Craig Boliver ist der Chef des Platten-Labels I Am Shark, das aktuell damit beschäftigt ist, den Verkaufsstart der Schallplatte zum Soundtrack von Episode I - Die dunkle Bedrohung vorzubereiten. Los geht's am 4. März.
Ein ungewöhnliches Projekt im Zeitalter von CDs und MP3s, und eines, das unsere Neugier so sehr geweckt hat, das wir Craig zum Interview gebeten haben, um mehr über seine Schallplatten-Liebe und die Entscheidung für Krieg der Sterne zu erfahren:
Craig, wieso konzentrierst Du Dich ausgerechnet auf Schallplatten? Ist dieses Thema nicht längst abgehakt?
Schallplatten sind ein Hobby von mir seit ich zum ersten Mal eine Rockshow besucht habe. Für mich sind Schallplatten ein Weg, den Müll auf meinem iPod von den Alben zu trennen, die ich wirklich liebe, und eine nicht-digitale, tatsächlich fassbare Sammlung aufzubauen. Über die Jahre hat sich am Plattenmarkt zudem viel getan: Es werden inzwischen wieder mehr Alben auch auf Schallplatte herausgebracht, und das ist wirklich wunderbar. Einige großartige Alben werden neu veröffentlicht und bekommen so eine neue Chance, Fans auf einem neuen Medium zu begeistern.
Daneben bieten Schallplatten viele Möglichkeiten, zu persönlichen Sammlerstücken zu werden: Es gibt Platten in verschiedenen Farben, kreative Verpackungsvarianten, und es können zusätzliche Toninhalte wie Demoaufnahmen, B-Seiten und Live-Mitschnitte enthalten sein. Und mit der ständigen Weiterentwicklung können Schallplatten auch insgesamt vorangebracht werden, damit mehr Menschen Zugang dazu finden und dieses Medium noch lange leben wird.
Die meisten Krieg der Sterne-Fans, die John Williams’ Musik lieben, kennen die Soundtracks sicherlich schon auf CD oder im Alltag im MP3-Format. Wieso sollten sie sich jetzt einen Plattenspieler und die Schallplatte besorgen?
Mit Schallplatten kann man Musik am direktesten erleben. Man setzt sich vor seine zwei Lautsprecher, hält eine großformatige, schön gestaltete Plattenhülle in den Händen, und es gibt keine Störungen welcher Art auch immer. Für Menschen, die Musik lieben, ist das eine geradezu meditative Erfahrung.
Du hast vor Deinem Ausflug in die Welt der Filmmusik eine Reihe von Alben mit völlig anderen Musikrichtungen produziert. Wieso hast Du Dich jetzt für einen Filmsoundtrack entschieden und wieso für Krieg der Sterne?
I Am Shark war in erster Linie ein Zuhause für Indie- und Punkbands, da ich als Manager und Tourorganisator dieser Künstler überhaupt erst ins Musikgeschäft gekommen bin. Schon um das Jahr 2007 herum wollte ich unbedingt ein Schallplatten-Label an den Start bringen, und sei es auch nur als Hobby. Ich hatte aber bis vor zwei Jahren weder die Zeit noch das Geld, um groß etwas ins Rollen zu bringen, und als es soweit war, ging es sofort mit Alben einiger Künstler los, die direkt bei uns unter Vertrag standen. Die wirtschaftliche Situation von Bands hat sich in den letzten zehn Jahren dramatisch verschlechtert. Deshalb war es stets unser Ziel, ihnen mit der Publikation von Alben und der Platzierung ihrer Songs in Film- und Fernsehprojekten das Weitermachen zu ermöglichen. Auf diesem Weg sind wir dann ganz natürlich auch mit dieser anderen Seite des Musikgeschäfts in Kontakt gekommen.
Ich selbst bin ein Riesenfan von Post-Rock- und Ambient-Bands, und diese sind eng mit Filmmusik und Soundscapes verbunden. Einige meiner Lieblingssoundtracks basieren direkt oder indirekt auf diesem Stil: Explosions In The Sky hat das Album Friday Night Lights herausgebracht, was bei mir praktisch ohne Pause läuft, und Jonsi (von Sigur Ros) hat den Soundtrack zu Wir kaufen einen Zoo beigesteuert. Dadurch konnten wir ins Soundtrackgeschäft hineinkommen, und ich liebe diese Art von Musik auch persönlich wirklich sehr. Viele Plattenlabels ziehen heutzutage eine klare Trennlinie zwischen der Musik, die sie selbst gerne mögen und der Musik, die sich gut verkauft und hilft, die Rechnungen zu bezahlen. Auf sowas lasse ich mich nicht ein, meine Arbeit ist mein Leben und ich will einfach das tun, was ich liebe.
