Der Lucasfilm-Fanbeauftragte Steve Sansweet wird im April 2011 seine Stelle aufgeben. Das meldet die offizielle Seite.
Sansweet war seit 1996 zunächst als Marketingleiter für den Fankontakt zuständig und in seiner Funktion auf Conventions auf der ganzen Welt zu Gast. Außerdem wirkte er an zahlreichen Sachbüchern zur Saga mit. Privat baute er als passionierter Sammler die weltweit größte Privatsammlung von Krieg der Sterne-Fanmaterial auf.
Lucas-Licensing-Chef Howard Roffman sagte zu Sansweets Ausscheiden: "Steves Vermächtnis hier ist klar: Respekt und Achtung für unsere Fans und ein andauernder Dialog sind Grundwerte bei Lucasfilm, die in vollem Umfang weitergeführt werden. Steve hat in den letzten 15 Jahren großartige Arbeit geleistet und dem harten Kern der Krieg der Sterne-Fans in unserem Unternehmen eine Stimme gegeben. Ich kann Steve für seinen großen Beitrag in diesen Jahren nicht genug danken, geschweige denn für seine Freundschaft und Unterstützung."
Ein Nachfolger wurde noch nicht benannt.
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Oh, das ist allerdings sehr schade. Auf der diesjährigen Jedi Con hatte ich Gelegenheit kurz mit Mr Sansweet zu sprechen und die Auktion, die er geleitet hat war einfach klasse! Er hatte acuh immer was sehr enttes zu den Fans zu sagen und hat auch live einen durchweg positiven Eindruck hinterlassen. Schade, dass er geht, war ein sehr guter Mann für den Posten!! Man darf auf den Nachfolger gespannt sein...
Jagged Fel
watto05
Steve Sansweet war als Fanbeauftragter ein absoluter Dampfplauderer. Vor seiner Arbeit für Lucasfilm war er ein drolliger Sammler, und genau dafür wurde er von seinem (Ex-)Arbeitgeber auch eingespannt: Merchandise schmackhaft machen. Ansonsten gab er eigentlich nur heiße Luft von sich und redete viel über Star Wars, ohne wirklich was zu sagen.
"Fanbeauftragter" war eh so eine lustige Bezeichnung. Sollte wohl so klingen, als ob sich der Inhaber dieser Postition um die Belange der Fans kümmern sollte. Tatsächlich ging es vielmehr darum, wie man die Fans (und deren Geldbörse) für Lucasfilm nutzen kann.
Vielleicht hatte Steve Sansweet selbst keine Lust mehr, ständig nur aus dem Regelbuch abzulesen. Ich kann mich jedenfalls noch an seine Sammlerzeiten erinnern, als er mal gegen das EU lederte und ihm als LFL-Angestellter dann einfiel, was für einen Spaß lesen macht.
STARKILLER 1138
Redakteur
Naja, ich sag mal so: Sansweet hat aktuell eigentlich nicht mehr viel zu tun. Deshalb hat er sich ja auch die letzten Jahre die Zeit damit vertrieben, ein Buch nach dem anderen zu schreiben (was zu einigen sehr schönen Veröffentlichungen führte).
Die Prestige-Bücher schreibt allerdings jetzt Rinzler, die Celebrations werden von einem professionellen Convention-Veranstalter organisiert, der das auch alleine prima hinkriegt, und die Öffentlichkeitsarbeit für TCW machen Filoni und seine Mitarbeiter (die Sprecher, Matthew Wood usw) ebenfalls höchstselbst. Wo Podcast-Leute wie Jason Swank und Jimmy Mac vom ForceCast oder Arnie und Marjorie von SWActionNews früher noch mit Sansweet telefonierten, haben sie heute den direkten Draht zu den jeweiligen Kreativen, die inzwischen auch in großer Zahl selbst die Öffentlichkeit suchen. Sansweet als zwischengeschaltete Instanz hat in den heutigen Zeiten der direkten Vernetzung seine ursprüngliche Funktion (für die er Mitte der 90er eingestellt wurde) verloren.
Was vielleicht auch in einem zeitlichen Zusammenhang steht: mit diesem Jahr stellt der Offizielle SW Fan Club in den USA (Hyperspace) seine Tätigkeit ein. Das heißt, ab nächstem Jahr steht Fan Club President Mary Franklin für andere Aufgaben innerhalb des Lucasfilm-Konzerns zur Verfügung. Ich tippe mal drauf, dass sie in einer etwas modifizierten und modernisierten Form Sansweets Posten übernehmen wird.
SWPolonius
Sansweet war meiner Erfahrung nach ein durch und durch analoger Mensch, dem das Internet vor allem unheimlich war und der schon damit seit Jahren nicht mehr wirklich in die Zeit passte. Seine ewig gleichen Sprüche auf Cons haben die Welt auch nicht besser gemacht, seine sonstige Arbeit, vor allem im Bücherbereich, war wohl in erster Linie Ausdruck seines eigenen Fanseins. Insofern: Gut, dass er offenbar von allein geht, denn früher oder später wäre LFL nichts anderes mehr übrig geblieben, als ihn wegen Überflüssigkeit rauszuwerfen. Und mit Leuten wie Bonnie Burton, Rinzler, Pablo Hidalgo und anderen ist der Generationenwechsel im Grunde schon seit langem vollzogen worden. Schlussstrich, weiter im Text.
Ich muss sagen, dass mich die Nachricht, als sie Mitte der Woche von StarWars.com lanciert wurde, traurig gemacht hat. Und da habe ich mich zunächst über mich selbst gewundert.
