Am 23. Juni 2020 kam das Remaster des Klassikers Star Wars Episode I: Racer raus. Wir haben freundlicherweise ein Testmuster erhalten und wollen für euch testen, ob sich ein Kauf lohnt. Dabei ist für euch zum Einstieg vielleicht noch interessant zu wissen, dass ich als Tester das ursprüngliche Spiel nicht gespielt habe und mir deshalb berechtigterweise die Frage gestellt habe: Nun, das ist Podracing? Am Ende des Review gebe ich meine Meinung ab, für wen sich dieses Spiel lohnt und wer es getrost auslassen kann.
Was bietet nun dieses Remake genau? Star Wars Episode I: Racer ist ein typisches Remaster, da die Inhalte zum Original absolut identisch sind. Entwickler Aspyr hat dem Spiel also keine weiteren Inhalte spendiert und wir bekommen das Originalspiel geliefert. Die Steuerung wurde allerdings zeitgemäß angepasst und das Spiel damit für die PlayStation 4 und Nintendo Switch optimiert.
Auf uns warten in den vier Spielklassen Amateur, Semi-Pro, Galaxis und Elite je sieben, bzw. in der letzten vier, Rennstrecken. Diese absolvieren wir in Podrennern, uns allen wohlbekannt aus dem Film Die dunkle Bedrohung. Wir schlüpfen dazu in die Rolle eines ebenfalls aus dem Film bekannten Charakters, angefangen vom jungen Anakin Skywalker bis hin zu Ebe Endocott, Dud Bolt, Gasgano, Elan Mak und Ody Mandrell. Diese Figuren haben auch alle ihren eigenen Podrenner. Zu Beginn des Spiel wählen wir eine dieser Spielfiguren und treten dann mit dieser in den verschiedenen Rennklassen an. Werden wir auf einer Strecke, die jeweils über drei Runden geht und im Schwierigkeitsgrad stets ansteigt, mindestens Drittplatzierter, so schalten wir die nächste Rennstrecke frei. Manchmal reicht hier auch der vierte Platz. Gewinnen wir sogar die Strecke, schalten wir den Podracer des jeweiligen Streckenfavoriten frei.
Jeder Podrenner unterscheidet sich nach verschiedenen Kategorien, wie Traktion, Kurvenlage, Tempo, Kühlung und so weiter. Wir können somit also nach und nach auch andere fliegbare Untersätze für unseren Charakter freischalten. In den Rennen fahren wir um Credits. Diese können wir nutzen, um unsere Racer zu verbessern und aufzuwerten.
Star Wars Episode I: Racer bietet also genau den gleichen Umfang, wie im Original. Da dieser beliebt war, hat man wohl hier auch nichts falsch gemacht. Einem heutigen Vollpreistitel wäre das natürlich deutlich zu wenig für den heutigen Markt, als Remake für überschaubare 15 EUR (dazu später mehr) ist das aber völlig in Ordnung.
Hier war für mich zunächst die größte Enttäuschung. Das Spiel ist zwar ein Remaster, wurde aber nicht von Grund auf neu in einer anderen, zeitgemäßen Spielengine gebaut, sondern in der alten Technik aufpoliert. Und das sieht man natürlich. Ein grafischer Fortschritt ist nicht so richtig zu erkennen. Die Texturen sind natürlich etwas schärfer, aber hier wäre meiner Meinung nach deutlich mehr möglich gewesen. Mein erster Eindruck hierzu war also etwas ernüchternd.
Aber interessanterweise verliert dieser Aspekt im Rennen zunehmend an Bedeutung. Die kleinen Einstiegssequenzen zu den einzelnen Rennstrecken sind charmant gemacht und spätestens, nachdem der Countdown zum Rennen abgelaufen ist und die schnellen Schlitten losschießen, vergisst man ein Stück weit die Grafik. Im Spiel wird tatsächlich ein Gefühl von Schnelligkeit vermittelt, was die Optik in den Hintergrund drängt. Bei diesem Affentempo nimmt man nicht mehr unbedingt viel von der Umgebung war. Und deshalb kann man auch trotz altbackener Optik viel Spaß mit dem Spiel haben.
An der Technik wurde jedoch im Rahmen der Bedienung geschraubt. Die Steuerung ist für die PlayStation 4 und Nintendo Switch hervorragend optimiert worden. Sie ist zeitgemäß und nutzt bekannte Komfortfunktionen. Hier wurde tatsächlich der Port gut umgesetzt.