Was die Entscheidung angeht, das Label mit den Prequel-Soundtracks neu auszurichten, so wollte ich mit einem Album starten, das zwar schon erhältlich war, aber eben nicht auf Schallplatte. Ich habe mir also eines Nachts meine Lieblingsfilmmusikalben angehört und geschaut, welche es davon schon auf LP gab. Krieg der Sterne passte da genau ins Bild. Ich bin ein Fan von Krieg der Sterne seit mir meine Eltern eine Videoaufnahme von Das Imperium schlägt zurück gezeigt haben, und seitdem hat es mich nie wieder losgelassen. Jetzt, mit 24, noch viel weniger als früher. (lacht) Es ist eine Riesenehre, an dieser Geschichte mitzuschreiben und meinen Beitrag dazu zu leisten, und ich bin Sony und Lucasfilm unglaublich dankbar, dass sie mich und I Am Shark in ihre Familie aufgenommen haben.
Du hast Lucasfilm schon angesprochen: Wie haben sie anfänglich auf Deine Idee für eine Schallplatte reagiert?
Sie waren ziemlich begeistert, und das hat mich schon sehr beruhigt. Zunächst habe ich mich an Sony Classical gewandt, um mir die Genehmigung einzuholen und Details über die gesamte Vorgehensweise zu erfragen. Bei der Projektentwicklung hatte ich dann mehr und mehr mit Lucasfilm zu tun, und dort hat mir jeder mitgeteilt, wie froh sie wären, dass dieses Projekt zustande kommt und welche Varianten des Albums ihnen am besten gefallen. Ich habe dort einige neue Freunde gewonnen und hoffe, die Skywalker-Ranch schon bald besuchen zu können, um mich dort einmal umzusehen.
Hattest Du bei der Arbeit an den Platten auch mit Skywalker Sound zu tun oder mussten sie gar nichts mehr ändern? Und kannst Du uns den Gesamtprozess hinter der Produktion einer Schallplatte grob umreißen?
Sie hatten alles schon fertig und komplett erledigt, und das war ein echter Segen. Für die neuen Alben, die sie rund um die 3D-Neustarts der Filme planen, hatten sie, glaube ich, schon einige Neumischungen durchgeführt.
Sony verfügt glücklicherweise über eine eigene Fertigungsanlage, die wir nun auch für die Produktion unserer Alben nutzen, und diese Jungs wissen wirklich, was sie da tun. Speziell für das Schallplattenformat nehmen sie einige Feinjustierungen vor. Außerdem überwachen sie den Pressvorgang und sind für den sehr heiklen Prozess zuständig, für Musikliebhaber einen möglichst klaren Klang zu produzieren.
Was die Produktion von Schallplatten angeht, bin ich bei weitem kein Experte. Ich lasse die Jungs ihre Arbeit machen und konzentriere mich auf das Management des Labels. (lacht)
Grundsätzlich ist es aber ein wenig so wie bei einer Kochshow: Ein rohes Ei wandert in den Ofen und heraus kommt ein 4-Gänge-Menü. Zuerst wird eine Masterplatte produziert, auf deren Grundlage die Pressmatrizen hergestellt werden. Und mit denen wird aus dem heißen Roh-Vinyl dann die fertige Platte gepresst. Das zu sehen, ist schon ziemlich interessant, vor allem, wenn speziell designte Schallplatten in verschiedenen Farben hergestellt werden.
Gibt es einen Grund, wieso Du mit Die dunkle Bedrohung einsteigst und nicht mit Neue Hoffnung?
