelände zu errichten, auf dem sich aktuell Parkplätze befinden. Die Eröffnung ist für 2018 vorgesehen. Die Planungskommission von Chicago muss dem Vorhaben noch zustimmen. Im Herbst sollen den Vertretern der Stadt Gebäudezeichnungen vorgelegt werden.
In einer Erklärung schreibt Lucas: "Es ist mir eine große Ehre, in einer derart außergewöhnlichen Museumslandschaft aktiv zu werden und mein Museum in einer Stadt zu errichten, die über eine so lange künstlerische und architektonische Tradition verfügt. Chicago ist der richtige Ort für das Museum, aber die Entscheidung ist mir aufgrund meiner engen persönlichen und professionellen Bindungen zu San Francisco trotzdem schwer gefallen." In Lucas' Museum werden neben seiner Sammlung von Norman-Rockwell-Bildern auch Spezialeffektelemente von Industrial Light & Magic und Film-Erinnerungsstücke wie das Kostüm Darth Vaders zu sehen sein.
Die Ausstellungsstücke werden um das Thema der Erzähltechnik herum präsentiert werden. Viele Stücke, darunter Lucas' Sammlung von Magazinillustrationen, stammen aus der Zeit vor der Ankunft von Kinofilmen, Fernsehen und Rundfunk, Laurie Norton Moffatt, die Leiterin des Norman-Rockwell-Museums, die Lucas bei seinen Museumsplänen berät.
"Es ist eine Sammlung, die sich noch im Aufbau befindet", sagte Moffatt. Sie wies zudem darauf hin, dass Lucas über eine "einzigartige Sammlung von Filmplakaten verfügt, die vielleicht größte der Welt".
Ausschlaggebend für Chicago waren mehrere Faktoren: Zum einen zieht die Stadt deutlich mehr Touristen an als San Francisco. 2012 kamen über 45 Millionen Menschen nach Chicago, während San Francisco gerade einmal etwas mehr als 16 Millionen anzog.
Zum zweiten ist da der Standort, den Bürgermeister Rahm Emanuel zu bieten hatte: Lucas' Museum wird in unmittelbarer Nähe zu drei großen Museen der Stadt entstehen, dem Shedd-Aquarium, dem Field-Museum und dem Adler-Planetarium. Lucas soll, so erklärt eine Quelle, mit seinen künftigen Nachbarn zusammenarbeiten wollen.
Genau wie in San Francisco muss Lucas aber auch in Chicago Widerstand gegen sein Vorhaben fürchten. Bürgergruppen, die sich für die Bewahrung von Freiflächen einsetzen, wollen gegen den Bau des Museums vorgehen.
Die Präsidentin der Gruppe "Friends of the Parks", Cassandra Francis, erklärte: "Wir werden tun, was immer nötig ist, und das könnte durchaus eine Klage sein. Aktuell sind wir dabei, Verbündete für unser Vorhaben zu gewinnen. Wir sind äußerst zuversichtlich, eine große Zahl von Organisationen in Stellung zu bringen."
Fortsetzung folgt...
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Eigentlich eine coole Sache, aber für mich leider zu weit entfernt. Aber es soll ja hier in Deutschland auch ein SW-Museum entstehen...
Ich weiß allerdings nicht, wie ich das mit den Freiflächen finden soll, ob das jetzt von den Betreffenden so aufgebauscht wird, oder ob sie wirklich einen Mangel an Erholungsgrünzeug haben. Wenn ja, sollte sich GL wirklich um einen verträglicheren Standort bemühen, da es eine Schande wäre, die weisse Weste (Kritik an den Filmen mal dahingestellt) von GL durch so etwas zu beschmutzen.
(zuletzt geändert am 25.06.2014 um 16:58 Uhr)
Jarik Kiray
TiiN
2018 Eröffnung, ok. Bis dahin könnte die VR-Brillen-Technologie so weit sein, dass man online einfach eine virtuelle Tour oder Führung durch das Museum machen kann. Es gibt nicht wenige einflussreiche Unternehmen, die genau so eine Entwicklung herbeisehnen, aber das ist jetzt wohl etwas zu off-Topic.
Jacob Sunrider
General
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