Ich persönlich kenne zwei Steve Sansweets.
Der eine Steve Sansweet ist ein wirklich toller Fanbeauftragter. Er ist selbst Fan. Er ist begeistert, wenn er auf einer Con die Skulpturen von Größen wie Jörg Steegmüller sieht. Er lädt Fans ein auf seine Ranch, die ein tolles Star-Wars-Museum ist. Er ist sehr nett und freundlich. Leider ist das ein Steve Sansweet, den ich nicht direkt kennenlernen konnte. Aber es wurde mir in den letzten 10 Jahren von so vielen Fans erzählt, dass es diesen Steve Sansweet geben muss. Denn diese Fans erzählen keinen Quatsch...
Kontakt zu Fans bestand in Zeiten vor dem Internet einzig und allein bei Conventions. Und dort hat er in seiner Funktion unzählige Präsentationen geliefert: das Star-Wars-Spektakel halt... Und auch derzeit gibt es noch richtig vieeele Fans, die nur diesen Kontakt nutzen und für welche diese Präsentationen die einzige Infoquelle sind. Umso ärgerlicher und trauriger ist, dass Lucasfilm diesen Kanal in letzter Zeit kaum noch genutzt hat. Steve Sansweet durfte so immer häufiger eigentlich nur noch Inhalte aus der Retorte präsentieren, die zuvor schon längst ganz offiziell kommuniziert worden sind.
Der andere Steve Sansweet lebt ein wenig in der Welt, die Aaron angesprochen hat. So halb habe ich es auch schon erwähnt. Für Steve Sansweet war es lange Zeit so, dass im Internet nur Quatsch verbreitet wird. "Glaubt nicht, was Ihr da lest." Und was Fanseiten im direkten Kontakt erleben mussten, das war zum Teil noch ganz was Anderes. Allerdings mache ich ihm da mittlerweile keinen Vorwurf mehr. Da war er nicht allein - wer die Vorworte von offiziellen Publikationen liest, der findet dort zum Teil noch heute hin und wieder die Internetkeule vor.
Rein generationenbedingt aber hat ein Wandel stattgefunden: Lucasfilm hat mit "Lucas Online" einen Unternehmenszweig geschaffen, der die Unternehmenserfordernisse im Netz stemmt. Neue Angestellte und sogar zeitweise ein ehemaliger Webmaster von TFN (mit ein Grund, warum TFN nur noch ein Schatten früher Tage ist: die Leute sind weg) haben eine Onlinepräsenz aufgebaut. In Sachen EU informiert und spricht Sue Rostoni teilweise beinahe täglich mit Fans im hauseigenen Forum. Schauspieler "twittern", sind "auf Facebook". Immer mehr Netzwerke entstehen. Bonnie Burton ist geradezu ein Twitter-Junkie. Pablo Hidalgo, J.W. Rinzler und viele andere Autoren sind dort unterwegs und aktiv. LucasArts nutzt Facebook in einer unglaublichen Massivität. Auf Cons finden "Tweetups" statt, wo man sich trifft usw.
Ich denke schon, dass Steve Sansweets Weggang zunächst einmal einen Verlust darstellt. Denn die Welt ist bunt. Ebenso wie das Internet nicht "böse" ist, ist ein "Botschafter" wie er für mich nicht überflüssig geworden. Ich hoffe, dass es wieder einen Fanbeauftragten geben wird.
(zuletzt geändert am 22.10.2010 um 10:54 Uhr)
JM-Talon
Wenn ich an Steve Sansweet denke, denke ich vor allem an den Sammler, weniger an den Fanbotschafter.
Als ich Anfang der 90er ein Interview mit Steve Sansweet gelesen habe ("A Look at the Star Wars Collection of Stephen Sansweet" ) entflammte meine Sammelleidenschaft für Star Wars neu. Unglaublich, Sansweet hatte ein ganzes Haus voller Star Wars, ich lediglich ein Zimmer...
Das war lange vor Ebay, dem Internet und all den Möglichkeiten die man heute hat seine Sammlung zu erweitern. "Damals" war ich noch auf Flohmärkten unterwegs und habe mich tagelang gefreut wenn ich eine alte Actionfigur in einer Kiste gefunden habe.
Mit Sansweets Weggang wird mir noch einmal klar, was in den letzten Jahren passiert ist, wie sich die Möglichkeiten verändert haben seine Sammlung zu erweitern, wie sich auch mein eigenes Sammelverhalten weiterentwickelt hat-ich gehe auf keine Flohmärkte mehr, ich fahre meinen Rechner hoch...
Insofern werde ich ein wenig wehmütig mit Sansweets Abschied, der alten Zeiten halber.
(zuletzt geändert am 22.10.2010 um 12:34 Uhr)
Star Killer
Ich bin, wie JM-Talon gesagt hat, eine von denen, die den anderen Steve kennen und lieben gelernt hat und betrachte ihn seit der Jedi-Con 2004 als einen guten Freund.
Und man sollte eines nicht vergessen: kurz nach seinem Ausstieg nächstes Jahr wird Steve 66 Jahre alt. Seit LFL von der Skywalker-Ranch nach Presidio umgezogen ist, hat Steve einen täglichen Fahrweg von 90 Minunten (eine Strecke), sprich täglich 3 h im Auto. Vielleicht ist er ja einfach müde und geht in Rente Ist ja nicht so, daß er durch seinen Ausstieg seinem Hobby Star Wars nicht mehr nachgehen könnte.
gone-inzane
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