Nun, die Platten mussten in chronologischer Reihenfolge veröffentlicht werden, und das schien mir bei einem Projekt wie diesem auch die natürliche Herangehensweise zu sein, gerade vor dem Hintergrund der 3D-Versionen. Die dunkle Bedrohung gab es 1999 sogar schon einmal auf Schallplatte, allerdings nur in sehr kleiner Auflage und als Picture Disc. Ich glaube nicht, dass viele Leute dieser Erstausgabe haben werden, da auch nicht viele Leute überhaupt davon wussten. Aber ich wollte daran anknüpfen und den Krieg der Sterne-Fans eine Neuauflage bieten, die sich viel mehr zum Sammlerstück eignet, mit verschiedenen Farbkombinationen für verschiedene Figuren. Und natürlich wollte ich das Ganze im größeren Stil aufziehen, und das ist aus meiner Sicht auch schon gelungen.
Diese Frage musste kommen: Sind Angriff der Klonkrieger und Die Rache der Sith geplant? Und hast Du Pläne für die klassische Trilogie?
ABSOLUT, ja! Die dunkle Bedrohung war nur der Ausgangspunkt, um alle Prequel-Soundtracks herauszubringen. Ich freue mich schon sehr darauf, nächste Woche mit der Arbeit an der künstlerischen Gestaltung von Angriff der Klonkrieger und Die Rache der Sith zu beginnen.
Und was die klassische Trilogie angeht, würde ich sehr gerne daran arbeiten, sollte sich die Möglichkeit dazu bieten. Zu Anfang des Projekts haben wir sogar schon kurz darüber gesprochen, und ich hoffe, dass sich aus diesen Gesprächen etwas ergibt. Sollte es dazu kommen, würde das allerdings in deutlich kleinerem Umfang passieren, da es überall noch die Original-Schallplatten der Soundtracks gibt. Als ich mit meinen Bands durch die USA getourt bin, war es einer meiner Lieblingsaspekte zu schauen, wie viele verschiedene Versionen dieser Soundtracks sich finden ließen.
Und natürlich hoffe ich auch, an den Soundtracks zu Episode VII, VIII und IX beteiligt zu sein. Daumen drücken! :-)
Letzte Frage: Wirst Du Dir nach dem Krieg der Sterne-Porjekt andere Filmsoundtracks vornehmen?
Absolut. Erste Gespräche haben schon stattgefunden, aber noch kann ich nicht verraten, um welche Filme und Serien es gehen wird. Aber ich bin mir sicher, ihr werdet schon sehr bald etwas hören. Ich habe in letzter Zeit eine Menge Mails von allen möglichen Leuten bekommen, die mir Vorschläge für Soundtracks und Filmmusikalben geschickt haben, die sie gerne auf Schallplatte haben würden. Das hat mir wirklich die Augen für neue Alben und neue Musikstile geöffnet, die das Label längerfristig anbieten könnte. Ich kann zwar nicht jeden glücklich machen, aber alle Einsendungen waren sehr nett. Und es ist toll, auf diese Weise mit den Fans in Kontakt zu treten.
Vielen Dank an Craig, dass er unsere Fragen so geduldig und umfassend beantwortet hat! Wir wünschen seinem Label alles Gute und freuen uns schon jetzt auf die Platten zu Episode II bis IX.
Wenn ihr den Die dunkle Bedrohung-Soundtrack nun auch auf Schallplatte erleben wollt, könnt ihr ihn hier in fünf verschiedenen Varianten von Qui-Gon bis Darth Maul vorbestellen. Versand nach Deutschland eingerechnet, seid ihr aktuell für knapp 30 € am Start. Verkaufs-, bzw. Versandstart ist der 4. März.
Mehr über das Label I Am Shark findet ihr auf IAmShark.Net sowie auf Facebook und Twitter.
Seite 1
Vego
Das ganze finde ich mehr als unnötig
Es behaupten manche es klingt schöner allerdings ist das totaler blödsinn. Sie haben einfach einen bestimmen Klang und anscheinend kommt das einfach gut an. Von der Quali ist es sicher nicht besser.^^
Ich bin im Kassetten-CD Zeitalter groß geworden und kenne Schallplatten nicht mehr so gut, daher kann ich damit ja auch nix mehr verbinden.^^
Lehtis
Obi Wan 2012
regularmaddin
Von welchem Link sprichst Du? Die 4, die ich da sehe, funktionieren problemlos.
>>Was ist an diesem Set anders?
"Die dunkle Bedrohung gab es 1999 sogar schon einmal auf Schallplatte, allerdings nur in sehr kleiner Auflage und als Picture Disc."