Das Spielprinzip ist absolut simpel und eigentlich mit dem oberen Abschnitt zum Inhalt bereits abgehandelt. Wir haben insgesamt sechs spielbare Anfangscharaktere mit ihren eigenen Podrenner, können aber durch Siege auf den jeweiligen Strecken weitere freischalten. Diese können dann im Anschluss auch ausgewählt werden. Das ganze Spiel ist darauf ausgelegt, dass wir nacheinander die vier verschiedenen Spielklassen (Amateur, Semi-Pro, Galaxis, Elite) durchspielen. Die jeweils nächste Strecke der Klasse schalten wir frei, indem wir mindestens dritter im Rennen werden. Auf einigen Strecken reicht hierfür auch der vierte Platz.
Damit wir langfristig konkurrenzfähig bleiben, können wir unser Gefährt in der Werkstatt verbessern. Die hierfür benötigten Credits verdienen wir natürlich in den Rennen. Die Anpassungen sind wichtig, da wir so die Werte unseres Podrenners verbessern. Hierbei nehmen wir Einfluss auf Traktion, Kurvenlage, Beschleunigung, Tempo, Bremsklappe, Kühlung und Reparatur.
Diese Weiterentwicklung des eigenen Renners sind wichtig, da die Rennen nicht nur komplizierter im Rahmen der Streckenführung werden, sondern die Gegner auch zunehmend herausfordernder. Wir müssen also technisch auf der Höhe bleiben, da der Schwierigkeitsgrad nicht einstellbar ist. Wir müssen das Spiel erlernen und mit jedem Rennen besser werden und den Rennschlitten entwickeln.
Neben diesem Turniermodus, welcher der Kern des Spiels ist, gibt es noch ein Training und Zeitrennen. Außerdem kann man das Spiel zu zweit im Splitscreen-Modus auf den Konsolen spielen.
Ich habe nun einige Zeit im Spiel verbracht. Hierbei hatte ich tatsächlich meinen Spaß, so richtig in den Bann konnte mich das Spiel aber nicht ziehen. Es versprüht den Charme dieser alten Spiele, vermittelt absolutes Flair aus Episode I, kann aber in Sachen Grafik mit heutigen Standards nicht mithalten. Das Spielprinzip empfinde ich als etwas repetitiv. Dass mich dieser Aspekt stört, kann tatsächlich auch daran liegen, dass ich nicht sehr rennspielaffin bin, aber pro Strecke drehen wir halt immer drei Runden und müssen mindestens Dritter werden. Klappt dies nicht, spürte ich schnell einen gewissen Überdruss, nun diesen Rennkurs erneut zu spielen. Und dies ist letztlich auch kein gutes Zeichen für die Langzeitmotivation.
Ich bin der Meinung, dass dieses Remake für alle Fans von damals, die mit diesem Spiel bereits viel Freude hatte, absolut nochmal gekauft werden kann. Gerade, wer aktuell nicht mehr die technische Möglichkeit hat, das Spiel zu spielen, kann nun nochmal auf der aktuellen Konsolengeneration zuschlagen. Für Retro-Fans ist das natürlich auch interessant.
Für Spielerinnen und Spieler, wie ich, die gerne mit der aktuellen Technik gehen und daran auch ihre Ansprüche an Spiele stellen, werden vermutlich nur kurzzeitig glücklich mit diesem Spiel. Da der Preis aber auch lediglich bei 15 EUR liegt, macht man mit einer Probe vermutlich aber auch nichts falsch.
Hier gelangt ihr zu den Online-Stores:
Inzwischen bietet Limited Run Games auch bald auch eine Box-Version für das Spiel an! Die Vorbestellungen beginnen auf limitedrungames.com/ am 10. Juli 2020.
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Zitat:
Hier war für mich zunächst die größte Enttäuschung. Das Spiel ist zwar ein Remaster, wurde aber nicht von Grund auf neu in einer anderen, zeitgemäßen Spielengine gebaut, sondern in der alten Technik aufpoliert
Zitat Ende
Den Satz verstehe ich nicht. Es ist ein Remaster wie ihr schreibt. Remaster heißt das alte Spiel und die alte Engine. Sonst wäre es ein Remake!
Kinta
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