Auf der offiziellen Seite wurde ein Interview mit dem excelsiorlenten Schauspieler George Takei veröffentlicht, dessen bekannteste Rolle wohl die des Hikaru Sulu aus Star Trek ist. Aber er spielt auch in der Erfolgsserie Heroes mit und hatte Gastauftritte in verschiedenen Comedy-Serien, wie Scrubs und Malcom Mittendrin. Auch als Synchronsprecher hat er Erfahrung gesammelt, in Filmen wie Mulan oder Futurama: Bender's Game. Die Übersetzung des Interviews gibt es wie gewohnt hier zu lesen.
Wie sind Sie an die Rolle von General Lok Durd in TCW herangekommen?
Mein Agent hat mich angerufen und gefragt, ob ich Interesse hätte - sie haben dann eine Zeichnung herübergeschickt und ich habe mir gedacht: "Oh, nein schon wieder ein dicker Kerl!" Und ich meine krankhaft übergewichtig! Die Animatoren haben seinen Körper großartig dargestellt, wie er sich bei seinen Bewegungen schüttelt. Da wir hier eine Epidemie von Übergewichtigen haben, bin ich froh, dass Bösewichte auf diese Weise undiszipliniert dargestellt werden.
- George Takei und sein Alter Ego Lok Durd
Als Sie die Rolle hatten, wie haben Sie sich darauf vorbereitet?
Ich hatte das Skript und wusste daher, dass ich einen aufgeblasenen, von sich selbst eingenommenen Bösewicht spielen würde. Und ich kannte sein Aussehen von der Zeichnung. Das nimmt man als Anhaltspunkt und arbeitet dann mit den Worten. Ich wuchs in der Radio-Generation auf und bin daher ein großer Fan von Erzählern und Leuten, die ihre Stimme einsetzen, um eine Geschichte dramatischer zu machen. Bei Animationen ist es die gemeinsame Arbeit, die Stimme des Synchronsprechers und die Animatoren mit der eigentlichen Figur, die alles zum Leben bringen.
In den drei Jahrzehnten, die Sie nun schon Synchronrollen gespielt haben, waren Sie oft alleine im Studio, wenn Sie ihre Zeilen aufsagten aber bei TCW waren die anderen Schauspieler anwesend, während der Aufnahmen. Welchen Vorteil bringt das für die Serie?
Bei der animierten Serie von Star Trek waren wir immer alleine. Ich parkte mein Auto und ging ins Studio, Leonard Nimoy [Anmerkung: Leonard Nimoy spielte den Vulkanier Spock] ging vielleicht gerade und wir haben kurz geplaudert. Dann ging ich ihn den Aufnahmeraum und haben meinen Text aufgesagt. Der Regisseur gibt einem ein paar Anweisungen, wie er es gerne hätte - entspannt, laut, aufgeregt - und einen kurzen Überblick über die Szene und dann nimmt man das so auf. Und wenn ich dann gegangen bin, kam vielleicht gerade Jimmy Doohan [Anmerkung: James Doohan spielte Scotty] herein. Das ist nicht gerade eine befriedigende Art zu arbeiten. Bei TCW kann man sich gegenseitig den Ball zuspielen, weil man mit einer ganzen Gruppe zusammen spricht, in der alle bereits in ihren Rollen sind. Man kann sich gegenseitig mit dem richtigen Rhythmus und den Stimmen inspirieren. Es ist als Schauspieler viel erfüllender auf diese Weise zu arbeiten.
Es war sicherlich eine spaßige Erfahrung, all die anderen Schauspieler zu treffen und mit ihnen zu arbeiten, wenn sie all die verschiedenen Stimmen sprechen.
Das sind alles sehr talentierte Leute. Wenn man mit ihnen abseits der Aufnahmen spricht, erfährt man erst einmal, welche Qualitäten ihre Persönlichkeiten und Stimmen haben. Wenn sie dann hinter dem Mikro stehen, verwandeln sie sich auf magische Weise in die Figuren, die sie spielen. Man kann dann richtig in den Spaß der Schauspielerei einsteigen.
Haben Sie beim Synchronsprechen mehr Freiheit als bei Realaufnahmen?
Jedes Medium hat seine eigenen Eigenarten. Ich spiel auch Theater und das ist etwas ganz anderes, als wenn man einen Film dreht, weil die Kamera dort sehr nah herankommt und man viel subtiler spielen kann. Beim Synchronsprechen muss man da ganz anders herangehen. Man verstärkt die Stimme mehr als in einem Spielfilm - das macht gerade Spaß daran.
Gibt es ein Medium der Schauspielerei, das Sie bevorzugen?