Siehe oben. Ansonsten ist es auch möglich, dass in Europa etwas herauskam, das in den USA nie zu haben war. Und der "I Am Shark"-Fokus sind nun einmal die Staaten.
@ Obi Wan 2012
Schallplattenspieler, so heißen die Dinger.
Ich hab einen, sogar einen neuen. Plattenhören hat schon was, das geb ich zu, allein schon die schwarzen Scheiben in den Händen zu halten ist ein ungewöhnliches Gefühl. Was den Ohrengenuss betrifft: Da bin leider nicht in der Lage, einen Unterschied zu CDs oder DVDs zu erkennen. Mit gerade vier Platten bin allerdings kein Fan dieser alten Technik geworden (kann mich aber noch gut daran erinnern als ich Kind war). Vielleicht hol ich das Teil doch mal wieder aus dem Speicher und leg mir die Dunkle Bedrohung auf Vinyl zu.
Captain Rickover
TiiN
Die Vinyl-Edition von Episode I aus dem Jahr 1999 habe ich glücklicherweise in meiner Vitrine stehen. Und wenn ich mich recht erinnere, habe ich damals richtig dafür hinblättern müssen, aber was soll´s, das Teil ist es wert. Damals war übrigens noch Sony Music das Label und die Platten selbst sahen auch anders aus als die aktuelle Version. Das Cover ist jedoch gleich geblieben.
@ Captain Rickover
Der Unterschied zwischen Schallplatte und CD ist schon hörbar. Die Platte klingt im direkten Vergleich wärmer und voller, eben richtig schön analog.
Anakin 68
Captain Rickover
also nur weil man etwas nicht kennt oder sich nicht mehr dran erinnern kann ist es noch lange nicht unnötig
Ich habe die Soundtracks der OT sowohl als CD als auch Vinyl LP und es ist jedesmal ein Genuss die alten Platten aus dem Schrank zu holen und so eine Platte aufzulegen, das grosse Plattencover zu betrachten mit dem riesen Sternenzerstörer ect. also von unnötig kann keine Rede sein.
Ich würde die Soundtracks der PT auch sofort kaufen gemäss dem Fall sie erscheinen in Deutschland zu einem "normalen" Preis aber das bleibt wohl eher ein Traum.
Achso und nebenbei, als DJ greift man sogar heute noch verstärkt auf Vinyl zurück einige spezialisieren sich sogar ganz darauf also das Medium ist noch lange nicht tot
(zuletzt geändert am 26.02.2013 um 22:36 Uhr)
Rei Martell
Einen Qualitätsunterschied zwischen MP3 und Schallplatte könnte ich mir schon vorstellen. Aber den Vergleich CD zur Schallplatte? Kann ich schlecht beurteilen, soweit ich weiß knistern Schallplatten doch? Oder liegt sowas am Alter der Schallplatte?
Ansonsten nettes Projekt für die etwas älteren Damen und Herren unter uns, die diese Schallplattenzeit noch miterlebt haben.
Kyle07
Obwohl ich diese Schallplatten-Version auch für absolut unnötig halte, muss ich schon sagen dass es hier Postings gibt die einfach zum Schreien sind. User die LPs gerade mal vom Flohmarkt kennen wollen hier über die Qualität von Schallplatten urteilen.
Meine 1. Musik-LP war übrigens Star Wars (OST) mit einem schicken Booklet und Fotos. Und als mir mein Opa die LP kaufte war sie noch nicht lange auf dem Markt....
Ich habe aber nicht nur den OST zu Star Wars (Doppel-LP), ich habe auch noch die Einzel und die Doppel-LPs zu Imperium (OST) und den Einzel-LP-Soudtrack zu Jedi. Und natürlich auch die Hörspiel-LP von 1978/79. Aber die hat mir ein Kumpel schon vor rund 15 Jahren auf CD überspielt.
Für alle die es nicht glauben wollen: Besorgt Euch einen guten Plattenspieler und das gleiche Lied auf LP/Single und CD. Dann hört ihr definitiv den Unterschied....
Kleiner Böser Ewok
Der Dynamikumfang einer Vinyl ist einer CD haushoch überlegen muss es auch wenn man mal rein logisch denkt und sich mit der Materie etwas beschäftigt.
