The Movie Blog hatte unlängst Gelegenheit, mit David Russell zu sprechen, einem der Storyboard-Zeichner von Die Rückkehr der Jedi-Ritter:
Waren Sie vor Ihrer Arbeit an Die Rückkehr der Jedi-Ritter ein Fan von Krieg der Sterne?
Absolut, 1977 stand ich mit meinen Freunden Schlange, um Krieg der Sterne zu sehen, und sofort als der Film vorbei war, haben wir uns wieder und wieder angestellt. Sie können sich vorstellen, wie mir zumute war, als ich begann, an Die Rückkehr der Jedi-Ritter zu arbeiten: Es war komplett unglaublich.
Wie kam es dazu?
Wie Hunderte anderer Künstler, die unbedingt an den Film mitarbeiten wollten, wurde ich bei Lucasfilm erst gar nicht vorgelassen. Ich erwähnte bei einem Gespräch mit meinem Freund Jack Vance, einem bekannten Science-Fiction-Autor. Der verhandelte zu dieser Zeit gerade mit Lucasfilm über die Rechte an einem seiner Romane und schlug mir vor, ihn zu besuchen. Als ich bei ihm in Oakland war, rief er Lucasfilm wegen seiner Verhandlungen an und gab danach den Hörer an mich weiter. Das schien mir auch etwas gewagt, aber eine andere Wahl hatte ich nicht, und wohl nur aus Respekt für Jack erklärte sich der Leiter der visuellen Effektabteilung bei ILM, Joe Johnston, bereit, ein Bewerbungsgespräch mit mir zu führen. Dabei konnte ich ihn allerdings mit meiner Arbeit überzeugen, und später wohl auch George Lucas, denn schon kurze Zeit später bekam ich das Angebot, als Storyboardzeichner anzufangen. Das war ein magischer Augenblick für mich.
Sie haben später für Tim Burton gearbeitet, als der seinen Batman-Film drehte.
Anfangs wollte Burton den klassischen Batman mit dem jüngeren Konzept des Dunklen Ritters verknüpfen, wobei es mir nicht schien, als ob er die Figur besonders gut kennen würde. Burton ist kein besonders guter Erzähler, aber visuell ist er absolut erstaunlich. Von Anfang an wollte er, dass Batman ein sehr dunkler Film wird, und so fing ich an, mit Bleistift zu zeichnen, stieg dann auf komplett schwarze Vorlagen um, und immer noch wollte Tim es dunkler haben. Am Ende stieg ich deshalb auf schwarzes Papier mit einem weißen Bleistift um.
Unlängst haben Sie nun an Red Tails mitgearbeitet. Wie kam es dazu?
Rick McCallum rief mich auf Bitte von George Lucas an.
Sie haben eine persönliche Beziehung zur Geschichte von Red Tails.
Das stimmt, mein Vater war einer der schwarzen Piloten, um die es im Film geht. Am interessantesten an seinen Erzählungen über die Kriegszeit war dabei, was er alles nicht erzählte, denn wie ich später erfuhr, haben die Piloten ein geheimes Abkommen getroffen, nichts über den Rassismus zu erzählen, der ihnen entgegenschlug, weil sie nicht wollten, dass ihre Kinder deswegen verbittert reagieren und den Vereinigten Staaten abneigend gegenüber stehen würde.
Woran arbeiten Sie aktuell?
Im Mai beginne ich mit der Arbeit an einem neuen Kinofilm, und aktuell entwerfe ich 13 Romantitelbilder für den Verlag Spatterlight Press, der Ebook-Ausgaben aller Romane von Jack Vance herausbringen will.
Als besonderes Schmankerl findet ihr beim Movie Blog eine Reihe von Russells Zeichnungen zu Die Rückkehr der Jedi-Ritter, die insbesondere wegen ihrer Darstellung Palpatines interessant sind. Offenbar sollte der noch sehr spät in der Entwicklung deutlich unmenschlicher aussehen als im fertigen Film.
Ebenfalls interessant in diesem Zusammenhang: McQuarries zwei Versionen Palpatines - einmal als gespenstisches Ungeheuer und dann als böser alter Mann. Die Originalversion in den Prequels zu sehen, wäre sicher spannend gewesen...
Ein weiteres Interview mit Russell, in dem dieser unter anderem auf die Qualitäten eines Storyboardzeichners eingeht, findet ihr hier.
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TiiN
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