Ich bin ein Schauspieler und als solcher mag ich jedes Medium. Bei Animationen kann man mit der Stimme einen Charakter erschaffen. Auf der Bühne nutzt man dazu den Körper, die Stimme und die Vorstellungskraft und beim Film muss man mehr bei der emotionalen Wahrheit bleiben. Man benutzt keine großen Gesten oder Stimmenprojektionen. Jeder dieser Fertigkeiten macht mir Spaß.
Haben Sie Freude daran sich selbst in Gastauftritten von TV-Serien zu spielen, oder fällt es Ihnen schwer sich selbst zu spielen?
Ich verrate Ihnen ein Geheimnis - der Charakter mag "George Takei" heißen, aber wenn man vor der Kamera steht, ist man ein wenig mehr George Takei. [lacht]
Hat es denn je einen Regisseur gegeben, der Sie mehr "George Takeiisch" haben wollte?
Oh ja, aber das ist nicht der echte George Takei.
Mein Lieblingsgastauftritt von Ihnen war in der TV-Serie Psych, wo Sie sich selbst auf einer Science-Fiction Convention gespielt haben und die anderen Figuren haben ständig Ihren Namen falsch ausgesprochen und einer von ihnen gab sich sogar als Ihr Assistent aus.
Auch hier hieß nur die Rolle George Takei, aber der echte George Takei ist nicht so aufgeblasen und egozentrisch und völlig unsensibel gegenüber anderen Leuten. Ich spielte da einen anderen meiner Kollegen - Sie dürfen mal raten, welchen [lacht]. Ich war auf genug Star Trek-Conventions damit mich die Fans kennen und die wissen, dass ich das nicht bin, sondern eine Rolle spiele.
Haben Sie bei den Conventions auch Fans getroffen, die Star Trek für echt halten?
Ja, tatsächlich! Diese Leute wissen wirklich alles über Star Trek. Und die fragen Sachen wie "Wenn Sie Alpha Ceti 4 mit Warp 3 verlassen haben, wieso brauchten Sie dann so lange nach Alpha Ceti 5?" In solchen Fällen erzähle ich dann den Leuten, dass ich mit Beratern reise, die überall im Publikum verteilt sind und dann sage ich, "Die Berater, die die Antwort kennen, heben bitte die Hände!" - es melden sich immer welche.
Warum glauben Sie, können Sci-Fi und Sci-Fantasy Filme und Serien immer noch die Menschen bewegen? Warum glauben Sie, dass diese Genres noch immer wichtig sind?
Science Fiction animiert einfach die Vorstellungskraft. Es ist die Zukunft. Science Fiction zeigt wohin wir gehen, wie wir dorthin kommen und wie die Zukunft sein wird. Und was ist unsere Rolle in dieser Zukunft? Gute Science Fiction inspiriert die Leute. Das Internet war beispielsweise Science Fictions als Star Trek oder Star Wars herauskamen. Wir hatten etwas altmodisches, wie das Telefon, das wir gerade für unser Gespräch benutzen. Damit haben wir kommuniziert. Jetzt haben wir das Internet, das uns sofortigen und weltweiten Zugriff auf Daten ermöglicht. Es war Science Fiction und nun ist es Realität. Ich erinnere mich an den Film Die phantastische Reise mit Raquel Welch, in der eine kleine Kapsel in einen menschlichen Körper gesandt wurde - heutzutage haben wir solche Kapseln. Fiktion wird Fakt, weil wir uns daran beteiligen. Science Fiction ist der Funke der Vorstellungskraft und bringt Leute dazu zu fragen: "Warum nicht?" oder "Was wäre wenn?" Irgendwann werden Dinge, die einst Fiktion waren Realität.
Waren Sie ein Star Wars-Fan, als der Film das erste Mal herauskam?
Ich mochte Star Wars, aber meine Karriere war mit Star Trek verbunden und ich war stolz darauf, wie die Serie es schaffte Fans mit Science Fiction in Berührung zu bringen. Star Wars ist ja mehr Science-Fantasy als Science-Fiction.
Einige Fans sehen Star Wars mehr als Western. Wo wir gerade von Star Trek sprechen, was halten Sie vom kommenden Film von J.J. Abrams?
Ich kenne nur die Trailer und die sehen richtig gut aus. Ich denke J.J. Abrams ist ein fantastischer Filmemacher. Er bringt einen zeitgenössischen Rhythmus in Star Trek hinein.
Wie war die Erfahrung Masi Okas Vater in Heroes zu spielen?