Und damals in der Disco hab ich nie knisternde Platten gehört man muss allerdings auch sagen ein anständiger Plattenspieler (nicht so ein billigteil für 99,- € mit USB Anschluss) kostet auch das 5-10 fache eines ordinären CD Players
(zuletzt geändert am 26.02.2013 um 23:49 Uhr)
Rei Martell
Yavin4
Nun, das Knistern kam mit der Zeit und wahr auch abhängig von den verwendeten "Nadeln". Die ganz einfachen, tragbaren Plattenspieler hatten noch ichtige Nadeln bessere hatten dann Diamant-Tonköpfe. Natürlich lag es auch an der Pflege: Es durfte ja beim Abspielen kein Staub darauf sein und sie duften nicht liegen,sondern immer nur stehend gelagert werden und warm werden durften sie auch nicht.
Aber eines muss ich den Schallplatten lassen: Wenn man sich für 20 DM eine LP gekauft hatte war es ein grossartiges Gefühl mit der grossen Tüte heim zu laufen....
Kleiner Böser Ewok
Als ehemaliger DJ muß ich hier wohl mal für ein bißchen Aufklärung sorgen.
Ich habe vor ca. 20 Jahren ausschließlich noch mit Turntables gearbeitet, deswegen habe ich auch durchaus nicht gerade wenig Ahnung von der Marterie. Wie Rei Martell vollkommen richtig geschrieben hat, ist die Schallplatte der CD klanglich haushoch überlegen, was z.B.den Dynamikumfang angeht. Einzige zulässige Ausnahme dieser Regel ist meines Erachtens nach die Verwendung eines Röhrenverstärkers, da kann sogar eine CD recht warm und analog klingen, aber da ist man bei guten Modellen schnell mal bei einigen tausend Euro angelangt. Analog bedeutet im übrigen nichts anderes als unendlich feine Abstufungen, und da kommt ein Binärcode, wie ihn alle digitalen Datenträger verwenden, schlichtweg nicht mit. Prinzipiell empfehle ich jedem, der die Möglichkeit hat, mal die gleiche Musikquelle auf Platte und CD parallel laufen zu lassen und dann hin und herzuschalten, eure Ohren werden Augen machen.
Aus diesem Grund sind analoge Synthesizer der 60er und 70er Jahre ihren digitalen Kollegen von heute nach wie vor weit voraus, was Wärme und Fülle des Sounds angeht, aber das ist ein eigenes Thema, welches ich hier nicht weiter vertiefen möchte.
Was das Knistern angeht, welches hier ebenfalls thematisiert wurde, kann ich soviel dazu sagen, das diese Problematik nur dann zu Tage tritt, wenn man nicht pfleglich mit den großen schwarzen Scheiben umgeht. Behandelt man sie dagegen mit Respekt und viel Liebe, hat man aber Jahrzehnte seine Freude daran. Und natürlich spielt das Tonabnehmersystem auch eine nicht zu unterschätzende Rolle. Mit einem USB-Plattenspieler für kleines Geld wird man jedenfalls nicht viel Spaß haben, hier ist mehr tatsächlich mehr, Geiz ist halt nicht immer geil.
@ Kyle07
"...nettes Projekt für die etwas älteren Damen und Herren..."
Ähm, wie darf ich das denn verstehen??? Ich habe zwar vor ein paar Jahren die 40 überschritten, aber von Verwesungsgeruch bin ich dann doch noch (hoffentlich) ein Weilchen entfernt..
Anakin 68
Auch ich bin mit LPs groß geworden, und auch ich habe diesbezüglich nostalgische Gefühle: Wie vom Ewok schon gesagt - allein, dass man die große Tüte nach Hause trug, machte einem deutlich, dass man da was "großes" hatte. Damals gab es auch noch Plattenläden, die einem eine ganz eigene Musik-Kultur vermittelten. Und ja, auch das Hören einer Platte war mehr ein Zelebrieren... Tolle Erinnerungen!
Trotzdem habe ich die Entwicklung der CD frenetisch begrüßt: Praktisch in der Handhabung, keine Kratzer mehr, tolle Sound-Qualität! Tatsächlich kann ich - trotz meiner Vergangenheit - den Klang-Kult um die Platte nicht wirklich nachvollzieheh. Aber da dies auch eine Philosophie-Frage ist, werde ich mich hüten, hier eine Grundsatzdiskussion anzufangen. Meine Musik höre ich aber lieber digital.
Trotzdem gibt es etwas, weshalb ich der LP nachtrauer: Die Cover! Gerade die edlen Aufklapp-Alben sind wegen ihres großformatigen Artworks und ihrer Haptik nicht zu schlagen!! Dagegen sind CDs blöde - mit der Zeit immer häßlicher werdende - Plastikboxen; und Digis sind auch nur von der Haptik besser.
Genau deshalb habe ich auch eine nette "Star Wars"-Plattensammlung: Die Soundtracks, die Hörspiele, die Meco-Titel - aber auch weniger offizielle Scheiben können großartig aussehen. Hier mal ein paar Beispiele von - meiner Meinung nach - großartigen Covern, die vielleicht der ein oder andere nicht kennt:
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http://images1.wikia.nocookie.net/__cb20090804155818/starwars/images/6/62/Rebelmission_front.jpg
http://farm4.staticflickr.com/3384/3426443683_76abafacab_o.jpg
http://images2.wikia.nocookie.net/__cb20070613131238/starwars/images/a/a4/ChristmasintheStars.jpg
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Bzgl. der Shark-Veröffentlichung des Ep.1-Scores bin ich unschlüssig. Farb-Kleckse als Vinyl-Design sind nicht so mein Ding und sehen ja auch nicht sonderlich nach Star Wars aus... Meine Picture-Disc-Platte macht auf jeden Fall mehr her! Schön ist natürlich, dass sie auch die anderen Prequel-Soundtracks auf Platte pressen wollen, die es ja vorher noch nicht in diesem Format gab. Allein zur Komplettierung werde ich mir deshalb wohl auch die zu Ep.1 holen müssen... Haach!!!
Darth Jorge
@ Darth Jorge
Na, da scheinen ja mal wieder die "üblichen verdächtigen Nachtschwärmer" beisammen zu sein.
Eine Grundsatzdiskussion ist auch absolut nicht von Nöten, jeder soll bei seiner Musik so verfahren, wie er das für richtig hält. Und wenn man sich die kompletten Soundtracks von SW zu Gemüte führen will, bleibt einem ja auch nichts anderes übrig als auf die CD zurückzugreifen, die guten alten LP´s waren ja leider etwas unvollständig, um´s mal vorsichtig auszudrücken.
Was es auf Vinyl zum Thema SW gab nenne ich zum Glück auch mein eigen, bis auf die Meco-Sachen, da beneide ich dich drum, die habe ich leider nur im MP3-Format.
Und wie du es auch ganz richtig beschrieben hast, die Haptik einer LP ist definitiv nicht zu toppen, daher sind die Episode II und III-LP´s - sollten sie bei uns erhältlich sein - fest gebucht, da werde ich als Vinyl-Junkie eindeutig nicht dran vorbeikommen.
Anakin 68
@Anakin 68
Zitat: "(...) sollten sie bei uns erhältlich sein (...)"
Was spricht gegen den Import?
Leider gibt es durchaus noch einige Scheiben, die mir fehlen oder Exemplare meiner Sammlung, die ich noch gern austauschen würde, da die Hüllen nicht ganz meinem Zustands-Standard entsprechen. Ja, ja, das schwere Leben eines Collectors . . .
Darth Jorge
Anakin 68
Dank heutigen Plattenspielern, ich hatte bis letztes Jahr einen von Lenco gehabt, haben die Platten einen glasklaren Klang. Mit Audacity kann man auch einzelne Tracks wunderbar aufwerten und vor allem für Anfänger, wie mir war das eine tolle Erfahrung. Als Kind hatte ich einen Plattenspieler gehabt und damals hatte ich noch schlimmes Kratzen und Rauschen gehabt, mit den heutigen ist man klarer im Vorteil. Die Platte kaufe ich nicht, die ist ja nichtmal komplett. Ich dachte, das sind fünf Platten drin, dann wäre der Preis sehr günstig. Ich wünsche allen viel spaß damit. Macht mal einen Test, wenn ihr die Exemplare bekommt. Das würde mich sehr interessieren. Es heißt ja, das LP's einen besseren Klang haben als CD's. Das könnte ich fast bestätigen.