Als die Serie herauskam, gab es überall Plakate, ich wusste also, dass es einen asiatischen Schauspieler in der Serie gab. Ich hatte die Sendung noch gar nicht gesehen, da bekam ich schon haufenweise Emails von Leuten, die mir erzählten, dass es da eine Serie gab in der ein japanischer Charakter, der ein verrückter Star Trek-Fan ist, Superkräfte hat. Und da habe ich mir gedacht, da muss ich doch 'mal reinschauen - und da hatten sie mich am Haken. Und dann hat eines Tages mein Agent angerufen und gesagt, dass die Leute von Heroes wollten, dass ich Hiros Vater spiele. Sie schickten mir auch ein Drehbuch, in dem ich nicht eine einzige Zeile hatte und daher dachte ich, das wäre nur so eine Gastauftrittssache.
Im zweiten Drehbuch hatte ich dann viel mehr zu tun. Es war ein richtiges Vater-Sohn-Verhältnis. Ich sollte ein mächtiger, harter Geschäftsmann sein und einer der reichsten Menschen der Erde. Ich habe diesen komischen Sohn, der dieses verrückte Zeug macht. Ich möchte ihn gerne zurückholen und ihm Disziplin beibringen, so dass er mal meine Nachfolge antreten kann. Ich dachte, das wäre es und dann kam ein paar Monate später ein Skript in dem ich das Baby Claire an HRG übergebe und ich dachte mir "Du meine Güte!" Ich bin natürlich Teil der älteren Generation. Ich weiß auch wirklich nicht, wie es bei Heores weiter geht, weil sie das wirklich geheim halten. Man erfährt nur schrittweise mehr über die eigene Figur und wir werden sehen, wo das alles hinführt.
Nur weil jemand in Heroes stirbt, bedeutet das ja nicht, dass er für immer weg ist.
Sie haben mich wahrscheinlich von diesem Wolkenkratzer fallen sehen, aber hier bin ich! Eigentlich sollte ich jünger sein, weil es Rückblenden sind und ich mag das, weil sie mir Haarteile an den Kopf kleben. [lacht]
Oder vielleicht sehen wir sie in einer alternativen Zukunft in noch kommenden Folgen von Heroes?
Wer weiß schon, was in den Köpfen der Autoren vorgeht? Sie sind zu jung, um das zu wissen, aber das ist ein Zitat aus der alten Radiosendng The Shadow - "Wer weiß welches Übel in den Herzen der Menschen liegt? Hehehehehehehe! Der Schatten weiß es!" Ach, ja, damals.
US-Fans werden es vielleicht gar nicht wissen, aber in Großbritannien sind sie ein großer Reality-TV Star, durch Ich bin ein Star...Holt mich hier 'raus!
Das war einerseits wunderbar und andererseits hart. Reis und Bohnen dreimal am Tag. Und wir mussten Herausforderungen meistern, um Punkte zu sammeln und so etwas anderes zu bekommen als Reis und Bohnen. Das tolle aber waren die Leute, die ich traf, mit denen ich lebte, litt und Spaß hatte. Ich kannte nur Martina Navratilova aus New York. Alle anderen waren mir unbekannt. Später erfuhr ich, dass Esther Rantzen die britische Antwort auf Barbara Walters ist [Anmerkung: Beide sind Journalistinnen]. Oder dass Robert Kilroy-Silk früher ein Abgeordneter war und nun ein kontroverser Radio Talk Show Moderator ist. Ich fand ihn faszinierend und sehr witzig, genaus wie Esther, die wie ich Musicals liebt. Wir haben viel gesungen. Joe Swash wurde ein guter Freund von mir und vor kurzem haben sich die meisten Leute aus der Sendung wieder getroffen.
Warum entschieden Sie sich eine solche Reality-TV-Sendung zu machen? Es ist Ihre erste gewesen, richtig?
Es war die erste. Mein Lebensgefährte und Manager Brad Altman hat mich dazu überredet.
Moment einmal: Ist er mit Ihnen gegangen, oder wollte er Sie nur in den Urlaub schicken?
Er ist tatsächlich mit mir gekommen. Aber während ich im Regenwald war - und es regnet wirklich im Regenwald, kalt uns nass - war Brad in einem Luxushotel in einer Zweibett-Suite mit Esszimmer und Kristallkronleuchtern und genoss den Luxus. Er ass Kavier und trank Champagner!
Würden Sie gerne mehr Reality-Shows machen?
Also ich glaube mir reicht das [lacht].
Würen Sie gerne mal ein Musical machen oder bei einer Musical-Folge von TCW mitmachen?
Das würde mir gefallen! Schlagen Sie das nur weiter vor und ich übe derweil den Gesang. [Singend] Hello, good evening, how do you do? We have the pleasure to welcome you!
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