Jake Sully
@ Star Wars Union: Finde es toll, dass ihr nach Kevin J. Anderson in so kurzer Zeit ein weiteres Exklusiv-Interview liefert! Macht diese Seite noch interessanter und wichtiger, Respekt und gerne weiter so!
Am Interview selbst gefällt mir die Verbindung von Star Wars, dem Mainstreamkinoevent, zur alternativen Musikszene. Ein Beleg dafür, dass auch z.B. im Punkrock sozialisierte Menschen Fans der Saga sein können, was nicht unbedingt selbstverständlich ist. In meinem Bekanntenkreis stehe ich mit dieser ausgeprägten Liebe zu Krieg der Sterne (oder generell so etwas nerdigem wie Sci-Fi) zumindest recht alleine da
Und zuletzt ist es irgendwie schön, neben den großen Entwicklungen momentan auch mal so eine "kleinere" News zu lesen
Blue Max
ArcCaptain Rex
@ ArcCaptain Rex
"Schallplatten sind nicht aus unseren Jahren".
Ich fürchte, hier irrst du gewaltig. Die Schallplatte erlebt seit ein paar Jahren eine Renaissance, wie sie noch Ende der 90er Jahre kaum jemand für möglich gehalten hat. Selbst große Läden wie Saturn gönnen sich seit einiger Zeit wieder Vinylabteilungen, und das bei weitem nicht nur im Bereich Techno oder Dancefloor, auch die ganz normalen Mainstreamsachen sind dabei, wie z.B. Madonna oder Coldplay.
Und wenn du jetzt glaubst, daß da sowieso nur die Leute jenseits der 40 zugreifen, muß ich dich in diesem Punkt leider enttäuschen, denn es ist in erster Linie die Generation Facebook, die das Vinyl wieder zunehmend für sich entdeckt.
Für den kleinen "Musikhunger" zwischendurch ist die CD bzw. MP3 sicherlich nach wie vor die erste Wahl (auch für mich). Aber wenn man großartigen Sound wirklich geniessen will, kommt man an der guten alten 12"-Scheibe nicht vorbei.
Anakin 68
ArcCaptain Rex
Obwohl ein wenig "Off-topic"-lastig, fand ich hier die Debatte über den Sinn und Unsinn der analogen Vinyl-Technik in Verbindung mit dem Craig-Interview recht interessant.
Ganz früher habe ich mich ja auch mal als DJ betätigt, und insofern kann ich dem, was "Anakin 68" in klärender Manier ausgeführt hat, vollends beistimmen. Die analoge Technik hat wirklich Potenzial, das man nicht einfach so unbeachtet lassen kann!
Meinen Plattenspieler, einen aus der MK2-Serie von Technics, dem ich viel schöne Klang-Erlebnisse & Erinnerungen verdanke, werde ich in Zukunft weiterhin gerne des öfteren gebrauchen - auch um mir vielleicht die "neuesten" Soundtrack-Produktionen von Star Wars anzuhören ...
Nebenbei sei gesagt, dass das digitale CD-Format gemäß dem heutigen Standard auch so was von total veraltet ist. Wenn man die Mastertapes, in wesentlich höherer Abtastrate aufgenommen, sich einmal angehört hat, weiß man, mit welch immenser Tonverschlechterung die CD-Produktionen auf den Markt kommen.
Insofern sehe ich mich eigentlich durchaus als einen Anhänger der digitalen Aufnahme-Technologie der "modernen" Generation. Nur das veraltete CD-Format liefert halt nicht mehr die richtige "Kapazität", um der Facettenvielfalt der Originalaufnahmen gerecht zu werden. So gesehen, kann auch eine sorgfältig produzierte Vinyl-Platte möglicherweise interessantere Ergebnisse liefern als ein CD-Release.
Kurz: Wer mit Schallplattentechologie umgehen kann und zugleich auch noch SW-Fan ist, sollte sich vielleicht wirklich mal überlegen, sie die neuesten analogen SW-Soundtrack-Releases zuzulegen. Ohne die Bereitschaft zur Mühe allerdings, verbunden mit fundiertem Kenntnisstand und persönlichen Erfahrungswerten, wird die Platte aber auf gar keinen Fall einen besseren Sound (als meinetwegen die CD's) liefern.
(zuletzt geändert am 01.03.2013 um 19:16 Uhr)
SethWakMabuRah
Kyle07
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